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E_1930_Zeitung_Nr.036

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echliche Leute und auf Kinder besonders<br />

Rücksicht zu nehmen.<br />

Auf der Strasse soll ein Fahrzeug nur dann<br />

umgewendet werden, wenn dies ohne Störung<br />

oder Gefährdung des Verkehrs geschehen<br />

kann.<br />

Nur für Fussgänger, Reiter oder Radfahrer<br />

bestimmte Wege und Steige dürfen nicht<br />

mit Motorfahrzeugen und Fuhrwerken befahren<br />

werden. Die Bestimmung dieses Artikels<br />

wird selbstverständlich erst dann recht realisiert<br />

werden können, wenn wir einmal die<br />

schon lange geforderten und unbedingt notwendigen<br />

Radfahrwege besitzen.<br />

Art. 60 schreibt vor, dass in Ortschaften,<br />

auf Bergstrassen und an gefährlichen Stellen<br />

die Geschwindigkeit zu massigen und jede<br />

gebotene Vorsicht zu beachten ist.<br />

Als selbstverständlich darf Art. 62 gelten,<br />

der die Führer eines Fahrzeuges auf die<br />

rechte Seite der Fahrbahn verweist und das<br />

Linksüberholen vorschreibt. Ebenso Art. 63,<br />

der besagt, dass Strassenbiegungen nach<br />

rechts kurz und solche nach links weit genommen<br />

werden sollen.<br />

Art. 64 enthält diejenigen Bestimmungen,<br />

welche Kanton und Stadt Bern vor Bundesgericht<br />

führten. Zum Ausweichen wie zum<br />

Ueberholen von Strassenbahnen ist die vom<br />

Schienenfahrzeug nicht benützte Strassenseite<br />

zu befahren, sofern die Anlage der<br />

Schienen und die Strassenbreite nicht die<br />

Innehaltung der Regel des Rechtsausweichens<br />

gestattet. Die Strassenbahn soll aber in jedem<br />

Falle rechts überholt werden, wenn der<br />

Raum zwischen dem rechten Rande der<br />

Fahrbahn und der Strassenbahn hiefür ausreichend<br />

Platz gewährt.<br />

Das zweite Alinea dieses Artikels bestimmt,<br />

dass an Strassenbahnhaltestellen angebrachte<br />

Schutzinseln rechts umfahren werden<br />

müssen, sofern nicht die innerher der<br />

Schutzinsel gelegenen Geleise von der Strassenbahn<br />

völlig frei sind und auch kein Strassenbahnzug<br />

in Annäherung 'begriffen ist. Die<br />

Fassung scheint uns nicht recht klar zu sein<br />

und Kautschukcharakter zu besitzen. An haltenden<br />

Strassenbahnen darf rechts nicht vorgefahren<br />

werden, ausser wenn eine Schutzinsel<br />

rechts vorhanden ist. Dagegen darf an<br />

der haltenden Strassenbahn links im Schritttempo<br />

vorgefahren werden, sofern eventuelle<br />

Sicherheitslinien, durch die der Verkehr geteilt<br />

wird, nicht überfahren werden müssen.<br />

Was das Ueberholen anbetrifft, so ist es<br />

nur dann zulässig, wenn der hierzu dienliche<br />

Raum nicht durch ein entgegenkommendes<br />

Fahrzeug gleichzeitig beansprucht wird. Nach<br />

dem Ueberholen darf nicht eher wieder nach<br />

rechts eingebogen werden, als bis jede Gefährdung<br />

des überholten Strassenbenützers<br />

ausgeschlossen ist. Das Ueberholen an Strassenkreuzungen,<br />

