08.01.2018 Aufrufe

Finanzen im Griff? Frauen und Geld - SHE works! Magazin

Wie sieht es aus mit dem eigenen Vermögen, wie mit der Altersversorgung? Haben Sie Ihre Finanzen im Griff? Frauen und Finanzen sollen ja angeblich nicht zusammenpassen. Wir beweisen das Gegenteil.

Wie sieht es aus mit dem eigenen Vermögen, wie mit der Altersversorgung? Haben Sie Ihre Finanzen im Griff? Frauen und Finanzen sollen ja angeblich nicht zusammenpassen. Wir beweisen das Gegenteil.

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#<strong>Frauen</strong> #Wirtschaft #Karriere<br />

JAN 2018<br />

<strong>Finanzen</strong> <strong>im</strong> <strong>Griff</strong>?<br />

<strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

<strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Themen<br />

Was uns bewegt<br />

Altersarmut bei <strong>Frauen</strong><br />

KfW Kredite<br />

Wo bekommt man finanzielle<br />

Unterstützung?<br />

Tipps für Vermögensaufbau<br />

Fintech Ladies<br />

#<strong>Frauen</strong> #Wirtschaft #Karriere


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>SHE</strong> <strong>works</strong>!<br />

Schäufele & Brößling GbR<br />

Anschrift: Hagenweg 2a<br />

37081 Göttingen<br />

T 0551/4899075<br />

E info@she-<strong>works</strong>.de<br />

Vertreten durch:<br />

Carolin Schäufele<br />

Katja Brößling<br />

V.i.S.d.P.<br />

Carolin Schäufele<br />

(gem. § 55 Abs. 2 RStV)<br />

Layout:<br />

PW DESIGN<br />

www.pwdesign.de<br />

Titlelbild: Photo by freestocks.org<br />

on Unsplash<br />

Internet: www.she-<strong>works</strong>.de<br />

Social Media:<br />

www.facebook.de/she<strong>works</strong>.de<br />

www.twitter.com/<strong>SHE</strong><strong>works</strong>DE<br />

2


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / <br />

Inhalt<br />

Editorial.................................................................................... 5<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong>.....................................................................6<br />

Was bedeutet das eigentlich? Ein Finanz-Wiki............ 10<br />

Altersarmut bei <strong>Frauen</strong> - Ein Interview<br />

mit Helma Sick......................................................................14<br />

Mit 66 Jahren..........................................................................17<br />

Eine Fahrkarte zur<br />

finanziellen Unabhängigkeit, bitte...................................19<br />

Finanzielle Starthilfe: Gefördert durch die KfW..........22<br />

Kohle, Moneten, Mäuse, Knaster ...................................25<br />

Fintech Ladies.......................................................................27<br />

“<strong>Frauen</strong> sind eigentlich die besseren Anleger”<br />

Salome Preiswerk <strong>und</strong> Dr. Birte Rothkopf....................30<br />

Buchtipps...............................................................................34<br />

3


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

4


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Editorial<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

laut einer Studie von TNS Emnid<br />

soll es 58,8 % der <strong>Frauen</strong> egal<br />

sein, wieviel Gehalt ihr Partner hat.<br />

Hauptsache das Gefühl st<strong>im</strong>mt.<br />

Ganz knappe 20 % Prozent der<br />

<strong>Frauen</strong> wünschen, dass ihr Partner<br />

ähnlich viel verdient wie sie. Und<br />

etwa ebenso viele hängen noch<br />

dem klassischen Rollenbild an,<br />

nachdem der Mann deutlich mehr<br />

<strong>Geld</strong> nach Hause bringen sollte. Im<br />

Westen sind die <strong>Frauen</strong> <strong>im</strong> Übrigen<br />

tatsächlich diesbezüglich traditioneller<br />

geprägt als <strong>im</strong> Osten.<br />

Jetzt könnte man aufseufzen <strong>und</strong><br />

denken: Gott sei dank sind die<br />

<strong>Frauen</strong> nicht so berechnend. Auf<br />

der anderen Seite: Hallo! Liebe<br />

<strong>Frauen</strong>, seid nicht so blauäugig.<br />

Natürlich ist das <strong>Geld</strong> des Partners<br />

nicht wichtig, aber das eigene! Und<br />

darauf achten viele <strong>Frauen</strong> viel zu<br />

wenig. Vor allem Bereiche wie die<br />

eigene Altersvorsorge kommen<br />

massiv zu kurz. Da muss noch einiges<br />

passieren.<br />

Das betont auch Helma Sick, bekannte<br />

Kolumnistin aus der BRI-<br />

GITTE. Sie hat sich das Thema<br />

Altersarmut bei <strong>Frauen</strong> auf die Fahnen<br />

geschrieben <strong>und</strong> will aufrütteln<br />

<strong>und</strong> sensibilisieren. Seite 14.<br />

Auch Claudia Müller vom Female<br />

Finance Forum <strong>und</strong> Natascha Wegelin,<br />

bekannt als Bloggerin Madame<br />

Moneypenny, machen ganz<br />

klar, dass <strong>Frauen</strong> viel mehr fragen<br />

sollten, vor allem hinterfragen:<br />

Wie sieht es aus mit dem eigenen<br />

Vermögen, wie mit der Altersversorgung?<br />

Seite 6.<br />

Wie Sie unschwer erkennen können,<br />

dreht sich gleich zu Beginn<br />

des neuen Jahres alles um das liebe<br />

<strong>Geld</strong>. Um die richtige Altersvorsorge,<br />

um Vermögensaufbau <strong>und</strong> um<br />

die innere Einstellung was die eigene<br />

Abhängigkeit angeht.<br />

Um so ein Heft überhaupt inhaltlich<br />

sinnvoll zu konzipieren, hatten<br />

wir tolle Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

von Christine Kiefer von den Fintech-Ladies,<br />

die wir in diesem Heft<br />

<strong>im</strong> Übrigen auch vorstellen. Vielen<br />

Dank an dieser Stelle für das Vermitteln<br />

der vielen wertvollen Kontakte.<br />

Und nun auf ins Vergnügen, Ladies.<br />

Lassen Sie uns über <strong>Geld</strong> reden!<br />

Wie <strong>im</strong>mer freuen wir uns über Lob<br />

<strong>und</strong> Kritik!<br />

Herzliche Grüße <strong>und</strong> einen guten<br />

Start ins neue Jahr!<br />

Carolin Schäufele<br />

& Katja Brößling<br />

5


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong><br />

Das passt ganz pr<strong>im</strong>a zusammen, oder nicht?<br />

Von Carolin Schäufele<br />

Wie der viel zitierte Hase vor der<br />

Schlange, erstarren <strong>Frauen</strong> be<strong>im</strong><br />

Thema Finanzangelegenheiten, so<br />

die weitläufige Meinung. Kein Interesse,<br />

nicht genügend Wissen <strong>und</strong><br />

Angst die falschen Fragen zu stellen.<br />

„Mit ihrer überlegten Art <strong>und</strong> dem<br />

Wunsch nach möglichst vielen Entscheidungshilfen,<br />

also Informationen,<br />

sind <strong>Frauen</strong> eigentlich sogar<br />

die besseren Investoren als Männer“,<br />

geht Müller sogar noch einen<br />

Schritt weiter. „Ähnlich wie bei<br />

<strong>Frauen</strong> gibt es auch bei Männern<br />

durchaus Nachholbedarf, wenn es<br />

um finanzielle Bildung geht“.<br />

Doch was ist dran an dieser Meinung?<br />

Passen <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong><br />

tatsächlich nicht zusammen? Sind<br />

sie nur kleine Goldgräberinnen, die<br />

den Mann mit dem guten Einkommen<br />

suchen, um sich dann gemütlich<br />

zurückzulehnen?<br />

„Nein, <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong> passen tatsächlich<br />

sehr gut zusammen!“. Diese<br />

Meinung vertreten zwei <strong>Frauen</strong>,<br />

die es wissen müssen: Natascha<br />

Wegelin, Gründerin des Finanzblogs<br />

Madame Moneypenny, <strong>und</strong><br />

Claudia Müller, Gründerin des Female<br />

Finance Forum. Sie befassen<br />

sich täglich mit dieser Konstellation<br />

„Frau <strong>und</strong> <strong>Geld</strong>“.<br />

6


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong><br />

„Männer treten hier einfach viel<br />

selbstbewusster auf <strong>und</strong> probieren<br />

aus. Sie investieren, wo <strong>Frauen</strong> erst<br />

überlegen, ob sie diese Ausgabe<br />

überhaupt tätigen wollen“, bestärkt<br />

Wegelin diese Einschätzung.<br />

WORAN LIEGT´S?<br />

Scheint den Männern das „Finanz-Gen“<br />

schon mit in die Wiege<br />

gegeben worden zu sein, müssen<br />

<strong>Frauen</strong> darum kämpfen, sich hier<br />

eine Basis zu schaffen. Zu groß ist<br />

hier offenbar der Respekt vor Zahlen.<br />

„Das ist schon in der Schule zu<br />

merken, dass <strong>Frauen</strong> hier richtige<br />

Berührungsängste haben, <strong>und</strong> das<br />

setzt sich fort be<strong>im</strong> Ergreifen des<br />

Berufs. Nicht umsonst gibt es so<br />

wenig <strong>Frauen</strong> in den sogenannten<br />

MINT-Berufen“, erklärt Müller.<br />

Sie plädiert dafür, dass bereits<br />

<strong>im</strong> Elternhaus <strong>und</strong> in der Schule<br />

Mädchen verstärkt an das Thema<br />

<strong>Finanzen</strong> herangeführt werden.<br />

„Dann können ihnen Finanzberater<br />

auch nichts mehr vormachen“.<br />

Müller <strong>und</strong> Wegelin plädieren<br />

beide dafür, mehr über das Thema<br />

<strong>Geld</strong> zu reden. Ob in der Partnerschaft<br />

oder in gleichgesinnten<br />

Gruppen. „In meiner geschlossenen<br />

<strong>Frauen</strong>-Facebook-Gruppe reden<br />

wir über <strong>Geld</strong>, über Anlagemöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Investitionen.<br />

Da sind wir unter uns <strong>und</strong> keine hat<br />

mehr Bedenken, nicht das nötige<br />

Fachwissen aufzuweisen“, so Wegelin.<br />

Auch Müller kann diese Beobachtung<br />

teilen. In ihren Workshops<br />

<strong>und</strong> Seminaren wird heiß diskutiert<br />

<strong>und</strong> keine der Anwesenden ist zu<br />

eingeschüchtert, ihre Fragen zu<br />

stellen. „Die Teilnehmerinnen merken<br />

schnell, dass ihre eigenen Anfragen<br />

auch andere beschäftigen“.<br />

REDEN, REDEN UND NOCH MAL<br />

REDEN<br />

Über <strong>Finanzen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong>angelegenheiten<br />

zu reden ist nach Meinung<br />

der Expertinnen sowieso<br />

unglaublich wichtig. Wer eine<br />

Partnerschaft eingeht oder heiraten<br />

will, sollte vorab über genau<br />

diese Dinge sprechen. „Gibt es<br />

zum Beispiel Studienschulden,<br />

sollte vor Eheschließung geklärt<br />

werden, ob es nach der Heirat<br />

nach wie vor die Schulden des<br />

einzelnen Partners sind oder dann<br />

gemeinsame Schulden. Auch ein<br />

wichtiges Thema ist das Einzahlen<br />

des Partners in ihre Rentenkasse<br />

bei der Geburt eines Kindes“. Helfen<br />

tue auch ein Ehevertrag, in dem<br />

gerade finanzielle Dinge abgeklärt<br />

<strong>und</strong> festgehalten werden, wissen<br />

Wegelin <strong>und</strong> Müller.<br />

„Paare sollten darüber sprechen,<br />

welche finanziellen Ziele sie verfolgen<br />

<strong>und</strong> sich eine Strategie<br />

überlegen. Der eine fährt lieber in<br />

den Urlaub, der andere möchte ein<br />

Eigenhe<strong>im</strong>“. <strong>Geld</strong> sei Streitthema<br />

Nummer 1 in Beziehungen, betont<br />

Müller. Und was, wenn es mit der<br />

Beziehung nicht klappt? Einen Notfallgroschen<br />

anlegen! Das ist für<br />

Wegelin <strong>und</strong> Müller das wichtigste<br />

Ziel für <strong>Frauen</strong>. „Jede Frau sollte<br />

sich ein Finanzpolster anlegen,<br />

das sie drei bis sechs Monate trägt.<br />

Kündigt der Chef den Job oder geht<br />

die Beziehung in die Brüche, sitzt<br />

man nicht auf dem Trockenen“, so<br />

Müller.<br />

Ganz wichtig dafür: ein eigenes<br />

Konto. „Jede Frau sollte über ein<br />

eigenes Konto verfügen <strong>und</strong> auch<br />

wissen, was da passiert. Das Beste<br />

in einer Partnerschaft ist es, wenn<br />

jeder sein Konto hat <strong>und</strong> es dann<br />

noch ein gemeinsames gibt“. Was<br />

dann auf welches eingezahlt wird,<br />

muss nach Wegelin geklärt <strong>und</strong> abgesprochen<br />

werden.<br />

UNANGENEHMES THEMA<br />

ALTERSVORSORGE<br />

Ist der Sparstrumpf aufgefüllt,<br />

sind Altersversorgung <strong>und</strong> Vermögensaufbau<br />

ein Thema. „Wer<br />

schon mit 20 anfängt, monatlich<br />

zum Beispiel 25 Euro zu sparen,<br />

der kann sich gar nicht vorstellen<br />

wieviel Mist solches Kleinvieh machen<br />

kann“, lacht Müller. Der Altersarmut<br />

also mutig entgegentreten<br />

<strong>und</strong> zwar nicht erst mit Beginn des<br />

Rentenalters, sondern schon viel,<br />

viel früher.<br />

Schon in jungen Jahren darüber<br />

nachdenken, was jede Einzelne <strong>im</strong><br />

Alter gern an finanziellen Mitteln<br />

zur Verfügung hat, das sei wichtig,<br />

betont Wegelin.<br />

7


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Und keine Angst vor den Entscheidungen!<br />

