RE KW 06
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B RIEFKASTEN<br />
Was die Diplompädagogin und<br />
LAbg. Frau Zwölfer zum Thema<br />
„Sonderschule“ von sich gibt (die<br />
RUNDSCHAU berichtetet, Anm.<br />
der Redaktion), ist nichts als die x-te<br />
Wiederholung von Unwahrheiten,<br />
Uninformiertheit bis zur bewussten<br />
Verdrehung der Tatsachen. Sie reiht<br />
sich wiederholt ein in die Reihen ähnlicher<br />
Polemiken von gleichgesinnten<br />
Politikern und Politikerinnen in den<br />
letzten Jahren.<br />
Zu den Fakten: Ab dem Schuljahr<br />
1985/86 kamen, mit einer Ausnahme,<br />
keine Kinder mehr an die Sonderschule,<br />
und mit Ende des Schuljahres<br />
1996/97 verließen die letzten fünf Kinder<br />
die damals noch einzige Sonderschule<br />
des Bezirkes. Der Grund dafür<br />
liegt keinesfalls in der „Abschaffung“<br />
der Sonderschule in Reutte, sondern<br />
einzig und allein darin, was Frau Zwölfer<br />
und Gleichgesinnte immer wieder<br />
fordern: In der Wahlfreiheit der Eltern<br />
betroffener Kinder! Diese haben gewählt<br />
– nämlich die Möglichkeit für<br />
ALLE Kinder, gemeinsam zu leben<br />
und zu lernen. Sie haben deshalb folgerichtig<br />
ihre Kinder nicht mehr in die<br />
Sonderschule geschickt, sondern sie<br />
haben die Möglichkeit gewählt, dass<br />
ihre Kinder die Regelschule gemeinsam<br />
mit allen anderen Kindern besuchen.<br />
Sie fordert die Wahlmöglichkeit<br />
für die Eltern. Im Bezirk Reutte HA-<br />
BEN die Eltern gewählt – und sonst<br />
niemand! Dies unter dem Deckmantel<br />
der Kostenersparnis zu sehen, ist nur<br />
polemisch und absurd.<br />
Zur Behauptung, „viele Eltern sind<br />
quasi gezwungen, ihr Kind woanders<br />
in die Schule zu schicken“, ist nur<br />
Reaktion zu „Integrationsfaktor Bildung“<br />
zu sagen: Das haben auch schon andere<br />
„Experten“ behauptet, ohne den<br />
geringsten Beweis dafür antreten zu<br />
können!<br />
Auch hier wieder zu den Fakten<br />
(nach schriftlicher Auskunft durch<br />
Frau BSI Mag. Edith Müller, Reutte):<br />
Mit Stand Mai 2017 besuchten aus<br />
Reutte vier Kinder Landeseinrichtungen.<br />
Zur Erklärung für Frau Zwölfer:<br />
eine Landeseinrichtung steht allen<br />
Kindern aus Tirol offen, auch den Kindern<br />
aus Reutte (z.B Elisabethinum).<br />
Trotz Sonderschulen in anderen<br />
Bezirken als Beispiele noch einige<br />
Zahlen: Bezirk Landeck, eine Sonderschule,<br />
dennoch besuchen fünf Kinder<br />
eine Landeseinrichtung (werden<br />
also außerhalb des Bezirkes beschult).<br />
Bezirk Imst, zwei Sonderschulen, dennoch<br />
besuchen fünf Kinder eine Landeseinrichtung.<br />
Daraus kann man also<br />
keinesfalls ableiten, dass die Existenz<br />
einer Sonderschule verhindert, dass<br />
ein Kind eine Einrichtung in einem<br />
anderen Bezirk bzw. in Innsbruck besucht.<br />
Warum Kinder eine Landeseinrichtung<br />
besuchen, hat unterschiedliche<br />
Gründe (Maßnahme der Kinder- und<br />
Jugendhilfe, familiäre Gegebenheiten,<br />
Wunsch der Erziehungsberechtigten....)<br />
Der Schulbehörde ist KEIN Kind<br />
bekannt, das hier in Österreich seinen<br />
Wohnsitz hat und – wie auch schon<br />
behauptet wurde – im benachbarten<br />
Allgäu in eine Sonderschule geht. Im<br />
Gegenteil: Wir kennen zwei Familien,<br />
die aus dem bayerischen Raum zeitweise<br />
bzw. für immer ihren Wohnsitz<br />
in das Außerfern verlegt haben, um<br />
ihren Kindern den Besuch einer Regelschule<br />
zu ermöglichen!<br />
Zum Vorwurf der „Überforderung“<br />
sowohl von Kindern als auch von<br />
Lehrpersonen: Das kann eigentlich<br />
nur jemand behaupten, der noch nie<br />
in einer solchen Klasse gestanden ist<br />
und wenig bis keine Ahnung davon<br />
hat. Selbstverständlich sind entsprechende<br />
Rahmenbedingungen für<br />
eine solche Klasse notwendig und<br />
herzustellen. Selbstverständlich ist<br />
entsprechend geschultes Personal einzusetzen.<br />
Selbstverständlich gab und<br />
gibt es entsprechende Schulungs- und<br />
Ausbildungsmöglichkeiten. Außerdem<br />
werden vielerorts ausgebildete<br />
Sonderschullehrerinnen und -lehrer in<br />
solchen Klassen zusätzlich eingesetzt.<br />
Weiters darf wohl zu Recht von Lehrpersonen<br />
erwartet werden, dass sie<br />
sich den speziellen Eigenheiten aller<br />
Kinder mit Engagement und entsprechendem<br />