in Kurven, an unübersichtlichen<br />

oder durch andere Strassenbenützer<br />

oder sonst beengten Stellen ist verboten. Dagegen<br />

wird auch einem langsamer fahrenden<br />

Fahrzeug vorgeschrieben, einem schneller<br />

fahrenden Fahrzeug nach rechts genügend<br />

Platz zu machen, sofern das erstere hieran<br />

nicht selbst verhindert ist oder dadurch gefährdet<br />

würde.<br />

(Schlass folgt.)<br />

Motorfahrzeugverkehr<br />

und Zürcher Kantonsrat.<br />

Wie in Nummer 34 bereits kurz gemeldet<br />

wurde, ist der Versuch des Postulanten Kägi,<br />

eine Revision der Motorfahrzeuggesetzgebung<br />

auf kantonalem Boden herbeizuführen und<br />

bei' dieser Gelegenheit ein Nachtfahrverbot<br />

für Motorvelos und Lastfahrzeuge unter Dach<br />

zu bringen, missglückt, indem der Rat mit<br />

17 Stimmen Mehrheit das Postulat abgeschrieben<br />

hat, ohne ihm Folge zu leisten.<br />

Die Diskussion über das Thema Nachtiahrverbot<br />

hat den Rat während mehreren<br />

Sitzungen beschäftigt Das Traktandum<br />

hätte bereits früher abgeschrieben werden<br />

können, wenn der Postulant, nach dem sein<br />

Antrag ausserhalb seiner Fraktionskollegen<br />

keine Gegenliebe fand, nicht mit starrer<br />

Zähigkeit an seinem Versuche festgehalten<br />

hätte und zuguterletzt noch versuchte, wenigstens<br />

in Form einer Vernehmlassung an<br />

den Bundesrat etwas für sich zu retten. Die<br />

Diskussion eröffnete in der letzten Sitzung<br />

Herr M. Gassmann, der als Präsident der<br />

kantonsrätlichen Kommission fungierte und<br />

bererts in einem frühern Votum in sachlicher<br />

und zutreffender Weise die Ablehnung des<br />

Postulates begründet hatte. Er wies mit<br />

Recht erneut darauf hin, dass es Kägi gar<br />

nicht so sehr um die Nachtruhe seiner Mitbürger<br />

zu tun ist (welches Argument tatsächlich<br />

in den Ausführungen des Postulanten<br />

nur eine nebensächliche Rolle spielte.<br />

Die Red.), sondern dass der ganze Vorstoss<br />

das Automobiltransportgewerbe treffen soll,<br />

um die Herrn Kägi unbequeme Konkurrenz<br />

des Automobils zu schädigen. Als Sekretär<br />

eines Eisenbahnerverbandes wird Herr Kägi<br />

wohl kaum Unparteilichkeit oder gar Unvoreingenommenheit<br />

dem Automobil gegenüber<br />

vorschützen wollen! Der ihm gemachte Vorwurf,<br />

er treibe Interessenpolitik, war deshalb<br />

wohl gerechtfertigt. Glücklicherweise verfing<br />

bei den Vertretern der Bauersame der<br />

Köder nicht, den der Eisenbahnersekretär<br />

Der zürcherische Automobilmarkt, der nun<br />

bald seit zehn Jahren jeden Freitag auf dem<br />

Beatenplatz unter der Obhut der Marktpolizei<br />

abgehalten wird, beginnt ein vielseitiges<br />

Sorgenkind zu werden. Die Verkehrspolizei<br />

sah mit wachsender Besorgnis die Ueberlastung<br />

der Zufahrtsstrassen durch parkierende<br />

Autos und die durch die Absperrung<br />

des Platzes bedingte erschwerte Verkehrsregelung<br />

