E_1930_Zeitung_Nr.105
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105 - <strong>1930</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
ner!) Aber ein moderner Robinson Crusoe<br />
ihat sich in einem gleichen Fall folgendermassen<br />
beholfen : Er hat zuerst den Wagen bis<br />
an den weichen Strassenrand herangefahren<br />
und dort die Achse auf der Seite des defekten<br />
Rades mit Steinen, Holzklötzen und Bestandteilen<br />
aus dem Werkzeugkasten unterbockt.<br />
Dann wurde die weiche Erde unter<br />
dem defekten Rad weggekratzt bis das Rad<br />
abgenommen und durch das Reserverad ersetzt<br />
werden konnte. Und schliesslich<br />
brauchte nur noch der «Bock» wieder abgebaut<br />
und weggefahren zu werden, at.<br />
Verbesserung des Scheibenwischers. Die<br />
Wirkungsweise des Scheibenwischers lässt<br />
sich manchmal sehr einfach dadurch verbessern,<br />
dass man an Stelle des Gummistreifens<br />
zwei bis drei ganz schmale Streifen Wildleder<br />
einsetzt. Das Wildleder darf aber nur<br />
1—2 mm über die Blechfassung des Wischer-<br />
Armes hervorragen.<br />
-th-<br />
Das Dröhnen und Brummen der Karosserie<br />
hat häufig nur darin seinen Grund, dass<br />
die Befestigungsbolzen, die dte Karosserie<br />
mit dem Chassisrahmen verbinden, locker<br />
geworden ist. Ein einfaches Nachziehen der<br />
Bolzenmuttern bringt dann den Uebelstand<br />
sofort zum Verschwinden.<br />
Die Karosserie-Befestigungsbolzen sollten<br />
überhaupt häufiger nachgezogen werden als<br />
es meistens geschieht, da sich die fast immer<br />
angewandten elastischen Zwischenlagen nach<br />
einiger Zeit « setzen ».<br />
at.<br />
Ein Wink für Nachtfahrer. Nachts kann es<br />
sich beim Heranfahren an eine Strassenkreuzung<br />
empfehlen, die Scheinwerfer vorübergehend<br />
kurz abzublenden oder ganz abzustellen.<br />
Das Scheinwerferlicht eines eventuellen<br />
andern, die Querstrasse benützenden<br />
Fahrzeuges ist so viel leichter zu erkennen.<br />
Bekannter ist ja schon das umgekehlte,<br />
ebenfalls zu Warnzwecken angewandte Verfahren<br />
: Kurzzeitiges Andrehen der vorher<br />
abgeblendeten Scheinwerfer. at.<br />
Demontieren von Scheinwerferglas-Fassungen.<br />
Wenn das Abnehmen von aufgeschraubten<br />
Scheinwerferglas-Fassungen Schwierigkeiten<br />
macht, weil man mit den Händen am<br />
glatten Rand keinen genügenden Halt findet,<br />
so umwickle man den Rand mit einigen Lagen<br />
Isolierband. Dasselbe Verfahren des<br />
« griffig-maohens » lässt sich auch in vielen<br />
andern Fällen anwenden, wo es sich darum<br />
handelt, einen verschraubten Bestandteil mit<br />
blosser Hand aufzubekommen. -thy-<br />
Das Leichtmetall im Karosseriebau. Die Wirtschaftlichkeit<br />
des gewerblich betriebenen Omnibusverkehrs<br />
ist vorab in den Betriebskosten verankert.<br />
Die Betriebsausgaben für Brennstoff, Schmiermittel<br />
und Abnützung des Wagenparkes werden in starkem<br />
Masse durch das tote Eigengewicht der Fahrzeuge<br />
mitbestimmt. Je geringer die Eigenlast, um<br />
so grös3er die Möglichkeit der Ausnutzung für<br />
Nutzlast, um so geringer auch die Spesen bei Leerfahrten.<br />
Die Konstruktionswerkstätten für Omnibuskarosserie<br />
haben sich deshalb frühzeitig nach<br />
besonderem Baumaterial umgesehen, das ermöglicht,<br />
bei solidester Bauart doch weitgehend an betriebsverteuerndem<br />
Ballast einzusparen.<br />
So haben sich massgebende schweizerische Karossiers,<br />
u a. die Fa. Seitz & Co., Kreuzungen, zur<br />
weitgehenden Verwendung des leichten Aluminiums<br />
entschlossen und damit seit Jahren vorzügliche Erfahrungen<br />