Informationen zu Altersvorsorge<br />

<strong>und</strong> Vermögensaufbau<br />

gibt es zu Hauf, ob <strong>im</strong> Internet<br />

oder in Büchern. „Mal einen 10er<br />

investieren <strong>und</strong> ein Buch kaufen“,<br />

so habe sie auch angefangen, sagt<br />

Wegelin. Sie musste eine schmerzhafte<br />

Erfahrung machen, bevor sie<br />

die Augen geöffnet habe <strong>und</strong> sich<br />

mit ihrer finanziellen Situation<br />

auseinandergesetzt habe. „Ich bin<br />

in die Fänge einer Provisionsberaterin<br />

geraten, der ich meine Altersversorgung<br />

übertragen habe.<br />

Nach drei Jahren mit wachsenden<br />

Bauchschmerzen habe ich dann<br />

mal den Vertrag gelesen <strong>und</strong> bin<br />

umgefallen. In diesen ersten 3<br />

Jahren wären insgesamt knapp<br />

30.000 Euro Gebühren angefallen,<br />

wenn ich nicht schnell gekündigt<br />

hätte, wovon ich aber bereits einiges<br />

bezahlt hatte“.<br />

Claudia Müller bietet mit dem Female<br />

Finance Forum eine Gemeinschaft,<br />

in der sich <strong>Frauen</strong> austauschen,<br />

gegenseitig unterstützen<br />

<strong>und</strong> von- <strong>und</strong> miteinander lernen.<br />

„Geschlossene Räume, in denen<br />

sich <strong>Frauen</strong> untereinander austauschen<br />

können sind bei diesem Thema<br />

ganz wichtig“, weist sie noch<br />

einmal auf die Wichtigkeit von Austausch<br />

<strong>und</strong> Kommunikation hin.<br />

Da wäre keine Frage falsch: „Am<br />

Anfang jedes Workshops weise ich<br />

noch einmal eindringlich darauf<br />

hin, dass es keiner Vorkenntnisse<br />

bedarf <strong>und</strong> keine Frage zu dumm<br />

ist. An den sich entspannenden Gesichtern<br />

der Teilnehmerinnen sehe<br />

ich dann, dass das genau die Bedenken<br />

waren, die sie mitgebracht<br />

haben“, so Müller.<br />

MUTIG UND ANGSTFREI ANS<br />

WERK<br />

Vermögensanlage ausprobieren<br />

kann. Hier kann jede Frau genau<br />

für sich herausfinden, was sie will<br />

<strong>und</strong> welche Strategie sie verfolgen<br />

möchte, das A&O, wenn es um die<br />

eigenen <strong>Finanzen</strong> gehe, betont<br />

Müller.<br />

BEI DER BANK NACH KREDIT<br />

FRAGEN?<br />

Selbstverständlich! Wer ein Unternehmen<br />

gründen oder das Bestehende<br />

ausbauen möchte, der<br />

kann den Weg zur Bank antreten.<br />

Allerdings sollte sich Jede vorab<br />

ein bisschen einlesen <strong>und</strong> wissen,<br />

worauf sie sich einlässt. „Der Finanzsektor<br />

ist männlich dominiert,<br />

also herrscht auch eine männliche<br />

Sprache vor“, weiß Müller, die vor<br />

ihrer Gründung bei der Zentralbank<br />

tätig war. Allerdings steige<br />

das Angebot für <strong>Frauen</strong>.<br />

Für sie der Zeitpunkt, die Dinge<br />

selbst in die Hand zu nehmen. Sie<br />

las entsprechende Bücher, recherchierte<br />

<strong>im</strong> Internet, kam von der Altersvorsorge<br />

zu Aktien <strong>und</strong> dann zu<br />

Anlagestrategien <strong>und</strong> machte sich<br />

Notizen. So aufgestellt begann sie,<br />

mit den Informationen den Blog<br />

Madame Moneypenny zu führen.<br />

Sie war mit ihrem Wissensdurst<br />

nicht allein. Mittlerweile führt sie<br />

eine geschlossene Facebook-Gruppe,<br />

in der heiß über <strong>Geld</strong> diskutiert<br />

wird. Und sie hat ein Buch geschrieben<br />

„Bali statt Bochum“, in dem sie<br />

eine Anleitung zur finanziellen Unabhängigkeit<br />

gibt.<br />

<strong>Frauen</strong> sollten beherzter sein, sich<br />

ausprobieren <strong>und</strong> die Entscheidungen<br />

selber treffen. Wer sich nicht<br />

sicher fühlt, sollte sich <strong>im</strong>mer ins<br />

Gedächtnis rufen, dass es zum Thema<br />

<strong>Finanzen</strong> eine komplette Branche<br />

gibt, die <strong>Geld</strong> verdienen will.<br />

„Ob BankerIn oder AnlageberaterIn,<br />

denen ist es nur recht, dass das<br />

Thema <strong>Finanzen</strong> so hoch gehängt<br />

wird <strong>und</strong> viele <strong>Frauen</strong> meinen, dass<br />

sie davon keine Ahnung haben“, so<br />

Wegelin.<br />

Viele Banken bieten inzwischen<br />

kostenlose Spieldepots an, in denen<br />

man die ersten Schritte der<br />

Ob es jetzt der Kredit bei der Bank<br />

oder eine andere Möglichkeit ist,<br />

sich das finanzielle Startguthaben<br />

zu besorgen, Crowdf<strong>und</strong>ing, Crowdinvesting<br />

oder vor potentiellen<br />

Investoren zu pitchen, das sei jeder<br />

selbst überlassen. Vielleicht sind<br />

bislang auch viel zu wenig <strong>Frauen</strong><br />

bei den Finanzinstituten vorstellig<br />

geworden <strong>und</strong> haben nach Krediten<br />

gefragt. Wegelin: „Es müssen<br />

einfach viel mehr werden!“.<br />

8


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Geld</strong><br />

Natascha Wegelin hat Madame Moneypenny <strong>im</strong><br />

Januar 2016 gegründet um <strong>Frauen</strong> auf ihrem Weg<br />

in die finanzielle Unabhängigkeit zu begleiten.<br />

Auf dem Blog teilt sie neue Erkenntnisse, in der<br />

Women Only Facebook-Gruppe diskutiert sie mit<br />

den Gruppenmitgliedern Finanzthemen rauf <strong>und</strong><br />

runter, der Buchclub kümmert sich um die finanzielle<br />

Bildung <strong>und</strong> ihr Ebook „Bali statt Bochum“<br />

bietet eine Starthilfe für jede(n), der sich auf seine<br />

Reise in die finanzielle Unabhängigkeit begeben<br />

möchte.<br />

Natascha Wegelin<br />

Das Female Finance Forum<br />

bietet einen Raum für<br />

alle <strong>Frauen</strong>, die sich r<strong>und</strong><br />

um das Thema <strong>Geld</strong> austauschen,<br />

von- <strong>und</strong> miteinander<br />

lernen <strong>und</strong> sich<br />

gegenseitig unterstützen<br />

wollen.<br />

Die Teilnehmerinnen treffen sich zu regelmäßigen<br />

<strong>Frauen</strong>FinanzR<strong>und</strong>en <strong>im</strong> kleinen Kreis (max<strong>im</strong>al 10<br />

Teilnehmerinnen), bei denen jede Frage gestellt<br />

werden darf <strong>und</strong> soll. Hier geht es vor allem darum,<br />

einen Einstieg zu dem Thema <strong>Geld</strong> zu bekommen<br />

<strong>und</strong> sich mit anderen <strong>Frauen</strong> auszutauschen<br />

– egal, ob es darum geht, wie man am Ende des<br />

Monats über die R<strong>und</strong>en kommen soll, ein Hauskauf<br />

geplant ist oder sich jede fragst, wie man das<br />

eigene <strong>Geld</strong> sinnvoll <strong>und</strong> nachhaltig anlegen kann.<br />

Claudia Müller<br />

9


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Was bedeutet das<br />

eigentlich?<br />

Finanz-Wiki von <strong>SHE</strong> <strong>works</strong>!<br />

A<br />

AKTIE<br />

Eine Aktie ist ein kleiner<br />

Anteil an einem<br />

Unternehmen. Aktien<br />

sind Wertpapiere, mit denen der<br />

Inhaber der Aktie, der Aktionär,<br />

Anteile an einem Unternehmen<br />

besitzt. Werden die Aktien an der<br />

Börse gehandelt, wird ihr Preis<br />

ständig neu ermittelt (siehe auch<br />

Aktienkurs). Der Inhaber der Aktie<br />

kann also <strong>Geld</strong> verdienen, wenn er<br />

die Aktie zu einem niedrigen Preis<br />

kauft <strong>und</strong> später zu einem höheren<br />

Preis wieder verkauft.<br />

AKTIENKURS<br />

Der Aktienkurs ist der Wert oder<br />

Preis einer Aktie. Er ändert sich<br />

mehrmals täglich.<br />

ANLEGER<br />

Der Anleger legt <strong>Geld</strong> am sogenannten<br />

Kapitalmarkt an, um Gewinne<br />

zu erzielen. Er kauft zum Beispiel<br />

Wertpapiere oder Gold <strong>und</strong><br />

versucht, diese zu einem höheren<br />

Preis wieder zu verkaufen. Wenn<br />

das gelingt, hat er sein <strong>Geld</strong> vermehrt<br />

<strong>und</strong> somit gut investiert.<br />

B<br />

BÖRSE<br />

Die Börse ist eine Art<br />

Marktplatz. Hier werden<br />

beispielsweise<br />

Wertpapiere wie Aktien, <strong>Geld</strong> oder<br />

auch Waren wie Rohstoffe, Metalle,<br />

Kaffee usw. gehandelt, also verkauft<br />

<strong>und</strong> gekauft.<br />

BÖRSENCRASH<br />

Wenn es an der Börse innerhalb<br />

eines oder weniger Tage zu einem<br />

starken Absacken der Aktienkurse,<br />

also des Wertes der Aktien, kommt,<br />

spricht man von einem Börsencrash<br />

oder auch Börsenkrach. Die<br />

Besitzer der Aktien erleiden dann<br />

erhebliche Verluste. Ausgelöst<br />

wird dieser Kurssturz beispielsweise,<br />

weil die Anleger aufgr<strong>und</strong> von<br />

schlechten Wirtschaftsnachrichten<br />

nur noch Aktien verkaufen <strong>und</strong><br />

nicht mehr kaufen wollen.<br />

D<br />

DARLEHEN<br />

Wenn auf eine begrenzte<br />

Zeit <strong>Geld</strong> gegen<br />

Zahlung von Zinsen<br />

verliehen wird, handelt es sich<br />

um ein Darlehen. In der Regel wird<br />

in einem Vertrag eine regelmäßige<br />

Tilgung des Darlehensbetrages<br />

vereinbart.<br />

DAX ODER DEUTSCHER AKTIEN-<br />

INDEX<br />

Im Dax wird festgehalten, wie sich<br />

der Wert der 30 wichtigsten deutschen<br />

Aktien entwickelt.<br />

DEVISEN<br />

Devisen sind bargeldlose Zahlungsmittel<br />

in einer fremden Währung,<br />

also zum Beispiel Kontoguthaben<br />

auf einem ausländischen<br />

Konto oder Reiseschecks in der<br />

Währung eines anderen Landes.<br />

DIREKTBANK<br />

Als Direktbanken werden Kreditinstitute<br />

bezeichnet, die keine eige-<br />

10


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Was bedeutet das eigentlich<br />

