171215_ig_4-2017
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2 0 0 7 – 2 0 1 7<br />
Sind stolz auf die Erfolgsgeschichte von Ju-Hyun Sung (v. l.):<br />
Carmen Flück<strong>ig</strong>er, Leiterin der Göttinger Pro Seniore Residenz<br />
Friedländer Weg, Praxisanleiterin Tanja Bauer und Residenzberaterin<br />
Andrea Arend.<br />
Alten- oder Kinderpflege arbeiten möchten. Auf die Frage<br />
nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen beiden<br />
Ausbildungssystemen sagt sie: „Im Vergleich gefällt mir das<br />
deutsche Ausbildungssystem für den Pflegeberuf besser. Ich<br />
finde sehr gut, dass ich hier von Anfang an die Möglichkeit<br />
hatte, parallel zur Pflegeschule auch praktisch zu arbeiten, und<br />
nicht zunächst nur theoretisches Wissen erwerben konnte.“<br />
Kulturelle Unterschiede<br />
Während ihr die Auseinandersetzung mit den Lerninhalten leicht<br />
fiel, musste sie auf der anderen Seite erst lernen, mit einem kulturellen<br />
Unterschied umzugehen: „In Korea sind Pflegekräfte im<br />
Umgang mit den älteren Menschen sehr zurückhaltend“, sagt Ju-<br />
Hyun Sung. „Dies entspricht dem generellen Umgang der südkoreanischen<br />
Gesellschaft miteinander, der von durchaus manchmal<br />
etwas umständlicher Höflichkeit geprägt ist. Ich musste erst lernen,<br />
dass man in Deutschland sehr viel direkter miteinander kommuniziert.<br />
Aber Tanja Bauer und meine anderen Kolleginnen haben mir<br />
geholfen, in diesem Punkt etwas deutscher zu werden.“<br />
„Am Anfang war Ju-Hyun in der Tat sehr leise und vorsicht<strong>ig</strong>“,<br />
erinnert sich die Praxisanleiterin. „Aber sie ist dann recht<br />
schnell aufgetaut.“ Für Tanja Bauer war dies kein Problem:<br />
„Ich betreue ja immer wieder auch deutsche Auszubildende,<br />
die am Anfang eher zurückhaltend sind und erst im Laufe ihrer<br />
Ausbildung an Selbstvertrauen gewinnen.“<br />
„Auch unsere Bewohnerinnen und Bewohner konnten gut<br />
damit umgehen“, weiß Residenzberaterin Andrea Arend aus<br />
zahlreichen Gesprächen mit diesen sowie deren Angehör<strong>ig</strong>en:<br />
„Alle haben diesen kleinen kulturellen Unterschied als solchen<br />
verstanden und sich auf Frau Sung eingestellt.“<br />
„Unterschätzen darf man Ju-Hyun übr<strong>ig</strong>ens aufgrund ihrer<br />
manchmal immer noch spürbaren Zurückhaltung übr<strong>ig</strong>ens<br />
nicht“, betont Carmen Flück<strong>ig</strong>er. „Nicht nur fachlich ist sie hervorragend.<br />
Sie engagiert sich auch neben ihrem Beruf, etwa bei<br />
der Organisation Ärzte ohne Grenzen.“<br />
Außer kulturellen Unterschieden musste Ju-Hyun Sung selbstverständlich<br />
auch die neue Sprache meistern. „Die grammatika-<br />
10 Jahre<br />
Blutdruckinstitut Göttingen e.V.<br />
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