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THEMENBEREICH<br />
THEMENBEREICH<br />
10 SPORT A <strong>2014</strong><br />
SPORT A <strong>2014</strong><br />
11<br />
Armin Zöggeler<br />
Rodeln<br />
Die Legende – Armin Zöggeler<br />
Er kann in Sotschi Geschichte schreiben, aber eine Legende ist Armin Zöggeler auch<br />
ohne Sotschi. Fünf Mal war Zöggeler bei Olympischen Spielen dabei, und immer<br />
hat er eine Medaille mitgebracht, zwei davon in Gold.<br />
Alter: 40 Jahre<br />
Wohnort: Völlan<br />
Mögliche Einsätze:<br />
8. Februar: Einsitzer (1. und 2. Lauf )<br />
9. Februar: Einsitzer (3. und 4. Lauf )<br />
13. Februar: Teamstaffel<br />
<strong>Olympia</strong>-Teilnahmen: Lillehammer<br />
1994, Nagano 1998, Salt Lake City<br />
2002, Turin 2006, Vancouver 2010<br />
Bestes <strong>Olympia</strong>-Ergebnis:<br />
<strong>Olympia</strong>sieger 2002 und 2006<br />
Er gehört auch mit 40<br />
noch zum erweiterten Favoritenkreis.<br />
Wenn das Material passt, ist die<br />
sechste Medaille bei seinen sechsten<br />
Olympischen Spielen möglich.<br />
Chancen<br />
Sollte er auch diesmal Edelmetall<br />
holen, dann wäre er der erste Wintersportler,<br />
der bei sechs Olympischen<br />
Spielen eine Medaille gewinnt. Die<br />
Chance dazu hat der Völlaner, der<br />
auch mit 40 Jahren noch Weltklasse<br />
ist und in dieser Saison sogar noch ein<br />
Rennen gewinnen konnte. Viel wird<br />
vom Wetter abhängen. Zöggeler liebt<br />
das harte Eis, wenn es richtig kalt ist.<br />
Aber bisher war es bei den Testwochen<br />
und beim Weltcup im vergangenen<br />
Jahr immer eher warm in der<br />
Bergregion Krasnaja Poljana, wo die<br />
Wettkämpfe in allen Freiluftsportarten<br />
stattfinden werden.<br />
Vor 20 Jahren hat Armin Zöggeler in<br />
Lillehammer seine erste <strong>Olympia</strong>-Medaille<br />
gewonnen. Der junge Bauernbub<br />
wurde gleich bei seinem <strong>Olympia</strong>-Debüt<br />
Dritter hinter den Rodel-Legenden<br />
Georg Hackl und Markus Prock. Vier<br />
Jahre später in Nagano stieg er auf<br />
dem Siegespodest eine Stufe höher.<br />
Es gab Silber hinter Hackl. Zöggeler<br />
zeigte vier perfekte Läufe, aber Hackl<br />
konnte seine Rodel besser auf die<br />
Bedingungen abstimmen. In Salt Lake<br />
City erklomm er 2002 dann die höchste<br />
Stufe auf dem Podest. Nach drei<br />
<strong>Olympia</strong>siegen in Folge musste sich<br />
Georg Hackl dem Südtiroler geschlagen<br />
geben. Schon zu dem Zeitpunkt<br />
war Zöggeler einer der Größten aller<br />
Zeiten im Kunstbahnrodeln. Doch das<br />
Meisterstück stand ihm noch bevor.<br />
Vier Jahre später kam er als Topfavorit<br />
zu den Spielen in Turin. Eine ganze<br />
Nation erwartete Gold. Der Druck,<br />
der auf ihm lastete, war immens. Der<br />
„Arminator“ schottete sich ab, blieb<br />
im Eiskanal von Cesana Torinese<br />
eiskalt und holte sich sein zweites<br />
Gold. Nun war er in Italien, wo viele<br />
vom Rodelsport noch nie was gehört<br />
hatten, endgültig zum Superstar<br />
geworden.<br />
Aber Zöggeler hatte noch nicht<br />
genug. 2010 brachte er aus Vancouver<br />
erneut eine Medaille mit. Dabei<br />
waren die Voraussetzungen denkbar<br />
schlecht gewesen. Am letzten Trainingstag<br />
verunglückte der Georgier<br />
Kumaritaschwili tödlich. Aus Sicherheitsgründen<br />
wurde der Start tiefer<br />
gesetzt. Diese Tatsache und die widrigen<br />
Wetterbedingungen waren für<br />
den Völlaner vom Nachteil. Aber<br />
er ließ sich nicht unterkriegen und<br />
fuhr bei Schneeregen zu Bronze.<br />
Nach Sotschi kann Zöggeler<br />
völlig unbeschwert fahren. Er<br />
muss nichts mehr beweisen,<br />
den Erfolgsruck haben andere.<br />
Er ist eine Legende, auch wenn<br />
er ohne Medaille aus Russland zurück<br />
kehren sollte.