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Lust auf Familie - Tipps für Dortmund Nr. 2

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SENIOREN<br />

I N N E N S T A D T - O S T<br />

Alle Beteiligten singen mit Leidenschaft.<br />

Singen gegen das Vergessen<br />

Mit Musik die Seele zu berühren und verschüttete Fähigkeiten hervorzuholen<br />

– das ist die Idee des Dementi-Chors. Als Projekt gestartet, hat er<br />

sich innerhalb weniger Jahre zum Erfolgsmodell entwickelt.<br />

Wenn die ersten Töne am Klavier erklingen und sich zu einer bekannten<br />

Melodie formen, beginnen die Augen der Sänger zu leuchten und sie vergessen<br />

die Welt um sich herum. „Sie sind <strong>auf</strong> einer Zeitreise und schwelgen.<br />

Gerade Stücke von Peter Alexander oder Katharina Valente erinnern<br />

sie an den <strong>auf</strong>kommenden Wohlstand in den 50er Jahren, die eigene <strong>Familie</strong>ngründung<br />

und den ersten Urlaub in Italien“, berichtet Chorleiter Jürgen<br />

Kleinschmidt. Für ihn sind die monatlichen Proben mit Demenzbetroffenen<br />

und ihren Angehörigen im Wilhelm-Hansmann-Haus eine Herzensangelegenheit.<br />

„Das mache ich sehr gerne, weil es mir so viel zurückgibt.<br />

Die Begeisterung der Mitwirkenden ist einfach unglaublich.“<br />

Sie sollen <strong>für</strong> anderthalb Stunden die Hürden des Alltags im Kampf gegen<br />

das Vergessen hinter sich lassen und unbeschwert den Moment genießen.<br />

„Gerade in einer häuslichen Pflegesituation kann die Beziehung zwischen<br />

Ehepartnern oder Eltern und Kindern sehr belastet sein“, sagt Jürgen<br />

Kleinschmidt. Diese Spannungen sind jedoch mit der ersten Note verflogen<br />

und dann zählt nur noch der gemeinsame Gesang. Wenn sich dabei<br />

mal jemand im Ton vergreift, dazwischenklatscht oder mitpfeift, lässt sich<br />

davon niemand aus dem Takt bringen. Das Repertoire umfasst Schlager<br />

ebenso wie Volkslieder und aktuelle Popmusik.<br />

„Wir haben auch schon mit anderen Chören zusammen musiziert und da<strong>für</strong><br />

neue Stücke gelernt. Das geht auch“, erzählt Jürgen Kleinschmidt. Er<br />

hat gemeinsam mit dem Chor ein Liederbuch entwickelt, das aber nur der<br />

groben Orientierung dient. Denn jede Probe ist auch ein bisschen Wunschkonzert.<br />

„Wenn jemand spontan eine Melodie summt, singen wir das sofort.<br />

Unser Pianist ist da sehr flexibel.“ Häufig weckt die Musik sehr intensive<br />

Emotionen. „Manchmal rührt sie zu Tränen, weil sie bei der eigenen<br />

Hochzeit oder beim ersten Kuss mit der Partnerin gespielt wurde. Überwiegend<br />

weckt sie jedoch pure Lebensfreude. Sie berührt Singende und<br />

Hörende so, dass sie die Demenz eine Zeitlang ausblenden.“ Häufig sind<br />

die Angehörigen erstaunt, wenn die Mutter, die schon lange nicht mehr<br />

spricht, plötzlich zu singen beginnt.<br />

Dominique Schroller<br />

Dementi-Chor <strong>Dortmund</strong>, jeden 3. Dienstag im Monat, 16 – 17.30 Uhr Wilhelm-Hansmann-Haus<br />

Märkische Straße 21.<br />

Foto: Jürgen Kleinschmidt<br />

Premium-Asphalt<br />

<strong>für</strong> Airlines.<br />

Sie können sich wehren.<br />

Mitder Schutzgemeinschaft<br />

Fluglärm <strong>Dortmund</strong> /<br />

Kreis Unna e.V.<br />

haben die <strong>Dortmund</strong>er<br />

Eine halbeMilliarde Euro<br />

bisher "investiert".<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

www. schutzgemeinschaft-fluglaerm.de<br />

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