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Der Burgbote 2010 (Jahrgang 90)

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hrgang 9(<br />

»Met bläcke Fooss«<br />

Fulminanter Erfolg des<br />

Divertissementchens<br />

und viel Prominenz<br />

W Interview mit<br />

Günter Roggendorf


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1 Inhalt<br />

Quo vadis Zillche? 5<br />

Divertissementchen <strong>2010</strong> Met bläcke Fööss 6<br />

Divertissementchen <strong>2010</strong> Hinger de Britz 16<br />

Divertissementchen <strong>2010</strong><br />

Viel Prominenz rund ums »Zillche« 22<br />

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KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

Personen und Persönliches<br />

Interview mit Günter Roggendorf 24<br />

Drosselgasse schließt im Jubiläumsjahr 31<br />

KMGV-Familie 32<br />

Impressum 35<br />

Dankeschön-Abend <strong>2010</strong> 36<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> vor 44 Jahren 41<br />

Notenschlüssel<br />

Halleluja - preiset Jahwe 42<br />

Sängerwerbung im Opernhaus 48<br />

Tipps zu Musik und Kultur 50<br />

0-Töne Steiner 52<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 53<br />

Termine <strong>2010</strong> 54<br />

KMGV-Konzertin der Philharmonie 55


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Quo vadls Ziliehe?<br />

Höchste Anerkennung gebührt wieder<br />

einmal allen Mitwirkenden der Cacilia<br />

Wolkenburg auf und hinter der Bühne. Mit<br />

dem diesjährigen Divertissementchen »Met<br />

bläcke Fööss« konnten wir 26 Mal das<br />

Opernhaus mit einem begeisterten Publi<br />

kum füllen.<br />

<strong>Der</strong> Erfolg wiegt umso mehr, da die Vorbe<br />

reitung unter äußerst widrigen Umständen<br />

stattfand. Durch den Wechsel in der Inten<br />

danz des Opernhauses geriet Einiges durch<br />

einander; so waren für Proben im Opern<br />

haus erst ab Dezember Termine frei. Das<br />

Ausweichen auf andere Probenräume war<br />

kostspielig, zeitaufwändig und unange<br />

nehm. Fünf Tage vor der Premiere konnte<br />

das Ensemble überhaupt erstmals auf der<br />

Hauptbühne proben.<br />

Und es wird in Zukunft nicht einfacher:<br />

Eben solange wie die Diskussion über Neu<br />

bau bzw. Sanierung von Oper und Schau<br />

spiel bereits dauert, kümmern sich die<br />

Zillche-Verantwortlichen darum, wo und<br />

wie das Divertissementchen ab dem Jahr<br />

2011 auf die Bühne gebracht werden kann.<br />

Da wir gewissermaßen an die Oper gekop<br />

pelt sind, müssen wir da hingehen, wo die<br />

Oper hingeht. Das wird auf jeden Fall zu<br />

nächst einmal das Palladium in Köln-Mül<br />

heim sein.<br />

Zurzeit stehen wir in intensiven Verhand<br />

lungen und Gesprächen mit der Intendanz /<br />

Direktion der Bühnen der Stadt Köln, und<br />

ich bin zuversichtlich, dass Lösungen auf<br />

alle Fragen gefunden werden.<br />

Bevor jedoch das nächste Zillche ansteht<br />

warten verschiedene Aufgaben auf den<br />

KMGV:<br />

■ Da ist zunächst einmal die zweimalige<br />

Mitwirkung bei der lit.COLOGNE am<br />

Sonntag, dem 14. März.<br />

■ Am Samstag, dem 19. Juni folgt das tradi<br />

tionelle Jahreskonzert in der Philharmonie,<br />

zu dem die nicht am Divertissementchen<br />

Beteiligten bereits seit Jahresbeginn eifrig<br />

proben; gilt es doch den Erfolg des Voijahreskonzerts<br />

zu wiederholen.<br />

■ <strong>Der</strong> Ausblick auf die zweite Jahreshälfte<br />

<strong>2010</strong> bringt uns Gastauftritte bei den bei<br />

den Galakonzerten der Bläck Fööss, die an<br />

lässlich ihres 40-jährigen Bühnenjubiläums<br />

in die Philharmonie einladen.<br />

■ Gerne kommen wir auch dem Wunsch<br />

vieler nach und werden in der Adventszeit<br />

voraussichtlich zwei besinnliche Konzerte in<br />

Kölner Kirchen geben.<br />

Wie Sie sehen liegt ein ereignis- und ar<br />

beitsreiches Jahr vor uns, für das ich allen<br />

Sängern viel Erfolg und vor allem Gesund<br />

heit, und Ihnen, liebe Eördermitglieder und<br />

Freunde des KMGV, viel Freude wünsche.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr Joachim Sommerfeld


