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E_1930_Zeitung_Nr.043

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Die Lausanner Verkehrswoche.<br />

In Lausanne wird vom 11. bis 17. Mai eine<br />

Verkehrswoche durchgeführt, die nach dem<br />

Muster in andern Städten eine Disziplinierung<br />

der Strassenbenützer erstrebt und auf die<br />

grossen Gefahren hinweisen soll, welche<br />

Nachlässigkeit auf der Strasse nach sich<br />

ziehen kann. Den Vorwurf zur Durchführung<br />

einer solchen Woche bildeten die vielen<br />

Verkehrsunfälle in Lausanne. Nach einer<br />

Statistik vom 1. Januar <strong>1930</strong> kommt im Kanton<br />

Waadt ein Auto auf 26,1 Einwohner. Im<br />

ganzen waren letztes Jahr 12,128 Automobile<br />

und 41,967 Fahrräder eingetragen. Die Polizei<br />

musste 4776 Uebertretungen der Fahrordnung<br />

verzeichnen, 136 Führern wurde die<br />

Fahrbewilligung entzogen und 533 Unfälle<br />

wurden registriert, von denen 45 tödlich verliefen..<br />

Die Verkehrswoche soll deshalb durch<br />

Veranstaltungen aller Art, durch Wort und<br />

Bild, auf die grossen Gefahren, die der stets<br />

wachsende Verkehr mit sich bringt, treffend<br />

hinweisen. In den Strassen wurden grosse<br />

Tafeln und Plakate aufgehängt, die in kurzen<br />

Sätzen den Passanten zur Einhaltung<br />

der Vorschriften ermahnten. Auf dem Place<br />

St. Francois wurde dem Verkehrspolizisten<br />

ein weithin sichtbares Piedestal errichtet. In<br />

den grossen Kinos rollt ein besonders hergestellter<br />

Film, der eingehend sich mit dem<br />

Problem des Verkehrs in Lausanne beschäftigt.<br />

Die einzelnen Szenen bringen geschickt<br />

ausgewählte Bilder aus der Stadt; sie veranschaulichen<br />

das « Wie man sich verhalten<br />

soll» und das Gegenteil durch drastische<br />

Beipiele, die ihre Wirkung auf das Publikum<br />

nicht verfehlen. Auch an die Kinder werden<br />

in diesem Film mahnende Worte gerichtet;<br />

sie werden darauf hingewiesen, dass die<br />

Strasse nun eben einmal kein Spielplatz mehr<br />

ist und dass man die Augen offen halten<br />

muss, um sicher auf die andere Seite zu gelangen.<br />

Am Sonntag zog ein langer Umzug<br />

durch die Strassen der Stadt, flankiert von<br />

einer grossen interessierten Menschenmenge.<br />

Der Zug war in zwei Teile zerlegt, die verschiedene<br />

Gebiete behandelten. Der erste<br />

Teil vereinigte alle möglichen Spielarten von<br />

Motorfahrzeugen, vom simpelsten Wägelchen<br />

bis zum eleganten schnittigen Luxusfahrzeug.<br />

Der zweite Umzug betonte die<br />

historische Entwicklung der Verkehrsfahrzeuge<br />

und wenn auch kaum einzusehen ist,<br />

dass durch diese Idee das Publikum nun die<br />

Strasse aufmerksamer benützt, so erhielt man<br />

doch einen ungemein lebendigen und farbigen<br />

Eindruck von den alten Karren und Kutschen<br />

aus Grossvaters Zeiten. Während der<br />

Verkehrswoche soll auch versuchsweise der<br />

Linksverkehr für Fussgänger auf der Grand-<br />

Pont eingeführt werden. Ein besonderer<br />

Zeichnungswettbewerb und ein Schaufensterwettbewerb,<br />

die ebenfalls das Thema Verkehrsproblem<br />

