28.02.2018 Aufrufe

E_1935_Zeitung_Nr.061

E_1935_Zeitung_Nr.061

E_1935_Zeitung_Nr.061

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

IM 1 » 61 — li<br />

einer Vorbereitung, wie sie auf der andern Seite<br />

mit echt deutscher Gründlichkeit betrieben wurde.<br />

Zudem galt es bei den deutschen Mannschaften,<br />

hauptsächlich den jüngeren Piloten Gelegenheit zu<br />

ausgiebigem Training zu bieten, um ihnen die nötige<br />

Vertrautheit mit den Wagen zu verschaffen<br />

und das Vertrauen in eich selbst zu stärken.<br />

Mittlerweile wurde auch bekannt, dass SofieUi<br />

nicht antreten werde und dass Brivio den inzwischen<br />

erkrankten Dreyfus in der Scuderia Ferrari<br />

ersetze. Bei der Maseratimannschaft der Scuderia<br />

Subalpina trat Ghersi an Stelle von Siena. Sehr<br />

gespannt war alles auf die Leistungen des erstmals<br />

gezeigten 2-Liter-ERA-Wagens, der sich in seiner<br />

Konstruktion vollkommen, an das seither recht erfolgreiche<br />

1,5-Iiiter-Modell anlehnt. Der' von Mays<br />

gesteuerte Wagen kam mit einem Motor auf die<br />

Piste, dessen neueingesetzte Kolben erst sorgfältig<br />

eingefahren werden mussten, so dass sich aus diesen<br />

Trainingszeiten nichts schliessen Hess. Von<br />

Delius, dem die zweite Maschine übertragen wurde,<br />

legte sich dagegen allzu forsch ins Zeug und saugte<br />

aus der Bahn hinaus. Hätte nicht eine einzelstehende<br />

Tanne dae Fahrzeug aufgehalten, so wäxe<br />

es zu einem bedenklichen Sturz über eine Steilböschung<br />

hinunter gekommen, dessen Folgen für<br />

Fahrer und Maschine kaum auezudenken gewesen<br />

wären. So wurde nur das Chassis in Mitleidenschaft<br />

gezagen, doch war dann der Fahrer zur<br />

Untätigkeit verdammt, bis die per Sonderflugzeug<br />

aus England herbeigeholte Hinterachse wieder eingebaut<br />

war. Zu guter -Letzt entschloss sich dann<br />

die ERA, doch nur einen Wagen am Rennen laufen<br />

zu lassen, wobei der bessei eingefahrene Motor<br />

aus der einen Maschine in das unversehrte<br />

Chassis der andern eingebaut wurde und die beiden<br />

Piloten sich am Sonntag in die Aufgabe teilten.<br />

Obwohl die Trainingsrunden, die sich zeitlich<br />

um die 11 Minuten herum bewegten (ca. 120 km/St.-<br />

Durchschnitt) sehr beachtlich waren, so zeigte sich<br />

bald, dass die ERA den favorisierten deutschen<br />

Marken nicht gefährlich werden konnte.<br />

Im übrigen erwiesen sich nach den unverbindlich<br />

herumgebotenen Mitteilungen und privaten<br />

Zeitkontrollen Nuvolari und Rpsemeyer als die<br />

schnellsten Fahrer im Training, indem sie für die<br />

Strecke nur 10'32" benötigten, während die übrigen<br />

Zeiten der anderen Teilnehmer kaum unter 10' 40"<br />

heruntergingen. Es wurden offiziell keine Trainingsergebnisse<br />

bekanntgegeben, weil entgegen der<br />

im Reglement vorgesehenen Bestimmung nicht nach<br />

den schnellsten Vorrunden, sondern durch das Los<br />

über die Startreihenfolge entschieden ward.<br />

Während nun in manchen Fällen den Trainingszeiten<br />

zu viel Bedeutung beigemessen wird, so<br />

^schien man hier den Ergebnissen nicht ein allzu<br />

grosses Gewicht beizulegen, denn kaum jemand<br />

sprach von maßgebenden Siegesaussichten Nuvolaris.<br />

Die in einem kleinen Kreise ausländischer<br />

Gäste und Schlachtenbummler geäusserte diesbezügliche<br />

Meinung begegnete grosser Skepsis und für<br />

die übrigen- galt der deutsche Sieg als ausgemachte<br />

Sache.<br />

Der Ruf nach verbesserten Startmethoden, der<br />

nach der kürzlich neu eingesetzten Diskussion über<br />

die jüngsten Rennerfahrungen auch in unserem<br />

Blatte seinen Niederschlag fand, schien bei der<br />

