STARK!STROM Magazin #1
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Strom-kreis<br />
34<br />
DRIVEN BY IMPACT – same<br />
(Eigenproduktion)<br />
„Durchdachte Strukturen und eine gewalttätig<br />
anmutende Atmosphäre“ versprechen uns die<br />
Düsseldorfer Newcomer DRIVEN BY IMPACT<br />
im Infozetterl und Ersteres kann ich so auch<br />
unterschreiben, obwohl das durchdachte Konzept oftmals ein wenig<br />
willkürlich wirkt. Zweiteres möge schön sein als Marketing-Gag, aber<br />
gewalttätig ist hier gar nix.<br />
Der Fünfer hat auf der Debüt-EP sechs Stücke im Melodic-Death-<br />
Bereich zusammengeschraubt, die eindeutig Potenzial erkennen<br />
lassen. Schwachpunkte sind hier einerseits Sänger Eugen, dem ein<br />
wenig Abwechslung in den Vocals gut täte, und so sehr Drummer<br />
Roman auch das Zeug dazu hat – das übertriggerte, teils holprig<br />
wirkende Geknüppel geht auch sicher noch besser. Eindeutig auf der<br />
Habenseite steht die Gitarrenfraktion, die sich immer wieder hübsche<br />
Melo-Riffs und kantiges Death-Geschredder aus dem Ärmel<br />
schüttelt. Da geht insgesamt mehr, als erstes Lebenszeichen ist<br />
„Driven By Impact“ aber – sagen wir mal – schon ok.<br />
www.facebook.com/DrivenbyImpact<br />
Mike<br />
EDENBRIDGE – Live Momentum<br />
(Eigenproduktion)<br />
Seit knapp 20 Jahren ist die von Mastermind<br />
Lanvall und Sabine Edelsbacher geführte<br />
Formation schon aktiv und konnte in dieser<br />
Zeit Erfolge einfahren, von denen andere einheimische<br />
Bands noch nicht einmal zu träumen wagen. Diese sind<br />
zum größten Teil das Ergebnis knochenharter Arbeit, die immer<br />
noch in das Unternehmen investiert wird. Nachzuvollziehen unter<br />
anderem anhand dieses Live-Albums, das in Eigenregie veröffentlicht<br />
und in seiner limitierten Auflage von 1.000 Stück nur über<br />
die Band-Website vertrieben wird. Von diversen Major-Releases<br />
unterscheidet sich „Live Momentum“ aber dennoch überhaupt<br />
nicht. Weder am Klang der insgesamt 14 Tracks, die zudem unter<br />
Beweis stellen, dass bei EDENBRIDGE live gehörig die Kuh fliegt,<br />
noch an der überaus geschmackvollen Umsetzung des Gesamtproduktes.<br />
Applaus!<br />
www.edenbridge.org<br />
Walter<br />
FEED THE RHINO – The Silence<br />
(Century Media)<br />
Mit deutlichen Einflüssen aus den 90ern<br />
kann man das vierte FTR-Studioalbum nicht<br />
in den derzeit aktuellen *core-(Stark!)Strom<br />
einordnen, jedoch klingt das Gesamtkonzept<br />
auch nicht nach den klassischen Bands dieser Zeit wie DEFTONES und<br />
Co, sondern eher noch wie die kleinen Brüder von ALEXISONFIRE, die<br />
jetzt auch Musik machen.<br />
Erstes Fazit also: Nicht Fisch, nicht Fleisch, aber so schnell darf man<br />
auch nicht aufgeben, dafür ist das Gesamtpaket an Songs dann doch<br />
zu eingängig und unterhaltsam. Zugegeben, das Album braucht<br />
ein paar Durchgänge – aber wer sich drauf einlässt, bekommt eine<br />
herrlich erfrischende Neuinterpretation jener Stilrichtungen, die wir<br />
damals, als MTV noch Musik spielte, so hart gefeiert haben. Bleibt zu<br />
hoffen, dass sich die Band im Rahmen ihrer Tour 2018 auch nach Ö<br />
verirrt; das Video zum Album-Opener „Timewave Zero“ lässt auf spaßige<br />
Livequalitäten hoffen.<br />
www.feedtherhino.co.uk<br />
Tschyssl<br />
GFRASTSACKLN – Ze Pest For Ze Phest<br />
(Rauschfrei Rec./powered by<br />
Casinos Austria musicline)<br />
Musikalisch swingen sie samt Banjo, Mandoline<br />
und Steirischer Knopfharmonika (was<br />
wurde aus… Didi Ramusch??) dezent am<br />
Stark!Strom vorbei, inhaltlich könnten sich die GFRASTSACKLN mit<br />
ihrem „etwas anderen Weihnachtsalbum“ hier aber einige Hörer<br />
abholen.<br />
Dem Bandnamen zum Trotz erwartet uns kein tiefer Dialekt-Prolo-<br />
Rock ala ehschowissen und gehbittenetschowieda, sondern durchaus<br />
feinsinniges Mundart-Liedgut mit viel Wortwitz im Geiste von<br />
Bronner und Qualtinger, Ambros und Danzer. Auch die WORRIED<br />
MEN SKIFFLE GROUP kommt einem beim andächtigen Lauschen<br />
in den Sinn: „Zwischn Einöde und Pfaffnstettn haums de heuligen<br />
drei Kini üwafoin. Und dem Kardinal, dem haums a glei an Brieaf<br />
g’schriebn. The Kidz are napped, er miassad jetzt wos zoihn.“<br />
Andreas Fasching und Mandana Nikou besingen – abwechselnd,<br />
gemeinsam und vor allem stimmig – alles (Christkindlmarkt, Firmenfeiern,<br />
(zu vü) Weihnachtskeks), was uns in der ach so besinnlichen<br />
Zeit durch den Kopf geht, manches davon auch sprichwörtlich<br />
„Des is da gschissenste Punsch von üwahaupt. I frog mi nua: Wer hot<br />
des erlaubt? Do muaßt in Brüssl jemaund kenna, beim Moaktaumt<br />
Schutzgöd brenna. Nach Abzug aller Steuern, glei vua dei Gstandl<br />
reihern.“<br />
Dabei, und das ist vermutlich ebenso skurril wie beabsichtigt,<br />
kommen sie dem ursprünglichen Gedanken des Festes (Frieden?<br />
Besinnung? Vielleicht auch einfach mal kurz inne – und de Pappn –<br />
halten?) näher als manch andere, die sich der Thematik vermeintlich<br />
ern$ter nähern.<br />
In diesem Sinne: Nach Weihnachten ist vor Weihnachten, Phrohes Phest!<br />
www.gfrastsackln.at<br />
Andi<br />
HAMFERD – Támsins Likam (Metal Blade)<br />
Die Färöer-Inseln haben es in sich und das<br />
nicht nur in fußballtechnischen Belangen.<br />
Auch musikalisch hat diese im Nordatlantik<br />
gelegene autonome, zur dänischen Krone ge-