im Bereich des Platzes. Seit Monaten<br />

befasst sich die Behörde mit dem Problem,<br />

wie eine Besserung der bestehenden<br />

Verhältnisse erreicht werden könne, ohnö<br />

jedoch zu einem definitiven Beschluss gekommen<br />

zu sein, da keine der vorgeschlagenen<br />

Lösungen zu genügen vermochte. Mit<br />

der Gründung der Auto-Occasions A.-G. und<br />

dem Bau der für diese Gesellschaft bestimmten<br />

geräumigen Ausstellungs- und Verkaufshalle'<br />

auf Boden der Gemeinde Altstetten,<br />

tauchte nun auch die Idee auf, den Automarkt<br />

in diese Räumlichkeiten zu verlegen,<br />

Die Eigentümerin derselben, welche durch<br />

ihre Verkaufsorganisation zur Sanierung und<br />

Regelung des Occasionswagenhandels beitragen<br />

will, begrüsst natürlich diesen Vorschlag,<br />

dessen Verwirklichung ihr eine beträchtliche<br />

Frequenz ihres privaten Marktes<br />

bringen konnte. Allein in Kreisen der freien<br />

Händlerschaft machten sich von Anfang an<br />

Strömungen gegen die projektierte Verlegung<br />

des Marktes und dessen Unterbringung<br />

in den Gebäulichkeiten der Occasion A. G.<br />

geltend. Die Gruppe der Händler, die für<br />

die Beibehaltung des öffentlichen Marktes<br />

auf dem Beatenplatz eintritt, ist zahlenmässig<br />

recht stattlich und stützt sich anderseits<br />

bei ihrer Opposition auf eine Reihe von<br />

Gründen, deren Berechtigung nicht in Frage<br />

gestellt werden kann.<br />

Zur Abklärung der Sachlage und zur Ermittlung<br />

der herrschenden Meinungen fanden<br />

nun Besprechungen mit dem Polizeikommissariat<br />

des Kreises 1 statt, denen eine<br />

weitere Aussprache letzten Dienstag folgte.<br />

Die Diskussion wurde von Seiten der Händler<br />

durchwegs nur im Sinne der Beibehaltung<br />

des jetzigen Marktplatzes benutzt. Der<br />

Freitagsmarkt ist zu einer allerdings ungeschriebenen,<br />

aber umso gewohnheitsmässigeren<br />

Praxis geworden und spielt für die<br />

Händlerschaft die wichtige Rolle einer preisregulierenden<br />

Börse. Welchem Bedürfnis<br />

die Institution entspricht, geht schon aus der<br />

Tatsache hervor, dass im Jahre 1928 zirka<br />

1650 Wagen, und im letzten Jahre 3000<br />

Fahrzeuge zum Verkauf dort aufgestellt<br />

worden sind. Die Bedeutung des Zürcher<br />

Marktes geht weit über lokale Grenzen hinaus,<br />

denn regelmässig finden sich Käufer und<br />

Verkäufer aus andern Kantonen und Städten,<br />

ja sogar von Genf her, ein. Die mit der<br />

Produktenbörse zusammenhängenden Geschäfte<br />

werden alle im Bahnhofquartier erledigt<br />

und bringt der Besuch dieser Börse<br />

zu einem grossen Teil auch die Interessenten<br />

für den Automarkt. Bei einer Verlegung<br />

an die Peripherie wäre der marktmässig betriebene<br />

Autohandel beträchtlich gefährdet,<br />

da mit sehr geringem Besuche gerechnet<br />

werden müsste. Zudem hegen eine Reihe<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N° 36<br />

