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E_1949_Zeitung_Nr.005

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Nr. 5 - MITTWOCH, 2. FEBRUAR 10)0<br />

AUTOMOBIL REVUE 17<br />

"Die italienische Automobilindustrie sieht auf<br />

ein Jahr grösster Anstrengungen zurück. Trotz<br />

erheblicher Hemmnisse infolge fast permanenter<br />

Arbeitsstreitigkeiten konnte sie dennoch einen<br />

überraschenden Gesamterfolg erzielen.<br />

ITALIEN<br />

Italienische Bilanz<br />

Ausstoss: 60 000 Fahrzeuge.<br />

Die Industrie erreichte im Jahre 1937 ihren<br />

bisher höchsten Produktionsstand mit einem<br />

Ausstoss von 77 708 Fahrzeugen. Im abgelaufenen<br />

Jahr 1948 wurden in Italien 59 765 Automobile,<br />

vom leichten Personenwagen bis zum<br />

schwersten Camion, gebaut. Diese Ziffer repräsentiert<br />

85 % der Produktion von 1938, das allgemein<br />

als Vergleichs] ahr gilt. Grösser erscheint<br />

der Erfolg noch, wenn man die Erzeugung von<br />

1948 mit jener der vorangegangenen Nachkriegsjahre<br />

vergleicht. Stand die Produktion 1944<br />

praktisch still, so wurden 1945 wieder 10 290<br />

Einheiten und 1946 deren 28 983 hergestellt. Das<br />

günstige Wirtschaftsjahr 1947 sah bereits eine<br />

Steigerung auf 43 736 Stück, eine Zahl, die nun<br />

im vergangenen Jahr um 36,7 % übertroffen<br />

worden ist.<br />

Produktionshindernisse.<br />

Seit der Ueberwindung der Materialengpässe<br />

der unmittelbaren Nachkriegszeit hat noch kein<br />

Jahr so grosse Produktionsschwierigkeiten gebracht<br />

wie das vergangene. Die neue Streikform<br />

der «Non-Collaborazione» hat die Tagesausbringung<br />

bei Fiat monatelang um über 20 %<br />

zurückgeworfen. Darüber hinaus sind auch<br />

Schäden in den Produktionsanlagen eingetreten.<br />

Diese Periode der « passiven Arbeit» wurde seit<br />

Anfang Dezember verschiedentlich durch die<br />

turnusmässigen Zehnminutenstreiks abgelöst,<br />

welche die Leistung der Fabriken zeitweise um<br />

die Hälfte reduzierten.<br />

Währenddem Streiks und Arbeitskonflikte<br />

die Automobilindustrie von der Produktionsseite<br />

her störend beeinflussten, fehlte es auch auf der<br />

Absatzseite nicht an Schwierigkeiten. Der in der<br />

ersten Hälfte des Jahres 1948 noch in grossein<br />

Stil praktizierte Verkauf von Wagen aus den<br />

alliierten Ueberschussbeständen wirkte sich<br />

ebenso wie die enorme Belastung in Form erhöhter<br />

Treibstoffpreise, Produktions- und Verkehrssteuern<br />

hemmend auf den Absatz aus. Die<br />

Lieferfristen, die zu Beginn des Jahres noch<br />

etwa zwei Monate betrugen, gingen nicht allein<br />

dank der erhöhten Produktion, sondern zu einem<br />

guten Teil auch infolge verringerter Nachfrage<br />

der Inlandskundschaft zurück und waren bei<br />

Jahreswende praktisch ganz abgebaut<br />

Fiat stellt 84 •/».<br />

Bei Fiat ist die Nationalisierung der Fabrikation<br />

im abgelaufenen Jahr weiter fortgeschritten.<br />

Die noch für Februar erwarteten<br />

amerikanischen Maschinen, deren Lieferung<br />

grösstenteils im Rahmen des Marshall-Planes erfolgt,<br />

wird die Herstellung von Fiatwagen weiter<br />

modernisieren und vor allem verbilligen. Stellte<br />

sich der Anteil der Fiat-Fabrikate an der italienischen<br />

Gesamtproduktion der Vorkriegszeit auf<br />

etwa 70 %, wobei er zeitweise^ unter diese<br />

Grenze sank, so wurde in den Jahren 1946/47<br />

ein durchschnittlicher Anteil von 76 % erreicht.<br />

Das abgelaufene Jahr 1948 brachte eine weitere<br />

Erhöhung auf 84 %.<br />

14 000 Automobile ausgeführt.<br />

Im Jahre 1948 gelangten fast genau 25 % der<br />

