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Strategisches Lieferantenmanagement

Im Leitfaden "Strategisches Lieferantenmanagement" erfahren die Leser neben allgemeinen Informationen zum Thema auch in Managementsysteme im Lieferantenmanagement ein. Herausgegeben wurde der Leitfaden vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.

Im Leitfaden "Strategisches Lieferantenmanagement" erfahren die Leser neben allgemeinen Informationen zum Thema auch in Managementsysteme im Lieferantenmanagement ein. Herausgegeben wurde der Leitfaden vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.

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Der Begriff „strategischer Lieferant“ wird in der Praxis oft inflationär genutzt, ohne dass er mit Leben<br />

gefüllt wird. Dies ist jedoch notwendig, um die Wertschätzung gegenüber diesen Lieferanten auszudrücken<br />

und zugleich wichtig für die Motivationssteigerung.<br />

Die Zusammenarbeit mit Standardlieferanten sollte, wie der Name bereits erahnen lässt, möglichst<br />

standardisiert werden, um Zeitaufwand und Prozesskosten zu reduzieren (zum Beispiel durch die Nutzung<br />

elektronischer Kataloge).<br />

Engpasslieferanten sollten möglichst aus dem Lieferantenportfolio eliminiert und durch unkritische<br />

Lieferanten ersetzt werden. Alternativ lässt sich der Bedarf auf mehrere Lieferanten verteilen.<br />

Hebellieferanten macht es Sinn, Alternativen zu prüfen und auszuwählen.<br />

Kreislauf des<br />

<strong>Lieferantenmanagement</strong>s<br />

Neben der Klassifizierung nach dem Versorgungsrisiko und der strategischen Bedeutung kann auch eine<br />

Klassifizierung nach dem Leistungsumfang und der Kompetenz des Lieferanten erfolgen. 20 Beim Leistungsumfang<br />

wird unterschieden, ob das Unternehmen mit Teilen, Komponenten, Modulen oder Systemen<br />

beliefert wird. Teile- und Komponentenlieferanten liefern Einzelteile beziehungsweise zusammengesetzte<br />

Teile, es finden jedoch keine Entwicklungsleistungen statt. Ein Modullieferant beliefert das Unternehmen mit<br />

einbaufähigen Modulen, die Entwicklung liegt jedoch in der Hand des Kunden. Ein Systemlieferant dagegen<br />

entwickelt spezifische, funktional abgrenzbare Systeme, liefert diese an den Kunden und trägt zur Produktund<br />

Prozessinnovation bei.<br />

Kompetenz des Zulieferers<br />

Produktions- und<br />

Produkt-Know-how<br />

Produktions-Know-how<br />

Teilefertiger<br />

(Teile)<br />

Entwicklungspartner<br />

(Teile, Komponenten,<br />

Module)<br />

Wertschöpfungspartner<br />

(Module,<br />

Systeme)<br />

Produktionsspezialist<br />

(Komponenten,<br />

Module)<br />

vordefinierte Produkte<br />

und Verfahren<br />

Systemanbieter und<br />

Problemlöser<br />

Leistungsumfang<br />

Abbildung 7: Lieferantenportfolio nach Kompetenz und Leistungsumfang<br />

Der Großteil der Lieferanten im Portfolio besteht in der Regel aus Teilefertigern, die aber nur einen relativ<br />

geringen Anteil am Beschaffungsvolumen ausmachen. Der Fokus bei diesen Lieferanten, die keinen<br />

strategischen Beitrag für das Unternehmen leisten, liegt auf der Preisverhandlung und der Logistik.<br />

Da Produktionsspezialisten angepasste Produkte liefern, besitzen sie kundenspezifisches Produktions-<br />

Know-how und haben eine enge Beziehung zum Kunden. Dennoch ist ein Lieferantenwechsel in dieser<br />

Gruppe möglich, wenn sich daraus Kostenvorteile für das Unternehmen ergeben. Der Einkauf hat also die<br />

Aufgabe, diese Lieferanten zu überwachen und den Markt zu beobachten.<br />

Die wichtigsten Lieferanten eines Unternehmens sind Entwicklungs- und Wertschöpfungspartner, die über<br />

Produktions- und Produkt-Know-how verfügen und zu Entwicklungsleistungen beitragen. Zu diesen<br />

Lieferanten sollte eine langfristige, partnerschaftliche Beziehung aufgebaut werden. Aufgabe des <strong>Lieferantenmanagement</strong>s<br />

ist hier vor allem, den Wissensaustausch zwischen beiden Seiten zu gestalten sowie<br />

gegenseitiges Vertrauen zu schaffen und zu erhalten.<br />

20<br />

4-check; eBook-<strong>Lieferantenmanagement</strong> – Ziele, Aufbau und Variationen für unterschiedliche Lieferantentypen (2015)<br />

23

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