Met blacke Fööss<br />

Fulminanter Erfolg<br />

des diesjährigen Divertissementchens<br />

»Karneval als Generationenkonflikt«<br />

V


Wieder einmal nimmt die Cacilia Wolken<br />

burg ein aktuelles Ereignis zum Anlass,<br />

um eine Kölsche Oper aufzuführen und<br />

ehrt nun - nach Willi Ostermann und Willy<br />

Millowitsch - die Bläck Fööss. Anlass ist<br />

das 40jährige Bestehen dieser Kölschen<br />

Kultband.<br />

Da kann es ja nicht anders sein, dass die<br />

Ouvertüre musikalische Themen von Lud<br />

wig van Beethoven aufgreift, jenes anderen<br />

großen rheinischen Tondichters neben den<br />

Bläck Fööss! Darin werden Melodien der<br />

Jubilare fein eingestreut und symphonisch<br />

verwoben: Themen der Pastoralen Sym<br />

phonie münden treffsicher in den Buuredanz.<br />

<strong>Der</strong> Haydn-Schüler hätte dies nicht<br />

besser komponieren können! Klasse!<br />

Aber wie soll man die Geschichte des be<br />

rühmten Sextetts erzählen, ohne dass es<br />

selbst auf die Bühne kommt? Die Lösung:<br />

Man inszeniert eine Wirkungsgeschichte:<br />

Die Fööss-Karriere verbindet sich mit den<br />

Ereignissen der Großfamilien Schmitz,<br />

Offermann und Kolvenbach und mit<br />

dem, »was sich in der Welt sonst noch so<br />

getan hat«.<br />

Die Handlung beginnt kurz vor dem Fööss-<br />

Jubiläumskonzert <strong>2010</strong> mit einem Malheur:<br />

Nervös berichtet Karl Kolvenbach (Joachim<br />

Sommerfeld), Manager der Bläck Fööss,<br />

dass das Flugzeug mit zehn internationalen<br />

Stargästen an Bord Verspätung hat. Dies ist<br />

eine Vorlage dafür, damit die drei versippten<br />

Familien sich wieder einmal in die Haare<br />

bekommen. »Wenn man ens enne Kolven<br />

bach jet maache läss...«, raunt Maria Offer<br />

mann. Peter Wallraff brilliert in der Rolle<br />

dieser gut wirtschaftenden und champag<br />

nerbesessenen Wohnküchenprinzipalin, die<br />

in ihrem seelischen Zustand eigentlich<br />

schon als Haushaltsvorstand auf der Marien<br />

burg arriviert ist.


