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recycling aktiv 01/18

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BRANCHEN-INFOS<br />

?!<br />

<strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> INTERVIEW<br />

Ettengruber: Vom Bauschutt<br />

zum Baustoff – ein umweltfreundlicher<br />

Stoffkreislauf<br />

Der VDMA-Fachverband Abfall- und Recyclingtechnik wird in diesem Jahr<br />

auf der IFAT die Praxistage Mineralik präsentieren. Dabei geht es nicht<br />

nur um die Aufbereitungstechnik allein, sondern um die gesamte Prozesskette<br />

– vom Abbruch über die Aufbereitung bis hin zur geprüften und<br />

gezielten Wiederverwertung.<br />

Einer der Partner ist dabei die in Dachau beheimatete Unternehmensgruppe<br />

Ettengruber, mit deren Geschäftsführer Grubenbetrieb Michael<br />

Weiß <strong>recycling</strong> <strong>aktiv</strong> im Vorfeld der IFAT ein höchst interessantes Interview<br />

führen konnte.<br />

„Das volle Potenzial von Recyclingmaterialien ausschöpfen“– so lautet<br />

das Credo von Michael Weiß, das wir nur unterstützen können.<br />

Im Anschluss an das Interview finden Sie die Aussteller und Partner der<br />

Praxistage Mineralik, ihre Statements und einen Geländeplan der IFAT<br />

Ettengruber stellt für die<br />

VDMA-Praxistage Mineralik<br />

das Ausgangsmaterial für<br />

die Maschinenvorführungen<br />

zur Verfügung und beschickt<br />

damit ebenfalls die<br />

vorhandenen Brech- und<br />

Siebanlagen.<br />

ra: Herr Weiß, die Ettengruber-Unternehmensgruppe<br />

ist Spezialist für den<br />

Abbruch und das Recycling von Baustoffen.<br />

Als erfahrenes Unternehmen<br />

begleiten Sie das Thema bereits seit<br />

vielen Jahren. Wie funktioniert Abbruch<br />

und vor allem Recycling in der<br />

Branche heute?<br />

Michael Weiß: In der fast 60-jährigen<br />

Geschichte der Firma Ettengruber hat<br />

sich sicherlich das Anforderungsprofil<br />

grundlegend geändert. Die Pionierarbeit,<br />

die in den Anfangsjahren im Bereich<br />

Abbruch und Aufbereitung von Materialien<br />

geleistet wurde, stand im Zeichen<br />

der optimalen Nutzung der auf der Baustelle<br />

gewonnenen Ressourcen. Der damals<br />

ungewöhnliche Gedanke, aus „Abfall“<br />

wieder einen Baustoff herzustellen,<br />

wurde anfangs belächelt. Heute, nachdem<br />

die Firma bereits in der dritten Generation<br />

als Familienbetrieb geführt<br />

wird, profitieren wir von der jahrzehntelangen<br />

Erfahrung.<br />

Rückbau ist heute deutlich mehr als nur<br />

„Abbrechen“. Aufgrund der Fortschritte<br />

in der Bautechnik stellt sich der Prozess<br />

oft deutlich komplexer dar. In die vormals<br />

einfachen Gebäudekonstruktionen,<br />

die hauptsächlich aus Beton, Ziegel und<br />

mineralischen Komponenten gebaut<br />

wurden, fanden immer mehr spezielle,<br />

für ihren Bereich optimierte Baustoffe<br />

ihren Weg.<br />

Problematisch an dieser Entwicklung ist,<br />

dass oft erst Jahre später Erkenntnisse<br />

über die Gefährlichkeit von Baustoffen<br />

wie beispielsweise Asbest, KMF oder<br />

schwermetallhaltige Anstriche gewonnen<br />

werden. Dieses gestaltet den Rückbau<br />

eines Gebäudes oftmals schwierig<br />

und langwierig. Im Ergebnis geht heute<br />

jeder Maßnahme eine detaillierte Untersuchung<br />

der Bausubstanz voraus, um<br />

überhaupt abschätzen zu können, auf<br />

welche Weise und mit welchem Aufwand<br />

der Rückbau erfolgen kann. Grundsätzlich<br />

werden heute Gebäude selektiv,<br />

d. h. unter größtmöglicher Gewinnung<br />

und Sammlung der Einzelkomponenten,<br />

rückgebaut. Diese Art des Rückbaus ermöglicht<br />

einerseits die gezielte Verwertung<br />

und Entsorgung von belasteten<br />

Materialien, andererseits die Aufberei-<br />

Michael Weiß:<br />

„Wir kämpfen nach<br />

wie vor mit der Benachteiligung<br />

unserer<br />

Materialien in Ausschreibungen<br />

der öffentlichen<br />

Hand.“<br />

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