nen Filialen betreiben. Die Bankgeschäfte<br />

erledigen die K<strong>und</strong>en<br />

stattdessen telefonisch oder per<br />

Onlinebanking.<br />

DOW-JONES-INDEX<br />

Der Dow-Jones-Index, ähnlich dem<br />

DAX, ist der wichtigste Aktienindex<br />

der USA. Er verzeichnet die Wertentwicklung<br />

der 30 wichtigsten<br />

Aktien der USA.<br />

E<br />

EFFEKTIVZINS<br />

Der Effektivzins hilft,<br />

die Kosten verschiedener<br />

Kreditangebote<br />

besser vergleichen zu können.<br />

Mit dem Effektivzins wird angegeben,<br />

wie viel ein Kredit pro Jahr<br />

kostet. Berücksichtigt werden die<br />

tatsächlich anfallenden Kreditzinsen<br />

(Nominalzins), <strong>und</strong> weitere<br />

Kosten wie Bearbeitungsgebühren<br />

oder der Zeitpunkt, wann mit der<br />

Rückzahlung des Kredites begonnen<br />

wird.<br />

ETF (EXCHANGE-TRADED FUND)<br />

Ein an der Börse gehandelter Investmentfond.<br />

Es handelt sich bei<br />

den ETFs um ein beliebtes Anlageobjekt.<br />

vereinbart <strong>und</strong> gilt für die gesamte<br />

Dauer der Anlage des <strong>Geld</strong>es auf<br />

dem Festgeldkonto.<br />

FONDS<br />

Der Begriff Fonds beschreibt <strong>Geld</strong>mittel,<br />

die für einen best<strong>im</strong>mten<br />

Zweck fest vorgesehen sind. Unterschieden<br />

werden kann dabei<br />

z.B. zwischen „Aktienfonds“, die<br />

ausschließlich bzw. vorwiegend in<br />

Aktien investieren, „Immobilienfonds“,<br />

die sich auf Gr<strong>und</strong>stücke,<br />

Häuser oder Gewerbe<strong>im</strong>mobilien<br />

spezialisieren.<br />

G<br />

GEDULDETER ÜBER-<br />

ZIEHUNGSKREDIT<br />

Banken erlauben es<br />

ihren K<strong>und</strong>innen <strong>und</strong><br />

K<strong>und</strong>en manchmal, dass sie ihr<br />

Konto bis zu einer gewissen Grenze<br />

überziehen. Auch ohne einen vorher<br />

vereinbarten Dispositionskredit.<br />

Das nennt man dann „geduldeter<br />

Überziehungskredit.<br />

GELDANLAGE<br />

Unter <strong>Geld</strong>anlage versteht man<br />

jede Form von Sparguthaben <strong>und</strong><br />

Vermögen, das investiert wird. Wer<br />

<strong>Geld</strong> anlegt, hat das Ziel, dieses<br />

<strong>Geld</strong> zu vermehren.<br />

H<br />

HEDGEFONDS<br />

Hedgefonds sind eine<br />

spezielle Form der<br />

<strong>Geld</strong>anlage <strong>und</strong> wurden<br />

ursprünglich geschaffen, um<br />

Anleger gegen best<strong>im</strong>mte Risiken<br />

abzusichern. Daher kommt auch<br />

der Name: „Hedge“ bedeutet „absichern“.<br />

Heute haben Hedgefonds<br />

jedoch einen sehr schlechten Ruf,<br />

weil sie besonders riskante Anlagestrategien<br />

verfolgen: Es wird auf<br />

best<strong>im</strong>mte Bewegungen der Aktienkurse<br />

spekuliert oder es werden<br />

Aktien gehandelt, die sie gar nicht<br />

besitzen. Solche sogenannten<br />

Leerverkäufe können in Krisenzeiten<br />

zu einem rapiden Kursverfall<br />

beitragen, woran der Hedgefonds<br />

jedoch verdient. Denn er kann die<br />

F<br />

FESTGELDKONTO<br />

Ein Festgeldkonto ist<br />

ein Sparkonto, auf<br />

dem das eingezahlte<br />

<strong>Geld</strong> für einen best<strong>im</strong>mten Zeitraum<br />

fest angelegt. In dieser Zeit<br />

ist ein Zugriff auf das fest angelegte<br />

<strong>Geld</strong> prinzipiell nicht möglich.<br />

Der Zinssatz wird vertraglich<br />

11


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

KLEINANLEGER<br />

Ein Kleinanleger ist eine Privatperson,<br />

die am sogenannten Kapitalmarkt<br />

<strong>Geld</strong> anlegt, um Gewinne zu<br />

erzielen. Kleinanleger investieren<br />

in der Regel eher niedrigere Summen<br />

als beispielsweise professionelle<br />

Anleger wie Banken oder<br />

Versicherungen. Da Kleinanleger<br />

oft über kein umfangreiches Finanzwissen<br />

verfügen, werden sie<br />

vom Gesetz besonders geschützt.<br />

leer verkauften Aktien später zu<br />

den dann niedrigeren Preisen einkaufen<br />

<strong>und</strong> hat durch den zuvor<br />

höheren Preis be<strong>im</strong> Leerverkauf<br />

Gewinn gemacht.<br />

HYPOTHEK<br />

Mit einer Hypothek werden Kredite<br />

abgesichert. Der Kreditgeber, meist<br />

die Bank, erhält ein Pfandrecht auf<br />

ein Gr<strong>und</strong>stück oder eine Immobilie<br />

des Kreditnehmers. Wenn der<br />

Kreditnehmer dann seine Kreditraten<br />

nicht bezahlen kann, kann die<br />

Bank ihr <strong>Geld</strong> eintreiben, indem sie<br />

eine Zwangsversteigerung der Immobilie<br />

vorn<strong>im</strong>mt.<br />

I<br />

INKASSO<br />

Inkasso bedeutet<br />

„Einziehen fälliger<br />

<strong>Geld</strong>forderungen“.<br />

Wenn ein Schuldner seine Schulden<br />

nicht bezahlt, kann der Gläubiger<br />

ein Inkassounternehmen<br />

beauftragen, die Schulden für ihn<br />

einzutreiben.<br />

K<br />

KAPITAL<br />

Das ganze Vermögen<br />

eines Unternehmens<br />

wird als Kapital bezeichnet.<br />

Zum Kapitel zählen Bargeld<br />

<strong>und</strong> Bankguthaben <strong>und</strong> andere<br />

Vermögenswerte wie Immobilien<br />

oder Produktionsmaschinen.<br />

L<br />

LEITZINS<br />

Der Leitzins ist der<br />

Zinssatz, zu dem sich<br />

Banken bei den Zentralbanken<br />

<strong>Geld</strong> leihen können. Die<br />

Höhe des Leitzinses wirkt sich in<br />

der Regel auch auf Privatpersonen<br />

<strong>und</strong> Unternehmen aus: Bezahlen<br />

die Banken selbst hohe Zinsen bei<br />

einem hohen Leitzins, verleihen sie<br />

das <strong>Geld</strong> auch zu höheren Zinsen an<br />

Privatpersonen <strong>und</strong> Unternehmen<br />

weiter. Kredite sind demnach teurer.<br />

N<br />

NOMINALZINS<br />

Nominalzins heißt der<br />

Zinssatz, den man für<br />

das geliehene <strong>Geld</strong><br />

eines Kredites bezahlt. Die Kreditnebenkosten<br />

sind in diesem Zinssatz<br />

nicht enthalten. Diese werden<br />

<strong>im</strong> sogenannten Effektivzins berücksichtigt,<br />

der die anfallenden<br />

Nebenkosten eines Kredites einberechnet.<br />

P<br />

PRIVATBANK<br />

Der Begriff Privatbank<br />

hat <strong>im</strong> üblichen<br />

12


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Was bedeutet das eigentlich<br />

Sprachgebrauch zwei verschiedene<br />

Bedeutungen. Ganz allgemein<br />

sind damit alle Banken mit Ausnahme<br />

von Genossenschaftsbanken<br />

<strong>und</strong> Banken in öffentlich-rechtlicher<br />

Hand wie beispielsweise<br />

Sparkassen gemeint. Oft sind damit<br />

aber auch Banken gemeint, die<br />

sich auf K<strong>und</strong>en mit einem großen<br />

Vermögen spezialisiert haben. Sie<br />

bieten für diese K<strong>und</strong>en speziell<br />

zugeschnittene Beratungen <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen an.<br />

R<br />

RENDITE<br />

Als Rendite wird der<br />

jährliche Ertrag bezeichnet,<br />

den eine<br />

<strong>Geld</strong>anlage eingebracht hat.<br />

ROBOADVISOR<br />

Ein Robo-Advisor bietet entweder<br />

Anlageberatung oder Vermögensverwaltung<br />

über den digitalen Kanal.<br />

Im Kern bekommt der K<strong>und</strong>e<br />

ein Portfolio vorgeschlagen, das<br />

dann entweder so bleibt oder <strong>im</strong><br />

Verlaufe der Zeit – z.B. an veränderte<br />

Markt- oder Risikogegebenheiten<br />

– angepasst wird.<br />

schneller <strong>und</strong> kostengünstiger von<br />

Unternehmen angeboten werden<br />

können. Die SCHUFA speichert<br />

Informationen über das Zahlungsverhalten<br />

von Verbrauchern <strong>und</strong><br />

liefert dem Unternehmen, das einen<br />

Vertrag oder Kredit vergeben<br />

will, Informationen über den Verbraucher.<br />

Diese können positive<br />

aber auch negativ sein.<br />

T<br />

TAGESGELDKONTO<br />

Ein Tagesgeldkonto<br />

ist eine Art Sparkonto.<br />

Für das Guthaben<br />

auf diesem Konto bekommt man<br />

Zinsen. Auf das hier deponierte<br />

<strong>Geld</strong> kann man täglich zugreifen.<br />

V<br />

VENTURE-CAPITAL<br />

Venture-Capital oder<br />

kurz VC wird auch Risikokapital<br />

oder Wagniskapital<br />

genannt. Es ist eine Investitionsform,<br />

bei der ein Investor<br />

sein Kapital in eine Geschäftsidee<br />

investiert. Damit geht er wissentlich<br />

das Risiko ein, dass das investierte<br />

Kapital nicht weiter ansteigt<br />

oder sogar komplett verloren geht.<br />

W<br />

WERTPAPIER<br />

Ursprünglich ist<br />

ein Wertpapier ein<br />

Schriftstück, das einen<br />

best<strong>im</strong>mten Wert hat. Dieser<br />

kann ein Vermögenswert oder ein<br />

<strong>Geld</strong>wert sein. Ein Beispiel für ein<br />

Wertpapier sind Aktien.<br />

Z<br />

ZINSEN<br />

Wer <strong>Geld</strong> verleiht, erhält<br />

Zinsen; wer sich<br />

<strong>Geld</strong> leiht, muss Zinsen<br />

zahlen. Wie hoch der Zinssatz<br />

dabei ist, hängt von verschiedenen<br />

Faktoren ab: zum Beispiel von der<br />

Höhe des geliehenen <strong>Geld</strong>betrages,<br />

von der Kreditlaufzeit, der<br />

Höhe der Tilgungsraten oder der<br />

Bonität des Kreditnehmers.<br />

S<br />

SCHUFA<br />

SCHUFA ist die Abkürzung<br />

für Schutzgemeinschaft<br />

für<br />

allgemeine Kreditsicherung. Sie<br />

unterstützt Unternehmen bei der<br />

sicheren Abwicklung alltäglicher<br />

Vertragsabschlüsse <strong>und</strong> Kreditgeschäfte.<br />

Für die K<strong>und</strong>en bedeutet<br />

das, dass Kredite, Waren oder<br />

Dienstleistungen in der Regel<br />

VERFÜGUNGSRAHMEN<br />

Den <strong>Geld</strong>betrag, den ein Kontoinhaber<br />

auf seinem Konto beziehungsweise<br />

seiner Kreditkarte zur<br />

Verfügung hat, nennt man Verfügungsrahmen.<br />

Dazu zählt neben<br />

dem Kontoguthaben <strong>und</strong> dem<br />

Kreditkartenl<strong>im</strong>it auch der gegebenenfalls<br />

vorhandene Dispositionskredit.<br />

13


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Altersarmut bei <strong>Frauen</strong><br />

Carolin Schäufele sprach mit Helma Sick,<br />

Geschäftsführerin <strong>und</strong> Inhaberin von frau&geld,<br />

bekannt auch als Kolumnistin aus der BRIGITTE<br />

Frau Sick, viele Menschen setzen<br />

sich zu spät mit dem Thema Altersvorsorge<br />

auseinander, vor allem<br />

<strong>Frauen</strong>. Warum scheuen vor<br />

allem <strong>Frauen</strong> dieses Thema?<br />

Es ist nach meiner Erfahrung eine<br />

Mischung aus fehlender eigener<br />

Lebensplanung, Unwissenheit<br />

<strong>und</strong> Bequemlichkeit, die dazu<br />

führt, dass sich <strong>Frauen</strong> nicht mit<br />

dem Thema „Altersvorsorge“ beschäftigen<br />

wollen. Das Ganze wird<br />

befeuert durch falsche staatliche<br />

Anreize wie Ehegattensplitting<br />

<strong>und</strong> beitragsfreie Krankenversicherung,<br />

die <strong>Frauen</strong> davon abhalten,<br />

erwerbstätig zu sein.<br />

Gibt es best<strong>im</strong>mte Bildungsschichten,<br />

bei denen diese Angelegenheit<br />

besonders vernachlässigt<br />

wird?<br />

Leider ist gerade bei gut ausgebildeten<br />

<strong>Frauen</strong> in großen Städten<br />

eine Art Rückwärtsbewegung festzustellen,<br />

ein Backlash. Da ziehen<br />

sich zu viele <strong>Frauen</strong> wieder zurück<br />

auf die traditionelle Rolle der<br />

Hausfrau <strong>und</strong> Mutter.<br />

Die Abhängigkeit vom alleinverdienenden<br />

Ehemann stellt anscheinend<br />

kein Problem dar. Sich <strong>im</strong><br />

Beruf zu qualifizieren <strong>und</strong> zu beweisen,<br />

eigenes <strong>Geld</strong> zu verdienen, auf<br />

eigenen Füßen zu stehen, ist für sie<br />

kein Lebensziel.<br />

Geringverdiener dagegen können<br />

es sich in der Regel gar nicht leisten,<br />

dass einer der beiden Partner<br />

längere Zeit aus dem Beruf aussteigt<br />

<strong>und</strong> nichts verdient. Wir haben<br />

hier also in der Anfangsphase<br />

eine Art Zweiklassengesellschaft<br />

<strong>und</strong> hinterher ein selbst geschaffenes<br />

Luxusproblem.<br />

Viele <strong>Frauen</strong> sind der Meinung,<br />

dass sie durch Heirat <strong>im</strong> Alter versorgt<br />

sind. Durch eine Gesetzesänderung<br />

2008 ist ein Mann allerdings<br />

nicht mehr verpflichtet,<br />

die Ex-Frau bis zum Lebensende<br />

zu finanzieren. Warum ist das <strong>im</strong>mer<br />

noch so wenig bekannt?<br />

2008 wurde das Unterhaltsrecht<br />

reformiert. Gr<strong>und</strong>sätzlich wird <strong>im</strong><br />

neuen Unterhaltsrecht davon ausgegangen,<br />

dass jeder <strong>und</strong> jede<br />

Erwachsene für seinen bzw. ihren<br />

Lebensunterhalt selbst verantwortlich<br />

ist <strong>und</strong> dass schon während<br />

der Ehe dafür Sorge getragen<br />

werden muss.<br />

Auffallend <strong>und</strong> völlig unverständlich<br />

ist, dass dies von <strong>Frauen</strong> kaum<br />

zur Kenntnis genommen wird,<br />

Dabei hat es in den letzten Jahren<br />

kaum ein neues Gesetz gegeben,<br />

von dem <strong>Frauen</strong> unter Umständen<br />

so massiv betroffen sind.<br />

Denn es gibt <strong>im</strong> Fall einer Scheidung<br />

nicht mehr wie früher automatisch<br />

nacheheliche Unterhaltsansprüche.<br />

Nur wenn kleine Kinder<br />

14


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Altersarmut bei <strong>Frauen</strong><br />

