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E_1931_Zeitung_Nr.032

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II. Blatt<br />

BERN, 14. April <strong>1931</strong><br />

N" 32<br />

II. Blatt<br />

BERN, 14. April <strong>1931</strong><br />

Tedh<br />

Gebrauch und Missbrauch<br />

der Kontrollorgane.<br />

Jeder Wagen hat etwa ein Dutzend Hebel<br />

und andere Kontrollorgane, die mehr oder<br />

weniger korrekt gehandhabt werden können.<br />

Obwohl schon jedem Neuling im Autofahren<br />

die richtige Bedienung dieser Organe eingepaukt<br />

wird, trifft man doch selbst noch bei<br />

alten Fahrern auf Arten der Handhabung,<br />

schaltet werden. Tut man es dennoch, so<br />

bewirken die grossen, unverbrannt den Motor<br />

passierenden Gasmengen eine schädliche,<br />

unter Umständen sogar kritische Verdünnung<br />

des Oels.<br />

Das Lenkrad<br />

soll auch in Notfällen nie scharf herumgerissen<br />

werden. Zu raschen Lenkbewegungen<br />

vermag der Wagen ohnehin nicht zu folgen,<br />

er gerät höchstens ins Schleudern. Man vermeide<br />

wenn irgendmöglich bei stehendem<br />

Wagen ein Einschlagen der Vorderräder mit-<br />

des Lenkrades oder lasse dabei wenig-<br />

die dem Mechanismus alles andere als zu-telträglich<br />

sind. Diese Fahrer gehen gewöhnlich<br />

achtlos über Ratschläge von Kollegen rädern mithelfen. Auf der Fahrt soll man<br />

stens jemand durch Ziehen an den Vorder-<br />

oder Mechanikern hinweg und glauben, sich das Lenkrad weder zu steif noch zu locker<br />

•nicht mehr belehren lassen zu müssen, um so in der Hand halten. Man sei gefasst auf einen<br />

Reifendefekt, der einem das Lenkrad<br />

•weniger, wenn sich ihre Art, den Wagen zu<br />

•führen, anscheinend bewährt.<br />

aus der Hand zu schlagen sucht, behalte<br />

Es kann aber trotzdem nichts schaden, aber trotzdem noch « Gefühl » im Griff.<br />