zum Vorwurf hatten, fanden<br />

grosse Teilnahme und wiesen volle Erfolge<br />

auf. Die Tage sind mit Vorträgen und Demonstrationen<br />

aller Art ausgefüllt, so dass<br />

zu hoffen ist, dass Lausanne von dieser Verkehrswoche<br />

gewinnt.<br />

mb.<br />

Ausbau der Solothurner<br />

Haupt- und Postautostrassen.<br />

Der solothurnische Regierungsrat unterbreitet,<br />

wie wir bereits an anderer Stelle berichteten,<br />

dem Kantonsrate ein neues Programm<br />

mit Richtlinien für den Strassenbau<br />

der nächsten zehn Jahre. Bereits am 27. Dezember<br />

1927 wurde ein Programm für den<br />

\usbau der Durchgangsstrassen mit einer<br />

Kreditsumme von 4,1 Millionen bewilligt.<br />

Dasselbe erstreckte sich über fünf Jahre. Bis<br />

Ende 1929 konnten im Kanton rund 87 Kilometer<br />

der Durchgangsstrassen ausgebessert<br />

werden. Nachdem nun das Programm mit<br />

Ausnahme der Passwangstrasse zum grossen<br />

Teil durchgeführt werden konnte und das<br />

Strassenbaugesetz vom 2. Dezember 1928<br />

neue grundlegende Bestimmungen einführte,<br />

wurde ein weiteres Programm fällig.<br />

Vorerst legt der Regierungsrat dem Kantonsrat<br />

ein revidiertes Verzeichnis des Kantonsstrassennetzes<br />

vor, das rund 620 Kilometer<br />

umfasst. Neu aufgenommen in das<br />

Netz werden rund 9,3 Kilometer. Der Ausbau<br />

des Strassennetzes umfasst vor allem<br />

die Durchgangsstrassen mit dem stärksten<br />

Verkehr und die Kantonsstrassen, welche<br />

mit Postautos befahren werden. Das in den<br />

nächsten 15—20 Jahren auszubauende Netz<br />

umfasst 23 Kilometer Strassenstreeke, wobei<br />

das Augenmerk nicht nur auf die Verbesserung<br />

der Fahrverhältnisse durch staubfreie<br />

Beläge, sondern auch auf die Korrektion der<br />

Kurven, sowie der Längen- und Querprofile<br />

gerichtet wird.<br />

In der allernächsten Periode, die immerhin<br />

10 Jahre umfasst, sieht der Regierungsrat<br />

den Ausbau von 129 Kilometer Strassenstrecke<br />

vor. Die Solothurner Stadtstrassen<br />

sind darin inbegriffen.<br />

Ein fester Kostenvoranschlag wird nicht<br />

vorgelegt, aber mit einem durchschnittlichen<br />

Kostenbetrag von Fr. 60,000 proStrassenkilometer<br />

gerechnet. Schätzungsweise würde<br />

während dieser zehnjährigen Periode eine<br />

Morgen Samstag, den 17. Mai, wird die<br />

Berner Lorrainebrücke eröffnet! Ein Festzug<br />

mit Musikkorps, den städtischen Honorationen<br />

und Vertretern vieler bekannter Vereine<br />

wird vom Bärengraben bis zum Bauwerk<br />

ziehen. Dort wird man das Schauspiel erleben,<br />

wie die Brücke von der Hand des Bauingenieurs<br />

in diejenige der Stadt übergeht.<br />

Trotz dem ungünstigen Wetter sind die<br />

Arbeiten an den Zufahrtsstrassen rasch fortgeschritten.<br />

Wochenlang dampften die Hexenkessel<br />

auf der Stadtseite und wurde brodelnder<br />

Asphalt auf die Strassen geschüttet.<br />

Wochenlang wiederhallte die Lorraineseite<br />

von den Schlägen der Pflasterer. Die Lampmasten<br />

auf beiden Seiten der Brücke prangten<br />

eines Tages im schönsten Knallrot, als<br />

hätten auch sie den Frühling erlebt, um<br />

