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E_1938_Zeitung_Nr.061

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22 Automobü-Revne No<br />

JCewtst da die<br />

Alpenblumen?<br />

Dr. Werner Manu<br />

Alpenros* und Edelweiss<br />

Blüh'n im Zauberkleid zum Preis<br />

Der Freiheit, die uns Treue hält,<br />

Als Sinnbild hehrer Bergeswelt.<br />

Als Königin des alpinen Blumenflors sonnt<br />

sich die Alpenrose im Kreise ihrer leuchtenden<br />

und duftenden Gefolgschaft und überragt<br />

in ihrem wetterharten Strauchgewand die<br />

Mehrzahl der sich um sie scharenden Alpenblumen.<br />

Und welche derselben könnte es wagen,<br />

sich mit dem glühenden Karminrot der<br />

zierlich gebauten, von buchsartigen, saftiggrünen<br />

Blättern so wirkungsvoll umrahmten Blütenglocken<br />

zu messen. Ein wahrhaft hinreissender<br />

Anblick für den Alpenwanderer, wenn<br />

die wogenden, zu einem ganzen Feld sich scharenden<br />

Blumenbüsche in einem unvergesslichen<br />

Farbenrausch ganze Felsgebiete, Geröllhalden<br />

Alpenveilchen.<br />

und Alpenmatten in brennendes Leuchten tauchen.<br />

Zwei verschiedene, äusserlich aber ziemlich<br />

ähnliche Formen derselben Gattung sind es, die<br />

sich in den Namen «Alpenrose» teilen. Bevorzugt<br />

die rostrote Alpenrose (Rhododendron<br />

ferrugineum) als Standort mehr das Urgestein,<br />

so nimmt deren behaarte «Base» (Rhododendron<br />

hirsutum), die im österreichischen Alpengebiet<br />

auch unter dem Namen «Almenrausch»<br />

bekannt ist, mit Kalkuntergrund vorlieb. Kennen<br />

wir also die geognostische Beschaffenheit<br />

des Gesteins, so können wir mit einiger Sicherheit<br />

vorhersagen, welche Alpenrosenart uns in<br />

den Höhen erfreuen wird. Kommen jedoch die<br />

beiden Arten auf derselben Bodenart vor, so<br />

wählt die rostfarbige Alpenrose die humusreichen,<br />

schattigen Standorte, während die<br />

Verwandte in ihrem mehr auf Hellrot gestimmten<br />

Blumenschmucke mehr den felsigen Boden<br />

aufsucht, was ihr dadurch den Namen Steinrose<br />

einträgt. Im weitern kündet die Alpenrose<br />

als zuverlässiger «Waldzeuge» dem Kenner,<br />

wo er durch Rodung des Waldes künstlich<br />

geschaffene Alpenmatten vor sich hat. Zieht<br />

sich der Alpenrosen-Gürtel in unseren Bergen<br />

im allgemeinen in einer Höhe von 1200—2500<br />

Meter hin, so wagt sich dann im Wallis die<br />

rostfarbige Alpenrose noch bis auf 2700 m vor,<br />

während dann umgekehrt beide Arten am<br />

Nord- und Südabhang der Alpen weit hinabsteigen,<br />

ja im felsigen Bergwalde sogar bis ins<br />

Tal vordringen.<br />

Wie es sich für eine Königin im Blumenreich<br />

unserer Bergwelt gebührt, reicht ihr Stammbaum<br />

in die Entstehungszeit der Alpenflora<br />

zurück. Eine Urform der Alpenrose hat sehr<br />

wahrscheinlich schon zur Tertiär-Zeit, das<br />

heisst in der vor der Eiszeit gelegenen erdgeschichtlichen<br />

Epoche, von den südlichen Gebirgen<br />

Asiens aus, wo sich das Geschlecht der<br />

Alpenrosen als ausgesprochene Waldbaumund<br />

Waldstrauchform besonders im Himalaya<br />

und in Südchina reich entfaltet, den Weg in<br />

unsere Alpen gefunden und hier die Stammformen<br />

unserer beiden Alpenrosenarten erzeugt,<br />

deren grosse, leuchtende Blüten nebst<br />

den ledrigen Blättern und der Frostempfindlichkeit<br />

der Pflanze noch heute an die warme<br />

Tertiärzeit erinnern.<br />

Anemonen bei St. Moritz.<br />

Als Inbegriff der «Alpenblume» wird das<br />

Edelweiss (Leontapodium alpinum) zum Abzeichen<br />

vieler alpinen Vereine erhoben. Als<br />

vielverwendetes Stickereimotiv schmückt dieses<br />

die verschiedensten Trachtenstücke, wie die<br />

schwarze oder blaue Festtagsbluse des Innerschweizers,<br />

ferner die Zierbänder und Schultertücher<br />

der Frauen in manchen Bergtälern.<br />

Und doch ist gerade diese Blume in ihrem<br />

schneeweissen Wollkleide, die zufolge ihres<br />

fremdartigen, exotischen Wesens zum Gegenstand<br />

besonderer Aufmerksamkeit erkoren<br />

wird, ein Fremdling in unserer Alpenflora.<br />

Viele Tausende von Kilometern entfernt müssen<br />

wir die nächsten Verwandten der Lieblingsblume<br />

unserer Bergsteiger und Aelpler suchen.<br />

Asien ist ihre Heimat, wo Turkestan und<br />

Afghanistan, der Himalaja und Altai, die Steppen<br />

Sibiriens und Tibets, China und Japan<br />

die nahe Verwandtschaft der Hochverehrten<br />

beherbergen. Als mittel-, nord- und ostasiatische<br />

Steppenpflanze zeigt sich das Edelweiss in<br />

Thymian;<br />

(Photo Gaberell.)<br />

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