bis zu drei Jahren zu betreuen sind,<br />

bei sehr langjährigen Ehen oder<br />

wenn <strong>Frauen</strong> erhebliche berufliche<br />

Nachteile erlitten haben, kann es<br />

Unterhalt geben. Oft ist der aber<br />

zeitlich begrenzt.<br />

Es ist für mich ein drastisches Beispiel<br />

für die Verdrängung unangenehmer<br />

Wahrheiten. Leider hilft Verdrängung<br />

nicht weiter. Irgendwann<br />

schlägt nämlich die Realität zu.<br />

Heute noch zu glauben, über eine<br />

Ehe versorgt zu sein, ist blauäugig,<br />

wenn nicht fahrlässig. Immerhin<br />

wird jede dritte Ehe geschieden, in<br />

großen Städten sogar jede zweite.<br />

Wer nicht während der Ehe dafür<br />

Sorge getragen hat, den eigenen<br />

Lebensunterhalt selbst erwirtschaften<br />

zu können z.B. durch Berufstätigkeit,<br />

hat schlechte Karten<br />

<strong>und</strong> kann armutsgefährdet sein.<br />

Wenn <strong>Frauen</strong> sich darauf verlassen,<br />

dass sie durch ihren Mann<br />

<strong>im</strong> Alter versorgt sind <strong>und</strong> nicht<br />

arbeiten gehen, hat das auch<br />

noch einen ganz anderen drastischen<br />

Hintergr<strong>und</strong>, sie kosten die<br />

Gesellschaft viel <strong>Geld</strong>. Sie sprachen<br />

<strong>im</strong> Rahmen eines Vortrages<br />

einmal von einer halben Million<br />

Euro. Wie kommt diese Summe<br />

zusammen?<br />

Diese Seite der Medaille will niemand<br />

gerne sehen. Dabei ist es<br />

doch so: Jedes Studium wird von<br />

der Allgemeinheit, also von uns<br />

Steuer- <strong>und</strong> Beitragszahlern mitfinanziert.<br />

Wenn jemand dann aus<br />

einer guten Ausbildung, einem Studium,<br />

nichts macht, ist das eine fehl<br />

geleitete Subvention.<br />

Ebenso das Ehegattensplitting, das<br />

nur dann lohnend ist, wenn ein Mann<br />

viel <strong>und</strong> die Frau nichts oder wenig<br />

verdient, ob das Paar Kinder hat oder<br />

nicht. So etwas ist <strong>im</strong> 21.Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

nicht mehr zeitgemäß. Dazu kommt<br />

natürlich auch noch die beitragsfreie<br />

Krankenversicherung <strong>und</strong> – falls der<br />

Ehemann vor ihr stirbt – noch die<br />

Witwenrente.<br />

Ich habe das zusammen mit Experten<br />

am Beispiel einer Frau ausgerechnet,<br />

die studiert, heiratet <strong>und</strong><br />

dann 30 Jahre nicht erwerbstätig ist.<br />

Gefördert werden sollten Kinder,<br />

dann hätten alle, die Kinder haben,<br />

etwas davon, Verheiratete, Unverheiratete,<br />

Alleinerziehende,<br />

Würde denn ein Halbtagsjob<br />

oder ein Minijob für eine gewisse<br />

Altersvorsorge reichen?<br />

Minijobs sind für <strong>Frauen</strong> desaströs.<br />

Sie verlieren damit ihre berufliche<br />

Qualifikation.<br />

Teilzeitarbeit ist sinnvoll, solange<br />

Kinder klein sind. Auf Dauer aber<br />

sind sie keine Lösung, denn Teilzeitarbeit<br />

bedeutet langfristig halt<br />

auch Teilzeitrente.<br />

Was also müssen <strong>Frauen</strong> tun, um<br />

hier für sich selbst zu sorgen?<br />

Helma Sick<br />

Männer fangen meist mit Anfang<br />

20 an zu sparen. <strong>Frauen</strong> erst über<br />

30, 35. Da geht viel Zeit verloren, in<br />

der schon Kapital aufgebaut werden<br />

könnte.<br />

Der Knackpunkt aber ist <strong>im</strong>mer<br />

Partnerschaft <strong>und</strong> Kind, das haben<br />

mehrere Expertenkommissionen<br />

untersucht <strong>und</strong> festgestellt.<br />

Ein Paar mag noch so emanzipiert<br />

sein, sobald ein Kind unterwegs ist,<br />

schlägt die traditionelle Rolle zu:<br />

Mann arbeitet weiter, Frau bleibt zu<br />

Hause <strong>und</strong> zwar häufig viel zu lang.<br />

Sinnvoll wäre es, wenn sich Frau<br />

<strong>und</strong> Mann die Elternzeit teilen,<br />

15


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

dann müsste keiner zu lange aus<br />

dem Beruf aussteigen. Geht das<br />

nicht, muss SIE einen finanziellen<br />

Ausgleich für fehlende Rentenbeiträge<br />

vom Partner erhalten.<br />

Wichtig für alle <strong>Frauen</strong> ist, Teilzeit<br />

nicht zu lange auszudehnen, sondern<br />

so bald wie möglich wieder<br />

Vollzeit zu arbeiten.<br />

Es geht jedenfalls nicht, dass gemeinsame<br />

Entscheidungen eines<br />

Paares, z.B. für ein Kind, langfristig<br />

finanziell ausschließlich zu Lasten<br />

der Frau gehen.<br />

Und ganz konkret sollte jede Frau<br />

so früh wie möglich mit einem Sparplan<br />

anfangen. Schon ab 25 Euro<br />

monatlich kann man in Fonds investieren.<br />

Der Betrag kann dann später<br />

jederzeit aufgestockt werden.<br />

Auf jeden Fall interessant ist für<br />

<strong>Frauen</strong> mit Familienplanung ein<br />

Riester-Vertrag.<br />

Für jedes Kind gibt es 300 Euro Zulage<br />

vom Staat <strong>und</strong> für sie selbst<br />

ab 2018 175 Euro. Das sind 475 Euro<br />

<strong>im</strong> Jahr, die sie nicht selbst sparen<br />

muss.<br />

Während der Elternzeit muss sie<br />

nur 5 Euro <strong>im</strong> Monat in den Riester-Vertrag<br />

einzahlen <strong>und</strong> bekommt<br />

trotzdem die Zulagen in<br />

voller Höhe.<br />

Gibt es Beratungsstellen, die Sie<br />

diesen <strong>Frauen</strong> empfehlen können?<br />

Beratungsstellen zu dieser Thematik<br />

kenne ich nicht. Es ist ja noch<br />

nicht allgemein bekannt, dass es<br />

eine große Gruppe von <strong>Frauen</strong><br />

gibt, die bei Scheitern der Ehe armutsgefährdet<br />

ist.<br />

Ich habe das in 30 Jahren Beratung<br />

von <strong>Frauen</strong> vielfach erlebt.<br />

Ich wünsche mir, dass <strong>Frauen</strong> in<br />

solchen Fragen ihren Verstand einschalten.<br />

Ist Familienzuwachs geplant,<br />

sollte sie bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung nachfragen,<br />

wie viel sie der Ausstieg aus dem<br />

Beruf an Rente kostet. Dies müsste<br />

dann aus dem Familieneinkommen<br />

entschädigt werden.<br />

Das Unternehmen frau&geld entwickelt<br />

maßgeschneiderte Finanzkonzepte<br />

für jeden <strong>Geld</strong>beutel <strong>und</strong><br />

jede Lebenssituation. Das mühsame<br />

Vergleichen von <strong>Geld</strong>anlagen<br />

nehmen Ihnen Profils ab <strong>und</strong> finden<br />

unter der Vielzahl von Möglichkeiten<br />

die geeigneten Produkte<br />

für jede Frau.<br />

16


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Mit 66 Jahren<br />

Mit 66 Jahren …<br />

Auch Gründerinnen gehen mal in Rente<br />

Von Katja Brößling<br />

Selbst wenn das Renteneintrittsalter<br />

noch in weiter Ferne zu sein<br />

scheint, man kann gar nicht früh<br />

genug anfangen, eine Absicherung<br />

für den sogenannten Lebensherbst<br />

zu treffen. Wer vor seiner Selbständigkeit<br />

schon angestellt tätig war,<br />

hat bereits Rentenansprüche erworben<br />

<strong>und</strong> behält diese auch. Nur<br />

reichen wird das in den meisten<br />

Fällen nicht.<br />

PFLICHTVERSICHERUNG FÜR<br />

BESTIMMTE BERUFSGRUPPEN<br />

Als Selbständige kann man sich<br />

bei der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

entweder freiwillig versichern<br />

oder auf Antrag versicherungspflichtig<br />

werden. Best<strong>im</strong>mte<br />

(selbständige) Berufsgruppen sind<br />

sogar verpflichtet, sich über die<br />

gesetzliche Rentenversicherung<br />

absichern zu lassen. Dazu gehören<br />

unter anderem: Handwerker*innen,<br />

Lehrer*innen, Hebammen<br />

<strong>und</strong> Geburtshelfer, Künstler*innen<br />

<strong>und</strong> Publizist*innen. Eine komplette<br />

Übersicht ist <strong>im</strong> §2 Sozialgesetzbuch<br />

IV dargelegt.<br />

FREIWILLIGE<br />

RENTENVERSICHERUNG<br />

Wer sich freiwillig versichert, kann<br />

die Anzahl <strong>und</strong> Höhe der Beiträge<br />

selbst festlegen <strong>und</strong> jederzeit<br />

für die Zukunft verändern. Der<br />

Erhalt der Anwartschaft auf eine<br />

Erwerbsminderungsrente durch<br />

eine lückenlose Zahlung freiwilliger<br />

Beiträge ist ebenfalls für<br />

Selbständige möglich. Und auch<br />

die Ansprüche auf Alters- <strong>und</strong> Hinterbliebenenrente,<br />

die man sich in<br />

der Zeit als Arbeitnehmerin bzw.<br />

Arbeitnehmer erworben hat, bleiben<br />

erhalten.<br />

Monatlich mindestens 83,70<br />

Euro <strong>und</strong> höchstens 1.209,00<br />

Euro (West) <strong>und</strong> 1.078,80 (Ost)<br />

(2018) zahlen Selbständige, die<br />

bei der Deutschen Rentenversicherung<br />

freiwillig versichert sind<br />

als Beitrag. Der Mindestbeitrag<br />

entspricht 18,6 Prozent eines monatlichen<br />

Bruttoeinkommens von<br />

450 Euro. Sie können auch höhere<br />

Beiträge zahlen, allerdings nur bis<br />

zu einem Einkommen in Höhe der<br />

Beitragsbemessungsgrenze. Diese<br />

liegt bei einem Bruttoeinkommen<br />

von 6.500 Euro (West) bzw. 5.800<br />

Euro (Ost) pro Monat (2018).<br />

VERSICHERUNGSPFLICHT AUF<br />

ANTRAG<br />

Innerhalb von fünf Jahren nach<br />

Aufnahme einer selbständigen<br />

Tätigkeit kann man die Versicherungspflicht<br />

in der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung beantragen.<br />

Der Vorteil ist, dass Pflichtversicherte<br />

auch Anspruch auf eine<br />

Erwerbsminderungsrente <strong>und</strong> auf<br />

Rehabilitationsleistungen haben.<br />

17


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Hinsichtlich der Beiträge gibt es<br />

drei Möglichkeiten:<br />

Halber Regelbeitrag für Gründerinnen<br />

<strong>und</strong> Gründer<br />

Innerhalb der ersten drei Jahre<br />

der beruflichen Selbständigkeit,<br />

können Sie sich für den halben Regelbeitrag<br />

entscheiden. Er beträgt<br />

2018 monatlich 282,18 Euro (West)<br />

<strong>und</strong> 250,63 Euro (Ost).<br />

Regelbeitrag<br />

Unabhängig von Ihrem Einkommen,<br />

können Sie auch den vollen<br />

Regelbeitrag zahlen. Er liegt bei<br />

monatlich 566,37 Euro (West) <strong>und</strong><br />

501,27 Euro (Ost).<br />

Einkommensgerechter Beitrag<br />

Selbständige können auch höhere<br />

oder niedrigere Beiträge als den<br />

Regelbeitrag zahlen, wenn sie ein<br />

entsprechend abweichendes Einkommen<br />

anhand des letzten Einkommensteuerbescheides<br />

nachweisen.<br />

Alter ausreichend abgesichert sein<br />

will, muss für weitere Rücklagen sorgen.<br />

Was dabei dem Angestellten<br />

die Riesterrente ist für Selständige<br />

die “Rürup-Rente”. Diese Basis-Rente<br />

steht auch den Angehörigen der<br />

verkammerten freien Berufe, die für<br />

ihr Alter vorsorgen, zur Verfügung.<br />

Ob dies <strong>im</strong> Einzelfall sinnvoll ist,<br />

sollte jeder Freiberufler sorgfältig<br />

prüfen. So schließt etwa eine Höherversicherung<br />

<strong>im</strong> Versorgungswerk<br />

einen Berufsunfähigkeits- <strong>und</strong> Hinterbliebenenschutz<br />

ein, während<br />

dieser <strong>im</strong> Rahmen einer Rürup-Rente<br />

nur gegen zusätzlichen Beitrag<br />

versichert werden kann.<br />

R<strong>und</strong> um das Thema Altersvorsorge<br />

haben sich bereits einige Startups<br />

etabliert, die dieses trockene<br />

Thema in die Digitalisierung überführt<br />

haben.<br />

Das Berliner Startup fairr.de ermöglicht<br />

den Abschluss eines Riester-Vertrags<br />

<strong>und</strong> des Vertrages für<br />

eine Rürup-Rente ausschließlich<br />

über das Internet. Die Konditionen<br />

sind <strong>im</strong> Vergleich zu anderen Verträgen<br />

günstig, da Beratungspersonal<br />

<strong>und</strong> Provisionen entfallen.<br />

Fairr.de bietet Fondssparpläne an<br />

<strong>und</strong> agiert dabei nicht als Bank,<br />

sondern lediglich als Vermittler.<br />

Ebenfalls erwähnenswert ist Mypension<br />

- die digitalisierte Alternative<br />

zu Pensionsfonds. Nutzer<br />

können auf der Website von Mypension<br />

zunächst ihre persönliche<br />

Rentenlücke ausrechnen, also best<strong>im</strong>men,<br />

wie viel <strong>Geld</strong> ihnen <strong>im</strong> Alter<br />

fehlt. Gerade bei Selbständigen<br />

ein oft vernachlässigter Aspekt.<br />

Dann lassen sich monatliche <strong>Geld</strong>beträge<br />

festlegen, die abschließend<br />

bis zum Renteneintritt in<br />

einen ETF-Sparplan mit Versicherungsschutz<br />

eingezahlt werden.<br />

Egal wie: Auch für Selbständige gilt<br />

Vorsorge ist besser als das Nachsehen<br />

zu haben.<br />

Aber Achtung: Haben Sie sich<br />

einmal für die Antragspflichtversicherung<br />

entschieden, können Sie<br />

diese nicht wieder kündigen. Sie<br />

bleibt für die Dauer Ihrer selbständigen<br />

Tätigkeit bestehen.<br />

ZUSÄTZLICHE PRIVATE<br />

VORSORGE<br />

Die Altersrente aus der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung deckt für den<br />