dann wieder die Farbe des grauen Alltags<br />

anzunehmen.<br />

Der Verkehr auf der schon freien Brücke<br />

nimmt täglich zu. Obwohl sie an verschiedenen<br />

Stellen abgesperrt ist, dient sie doch<br />

bereits den Velofahrern, die das dreimalige<br />

Absteigen gerne in Kauf nehmen.<br />

Mit der Lorrainebrücke erhält Bern ein<br />

Seitenstück zur Nydeckbrücke. Obwohl sie<br />

nach den modernsten Verfahren und mit den<br />

neuesten Materialien gebaut ist, stellt sie<br />

den behäbigen Berner Typus einer währschaft-soliden<br />

Brücke vor, die vorzüglich in<br />

die Mutzenstadt passt. Der Hauptbogen überspannt<br />

den Fluss mit 82 m; er ist an seinem<br />

Scheitelpunkt rund 40 m über dem Wasserspiegel<br />

der Aare. Die Breite der Fahrbahn<br />

beträgt 11 m, die der Gehwege 3 x /2 rn. Die<br />

Brücke ist 178 m lang.<br />

Gesamtsumme von rund 8 Millionen Franken<br />

für den Ausbau der Strassen beanspruchen.<br />

Das Strassenprogramm wird richtigerweise<br />

aus dem Steuer- und Gebührenertrag, sowie<br />

aus den Benzinzollanteilen finanziert. Der<br />

erstere beläuft sich im Jahr auf rund 1 Million<br />

Franken, während der jährliche Benzinzollanteil<br />

mit durchschnittlich Fr. 250,000 in<br />

Rechnung gesetzt wird. Der Steuerertrag<br />

der nächsten Periode darf somit auf rund<br />

11,5 Millionen und der Benzinzollanteil gesamthaft<br />

auf 2,5 Millionen veranschlagt werden,<br />

was ein Total von 14. Millionen ergibt,<br />

mit dem die Ausbau- und Amortisationskosten,<br />

sowie der Strassenunterhalt der<br />

Kantonsstrassen bestritten werden kann.<br />

Wenn das neue Bauprogramm abgelaufen<br />

ist, sollen auch seine Kosten amortisiert sein.<br />

Erfreulich ist die grosszügige und klare Festsetzung<br />

des Programmes und die restlose<br />

Verwendung der Benzinzollanteile und der<br />

Motorfahrzeugeinnahmen für Strassenverbesserungen.<br />

La.<br />

Ausdehnung des Zürcher Omnibusbetriebes.<br />

Diese Woche ist der Betrieb der Omnibusrundlinie<br />

Rigiplatz-Utobrücke durch die<br />

Beder- und Mutschellenstrasse nach Wollishofen<br />

ausgedehnt worden. Diese Betriebserweiterung<br />

erfolgt gemäss einem Beschluss<br />

des Grossen Stadtrates vom vergangenen<br />

Jahre. Die auf den gleichen Termin vorgesehene<br />

Taxgemeinschaft zwischen Omnibus<br />

und Strassenbahn musste noch hinausgeschoben<br />

werden, da die gleichzeitig damit<br />

verbundene Eröffnung der Strassenbahnlinie<br />

nach Oerlikon verschiedener Umstände wegen<br />

noch nicht erfolgen konnte. Die Taxgemeinschaft,<br />

welche den Omnibusverkehr sicher<br />

sehr beleben wird, ist nur noch eine<br />

Frage der Zeit, wird aber nur noch wenige<br />

Monate auf sich warten lassen. z.<br />

Zufriedenstellendes Betriebsergebnis der<br />

städtischen Omnibusse Jn Zürich. Das Resultat<br />

des ersten vollen Betriebsjahres der<br />

städtischen Omnibusse ist, wie der Weisung<br />

des Stadtrates betr. die Rechnung pro 1929<br />

entnommen werden kann, zwar noch ein negatives.<br />

Es ergibt sich nämlich bei 326,600<br />

Franken Einnahmen und 362,000 Fr. Ausgaben<br />

ein Betriebsdefizit von rund 35,000 Fr.<br />