auslegte durch eine rührselige und gemimte<br />

Darstellung der Nöte des Bauern als Fussgänger<br />

und Fuhrwerkshalter<br />

Dass auch eine Botschaft des Kantonsrates<br />

an de'n Bundesrat überflüssig sei, bewies<br />

Gassmann durch die Bekanntgabe der Zuschrift<br />

der Regierung des Kantons Zürich an<br />

den Bundesrat. In dieser Zuschrift wurden<br />

sämtliche Punkte im Postulat Kägi behandelt,<br />

bevor Kägi nur daran dachte, eine solche<br />

Botschaft an den Bundesrat zu erlassen.<br />

Nachdem somit die Regierung des Kantons<br />

ihre Auffassung in der Motorfahrzeuggesetzgebung<br />

bereits kundgegeben hat, erscheint<br />

eine weitere Botschaft des Kantonsrates als<br />

deplaciert<br />

Die Ausführungen des Kommissionspräsidenten<br />

wurden noch durch Voten der Herren<br />

Dr. Stalder, Uster, Dr. Maag, Zürich, und den<br />

Sprecher der Bauernfraktion, Günthard, Adliswil,<br />

unterstützt und ergänzt. Es darf an<br />

dieser Stelle wohl hervorgehoben werden,<br />

dass der Vertreter der Bauernpartei erklärte,<br />

er müsste die Einfühung eines Nachtfahrverbotes<br />

als bedauerlichen Rückschritt betrachten.<br />

Dr. Maag geisselte das von den sozialistischen<br />

Rednern so oft verwandte Mätzchen,<br />

nach welchem die Automobilinteressen<br />

immer durch den reichen Kapitalisten personifiziert<br />

und in Gegensatz zu dem armen<br />

ausgebeuteten Arbeiter und Kleinbauern als<br />

Fussgänger gestellt werden. Die Zeit, wo<br />

das Auto das exklusive Fahrzeug der bestsituierten<br />

Klasse waren, ist längst vorbei.<br />

Dr. Stadler kritisierte u. a. sehr zutreffend<br />

die vom Postulanten verwendeten Statistiken,<br />

mit denen er vorab die überragende<br />

Verkehrssicherheit der Eisenbahnen gegenüber<br />

dem Auto illustrieren wollte. Einmal hat<br />

dieser Vergleich mit der Notwendigkeit eines<br />

Nachtfahrverbotes nichts zu tun und zum andern<br />

würden die Strassenverkehrsunfälle<br />

auch bedeutend reduziert, wenn dem Auto<br />

wie der Bahn eigene Fährstrasse, Barrieren<br />

und allerlei Verkehrsvorrechte eingeräumt<br />

würden,<br />

Ueberhaupt musste anlässlich der Diskussion<br />

festgestellt werden, wie gerade auf Seite<br />

der Sozialisten immer wieder Argumente ins<br />

Feld geführt wurden, die nun nachgerade als<br />

abgedroschen bezeichnet werden müssen und<br />

übrigens durch die Praxis vollständig wiederlegt<br />

worden sind. Der Automobilist, der<br />

sich auf den vom armen und geplagten<br />

Steuerzahler unterhaltenen Strassen breit<br />

macht, wurde beispielsweise immer wieder<br />

zitiert. Es fehlte sogar nicht an Stimmen,<br />

welche neben dem Nachtfahrverbot noch eine<br />

verschärfte Neuauflage des Sonntagsfahrverbotes<br />

wünschten. Ferner wurde verschiedentlich<br />

mit einer Volksinitiative gedroht, welche<br />

in dieser Sache von den Sozialisten lanciert<br />

werden könnte und die einen glänzenden<br />

Sieg davontragen müsste (!). Wie wenig<br />

aber die sozialistischen Argumente gegen das<br />

Auto verfangen, hat am besten die geschlossene<br />

Haltung der verschiedenen bürgerlichen<br />

Fraktionen gezeigt, die sich nichts weniger<br />

als ausschliesslich aus Automobilisten zusammensetzen.<br />

Wir können unsere frühere Kritik,<br />

dass Verkehrsfragen einfach nicht politisch<br />

eingefärbt werden sollen, nur wiederholen<br />

und freuen uns, dass im zürcherischen<br />

Kantonsrat neuerdings das vernünftige Verständnis<br />

für Verkehrsbedürfnisse den Ausschlag<br />

gegeben hat. Hoffentlich konzentriert<br />

sich Herr Kägi nach dieser Lektion wieder<br />

ausschliesslich auf seine internen Verbandsangelegenheiten<br />

und überlässt die Exkursionen<br />

auf automobilistisches Gebiet all jenen,<br />

welche den Fragen mit mehr Objektivität und<br />

besserer Sachkenntnis gegenübertreten! b.<br />

Vom Zürcher Automobilmarkt<br />

von Händlern prinzipielle Bedenken dagegen,<br />

dass der Markt unter der Aegide einer privaten<br />

