E_1935_Zeitung_Nr.067
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10 AUTOMOBIL-REVUE <strong>1935</strong> —<br />
LUFTFAHR;<br />
Weltrekordflieger Wiley Post f.<br />
Wiley Post, Weltumfliegungs-Rekordinhaber,<br />
mehrfacher Ozeanüberquerer und Stratosphärenflieger,<br />
ist vergangenen Freitag auf<br />
einem Raid von den U. S. A. nach Sibirien<br />
25 Kilometer von Point Barrow in Alaska<br />
infolge Motorpanne verunfallt und samt seinem<br />
Begleiter, einem Filmschauspieler, ums<br />
Leben gekommen.<br />
Diese Hiobsbotschaft kommt ausserordent-<br />
Iich überraschend- Noch kürzlich wussten<br />
Depeschen aus U. S. A. von den unermüdlichen<br />
Versuchen des Verunglückten zu be-<br />
• lichten, den nordamerikanischen Kontinent<br />
im Flugzeug in Stratosphärenhöhe zu überfliegen.<br />
Eine Motorpanne auf seinem neuesten<br />
Flug hat die interessante Karriere, die<br />
eigentlich von kurzer Dauer war, jäh abgeschlossen.<br />
Seine Fliegerlaufbahn ist aufregend<br />
und reichhaltig genug gewesen. Sie bedeutete<br />
Tempo und nochmals Tempo. In kurzen<br />
Zügen sei hier die Rede davon.<br />
Post, Sohn eines Farmers, richtiggehender<br />
Indianer aus Oklahoma, wurde von seinen<br />
Eltern zu strikter Arbeit angehalten. Sein<br />
Traum aber war stets die Fliegerei. Ein Unfall<br />
brachte ihm die Verwirklichung, seiner<br />
Luftschlösser. Er verlor ein A U ge, erhielt<br />
Invalidengelder und schaffte sich daraus ein<br />
Flugzeug an, mit welchem er später Pionierarbeit<br />
leisten sollte- Auf einen Schlag sozusagen<br />
wurde er bekannt durch seine 'Weltumfliegung,<br />
die er vom 24. Juni bis 1. Juli<br />
1931 zusammen mit Kollege Harold Qattyin<br />
Zeit für seine Weltumfliegung betrug 8 Tage<br />
15 Stunden 51 Minuten.<br />
1933 brachte die zweite Grosstat: Abermals<br />
in Rekordzeit und sogar, mutterseelenallein<br />
um die Welt! Gestartet wurde am 15.<br />
Juli in New York. Dort trafen frühmorgens,<br />
von Chikago kommend, die ersten Bilder<br />
von der Landung, des italienischen Fluggeschwaders<br />
ein- Post nahm sie mit über den<br />
Atlantik — direkt nach Berlin, wo er nach<br />
25% Stunden niederging und somit eine<br />
ausserordentlich sensationelle Bildberichterstattung<br />
durchgeführt' hatte. Schon der<br />
Nonstopflug New York-Berlin war an sich<br />
etwas Phänomenales, was am besten dadurch<br />
dokumentiert wird, dass diese Leistung bis<br />
heute unwiederholt ist. Die Weltumfliegung<br />
glückte. Der von Post zum erstenmal auf<br />
einer Reise von derartigen Riesenausmassen<br />
benutzte Robot-Apparat hatte Prächtiges geleistet.<br />
Zwar bockte der Motor gelegentlich,<br />
aber dennoch schaffte er es. Die neue Zeit<br />
lautete 7 Tage 18 Stunden 49 Minuten.<br />
Pro 1933 erhielt Post die goldene Fliegermedaille<br />
für ausgezeichnete aviatische Leistungen<br />
von der Föderation Aeronautique<br />
Internationale. — Schon für 1934 hatte er<br />
wieder Bedeutendes vor: London-Melbourne<br />
Air Race. Sein Plan war, die Strecke von<br />
17,000 Kilometer in der Stratosphäre zurückzulegen.<br />
Er kam aber nicht zur Ausführung,<br />
indem er bei einem Probeflug durchsackte<br />
und Bruch machte. Oft hat er dem Fliegertod<br />
in die Augen geschaut. Da raste er mal<br />
im letzten Herbst in voller Fahrt an einen<br />
Baum: Völlig zertrümmerter Apparat —<br />