AUTOMOBIL-REVUE <strong>1930</strong> - N°43<br />

Die Eröffnung der Lorrainebrücke in Bern<br />

Zürcher Notizen<br />

Einige Zahlen mögen die Menge von Material,<br />

die für das Werk benötigt wurden,<br />

veranschaulichen. Es wurden verwendet :<br />

285 Tonnen Rundeisen, 600 Wagen Zement,<br />

650 Kubikmeter Holz, 16,000 Kubikmeter<br />

Kies, 13,000 Kubikmeter Sand und 3400 Betonblöcke.<br />

Der Hebekran hatte einen Motor<br />

von HO PS. Die Nettokosten der Brücke betragen<br />

2,350,000 Franken, doch machen die<br />

Gesamtkosten (mit Landerwerb, Zufahrtsstrassen<br />

usw.) wohl gegen VA Millionen Fr.<br />

aus.<br />

Einen Schönheistfehler stellt nun die neben<br />

der Lorrainebrücke sich befindende Eisenbahnbrücke<br />

dar. Es ist zu bedauern, dass<br />

es nicht gelang, gleichzeitig mit dem Bau der<br />

neuen Strassenbrücke auch die Bahnlinie definitiv<br />

zu verlegen und damit die Zufahrtsstrassen<br />

endgültig auszubauen.<br />

Die Lorrainebrücke stellt eine neue und<br />

kürzere Verbindung nicht nur mit dem Lorraine-,<br />

sondern auch mit dem Breitenrainquartier<br />

her. Automobile, die vom Bahnhof<br />

oder überhaupt vom Westen der Stadt in<br />

den Breitenrain fahren wollen, brauchen nun<br />

nicht mehr die unbequeme Route durchs<br />

Stadtzentrum einzuschlagen. Die neue Brücke<br />

wird deshalb die Kornhausbrücke stark entlasten,<br />

rechnet man doch damit, dass 70 %<br />

des Verkehrs auf der letztern sich auf die<br />

neue Strecke übertragen werden.<br />

Als ein besonderer Vorteil muss auch bezeichnet<br />

werden, dass keine Strassenbahn<br />

den Verkehr auf der neuen Brücke hemmt.<br />

Dagegen wird ein Fünfminutenverkehr mit<br />

Autobussen das Lorrainequartier mit dem<br />

Bahnhof verbinden.<br />

Mf.<br />

Wichtig ist aber zu wissen^ dass im Voranschlag<br />

ein solches von 151,000 Fr. vorgesehen<br />

war* so dass die Erwartungen weit<br />

übertroffen worden sind.<br />

Wenn berücksichtigt wird, dass es sich in<br />

Zürich bis dato einzig um den Betrieb einer<br />

Ringlinie handelte, welche nur die äussereu<br />

Quartiere unter sich verbindet und deshalb<br />

kaum etwas vom grossen Verkehrsstrom von<br />

und nach dem Stadtzentrum für sie abfällt,<br />

so darf das Ergebnis ais recht ermutigend<br />

bezeichnet werden. Das Resultat zeigt auf<br />

alle Fälle, dass man künftig bei Kostenvoranschlägen<br />

für einen Omnibusbetrieb nicht<br />

mehr so schwarz zu sehen braucht, wie dies<br />

scheinbar bei der Einstellung des letztjährigen<br />

Defizitpostens der Fall gewesen war. z.<br />

Von der motorradfahrenden Abteilung der<br />

Zürcher Polizei, welche im Dienste der Verkehrsregelung<br />

steht, wurde in der Tagespreise<br />

gemeldet, dass sie demnächst verstärkt<br />

werde. Nähere Erkundigungen an<br />

massgebender Stelle haben nun ergeben, dass<br />

vorläufig am jetzigen Bestand nichts geändert<br />

wird. Bekanntlich verfügt das Poüzeiinspektorat<br />

über vier Motorräder mit Seitenwagen<br />

und vier Solomaschinen. Erstere<br />

sind mit Kontrollapparaten ausgerüstet und<br />

dienen zur Vornahme von Geschwindigkeitskontrollen<br />