Selbständigen normalerweise nur<br />

eine Gr<strong>und</strong>versorgung ab. Wer <strong>im</strong><br />

18


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Eine Fahrkarte zur finanziellen Unabhängigkeit, bitte<br />

Eine Fahrkarte zur<br />

finanziellen<br />

Unabhängigkeit, bitte …<br />

<strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> das Thema Vermögensaufbau<br />

Katja Brößling <strong>im</strong> Gespräch<br />

mit Dr. Manuela Rabener<br />

(Scalable Capital)<br />

Wenn Vermögensaufbau so leicht<br />

wäre wie Bus oder Bahn fahren,<br />

dann könnte das ja jeder. Die Begriffe<br />

<strong>Geld</strong>anlage oder Vermögensaufbau<br />

lösen bei vielen von<br />

uns unterschiedliche Assoziationen<br />

aus: Aktien, Börse, DAX, Kurse,<br />

Termingeschäfte, große Summen,<br />

Börsencrash, Sparbuch ohne Zinsen,<br />

Immobilien, Investment <strong>und</strong><br />

so weiter. Alle mehr oder weniger<br />

unattraktiv <strong>und</strong> mit dem Vorurteil<br />

behaftet: für <strong>Geld</strong>anlagen muss<br />

man Profi sein <strong>und</strong> vor allem erstmal<br />

viel <strong>Geld</strong> haben.<br />

Das Thema Vermögensverwaltung<br />

<strong>und</strong> - aufbau ist nicht das, was man<br />

gemeinhin als “typisches <strong>Frauen</strong>thema”<br />

bezeichnet. Das weiß<br />

auch Dr. Manuela Rabener von<br />

Scalable Capital. Sie kennt selbst<br />

viele <strong>Frauen</strong>, die das Gros der fi-<br />

Dr. Manuela Rabener (Scalable Capital)<br />

nanziellen Entscheidungen, sofern weitgehend an ihre Partner übertragen,<br />

obwohl sie beruflich min-<br />

es die Altersvorsorge, also die<br />

langfristige Finanzplanung betrifft, destens genauso erfolgreich sind.<br />

19


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Oftmals werden dann fehlendes<br />

Interesse oder auch mangelnde<br />

Kapitalmarktkenntnisse als Gr<strong>und</strong><br />

angeführt.<br />

“Das darf aber nicht zur Ausrede<br />

werden, schließlich hängt von diesem<br />

Thema der eigene Lebensstandard<br />

<strong>im</strong> Alter ab. Wir sprechen hier<br />

unter Umständen von 30 Jahren,<br />

wenn wir mit 65 in Rente gehen<br />

wollen <strong>und</strong> durchschnittlich damit<br />

rechnen können, 95 Jahre alt zu<br />

werden! Zudem verwechseln viele<br />

<strong>Frauen</strong> das Spekulieren auf einzelne<br />

Aktientitel mit dem Verfolgen<br />

einer langfristigen, global gestreuten<br />

Anlagestrategie. Das eine ist in<br />

der Tat eher Glücksspiel, das andere<br />

ist solider Vermögensaufbau.”<br />

Durch die Tatsache, dass <strong>Frauen</strong> in<br />

den meisten Fällen weniger verdienen<br />

als Männer <strong>und</strong> dann auch<br />

noch Einschnitte in der Erwerbsbiografie<br />

durch Kindererziehung<br />

<strong>und</strong> Pflege von Angehörigen haben,<br />

sind sie überdurchschnittlich<br />

von Altersarmut bedroht.<br />

Viele <strong>Frauen</strong> verlassen sich auf die<br />

gesetzliche Rente <strong>und</strong> leider noch<br />

mehr <strong>Frauen</strong> verlassen sich auf ihren<br />

Ehemann. Das eine ist in den<br />

meisten Fällen zu wenig, das andere<br />

gleicht auch einem Glücksspiel.<br />

Doch wie soll frau auch noch sparen<br />

<strong>und</strong> Vermögen aufbauen, wenn<br />

sie eh schon weniger hat? Ein Teufelskreis?<br />

Auch. Denn oft ist es<br />

so, dass einfach auch das Wissen<br />

fehlt, wie frau auch mit wenig Vermögen<br />

eine Vorsorge aufbauen<br />

kann. Dabei gibt es verschiedene<br />

Möglichkeiten auch für den kleinen<br />

<strong>Geld</strong>beutel: Eine der einfachsten<br />

Möglichkeiten ist ein Fondssparplan.<br />

Diesen kann man auch schon<br />

mit kleinen monatlichen Summen<br />

anfangen <strong>und</strong> sich ein kleines Polster<br />

aufbauen. Außerdem bleibt<br />

Frau damit flexibel. Vernünftige<br />

Fondssparpläne sind jederzeit aussetzbar,<br />

kündbar <strong>und</strong> lassen sich<br />

an neue Situationen flexibel anpassen.<br />

Früher waren kapitalbildende Lebensversicherungen<br />

das nonplusultra<br />

- heute sollte man tunlichst<br />

die Finger davon lassen. Wer noch<br />

lukrative Verträge laufen hat, ist<br />

gut beraten, diese auch laufen zu<br />

lassen. Neuabschlüsse sind so effektiv<br />

wie das gute alte Sparbuch,<br />

denn in Zeiten von Niedrigzinsen<br />

ist auch hier kein Blumentopf zu<br />

gewinnen.<br />

Eine große Frage steht <strong>im</strong> Raum:<br />

Wie führt man <strong>Frauen</strong> an dieses<br />

wichtige Thema heran? Dr. Rabener<br />

plädiert für mehr Aufklärungsarbeit:<br />

Wir müssen <strong>Frauen</strong> zeigen, welche<br />

Relevanz <strong>Geld</strong>anlagen <strong>und</strong> Vermögensaufbau<br />

für die Altersvorsorge<br />

haben; dass es mitnichten<br />

ausreicht, fleißig zu sparen <strong>und</strong> das<br />

<strong>Geld</strong> auf dem Festgeldkonto liegen<br />

zu lassen. Wir müssen <strong>Frauen</strong> auch<br />

noch mehr Zahlenbeispiele an die<br />

Hand geben, damit ihnen klarer<br />

wird, welches Polster sie bis zum<br />

Rentenalter aufbauen müssen, damit<br />

es mindestens 30 Jahre reichen<br />

wird. Deswegen müssen wir <strong>Frauen</strong><br />

die Angst vor dem Kapitalmarkt<br />

nehmen <strong>und</strong> die richtigen Dienstleistungen<br />

anbieten.<br />

Die Experten bei Scalable Capital<br />

wollten außerdem wissen, warum<br />

<strong>Frauen</strong> vor dem Thema <strong>Geld</strong>anlage<br />

zurückscheuen? Deshalb haben sie<br />

20


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Eine Fahrkarte zur finanziellen Unabhängigkeit, bitte<br />

sich <strong>im</strong> März 2017 gemeinsam mit<br />

dem Research-Institut YouGov auf<br />

Ursachensuche begeben.<br />

“Dabei sind wir zu dem Ergebnis<br />

gekommen, dass die Angst vor<br />

hohen Verlusten ein ganz maßgeblicher<br />

Gr<strong>und</strong> für das Problem ist<br />

- übrigens auch bei Männern. Und<br />

genau bei diesem Punkt hat die<br />

Finanzindustrie in den letzten Jahrzehnten<br />

geschlafen. Es gibt quasi<br />

keine Angebote, die die Risiken<br />

einer <strong>Geld</strong>anlage wirklich transparent<br />

machen. Und damit vergrault<br />

man potenzielle weibliche<br />

Anlegerinnen. Anders als Männern<br />

fehlt vielen <strong>Frauen</strong> zusätzlich das<br />

Selbstbewusstsein, ihr <strong>Geld</strong> selbst<br />

anzulegen.“<br />

Dabei können <strong>Frauen</strong> sehr gut mit<br />

ihrem <strong>Geld</strong> umgehen. Aus der Firmenstatistik<br />

ergibt sich ein relativ<br />

homogenes Bild.<br />

“<strong>Frauen</strong> sind etwas risikoaverser<br />

als Männer, allerdings ist der Unterschied<br />

in unseren Portfolios<br />

verschwindend gering - vermutlich<br />

auch deshalb, weil sich viele K<strong>und</strong>en<br />

an die Risikoempfehlung halten.<br />

<strong>Frauen</strong> sind <strong>im</strong> Schnitt nur eine<br />

Risikokategorie konservativer als<br />

Männer. Im Schnitt wählen Männer<br />

bei uns die Risikokategorie 17, <strong>Frauen</strong><br />

greifen <strong>im</strong> Mittel zur Kategorie<br />

16.” so Rabener.<br />

Die Krux der Risikoempfehlung:<br />

Anleger müssen in einer Vorabbefragung<br />

ihre Einkommens- <strong>und</strong><br />

Vermögenssituation sowie ihre Finanzmarktkenntnisse<br />

offenbaren.<br />

Da Männer hier <strong>im</strong> Vorteil sind,<br />

wird ihnen auch ein höheres Risiko<br />

zuerkannt. Somit sind in der höchsten<br />

Risikogruppe nur 4% aller<br />

weiblichen Anleger vertreten. Bei<br />

den Männer sind es 8%.<br />

Eine große Hürde für <strong>Frauen</strong> waren<br />

bisher Beratungsgespräche,<br />

bei denen in den meisten Fällen<br />

ein Mann als Berater den <strong>Frauen</strong><br />

die große weite Finanzwelt erklärt.<br />

Mittlerweile gibt es deutschlandweit<br />

selbständige Finanzberaterinnen,<br />

die sich speziell um <strong>Frauen</strong><br />

kümmern. Aber auch Blogs, Foren,<br />

geschützte Communities speziell<br />

für <strong>Frauen</strong> mit Fragen zu Finanzthemen<br />

bringen Licht ins Dunkel der<br />

weiblichen Finanzwelt.<br />

21


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Finanzielle Starthilfe:<br />

Gefördert durch die KfW<br />

Zusammengestellt von Carolin Schäufele<br />

Die KfW ist die größte deutsche<br />

Förderbank, sowohl für Privatpersonen<br />

als auch für Unternehmen,<br />

Städte, Gemeinden sowie gemeinnützige<br />

<strong>und</strong> soziale Organisationen.<br />

PRIVATKUNDEN<br />

Wenn Menschen in Deutschland<br />

etwas unternehmen, dann ist ganz<br />

häufig die KfW mit von der Partie.<br />

Schon nach der Schule machen<br />

viele Menschen Bekanntschaft mit<br />

den Studien- <strong>und</strong> Bildungskrediten<br />

der KfW. Sie finanziert Meisterausbildungen<br />

<strong>und</strong> Studium unabhängig<br />

vom Einkommen der Eltern <strong>und</strong><br />

zu günstigen Konditionen.<br />

Nicht wegzudenken ist die KfW<br />

bei der Finanzierung des Wohnungsbaus.<br />

Wer ein Haus bauen<br />

oder eine Wohnung kaufen will,<br />

der finanziert die vielleicht größte<br />

Investition seines Lebens über seine<br />

Hausbank ebenso wie spätere<br />

Investitionen zur energetischen<br />

Sanierung, oder um Barrieren beispielsweise<br />

fürs Alter abzubauen.<br />

Damit die Finanzierung erschwinglich<br />

bleibt, kommt die KfW zusätzlich<br />

zur Hausbank ins Spiel <strong>und</strong><br />

schließt Finanzierungslücken.<br />

Ganz besonders fördert die KfW<br />

Häuser, die besonders energieeffizient<br />

sind <strong>und</strong> setzt mit dem<br />

KfW-Effizienzhaus Standards.<br />

Nicht nur be<strong>im</strong> Bau, sondern auch<br />

bei einer späteren Sanierung. Egal<br />

ob Wärmedämmung, neue Heizung<br />

oder Fenster, die KfW hat<br />

zahlreiche Programme aufgelegt,<br />

um die energetische Sanierung in<br />

Deutschland voran zu bringen.<br />

UNTERNEHMEN<br />

Alle Unternehmen brauchen langfristige<br />

<strong>und</strong> sichere Refinanzierungen.<br />

Ganz egal, ob es um die<br />

Gründung oder die Expansion eines<br />

Unternehmens geht, egal ob<br />

Kleinstbetrieb oder Mittelständler,<br />

egal in welcher Branche.<br />

Die KfW ist einer der größten Mittelstandsfinanzierer<br />

in Deutschland.<br />

Sie stellt Unternehmen<br />

langfristige Investitionskredite zur<br />

Verfügung, ebenso wie Kredite zur<br />

Betriebsmittelfinanzierung. Ganz<br />

besonders unterstützt sie Unternehmen<br />

bei Investitionen in die<br />

energetische Sanierung von Gebäuden<br />

oder zur Steigerung von<br />

Energieeffizienz in der Produktion.<br />

Kredite hierfür sind teilweise durch<br />

B<strong>und</strong>esmittel bezuschusst <strong>und</strong> dadurch<br />

besonders günstig.<br />

Die KfW vergibt ihre Kredite gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

über die Hausbank – <strong>und</strong><br />

damit der Hausbank die Kreditentscheidung<br />

etwas leichter fällt,<br />

übern<strong>im</strong>mt die KfW zum Teil auch<br />

ihr Risiko.<br />

22


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Finanzielle Starthilfe<br />