Rennleitung des deutschen Grossen Preises bereits<br />

auf guten Boden gefallen zu sein. Es wurde nämlich<br />

erstmals der Versuch gemacht, mittels eines<br />

mehrfarbigen Lichtsignales nach Art der Verkehrsampeln<br />

starten zu lassen. Je 15 Sekunden lang<br />

leuchtet für das gesamte Fahrerfeld gut sichtbar ein<br />

gelbes und dann ein grünes Licht auf, um in der<br />

entscheidenden Startsekunde von einem rot aufleuchtenden<br />

Signal abgelöst zu werden, das den<br />

Start freigibt. Die Offiziellen waren zudem ängstlich<br />

bemüht, auch nur den Schein irgend eines<br />

Frühstartes zu vermeiden und so gelang das Experiment<br />

vom Standpunkt der Rennbehörde aus gesehen<br />

vollauf. Allerdings vermochte dies nicht den<br />

verspäteten Start einiger Wagen zu vermeiden, so<br />

dass es beim Rennbeginn doch nicht so reibungslos<br />

abging, wie man gerne geglaubt hätte. Auf diese<br />

Weise. kam u. a. Stuck gleich bei Anbeginn schwer<br />

ins Hintertreffen, obwohl ihm das Los den ersten<br />

Platz in der ersten Reihe zugewiesen hatte. Möglicherweise<br />

hat ihn diese Verspätung am Start mit<br />

um den Sieg gebracht, wenngleich er den entscheidenden<br />

Zeitverlust einer offensichtlichen Behinderung<br />

durch einen Fahrer während den ersten paar<br />

Runden, da Stuck im hintersten Feld lag, zuschreibt.<br />

Anknüpfend an die erwähnte Neuerung<br />

beim Start sei gleich noch beigefügt, dass auch im<br />

übrigen überall das eifrigste Bestreben zutage trat,<br />

eine tadellose Organisation und Abwicklung zu gewährleisten,<br />

was denn durchaus auch gelang, wie<br />

man das ja von den internationalen autosportlichen<br />

Veranstaltungen in Deutschland nicht anders gewöhnt<br />

ist.<br />

Der Film des Rennens.<br />

Die am Start erschienenen 20 Wagen — seit<br />

langem das grösste Feld eines Grossen Preises —<br />

nahmen dem Lose gemäss die nachfolgende Aufstellung:<br />

Balestrero Nuvolari Stuck<br />

(Alfa Romeo) (Alfa Romeo) (Auto-Union)<br />

Brauchitsoh<br />

Zehender<br />

(Mercedes-Benz (Maserati)'<br />

Chiron Caracciola Etancelin<br />

(Alfa Romeo) (Merced.-Benz) (Maserati)<br />

R. Mays Ruesch<br />

(E. R. A0 * (Maserati)<br />

Fagioli Rosemeyer VärzI" '<br />

(Merced.-Benz) (Auto-Union) (Auto-Union)<br />

Pietsch<br />

Hartmann<br />

(Auto-Union)<br />

(Maserati)<br />

Taruffi Lang Ghersi<br />

(Bugatti) (Merced.-Benz) (Maserati)<br />

Brivio<br />

Geier<br />

(Alfa Romeo) (Mercedes-Benz)<br />

Der Start selbst war, wie bereits andernorts erwähnt,<br />

für einige Fahrer eine verpasste Gelegenheit,<br />

was aber bestimmt nicht auf das Konto der<br />

Rennleitung geht. So stand Pietsch einsam und<br />

verlassen auf dem Platz, nachdem schon die ganze<br />

Meute auf und davon war. Caracciola ging sofort<br />

in Führung, nachdem sie Stuck, der durch seine<br />

Startposition hiezu geradezu berufen war, zufolge<br />

eines Fehlstartes nicht übernehmen konnte. Ihm<br />

folgten Nuvolari, Fagioli, v. Brauchitsch und Rosemeyer<br />

auf den Fuss. Während diese Spitzengruppe<br />

noch ziemlich aufgeschlossen aus der Gegengeraden<br />

in der Kurve verschwand, hatte sich das übrige Feld<br />

bereits stark verzogen. Die erste Runde. absolviert<br />

Caracciola schon mit ansehnlichem Vorsprung vor<br />

dem eben erwähnten Quartett, in dem es Rosemeyer,<br />

dem so temperamentvollen und flotten Nachwuchsfahrer<br />

der Auto-Union, gelang, an v. Brauchitsch<br />

vorbeizuziehen. Die Passage von Carratsch wurde<br />

von all seinen vielen Anhängern und den Markenfreunden<br />

mit grösster Begeisterung begrüsst, wie<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