bei privaten Motorfahrzeugen.<br />

Den Solofahrern dagegen fällt die sympathischere<br />

Aufgabe zu, den Verkehr und die<br />

Strassenbenützer im allgemeinen zu überwachen<br />

und überall da belehrend und korrigierend<br />

einzugreifen, wo sich gerade Anlass<br />

dazu gibt. Diese erzieherische Tätigkeit erstreckt<br />

sich auch auf die Fussgänger, die<br />

ebenfalls zurechtgewiesen werden, wenn sie<br />

gegen die Verkehrsvorschriften verstossen.<br />

Die bisherigen Erfahrungen, die freilich erst<br />

eine kurze Zeitspanne umfassen, sind recht<br />

ermutigend. Im allgemeinen nehmen Publikum<br />

und Fahrer die wohlgemeinten Ratschläge<br />

ruhig entgegen und es kommt glücklicherweise<br />

selten zu unerfreulichen Diskussionen<br />

mit den Zurechtgewiesenen. Wie uns<br />

bedeutet wird, würde eine Erweiterung des<br />

polizeilichen Motorradkorps eher dazu benützt,<br />

um diese «Aufklärungsbrigade» auszubauen,<br />

so dass es bis auf weiteres beim<br />

bisherigen Bestand der Kontrollpatrouillen<br />

mit Seitenwagen bleiben wird, was wohl niemand<br />

bedauert! b.<br />

Der Kanton Zürich baut Radiahrerwege.<br />

Wie einem Bericht der Verkehrskommission<br />

der Stadt Zürich des T. C. S. zu entnehmen<br />

ist, hat das kantonale Tiefbauamt bezüglich<br />

der Anlegung von Radfahrerwegen an der<br />

Hauptdurchgangsstrasse nach Winterthur mit<br />

den Verkehrsinteressenten verhandelt. Inzwischen<br />

hat der Regierungsrat auf Antrag<br />

des Tiefbauamtes folgenden begrüssenswerten<br />

Beschluss gefasst : für den Ausbau des<br />

ganzen Strassenzuges, der übrigens teilweise<br />

bereits in Angriff genommen worden ist,<br />

wurde ein generelles Profil festgelegt, wonach<br />

beidseitig an die 9 Meter breite Fahrbahn<br />

je 1,4 m breiter Streifen als Radfahrerweg<br />

und daran anschliessend je 1,4 Meter<br />

Breite als Fussgängerreservat gebaut wird.<br />

Die Radfahrerstreifen liegen also der Fahrbahn<br />

entlang, sind aber durch Erhöhung und<br />

festen Abschluss von dieser getrennt. Radfahrer-<br />

und Fussgängerweg sind in der Breite<br />

so berechnet, dass sich je zwei dieser Strassenbenützer<br />

bequem nebeneinander in gleicher<br />

Richtung bewegen können. Durch die<br />

beidseitige Anordnung solcher Streifen wird<br />

es zudem möglich sein, einen strikten Richtungsverkehr<br />

einzuführen, wonach sämtliche<br />

Strassenbenützer ohne Ausnahme immer in<br />

der von ihnen eingeschlagenen Richtung<br />

rechter Hand bleiben. Damit wird u. W. die<br />

erste grosse kantonale Ueberlandstrasse der<br />

Schweiz mit speziellen Wegen für Radfahrer<br />

versehen, eine Neuerung für welche die<br />

Radfahrer schon lange kämpfen und die im<br />

Interesse der Verkehrssicherheit auch von<br />

den Motorfahrzeuglenkern nur begrüsst werden<br />

kann.<br />

Es handelt sich bei dieser Strecke um eine<br />

versuchsweise Anordnung. Es ist jedoch mit<br />

Bestimmtheit anzunehmen, dass das kantonale<br />

Tiefbauamt auf dem eingeschlagenen<br />

Wege weitergeht und bei der Ausgestaltung<br />

oder dem Neubau von grossen Verkehrsadern<br />

über Land diese Dreiteilung der Fahrbahn<br />