n<br />

V<br />

Doch Glück im Unglück: die Verspätung<br />

gibt Raum für eine unterhaltende Rück<br />

schau auf die Fööss-Karriere, kommentiert<br />

durch die Altvorderen der drei Familien.<br />

Sukzessive drehen wir die Uhr zurück,<br />

legen in verschiedenen Jahrzehnten einen<br />

Zwischenstopp ein und erreichen das<br />

Gründungsjahr der Bläck Fööss.<br />

Schließlich, nachdem die Stars glücklich in<br />

Köln-Wahn gelandet sind, kann das Jubi<br />

läumskonzert <strong>2010</strong> starten und der Vorhang<br />

des Opernhauses fällt ein letztes Mal.<br />

Vorgestellt wird die ganze Mischpoke von<br />

Opa Pitter Kolvenbach. Erich Ewertz ist in<br />

seinem zweiten Zillchenjahr in diese<br />

Hauptrolle gesprungen und meistert sie<br />

wunderbar stimmlich und darstellerisch.<br />

Die Kommentare der stets Stühle rücken<br />

den und golfenden Senioren bilden die<br />

Klammer in diesem ständig die Zeitebenen<br />

wechselnden Divertissementchen. Von Ru<br />

hestand kann kaum die Rede sein: Unsere<br />

Senioren leisten einen Fulltimejob! Es ver<br />

geht kaum eine Viertelstunde, in der dieses<br />

Oktett nicht die Bühne belebt, dabei die Ge<br />

brechen des Alters vor Augen führt und ihre<br />

geistige Frische zugleich zum Ohren<br />

schmaus macht. Vorausgesetzt, dass Uroma<br />

Käthe Schmitz' (Georg Spohr) Verständnis<br />

schwierigkeiten durch das fehlende Hörge<br />

rät und nicht durch eine zunehmende<br />

Demenz verursacht sind. Dass sie gut<br />

Schlechthören kann und daher die Äuße<br />

rungen ihrer Mit-Senioren falsch versteht,<br />

reizt oft die Lachmuskeln der Zuschauer.<br />

Gekonnt verkörpert Günter Roggendorf die<br />

Rolle des Düres Gatzweiler, eines ergrauten<br />

und gewitzten Seniors im dritten Frühling.<br />

Wahrscheinlich aufgrund der Gesundheits<br />

reform sind bei ihm die dringend notwen<br />

digen künstlichen Hüftgelenke nicht<br />

eingesetzt worden. So ist es denn seiner<br />

neuen Flamme Josefa Pullem (Karl-Heinz<br />

19


101<br />

Wilke), einer Urgroßmutter mit Sexappeal,<br />

zu verdanken, dass das Testosteron sämtli<br />

che Schmerzen lindert. Zum jungen Galan<br />

mutiert muss Dütes sogar von seiner<br />

Freundin gebremst werden, und zwar in<br />

jeder (!) Beziehung. Schließlich - so Josefa -<br />

sei man ja noch nicht verheiratet! Mimisch,<br />

melodisch und textlich grandios der Vortrag<br />

des neu gedichteten Krätzchens der »Drei<br />

vun d'r Eierquell« durch das Rentnerterzett<br />

(Georg Spohr, Erich Ewertz und Karl-Heinz<br />

Wilke).<br />

Die Rückblenden: hier werden wir in<br />

Schmitzens Wohnzimmer und in die Offermannsche<br />

Wohnküche geführt. Dreh- und<br />

Angelpunkt der Kolvenbachs ist das perma<br />

nent besetzte Badezimmer der Familie. Die<br />

erstmalig beim Zillchen eingesetzte große<br />

Drehbühne macht dies möglich. Das Inte<br />

rieur der Behausungen verändert sich mit<br />

den zurückschreitenden Jahren. Nicht nur<br />

die weltbewegenden Ereignisse - Trennung<br />

der Bläck Fööss, Jahrtausendwende, Fall der<br />

Mauer und ein Ossi wird Kölner »Kanal<br />

meister« -, sondern die sich wandelnde<br />

Wohndekoration provoziert ständig zu<br />

Dejä-Vu-Erlebnissen. Die Zuschauer wer<br />

den geradezu eingeladen. Reisen in ihr ei<br />

genes Leben zu unternehmen und in<br />

Erinnerungen zu schwelgen.<br />

Wir erfahren viel von den versippten Fami<br />

lien; auch, dass sich die Damen Offermann<br />

und Kolvenbach (Manfred Kölzer) nicht rie<br />

chen können, obwohl - oder vielleicht weil<br />

- sich beide für etwas besseres halten. An<br />

ders die zur dienenden Gattin erzogene Ma<br />

rion Schmitz (Heinz Stricker). Sie weiß, dass<br />

sie etwas besseres ist! Schließlich ist ihr<br />

Mann (Helmut Löffel) nicht nur Präsident<br />

der Ehrengarde, sondern auch Verdienst<br />

kreuzträger! Außerdem kann Frau Schmitz<br />

als unverhoffte Gastgeberin vor allerhöch-


'i<br />

sten Besuchern zu Boden sinken und form<br />

vollendet den Hofknicks darbieten: vor<br />

Prinz Charles (Peter Mauthe) mit Nachhol<br />

bedarf an Halve-Hahn-Erfahrungen und<br />

einem tanzenden Michail Gorbatschow<br />

(Detlef Blöcker). Die jüngste Generation der<br />

Schmitzens, Offermanns und Kolvenbachs,<br />

geadelt durch Vornamen wie Chantal, Kevin<br />

und Jacqueline, hat sich im Sandkastenalter<br />

geprügelt, ist Jedoch inzwischen gut mitein<br />

ander befreundet. Sie gehört zu der Gene<br />

ration, der die Bläck Fööss den Rhythmus<br />

vorgegeben haben. Neben den Männern<br />

Kevin Schmitz (Uwe Liefgen), Dennis<br />

Offermann (Christoph Grewelding) und<br />

Lukas Offermann (Thorsten Bittner) erfri<br />

schen deren Bühnenpartnerinnen, gespielt<br />

von Gerd Oberrecht, Dirk Pütz und Markus<br />

Becher. Letzterer hat in seinem zweiten Zill<br />