Einsatz stellen.<br />
Zum „Argument“ Menschenrechte:<br />
In einer Stellungnahme des Monitoring-Ausschusses<br />
zur Überwachung<br />
der Rechte behinderter Menschen<br />
wurde die Sonderschule in ihrer Wirkung<br />
als Menschenrechtsverletzung<br />
dargestellt. Dies deshalb, da die UN-<br />
Konvention ein Recht auf inklusive<br />
Bildung festlegt (sollte man vielleicht<br />
tatsächlich einmal lesen?). „Artikel 24<br />
der UN-Behindertenrechtskonvention<br />
erkennt das Recht behinderter Menschen<br />
auf Bildung an.“ …„Ausgehend<br />
vom Prinzip der Gleichberechtigung<br />
gewährleistet die UN-Behindertenrechtskovention<br />
damit ein einbeziehendes<br />
(inklusives) Bildungssystem<br />
auf allen Ebenen und lebenslanges<br />
Lernen. Dabei ist sicherzustellen, dass<br />
behinderte Menschen nicht aufgrund<br />
einer Behinderung vom allgemeinen<br />
Bildungssystem ausgeschlossen werden.<br />
Behinderte Kinder dürfen also<br />
nicht aufgrund ihrer Behinderung<br />
vom Besuch einer Grundschule oder<br />
einer weiterführenden Schule ausgeschlossen<br />
werden. Vielmehr soll ihnen<br />
gleichberechtigt mit anderen – nichtbehinderten<br />
– Kindern der Zugang zu<br />
einem einbeziehenden (inklusivem),<br />
hochwertigen und unentgeltlichen<br />
Unterricht ermöglicht werden.“<br />
Die Andeutung von Frau Zwölfer,<br />
die Durchsetzung von Menschenrechten<br />
sei auch eine Frage der Finanzen,<br />
offenbart einen gewaltigen Zynismus<br />
(aber einer „Impuls“-Mandatarin stehen<br />
Vorschläge zur Einsparung von<br />
finanziellen Mitteln durch eine gestraffte<br />
Verwaltung im Schulbereich<br />
sicherlich zu wie kaum jemandem<br />
sonst).<br />
Abschließend stellt sich – gerade<br />
in Vorwahlzeiten – doch die Frage,<br />
wie leicht Politikerinnen und Politiker<br />
ungestraft schamlos Unwahrheiten<br />
verbreiten dürfen und sich auf Kosten<br />
von ohnehin nicht den Stärksten in<br />
der Gesellschaft zu profilieren versuchen<br />
dürfen. Die Form, wie sie selbst –<br />
unfreiwillig? – das erschreckend hohe<br />
Maß ihrer Inkompetenz in ihrem eigentlich<br />
angestammten Beruf demonstriert,<br />
ist ihre eigene Angelegenheit<br />
und sei ihr unbenommen!<br />
Dr. Norbert Syrow, Höfen<br />
Karl-Heinz Pohler, Weißenbach a. L.<br />
Die hier veröffentlichten Zuschriften geben die Meinung des Verfassers wieder.<br />
E-Mail: leserbrief@rundschau.at<br />
Die Schulsozialarbeit begann<br />
2008 in Imst als Pilotprojekt und<br />
ist seit 2010 als fixe Institution in<br />
Tirol eingeführt. Die Schulsozialarbeit<br />
zählt inzwischen dreißig<br />
Mitarbeiter und ist an insgesamt<br />
17 Standorten vertreten.<br />
Von Sabine Schretter<br />
„Neben der Familie ist die Schule<br />
eine zentrale Lebenswelt für Kinder<br />
RUNDSCHAU Seite 32<br />
Schuso – Schulsozialarbeit Tirol<br />
Seit 2010 auf Erfolgskurs<br />
AUSSERFERNER<br />
SEIT 1922<br />
NACHRICHTEN<br />
und Jugendliche. Dort manifestieren<br />
sich auch die Auswirkungen familiärer<br />
und sozialer Probleme, die mit<br />
in die Schulklassen und Schulhöfe<br />
getragen werden und aufgegriffen<br />
werden müssen und können“, weiß<br />
Bildungslandesrätin Beate Palfrader.<br />
LR Christine Baur, die für die Kinder-<br />
und Jugendhilfe zuständig ist,<br />
betont, dass Schulsozialarbeit eine<br />
Drehscheibe zwischen Schülern,<br />
dem Lehrpersonal und den Erziehungsberechtigten<br />
darstellt. Ein niederschwelliger<br />
Zugang erleichtert es<br />
Kindern und Jugendlichen, sich an<br />
die Schulsozialarbeiter zu wenden.<br />
Bei Krisen könne rasch interveniert<br />
werden und Schüler würden lernen,<br />
wie man Konflikte gewaltfrei beilegt<br />
und schwierige Situationen bewältigt.<br />
Gemäß dem Schuso-Leitsatz „offen,<br />
freiwillig & vertraulich“ sind die<br />
Bürotüren an den Standorten von<br />
Montag bis Freitag für freiwillige<br />
vertrauliche Gespräche offen. Die<br />
Schulsozialarbeiter stehen in engem<br />
Austausch mit anderen Helfersystemen,<br />
wie dem schulärztlichen<br />
Dienst, den pädagogischen Beratungszentren,<br />
den Beratungslehrern<br />
und der Schulpsychologie.<br />
Die Kosten für die Schulsozialarbeit<br />
an den Pflichtschulen teilen sich<br />
das Land Tirol (65 Prozent) und der<br />
jeweilige Schulerhalter (35 Prozent).<br />
7./8. Februar 2018