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Denkstoff_No3_de

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ZIELBASIERTE ZUSATZVERGÜTUNGEN<br />

• Solche Zusatzzahlungen können die Leistungserbringer<br />

auch für zusätzliche Leistungen wie<br />

Koordination o<strong>de</strong>r Patientenschulungen verwen<strong>de</strong>n.<br />

LEISTUNGSERBRINGUNG UND PATIENTEN­<br />

VERHALTEN 2025<br />

Leistungserbringer<br />

• Sie richten ihre Behandlungen so aus, dass bestimmte<br />

Ziele erreicht wer<strong>de</strong>n. Sie stellen zum<br />

Beispiel mit Checklisten sicher, dass medizinische<br />

Vorgaben zum Behandlungsprozess (gemäss<br />

Evi<strong>de</strong>nz-basierter Medizin) eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

• Die beteiligten Leistungserbringer erarbeiten<br />

die Ergebnisziele gemeinsam, wodurch sie wichtige<br />

Erfahrungen auf diesem Gebiet sammeln können.<br />

• Sie verwen<strong>de</strong>n Zusatzzahlungen auch für Investitionen<br />

wie Patienten-Coaching o<strong>de</strong>r Beratungen,<br />

um die Ziele zu erreichen.<br />

• Sie erhalten eine weitere Zusatzvergütung, wenn<br />

sie Daten liefern für nationale Krankheits-Register.<br />

Versicherer<br />

Im Vertrag zwischen Versicherern und Leistungserbringern<br />

sind Performance-Ziele vereinbart, zum Beispiel :<br />

° Bei X Prozent <strong>de</strong>r Patienten wer<strong>de</strong>n innerhalb<br />

eines Jahres alle Kontrollunter suchungen<br />

gemäss anerkannten Behandlungsrichtlinien<br />

durchgeführt.<br />

° X Prozent <strong>de</strong>r Patienten nehmen an einem<br />

Schulungsprogramm zum besseren Umgang mit<br />

Beschwer<strong>de</strong>n und zur eigenverantwortlichen<br />

Alltagsgestaltung teil.<br />

• Die Versicherer sind bereit, für die Behandlung und<br />

Betreuung von chronisch kranken Menschen<br />

Mehrjahresverträge abzuschliessen, im Wissen,<br />

dass Behandlungserfolge und Verhaltensän<strong>de</strong>rungen<br />

oft längere Zeit benötigen.<br />

Versicherte/Patienten<br />

• Die Versicherten erhalten einen Anreiz, wenn sie<br />

freiwillig auf die Möglichkeit verzichten, die Kasse<br />

je<strong>de</strong>s Jahr zu wechseln (z.B. eine fixe Prämie<br />

über mehrere Jahre o<strong>de</strong>r die Streichung <strong>de</strong>s Selbstbehalts).<br />

Dadurch sind die Versicherer bereit, in<br />

diese Kun<strong>de</strong>n/Patienten zu investieren.<br />

• Die Versicherten sind bereit, die Weiterbehandlung<br />

dort fortzusetzen, wo es ihnen die erstbehan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong><br />

Fachperson empfiehlt. Damit haben sie eine<br />

höhere Gewissheit, dass die Abläufe optimal aufeinan<strong>de</strong>r<br />

abgestimmt sind und sich keine unnötigen<br />

Wartetage ergeben.<br />

• Die Patienten sind motiviert, ein elektronisches<br />

Patientendossier zu eröffnen. Sie können nachvollziehen,<br />

dass es ihnen nützt, wenn alle beteiligten<br />

Leistungserbringer alle behandlungsrelevanten<br />

Daten sehen und auf dieser Basis diagnostische<br />

o<strong>de</strong>r therapeutische Entschei<strong>de</strong> treffen.<br />

HERAUSFORDERUNGEN<br />

Zu Beginn sind Add-on Payment und Performance-Ziele<br />

für Kostenträger wie für Leistungserbringer eine Investition.<br />

Der Return stellt sich erst nach und nach ein aufgrund<br />

<strong>de</strong>r gesammelten Erfahrungen, neu erlernter Fähigkeiten<br />

Bedingt vereinbar mit <strong>de</strong>m KVG<br />

Gemäss Markus Moser (siehe Seite 14) « wi<strong>de</strong>rsprechen<br />

Zusatzvergütungen (Add-on Payment) <strong>de</strong>r Versicherer<br />

bei Erreichen von Versorgungszielen <strong>de</strong>m KVG, weil<br />

bereits mit <strong>de</strong>m or<strong>de</strong>ntlichen Tarif eine qualitativ<br />

hochstehen<strong>de</strong> gesundheitliche Versorgung zu erreichen<br />

ist. Zusätzliche Vergütungen <strong>de</strong>r Versicherer sind<br />

<strong>de</strong>shalb nur zulässig, wenn damit zusätzlich erbrachte,<br />

aber bisher noch nicht vergütete Leistungen <strong>de</strong>r OKP<br />

abgegolten wer<strong>de</strong>n. »<br />

und neuer Kooperationsmöglichkeiten. Die beson<strong>de</strong>re<br />

Herausfor<strong>de</strong>rung für Kostenträger besteht darin, gemeinsam<br />

mit <strong>de</strong>n Leistungserbringern kostenwirksame Versorgungsziele<br />

festzulegen : Wer<strong>de</strong>n sie erreicht, reduziert<br />

sich <strong>de</strong>r Aufwand und lässt sich wenigstens ein Teil <strong>de</strong>r<br />

Zusatzzahlungen kompensieren.<br />

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