chenjahr nun eine Hauptrolle übernom<br />

men, deren Name Chantal auch als<br />

Programm gewertet werden darf: ein<br />

besorgt-naives Mädchen, das durch die Re<br />

aktion ihrer Schwiegermutter: »Et nötz nix,<br />

dat do jet jeliert häss, do muss ooch an et<br />

Denke kumme« bestens charakterisiert wird.<br />

<strong>Der</strong> Vorstellabend, verlegt in die TVnfangsjahre<br />

der Bläck Fööss, bestätigt, dass kein<br />

Prophet in seiner Vaterstadt berühmt ist, je<br />

denfalls vorerst. Viele Wege führen nach<br />

Köln. Für die Bläck Fööss verläuft dieser<br />

Weg über ein Tonstudio in Ludwigshafen,<br />

das bereit ist, Schallplatten-Aufnahmen zu<br />

machen. Beim Vorstellabend befinden die<br />

gewichtigen Herren Präsidenten der honorablen<br />

Kölner Karnevalsgesellschaften über<br />

neue Karnevalsschlager und Büttenredner.<br />

Aus ihrer Sicht darf der Karneval alles an<br />

dere als demokratisch sein. Sie, die Präsi<br />

denten, bilden das oberste Gremium, das<br />

entscheidet, was auf die Bühne gebracht<br />

und wann gelacht werden darf. Kein Wun<br />

der, dass die ewige Marie-Luise Nikuta<br />

III


3Jol)<br />

Erlebnis in der<br />

Opernpassage;<br />

»Sind Sie nicht der<br />

Porze Paul? Dann<br />

se mir doch e<br />

Autojramm, bitte«<br />

(Rainer Hoffinann) zum x-ten Mal das Mot<br />

tolied der närrischen Session im köbesblauen<br />

Outfit trällert! <strong>Der</strong> Klüngel lässt<br />

grüßen! Sehr schön, diese Szene mit dem<br />

Hof haltenden Tribunal, das auch über die<br />

künstlerischen und gekonnten Beiträge von<br />

Horst Muys (Bernhard Claßen), De Trötemann<br />

(Franz-Josef Honrath), De Doof Nuss<br />

(Josef Feith) und die Blaue Partei (Karl Otto<br />

Zellerhof) zu Gericht sitzt. Die Doubles<br />

waren kaum von den Originalen zu unter<br />

scheiden. Glückwunsch! Diesem Diktat will<br />

sich die junge Generation nicht mehr<br />

beugen und protestiert am Rande des<br />

Tribunals. Schließlich erlöst eine anarchi<br />

sche Rockergang von narrenamtlicher<br />

Selbstüberschätzung.<br />

<strong>Der</strong> gesamte Männerchor rahmt mit musi<br />

kalischen Zitaten von Mozart, Smetana und<br />

Verdi die Handlung in festlichen Bildern<br />

stimmgewaltig ein. Die Millenniumsfeier<br />

wird durch straußsche Walzerseligkeit und<br />

Feuerwerk gekrönt. Wir erleben die Meta<br />

morphose des Straßenkehrers Paul aus Porz<br />

(Dieter Hagen) zum kölschen »Nessun-<br />

Dorma-Gott«. Allein eins wurde vom<br />

Publikum vermisst: das Mitsingen von<br />

Bläck-Fööss-Liedern und eine Zugabe von<br />

Paul aus Porz! Doch was wäre »das Zillchen«<br />

ohne seine Kronjuwelen! Das Männerbal<br />

lett, das bereits nach der Ouvertüre allein<br />

mit seinen schwarzen Beinen das Publikum<br />

entzückte - ein Spiel mit dem Ausdruck<br />

bläck, der im Englischen schwarz, op Kölsch<br />

aber blank, nackt bedeutet -, tanzt in der<br />

Millenniumsszene als Schornsteinfeger und<br />

Glücksschweinchen. In der Rockerszene<br />

machen sie als wild tanzende Rocker und<br />

deren Bräute auf sich aufmerksam. Schließ<br />

lich parodieren die Tänzer genial die einge<br />

flogenen Stargäste kurz vor dem Schluss


ild. Auch diese Szene hatte genug Poten<br />

tial, um sie um die Beiträge der tanzenden<br />

Sänger auszudehnen!<br />

Zielsicher, sieht- und hörbar begeistert be<br />

wegt sich das Orchester der Bergischen<br />

Symphoniker in allen Genres der dargebo<br />

tenen musikalischen Literatur. Bravo!<br />

In einem köstlichen Nachspann stimmt ein<br />

Besucher-Ehepaar (Dr. Hermann-Josef<br />

Rummel-Scheschonk und Manfred Lan<br />

gen) das Publikum schon einmal mental auf<br />

das mehrjährige Exil im Palladium im<br />

rechtsrheinischen Mülheim ein. Das Zill<br />

chen geht auf die schääl Sick!<br />

Bevor ein wunderbarer Zillchenabend sein<br />

endgültiges Ende findet, stimmt der Chor -<br />

wie es bei den Bläck Fööss Tradition ist -<br />

Joode Naach an.<br />

Bereichernd war, dass statt weniger Haupt<br />

rollen viele Solisten bei dieser Aufführung<br />

eingesetzt wurden. Viele Sänger überrasch<br />

ten nicht nur mit ihrer bekannten Stimme,<br />

sondern auch mit ihrer Fähigkeit, sich in oft<br />

mehrere unterschiedliche Rollen einzufin<br />

den und diese überzeugend und humorvoll<br />

zu gestalten - und dies im letzten Zillchen<br />

vor der mehrjährigen Renovierung des<br />

Opernhauses. Ist dies ein erfolgreicher Auf<br />

takt und Vorbereitung der Spielgemein<br />

schaft auf die vorübergehende Spielstätte in<br />

Mülheim, die aufgrund ihrer Beschaffenheit<br />

die Umsetzung anderer, neuer Konzepte er<br />

fordert?<br />

Chapeau! Allen Beteiligten auf, hinter und<br />

unter der Bühne im Orchestergraben einen<br />

Herzlichen Glückwunsch von der Redak<br />

