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Der Burgbote 1977 (Jahrgang 57)

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111<br />

Chores ihre Kraft und ihren strahlenden<br />

Glanz.<br />

<strong>Der</strong> am 1 .März 1908 in Oberhausen geborene<br />

Komponist Heinz Pauels wurde nach Übersiedlung<br />

seiner Familie nach München bereits<br />

als Fünfzehnjähriger in die Akademie der<br />

Tonkunst aufgenommen, wo er ein Stipendium<br />

hatte.<br />

Als Schüler von Prof. Anton Beer-Wallbronn<br />

(Komposition), sowie der Professoren Wolf-<br />

L] Ruoff, Dr. Franz Dorfmüller und spä-<br />

‘be? auch Josef Pembaur legte er ungewöhnlich<br />

früh, nämlich mit siebzehn Jahren bereits<br />

die Reifeprüfung in Komposition ab.<br />

An der Kölner Hochschule für Musik rundete<br />

Pauels darauf seine Ausbildung durch Weitere<br />

Studien bei den Professoren Walter<br />

Braunfels (Komposition) und Paul Baumgartner<br />

(Klavier) ab. ln diese Zeit fiel der<br />

erste große Erfolg,'den der junge Komponist<br />

in der musikalischen Öffentlichkeit erringen<br />

konnte: Das Bruinier-Ouartett hatte einen<br />

Wettbewerb zur Förderung der neuen deutschen<br />

Streichquartett-Literatur ausgeschrieben.<br />

Unter 145 eingesandten Werken wurde<br />

dem einsätzigen Streichquartett op. 4 von<br />

Heinz Pauels der erste Preis zuer teilt. Die<br />

Komposition wurde am 15. März<br />

1932 in<br />

der Berliner Singakademie uraufgeführt und<br />

L iote & Bock verlegt. Gleichzeitig eröffnete<br />

sie Pauels den Weg nach den USA, wo<br />

das Broadcasting-Orchestra unter der Leitung<br />

von Dante Fiorillo nach der erfolgreichen<br />

Aufführung des Quartetts in den folgenden<br />

Jahren fast alle Kompositionen von Pauels<br />

zur Aufführung brachte. Ebenfalls in das Jahr<br />

Jahr 1932 fiel die Anstellung an der Kölner<br />

Oper unter der lntendantur von Max Hofmüller,<br />

zunächst als Repetitor, später als<br />

stellvertretender Chordirektor. Neben dieser<br />

Tätigkeit brachten die Jahre bis zum Aus-<br />

bruch des 2. Weltkrieges viele Aufführungen<br />

seiner Kompositionen in deutschen Städten.<br />

Obwohl derKrieg mit der Zerstörung der Kuliturstätten<br />

Kölns auch das musikalische Leben<br />

der Stadt zum Erliegen gebracht hatte,<br />

genehmigte die Militärregierung bereits wenige<br />

Wochen nach der Kapitulation - am 14.<br />

Juni 1945 - dem politisch unbelasteten Kapellmeister<br />

Pauels „the privilege of organizing<br />

and conducting an orchestra<br />

Durch seinen|<br />

intensiven Einsatz gelang es Pauels in kurzer<br />

Zeit das Städtische Gürzenich-Orchester wieder<br />

zusammenzustellen. Unter seiner Leitung<br />

fanden schon im Juli 1945 Konzerte statt,<br />

Zunächst bei den Stäben der Besatzungsmacht,<br />

dann, einen Monat später, öffentlich in der<br />

Universitätsaula.<br />

Seit 1948 ist Pauels Leiter der Schauspielmusik<br />

in Köln. Von seinen bisher über hundert<br />

Bühnenmusiken waren die zu Lorcas „Sobald<br />

fünf Jahre vergehen” und zu Else Lasker-Schülers<br />

„Die Wupper" besonders erfolgreich,<br />

so daß dem Komponisten auch von<br />

anderen Bühnen Aufträge erteilt wurden, u.<br />

a. vom Landestheater Darmstadt anläßlich<br />

der 150-Jahr-Feier für Büchners „Leonce und<br />

Lena" und zur Deutschen Erstaufführung von<br />

Genets „Die Neger” in der Inszenierung von<br />

Hering-S.Molcho. Nach der Eröffnung des<br />

neuen Wuppertaler Schauspielhauses 1966<br />

wurde er als ständiger Mitarbeiter der dorti-<br />

1gen Bühnen verpflichtet.<br />

Internationale Anerkennung errang Pauels<br />

in den letzten Jahren durch seine Ballettkompositionen<br />

„Bereshit“ und „Mardí gras“,<br />

die durch die Bekanntschaft mit dem Pantomimen<br />

Samy Molcho angeregt wurden und<br />

seither über 50 Aufführungen in Spanien,<br />

Protugal, Griechenland und den Ländern des<br />

Nahen Ostens erlebten.

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