überhaupt das Publikum sich ausserordentlich<br />

sportlich erwies und dem Rennen über all die Stunden<br />

hinweg das grösste Interesse entgegenbrachte.<br />

In unserer- Nähe quittierte zwar ein Beobachter<br />

diese triumphierende Begeisterung mit der kritischen<br />

Bemerkung: « Na warten wir ruhig mal die<br />

andern 21 Runden ab ». Er sollte dann mit seiner<br />

Meinung, dass auf diese Distanzen noch allerlei<br />

Ueberraschungen zu erwarten seien, mehr als recht<br />

behalten. Schon setzten auch die ersten Halte an<br />

den Boxen ein. Mays und Etancelin fahren an den<br />

Ständen vor, wobei die maschinellen Störungen aber<br />

offenbar nur vorübergehend behoben werden konnten,<br />

denn beide Piloten sind im späteren Verlauf<br />

zur Aufgabe gezwungen, ebenso Taruffi.<br />

Inzwischen fällt Nuvolari, der sich mit echt südlichem<br />

Elan dem Spitzenreiter an die Fersen geheftet<br />

hatte, zusehends zurück, da er offenbar das<br />

von Caracciola angeschlagene Tempo auf die Länge<br />

nicht zu halten vermochte. Dagegen leistete sich<br />

der junge Rosemeyer wieder eines seiner Husarenstücklein<br />

und zog an gewiegten Meistern wie Fagioli<br />

und Nuvolari vorüber, um sich Caracciola<br />

anzuhängen. Die beiden scheinen es seit dem Eifel-<br />

Rennen aufeinander abgesehen zu haben. Dieser<br />

legte an Tempo zu, um sich den < anhänglichen ><br />

Konkurrenten vom Halse zu schaffen, während dieser<br />

aber tüchtig mithält und die Zeitdifferenz bis<br />

zur 5. Runde sogar auf 6 Sekunden verringert.<br />

Während Stuck bereits um 4 Positionen auf den 8.<br />

Platz vorgerückt ist, wird die Aufgabe von Brivio<br />

gemeldet, der zufolge Differentialbruch allzurasch<br />

ausgeschieden ist. Ebenso kommt Balestrero nicht<br />

mehr weiter in Betracht, da er aus der Bahn<br />

hinausgetragen wurde, ein Zwischenfall, den der<br />

Italiener, welcher am Nürburgring nichts zu bestellen<br />

hatte, wohl selbst am wenigsten tragisch nahm.<br />

Bis zur 5. Runde, deren Resultate nachstehend folgen,<br />

bleibt sich die Führung gleich. Allerdings liegen<br />

die ersten Vier nicht einmal eine Minute auseinander<br />

und halten sich gegenseitig scharf im<br />

Schach. Eben noch gelang es Chiron, eine Attacke<br />

von Brauchitsch abzuweisen, da muss er in der Gegengeraden<br />

hinter der Tribüne gleich wie sein<br />

Teamkollege Brivio wegen Getriebeschaden aussteigen<br />

und den Wagen auf die Seite schieben lassen.<br />

Das Publikum bezeugt dem zu Fuss nach der Boxe<br />

zurückkehrenden Monegasken seine lebhafte Sympathie,<br />

denn es weiss nicht nur seine persönlich so<br />

verbindliche Art, sondern auch die ausgesprochen<br />

ritterliche Fahr- und Kampfweise sehr zu schätzen.<br />

Damit bleibt der Scuderia Ferrari nurmehr eine,<br />

allerdings nach den Beobachtungen der Vortage beurteilt,<br />

auch die grösste Chance, nämlich Nuvolari.<br />

Nach dar 5. Runde:<br />

1» Caracciola in 59:04,4 (115,8 km/St.).<br />

2. Rosemeyer in 59:10,0 (115,7 km/St.). •<br />

3. Fagioli in 59:49,1 (114,5 km/St.).<br />

4. Chiron in 59:52,4 (114,3 km/St.).<br />

5. v. Brauchitsch in 1:00:02,4.<br />