gemacht. Es handelt sich dabei um eine<br />
besondere Aluminiumlegierung, das Anticorodal,<br />
das von der schweizerischen Aluminiumindustrie<br />
geliefert wird. Die Legierung erhält ihre besonderen<br />
mechanischen und korrosionsbeständigen Eigenschaften<br />
durch spezielle Vergütungsvorgänge,<br />
•wobei das Metall bei sehr hoher Temperatur geglüht,<br />
dann auf normale Temperatur abgeschreckt<br />
wird, welchen Prozessen eine Alterung auf massig<br />
erhöhte Wärme folgt. Durch letzteren Vorgang<br />
wird besonders die Festigkeit erzielt. Die Verarbeitungsmöglichkeiten<br />
des Anticorodals sind äusserst<br />
vielseitig, ohne dass dabei die vorerwähnten Eigenschaften<br />
des Metalls verloren gingen.<br />
Die weitgehende Verwendung dieses Leichtmetalls<br />
gestattet, das Gewicht um ca. ein Drittel<br />
des bei normaler Oberbauausführung erreichten<br />
Ansatzes zu reduzieren. Diese Gewichtsersparnis<br />
entspricht etwa der Last von 8—10 Personen. Der<br />
laufende Meter karossierter Länge wiegt je nach<br />
Grosse des Gefährtes noch 160 bis höchstens 210 kg.<br />
Die Fa. Seitz & Go. ist nach ihren jahrzehntelangen<br />
Erfahrungen auch zu einem besonderen System<br />
des Leichtnietallaufbaues gekommen, das nachstehende<br />
Planskizze am besten illustriert.<br />
In der Spante (2) ist als Führung für die versenkbaren<br />
Fenster ein U-Profil mit Gummiplüscheinlage<br />
eingelegt. In den inneren Falz der Spante<br />
ist zur Verstärkung demselben und zwecks Absteifung<br />
gegen das Chassis in der unteren Hälfte die<br />
Stahleinlage (7) eingepresst, die andererseits wieder<br />
mit der Traverse (5) vernietet ist. Die Spante<br />
verjüngt sich im Oberteil zu Profil (11). Auf dieses<br />
ist oben die pat. Verdeckführungsschiene (12)<br />
bei Allwetteraufbauten oder ein Metalldeckbaum<br />
bei festen Omnibussen aufgesetzt, wodurch die<br />
Spanten gegenseitig abgesteift werden. Durch zweiteilige<br />
Winkel (9) mit eingelegtem Dichtungsgummi<br />
(10) werden die Scheiben (8) gegen die Karosserieaussenwand<br />
abgedichtet.<br />
Die anerkannten Vorzüge dieses Aufbaues können<br />
kurz folgendermassen zusammengefasst werden:<br />
a) geringes Gewicht, b) Beträchtlicher Raumgewinn<br />
bei beschränkter Aussenbreite, da die Seitenwände<br />
nur 55 mm stark werden im Gegensatz<br />
zur ca. 120-mm-Normalausführung. Es werden<br />
also an die 13 cm Raum für das Wageninnere gewonnen,<br />
c) Grösste Wirtschaftlichkeit bei Reparaturen,<br />
indem die einzelnen Felder unabhängig voneinander<br />
ausgewechselt werden können. Havarien<br />
bei Zusammenstössen sind also leicht und innert<br />
kürzester Frist zu beheben, d) Sehr günstiges Gesichtsfeld<br />
für die Insassen, da die schmalen Metallsäulen<br />
den Ausblick kaum zu behindern vermögen,<br />
e) Grosse Haltbarkeit der Lackierung, indem<br />
der Aufbau nicht gespachtelt werden muss,<br />
sondern direkt gespritzt werden kann, f) Endlich<br />
grösste Haltbarkeit, •welche durch die speziellen<br />
Eigenschaften des verwendeten Metalls begründet<br />
sind. Für die Ausnützung und Raumaufteilung im<br />
Wageninnern ist von nicht zu unterschätzender<br />
Bedeutung der Umstand, dass zufolge der mit vorgenannter<br />
Konstruktion erreichten Stabilität die bei<br />
geschlossenem Avifbau sonst notwendigen Stützsäulen<br />
wegfallen. Für offene Wagen liefert die Unternehmung<br />
ein nach eigenen Patenten erstelltes<br />
Allwetterverdeck. Auf den AluminiumBpanten, welche<br />
gegen die Chassisrahmen abgestützt sind und<br />
die Fensterführung übernommen haben, sind die<br />