italienischen Produktion zum Export, nämlich<br />

14 136 Wagen, davon 11 477 Personenwagen und<br />

2659 Lastwagen und Autobusse. Das bedeutet<br />

gegenüber 1947 eine Steigerung um 33,3 %.<br />

Wenn dabei der Anteil Fiats sich um 90 %<br />

herum bewegt, so liegt der Grund hiefür<br />

vor allem in der guten Verkaufsorganisation<br />

der Turiner Werke im Ausland und des wohlausgebauten<br />

Ersatzteildienstes. Ihre Hauptabsatzgebiete<br />

besass die italienische Automobilindustrie<br />

während des vergangenen Jahres vor<br />

allem in Argentinien, Belgien, Aegypten, den<br />

deutschen Westzonen, Polen, der Schweiz und<br />

schliesslich in Südafrika.<br />

Selten noch öffneten sich dem Automobilexport<br />

des Landes so günstige Aussichten wie<br />

gerade am letzten Jahreswechsel. Die Rationalisierung<br />

ermöglicht in absehbarer Zeit einen<br />

Preisabbau für den Export. Ausserdem haben<br />

zahlreiche Handelsabkommen, die Italien in den<br />

letzten beiden Monaten des Jahres 1948 abschliessen<br />

konnte, erfreuliche Absatzmöglichkeiten<br />

in den Ländern des Sterlingraumes sowie<br />

in der Türkei, Portugal, in Jugoslawien und Ungarn<br />

erschlossen.<br />

Tochterunternehmen im Ausland.<br />

Neben der Ausfuhr lässt sich auch eine<br />

starke Expansionsbewegung der italienischen<br />

Automobilindustrie nach verschiedenen Ländern<br />

feststellen. Den vor zwei Jahren in den Gesprächen<br />

mit Kaiser-Frazer gestarteten Versuchsballons<br />

sind inzwischen konkrete Abmachungen<br />

mit Nordamerika, Argentinien,<br />

Spanien und Oesterreich gefolgt, über welche<br />

die «AR» bereits berichtete. Nunmehr vernimmt<br />

man die Kunde des römischen Industrieund<br />

Handelsministeriums, wonach ein Abkom--<br />

men zwischen Isotta Fraschini und brasilianischen<br />

«Fabrica Nacional dos Motores» über<br />

umfangreiche Lieferungen von Lastwagen und<br />

deren Lizenzbau in Brasilien unter Mirwirkung<br />

italienischer Techniker bevorstehe.<br />

Zweifellos pflegen gegenwärtig fast alle italienischen<br />

Automobilfirmen noch weitere internationale<br />

Gespräche. Das laufende Jahr wird<br />

wohl zumindest ebensoviel Neuigkeiten in dieser<br />

Richtung bringen wie das vergangene. Jedenfalls<br />

beweisen alle diese Abkommen, an denen<br />

bisher Fiat massgebend beteiligt ist, wie sehr<br />

geschätzt und begehrt die italienischen Fabrikate<br />

im Ausland sind.<br />

Neuigkeiten aus den Fabriken.<br />

Ihre Pläne und Programme umgeben die italienischen<br />

Fabriken immer mit einem dichten<br />

Prag, Ende Januar <strong>1949</strong>.<br />

Die « AR » hat es sich angelegen sein lassen,<br />

regelmässig über die tschechoslowakische Autoproduktion<br />

zu berichten (vgl. Nr. 38/1947, ferner<br />

Nr. 7 und 34/1948). Nun liegen die Zahlen für<br />

den gesamten Zeitabschnitt, den sogenannten<br />

Zweijahrsplan vor, der — wie hier betont wird<br />

— kein Ende bedeutet, sondern den Beginn einer<br />

weiterreichenden Planung, des Fünfjahrplanes,<br />

der mit dem 1. Januar <strong>1949</strong> seinen Anfang genommen<br />

hat und am 31. Dezember 1953 endet.<br />

Nach den bisher veröffentlichten Zahlen hat<br />

die Tschechoslowakei ihren Zweijahrplan, der<br />

sich nicht nur auf die Industrie, sondern auf alle<br />

Wirtschaftsgebiete erstreckt, nicht in allen Sektoren<br />

gleichmässig erfüllt. Worum ging es eigentlich<br />

dabei? Im wesentlichen darum, das<br />

Lastwagen<br />

Traktoren<br />

Autobusse<br />

Die Motorfahrzeugproduktion im Zweijahrplan<br />

Zweijahr- % der<br />

plan Erfüllung Oesamt-<br />

Jahr Stück absolut in % erzeugung<br />