Gesellschaft mit privaten Interessen<br />

stehen soll, währenddem der öffentliche<br />

Markt eine bessere Gewähr für unbehinderten<br />

Handel und grösste Bewegungsfreiheit<br />

für Käufer und Verkäufer bietet.<br />

Die Bedenken verkehrspoli'zeilicher Natur,<br />

welche von der Behörde geäussert werden,<br />

finden bei der Händlerschaft nicht das gewünschte<br />

Echo, weil diese mehrheitlich der<br />

Auffassung ist dass der zeitlich auf einen<br />

einzigen Nachmittag pro Woche- beschränkte<br />

Markt kaum derartige Verkehrsschwierigkeiten<br />

bringen könne, dass gleich die Abschaffung,<br />

respektive Verlegung des Marktes<br />

ausserhalb des Stadtbannes notwendig<br />

werde. Zudem ist die Meinung vorherrschend,<br />

es sei durch besondere Massnahmen,<br />

wie Durchführung eines auf die Marktdauer<br />

beschränkten Einbahnverkehrs in den das<br />

Marktareal umgebenden Strassen, Verweisung<br />

der privaten parkierenden Autos auf besondere<br />

Parkplätze etc. möglich, den bestehenden<br />

Verkehrsschwierigkeiten abzuhelfen.<br />

Obwohl der Automarkt der Stadtkasse in<br />

den letzten Jahren durchschnittlich 8—10,000<br />

Franken eingebracht hat, so sieht sich, wie<br />

den Ausführungen des Poläzeikommissärs zu<br />

entnehmen war, die Behörde doch gezwungen,<br />

den allgemeinen verkehrspolizeilichen<br />

Rücksichten vermehrte Rechnung zu tragen,<br />

weswegen an eine Verlegung des Marktes<br />

gedacht wurde. Di© Besprechungen, welche<br />

orientierenden Charakter haben, sollen aber<br />

die Möglichkeit geben, alle in Frage kommenden<br />

Lösungen zu studieren. Entscheiden<br />

wird in letzter Linie der Stadtrat auf Antrag<br />

des Polizeivorstandes. Auf Grund der gefallenen<br />

Vorschläge wird die Polizei die<br />

Frage erneut prüfen, will aber doch in absehbarer<br />

Zeit zu einem definitiven Entschluss<br />

kommen.<br />

Die letzte Besprechung förderte nun keine<br />

Vermittlungsvorschläge, welche als weitere<br />

Verhandlungsbasis von beiden Seiten akzeptiert<br />

worden wären. Dagegen kam durchwegs<br />

von der Händlerschaft die Auffassung<br />

zum Ausdruck, dass eine Verlegung des<br />

Marktes der Stadt zum Nachteil gereichen<br />

könne, den Händlern und Kaufsinteressenten<br />

ebenfalls nicht geholfen sei und es ganz allgemein<br />

zu bedauern wäre, wenn eine Stadt<br />

vom Ausmasse Zürichs keine eigene Automobilbörse<br />

mehr hätte. Bevor der Stab übei<br />

dem bisherigen Automarkt gebrochen werde,<br />

soll abgwartet werden, bis die Occasions<br />

A.-G. wenigstens ein Geschäftsjahr hinter<br />

sich habe, worauf man am ehesten in der<br />

Lage sei, über Vor- und Nachteile einer<br />

Aenderung zu entscheiden.<br />

Obwohl die bisherigen Besprechungen<br />

keine positiven Ergebnisse gezeitigt haben,<br />

so brachten doch viele der Voten auf beiden<br />

Seiten Gedanken und Vorschläge, die einer<br />

sorgfältigen Prüfung wert sind und bei gegenseitigem<br />

guten Willen zu einer Verständigung<br />

führen könnten. Ideal werden ja die<br />

Automarktverhältnisse keineswegs, ob nun<br />

so oder so entschieden wird; das ist nun einmal<br />

in den knappen Raumverhältnissen, dem<br />

Mangel an Plätzen und geeigneten Parkierungsangelegenheiten<br />

im Kreis 1 bedingt.<br />

Wie wärs, wenn das Tonhalleareal, das, alu<br />

gesehen von einigen Ausstellungs- und Zirkuswochen,<br />

fast das ganze Jahr unbenutzt<br />

bleibt, mit in die Traktanden der Diskussion<br />

eingeschlossen würde ? b.<br />

AUSLAND<br />

Kongresse für Autonormalisierung. Der<br />

dritte Kongress für Autonormalisierung findet<br />

vom 23.-26. April in Mailand gelegentlich<br />

der Internationalen Messe statt. Zweck<br />

dieses hier auch schon erwähnten Kongresses<br />

ist bekanntlich die Vereinheitlichung der<br />

Einzelteile des Automobiles, was im Interesse<br />

der Konstrukteure, Händler und Automobilisten<br />

selber liegt..<br />

mb.<br />

Belgiens Automobilfabrikanten wehren<br />

sich. Die Automobilproduzenten von Belgien<br />

