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111<br />
Chores ihre Kraft und ihren strahlenden<br />
Glanz.<br />
<strong>Der</strong> am 1 .März 1908 in Oberhausen geborene<br />
Komponist Heinz Pauels wurde nach Übersiedlung<br />
seiner Familie nach München bereits<br />
als Fünfzehnjähriger in die Akademie der<br />
Tonkunst aufgenommen, wo er ein Stipendium<br />
hatte.<br />
Als Schüler von Prof. Anton Beer-Wallbronn<br />
(Komposition), sowie der Professoren Wolf-<br />
L] Ruoff, Dr. Franz Dorfmüller und spä-<br />
‘be? auch Josef Pembaur legte er ungewöhnlich<br />
früh, nämlich mit siebzehn Jahren bereits<br />
die Reifeprüfung in Komposition ab.<br />
An der Kölner Hochschule für Musik rundete<br />
Pauels darauf seine Ausbildung durch Weitere<br />
Studien bei den Professoren Walter<br />
Braunfels (Komposition) und Paul Baumgartner<br />
(Klavier) ab. ln diese Zeit fiel der<br />
erste große Erfolg,'den der junge Komponist<br />
in der musikalischen Öffentlichkeit erringen<br />
konnte: Das Bruinier-Ouartett hatte einen<br />
Wettbewerb zur Förderung der neuen deutschen<br />
Streichquartett-Literatur ausgeschrieben.<br />
Unter 145 eingesandten Werken wurde<br />
dem einsätzigen Streichquartett op. 4 von<br />
Heinz Pauels der erste Preis zuer teilt. Die<br />
Komposition wurde am 15. März<br />
1932 in<br />
der Berliner Singakademie uraufgeführt und<br />
L iote & Bock verlegt. Gleichzeitig eröffnete<br />
sie Pauels den Weg nach den USA, wo<br />
das Broadcasting-Orchestra unter der Leitung<br />
von Dante Fiorillo nach der erfolgreichen<br />
Aufführung des Quartetts in den folgenden<br />
Jahren fast alle Kompositionen von Pauels<br />
zur Aufführung brachte. Ebenfalls in das Jahr<br />
Jahr 1932 fiel die Anstellung an der Kölner<br />
Oper unter der lntendantur von Max Hofmüller,<br />
zunächst als Repetitor, später als<br />
stellvertretender Chordirektor. Neben dieser<br />
Tätigkeit brachten die Jahre bis zum Aus-<br />
bruch des 2. Weltkrieges viele Aufführungen<br />
seiner Kompositionen in deutschen Städten.<br />
Obwohl derKrieg mit der Zerstörung der Kuliturstätten<br />
Kölns auch das musikalische Leben<br />
der Stadt zum Erliegen gebracht hatte,<br />
genehmigte die Militärregierung bereits wenige<br />
Wochen nach der Kapitulation - am 14.<br />
Juni 1945 - dem politisch unbelasteten Kapellmeister<br />
Pauels „the privilege of organizing<br />
and conducting an orchestra<br />
Durch seinen|<br />
intensiven Einsatz gelang es Pauels in kurzer<br />
Zeit das Städtische Gürzenich-Orchester wieder<br />
zusammenzustellen. Unter seiner Leitung<br />
fanden schon im Juli 1945 Konzerte statt,<br />
Zunächst bei den Stäben der Besatzungsmacht,<br />
dann, einen Monat später, öffentlich in der<br />
Universitätsaula.<br />
Seit 1948 ist Pauels Leiter der Schauspielmusik<br />
in Köln. Von seinen bisher über hundert<br />
Bühnenmusiken waren die zu Lorcas „Sobald<br />
fünf Jahre vergehen” und zu Else Lasker-Schülers<br />
„Die Wupper" besonders erfolgreich,<br />
so daß dem Komponisten auch von<br />
anderen Bühnen Aufträge erteilt wurden, u.<br />
a. vom Landestheater Darmstadt anläßlich<br />
der 150-Jahr-Feier für Büchners „Leonce und<br />
Lena" und zur Deutschen Erstaufführung von<br />
Genets „Die Neger” in der Inszenierung von<br />
Hering-S.Molcho. Nach der Eröffnung des<br />
neuen Wuppertaler Schauspielhauses 1966<br />
wurde er als ständiger Mitarbeiter der dorti-<br />
1gen Bühnen verpflichtet.<br />
Internationale Anerkennung errang Pauels<br />
in den letzten Jahren durch seine Ballettkompositionen<br />
„Bereshit“ und „Mardí gras“,<br />
die durch die Bekanntschaft mit dem Pantomimen<br />
Samy Molcho angeregt wurden und<br />
seither über 50 Aufführungen in Spanien,<br />
Protugal, Griechenland und den Ländern des<br />
Nahen Ostens erlebten.