tion Eures <strong>Burgbote</strong>n.<br />

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Auf Wiedersehen beim<br />

Divertissementchen 2011<br />

im Psllsdium in Köln-lVIülheim<br />

PALLADIUM<br />

i<br />

Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cacilia Wolkenburg<br />

KOLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842


•4 »Helf dem ans ~ I<br />

jestern hat datt<br />

Dingin noch<br />

jepass.w« I A<br />

161<br />

Das Bühnengeschehen ist vielen tausend<br />

Zuschauern und denen bekannt, die die Auf<br />

zeichnung des WDR im Fernsehen an<br />

schauen. Außer den Mitwirkenden wissen<br />

nur wenige, was hinter der Bühne geschieht.<br />

Deswegen hat jeder seine - vielleicht unbewussten<br />

- Vorstellungen. Begriffe wie Män<br />

nerchor und Divertissementchen verleiten<br />

dazu, sich das Leben hinter der Bühne so<br />

vorzustellen, wie es auf der Bühne stattfin<br />

det: singende, schunkelnde und tanzende<br />

Männer, die Dionysos und Lukullus kräftig<br />

huldigen und »so zwischendurch mal eben«<br />

auf die Bühne gehen, wenn dort ihr Einsatz<br />

gefordert ist.<br />

Dass es hinter der Bühne derart professio<br />

nell, sehr konzentriert, mal nachdenklich<br />

und stets getaktet vorgeht, damit hatte ich<br />

nicht gerechnet. Auch deswegen möchte ich<br />

den Leser mit in den unbekannten Bereich<br />

des Opernhauses nehmen und Eindrücke<br />

einfangen, die keinen Anspruch auf Voll<br />

ständigkeit haben.<br />

Ich betrete den Ensembleeingang von<br />

Theater und Oper in der Krebsgasse. Die<br />

Anwesenheit eines dem Pförtner bekannten<br />

KMGV-Mitglieds ermöglicht mir das Pas<br />

sieren. Durch - wie mir scheint - endlose,<br />

weißgetünchte Gänge in Bauhausarchitek<br />

tur - Erinnerung an das Phantom der Oper<br />

beschleichen mich - erreiche ich die Garde<br />

robe der Solisten. Wieder ein langer Gang!<br />

An den Außenseiten des Gebäudes reihen<br />

sich kleine Räume aneinander, spartanisch<br />

eingerichtet: ein Schrank, zwei Stühle, Gar<br />

derobenhalter, große Spiegel, Ablagen. Die<br />

Vorstellung beginnt in einer halben Stunde.<br />

Mir begegnen Cäcilianer, halb oder schon<br />

ganz für ihre Rolle umgezogen, auf dem<br />

Weg zur Maske am Ende des Gangs oder<br />

von dort kommend. Die Sänger in Frauen<br />

rollen erkenne ich erst nach dem zweiten<br />

Hinschauen und manchmal langem Über-


legen. Man freut sich über meinen Besuch.<br />

Die Atmosphäre ist konzentriert, ruhig, wie<br />

in einem Schuigebäude, in denen alle Klas<br />

sen gleichzeitig eine Klausur schreiben.<br />

Jeder ist geistig schon bei der Rolle, die als<br />

nächstes zu spielen ist. Es ist Sonntag. Zwei<br />

Vorstellungen stehen heute auf dem Pro<br />

gramm, die 19. und 20. Und die neunte und<br />

zehnte Vorstellung seit dem Sonntag der<br />

letzten Woche!<br />

Ich gehe zu den Umkleideräumen des Bal<br />

letts. Am Eingang befindet sich auch hier<br />

der Raum für die Maske. <strong>Der</strong> Präsident,<br />

Gerd Schwieren, ist in dem Augenblick der<br />

»Patient«, dessen Gesicht in das verwandelt<br />

wird, das einer Ballerina würdig ist. Es ist<br />

eine Zeit der Ruhe und Sammlung, des<br />

Hineinschlüpfens in eine andere Rolle als<br />

jene, die man im Leben spielt. Alle Bedürf<br />

nisse oder auch Verpflichtungen, etwas be<br />

ruflich und gesellschaftlich darzustellen,<br />

werden mit dem Umziehen und Schminken<br />

abgestreift. Jetzt geht es nur noch um die<br />

eine Rolle, die im Stück zu spielen ist! Es ist<br />

ein Sprung über den eigenen Schatten. Die<br />

Damen und Herren vom Ballett haben be<br />

reits ihre schwarzen Leggins, schwarzen<br />

Strümpfe und schwarzen T-Shirts für den<br />

ersten Auftritt direkt nach der Ouvertüre<br />

angezogen und wärmen sich auf. In den<br />

Damen- und in den Herrenchorgarderoben<br />

ein ähnliches Bild: Schweigende Vorberei<br />

tung von 80 Sängern. Eine Stille, die Herrn<br />

Steiner bei Proben in der Wolkenburg als<br />

besorgniserregend vorkommen würde! Er<br />

staunlich: Selbst bei diesem Stück, bei dem<br />

nur Männer auf der Bühne stehen, werden<br />

die Geschlechter streng getrennt wie heute<br />

noch in den Kirchen im Münsterland. Diese<br />

Trennung macht auch vor der Maske kei<br />

nen Halt. Im Gegenteil! Diejenigen, die auf<br />

der Bühne Männer sind, werden in dem<br />

einen Raum von der einen Maskenbildne<br />

rin geschminkt. Und diejenigen, die auf der<br />

117


Bühne Frauenrollen verkörpern, werden in<br />

dem anderen Raum von der anderen Mas<br />

kenbildnerin geschminkt. Für diejenigen,<br />

die Rollen in beiden Geschlechtern spielen,<br />

wird es schwer. Hier bedarf es Verhand-<br />

181 lungsgeschick, um die Maskenbildnerin, die<br />