6. Nuvolari in 1:00:16,1.<br />

Rosemeyer scheint nun der Gaul doch etwas<br />

durchgebrannt zu sein. Er fährt an den Boxen<br />

vor, lässt das eine Hinterrad wechseln und die<br />

Hinterachse kurz überprüfen. In einer kritischen<br />

Situation hat sich das Gasgestänge festgeklemmt<br />

und so wird er über die Fahrbahn hinaus gegen<br />

die Böschung getragen, kann aber den Wagen mit<br />

sicherer Hand abfangen, doch hat das eine Rad<br />

etwas abgekriegt und so fällt er durch den noch<br />

so kurzen Aufenthalt auf die 5. Stelle zurück.<br />

Varzi, der als 6. im Felde liegt, nimmt ebenfalls<br />

den Boxendienst in Anspruch. Er scheint überhaupt<br />

nicht ganz in Form zu sein und lässt es<br />

} etwas an der früheren Kampflust fehlen. Nach<br />

einiger Zeit überlässt er denn auch ohne weiteres<br />

Prinz Leiningen das Steuer, der das Rennen so<br />

gut es noch geht, als Achter zu Ende fährt.<br />

Stuck holt von Runde zu Runde an Zeit auf und<br />

arbeitet sich stetig nach vorne. Aber das ganze<br />

Feld reagiert jeweilen auf das schärfere Tempo<br />

eines Einzelnen. So drücken Rosemeyer und von<br />

Brauchitsch die Rundenzeit bereits aul 11*16,3 hinunter.<br />

Das guittiert dann Nuvolari wieder mit<br />

einer Runde in 10'57,4 (124, 9 km/St), worauf<br />

Rosemeyer 10'55,l vorlegt. Nur Sekunden trennen<br />

die Vordersten voneinander und schon rückt Nuvolari<br />

in der 9. Runde auf den zweiten Platz vor,<br />

um dann im darauffolgenden Mal die Führung für<br />

kurze Zeit an sich zu reissen.<br />

Dass bei dieser Jagd die Fahrer mit älteren<br />

und schwächeren Wagen, vorab die Maseratileute,<br />

nicht mehr mitmachen können, überrascht keineswegs.<br />

Ruesch, der von Anfang an wusste, dass er<br />

auf verlorenem Posten kämpft, haut sich, aber<br />

tapfer durch und lässt sich den Mut nicht abkaufen.<br />

Obwohl er wieder einmal Schwierigkeiten mit<br />

der Förderpumpe hat und eich die Hand wundpumpen<br />

muss, um stets genügend Brennstoff zu<br />

haben, behauptet er sich als schnellster Einzelfahrer<br />

und schneidet letzten Endes noch besser ab als<br />

die Vertreter der Scuderia Subalpina, denen<br />

schliesslich doch noch eine umfangreiche Rennorganisation<br />

und entsprechender Boxendienst zur<br />

Verfügung steht. Die Leistung von Ruesch muss<br />

um so höher eingeschätzt werden, als die äusseren<br />

Einflüsse keineswegs recht günstig waren. Immer<br />

wieder wurden die Fahrer in der ersten Hälfte<br />

durch Sprühregen und sehr starke Seitenwinde behindert,<br />

was sich bei den in bezug auf Strassenlage<br />

besonders empfindlichen Maseratiwagen doppelt<br />

ßtark fühlbar machte.<br />

Nach der 10. Rund«:<br />

1. Nuvolari in 1:56:42,1 (117,3 km/St.).<br />

2. Caracciola in 1:56:51,2 (117,2 km/St.).<br />

3. Rosemeyer in 1.56:51,4 (117,2 km/St.).<br />

4. v. Brauchitsch in 1:56:52,3 (117,1 km/St).<br />

5. Fagioli in 1:57:20.<br />

6. Stuck in 1:58:35,2.<br />

Nach fast der halben Rennzeit liegen die vier<br />

Erstplacierten nur zehn Sekunden auseinander, ein<br />

Kampf um Zeitbruchteile, wie man ihn noch selten<br />

erlebt hat. Rosemeyer, der kampflustige Benjamin<br />

