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Stadionzeitung_2017_18_11_Pokal_VfB_Ansicht

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<strong>18</strong><br />

ROBIN ZENTNER<br />

Für die deutsche U17-<br />

Nationalmannschaft<br />

durfte Robin Zentner<br />

im September 2010<br />

unter U17-Coach<br />

Steffen Freund<br />

einmal ran und hielt<br />

beim 2:0 gegen<br />

Aserbaidschan seinen<br />

Kasten sauber.<br />

International<br />

Ein aus 05-Sicht<br />

ganz bitterer<br />

Moment im letzten<br />

Sein Stern ging in der<br />

zweiten DFB-<strong>Pokal</strong>-<br />

Runde gegen seinen<br />

Ex-Club Holstein Kiel<br />

auf. Robin Zentner<br />

wurde ins kalte<br />

Wasser geschmissen<br />

und bestand die<br />

Prüfung. Seitdem hütet<br />

der 23-Jährige das<br />

Mainzer Tor.<br />

Bundesliga-Heimspiel des<br />

Jahres <strong>2017</strong> gegen Borussia Dortmund am vergangenen<br />

Dienstagabend sagte viel über die Mentalität von Robin<br />

Zentner aus. Soeben hatte Shinji Kagawa für den BVB das<br />

vermeintlich (und am Ende tatsächlich) entscheidende 2:0<br />

nach 89 Minuten erzielt, doch der Torwart der Mainzer<br />

fischte den Ball aus dem Netz und stürmte mit kämpferischem<br />

Gesichtsausdruck aus seinem Tor, um die Kollegen aufzurichten.<br />

Ob er noch an eine Wende zum Guten geglaubt habe? „Nach<br />

dem 0:2 habe ich gesagt, dass noch alles möglich ist. Natürlich<br />

war es unwahrscheinlich, aber es gab im Fußball schon die<br />

wildesten Dinger und auch in der Nachspielzeit ist immer noch<br />

was drin, bis zur letzten Sekunde“, so Zentner. Ihm sei es<br />

generell wichtig, positive Energie auszustrahlen und den Kopf<br />

oben zu behalten, sagt der Torwart, der im Alter von elf Jahren<br />

an den Bruchweg wechselte und nach der Verletzung von René<br />

Adler seit sieben Bundesliga-Spielen (das Bremen-Spiel fand<br />

nach Redaktionsschluss statt) das Tor des FSV hütet.<br />

Seinen Einstand bei den Bundesliga-Profis feierte der<br />

23-Jährige dabei im <strong>Pokal</strong>spiel gegen Kiel (3:2 n.V.). Gegen<br />

seinen Ex-Verein, an den er bis zum vergangenen Sommer<br />

zwei Jahre lang ausgeliehen gewesen war. Ein Schritt in den<br />

Norden, den er rückblickend als unheimlich wichtig betrachtet.<br />

Die Erfahrung fernab der Heimat habe ihn reifen lassen. Dass<br />

sein Debüt gegen den Zweitligisten dann auch noch erfolgreich<br />

verlief und die Partie an diesem Dienstagabend im DFB-<strong>Pokal</strong>-<br />

Achtelfinale gegen den <strong>VfB</strong> Stuttgart überhaupt erst ermöglicht<br />

hat, war das i-Tüpfelchen. Nach einer durchwachsenen Hinrunde<br />

wollen die 05er den Fans einen Jahresabschluss nach Maß<br />

schenken und fünf Tage vor Heiligabend den Einzug ins<br />

Viertelfinale des Wettbewerbs feiern, wie auch Zentner betont:<br />

„Das Wichtigste ist ein Weiterkommen, wobei das ‚Wie‘ heute<br />

eigentlich egal ist. Wir kennen Stuttgart aus der Liga und haben<br />

uns seit dem 0:1 am zweiten Spieltag weiterentwickelt. Ich<br />

denke, dass wir bereit sind, nochmal 90 oder 120 Minuten<br />

alles zu geben, mit der vollen Überzeugung, vor der kurzen<br />

Pause noch einmal als Sieger vom Platz zu gehen.“<br />

Als Sieger vom Platz gehen durfte Zentner selbst seit<br />

besagtem Abend Ende Oktober in der zweiten <strong>Pokal</strong>runde<br />

bislang nur ein weiteres Mal vor heimischem Publikum in der<br />

OPEL ARENA beim 1:0 gegen Köln und konnte seither wertvolle<br />

Erfahrungen sammeln. Das Vertrauen, welches das Trainerteam<br />

ihm schenkte, hat er zurückgezahlt, wenn auch ein Patzer<br />

wie vor dem 0:2 gegen Augsburg niemanden mehr ärgert als<br />

den Torhüter selbst. „Natürlich war das ein absolut vermeidbarer<br />

Fehler, der mich wurmt. Aber zum Entwicklungsprozess<br />

gehören diese Erfahrungen genauso dazu“, sagt Zentner, der<br />

immerhin kurz zuvor mit einer Glanztat gegen den Ex-05er<br />

Ja-Cheol Koo einen früheren Rückstand verhindert hatte. Dass<br />

seine eigene Entwicklung in der Saison <strong>2017</strong>/20<strong>18</strong> mit<br />

derart großen Schritten voranschreiten würde, damit war noch<br />

vor wenigen Monaten nicht zu rechnen. Immerhin war mit<br />

René Adler eine neue Nummer eins verpflichtet worden, das<br />

Rennen um die Nummer zwei wurde ergebnisoffen zwischen<br />

Zentner, Jannik Huth und Florian Müller ausgetragen. Zur<br />

richtigen Zeit am richtigen Ort, nämlich der Auswechselbank in<br />

der Partie gegen Kiel, sei er eben gewesen, der erste Einsatz<br />

bei den Profs mehr als zehn Jahre nach seinem Wechsel nach<br />

Mainz etwas „ganz Besonderes“ gewesen. „Ich darf bei<br />

meinem Herzensklub spielen, habe einen Vertrag bis 2021

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