Post unversehrt- Immer hat er Glück gehabt...<br />
nur diesmal,nicht.<br />
Zu Beginn dieses Jahres arbeitete er intensiv<br />
an seinem Projekt, in 11,000 Meter<br />
Höhe vom Pazifik zum Atlantik zu fliegen.<br />
Infolge Sabotageakten gab es verschiedene<br />
Fehlstarts. Aber vom 15.—16. März glückte<br />
Die Luftfahrt in der Tschechoslowakei.<br />
Im Rahmen des Jubiläumskongresses der<br />
tschechoslowakischen Ingenieure hielt kürzlich<br />
der Chef des Präsidiums des Arbeitenministeriums<br />
einen aufschlussreichen Vortrag<br />
über die Verkehrsfragen der Tschechoslowakei,<br />
dem wir nachstehenden Abriss<br />
über die Entwicklung des Zivilflugwesens<br />
der Tschechoslowakei seit dem Umsturz<br />
entnehmen :<br />
Der Zivilflugverkehr nahm erst nach dem<br />
Weltkrieg seinen Ursprung, in welchem die<br />
Entwicklung des Flugzeuges einen bedeutenden<br />
Fortschritt machte. Die grosse Bedeutung<br />
und die Vorteile des raschen Flugverkehres<br />
erfassten zuerst Frankreich und England,<br />
später Deutschland und Italien, die<br />
begannen, regelmässige Fluglinien zu errichten.<br />
Anfangs wurden Militärflugzeuge<br />
verwendet, welche dem neuen Zweck angepasst<br />
wurden. Der Betrieb auf der ersten<br />
Fluglinie Paris-London wurde im Jahre 1919<br />
eröffnet<br />
In der Tschechoslowakei gab es nach Beendigung<br />
des Weltkrieges weder Flugzeuge<br />
noch Flughäfen, noch die zum Betrieb des<br />
Flugverkehrs notwendigen Einrichtungen.<br />
Erst im Jahre 1920 wurde der Zivilflugplatz<br />
in Kbely errichtet. Im gleichen Jahr nahm<br />
die Franko-Rumähische Luftverkehrsgesellschaft<br />
mit dem Sitze in Paris Versuchsflüge<br />
auf der Strecke Paris-Strassburg-Prag-Warschau<br />
auf und führte im nächsten Jahr den<br />
regelmässigen Flugverkehr auf dieser<br />
Strecke ein. Im Jahre 1922 wurde diese Linie<br />
weiter nach Wien und dann nach Budanast.<br />
Belgrad, Bukarest und Istanbul verlängert.<br />
Im Jahre 1923 wurden die tschechoslowakischen<br />
staatlichen Aerolinien für den Betrieb<br />
des inländischen Flugverkehrs ins Leben<br />
gerufen. Den regelmässigen Transport<br />
Zagreb nach Susak und die Linie von Uzhorod<br />
nach Cluj und Bukarest verlängert.<br />
Die Entfaltung des Flugverkehrs machte<br />
im Jahre 1927 die Errichtung der Tschechoslowakischen<br />
Luftverkehrsgesellschaft notwendig,<br />
der im Jahre 1928 der Lufttransport<br />
auf der Strecke Prag-Marienbad-Kassel-Rotterdam<br />
und die Beteiligung am Betrieb der<br />
Linie Wien-Prag-Dresden-Berlin anvertraut<br />
wurde. Die Strecke Prag-Rotterdam wurde<br />
im Jahre 1930 wegen ungünstiger Terrainverhältnisse<br />
verlegt und führt heute von<br />
Prag über Leipzig, Essen und Rotterdam bis<br />
nach Amsterdam. Ausserdem wurden sukzessive<br />
nach Prag und Brunn auch ausländische<br />
Fluggesellschaften herangezogen, so<br />
dass gegenwärtig in der Tschechoslowakei<br />
den Flugtransport zwei in- und vier ausländische<br />
Fluggesellschaften betreiben.<br />
Die beiden inländischen Gesellschaften beförderten<br />
1934 auf einer Gesamtlänge der<br />
Fluglinien von 40.14 km 9935 Reisende,<br />
10,802 kg Post, 275 t Frachten und Gepäck,<br />
die Gesamtflugleistung betrug 987,824 km.<br />
Die ausländischen Gesellschaften haben auf<br />
den über die Tschechoslowakei geführten<br />
