STADTMAGAZIN_Bremen_Maerz_2018
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KONZERTE<br />
„Musik vereint Menschen“<br />
Naturally 7/ Bandmitglied Rod Eldridge im Interview<br />
Rod Eldridge (3. von links) und seine sechs Band-Kollegen der US-amerikanischen A-capella-Formation Naturally 7.<br />
Foto: Moritz Künster<br />
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Lärmende Bässe, Gitarrenklänge und<br />
Schlaginstrumente – auf instrumentale<br />
Begleitung können Naturally 7<br />
gut verzichten. Schließlich imitieren die<br />
sieben US-amerikanischen Gesangskünstler<br />
diese und andere Instrumente<br />
ganz allein mit ihren Stimmen. Nachdem<br />
die Gruppe in den letzten Jahren<br />
mit zahlreichen internationalen Stars auf<br />
der Bühne und im Tonstudio stand, begeben<br />
sich die Künstler mit ihrem aktuellen<br />
Album „Both Sides Now“ nun auf<br />
Tournee. Im Interview mit dem STADT-<br />
MAGAZIN spricht Naturally 7-Mitglied<br />
Rod Eldridge über den besonderen Stil<br />
der Band und inspirierende Bühnenbegegnungen.<br />
Herr Eldridge, Naturally 7 wird oft als<br />
„Band ohne Band“ bezeichnet. Wie kann<br />
man sich den typischen Entstehungsprozess<br />
eines A-capella- Songs vorstellen?<br />
Rod Eldridge: Einen typischen Prozess<br />
gibt es bei uns nicht, der Ausgangspunkt<br />
ist in der Regel immer ein Anderer.<br />
Manchmal setzt ein Rhythmus den<br />
ersten Impuls oder jemand von uns hat<br />
eine Melodie im Kopf, was sehr oft der<br />
Fall ist. Im weiteren Prozess knüpfen<br />
wir an diese Aspekte an, bestimmen das<br />
Thema des Songs und schrauben weiter<br />
daran herum bis wir zufrieden sind.<br />
Gibt es innerhalb ihrer Gruppe so etwas<br />
wie eine Arbeitsteilung, so dass jeder für<br />
das Imitieren eines bestimmten Instruments<br />
zuständig ist?<br />
Jeder von uns hat eine andere Stimmfarbe<br />
und verschiedene Stärken, über<br />
die wir uns alle bewusst sind. Demnach<br />
ist es in der Regel klar, wer welchen<br />
instrumentalen Part gesanglich übernimmt.<br />
Wir haben zum Beispiel einen<br />
Drummer, einen Lead-Gitarristen oder<br />
auch einen Bassisten, der sich durch seine<br />
tiefe Stimme auszeichnet und diesen<br />
Part demnach einfach am besten übernehmen<br />
kann. Mich selbst würde ich als<br />
den DJ-Typ in unserer Gruppe bezeichnen.<br />
Folglich haben wir eine gewisse<br />
Arbeitsteilung, sind jedoch auch nicht<br />
abgeneigt, gelegentlich zu variieren.<br />
Das Feld an A-capella-Bands ist vielfältig.<br />
Was unterscheidet Ihre Musik von<br />
der anderer Gruppen?<br />
Auch ich habe tatsächlich den Eindruck,<br />
dass die A-capella-Branche beinahe täglich<br />
zu wachsen scheint. Ich denke, es<br />
ist ein gewisse musikalische Prägung,<br />
die wir aufweisen, die uns von anderen<br />
Gruppen unterscheidet. Wir fühlten uns<br />
von Anfang an sehr inspiriert von Bands,<br />
wie den Beatles oder den Jackson Five,<br />
genauso wie uns die Hip Hop Musik in<br />
unserem Findungsprozess beeinflusste.<br />
Mit dieser Kombination kreierten wir<br />
einen Sound, der meiner Meinung nach<br />
einzigartig ist.<br />
Sie standen bereits mit vielen internationalen<br />
Künstlern auf der Bühne. Welche<br />
Begegnung war für Sie besonders inspirierend?<br />
Alle Künstler, mit denen wir bisher zusammenarbeiten<br />
durften, waren wirklich<br />
großartig. Allerdings haben wir<br />
etwa sieben Jahren lang mit Michael<br />
Bublé verbracht und ihn auf mehreren<br />
Tourneen begleitet. Ich würde sagen,<br />
dass uns diese gemeinsame Bühnenerfahrung<br />
den größten Mehrwert gebracht<br />
hat. Seine Professionalität jeden<br />
Abend aufs Neue zu verfolgen und zu<br />
beobachten, wie er mit seinem Publikum<br />
interagiert und es mitreißt, war wirklich<br />
großartig und lehrreich.<br />
2003 erzielten sie gemeinsam mit Sarah<br />
Connor und „Music is the key“ einen<br />
Nummer-eins-Hit. Wofür genau kann<br />
Musik ihrer Meinung nach als Schlüssel<br />
dienen?<br />
Musik ist der Schlüssel zu so vielen Dingen.<br />
Vor allem lassen sich jedoch mit<br />
ihr kulturelle und sozio-ökonomische<br />
Unterschiede und sprachliche Barrieren<br />
überwinden. Musik ist diese eine universelle<br />
Sache, die alle Menschen erreicht<br />
und vereint.<br />
Was erwartet Zuschauer auf Ihrer kommenden<br />
Tournee?<br />
Es gibt drei Dinge, die eine typische Naturally-7-Show<br />
auszeichnen: Zuschauer<br />
werden überrascht und etwas erleben,<br />
was sie zuvor noch nicht erlebt haben,<br />
sie werden emotional berührt und: Sie<br />
werden tanzen.<br />
Das Interview führte Jennifer Fahrenholz.<br />
INFO<br />
Naturally 7 gastieren am Sonntag, 4. März,<br />
ab 19 Uhr im Bürgerhaus Vegesack.<br />
Eintrittskarten gibt es im Pressehaus, allen regionalen Zeitungshäusern und unter www.stadtmagazin-bremen.de/termine-tickets