Verdeckführungsschienen montiert, auf welchen<br />
mittels Rollschuhen das durch Kurbelantrieb bewegte<br />
Verdeck läuft. Der Antrieb des Verdeckes<br />
kann durch Handbetrieb oder Motor bewerkstelligt<br />
werden. Z.<br />
Tedhra.<br />
Antwort 7145. Motorstitwindi. Zuschrift<br />
tergeleitet. Red.<br />
Antwort 7135. «Tourlna-Zerstiuber.» Znachrff*<br />
ten weitergeleitet. Red.<br />
Antwort 7131. «Tatra» oder «D.K.W.». 7m*<br />
schrift weitergeleitet. Red.<br />
Frage 7758. Bohrlöcher Im Chasslsrahmtn. Iit<br />
es ohne -weiteres zulässig, die RaimenläiMrsträjref<br />
über der Vorderachse zur Befestigung einer Pufferstange<br />
zu durchbohren? Genügt das übrigbleibende<br />
Material den Festigkeitsanforderungen? R. S. in T.<br />
Antwort: Bohrlöcher im Chassisranmeffl<br />
können dessen Festigkeit in gefahrbringender Weise<br />
verringern. Pufferstangen, Stossdämpfer, Scheinwerferträger<br />
und andere Zubehörteile dürfen deshalb<br />
nicht xbeliebig befestigt werden. Man nrass<br />
wissen, dass ein belasteter Rahmenlängsträger unten<br />
auf Zug, oben auf Druck, aber in der Mitte überhaupt<br />
kaum beansprucht wird. Wenn also Löoh«?<br />
im Rahmen nicht zu umgehen sind, dann bohre<br />
man sie auf halber Höhe des Rahmenprofils, nie<br />
aber im obern oder untern waagrechten Flansch. ai><br />
Frage 7759. Benzinstandanzeiger. Seitens von<br />
Kunden ist schon wiederholt wegen unzuverlässiger<br />
Funktion des Benzinstandanzeigers, welche mit<br />
Flüssigkeit und mit Druck arbeiten, reklamiert worden.<br />
Schon nach einigen 100 km nach der Reparatur<br />
zeigen sich an der Skala grosse Unterschiede,<br />
und zwar bis zu 20 Liter, was unangenehme Folgen<br />
haben kann. Welches ist die Ursache? Gibt es<br />
einen Ersatz für die teure amerikanische Flüssigkeit?<br />
E. A. in Z.<br />
Antwort: Aus Ihrer Mitteilung geht nicht genau<br />
hervor, um welches Messsystem es sich handelt.<br />
Bei sog. barometrischen Anzeige-Systemen kann die<br />
Originalflüssigkeit meist durch gefärbten Alkohol<br />
ersetzt werden. Fehlanzeigen sind hier die Folge<br />
von Undichtigkeiten.<br />
-Hry-<br />
Frage 7760. Motten im Karosseriebezug. Der<br />
Stoffbezug im Innern meines geschlossenen Wagens<br />
ist während dieses Jahres an verschiedenen<br />
Stellen von Motten zerfressen worden, so dass er<br />
stellenweise mit grossen Kosten erneuert werden<br />
musste. Schon letztes Jahr haben sich anscheinend<br />
die unangenehmen Gäste eingenistet. Was kann<br />
man dagegen tun? Das Abnehmen der ganzen Bespannung<br />
und gründliche Ausputzen der Wand»<br />
käme so teuer, dass ich mir diese Massnahme zweimal<br />
überlege Anderseits will ich natürlich auch<br />
nicht den Motten zuliebe den sonst noch sehr guten<br />
Wagen verkaufen. A. Z. in R.<br />
Antwort: Sie brauchen weder den Wagen<br />
zu verkaufen noch die ungebetenen Passagiere weiter<br />
zu dulden. Jede Drogerie kann Ihnen heuta<br />
Mittel liefern, die, aufgestreut oder aufgestäubt, die<br />
Motten und ihre Brut mit ziemlicher Sicherheit vernichten.<br />
Ganz scharf wirken Paradichlorbenzol<br />
oder, wenn Ihnen das zu unangenehm riecht, Hexachloraethan,<br />
zwei Chemikalien, die aufgestreut und<br />
dann etwa 48 Stunden lang wirken gelassen werden<br />
sollen. Der Stoff wird dadurch nicht angegriffen.<br />
Wenn Sie ganz sicher gehen wollen, so lassen!<br />
Sie den Wagen mit Gas ausräuchern. Vielleicht ist<br />
die Sanitätspolizei so liebenswürdig, eine solche<br />
Desinfektion vorzunehmen.<br />
—thy—<br />
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