beibehalten wird. Kantonsingenieur und<br />

Regierung sind zu dem obgenannten Beschluss<br />

zu beglückwünschen und bleibt nur<br />

zu hoffen, dass die guten Erfahrungen, welche<br />

man mit dieser Neuerung machen wird,<br />

auch in andern Kantonen Nachahmung finden,<br />

b.<br />

Hat Asches<br />

Statistik und Schweizer Automobilismus.<br />

Das eidgenössische statistische Amt beschäftigt<br />

sich gegenwärtig mit der Ausarbeitung<br />

einer grössern Broschüre über Autornobilstatistik.<br />

Neben zahlreichen statistischen Tabellen,<br />

welche über die Entwicklung und die<br />

Charakteristik des schweizerischen Motorfahrzeugverkehrs<br />

Aufschluss geben, finden<br />

sich darin auch graphische Darstellungen und<br />

Karten mit Angaben über die Zahl der Tourenwagen,<br />

Lastwagen und Motorräder in<br />

den grössten Städten und Gemeinden der<br />

Schweiz. Die Darstellungen bieten reichhaltiges<br />

Tatsachenmaterial. Diese Arbeit wird<br />

demnächst im Druck erscheinen. lt.<br />

Aus den Kantonen<br />

Autofähre Gersau-Beckenried. Die Autofähre,<br />

« Tellsprung» genannt, macht bereits<br />

ihre Probefahrten auf dem Vierwaldstättersee<br />

Sie kann 10 Automobile aufnehmen. Leider<br />

ist die Eröffnung des Fährdienstes wegen<br />

Einspruchs der Dampfschifffahrtsgesellschaft<br />

noch nicht möglich. -o-<br />

Rheinbrücke Koblenz-Waldshut und Aarebrücke<br />

Koblenz. Vor einigen Tagen behandelte<br />

der aargauische Grosse Rat eine Interpellation<br />

von Nationalrat Fricker von Laufenburg,<br />

den Bau einer Aarebrücke bei Koblenz<br />

betreffend. Baudirektor Studier beantwortete<br />

die Anfrage. Er sagte, dass vor<br />

allem die Rheinbrücke Koblenz-Waldshut,<br />

für die ein baureifes Projekt vorliegt, an die<br />

Reihe komme, die Aarebrücke dagegen erst<br />

bei Gelegenheit des Baues von Kraftwerk<br />

Klingnau (das einen Beitrag von einer Viertelmillion<br />

leisten wird) erstellt werden<br />

könne. ,<br />

-f.<br />

Ein neues Projekt der Wallenseestrasse.<br />

Nachdem sowohl das Projekt der rechtsufrigen<br />

Wallenseestrasse wegen der drohenden<br />

Bergstürze, wie das Projekt einer linksufrigen<br />

Strasse wegen der vielen Strassenkreuzungen<br />

keine ungeteilte Zustimmung erhalten<br />

haben, wird gegenwärtig in der ostschweizerischen<br />

Presse eine dritte Variante<br />

erörtert. Es betrifft dies eine linksufrige<br />

Strasse, die parallel zur Bahnlinie und von<br />

dieser aus rechts, also seewärts, gedacht ist.<br />

Dieses Projekt hätte den Vorteil, dass es mit<br />

dem Bau einer Doppelspur der S. B. B.-Linie<br />

verbunden werden könnte und so mit geringeren<br />

Kosten verbunden wäre als das bisherige<br />

linksufrige Projekt. Auf jeden Fall käme<br />

eine solche Strasse bedeutend billiger als<br />

die rechtsufrige zu stehen. Die Anlage ermöglichte<br />

ein ungehindertes Fahren, da die<br />

Strasse keinen anderen Verkehr aufzunehmen<br />

hätte. Man glaubt auch, dass dieses<br />

Projekt die Anlage von besonderen Fusssteigen<br />

erlauben würde.<br />

triff.

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