der Auto-Union, schlägt sich nun. mit von Brauchitsch<br />

herum, der immer schneller wird und seinen<br />

Teamkollegen Garacciola in der Behauptung der<br />

Spitze unterstützen will. Die beiden schrauben das<br />

Tempo immer wieder etwas höher, bis Brauchitsoh<br />

auf 10'32", das Trainingsresultat von Rosemeyer,<br />

herunterkommt und damit die schnellste Runde des<br />

Tageä dreht.<br />

Ein selten eindrucksvolles und aufregendes Bild<br />

bietet sich, als die vier Spitzenfahrer zu gleicher<br />

Zeit an die Boxen gehen, um Reifen zu wechseln<br />

' und zu tanken. Da entbrennt eine wirkliche Arbeitsschlacht<br />

zwischen den zugeteilten Monteuren,<br />

die, angefeuert durch tausendstimmigen Zuruf, ihr<br />

Bestes geben. Caracciola und mit ihm die hervorragende<br />

Rennorganisation von Mercedes-Benz gehen<br />

als,.SJeger aus diesem Intermezzo, aus diesem Drei-<br />

' f^öntenduell um Zeitgewinn hervor. Hier zeigt es<br />

sich, was der Boxendienst für eine tatsächliche und<br />

haben sich den Weltmarkt erobert<br />

62% aller in Amerika verkauften<br />

Zündkerzen sind A-C. - Der Verkauf<br />

von A-C Kerzen allein ist somit grösser<br />

als derjenige aller andern Marken<br />

zusammen. - Die bekanntesten<br />

Automobile, wie Cadillac, Chevrolet,<br />

Chrysler, Dodge, Nash, Packard,<br />

Plymouth etc. haben als Original-<br />

Ausrüstung A-C Zündkerzen.<br />

In der Schweiz ist die amerikanische<br />

Ausführung der A-C Zündkerze im<br />

Handel, die sich dank ihrer fünf technischen<br />

Vorteile den ersten Platz in<br />

der Welt gesichert hat. Es gibt eine<br />

passende A-C Kerze für jeden Motor,<br />

europäischen oder überseeischen<br />

Fabrikates. - Verlangen Sie nur<br />

diese Marke bei Ihrem Garagisten.<br />

Generalvertretung<br />

der A-C Zündkerzen, A-C Oelfilter<br />

und A-C Benzinpumpen für die<br />

deutsche Schweiz und den Tessin:<br />

WEWERKA<br />

Spezialhaus für Auto-Ersatzteile<br />

ZÜRICH - Seehofstrasse 3 - Telefon 41.626<br />

BASEL - Steinentorstrasse 11 - Telefon 47.977<br />

BERN - Effingerstrasse 33 - Telefon 26.126<br />

moralische Unterstützung für den Fahrer selbst zu<br />

sein vermag unä wo das Räderwerk einer komplizierten<br />

Rennorganisation unter der kompetenten<br />

Führung eines gewiegten Rennleiters auch Höchstbeanspruchungen<br />

störungsfrei bewältigen kann.<br />

Nuvolari verliert bei diesem Halt weitaus am meisten<br />

Zeit, doch verliert wenigstens er seine Ruhe<br />

nicht und macht sich nachher nur um so verbissener<br />

auf die Verfolgung, die nicht unerbittlich genug<br />

sein kann, wenn sich der Fahrer aus der 6. Stelle,<br />

auf welche er nun zurückfällt, wieder hervorarbeiten<br />

will.<br />

"Während fiartmann wegen irgendwelchen Störungen<br />

aufgibt, geht nun v. Brauchitsch an die<br />

Spitze, die Fagioli in kurzem Gastspiel innehatte.<br />

Caracciola fällt etwas zurück und scheint überhaupt<br />

die steten Angriffe auf die Spitze nicht mit der<br />

nämlichen Energie abzuwehren, wie er sie sonst in<br />

manchem harten Strauss in dieser Saison bis zum<br />

sieghaften Schluss an den Tag gelegt hat. Wie wir<br />