einen als Mann geschminkt hat, zu bitten,<br />

einen nun als Frau ,umzudekorieren'.<br />

Eine halbe Stunde vor Spielbeginn kommt<br />

die erste Ansage des Inspizienten über Laut<br />

sprecher in jeden Raum. Dieser koordiniert<br />

den organisatorischen Ablauf der Auffüh<br />

rung. Mit seinen regelmäßigen Durchsagen<br />

sorgt er für den rechtzeitigen Auftritt der<br />

Cäcilianer und des Orchesters, bzw. auch<br />

der Hilfskräfte. Er ist das Bindeglied zwi<br />

schen Kunst und Technik und kümmert<br />

sich um Umbauten, Beleuchtung und Ge<br />

räusche. <strong>Der</strong> Inspizient ist der Herr der Zeit<br />

und hat ein ausgezeichnetes Zeit-Gefühl.<br />

Amüsiert stellt er später fest, dass der Diri<br />

gent die Musik zum Eingangsballett heute<br />

in verdoppelter Geschwindigkeit dirigiert<br />

und das Ballett ganz schön ins Schwitzen<br />

bringt. Gott sei Dank führen solche Ge<br />

schwindigkeitsüberschreitungen im Opern<br />

haus nicht zum Entzug des Taktstabsl <strong>Der</strong><br />

Inspizient bestimmt auch, in welcher Ge<br />

schwindigkeit der rote Vorhang per Seilzug<br />

geöffnet und geschlossen wird.<br />

<strong>Der</strong> erste Aufruf des Inspizienten gilt dem<br />

Orchester und dem Dirigenten. Entspre<br />

chend der Reihenfolge ihres Auftritts wer<br />

den danach das Ballett und alle Männer, die<br />

in der ersten großen Szene mitwirken, zur<br />

Bühne gebeten.<br />

Auch ich gehe zur Bühne durch die Haupt<br />

gasse und stelle mich hinter den Inspizien<br />

ten, der von seinem Pult aus den gesamten<br />

Ablauf der Vorstellung steuert. Durch eine<br />

Gasse schaue ich auf die Bühne und kann<br />

der Handlung folgen. In der Abfolge ihres<br />

Auftritts erscheinen die Cäcilianer, bereiten<br />

sich konzentriert auf ihren baldigen Auftritt<br />

vor. Ob sie aufgeregt sind? Dann geht es<br />

hinaus auf die Bühne. Die Männer spielen<br />

und singen ihren Part. Dann verlassen sie<br />

die Bühne. Requisiten wie Schirme und<br />

Luftballons werden unmittelbar dem Mit<br />

arbeiter der Requisite zurück gegeben, dann<br />

von diesem ins Depot gebracht. Neue Re<br />

quisiten werden anschließend in den Sei<br />

tenbereichen der Bühne bis zu ihrer<br />

baldigen Verwendung zwischengelagert.<br />

Schnell verschwinden die Darsteller nach<br />

ihren Auftritten in ihre Garderobe. Cäcilia<br />

ner, die kurz nach ihrem Auftritt wieder in<br />

einer anderen Rolle oder einer anderen<br />

Kleidung auf die Bühne müssen, ziehen sich<br />

in dem Flur vor der Offermannschen<br />

Wohnküche um, sozusagen auf der Bühne.<br />

Auch in den Garderoben ist es ruhig, wäh<br />

rend die »auf der Bühne zurzeit dienstha<br />

benden Sangesbrüder« ihr Bestes geben.<br />

Nach dem Auftritt heißt, sich auf den näch<br />

sten vorzubereiten.<br />

Paul aus Porz alias Dieter Hagen, dem bei<br />

jedem Auftritt Beifallstürme sicher sind, hat<br />

gar keine Zeit, um an eine Zugabe zu den<br />

ken. Er winkt noch einmal von der Büh<br />

nenseite aus dem Publikum und schiebt<br />

dann seinen Besen zielstrebig durch die<br />

Null-Gasse. In Höhe des Inspizienten wird


ihm dieser von einem Mitarbeiter der Re<br />

quisite schnell abgenommen. Hagen geht<br />

dabei schnell weiter zu seiner Garderobe.<br />

Sein nächster Auftritt lässt ihm nur wenige<br />

Minuten Zeit.<br />

In der Pause und in dem Zeitraum zwischen<br />

den beiden Aufführungen wird deutlich:<br />

Nach zehn Aufführungen am Stück ist eine<br />

dreitägige Pause überfällig. Wofür? Zum<br />

Ausschlafen, Entspannen und zum Erledi<br />

gen dessen, was in den letzten Wochen<br />

Zuhause liegen geblieben ist. So mancher<br />

Cäcilianer hat in den letzten drei Wochen<br />

Urlaub genommen. Kaputt ist man schon.<br />

Die Ruhe tut gut. Einige sind krank: der<br />

Rücken, der verdammte Hexenschuss! Aber:<br />

Da gibt es kein Pardon. Das Spiel muss ja<br />

schließlich weitergehen. Wir schaffen das ge<br />

meinsam, so die Parole. Die Mitsänger zie<br />

hen die kranken Kollegen einfach mit und<br />

durch, übernehmen bisweilen deren<br />

Sprechpartien.<br />

Am Ende der Vorstellung kommen noch<br />

einmal alle Darsteller auf die Bühne. Jeder<br />

wird von dem Gefühl beflügelt, dass der Ap<br />

plaus ihm besonders gilt. Es gibt auch eine<br />

Applausordnung: <strong>Der</strong> Inspizient steht für<br />

das Publikum unsichtbar am Rand der<br />

Bühne und organisiert, welche Gruppe nun<br />

nach vorne geht. »Jetzt die Gäste - vor«,<br />

schreit er. Diejenigen, die die Gäste gespielt<br />

haben, bewegen sich in Richtung Orche<br />

stergraben. »Verbeugen«, so der nächste<br />

Brüller. »Und zurück - nun das Ballett -<br />

vor!«<br />

Nach der ersten Vorstellung jit et jet zo<br />

müffele un ooch jet zo süffele: ein Kuchenund<br />

