LEICHTATHLETIK: Das DLV-Jahrbuch 2017
Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.
Emotionen, Dynamik, Leichtathletik pur. Erleben Sie die fantastischen Weltmeisterschaften von London noch einmal. Mit dem 156 Seiten starken DLV-Jahrbuch 2017 als E-Book. Die schönsten Fotos, die besten Texte, große Gefühle. Und Deutschlands Leichtathleten waren nicht nur im an zehn Tagen ausverkauften Londoner Olympiastadion in der Erfolgsspur: Sieger bei der Team-EM in Lille. Stimmungsvolle Deutsche Meisterschaften auf der neuen Bahn von Erfurt. Eine erfolgreiche Hallen-EM in Belgrad. 2017 gibt es all‘ das in einem E-Book mit 156 Seiten und über 200 Fotos von dpa Picture-Alliance! Herausgegeben vom Deutschen Leichtathletik-Verband. Eine bessere Erinnerung an ein tolles Leichtathletik-Jahr gibt es nicht.
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Mit ganz großem Kämpferherz, dicken<br />
blauen Flecken und einem<br />
Brummschädel lief Gesa Felicitas<br />
Krause die bitteren Runden bis ins Ziel,<br />
dann endlich durfte sie ihren Tränen<br />
freien Lauf lassen. „Es ist ein schwerer<br />
Schlag, wenn man so viel opfert, so viele<br />
Wochen im Jahr von daheim weg ist und<br />
dann nicht zeigen kann, was in einem<br />
steckt“, sagte der bitterlich weinende<br />
Hindernis-Floh, nachdem der Traum<br />
von einer WM-Medaille in einem Sturz-<br />
Drama geendet hatte. Auf Bronze hatte<br />
Krause im Finale von London gehofft, so<br />
wie vor zwei Jahren bei ihrem Überraschungs-Coup<br />
in Peking. 2015 war Krause<br />
in Chinas Hauptstadt mit einem fulminanten<br />
Schlussspurt zu Bronze gestürmt<br />
und hatte damit die erste Laufmedaille<br />
im Einzel für den <strong>DLV</strong> seit 14 Jahren geholt.<br />
Die Hoffnung währte nur 700 von<br />
3000 Metern, dann blieb die Kenianerin<br />
Beatrice Chepkoech an einem Hindernis<br />
hängen und räumte die hinter ihr laufende<br />
Krause spektakulär ab – das Rennen<br />
war gelaufen, mehr als Platz neun beim<br />
Überraschungssieg der US-Amerikanerin<br />
Emma Coburn war für die Europameisterin<br />
nicht mehr drin.<br />
„Härteste Rennen des Lebens“<br />
<strong>Das</strong> „härteste Rennen meines Lebens“<br />
hatte Gesa Felicitas Krause für das Finale<br />
vorhergesagt – ohne zu wissen wie wahr<br />
ihre Worte zwei Tage später werden würden:<br />
„So eine große Breite an guten Hindernisläuferinnen<br />
gab es noch nie“. Dabei<br />
hatte der Vorlauf im Londoner Olympiastadion<br />
ihr bereits eine ganze Menge<br />
abverlangt. Da hatte sie sich bei Kälte<br />
und strömendem Regen in einer knallharten<br />
Ausscheidung den Sieg in ihrem<br />
Vorlauf vor der favorisierten Chepkemoi<br />
gesichert. Dabei zeigte Krause, dass sie<br />
Der Moment, der alle Träume zerstörte<br />
Nach Bronze vor zwei Jahren in Peking hegte Gesa Felicitas Krause in London wieder<br />
Medaillenträume. Diese wurden aber zerstört, als sie über die erschöpfte Kenianerin<br />
Beatrice Jepkoech stürzte<br />
neben einer hervorragenden Hindernistechnik<br />
auch taktisch durchaus Vorteile<br />
gegenüber den besten Afrikanerinnen<br />
hat, wenngleich ihr deren läuferisches<br />
Grundvermögen fehlt. Alle Taktik war im<br />
Finale aber nach nicht einmal drei Minuten<br />
hinfällig.<br />
„Im Moment des Sturzes ist es vorbei<br />
gewesen, zumindest mit meinen Träumen<br />
und Vorstellungen“, sagte Krause:<br />
„Ich habe einen kräftigen Schlag auf den<br />
Kopf bekommen, war benommen. Da<br />
war es schwer, sofort wieder Vollgas zu<br />
geben. Die Konzentration und die Spannung<br />
waren weg.“ Und dennoch: „Aufgeben<br />
war keine Option“, sagte die 25-Jährige,<br />
„es ist eine Weltmeisterschaft, und<br />
ich trainiere nicht das ganze Jahr, um<br />
den Wettkampf nach so kurzer Zeit zu<br />
beenden.“<br />
In der vogelwilden Anfangsphase<br />
eines der turbulentesten Rennen der<br />
WM-Geschichte war der verhängnisvolle<br />
Sturz das Ergebnis einer Kettenreaktion.<br />
Die völlig übermotiviert und verwirrt<br />
wirkende Chepkoech verlief sich zunächst<br />
in Runde zwei, rannte um den<br />
Wassergraben herum, anstatt mit dem<br />
Rest des Feldes hindurch.<br />
Kenianerin stürzt erschöpft<br />
Die Kenianerin musste umdrehen und<br />
preschte mit einem gewaltigen Sprint<br />
der Konkurrenz hinterher. <strong>Das</strong> kostete<br />
sie derart viel Kraft und Nerven, dass sie<br />
eine halbe Runde später nicht mehr über<br />
ein Hindernis kam – und dabei Krauses<br />
Rennen zerstörte. „Ich weiß selbst nicht,<br />
wie es passiert es“, sagte die Triererin:<br />
„Ich lag auf einmal auf dem Boden.“<br />
„Es bringt mich zum<br />
Weinen, macht mich wütend<br />
und bricht mir das Herz.“<br />
Gesa Felicitas Krause über ihren Sturz im<br />
WM-Finale, in dem sie nach harter Arbeit<br />
von einer Medaille geträumt hatte<br />
<strong>LEICHTATHLETIK</strong> <strong>2017</strong> 73<br />
070-075_la_buch_<strong>2017</strong>_krause.indd 73 28.08.<strong>2017</strong> 13:55:43