hören, ist er tatsächlich ziemlich stark indisponiert<br />

und muss sich nach dem Rennen in ärztliche Behandlung<br />

begeben.<br />

Nach der 15. Runde:<br />

1. v. Brauchitsch in 2:51:36,2 (119,7 km/St.).<br />

2. Nuvolari in 2:53:03,4 (118,7 km/St.).<br />

3. Caracciola in 2:5345,2 (118,5 km/St.),<br />

4. Stuck in 2:54:29,4 (117,7 km/St.).<br />

5. Rosemeyer in 2:55:02,4.<br />

6. Fagioli in 2:57:10,4.<br />

Da lässt Rosemeyer plötzlich so lang auf sich<br />

warten, nachdem er sich seit Runden nicht aus dem<br />

dritten Platz hat verdrängen lassen. Soll er seinem<br />

Ungestüm nun doch etwa zum Opfer gefallen sein?<br />

Bei ihm, der allerdings vom Motorradsport her über<br />

eine erstklassige Technik und Begabung verfügt, dafür<br />

aber auch die nötige Dosis Keckheit hat, sitzt<br />

man in dieser Beziehung immer etwas wie auf Kohlen.<br />

Da kommt er endlich angefahren und steuert<br />

der Boxe zu. Das Gasgestänge hat sich wieder verr<br />

klemmt. Neuerdings kostet ihn der Halt eine Minute<br />

und damit einige Ränge. Brauchitsch sieht<br />

nun endlich seine grosse Gelegenheit kommen, um<br />

die Rolle als bald sprichwörtlicher Zweiter und<br />

Pechvogel loszuwerden und den grössten Erfolg, den<br />

sich ein deutscher Fahrer im eigenen Lande wünschen<br />

kann, für sich zu holen. Er legt kräftig vor<br />

und übernimmt die Zügel mit festen Händen. Nuvolari<br />

aber ist nicht abgekämpft, und wenn auch<br />

niemand mehr vom eigenen Stalle da ist, der ihn<br />

unterstützen kann, so schreckt der alte Kämpe nicht<br />

vor einer neuen Auseinandersetzung mit dem stärksten<br />

Gegner zurück. Er lauert auf Brauchitsch und<br />

dessen Fahrweise und verstärkt sein Tempo noch<br />

mehr als sein Gegenspieler. Obering. Neubauer lässt<br />

alle Register seiner Regiekunst spielen und signalisiert<br />

seinem Schützling alsbald die von Nuvolari her<br />

drohende Gefahr. Aber der alte Mantuaner lässt<br />

nicht locker und holt sich einmal ums andere einige<br />

Sekunden von der die beiden noch trennenden Zeitdifferenz.<br />

Während sie in der 14. Runde noch anderthalb<br />

Minuten betrug, ist sie in der 18. Runde<br />

auf 37 Sekunden zusammengeschrumpft! Wiederholt<br />

winkt man Brauchitsch, er möge zulegen, doch anstatt<br />

dem guten Rat Folge leisten zu können, deutet<br />

er immer wieder auf den einen Hinterreifen, der in<br />

seiner Widerstandsfähigkeit rasch nachlässt.<br />

In der Tat haben die Reifenspezialisten bei der<br />

auf Grund der Trainingsresultate sowie den Bodenund<br />

Witterungisverhältnissen zu erwartenden Beanspruchung<br />

für die beiden deutschen Marken einen<br />

zweimaligen Reifenwechsel im Laufe des Rennens<br />

vorausgesagt und als notwendig erachtet. Bis daher<br />

aber sind alle mit einer einzigen Erneuerung<br />

ausgekommen. Es fehlt ihnen die nötige Zeitmarge,<br />

die erwünschte Kampfpause, um ohne Risiko 30<br />

Sekunden oder mehr für einen Boxenhalt opfern<br />

zu können. Und nun erhebt sich die grosse Frage,<br />

wird der Pneu die restlichen drei Runden noch<br />

durchhalten oder soll trotz des so knapp gewoTdenen<br />

Vorsprunges ein Reifenwechsel riskiert werden?<br />