ein improvisiertes Kölsch-Buffet. Man<br />

fred Schreier unterhält die Cäcilianer mit<br />

seiner Quetsch. Wer noch kann, singt mit.<br />

Manche legen die Beine hoch und lediglich<br />

die Perücke ab, andere ziehen Sportkleidung<br />

an. Es ist schon eigenartig, einem Men<br />

schen gegenüber zu sitzen, der sich in<br />

einem Zwischenzustand befindet: Strümpfe,<br />

Kleid, Beffchen, Schminke im Gesicht: ganz<br />

Dame! Aber die abgezogene Perücke bringt<br />

einen männlichen Hinterkopf zum Vor<br />

schein. Dann das Gefühl, beim Besuch der<br />

Darsteller in ihren Garderoben in einen<br />

letzten privaten Bereich, der den Darstellern<br />

bleibt, einzudringen. Einen Monat lang ist<br />

die Oper Köln am Offenbachplatz sozusa<br />

gen Zweitwohnsitz.<br />

Wie sieht die Zeit nach dem Zillchen aus,<br />

frage ich drei »Damen«, die ich in ihrer ge<br />

meinsamen Solisten-Garderobe besuche.<br />

Sie sitzen da auf ihren Stühlen vor den<br />

Spiegeln, aufgereiht wie in einem Friseur<br />

salon. Eine Atmosphäre beredten Schwei<br />

gens, erfüllt von erschöpftem Nachsinnen,<br />

bevor man sich zusammenreißt, um die<br />

nächste Vorstellung zu meistern. Einer ant<br />

wortet: »Dann, wenn alles vorbei ist, bin ich<br />

einerseits erleichtert und gleichzeitig trau<br />

rig. Zum Glück kommt ja noch der Danke<br />

schön-Abend. Aber danach kommt ein<br />

Loch. Nachdem man sich ein halbes Jahr<br />

lang in den Dienst dieser gemeinsamen<br />

Sache gestellt hat und einen Monat lang<br />

durch beinahe tägliche Aufführungen ver<br />

plant war, fällt es schon schwer, seinen<br />

eigenen Lebensrhythmus wieder aufzuneh<br />

men.« Wieder kommt mir das Bild der<br />

119


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Klausur schreibenden Schüler vor Augen.<br />

Eine Welt, irgendwie abgeschottet, in der die<br />

Realität eine andere ist. Man strebt lange<br />

Zeit auf eine Prüfung, auf eine Aufführung<br />

hin, wird davon gefangen genommen. Und<br />

danach? Danach kommt erst einmal nichts,<br />

Leere, Verdauen, die Suche nach einer<br />

neuen Herausforderung.<br />

Wie ist es, als Mann eine Frau zu spielen?<br />

Wie kann man in Schuhen mit hohen Ab<br />

sätzen laufen? »Das ist eine Sache, an die<br />

man sich gewöhnt«, antwortet der zweite im<br />

Raum. »Diese Stiefel trage ich schon im<br />

vierten Jahr. Und mit dem Ankleiden und<br />

Schminken nehme ich die Rolle an. Es ist<br />

schon eine spannende Erfahrung, die Welt<br />

nun aus dem Blickwinkel einer Frau zu be<br />

trachten. Ich musste lernen, wie ich mich in<br />

der Frauenrolle zu geben habe. Anfangs<br />

habe ich übertrieben. Da wurde ich vom<br />

Regisseur zurück gepfiffen. Jetzt kann ich<br />

die Frauenrollen selbstverständlicher spie<br />

len, ohne ein Klischee überzustrapazieren.«<br />

Dass ich mich in einer anderen Welt wähne,<br />

wird deutlich, als ich das Örtchen aufsuche.<br />

»Das ist eine Damentoilette, aber die kön<br />

nen sie benutzen«, rief mir eine Masken<br />

bildnerin zu: »Das machen alle.« Neben<br />

dieser Damentoilette wiederum eine Da<br />

mentoilette mit einem entsprechenden<br />

Symbol. Darunter ein angebrachter Zettel:<br />

Nur für »echte« Frauen. »Vermutlich haben<br />

sich die Mitarbeiterinnen der Oper diese<br />

Toilette reservieren wollen.«<br />

Bei allen Gesprächen, die ich führe, wird<br />

eines deutlich: der Korps-Geist. Wichtiger<br />

als die eigenen Eitelkeiten, das Streiten um<br />

die richtige Position und das Durchboxen<br />

der eigenen Interpretation ist das Arbeiten<br />

an der gemeinsamen Sache. Von mehreren<br />

höre ich: »Eigentlich wollte ich keine Haupt<br />

rolle« oder: «ich wollte keine Hauptrolle<br />

mehr und einfach im Chor mitsingen. Aber<br />

diese und jene Szene machte mein Mitwir<br />

ken erforderlich. Da konnte ich doch nicht<br />

Nein sagen!« Andere, die früher eine Haupt<br />

rolle hatten, singen jetzt wie selbstverständ<br />

lich mit im Chor. Diese Erfahrung der<br />

Solidarität: gemeinsam bringen wir eine tolle<br />

Sache auf die Bühne, gemeinsam können<br />

wir etwas bewegen, ist es, die die Sänger zu<br />

ihrem sehr intensiven Einsatz motiviert.<br />

Vielleicht macht sich auch der eine oder der<br />

andere die Weisheit von Uropa Jupp Schmitz<br />

(Bert Wadle) zu eigen: Wenn man nicht hat,<br />

was man gerne hätte, muss man gerne<br />

haben, was man hat.<br />

Danach geht es weiter. Baas Mike Koch<br />

spricht durch die Lautsprecher und ermun<br />

tert alle, noch einmal ihr Bestes zu geben. Ich<br />

verabschiede mich und wünsche den Sän<br />

gern weiterhin viel Freude und Erfolg! MS<br />

121


221 Unter die rund 30.000 Besucher, die alljähr<br />

lich der Einladung der Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cacilia Wolkenburg folgen und das<br />