Motorräder 1947 39192<br />

1948 68 373 107 565 94,4 65<br />

Personenwagen 1947 9 372<br />

1948 19 299 28 671 (90,3) 17,5<br />

Anmerkung: In ö&r fünften Kolonne «Erfüllung in Prozenten<br />

» sind bei den Personenwagen, Lastwagen und Autobussen<br />

die Prozente in Klammern angegeben, da sie für die ganze<br />

Gruppe zusammengenommen mit 90,3 bekanntgegeben wurden.<br />

Die Zähl stellt einen Durchschnittswert dar.<br />

TSCHECHOSLOWAKEI<br />

Geheimnis. Ausser Fiat stehen die Firmen jeder<br />

eingehenderen Publizität fast vollständig ablehnend<br />

gegenüber. Dennoch wird nun bekannt,<br />

dass bei Lancia die Tagesproduktion der Modelle<br />

c Aprilia » und « Ardea » 20 Einheiten beträgt.<br />

Obwohl die Preise der Laneia-Modelle,<br />

gemessen an jenen der gleichen Klasse bei Fiat,<br />

stark überhöht sind, sollen sie auch künftighin<br />

beibehalten werden, ist doch die Leitung dennoch<br />

sicher, ihre Produktion voll absetzen zu<br />

können. Nach Ansicht der Lancia-Leute besteht<br />

nämlich auf Grund der Preislage keinerlei wesentliche<br />

Konkurrenz zwischen Lancia und Fiat.<br />

Ebensowenig gilt auch die Produktion Alfa Romeos<br />

als Konkurrenz, da diese Firma ausschliesslich<br />

Wagen der grossen Klasse herausbringt.<br />

Heute baut die Mailänder Firma täglich<br />

drei 2,5 -Liter-Wagen.<br />

Lpk<br />

Ergebnisse des Zweijahrplanes<br />

1947 5 232<br />

1948 7 221 12 453 [90,31 7fi<br />

1947 5 257<br />

1948 9 420 14 677 100,2 9<br />

1947 620<br />

1948 818 I 438 (90,3) 0,9<br />

164 804 100%<br />

Vorkriegsniyeau (1937 war für die Tschechoslowakei<br />

bekanntlich das letzte «normale »<br />

Jahr) wieder zu erreichen. Während nun auf<br />

gewissen Gebieten dieses Ziel überschritten<br />

wurde, blieben andere Branchen weit hinter<br />

ihrem € Soll » zurück. Die Motorfahrzeugindustrie<br />

hat sich im grossen ganzen sehr gut gehalten<br />

und weder weit über das Ziel hinausgeschossen<br />

— was im Rahmen einer richtigen<br />

Planung weder erwünscht noch möglich wäre —<br />

noch ist sie stark darunter geblieben. So hat die<br />

Traktorenerzeugung fast aufs Haar genau ihr<br />

Programm erfüllt, und die Motorräder kommen<br />

bis auf nahezu 5 % an ihr « Soll » heran. Die Erfüllung<br />

des Planes für Personen-, Lastwagen<br />

und alle Dichtungen<br />

ab Jahrgang 192?<br />

AUTOMOBILWERKE FRANZ AG. ZÜRICH<br />

Badsn»rs(ras*e 313<br />

Yaleton (051) 27 27 SS<br />

Zahnräder und andere Getriebeteile<br />

und Autobusse wurde nicht spezifiziert, sonder»<br />

einfach gesamthaft mit 90,3 % angegeben. Auch<br />

bei den absoluten Stückzahlen fehlte eine Ausscheidung<br />

nach Gruppen", so dass ihr Korrespondent<br />

die Ziffern erst aus früheren Aufzeichnungen<br />

und den bekanntgewordenen Gesamt-Endergebnissen<br />

errechnen musste.<br />

In diesem Zusammenhang sei auch ein Blick<br />

auf das Resultat des Zweijahrplanes im Verkehrswesen<br />

überhaupt geworfen, um die Leistungen<br />

des Motorfahrzeugs nicht für sich allein,<br />

sondern in Verbindung mit dem Ganzen zu betrachten.<br />

Die Eisenbahnen haben die Planung<br />

für den Rollmaterialbau überschritten (Ablieferung<br />

neuer Waggons 102 %, Zahl der zurückgelegten<br />

Kilometer 123 %) und auch die Personenbeförderung<br />

hat mit 760 MilL Personen<br />

gegenüber den erwarteten 620 MilL ein Plus erzielt<br />

Dagegen blieb die Schiffahrt auf 72 % de*<br />

Planes stehen. Der Straßenverkehr wieder ist<br />

hochaktiv, denn hier wurden in den Personenfür<br />

europ. und omerik. Fahrzeuge<br />

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