wenn wir hier wieder einmal die hauptsächlichen<br />

Bedienungsfehler aufführen, wie sie tagtäglich<br />

beobachtet werden können. Wir geben<br />

die Hoffnung nicht auf, vielleicht doch<br />

noch den einen oder andern Fahrer bekehren<br />

oder belehren zu können.<br />

Der Starterkontakt<br />

darf nicht zögernd und langsam, sondern<br />

tnuss kräftig niedergedrückt werden und solange,<br />

aber nicht länger, in dieser Stellung<br />

gehalten werden, bis der Motor angelaufen<br />

ist. Schwaches, zögerndes Niederdrücken<br />

kann zum Verschmoren der Kontakte führen.<br />

Zu spätes Loslassen des Kontaktes bewirkt<br />

eventuell, dass das Anlasser-Ritzel<br />

nach dem ersten Anlaufen des Motors wieder<br />

mit dem Schwungrad-Zahnkranz kollidiert<br />

und diesen beschädigt. Dieselbe Gefahr<br />

besteht, wenn der Kontakt bei laufendem<br />

Motor oder nicht ganz stillstehendem<br />

Motor von neuem betätigt wird. Während der<br />

Benützung des Anlassers sollen Scheinwerfer<br />

immer ausgeschaltet sein, da die Batterie<br />

schon genügend beansprucht wird. Läuft der<br />

Motor mit dem Anlasser nicht in einigen Sekunden<br />

an, so gebe man weitere Anlassversuche<br />

auf, bevor man die Ursache gefunden<br />

hat.<br />

Der Zündkontakt<br />

soll bei langem Bergabfahren nicht ausge-<br />

Das Gaspedal<br />

soll bei langsam laufendem Motor nicht unnötig<br />

rasch niedergetreten werden. Das beste<br />

Gasgemisch kommt dann zustande und<br />

der Motor zieht dann am besten an, wenn<br />

man mit dem Niederdrücken des Pedals der<br />

steigenden Motortourenzahl langsam folgt.<br />

Auf langen Strecken lasse man das Gaspedal<br />

von Zeit zu Zeit etwas zurück. Oft wird<br />

man dabei erkennen, dass man mit weniger<br />

Gas ebenso rasch fahren kann oder dass der<br />

Motor sogar noch besser zieht. Vor allem<br />

gilt das an Steigungen.<br />

Das Handgas<br />

soll bei noch kaltem Motor nie weit geöffnet<br />

werden. Will man den Motor im Stand anwärmen,<br />

so tue man es mit niedriger Tourenzahl.<br />

Das Durchbrennenlassen des noch kalten<br />

Motors fordert .Lagerschäden geradezu<br />

heraus.<br />

Aufwärts- und Abwärtssebalten mit doppeltem Auskuppeln, die Sehaltmethodo, die alle Schwierigkeiten<br />

aufhebt. Oben (durch Pfeile angedeutet): Die Fuss- und Handbewegungen beim Auivsärtssehalten.<br />

TTnt.Rn: Die Fuss- und HandbeweKunsren beim Abwärtssohalten.<br />

Die Luftklappe<br />

darf keinen Moment länger als absolut erforderlich<br />

betätigt werden. Ihr Schliessen<br />

bewirkt ja eine Anreicherung des Gasgemisches<br />

mit Brennstoff, der sich in den Zylinder<br />

teilweise wieder als Flüssigkeit niederschlägt<br />

und eine Verschlechterung des<br />

Schmieröls verursacht. Wenn man die Garage<br />

yerlässt, soll der Motor schon so gut<br />

vorgewärmt sein, dass er anstandslos läuft,<br />

ohne dass man sich weiter um die Luftklappe<br />

zu bekümmern braucht. Unbedingt zu vermeiden<br />

ist ein Durchbrennenlassen des Motors<br />

mit geschlossener Luftklappe. Die in<br />

den Motor gerissenen Brennstoffmengen können<br />

sonst eine wahre Ueberschwemmung verursachen<br />

und das Oel in kürzester Zeit um<br />

seine Schmiereigenschaften bringen.<br />

Kuppeln.<br />

Es genügt noch nicht, dass man geräuschlos<br />

zu schalten versteht. Auch ein sanftes,<br />

gleichmässiges Einrücken der Kupplung ist<br />

sehr wichtig. Kleine, gelegentliche Bedienungsfehler<br />

erträgt die Kupplung zwar meist<br />

anstandslos. Wer sie aber regelmässig misshandelt,<br />

wird bald schwerere Defekte festzustellen<br />

haben.<br />

Man vermeide es streng, bei laufendem Motor<br />

oder Wagen den Fuss länger als notwendig<br />

auf dem Kupplungspedal ruhen zu lassen.<br />

Das Kupplungs-Schublager ist meist<br />

nicht für dauernde Belastung berechnet. Aus<br />

dem gleichen Grund schalte man, wenn man<br />

unterwegs aufgehalten wird, immer sofort<br />

auf Leerlauf und lasse die Kupplung los.<br />

Ganz besonders empfindlich sind manche<br />

Kupplungen auf das Bergab-Freilauffahren,<br />

wie es von unerfahrenen Lenkern hie und da<br />

noch geübt wird: das blosse Auskuppeln bei<br />

eingerücktem Gang.<br />

Bedienung der Jalousien.<br />

Sind die Jalousien für Handbedienung eingerichtet,<br />

so suche man die Temperatur festzustellen,<br />

bei welcher der Motor am besten<br />

läuft und halte dann diese Temperatur durch<br />

entsprechende Einstellung der Jalousien möglichst<br />

konstant. Durch richtige Temperaturregelung<br />

kann viel mehr Brennstoff und Oel<br />

erspart werden, als man allgemein annimmt.<br />

Durch zweckmässisre Bedienung der Jalousie<br />

WER JETZT SEIN<br />

OEL WECHSELT<br />

VERWENDET<br />

MOTOR OI L

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