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GESUNDHEIT [ FORSCHUNG ]<br />

Bei den Herzrhythmusstörungen arbeiten<br />

wir außerdem an der Verfeinerung von<br />

Therapieverfahren. In vielen Fällen ist die<br />

gezielte Verödung bestimmter Gewebeareale<br />

aktuell ein wicht<strong>ig</strong>es Mittel bei der<br />

Behandlung von Herzrhythmusstörungen.<br />

Die Verödung erfolgt heutzutage mithilfe<br />

eines Herzkatheters unter Röntgenkontrolle.<br />

Wir arbeiten nun an einem Verfahren,<br />

bei dem die behandelnde Ärztin oder<br />

der behandelnde Arzt den Eingriff mithilfe<br />

eines Magnetresonanzscanners und nicht<br />

mehr per Röntgengerät verfolgt. Dies<br />

hat den Vorteil, dass die Verödung der<br />

Rhythmusstörung sich sehr viel genauer<br />

kontrollieren lässt und somit viel gezielter<br />

erfolgen kann. Bislang musste der Eingriff<br />

in vielen Fällen mehrmals unternommen<br />

werden, bis das gewünschte Ergebnis erreicht<br />

war. Mit dem neuen Verfahren soll<br />

dies bereits beim ersten Mal gelingen.<br />

Sie forschen auch an der Nachzüchtung<br />

von Herzmuskelgewebe.<br />

Ja, auch hieraus wollen wir neue Therapieansätze<br />

entwickeln. Die heut<strong>ig</strong>e Therapie<br />

mit Spenderorganen oder künstlichen<br />

Herzklappen ist zwar recht weit<br />

entwickelt. Wenn wir aber in Zukunft<br />

in diesen Fällen nachgezüchtetes und<br />

damit körpere<strong>ig</strong>enes Gewebe einsetzen<br />

könnten, wäre das ein Quantensprung<br />

für die Patientinnen und Patienten.<br />

Inwieweit trägt auch die Struktur des<br />

DZHK dazu bei, dass Forschungsergebnisse<br />

aus Göttingen möglichst schnell<br />

den Weg zum Patienten finden?<br />

Funsho Fakuade, Doktorand am Institut für Pharmakologie und Toxikologie, untersucht<br />

die elektrische Erregung von Herzmuskelzellen (o.). Untersuchung von Herzgewebe (u.).<br />

Bereits seit Jahrzehnten werden Herzrhythmusstörungen<br />

erfolgreich behandelt,<br />

etwa mit Herzschrittmachern.<br />

Dennoch gibt dieses Krankheitsbild<br />

Medizinerinnen und Medizinern nach<br />

wie vor viele Rätsel auf. Auch dazu<br />

wird aktuell in Göttingen geforscht.<br />

In ein<strong>ig</strong>en Bereichen müssen wir Herzrhythmusstörungen<br />

in der Tat noch<br />

genauer verstehen. Eines unserer Forschungsteams<br />

untersucht zum Beispiel<br />

mit einem speziellen Ultraschallverfahren,<br />

wie sich elektrische Erregung im<br />

Herzmuskel ausbreitet.<br />

Das DZHK verfügt deutschlandweit<br />

über 7 Standorte, an denen geforscht<br />

wird. Kommt ein Forschungsprojekt<br />

eines Standorts in die Phase, in der,<br />

anschließend an die Arbeit im Labor,<br />

eine Patientenstudie notwend<strong>ig</strong> wird,<br />

so kann diese an allen Standorten des<br />

DZHK gleichzeit<strong>ig</strong> durchgeführt werden.<br />

Dies erhöht die Effizienz der Studie<br />

und sorgt dafür, dass neue Behandlungsmethoden<br />

am Ende schneller beim<br />

Patienten eingesetzt werden können.<br />

Wenn ein DZHK-Projekt dann weiter<br />

voranschreitet, kann das DZHK zudem<br />

sogenannte leitlinienrelevante Studien<br />

dazu durchführen, also jene Studien,<br />

deren Ergebnisse in die Behandlungs-<br />

Leitlinien der deutschen Ärztinnen und<br />

Ärzte einfließen.<br />

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