hinnerk Januar 2018
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zusammenzubringen. Die Medienberichterstattung ist durchweg<br />
ausgewogen und positiv. Das alles ist nicht selbstverständlich.<br />
Die Rahmenbedingungen für LGBTIQ*-Arbeit sind widrig.<br />
Das „Bewerben“ von „Nicht-traditionellen Lebensformen“ bei<br />
Minderjährigen ist in Russland seit 2013 verboten. Was darunter<br />
zu verstehen ist, ist bewusst schwammig gehalten. Eine<br />
schwierige Situation für die Community – und ebenso für alle,<br />
die mit Jugendlichen in Schulen und Beratungseinrichtungen<br />
arbeiten. „Es ist so, dass ich Jugendlichen nicht sagen kann,<br />
dass es okay ist, LGBTIQ* zu sein. Angenommen zu werden,<br />
wie man ist, ist jedoch die Basis jeder Beratung. Ich kann<br />
meinen Job schlicht nicht machen, wenn ich ihn behalten<br />
möchte. Es reicht ein Wort, eine Doppeldeutigkeit, eine Geste<br />
– und ich habe ein riesiges Problem“, so die Schulsozialarbeiterin<br />
Irina_. Die Strafverfolgung ist willkürlich – das wird in Gesprächen<br />
mit Vertreter_innen der NGOs immer wieder klar. Es<br />
hinge sehr davon ab, wie viel Ehrgeiz die Sachbearbeiter_innen<br />
in den Ämtern aufwenden würden. Projektförderung, auch<br />
das wird klar, ist kaum gegeben. Staatliche Förderung gibt es<br />
nicht – Spenden und Förderungen aus dem Ausland zu beziehen,<br />
bringt die Organisationen in einen anderen rechtlichen<br />
Konflikt. Sie könnten vom Staat als ausländische Agenten<br />
eingestuft und verboten werden. Noch so ein Gesetz, das die<br />
Zivilgesellschaft schwächen soll. Ein Besuch bei der Organisation<br />
„Positiver Dialog“ macht darüber hinaus deutlich:<br />
Staatliche Repressionen führen dazu, dass Menschen sich<br />
verstecken und für gesundheitliche Prävention nicht mehr<br />
erreichbar sind. Die Zahl der HIV-Infektionen steigt stark an.<br />
Es fehlt vielerorts an Zugang zu Beratung und Therapie. Die<br />
Aktivist_innen befürchten, dass sich die Situation für LGBTIQ*<br />
in Russland weiter verschlechtern wird. Gerüchte, dass in der<br />
Duma zur Fußball-Weltmeisterschaft Gesetzessänderungen<br />
vorbereitet werden, machen die Runde. „Wir wissen nicht, was<br />
in zwei Monaten ist. Wir machen einfach weiter“, so Aktivist<br />
Aleks*.<br />
*Stefanie Schmidt/LSVD Hamburg<br />
*Namen geändert<br />
Vielen Dank für<br />
das Vertrauen 2017!<br />
Alles Gute, Glück und Gesundheit<br />
für <strong>2018</strong> wünschen<br />
Axel Adam · Thomas Buhk · Stefan Fenske · Stefan Hansen<br />
Christian Hoffmann · Michael Sabranski · Carl Knud Schewe<br />
Hans-Jürgen Stellbrink · Anna Böckmann · Petra Born<br />
Ruza Botic · Melany Cano · Susanne Heesch · Marisa Inman<br />
Alexander Mainka · Marlene Pereira Veloso · Sigrid Polat<br />
Dennis Radzuweit · Manuel Reese · Constantin Rickassel<br />
Claudia Schmidt · Natalia Schnudt · Sylvia Stellbrink<br />
Gabriele-Marie Urbanczyk · Jan Zielke<br />
und Enno Fenske-Burmester<br />
ICH Grindel<br />
Dr. med. Thomas Buhk · Dr. med. Stefan Fenske<br />
Prof. Dr. med. Hans-Jürgen Stellbrink<br />
Grindelallee 35 · 20146 Hamburg<br />
ICH Stadtmitte<br />
Dr. med. Axel Adam · Stefan Hansen<br />
PD Dr. med. Christian Hoffmann<br />
Dr. med. Michael Sabranski<br />
Dr. med. Carl Knud Schewe<br />
Glockengießerwall 1 · 20095 Hamburg<br />
www.ich-hamburg.de