Knallfrosch 2018 - Kleider machen Koepfe
Die einzige Fasnachtszeitung der Luzerner Fasnacht
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GAUMIAU<br />
15. Jahrgang <strong>2018</strong> 9<br />
Dukannstmichmal-Kopf: Steto Ruder<br />
Tabula rasa im Wyhof<br />
Es war einmal eine frohe Stammtischrunde:<br />
wohlgebaut, wohlgelaunt und wohllaut. Eine<br />
Runde sozialer Geborgenheit und H armonie.<br />
Nicht bloss unerschöpfliche Witzbolde, Wiederkäuer<br />
und Wiedersäufer trafen sich nach<br />
alter Tradition hier zum ausgedehnten, umsatzstarken<br />
Apero-Mittagstisch. Nein, auch<br />
Optiker, Musiklehrer, Bauherren, Journalisten,<br />
Voyeure, C oiffeure, bestens gelaunte<br />
Damen, bestandene Beamte und gar Juristen<br />
sogen das intelektuelle Gefälle und die Lachsalven<br />
ein und fuhren dabei ihre gesellschaftliche<br />
Antenne aus.<br />
an der Weystrasse kaum mehr ins Angebot.<br />
Und das Eichhörnli-Bier fristet im Schatten<br />
des Feldschlösschens. Noblesse oblige!<br />
Retro: Fasnacht mit Suppen-Bar<br />
Im Wyhof sei’ s jetzt nicht mehr zum Lachen,<br />
auch nicht zum Schmatzen oder lauten<br />
Schwatzen, wie ein erfahrener Tester im viel<br />
beachteten « GauMiau» nach einem Besuch<br />
der besagten Lokalität ernüchtert festhält.<br />
Umso erstaunlicher und erfreulicher, dass die<br />
Take-Away-Nische beim alten H otel-Eingang<br />
zum Wyhof während der diesjährigen Fasnacht<br />
als öffentliche Raucher- und Suppen-<br />
Bar dienen soll. Dort die Kelle schwingen<br />
werden versuchsweise die früheren Stammkatzen<br />
Dolorata und Münggi. Sie haben vom<br />
Wirt die Erlaubnis, die vertriebenen Stammgäste<br />
im Sinne einer dosierten Wiedergutmachung<br />
gratis mit der Brühe zu wärmen –<br />
allerdings nur auf den Festbänken draussen<br />
vor der Fensterfront. Ein vorsichtiger erster<br />
Schritt zurück zur Vernunft?<br />
Grusslos ins Out<br />
Sehr zum Missvergnügen des neuen Wyhof-Pächters<br />
Steto Ruder. Nach ersten,<br />
grusslosen Tagen der Duldung nach der Wiedereröffnung<br />
im H erbst letzten Jahres komplimentierte<br />
dieser die trink- und umsatzfreudige<br />
Stammtisch-Runde eines Mittags einfach<br />
raus aus dem bestandenen Lokal – samt<br />
dem okularen Pianisten, der während der<br />
Eröffnung noch gratis für Unterhaltung<br />
gesorgt hatte. Lärm und Gelächter passten<br />
nicht zu seinem Konzept, so die trockene Begründung<br />
des neuen Pächters. Ein Riesen-<br />
Gau!<br />
D a s V ersinken der T ita nic<br />
muss wie ein Wunder f ü r<br />
die H ummer in der K ü che<br />
gewesen sein.<br />
Noblesse oblige<br />
Erstaunlich, hatte man doch die altehrwürdige<br />
Beiz im Wey-Q uartier erst in den Medien<br />
und auf Flyern als währschafte Q uartierbeiz<br />
und als Vereinslokal mit Kegelbahn<br />
angepriesen – ganz nach Tradition des beliebten<br />
H auses. Dazu allerdings gab’ s nun neu<br />
eine erlesenere Auswahl an teureren Weinen<br />
und eine ex klusive Speisekarte. Ein Spagat<br />
mit gehobenen Erwartungen, die sich für ihn<br />
bisher im Beaufort-Etablissement im Boothafen<br />
vor Brunnen erfüllt hatten – dank<br />
wohlbetuchter Gäste. Welch’ ex klusive Speisekarte<br />
aber nun: Nur Wurst und Brot, Rösti<br />
und Siedfleisch passen im neuen Pachtlokal