hinnerk Januar 2018
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4 HAMBURG<br />
Community<br />
FREIE BAHN FÜR<br />
GENDERWAHN!<br />
So lautet das Motto für den<br />
HAMBURG PRIDE <strong>2018</strong>.<br />
Ende November einigten<br />
sich Deutschlands größter<br />
CSD-Verein sowie Vertreter<br />
und Vertreterinnen der Community<br />
auf diesen ironischschlagkräftigen<br />
Kampfruf<br />
für die Demonstration am<br />
4. August <strong>2018</strong>. Stefan<br />
Mielchen, Erster Vorsitzender<br />
von Hamburg Pride e. V.: „Wir<br />
nutzen den diffamierenden<br />
Kampfbegriff ‚Genderwahn‘,<br />
um dessen abwertende<br />
Zuschreibung positiv zu<br />
wenden. Das CSD-Motto ist<br />
eine bewusst provozierende<br />
Einladung zur Debatte: Wir<br />
wollen es weder politischen<br />
Ideologen noch religiösen Eiferern<br />
überlassen, mit pathologisierenden<br />
Begriffen die<br />
Agenda zu bestimmen und<br />
jeglichen Versuch zu unterbinden,<br />
über die bestehende<br />
Ordnung von Mann und Frau<br />
hinauszudenken.“<br />
www.hamburg-pride.de<br />
GEORG WEISE: REINES<br />
HERZ<br />
Noch bis zum 19. <strong>Januar</strong><br />
kann man seine Werke voller<br />
poetisch anmutender Knabenporträts<br />
in den „Ostdeutschen<br />
Kunstauktionen“ in<br />
Berlin bestaunen. Wer aber<br />
lieber direkt in Hamburg und<br />
ganz in Ruhe durch die fotografischen,<br />
zeichnerischen<br />
und plastischen Arbeiten<br />
Georg Weises schauen will,<br />
kann dies bequem von der<br />
Couch aus mit dem Katalog<br />
zur Ausstellung tun, der jetzt<br />
im Männerschwarm Verlag<br />
erschienen ist.<br />
www.maennerschwarm.de<br />
FOTOS: LSVD HAMBURG<br />
Zehn Aktivist_innen aus Hamburg<br />
konnten im Rahmen eines gemeinsamen<br />
Projekts vom LSVD Hamburg, von<br />
Coming-out, dem „Side By Side“-Filmfestival<br />
und der Initiative Action eine Woche<br />
in St. Petersburg verbringen, um verschiedene<br />
Projekte zu besuchen. Unterstützt<br />
wurde das Austauschprogramm vor dem<br />
Hintergrund der Städtepartnerschaft mit<br />
der zweitgrößten russischen Stadt von der<br />
Stadt Hamburg, der Stiftung Deutsch-<br />
Russischer Jugendaustausch und dem<br />
Auswärtigen Amt. Ein Reisebericht.<br />
Zu Besuch in<br />
MENSCHENRECHTE<br />
SANKT PETERSBURG<br />
Wie fängt man einen Beitrag über ein Land<br />
an, in dem für LGBTIQ* aus Menschenrechtsperspektive<br />
fast alles schwierig ist?<br />
Mit den positiven Eindrücken, denn nur die<br />
werden der dortigen Community gerecht. Die<br />
Aktivist_innen in Sankt Petersburg feiern in<br />
diesem Jahr ein sehr gut besuchtes Filmfestival.<br />
Die Filmvorstellungen des queeren „Side<br />
By Side“-Festivals (bok o bok) sind nahezu<br />
immer ausverkauft. Conchita Wurst konnte<br />
als Stargast für die Abschlussveranstaltung<br />
gewonnen werden. Für sie sei das, wie sie in<br />
Interviews immer wieder klarstellt, eine große<br />
Ehre, Teil der „unstoppbaren Bewegung“ zu<br />
sein. Vieles macht Hoffnung: Die kommunale<br />
Ombudsstelle gegen Menschenrechtsverletzungen<br />
schickt eine Vertreterin zu einer<br />
Podiumsdiskussion. Die Polizei schützt die<br />
Veranstaltungsorte und hat darüber hinaus<br />
erstmalig nicht viel zu tun. Gegenproteste<br />
und Übergriffe bleiben aus. Homophobie<br />
ist in Russland Alltag – die Mühe, gegen die<br />
Veranstaltung zu protestieren, macht sich<br />
in Sankt Petersburg jedoch niemand. Die<br />
Proteste und Angriffe in der Vergangenheit<br />
waren zumeist bezahlte Dienstleistungen<br />
einzelner Hardliner. Die Gelder dafür fließen<br />
anscheinend nicht mehr. Die Organisator_innen<br />
haben es geschafft, die Community mit<br />
der Sankt Petersburger Bevölkerung näher