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20 KULTUR JOKER NACHHALTIG<br />
Nachhaltig<br />
mobil<br />
30 Jahre VCD<br />
in Südbaden<br />
Der frühe VCD: Faire Preispolitik bei der Bahn<br />
Foto: VCD<br />
Die architektonisch eindrückliche<br />
Radstation am<br />
Hauptbahnhof Freiburg mit<br />
ihrem Rundbau und den vielen<br />
Fahrrädern ist Sitz des VCD<br />
Südbaden. Der Verkehrclub<br />
Deutschland besteht nun schon<br />
seit 30 Jahren und ist in einer<br />
grünen Stadt wie Freiburg auch<br />
gut aufgehoben. Am 5. Dezember<br />
feierte der VCD sein langjähriges<br />
Bestehen und damit<br />
auch 30 Jahre umwelt- und<br />
sozialverträgliche, sichere und<br />
gesunde Mobilität.<br />
Der Verein startete am<br />
05.12.1987 als VCD Südlicher<br />
Oberrhein für die Mitglieder<br />
in Freiburg sowie in den<br />
Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald<br />
und Emmendingen.<br />
Gründe für eine Gründung<br />
gab es genug: Die globalen<br />
wie lokalen Umweltprobleme<br />
erhielten in den 80ern immer<br />
mehr Raum. Bevölkerung und<br />
Medien reagierten kritisch auf<br />
Probleme wie Dünnsäureverklappung,<br />
saurer Regen, Waldsterben,<br />
Reaktorkatastrophe in<br />
Tschernobyl, WAA Wackersdorf,<br />
FCKW und Ozonloch.<br />
Schnell war auch der Verkehr<br />
als Quelle von Schadstoffen<br />
und Treibhausgasen ausgemacht.<br />
Mit den Grünen institutionalisierte<br />
sich die Umweltbewegung,<br />
1986 wurde das<br />
Umweltministerium gegründet.<br />
Doch die kritische Reaktion<br />
blieb nicht auf Parlament und<br />
Regierungskreise beschränkt.<br />
Ein Club musste her, der sich<br />
als ökologische Alternative<br />
zum ADAC für eine umweltund<br />
sozialverträgliche Mobilität<br />
einsetzt. 1986 wurde der<br />
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Perspektiven des VCD: Die Stadt von Morgen<br />
VCD schließlich gegründet.<br />
Aufgabenfelder gibt es mittlerweile<br />
viele: Von Auto über<br />
Bahn, Bus, Flugzeug, ÖPNV,<br />
Rad bis hin zu dem Verhältnis<br />
von Wohnen und Mobilität<br />
bringt sich der VCD in<br />
verschiedenen Bereichen ein.<br />
Unter anderem durch Medienarbeit<br />
und öffentliche Diskussionen<br />
positionierte sich der<br />
Verein gegenüber politischen<br />
Anna Madée<br />
Mode in NAtur<br />
Individuelle Mode<br />
Accessoires<br />
Anette Schlieper<br />
Merianstraße 5<br />
79098 Freiburg<br />
Tel. 0761-70 700 69<br />
Foto: VCD<br />
Entscheidungen oder initiierte<br />
direkt eigene Projekte. 20<strong>01</strong><br />
wurde etwa das erste VCD-<br />
Bahnkunden-Barometer veröffentlicht:<br />
Über 300 VCD-<br />
BahnwatcherInnen bewerteten<br />
die DB-Leistungen. Die Ergebnisse<br />
zeigten, wo die Bahn<br />
noch besser werden muss und<br />
wo sie bereits gut ist.<br />
Dabei kann der VCD diverse<br />
Erfolge und Auszeichnungen<br />
für sich verbuchen. Gleich<br />
zwei Mal, 2<strong>01</strong>1/2<strong>01</strong>2 und<br />
2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4, wurde das Projekt<br />
„FahrRad! Fürs Klima auf<br />
Tour“ von der deutschen UN-<br />
ESCO-Kommission als UN-<br />
Dekadeprojekt „Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.<br />
Der VCD förderte<br />
damit Bildungsmaßnahmen für<br />
nachhaltige Mobilitätsideen.<br />
Erstaunlich sind auch andere<br />
fundamentale Erfolge,<br />
wie Jochen Flasbarth, Präsident<br />
des Umweltbundesamtes<br />
und Gründungsmitglied des<br />
VCD, 2<strong>01</strong>1 anlässlich des<br />
25jährigen VCD-Jubiliäums<br />
herausstellte: „Dass der VCD<br />
ein wegweisendes Produkt<br />
wie die Bahncard bei einem<br />
Staatsunternehmen gegen Widerstände<br />
durchgesetzt hat,<br />
ist so, als hätte sich heute eine<br />
NGO die Flatrate fürs mobile<br />
Telefonieren ausgedacht.“<br />
Erfolg und vor allem Breitenwirkung<br />
des VCD resultieren<br />
nicht zuletzt auch aus den diversen<br />
Kooperationen wie mit<br />
dem Deutschen Naturschutzring,<br />
Greenpeace, Robin Wood<br />
oder dem WWF. Als parteipolitisch<br />
unabhängiger Verein<br />
arbeitet der VCD ausschließlich<br />
mit solchen Unternehmen<br />
zusammen, die Umwelt-, Sozial-<br />
und Ethikstandards ausreichend<br />
beachten.<br />
Und der VCD arbeitet weiter.<br />
Ein aktuelles Projekt mit dem<br />
Titel „Straße zurückerobern“<br />
fordert mehr Platz für Fußgänger<br />
und RadfahrerInnen, ein<br />
neues Straßendesign und ein<br />
niedrigeres Tempo. Schließlich<br />
soll der Mensch und nicht<br />
das Auto im Mittelpunkt der<br />
Gestaltung von Straßen und<br />
Plätzen stehen.