Beides kann richtig sein, beides kann aber<br />

auch fehlschlagen. Brauchitsch zeigt warnend auf<br />

den Pneu. Obering. Neubauer errechnet anderseits<br />

den stets geringer werdenden Vorsprung und entschliesst<br />

sich für das Durchhalten unter gleichzeitiger<br />

Weisung an den Fahrer, ein verhalteneres<br />

Tempo einzuschlagen.<br />

Den vielen Tausenden von Zuschauern auf den<br />

Tribünen und den rund 250,000 Personen längs der<br />

Strecke entgeht diese sich rasch zuspitzende Phase<br />

des Endlaufes nicht. Eine ungeheure Spannung<br />

bemächtigt sich, des sportfreudigen Publikums. Das<br />

Ausscheiden des Mercedes-Nachwuchsfahrers Lang<br />

bleibt fast unbemerkt, obwohl er gleich wie sein<br />

Kamerad Geier ein sehr beachtenswertes und regelmässiges<br />

Rennen gefahren war. Es geht jetzt um<br />

Sieg oder Platz und für Begleiterscheinungen ist<br />

keine Zeit! Nach der 21. Runde trennen Nuvolari<br />

nurmehr 35 Sekunden von, Brauchitsch und doch<br />

könnte diese Zeit unter „günstigeren Umständen für<br />

einen klaren Sieg mehr als genügen. Ueber den<br />

ganzen Ring legt sich eine fiebernde Ruhe: wer<br />

wird als Erster in die Zielgerade schiessen? Von<br />

der Antoniusbuche, dem Posten 1 km vor dem Zielband,<br />

kommt die Meldung, dass Nuvolari in Front<br />

liegt und man weiss, dass von Brauchitsch den<br />

Reifen und der eisernen Mannschaftsdisziplin zum<br />

Opfer gefallen v ist. Unter dem erlösenden aber ob<br />

der Aufregung etwas gedämpfteren Beifall saust<br />

der rote Alfa durchs Ziel. Hinter ihm aber folgt<br />

nicht Brauchitsch, sondern Stuck, der bereits seit<br />

der 20. Runde an dritter Stelle liegt und nun samt<br />

Rosemeyer ebenfalls an dem aktionsunfähigen<br />

Streiter von Mercedes-Benz vorbeigeht, von Brauchitsch<br />

kommt als Fünfter ein. Seine Maschine<br />

beschreibt einen gefährlichen Zickzack. Der linke<br />

Reifen ist total weg, der Wagen rollt auf der baren<br />

Felge. Rechts hängt der Pneu in Fetzen herunter<br />

und gibt der Maschine ebenfalls keinerlei Halt<br />

mehr. Tosende Zurufe bekunden dem geschlagenen<br />

Brauchitsch die ungeteilte Sympathie, die ihm dia<br />

Zuschauer für das tapfere Aushalten darbringen.<br />

Aber sie können die riesige Enttäuschung ob des<br />

entgangenen Sieges wohl kaum herabmindern.<br />

Schlussklassement.<br />

1. T. Nuvolari auf Alfa Romeo in 4:08:40,1 (121,1<br />

km/St.).<br />

2. H. Stuck auf Auto-Union in 4:10:18,4.<br />

3. R. Caracciola auf Mercedes-Benz in 4:11.03,1<br />

4. B. Rosemeyer auf Auto-Union in 4:12:51,0<br />

5. M. Brauchitsch auf Mercedes-Benz in 4:14:17,4.<br />

6. Fagioli auf Mercedes-Benz in 4:15:58,3.<br />

7. Geier auf Mercedes-Benz, 1 Runde zurück.<br />

8. Varzi - Prinz Leiningen auf Auto-Union, eine<br />

Runde zurück.<br />

9. P. Pietsch auf Auto-Union, 2 Runden zurück.<br />

10. Ruesch auf Maserati, 2 Runden zurück.<br />

11. Zehender auf Maserati, 2 Runden zurück.<br />

12. Ghersi auf Maserati, 2 Runden zurück.<br />

Schnellste Runde: v. Brauchitsch auf Mercedes-<br />

Benz, 10 Min. 32,0 Sek. (130,0 km/St.).<br />

(Fortsetzung Seife 5.)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!