GUTER START IN EINE<br />

ERFOLGREICHE ZUKUNFT<br />

Über die KfW gibt es drei verschiedene<br />

Wege eine Förderung für die<br />

Gründung oder den Ausbau des eigenen<br />

Unternehmens zu beantragen.<br />

ERP-GRÜNDERKREDIT –<br />

STARTGELD<br />

Bis zu 100.000 Euro für eine<br />

Vollfinanzierung<br />

Finanzierung von Investitionen <strong>und</strong><br />

Betriebsmitteln von Existenzgründern<br />

<strong>und</strong> jungen Unternehmen mit<br />

einem geringen Fremdfinanzierungsbedarf<br />

Der ERP-Gründerkredit -Start<strong>Geld</strong><br />

ermöglicht Gründern sowie Freiberuflern<br />

<strong>und</strong> kleinen Unternehmen,<br />

die noch keine fünf Jahre am Markt<br />

aktiv sind (Aufnahme der Geschäftstätigkeit,<br />

d.h. Datum der ersten<br />

Umsatzerzielung) eine zinsgünstige<br />

Finanzierung von Vorhaben in<br />

Deutschland mit einem Fremdfinanzierungsvolumen<br />

bis 100.000 Euro.<br />

Die durchleitenden Banken werden<br />

in erheblichem Umfang von den<br />

Risiken entlastet. Zudem wird der<br />

Zinssatz aus Mitteln des ERP-Sondervermögens<br />

vergünstigt. Der<br />

ERP-Gründerkredit -Start<strong>Geld</strong> wird<br />

durch die Kreditgarantiefazilität des<br />

COSME-Programms der Europäischen<br />

Union (Programm zur Förderung<br />

der Wettbewerbsfähigkeit von<br />

Unternehmen <strong>und</strong> von kleinen <strong>und</strong><br />

mittleren Unternehmen) <strong>und</strong> den<br />

unter der Investitionsoffensive für<br />

Europa errichteten Europäischen<br />

Fonds für strategische Investitionen<br />

(„EFSI“) ermöglicht. Zweck des EFSI<br />

ist es, die Finanzierung <strong>und</strong> Durchführung<br />

produktiver Investitionen in<br />

der Europäischen Union zu fördern<br />

sowie den verbesserten Zugang zu<br />

Finanzierung sicherzustellen<br />

© KfW-Bildarchiv: Rüdiger Nehmzow<br />

https://www.kfw.de/Download-Center/Förderprogramme-(Inlandsförderung)/PDF-Dokumente/6000002258-Merkblatt-ERP-Gründerkredit-067.pdf<br />

23


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

ERP-KAPITAL FÜR GRÜNDUNG<br />

Bis zu 500.000 Euro für eine<br />

Teilfinanzierung<br />

Nachrangkapital für Existenzgründer<br />

<strong>und</strong> Jungunternehmer<br />

Das ERP-Kapital für Gründung ermöglicht<br />

Gründern sowie Freiberuflern<br />

<strong>und</strong> Mittelständlern, die<br />

noch keine 3 Jahre am Markt aktiv<br />

sind (Aufnahme der Beschäftstätigkeit,<br />

d.h. Datum der ersten Umsatzerzielung)<br />

eine zinsgünstige<br />

<strong>und</strong> nachrangige Finanzierung von<br />

Vorhaben in Deutschland.<br />

Die durchleitenden Banken werden<br />

von den Risiken auf Gr<strong>und</strong>lage<br />

einer B<strong>und</strong>esgarantie entlastet.<br />

Zudem wird der Zinssatz in den<br />

ersten 10 Jahren der Laufzeit aus<br />

Mitteln des ERP-Sondervermögens<br />

vergünstigt.<br />

https://www.kfw.de/inlandsfoerderung/Privatpersonen/Gründen-Erweitern/Förderprodukte/<br />

ERP-Kapital-für-Gründung-(058)/<br />

ERP-GRÜNDERKREDIT –<br />

UNIVERSELL<br />

Finanzierung auch über 500.000<br />

Euro für eine Vollfinanzierung in<br />

Deutschland <strong>und</strong> <strong>im</strong> Ausland<br />

Finanzierung von Investitionen<br />

<strong>und</strong> Betriebsmitteln bei Unternehmensgründungen,<br />

Unternehmensnachfolgen<br />

<strong>und</strong> Unternehmensfestigungen<br />

Der ERP-Gründerkredit –Universell<br />

ermöglicht eine zinsgünstige<br />

Finanzierung von Gründungen,<br />

Nachfolgeregelungen oder Unternehmensfestigungen.<br />

Es werden<br />

Gründer sowie Freiberufler <strong>und</strong> gewerbliche<br />

mittelständische Unternehmen<br />

gefördert, die noch keine<br />

5 Jahre bestehen (Aufnahme der<br />

Geschäftstätigkeit, d. h. Datum der<br />

ersten Umsatzerzielung). Kleine<br />

<strong>und</strong> mittlere Unternehmen <strong>im</strong> Sinne<br />

der KMU-Definition der EU können<br />

dabei in einem KMU-Fenster<br />

besonders günstige Konditionen<br />

erhalten.<br />

Der Zinssatz wird aus Mitteln des<br />

ERP-Sondervermögens vergünstigt.<br />

24


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Kohle, Moneten, Mäuse, Knaster<br />

Kohle, Moneten,<br />

Mäuse, Knaster<br />

<strong>und</strong> wo man sie herbekommen kann<br />

Neben der KfW gibt es weitere<br />

Finanzierungsmöglichkeiten für<br />

Gründerinnen <strong>und</strong> Unternehmerinnen.<br />

Sie sollen helfen ein eigenes<br />

Unternehmen zu gründen beziehungsweise<br />

den Ausbau des schon<br />

bestehenden Betriebes voranzutreiben.<br />

Von der Vielzahl der Förderprogramme<br />

für Gründungen <strong>und</strong><br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

werden insbesondere nachfolgende<br />

Programme relativ häufig von<br />

<strong>Frauen</strong> genutzt:<br />

MIKROKREDITFONDS<br />

DEUTSCHLAND<br />

Mit diesem Instrument hat die B<strong>und</strong>esregierung<br />

ein flächendeckendes<br />

System zur Vergabe von Mikrokrediten<br />

in Deutschland etabliert,<br />

um den Finanzierungsbedarf von<br />

Kleinunternehmen zu begegnen,<br />

die sonst keinen Zugang zu Kreditfinanzierungen<br />

haben. Zielgruppen<br />

des Fonds sind kleine <strong>und</strong> junge<br />

Unternehmen, Gründerinnen<br />

<strong>und</strong> Gründer sowie Personen mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> oder kreative<br />

Selbständige. Die Förderung<br />

erfolgt in Form eines Darlehens.<br />

Die Kredithöhe beträgt 1.000 € bis<br />

zu 20.000 € bei einer Laufzeit von<br />

bis zu vier Jahren.<br />

MIKROMEZZANINFONDS<br />

Der Fonds ist in dieser Legislaturperiode<br />

neu worden <strong>und</strong> vergibt stille<br />

Beteiligungen bis max. 50.000 € für<br />

kleine Unternehmen <strong>und</strong> Existenzgründer.<br />

Besondere Zielgruppe des<br />

Fonds sind Unternehmen, die ausbilden,<br />

die von <strong>Frauen</strong> oder Menschen<br />

mit Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

geführt werden oder die aus der<br />

Arbeitslosigkeit gegründet wurden.<br />

Auch gewerblich orientierte Sozialunternehmen<br />

<strong>und</strong> umweltorientierte<br />

Unternehmen können den Fonds<br />

nutzen. Der Fonds wird aus ESF<strong>und</strong><br />

ERP-Mitteln finanziert. Bis Mitte<br />

2017 konnten insgesamt mehr als<br />

2.370 Mikromezzanin-Beteiligungen<br />

mit einem Volumen von mehr<br />

als 96 Mio. € ausgezahlt werden. Im<br />

Rahmen der neuen ESF-Förderperiode<br />

stehen weitere 63 Mio. € zur<br />

Verfügung.<br />

Weitere Informationen:<br />

http://bmwi.de/DE/Themen/Mittelstand/Mittelstandsfinanzierung/<br />

gruendungsfinanzierung.html<br />

<strong>und</strong><br />

http://www.existenzgruender.de/<br />

DE/Weg-in-die-Selbstaendigkeit/<br />

Finanzierung/Foerderprogramme/<br />

Wichtige-Foerderprogramme/inhalt.html<br />

25


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

„DEUTSCHLAND STARTET“<br />

Die Initiative „Deutschland startet“<br />

wurde <strong>im</strong> Jahr 2013 ins Leben gerufen,<br />

um Existenzgründer/innen einen<br />

Überblick über die vielseitige<br />

staatliche Fördermittellandschaft<br />

für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen sowie Start-ups<br />

b<strong>und</strong>esländerübergreifend zu<br />

verschaffen. Existenzgründer/<br />

innen, Start-ups <strong>und</strong> junge Unternehmen<br />

können sich hier auf verschiedenen<br />

Wegen informieren:<br />

auf Facebook, Twitter, unter www.<br />

deutschland-startet.de sowie über<br />

die kostenfreie Beratungshotline<br />

0800/ 58 95 505.<br />

Die persönliche telefonische kostenfreie<br />

Beratung zu staatlichen<br />

Förderprogrammen ist die am<br />

häufigsten genutzte Variante. Die<br />

Anrufer erhalten hier sieben Tage<br />

die Woche einen kompetenten themenübergreifenden<br />

Gesamtüberblick<br />

über staatliche Fördermöglichkeiten<br />

<strong>und</strong> Planungshilfen für<br />

die Selbstständigkeit.<br />

https://www.she-<strong>works</strong>.de/<br />

beraten-lassen/foerderprogramme/die-initiative-deutschland-startet-beratung-zu-moeglichen-staatlichen-foerdermittel<br />

UNTERNEHMENSWERT:MENSCH<br />

– UNTERSTÜTZUNG FÜR KLEINE<br />

UND MITTLERE BETRIEBE<br />

Das Förderprogramm unternehmensWert:Mensch<br />

unterstützt<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

(KMU) dabei, ihre Personalpolitik<br />

fit für die Zukunft zu machen. So<br />

sollen Fachkräfte an das Unternehmen<br />

geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> neue gewonnen<br />

werden. Dafür bietet das<br />

Programm individuelle <strong>und</strong> geförderte<br />

Beratungen direkt vor Ort <strong>im</strong><br />

Unternehmen an.<br />

https://www.she-<strong>works</strong>.de/<br />

unternehmerinnenwissen/unternehmenswertmensch-unterstuetzung-fuer-kleine-<strong>und</strong>-mittlere-betriebe/2015/09/10<br />

FÖRDERPROGRAMM MIKRO-<br />

STARTER IN NIEDERSACHSEN<br />

Aus dem MikroSTARTer-Fonds bietet<br />

das Land Niedersachsen jetzt<br />

kleine Kredite zwischen 5.000 <strong>und</strong><br />

25.000 Euro ohne Sicherheiten.<br />

„Damit unterstützen wir Gründerinnen<br />

<strong>und</strong> Gründer be<strong>im</strong> Start in die<br />

Selbstständigkeit <strong>und</strong> in den ersten<br />

fünf Jahren, fördern so den Aufbau<br />

wettbewerbsfähiger Unternehmen<br />

<strong>und</strong> neuer Arbeitsplätze in Niedersachsen“,<br />

betont das Niedersächsische<br />

Wirtschaftsministerium.<br />

FÖRDERPROGRAMM<br />

JOBSTARTER PLUS<br />

Das B<strong>und</strong>esministerium für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung (BMBF) fördert mit<br />

seinem Programm „JOBSTARTER<br />

plus – für die Zukunft ausbilden“<br />

Konzepte <strong>im</strong> Bereich der regionalen<br />

Strukturentwicklungen, um<br />

den Übergang Schule-Ausbildung<br />

zu erleichtern. Dabei soll auf die<br />

regionalen wirtschaftlichen Gegebenheiten<br />

<strong>und</strong> Entwicklungspotentiale<br />

eingegangen werden. Das<br />

Förderprogramm richtet sich an<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen.<br />

https://www.she-<strong>works</strong>.de/she<strong>works</strong>/foerderprogramm-jobstarter-plus/2015/07/10<br />

WAS ES NOCH SO NEBEN DEN<br />

FÖRDERPROGRAMMEN AN<br />

MÖGLICHKEITEN GIBT<br />

Oma anpumpen, Sparbuch plündern,<br />

von einer Bank zur anderen<br />

laufen, Crowdf<strong>und</strong>ing, usw. Wie<br />

kommt man an <strong>Geld</strong>, wenn die<br />

Gründung eines eigenen Unternehmens<br />

oder die Erweiterung des<br />

Betriebes anstehen? Von Bankkredit<br />

bis Unternehmenskredit sind<br />

hier Möglichkeiten aufgelistet.<br />

https://www.she-<strong>works</strong>.de/beraten-lassen/finanzierungsmodelle<br />

https://www.she-<strong>works</strong>.de/she<strong>works</strong>/aktuelles/neues-foerderprogramm-mikrostarter-in-niedersachsen/2015/09/08<br />

26


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Fintech Ladies<br />

Fintech Ladies<br />

Christine Kiefer hat die Gruppe ins Leben<br />

gerufen <strong>und</strong> möchte Gründerinnen <strong>und</strong><br />

Geschäftsführerinnen, Entscheiderinnen,<br />

Beraterinnen <strong>und</strong> interessierte <strong>Frauen</strong> aus der<br />