Strecken (mit Landung auf einem tschechoslowakischen<br />
Flugplatz) bei einer Gesamtlänge<br />
von 2142 km der tschechoslowakischen<br />
Flugstrecken 9667 Reisende, 23,368 kg Post,<br />
533 t Frachten und Gepäck befördert und<br />
eine Gesamtflugleistung von 1,007,696 km zu<br />
verzeichnen.<br />
Der Flugplatz Bern im Monat Juli. Der Flugverkehr<br />
war auch im Monat Juli recht lebhaft,<br />
nachdem bereits der Juni ein erfreuliches Bild ergab.<br />
Die MS Kurse konnten alle bis auf deren 2<br />
ausgeführt werden, wobei auf den Linien Basel-<br />
Bern und Lausanne-Bern 24mal verdoppelt -wurde<br />
Befördert wurden insgesamt 1230 Personen (Juni<br />
1056), 5550 kg Post (4665 kg), 2220 kg Fracht<br />
(2270 kg) und 10,633 kg,Gepäck (8166 kg). Die Zunahme<br />
beträgt gegenüber dem Juni im Durch-<br />
nahmen sie im März 1924 auf der Strecke schnitt 20%, einzig die Frachtbeförderung ist<br />
der Wurf. In 8 Std. 13 Min. sauste- er von Prag-Bratislava-Kosice auf. Im Jahre 1925 stabil geblieben.<br />
einer Lockhead-Vega-Maschine unternahm. Los Angeles nach Cleveland mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 402 Kilometer Saison betriebene Linie Prag-Marienbad, die unternommen und hierbei 128 Personen beförder<br />
errichtete die Aerofabrik eine nur in der Die Alpar hat im Juli 56 Rund- und Alpenflüge<br />
Sein Apparat, die «Winnie Mae» trug ihn in<br />
damaliger Rekordzeit in 16 Stunden 17 Minuten<br />
von Neufundland herwärts über den geäussert: «Bringen Sie mich samt meiner staatlichen Aerolinien übernommen wurde. 845 Flüge, 122 mehr als im Juni. An diesem Er-<br />
pro Stunde- Damals hat er zwar erschöpft im Jahre 1927 von den tschechoslowakischen Die Sportflieger nützten die günstige Wetterlagb<br />
ebenfalls nach Möglichkeit aus. Sie verzeichnen<br />
Ozean nach ehester in England. Der wei-Maschintere Flugweg ging über Berlin - Moskau - Inzwischen hat er dem blauen Aether doch Bratislava-Kosice die btedt Brunn ange-<br />
Piloten des Berner Aero-Clubs, welche sich in Ziel-<br />
ins Museum!»<br />
Im Jahre 1926 wurde an die Strecke Prag- gebnis haben vor allem die Flugschüler und die<br />
Sibirien - Amur nach Alaska - Cleveland zum wieder den Vorzug gegeben. Das warschlossen, worauf im Jahre 1929 diese Linie landungen, Höhen-, Strecken, und Staffelflügen<br />
üben, einen bedeutenden Anteil.<br />
Ausgangspunkt zurück. Dem von «Graf Zeppelin»<br />
gehaltenen Rekord von 21 Tagen für hat auch er den Fliegertod gefunden. Er war nachfolgende Jahr brachte die Aufnahme des Kemp den Berner Flugplatz und aus Oesterreich<br />
schicksalbestimmend. Wie so viele andere bis nach Uzhorod verlängert wurde. Das Aus England besuchten die Piloten Hayter und<br />
die Weltumfliegung war dadurch der Garaus eine Gestalt, berühmt fast wie Lindbergh, Flugverkehrs auf der Strecke Bratislava Pilot Müller. Die Berner Segelflieger haben trotz<br />
gemacht. Bei dieser Gelegenheit hatte Post und wird nicht vergessen werden. Mit ihmund ein Jahr darauf den Anschluss der Linien<br />
Prag-Marienbad und Karlsbad. Im Jahre kurs in über 390 Autostarten 7 Piloten bis zum<br />
lange Zeit nicht sehr günstigen Verhältnissen<br />
über 70 Flugstunden geflogen und in einem Ferien-<br />
als Erster auch die Beringstrasse von West ist ein Drösser aus dem Reich der Lüfte entschwunden.<br />
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