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E_1935_Zeitung_Nr.069

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N« 1 69<br />

II. 33att<br />

BERN, 27. August <strong>1935</strong><br />

N» 69<br />

II. Blatt<br />

BERN, 27. August <strong>1935</strong><br />

Das Nationale Rennen um den Preis von Bremgarten<br />

Der erste Versuch erfüllte die Erwartungen<br />

und brachte einen schönen sportlichen<br />

Erfolg. Bei vollbesetzten Tribünen nimmt<br />

das Rennen, ungeachtet des regnerischen<br />

Wetters, einen flotten und unfallfreien Verlauf.<br />

Becker (M.G.), Fischer (Alfa Romeo),<br />

Dr. Avondet (Bugatti) und Christen (Maserati)<br />

Klassensieger.<br />

Ein erfreulicher Auftakt.<br />

Zehn Minuten vor 4 Uhr wird das Training<br />

der Kleinwagen abgewunken. Das Wetter<br />

macht wieder Miene zu bessern, das<br />

feine Regengeriesel hat aufgehört. Das Grau<br />

der Wolken wird um einige Nuancen heller,<br />

und im Osten taucht schon wieder der Bantiger<br />

aus dem Dunst. Die Tribüne ist zu drei<br />

Vierteln besetzt. Beträchtlich dünner ist allerdings<br />

das Publikum längs der Piste gesät.<br />

Während sich schüchtern einige bleiche<br />

Sonnenstrahlen durch die Wolken stehlen,<br />

nehmen die Sport- und Rennwagen — von<br />

jeder Kategorie sind es zwei Klassen — ihre<br />

Startplätze ein.<br />

Rampinelli Christen Walther<br />

Kautz<br />

Hug<br />

Godeffroy Becker Fischer<br />

Uboldi<br />

Dreier<br />

Avondet<br />

Hahn<br />

Aichele<br />

Pilloud<br />

Frick<br />

Hirschv<br />

Massgebend für die Aufstellung waren die<br />

am Training gefahrenen Zeiten. Von den im<br />

Programm Genannten haben sich 16 für das<br />

Rennen klassifiziert. Der Ausschluss der übrigen<br />

Fahrer erfolgte, wenn sie nicht zum<br />

voraus Forfait erklärt hatten, weil sie die<br />

reglementarisch vorgesehenen zehn Trainingsrunden<br />

nicht absolvierten oder nicht,<br />

wie im Reglement vorgesehen, an beiden<br />

Tagen zum Training erschienen waren. Immerhin<br />

lässt auch noch die bereinigte Startaufstellung<br />

eine Lücke offen. Es fehlt Nummer<br />

28, Kautz, der wegen Maschinendefekt<br />

nicht starten kann.<br />

4 Uhr 10: Rennleiter Huber besammelt die<br />

Fahrer zu einer letzten Orientierung. Fast auf<br />

die Minute genau fällt gleich darauf die Startflagge,<br />

und die Meute stiebt davon. Noch ist<br />

zu erkennen, wie sich Nr. 54, Christen auf<br />

Maserati, bravourös auf den ersten Platz vorschiebt,<br />

hart bedrängt von Hug auf Bugatti,<br />

während Aichele die Nachhut spielt. Dann<br />

heften sich aller Augen auf den Sekundenzeiger<br />

der Rundentafel, der mit den Fahrern<br />

das Rennen begonnen hat. 3 Min. 26,2 Sek.<br />

war die heste Rundenzeit am Training. Welche<br />

Fahrzeit wird die nasse Piste erlauben?<br />

Die erste Runde.<br />

Nach 3K Minuten hört man es im Osten<br />

heranbrausen, und nach weiteren 10 Sekunden<br />

ist der Erste vorübergeprescht, immer noch<br />

Nr. 54, Christen auf Maserati, diesmal aber<br />

mit Walther auf Bugatti dicht auf den Fersen.<br />

Erst auf 300 Meter Abstand folgt Hug, folgen<br />

auf diesen wieder Rampinelli auf Alfa Romeo,<br />

Godeffroy auf Bugatti, Avondet auf Bugatti,<br />

Fischer auf Alfa Romeo und Uboldi auf Ma-<br />

serati. Becker auf M. G., Dreier auf Alfa Romeo,<br />

Hahn auf Bugatti liegen schon beträchtlich<br />

zurück. In 3 Min. 40 Sek. hat Christen<br />

seine erste Runde gedreht, eine Zeit, die unter<br />

den obwaltenden Verhältnissen erstaunlich<br />

gut ist. Die Piste dürfte bestimmt fast<br />

durchwegs noch durchnässt sein, nur auf dem<br />

gepflasterten Streckenteil vom Forsthaus zu<br />

den Tribünen wird sie nach und nach trocken.<br />

Von Hirschy, der schon in der ersten Runde<br />

vermisst wird, meldet der Lautsprecher eine<br />

Motorpanne zwischen den Posten 6 und 7.<br />

