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Olympia 2018

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10 SPORT A <strong>2018</strong><br />

Carolina Kostner<br />

Die Wettkampfkarriere schien für Außenstehende<br />

bereits beendet, doch Carolina<br />

Kostner machte das, was sie am<br />

besten kann: Sie stand ein weiteres Mal<br />

auf und wurde ein weiteres Mal stärker<br />

und besser. Für ihr Comeback wechselte<br />

sie zur russischen Trainerlegende<br />

Alexei Mischin, ein absoluter Meister<br />

seines Fachs und ehemaliger Trainer<br />

von Alexi Urmanow, Alexei Jagudin<br />

und Jewgeni Pluschenko. In Sankt Petersburg<br />

begann Caro von Neuem. Die<br />

fünffache Europameisterin fand sich<br />

in einer Trainingsgruppe mit Kindern<br />

wieder, ein Moment, den sie so schnell<br />

nicht vergessen wird. „Zeig Carolina,<br />

wie man diesen Sprung macht“,<br />

forderte Mischin seine Schüler<br />

immer wieder auf. Unzählige<br />

Male landete Kostner auf dem<br />

Hosenboden, bis sie die neue<br />

Sprungtechnik erlernt hatte. Doch die<br />

Arbeit zahlte sich aus und in der letzten<br />

Saison feierte die Grödnerin ein starkes<br />

Comeback. Nicht nur technisch konnte<br />

sie überzeugen, sondern auch künstlerisch<br />

erlebte das Publikum eine Frau,<br />

die mit sich selbst im Reinen ist und<br />

das zeigt, was sie am besten kann und<br />

liebt: das Eiskunstlaufen.<br />

Eines der großen Vorbilder von Carolina<br />

Kostner ist die Tennislegende<br />

Roger Federer. Erst vor kurzem feierte<br />

der 36-jährige seinen 20. Grand-<br />

Slam-Sieg. Zu ihm schaut sie auf und<br />

sein Durchhaltevermögen ist es unter<br />

anderem, was der Grödnerin in ihren<br />

schweren Momenten hilft, um wieder<br />

auf die Beine zu kommen.<br />

In Pyeongchang ist der einzige Südtiroler<br />

Weltstar im Sport zum 4. Mal bei<br />

<strong>Olympia</strong> dabei. Eine Leistung, von der<br />

die meisten Sportler nie zu träumen wagen.<br />

Mit ihren 31 Jahren hat Carolina<br />

Kostner alle Höhen und Tiefen ihres<br />

Sports gemeistert. In den letzten 15 Jahren<br />

hat sie viele der sogenannten Supertalente<br />

„überlebt“, denn deren sportliche<br />

„Lebensdauer“ beträgt meist nur<br />

wenige Jahre. Carolina muss niemandem<br />

mehr etwas beweisen, jede weitere<br />

Medaille wäre für sie eine zusätzliche<br />

Belohnung. Sie weiß, dass sie technisch<br />

nicht mehr mit den Gold-Favoritinnen<br />

mithalten kann. Aber das muss sie<br />

auch nicht, denn was die künstlerische<br />

Leistung betrifft, schwebt<br />

Kostner auf einem anderen<br />

Planeten.<br />

Und obwohl Caro auf<br />

dem Eis zu schweben<br />

scheint, ist sie mit ihren<br />

Füßen stets auf dem<br />

Boden geblieben.<br />

Genau diese Natürlichkeit<br />

und die Liebe<br />

zum Sport sind es,<br />

die diese letzte große<br />

Diva des Eiskunstlaufens<br />

so einzigartig<br />

machen.<br />

CAROLINA<br />

KOSTNER<br />

Eiskunstlauf<br />

ALTER:<br />

31<br />

WOHNORT:<br />

St. Ulrich in Gröden<br />

MÖGLICHE EINSÄTZE:<br />

11. Februar:<br />

Team Event Kurzprogramm<br />

12. Februar:<br />

Team Event Kür<br />

21. Februar:<br />

Einzelwettkampf<br />

Kurzprogramm<br />

23. Februar:<br />

Einzelwettkampf Kür<br />

OLYMPIA-<br />

TEILNAHMEN:<br />

Turin 2006<br />

Vancouver 2010<br />

Sotschi 2014<br />

Die Konkurrenz ist riesig, und<br />

vor allem bei den Sprüngen<br />

klar besser. Aber Carolina Kostner<br />

kann mit der Überzeugung<br />

in die olympischen<br />

Wettkämpfe gehen, dass<br />

sie niemandem mehr etwas<br />

beweisen muss. Das macht<br />

sie zur brandgefährlichen<br />

Außenseiterin um Edelmetall.<br />

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