171215_ig_4-2017
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GESUNDHEIT [ BLUTHOCHDRUCK ]<br />
Meister der Aufklärung<br />
Das Blutdruckinstitut Göttingen e. V. wird 10 Jahre.<br />
Im Oktober hatte der Blutdruckinstitut<br />
Göttingen e.<br />
V. zu einer Feierstunde<br />
anlässlich seines 10-jähr<strong>ig</strong>en<br />
Jubiläums geladen.<br />
Der Verein wurde 2007 als<br />
ehrenamtlicher Zusammenschluss<br />
von Medizinerinnen<br />
und Medizinern, Patienten und<br />
mehreren Kooperationspartnern<br />
gegründet, um die Erkrankung Bluthochdruck,<br />
die medizinisch als arterielle<br />
Hypertonie bezeichnet wird, in Südniedersachsen<br />
bekannter zu machen. Hierzu<br />
wurden neben Vorträgen für Ärztinnen,<br />
Ärzte, Patientinnen und Patienten immer<br />
wieder auch öffentlichkeitswirksame Aktionen<br />
veranstaltet, so etwa der „Göttinger<br />
Lauf gegen Bluthochdruck“. Ebenso<br />
machte der Verein mit einer spektakulären<br />
Reihen-Blutdruckmessung<br />
auf sich aufmerksam,<br />
die unter dem Titel „Mozart<br />
gegen Bluthochdruck“ während<br />
eines Konzerts im Deutschen<br />
Theater Göttingen vorgenommen<br />
wurde und die die<br />
Wirkung von Musik auf den<br />
Blutdruck belegte.<br />
Mehrmals wurde der Verein<br />
bereits für seine innovative,<br />
öffentlichkeitswirksame Herangehensweise<br />
an das Thema<br />
ausgezeichnet und ist mittlerweile<br />
auch in bundes- und europaweite<br />
Projekte rund um<br />
das Thema Bluthochdruck<br />
eingebunden.<br />
Fotos:Beurer, Timo Lerch<br />
Volkskrankheit<br />
Bluthochdruck ist gefährlich:<br />
Jährlich sterben in Deutschland<br />
geschätzt fast 500.000 Menschen<br />
an seinen Folgen. Von erhöhtem Blutdruck<br />
spricht man, wenn bei Messungen<br />
nach dem Aufstehen an fünf Tagen<br />
hintereinander ein Wert von über 135/85<br />
mmHg ermittelt wurde oder sich aus den<br />
Messungen ein Durchschnittswert von<br />
über 135/85 mmHg ergibt. Die Selbstuntersuchung<br />
lässt sich mit einem einfachen,<br />
in der Apotheke erhältlichen<br />
Ob der Blutdruck erhöht ist, lässt<br />
sich mithilfe eines d<strong>ig</strong>italen<br />
Blutdruckmessgeräts auch ganz<br />
einfach zu Hause überprüfen.<br />
Messgerät, das am Oberarm angelegt<br />
wird, durchführen.<br />
Bluthochdruck kann auf Dauer zu lebensbedrohlichen<br />
Komplikationen wie<br />
Schlaganfällen, Herzinfarkten oder Nierenschäd<strong>ig</strong>ungen<br />
führen. „Leider bleibt<br />
er jedoch oft viel zu lange unentdeckt, da<br />
Feierten das 10-Jähr<strong>ig</strong>e des Vereins: Dr. med. Volker Schettler,<br />
Vorstandsvorsitzender Dr. med. Egbert Schulz und Geschäftsführer<br />
Tino Römer (v. l.).<br />
er nur in den allerwen<strong>ig</strong>sten Fällen merkliche<br />
Beschwerden verursacht“, betont<br />
der Vorsitzende des Vereins, Dr. Egbert<br />
Schulz. „Und tut er es doch, so gewöhnen<br />
sich viele Betroffene leider zu schnell an<br />
Symptome wie einen leichten morgendlichen<br />
Kopfschmerz, gelegentlichen<br />
Schwindel oder einen ‚roten Kopf‘ bei<br />
Anstrengung oder Aufregung.“ Andere<br />
Symptome können Luftnot, ein Druck-,<br />
Schmerz- oder Enge-Gefühl<br />
in der Brust, Sehstörungen<br />
oder Übelkeit sein.<br />
Auslöser und Therapie<br />
In über 95 Prozent aller<br />
Fälle ist Bluthochdruck<br />
auf eine familiäre Veranlagung<br />
oder das Zusammenwirken<br />
von äußeren Faktoren wie<br />
Übergewicht, stark salzhalt<strong>ig</strong>er Ernährung,<br />
übermäß<strong>ig</strong>em Alkoholkonsum,<br />
Rauchen, Stress und Bewegungsmangel<br />
zurückzuführen.<br />
Nicht-medikamentös können eingeschränkter<br />
Alkoholkonsum, Gewichtsreduktion,<br />
Salzrestriktion, Nikotinabstinenz,<br />
Stressmanagement sowie<br />
verstärkte körperliche Aktivität und<br />
Sport eine Blutdrucksenkung bewirken.<br />
Ze<strong>ig</strong>en diese Maßnahmen<br />
nicht den gewünschten Erfolg,<br />
kommen Medikamente<br />
zum Einsatz. „Da es unterschiedliche<br />
Wirkstoffe gibt,<br />
können entsprechende Medikamente<br />
heute individuell<br />
auf den Patienten abgestimmt<br />
werden“, so Schulz.<br />
Als besonders förderlich<br />
bei einer medikamentösen<br />
und nicht-medikamentösen<br />
Therapie gleichermaßen hat<br />
sich in den letzten Jahren<br />
die regelmäß<strong>ig</strong>e automatische<br />
Übermittlung der von<br />
den Patienten zu Hause gemessenen<br />
Blutdruckdaten<br />
in die betreuende Arztpraxis<br />
erwiesen. „Auf diese<br />
Weise kann die Praxis mit<br />
zuverläss<strong>ig</strong>en Daten versorgt<br />
werden und die Therapie gegebenenfalls<br />
deutlich schneller an den<br />
Patienten anpassen, als dies bislang<br />
möglich war“, begründet Schulz den<br />
positiven Effekt. Auch hier war das<br />
Blutdruckinstitut bei der Entwicklung<br />
der dafür notwend<strong>ig</strong>en Technik, die<br />
unter dem Produktnamen SciTIM bald<br />
europaweit an Patienten getestet wird,<br />
beteil<strong>ig</strong>t. (til)<br />
in<br />
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