Auch in der zweiten Runde sind Christen<br />

und Walther dicht hintereinander her. Ihr Vorsprung<br />

vor Hug ist grösser geworden, und<br />

auch der Abstand zwischen Hug und Rampinelli<br />

hat zugenommen. Godeffroy, der als<br />

Vierter erscheint, hat Fischer im Nacken,<br />

während sich weiter hinten Avondet und<br />

Uboldi um den sechsten Platz streiten. Bekker,<br />

Hahn und Dreier imponieren vorläufig<br />

mehr nur durch die relative Geräuschlosigkeit<br />

ihrer Motoren. Was noch weiter hinten<br />

nachfolgt macht dem Publikum keinen Ein-<br />

Der Ausblick von der Tribüne auf die Anfahrt Wr Ziel, und Startgeraden.<br />

d»-..<br />

Glänzender Erfolg!<br />

druck mehr. Die dritte Runde bringt die erste<br />

Sensation. Statt Christen taucht Martin<br />

auf Bugatti als Erster auf, 10 Sekunden liegen<br />

zwischen den beiden. Hug hat jetzt 20<br />

Sekunden Rückstand. Er ist aber der deutliche<br />

Führer des Gros, gebildet durch Rampinelli,<br />

Godeffroy, Fischer, Avondet und<br />

Uboldi. Die beiden letztgenannten Fahrer<br />

scheinen sich ineinander verbissen zu haben.<br />

In der vierten Runde ist Martin schon knapp<br />

hinter dem Letzten her. Sein Vorsprung ist<br />

um weitere zwei Sekunden angewachsen.<br />

Godeffroy wird von Fischer bedrängt; Hahn<br />

scheint den Anschluss endgültig zu verlieren.<br />

Was zu erwarten war, wird in der fünften<br />

Runde Wirklichkeit: Die Spitzenreiter beginnen<br />

sich in die Nachzügler der vorhergehenden<br />

Runde hineinzuschieben und nun<br />

setzt es Ueberholung auf Ueberholung ab.<br />

Gleichzeitig revidiert man seine Hefte und<br />

bedenkt, dass die blosse Reihenfolge der<br />

Vorbeifahrt kein richtiges Bild ergibt, liegen<br />

doch vier verschiedene Wagenklassen im<br />

Kampf. Wenn auch das Hauptinteresse auf<br />

gleichartige Konkurrenten, wie sie die Spitzenreiter<br />

Wälther, Christen und Hug sind,<br />

konzentriert bleibt, so beginnt man doch<br />

auch im Publikum nach und nach immer<br />

mehr nach den Rangersten der vier Klassen<br />

auszuscheiden. Die nachfolgende Rangreihenfolge<br />

nach der fünften Runde ist deshalb<br />

nur mit dieser Einschränkung «richtig».<br />

GROSSERPREIS der SCHWEIZ<br />

Stand des Rennens nach der 5. Runde:<br />

Walther (Bugatti) 17:35,7<br />

Christen (Maserati) 17:50,5<br />

Hug (Bugatti) 18:20,2<br />

Rampinelli (Alfa Romeo) 18:53,1<br />

Fischer (Alfa Romeo) 19:11,4<br />

Der weitere Verlauf des Rennens sei nun<br />

mit Unterscheidung der einzelnen Klassen<br />

wiedergegeben. In der Sportwagenklasse bis<br />

1500 ccm bleibt Becker auf seinem grünen<br />

M. G. unentwegt an der Spitze, er gewinnt<br />

sogar zusehends an Terrain. Selbst als er in<br />

der elften Runde mit luftleerem linken Vorderpneu<br />

daherkommt und beim Auswechseln<br />

des Rades an der Boxe zwei Minuten<br />

Zeit verliert, vermag ihn sein Markenkollege<br />

Aichele noch nicht einzuholen. Eine Verschiebung<br />

entsteht in dieser Klasse nur mehr<br />

dadurch, dass sich Aichele in der siebenten<br />

Runde vor Pilloud schiebt. Da aber Frick<br />

seinerseits in der elften Runde aufgibt, lanfür<br />

Automobile<br />

Preis von Bremgarten<br />

1. Christen Max auf Maserati<br />

2. Hug A. F. auf Bugatti<br />

Preis von Bern<br />

1. Seaman Richard auf E. R. A<br />

2. «B. Bira» auf E. R. A.<br />

3. Lord Howe auf Delage<br />

Alle auf<br />

Reifen<br />

DIE 4 ERSTEN<br />

im<br />

GROSSEN PREIS der SCHWEIZ<br />

<strong>1935</strong><br />

1* CARACCIOLA auf Mercedes-Benz<br />

2. Fagioli auf Mercedes-Benz<br />

3. Rosemeyer auf Auto-Union<br />

4. Varzi auf Auto-Union<br />

hatten alle<br />

BOSCH-KERZEN<br />

Die 12 Klassierten hatten<br />

BOSCH-ZÜNDUNG<br />

RENNEN DER KLEINEN KATEGORIE<br />

1. SEAMAN auf E. R. A. hatte<br />

BOSCH-KERZEN

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