Journal_2018-01

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8 JOURNAL SWISSMECHANIC
HSG-Studie beweist:
MEM-KMU im Würgegriff
der Frankenstärke
Eine von Swissmechanic und der UNIA in Auftrag gegebene Studie der Hochschule St. Gallen
HSG widerlegt die Schalmeienklänge von Politik und Medien zur Frankenstärke: Die Lage
der MEM-KMU hat sich seit der Aufhebung der Frankenuntergrenze 2015 dramatisch verschlechtert
und ist immer noch prekär. Der wirtschaftspolitische Handlungsbedarf ist enorm.
Von Christian Schaefer
Mainstream. Aber man wollte uns ja einfach nicht
zuhören.
GEEINT IN GEMEINSAMER SORGE
Nun ist wissenschaftlich beglaubigt, was uns
drangsaliert. Von einer so unverdächtigen Adresse
wie der wirtschaftsliberalen St. Galler Hochschule.
Und als Auftraggeber der Studie fanden
zwei Verbände zusammen, die sich bislang fern
standen: UNIA und Swissmechanic. Vieles trennt,
doch eines eint sie: Die gemeinsame Sorge um
den Werkplatz Schweiz. Und das hat sie veranlasst,
ihre je eigene Glaubwürdigkeit, ihr je besonderes
Gewicht gemeinsam in die Waagschale
zu werfen.
97’000 neue Arbeitsplätze hätte die Schweizer
Industrie, gemessen an der Entwicklung in
Deutschland, seit 2010 geschaffen, davon die
MEM-Industrie allein 55'000, wäre die Überbewertung
des Schweizer Frankens abgewendet
worden. Stattdessen der dramatische Überlebenskampf
der KMU, gerade der unsrigen.
Das Fazit der HSG Studie ist eine schallende Ohrfeige
für den Bundesrat und den ökonomischen
Grundlage der HSG-Studie ist eine Befragung der
Swissmechanic-Mitglieder im Frühsommer 2017,
an der jedes fünfte Mitglied teilnahm.
GEFÄHRDETER WERKPLATZ SCHWEIZ
Zunächst ruft die Studie die eminente volkswirtschaftliche
Bedeutung des Industriesektors in
Erinnerung: Er trägt nicht nur einen Fünftel zum
Bruttoinlandprodukt bei, er beschäftigt auch
1 Mio. Arbeitnehmer (jeden vierten), davon die
Nominaler und kaufkraftbereinigter EUR/CHF-Wechselkurs (Daten UBS 2017)
JOURNAL N o 1 Februar 2018 | 89. Jahrgang