STADTMAGAZIN_Bremen_Maerz_2018
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Von Kajak<br />
bis Anorak<br />
Polnische Kunst<br />
Erstmals in Deutschland: Werke<br />
aus der Signum Foundation<br />
Kabinettausstellung „Leben am<br />
Polarkreis“ im Übersee-Museum<br />
Die extremen Lebensbedingungen<br />
des hohen Nordens haben die indigenen<br />
Bewohner Kanadas, Alaskas<br />
und Grönlands erfinderisch werden<br />
lassen. So sicherten erst ihre ausgeklügelten<br />
Jagdstrategien sowie der optimale<br />
Schutz vor den eisigen Temperaturen<br />
das Überleben der Menschen. Studierende<br />
der Universität <strong>Bremen</strong> widmeten<br />
sich eingehend dem Leben am Polarkreis<br />
und zeigen nun ihre Ergebnisse in<br />
einer Kabinettausstellung im Übersee-<br />
Museum.<br />
Schmuck aus Walrosselfenbein, urtypische<br />
Schneebrillen und wasserfeste<br />
Kleidung aus tierischen Rohstoffen:<br />
„Diese Exponate zeigen, wie eng die<br />
Lebensgewohnheiten der indigenen Bevölkerung<br />
mit dem kargen Lebensraum<br />
am Polarkreise verwoben waren“, sagt<br />
Tessa Hamann, eine der fünf mitwirkenden<br />
Studentinnen.<br />
In der unwirtlichen Umgebung seien<br />
kluge Überlebensstrategien zwingend<br />
gewesen. Mensch und Tier bildeten eine<br />
Einheit, die sich auch in den Glaubensvorstellungen<br />
der Inuit widerspiegelt.<br />
Ausgangspunkt für die Ausstellung ist<br />
eine der frühesten Sammlungen des<br />
Übersee-Museums. Darunter befinden<br />
sich unter anderem ein Anorak aus Tierdarm<br />
sowie ein traditionell gefertigtes<br />
Die Studentin Tessa Hamann arbeitete zur Wohnkultur<br />
der Inuit. Foto: Kristina Wiede<br />
Kajak, beeindruckende Erfindungen der<br />
Inuit, deren sprachliche Bezeichnungen<br />
bis heute im Deutschen erhalten blieben.<br />
Darüber hinaus zeigt die Ausstellung<br />
auch die Veränderungen auf, welche die<br />
Bevölkerung der untersuchten Gebiete<br />
etwa durch westliche Einflüsse und den<br />
Klimawandel innerhalb der vergangenen<br />
120 Jahre durchlebten. (KW)<br />
Die Kabinettausstellung „Leben am<br />
Polarkreis entstand unter der Leitung<br />
von Prof. Dr. Ahrndt, Direktorin des<br />
Übersee-Museums, und ist dort noch bis<br />
zum 22. April zu sehen.<br />
550 Wecker setzt der Künstler Jaroslaw Kozlowski<br />
in Szene. Foto: Signum Foundation<br />
An Herz und Verstand appelliert die<br />
Ausstellung „Where Does Your<br />
Heart Belong?“. Sie zeigt eine Auswahl<br />
an Arbeiten von 19 Künstlerinnen<br />
und Künstlern, die erstmals in Deutschland<br />
zu sehen ist, und bietet einen Einblick<br />
in eine herausragende polnische<br />
Privatsammlung. Die mediale Spannbreite<br />
reicht von Malerei, über Skulptur<br />
zu Performancekunst, über Fotografie<br />
und Neon-Textarbeiten bis hin zu verstörenden<br />
Selbstinszenierungen, in<br />
denen Rollenmuster kritisch hinterfragt<br />
werden. Die Werke stammen aus der Signum<br />
Stiftung, die 2002 von Hanna und<br />
Jarosław Przyborowski begründet worden<br />
ist. (SM)<br />
Die Ausstellung „Where Does Your<br />
Heart Belong“ eröffnet am Donnerstag,<br />
15. März, um 19 Uhr im Museum Weserburg.<br />
Anschließend ist sie bis zum<br />
2. September geöffnet.<br />
Di ab 19 Uhr:<br />
Eintritt frei!<br />
bis 1.7.18<br />
Di 10 – 21 Uhr<br />
Mi bis Sa 10 – 17 Uhr<br />
So 10 – 18 Uhr<br />
www.bremennach68.de<br />
Verein von<br />
Freunden<br />
des Focke-<br />
Museums e.V.<br />
Conrad<br />
Naber<br />
Stiftung<br />
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