Fintech <strong>und</strong> InsurTech Szene zusammenbringen<br />

27


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

bevor der Begriff Fintech überhaupt<br />

geprägt war – PayPal kennt<br />

sicherlich jeder. Als <strong>im</strong>mer mehr<br />

Startups in diesen Bereich drängten,<br />

wurden nach <strong>und</strong> nach auch<br />

andere Finanzdienstleistungen<br />

aufgegriffen, <strong>und</strong> die Fintech Branche<br />

war geboren.<br />

Mit dieser Entwicklung waren<br />

dann auch plötzlich mehr <strong>Frauen</strong><br />

in der Branche zu finden. Waren<br />

es vorab wirklich so viel weniger<br />

<strong>Frauen</strong> oder waren diese einfach<br />

nicht sichtbar?<br />

Frau Kiefer, was ist Fintech?<br />

Unter dem Begriff „Fintech“ versteht<br />

man neue Technologien<br />

<strong>im</strong> Finanzbereich: Prozesse <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen werden mit Hilfe<br />

von neuartigen Softwarelösungen<br />

verbessert. Zum Teil werden<br />

dadurch auch Dienstleistungen<br />

möglich, die es vorher noch nicht<br />

gab. Als Beispiele seien hier genannt<br />

das Onlinebanking via App<br />

auf dem Smartphone, oder neue<br />

Anlagemöglichkeiten in Form von<br />

Robo-Advisoren wie z.B. Whitebox.<br />

Christine Kiefer<br />

Bleiben wir be<strong>im</strong> Thema „<strong>Frauen</strong><br />

in der Finanzbranche“. Sie haben<br />

in einem Interview erwähnt, dass<br />

der Fintech-Hype erst 2015 losging.<br />

Was war der Auslöser?<br />

Bevor das Thema Digitalisierung<br />

in aller M<strong>und</strong>e war, drehte sich zunächst<br />

alles um das Thema e-Commerce.<br />

Mehr <strong>und</strong> mehr Händler<br />

begannen, ihre Waren nicht nur<br />

<strong>im</strong> stationären Handel, sondern<br />

auch <strong>im</strong> Internet zu verkaufen. Dies<br />

warf die Frage auf, wie Menschen<br />

<strong>im</strong> Internet bezahlen sollten? Dies<br />

führte dazu, dass sich die ersten<br />

Fintechs zunächst mit dem Thema<br />

Bezahlmethoden befassten, noch<br />

Fintech war lange ein Nischen-Thema.<br />

Wie bei den meisten technischen<br />

oder finanzwirtschaftlichen<br />

Themen war der <strong>Frauen</strong>anteil sehr<br />

gering. Dies hat sich in den letzten<br />

Jahren aber wesentlich gebessert –<br />

zu dieser Entwicklung trägt natürlich<br />

bei, dass es Initiativen gibt, die<br />

auf die <strong>Frauen</strong> in diesem Bereich<br />

aufmerksam machen.<br />

Sie haben das Netzwerk Fintech<br />

Ladies gegründet. Gibt es keine<br />

Netzwerke in der Finanzbranche,<br />

in denen <strong>Frauen</strong> unterkommen?<br />

<strong>Frauen</strong>-Netzwerke sind in der Finanzbranche<br />

rar gesät. Die großen<br />

Investmentbanken achten auf eine<br />

diversifizierte Teamzusammenstellung<br />

<strong>und</strong> organisieren Diversity<br />

Events für ihre Mitarbeiterinnen,<br />

aber unternehmensübergreifende<br />

<strong>Frauen</strong>-Netzwerke waren mir keine<br />

bekannt, als ich 2016 die Fintech<br />

Ladies gegründet habe.<br />

28


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Fintech Ladies<br />

Ihr Netzwerk bietet die Möglichkeit<br />

„unter <strong>Frauen</strong>“ zu diskutieren.<br />

Was ist daran so wichtig, dass mal<br />

keine Männer dabei sind?<br />

Wenn mal keine Männer dabei<br />

sind, wie Sie so schön sagen, dann<br />

verändern sich nicht nur die Themen,<br />

die angesprochen werden,<br />

sondern auch die Art, wie diskutiert<br />

wird. In meiner Erfahrung ist<br />

eine viel sorgfältigere Moderation<br />

notwendig, damit Männer wirklich<br />

ehrlich <strong>und</strong> auf Augenhöhe miteinander<br />

diskutieren <strong>und</strong> es bei<br />

der Diskussion nicht <strong>im</strong> Nebenschauplatz<br />

auch um Status <strong>und</strong><br />

Dominanz geht. Im Bezug auf die<br />

Themenwahl spreche ich übrigens<br />

keineswegs nur von klassischen<br />

<strong>Frauen</strong>-Themen wie die Vereinbarkeit<br />

von Familie <strong>und</strong> Beruf. Solche<br />

Themen werden auch angesprochen,<br />

das ist klar, aber darüber hinaus<br />

gibt es auch eine Bandbreite<br />

von Themen, wo bei <strong>Frauen</strong> Redebedarf<br />

besteht, wie z.B. Karriereentwicklung.<br />

Hier tut der Austausch<br />

unter <strong>Frauen</strong> besonders gut.<br />

Die Events unserer Eventreihe<br />

#FintechStories sind aber nicht women<br />

only, männliche Kollegen sind<br />

hier herzlich willkommen.<br />

Was ist das Ziel Ihres Netzwerks?<br />

Wir wollen die <strong>Frauen</strong>, die in diesem<br />

Bereich arbeiten, miteinander<br />

vernetzen mit dem Ziel, vom Erfahrungsaustausch<br />

zu profitieren <strong>und</strong><br />

Geschäftsbeziehungen entstehen<br />

zu lassen <strong>und</strong> zu fördern.<br />

2. Sichtbarkeit:<br />

Wir wollen die <strong>Frauen</strong> der Fintech-Branche<br />

sichtbar machen, ihnen<br />

eine St<strong>im</strong>me geben, sie in die<br />

Presse <strong>und</strong> auf die Bühne holen.<br />

Durch starke Vorbilder eröffnen<br />

sich mögliche Karrierewege in der<br />

Fintech-Branche einem breiterem<br />

weiblichen Publikum.<br />

Gleichzeitig möchten wir auch die<br />

Bemühungen von Unternehmen,<br />

ihre Teams divers aufzustellen,<br />

honorieren. Diesen Unternehmen<br />

bieten wir die ideale Plattform, um<br />

gemeinsam Events zur <strong>Frauen</strong>förderung<br />

auszurichten.<br />

3. Fachlicher Austausch:<br />

Ganz wichtig ist uns, dass das<br />

Fachliche nicht zu kurz kommt.<br />

Unsere Veranstaltung sind keine<br />

reinen Networking-Veranstaltungen<br />

sein, sondern dienen unserer<br />

fachlichen <strong>und</strong> persönlichen Weiterentwicklung.<br />

Vor allem bei den<br />

#FTLDeepdives, unseren regulären<br />

Netzwerktreffen, wird ein Geschäftsmodel<br />

oder ein Spezialthema<br />

in der Tiefe durchleuchtet.<br />

Sie haben Hubs in Berlin, Hamburg<br />

<strong>und</strong> München. Sind weitere<br />

geplant?<br />

Ja! Im Herbst 2017 haben wir einen<br />

weiteren Hub in Frankfurt gegründet.<br />

Wien <strong>und</strong> Zürich sind gerade<br />

<strong>im</strong> Aufbau, dort werden die ersten<br />

Treffen Anfang 2018 stattfinden.<br />

Was erwartet die Teilnehmerinnen<br />

be<strong>im</strong> Treffen der Hubs?<br />

Bei den Treffen der Hubs, den #FT-<br />

LDeepdives, wird von dem sponsornden<br />

Unternehmen ein Spezialthema<br />

vorgestellt. Bei Fintech<br />

Startups kann dies einfach das<br />

Geschäftsmodell sein. Im kleinen<br />

Kreis wird das Thema diskutiert.<br />

Der rege Austausch untereinander<br />

ist uns dabei sehr wichtig. Unsere<br />

Treffen folgen in allen Hubs einem<br />

best<strong>im</strong>mten Format, mit dem wir<br />

es ermöglichen, dass jede Teilnehmerin<br />

alle anderen Teilnehmerinnen<br />

kennenlernt.<br />

Wir haben uns drei Ziele gesetzt:<br />

1. Vernetzung:<br />

Noch gibt es recht wenige <strong>Frauen</strong>,<br />

die die Fintech-Branche gestalten.<br />

29


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

„<strong>Frauen</strong> sind eigentlich<br />

die besseren Anleger“<br />

Ein Interview von Katja Brößling<br />

mit Salome Preiswerk<br />

Salome Preiswerk <strong>und</strong> Dr. Birte<br />

Rothkopf haben den Roboadvisor<br />

“Whitebox” gegründet. Zwei <strong>Frauen</strong><br />

gründen eine Finanzplattform?<br />

Ja. <strong>Frauen</strong> <strong>und</strong> <strong>Finanzen</strong> passen<br />

also doch ganz gut zusammen.<br />

Was es mit dem “Roboadvisor”<br />

auf sich hat <strong>und</strong> wie es dazu kam,<br />

haben wir von Salome Preiswerk<br />

erfahren.<br />

Frau Preiswerk, gleich vorab: Erklären<br />

Sie unseren Leserinnen<br />

bitte kurz, was ein Roboadvisor<br />

ist?<br />

Das ist eine gute Frage, denn es<br />

ist nämlich durchaus unterschiedlich<br />

viel „robo“ in einem „Robo“.<br />

Zunächst aber zur Definition: Ein<br />

Robo-Advisor bietet entweder Anlageberatung<br />

oder Vermögensverwaltung<br />

über den digitalen Kanal.<br />

Im Kern bekommt der K<strong>und</strong>e ein<br />

Portfolio vorgeschlagen, das dann<br />

entweder so bleibt oder <strong>im</strong> Verlauf<br />

der Zeit – z.B. an veränderte<br />

Markt- oder Risikogegebenheiten<br />

– angepasst wird. Im Idealfall bietet<br />

ein digitaler Vermögensverwalter<br />

– diesen Begriff präferieren wir<br />

– seinen K<strong>und</strong>en eine hochwertige<br />

(Vermögensverwaltungs-)Dienstleistung,<br />

eingepackt in einen intuitiven<br />

<strong>und</strong> attraktiven Anlageprozess,<br />

zu einem günstigen Preis.<br />

Und das unter Weglassung der<br />

üblichen Interessenkonflikte, versteckten<br />

Gebühren <strong>und</strong> sonstigen<br />

Unarten der traditionellen Finanzdienstleister.<br />

Aber was ist denn nun „robo“ dabei?<br />

Auf jeden Fall wird der K<strong>und</strong>e<br />

auf dem digitalen Weg zu seinem<br />

vorgeschlagenen Portfolio geführt<br />

– der initiale Anlage- <strong>und</strong> Antragsprozess<br />

ist also rein online-basiert.<br />

Bereits be<strong>im</strong> Portfoliomanagement<br />

gibt es eine große Bandbreite.<br />

Zum Beispiel „gar nichts“, also<br />

auch kein „robo“, da mit starren<br />

Musterportfolios gearbeitet wird.<br />

Aber auch hybride Modelle, wie bei<br />

30


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / „<strong>Frauen</strong> sind eigentlich die besseren Anleger<br />

uns, wo auch noch Menschen involviert<br />

sind, bis hin zu rein quantitativen<br />

Modellen. Wiederum in der<br />

Regel rein digital ist das Reporting,<br />

wobei große Unterschiede bestehen<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf den gebotenen<br />