haben sich zusammengeschlossen und in einer<br />

Zuschrift an die Regierung betont, dass<br />

alle öffentlichen belgischen Dienststellen in<br />

Zukunft nur noch belgische Autos benutzen<br />

dürferu Auch auf neu einzurichtende Autobuslinien<br />

soll dieser Selbstschutz der belgischen<br />

Automobilfabrikanten ausgedehnt werden,<br />

mb.<br />

Auch ein Rekord. Die englische Automobile<br />

Association mit ihren über 400,000 Mitgliedern<br />

hat dieser Tage auch einen Rekord<br />

gemeldet. Bekanntlich werden an die Mitglieder<br />

Clubzeichen abgegeben, die am Fahrzeug<br />

festgemacht werden. Die ersten wurden<br />

im Jahre 1905 ausgegeben und nunmehr<br />

ist die erste Million komplettiert worden.<br />

Diese Tatsache allein gibt schon ein gutes<br />

Bild von der gewaltigen Entwicklung, welche<br />

dieser massgebende Automobilisten-Verband<br />

seit seiner Gründung durchgemacht<br />

hat<br />

bi.<br />

Autolotsen in London. Di© Automobile Association,<br />

der grösst© europäische Landesverband,<br />

hat nunmehr für London einen<br />

Autolotsendienst organisiert, der ortsfremden<br />

Autotouristen in dem Gewimmel der<br />

Riesenstadt wertvolle Dienste zu leisten imstande<br />

sein wird. Diese ortskundigen Leute<br />

sind durch besondere Abzeichen mit der Inschrift<br />

« A. A. Pilot» gekennzeichnet und<br />

sind auf sechs verschiedene Posten verteilt,<br />

die alle an den Hauptzufahrtsstrassen etabliert<br />

sind. Da die Nachfrage nach solchen<br />

Wegweisern bereits eine sehr beträchtliche<br />

ist empfiehlt der Verband, sich bei Bedarf<br />

jeweilen einen Tag zum voraus beim Generalsekretariat<br />

anzumelden, unter Angabe der<br />

Anfahrtsrichtung.<br />

bi.<br />

Der deutsche Reichspost-Antobusbetrieb<br />

unwirtschaftlich? In Berlin finden seit einigen<br />

Tagen im Polizei-Institut Vorträge statt,<br />

die aktuelle Themen aus dem ganzen Gebiet<br />

des Automobilismus behandeln. Dabei wurden<br />

n. a. auch nähere Angaben über die<br />

Wirtschaftlichkeit des Autobusbetriebes der<br />

deutschen Reichspost gemacht und es wurde<br />

dargelegt, dass der ganze Betrieb, selbst unter<br />

Zugrundelegung vorsichtig gewählter Ziffern,<br />

nicht ökonomisch arbeite. Bei 40 Prozent<br />

der Postlinien würden die Einnähmen<br />

die Unkosten nicht decken. Als Grund der<br />

Unwirtschaftlichkeit wurde vor allem angegeben:<br />

Starke Zersplitterung, mangelnde<br />

Verkehrsdichte, ungenügende Ausnützung<br />

des Wagenparkes (39 Prozent sind besetzt,<br />

während für Automobilgesellschaften 52Prrzent<br />

in Frage kämen). Sehr unklug hätte die<br />

Post damals gehandelt, als sie Post- und<br />

Personenbeförderung zusammenlegte. Als<br />

Ansätze zur Trennung der Beförderung benutze<br />

man für die Landpost nun kleine Automobile.<br />

Mit dieser Einführung schädige man<br />

aber die Kleinbahnen, die bisher diesen<br />

Dienst erledigt hätten. Darüber hinaus schädige<br />

man auch die Bahnen durch den Entzug<br />

von Personen, da die Landposten auch möglichst<br />

Passagiere transportieren. Deshalb sollten<br />

die Landposten auch unter das Automobilgesetz<br />

fallen. Es sei im übrigen geplant,<br />

den privaten Automobilgesellschaften den<br />

Güterverkehr nur über einen Radius von<br />

25 km zu gestatten, und man erwäge die Einführung<br />

einer Monopolabgabe an die Reichsbahnen.<br />

Man wandte sich aber in interessierten<br />

Kreisen scharf gegen jede Monopolbestrebung;<br />

die Linien der Reichspost raüssten<br />

genau so zu Steuern herangezogen wer-,<br />

den wie die privaten Betriebe. mb.<br />

Demnächst beginnt unser neuer Roman:<br />

« Die blaue Wand »<br />

von Richard Washburn Child in der autorisierten<br />

Uebersetzung aus dem Amerikanischen<br />

von Lise Landau. In diesem Werk<br />

werden die Probleme der Vererbung, der<br />

Suggestion und der Telepathie kunstvoll im<br />

Rahmen einer spannenden Erzählung behandelt.

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