Umfang. Auch der Automatisierungsgrad<br />

<strong>im</strong> Ablauf der Prozesse<br />

<strong>im</strong> Hintergr<strong>und</strong> ist sehr heterogen.<br />

Bei uns etwa ist wirklich alles vollständig<br />

automatisiert, bei anderen<br />

sitzen noch Menschen, die manuell<br />

Handelsaufträge erteilen.<br />

Sie haben Whitebox zusammen<br />

mit Dr. Birte Rothkopf gegründet.<br />

Wie kamen Sie auf die Idee einen<br />

Finanzanlagedienst zu gründen?<br />

War das eher eine spontane Idee<br />

(mit Augenzwinkern: weil Sie sich<br />

einfach über die Bank oder Sparkasse<br />

vor Ort geärgert haben) oder<br />

gab es einen anderen Auslöser?<br />

Nun, reingestolpert sind wir da<br />

ganz best<strong>im</strong>mt nicht. Auch wenn<br />

das eine schöne <strong>und</strong> start-up-typische<br />

Geschichte wäre. Nein, es<br />

hat sich sozusagen logisch aus unserem<br />

Berufsleben ergeben. Wir<br />

waren beide Strategieberaterinnen<br />

für Banken <strong>und</strong> haben letztlich,<br />

nachdem sich die Offenheit<br />

unserer K<strong>und</strong>en <strong>im</strong> Hinblick auf das<br />

Thema Digitalisierung der <strong>Geld</strong>anlage<br />

damals vor einigen Jahren in<br />

Grenzen hielt, einfach beschlossen,<br />

selbst ein entsprechendes<br />

Angebot auf den Markt zu bringen.<br />

Wir waren wohl auch mehr Unternehmerinnen<br />

als Unternehmensberaterinnen.<br />

Von der ersten Idee<br />

bis zum Livegang <strong>im</strong> Januar 2016<br />

ist dann aber natürlich noch einige<br />

Zeit vergangen. Wie Sie sich vorstellen<br />

können, baut man so etwas<br />

nicht mal eben binnen weniger<br />

Monate auf.<br />

Oft wird die Meinung vertreten,<br />

dass <strong>Frauen</strong> sich nicht ausreichend<br />

um ihre finanziellen Dinge<br />

kümmern. St<strong>im</strong>men Sie dem zu?<br />

Leider ja. Das spiegelt sich von öffentlich<br />

zugänglichen, statistisch<br />

untermauerten Erkenntnissen,<br />

über mein – statistisch natürlich<br />

nicht unbedingt repräsentatives –<br />

privates Umfeld bis hin zu unserer<br />

K<strong>und</strong>enstruktur bei Whitebox wider.<br />

Die Quote verbessert sich zwar<br />

durchaus, was sehr erfreulich ist,<br />

aber wir haben noch <strong>im</strong>mer einen<br />

massiven Männerüberschuss.<br />

Nun klingt Vermögensaufbau<br />

nach viel <strong>Geld</strong>. Was muss man<br />

finanziell mitbringen, um einen<br />

Nutzen aus Ihrer Dienstleistung<br />

zu ziehen?<br />

Das ist ja eine der großen Errungenschaften<br />

der digitalen Vermögensverwaltung:<br />

Sie demokratisiert<br />

eine Form der <strong>Geld</strong>anlage, die<br />

bislang nur einer kleinen Elite vorbehalten<br />

war. In Zahlen übersetzt:<br />

Bei uns kann man ab einem Anlagevolumen<br />

von 5.000 Euro K<strong>und</strong>e<br />

werden.<br />

Wie schafft man es, <strong>Frauen</strong> mehr<br />

für Themen wie Rente, Vermögensaufbau,<br />

<strong>Geld</strong>anlagen zu interessieren?<br />

Hmmm, da habe ich leider auch<br />

kein Patentrezept. Das Lustige<br />

ist ja, dass <strong>Frauen</strong> eigentlich die<br />

besseren Anleger sind, indizieren<br />

jedenfalls entsprechende Auswertungen<br />

dazu. Sie legen langfristiger<br />

an, überlegter, ja sogar<br />

nüchterner. Das passt eigentlich<br />

ganz gut zu einem vernünftigen<br />

Vermögensverwaltungsansatz. Ich<br />

glaube auch nicht unbedingt, dass<br />

31


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

<strong>Frauen</strong>, wie man gerne ann<strong>im</strong>mt,<br />

das Risiko bei der <strong>Geld</strong>anlage abschreckt<br />

– vielmehr die Intransparenz<br />

der Branche. Die Brücke fehlt.<br />

Die <strong>Frauen</strong> sind skeptisch – durchaus<br />

zu Recht.<br />

Marketingtechnisch wird da mittlerweile<br />

durchaus exper<strong>im</strong>entiert<br />

bei den Finanzdienstleistern: Privatbanken<br />

machen Veranstaltungen<br />

nur für <strong>Frauen</strong>. Es gibt besondere<br />

Werbekampagnen für <strong>Frauen</strong>.<br />

Es gibt Beratungsfirmen <strong>und</strong> Blogs,<br />

die sich dem Thema verschrieben<br />

haben. Ganz allgemein richtet sich<br />

die Finanzberatung aber nach wie<br />

vor eher an einer männlichen Klientel<br />

aus. Es gibt also noch viel zu<br />

tun. „Walk the talk“.<br />

meines Erachtens in der Hinsicht<br />

durchaus vorteilhaft sind. Das zielbasierte<br />

Anlegen etwa, dass man<br />

sich also nicht zu Aktien, Renten<br />

oder einzelnen Märkten äußern<br />

muss, sondern zur Frage „was will<br />

ich mit meinem <strong>Geld</strong> in meinem Leben<br />

erreichen?“. Dazu kommt – nomen<br />

est omen – die extrem hohe<br />

Transparenz bei Whitebox: Ob das<br />

nun die wichtigsten Kennzahlen<br />

auf einen Blick sind, detaillierte<br />

Informationen zu Renditen oder<br />

Portfoliozusammenstellung oder<br />

unser sehr graphischer Report,<br />

der auch qualitative Elemente wie<br />

einen Marktbarometer oder einen<br />

Marktkommentar enthält.<br />

Manche <strong>Frauen</strong> werden auch<br />

durchaus bei uns K<strong>und</strong>e, weil wir<br />

zwei Gründerinnen sind – sie vertrauen<br />

uns mehr als männlichen<br />

Kollegen. Ein solches Gespräch mit<br />

einer K<strong>und</strong>in hatte ich gerade vor<br />

ein paar Tagen.<br />

Jüngere <strong>Frauen</strong> suchen sich ihre Informationen<br />

sehr wohl <strong>im</strong> Internet,<br />

auch zu Finanzanlagen, nur gibt es<br />

sie eben noch selten, die Plattformen,<br />

die Blogs, die Angebote, die<br />

Letztlich ist das wohl ein gesellschafts-,<br />

generationen- <strong>und</strong> bildungspolitisches<br />

Problem. Wäre<br />

es ganz normal, dass man irgendwann<br />

während seiner Schulzeit<br />

auch etwas zum Thema <strong>Geld</strong> mitbekommt,<br />

wäre es wohl auch für<br />

jede Frau „normaler“, sich ganz<br />

einfach selbst um ihr <strong>Geld</strong> zu kümmern.<br />

Wie erreichen Sie ihre potentiellen<br />

K<strong>und</strong>innen? Wenn man davon<br />

ausgeht, dass sich <strong>Frauen</strong> zu wenig<br />

mit Anlagestrategien befassen,<br />

werden sie ja kaum direkt<br />

danach <strong>im</strong> Internet suchen.<br />

Wir haben unsere Plattform nicht<br />

besonders für <strong>Frauen</strong> gebaut, obwohl<br />

es einige Aspekte gibt, die<br />

32


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / „<strong>Frauen</strong> sind eigentlich die besseren Anleger<br />

<strong>Frauen</strong> ansprechen. Haben Sie sich<br />

die typische Finanzseite mal angeschaut?<br />

Nicht gerade ansprechend.<br />

Ich glaube, wir werden <strong>im</strong> Rahmen<br />

unserer Marketingaktivitäten<br />

durchaus innovative Formate definieren,<br />

die insbesondere auch für<br />

<strong>Frauen</strong> eine Brücke hin zu unserem<br />

Angebot bauen. Lassen Sie sich<br />

also überraschen in den kommenden<br />

Monaten.<br />

Welche Schritte sollte „frau“ tun,<br />

um sich mit dem Thema <strong>Geld</strong>anlagen<br />

oder Vermögensaufbau zu<br />

befassen?<br />

Ganz einfach: Vor allem den ersten.<br />

Das gilt aber eigentlich auch für die<br />

vielen anlagemuffeligen Männer<br />

der Republik. Ich habe gerade einen<br />

Bericht über eine Finanzbloggerin<br />

gelesen, deren Initialzündung<br />

das Reinfallen auf eine überteuerte<br />

Rürup-Rente war – <strong>und</strong> der Ärger<br />

über sich selbst, dass sie nicht genug<br />

informiert war, um das zu merken.<br />

Sie fing also einfach an…zu lesen,<br />

mit anderen zu sprechen, sich<br />

mit der Materie auseinander zu setzen,<br />

sich vielleicht auch beraten zu<br />

lassen – <strong>und</strong> siehe da, heute ist sie<br />

erfolgreiche Bloggerin. Vieles ist ja<br />

auch keine Hexerei. Und ich muss<br />

auch nicht so gut werden, dass ich<br />

es am Ende wirklich selbst kann.<br />

Nur so gut, dass ich mich nicht<br />

von meinem sogenannten Berater<br />

über’s Ohr hauen lasse – <strong>und</strong> beurteilen<br />

kann, ob das Hand <strong>und</strong> Fuß<br />

hat, was der mir erzählt.<br />

Ihr Tipp für Einsteigerinnen: Wo<br />

sollte sie hier anfangen?<br />

Ich weiß nicht, ob ich da groß zwischen<br />

Einsteigerin <strong>und</strong> Nicht-Einsteigerin<br />

unterscheiden würde.<br />

Klar, wenn ich mich für die<br />

Do-it-Yourself-Variante entscheide,<br />

sollte ich vielleicht nicht mit Derivativen<br />

anfangen oder anderen<br />

„firlefanzigen“ Produkten.<br />

Im Gr<strong>und</strong>e habe ich zwei Möglichkeiten:<br />

Wollen Sie es selbst versuchen,<br />

ok, dann aber bitte ganz<br />

einfach, global diversifiziert <strong>und</strong><br />

umgesetzt mit kostengünstigen,<br />

transparenten Produkten wie beispielsweise<br />

ETFs.<br />

Oder Sie suchen sich einen wirklich<br />

guten Berater – oder eben ganz<br />

modern ein digitales Angebot, mit<br />

dem Sie sich wohl fühlen – <strong>und</strong><br />

„lassen für sich arbeiten“.<br />

Ein paar Gr<strong>und</strong>regeln sollte man jedoch<br />

so oder so einhalten, um nicht<br />

in die typischen Anlegerfallen zu<br />

tappen. Geduld beispielsweise ist<br />

eine wichtige Tugend. <strong>Geld</strong>anlage<br />

ist langfristig – <strong>im</strong>mer. Meiden Sie<br />

den, der Ihnen etwas anderes sagt.<br />

Achten Sie auch auf die Kosten:<br />

Denn be<strong>im</strong> Anlegen geht es stets<br />

auch darum, was man nicht dafür<br />

ausgibt.<br />

Und was raten Sie <strong>Frauen</strong>, die<br />

schon einen gewissen Einblick in<br />

die Materie haben?<br />

Jetzt müsste ja der Logik entsprechend<br />

kommen: Ab in Derivate,<br />

Junk-Bonds <strong>und</strong> irgendwelche windigen<br />

Finanzprodukte. Aber nein,<br />

auch da ist viel getan mit „keep it<br />

s<strong>im</strong>ple“. Viele Privatbanken oder<br />

unabhängige Vermögensverwalter<br />

etwa drehen ihren K<strong>und</strong>en solch<br />

„firlefanzige“ Produkte an – <strong>und</strong><br />

leider meinen auch viele K<strong>und</strong>en,<br />

dass sie „dazu gehören“, wenn sie<br />

so ein abgefahrenes Portfolio haben.<br />

Diese Features kosten jedoch<br />

in der Endabrechnung – genauso<br />

wie die oft damit einhergehenden<br />

teuren Absicherungsgeschäfte für<br />

vermeintlich kurzfristige Risiken<br />

– zumeist vor allem Rendite <strong>und</strong>,<br />

noch schl<strong>im</strong>mer, verbessern noch<br />

nicht einmal das Risiko-Renditeprofil<br />

der Anlage.<br />

Im Do-it-Yourself-Modus hätte<br />

ich als erfahrenerer Anleger also<br />

nebst meinem langweiligen, relativ<br />

statischen globalen Portfolio<br />

vielleicht höchstens noch ein kleines<br />

Nebentöpfchen, mit dem ich –<br />

dann aber bewusst – etwas zocke.<br />

Wenn mir das Spaß macht.<br />

Im Beratermodell würde ich in der<br />

Tat nicht viel weiter gehen als das,<br />

was wir bieten. Ein aktives, aber<br />

nicht aktionistisches, langfristiges,<br />

bewertungsorientiertes Portfoliomanagement.<br />

Ich bin überzeugt,<br />

dass es kaum eine Methode gibt,<br />

die auf längere Sicht – <strong>und</strong> nur die<br />

zählt – einen größeren Mehrwert<br />

bieten kann.<br />

33


Sonderausgabe: <strong>Frauen</strong> & <strong>Geld</strong><br />

Buchtipps<br />

34


<strong>SHE</strong> <strong>works</strong>! <strong>Magazin</strong> / Buchtipps<br />

Die <strong>Frauen</strong> der Geburtsjahrgänge<br />

1955 bis 1970 – die Babyboomer<br />

– starteten als erste <strong>Frauen</strong>generation<br />

Deutschlands mit einer<br />

guten Ausbildung <strong>und</strong> viel Elan in<br />

ein Leben, das ihnen gleiche Chancen<br />

<strong>und</strong> Rechte wie den Männern<br />

versprach. Heute, gut dreißig Jahre<br />

später, fällt die Bilanz längst nicht<br />

für alle positiv aus. Die Karrieren<br />

vieler dieser <strong>Frauen</strong> endeten abrupt,<br />

wenn sie Kinder bekamen.<br />

Anschließend war ihnen der erneute<br />

Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

deutlich erschwert - <strong>und</strong> nach einer<br />

Scheidung trugen sie die finanzielle<br />

Verantwortung für sich <strong>und</strong> die<br />

halbwüchsigen Kinder. Heute sehen<br />

h<strong>und</strong>erttausende dieser <strong>Frauen</strong><br />

der Altersarmut entgegen.<br />

Christina Bylow <strong>und</strong> Kristina Vaillant<br />

schreiben über die Diskr<strong>im</strong>inierung<br />

der Babyboomer-<strong>Frauen</strong><br />

in einer auf Sexiness gepolten Gesellschaft,<br />

über Rentenungerechtigkeit,<br />

die Entfremdung zwischen<br />

Männern <strong>und</strong> <strong>Frauen</strong> - <strong>und</strong> darüber,<br />

was diese <strong>Frauen</strong>generation dennoch<br />

geleistet hat.<br />

Keine Hektik, kein Zocken: ein<br />

Ratgeber für den entspannten<br />

Weg zum eigenen Vermögen. Die<br />

renommierte <strong>Geld</strong>anlage-Expertin<br />

des Handelsblatts erklärt, wie<br />

Anleger ihr <strong>Geld</strong> ohne großen Zeitaufwand<br />

oder hohe Kosten clever<br />

anlegen <strong>und</strong> ihr Vermögen mehren<br />

– <strong>und</strong> trotzdem gut schlafen<br />

können. <strong>Geld</strong>anlage muss nicht<br />

kompliziert sein. Sie kann sogar<br />

ganz einfach sein. Mit Indexfonds<br />

<strong>und</strong> ETFs wird der Vermögensaufbau<br />

ganz einfach. Jessica Schwarzer<br />

zeigt, wie sich jeder erfolgreich<br />

selbst um seinen Vermögensaufbau<br />

kümmern kann, ohne dazu<br />

Wirtschaft studieren oder Unmengen<br />

an Zeit investieren zu müssen.<br />

Würdest du lieber<br />

a) in Bochum einem 9-to-5 Job<br />

nachgehen bis du 70 Jahre alt bist<br />

<strong>und</strong> dann deine Rente in Altersarmut<br />

verbringen oder<br />

b) in 15 Jahren auf Bali leben ohne<br />

arbeiten zu müssen?<br />

Letzteres? Dann ist dieses Buch für<br />

dich! Es zeigt dir Schritt für Schritt,<br />

wie du ein Vermögen aufbaust <strong>und</strong><br />

dein <strong>Geld</strong> für dich arbeiten lässt<br />

während du am Strand liegst!<br />

Nur als E-Book für 19,99 Euro<br />

erhältlich unter: https://ebook.<br />

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35


JANUAR 2018<br />

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