Zillche-Spielim Kölner Opernhaus genießen,<br />

reihen sich auch immer wieder prominente<br />

Gäste.<br />

»Besonders beliebt ist hier natürlich der<br />

Premieren-Abend«, weiß KMGV-Präsident<br />

Gerd Schwieren zu berichten. Für die Pause<br />

der Premierenvorstellung lädt der Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein traditionell nam<br />

hafte Vertreter aus Politik, Kultur und Wirt<br />

schaft zu einem kleinen Empfang im<br />

Opernhaus ein. Auch dieses Jahr war dieser<br />

Empfang wieder gut besucht - mit einer<br />

ganzen Reihe neuer Freunde des Divertis<br />

sementchen. Vorweg natürlich die beiden<br />

neuen Stadtspitzen aus Köln und Bonn.<br />

»Ich hoffe, dass wir mit diesem Zillche un<br />

seren neuen Oberbürgermeister Jürgen<br />

Roters beeindrucken konnten«, greift Vize<br />

präsident Joachim Sommerfeld den Besuch<br />

des neu gewählten Oberbürgermeisters auf.<br />

»Denn vor allem im Flinblick auf die kom<br />

menden Jahre des Umbaus des Opernhau<br />

ses kann ein guter Kontakt zu den<br />

führenden Politikern der Stadt sicher nur<br />

von Vorteil sein.«<br />

Erstmals gesellte sich auch der langjährige<br />

Baas der Cäcilia Wolkenburg, Jürgen<br />

Nimptsch, bei diesem Empfang nicht als<br />

Mitwirkender, sondern in seiner neuen<br />

Funktion als Oberbürgermeister der Stadt<br />

Bonn unter die Gäste. Wie sehr Jürgen<br />

Nimptsch aber auch weiterhin mit der Cä<br />

cilia Wolkenburg verbunden ist, stellte er<br />

mit seinem Besuch bei der Premierenfeier<br />

im Anschluss an die erfolgreiche Auffüh<br />

rung in der Wolkenburg unter Beweis. Noch<br />

bis spät in den Abend tauschte er seine Ein<br />

drücke mit Weggefährten wie Regisseur<br />

Fritzdieter Gerhards und den Kollegen aus<br />

dem Cäcilia-Ausschuss aus. So kam auch<br />

Jürgen Nimptsch in den Genuss einer ge<br />

lungenen Überraschung des Premieren<br />

abends. Die Sänger, Balletttänzer und alle


»Jürgen und Jürgen« raunte es, als<br />

die beiden Oberbürgermeister Jürgen<br />

Roters und Jürgen Nimptsch als Gäste<br />

des Premierenempfangs begrüßt<br />

wurden. Mit Norbert Burger und Kurt<br />

Schramma konnten zwei Amtsvorgän<br />

ger von Jürgen Roters die Premiere des<br />

Zillchen genießen.<br />

weiteren Mitwirkenden des Abends genos<br />

sen gerade Speisen und Getränke, als<br />

Joachim Sommerfeld unerwarteten Besuch<br />

ankündigte: Nach Beendigung ihres letzten<br />

Auftritts bei einer Karnevalssitzung hatten<br />

mit Bommel Lückerath, Hartmut Priess<br />

und Peter Schütten drei Bandmitglieder<br />

der Bläck Fööss es sich nicht nehmen<br />

lassen, den Mitwirkenden des Divertisse<br />

mentchen ihre Aufwartung zu machen.<br />

Gemeinsam mit den drei Fööss sangen die<br />

Cäcilianer zum Abschluss der Premieren<br />

feier die »Joode Naach«.<br />

Auch in diesem Jahr zeigte sich Dr. Jürgen<br />

Rüttgers, Ministerpräsident des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen, vom Spiel der Cäci<br />

lianer wieder begeistert. Gerd Schwieren<br />

und Joachim Sommerfeld konnten den pro<br />

minenten Gast mit dem diesjährigen<br />

Karnevalsorden des KMGV auszeichnen -<br />

der von unserem Ministerpräsidenten gerne<br />

entgegen genommen wurde.<br />

AH<br />

< »Das DiverWssementchen gefällt mir wieder<br />

ausgezeichnet. Eine tolle Vorstellung. Ich<br />

sehe mir das Stück seit vielen Jahren regel<br />

mäßig an, und immer hat es mir viel Freude<br />

bereitet. Besonders reizvoll finde ich die<br />

Themenvielfalt. Auch in diesem Jahr bietet<br />

das Divertissementchen wieder etwas Neues.<br />

Das zeigt, dem KMGV gehen die Ideen nicht<br />

aus.« (Ministerpräsident Dr. Jürgen Rüttgers<br />

im Gespräch mit Joachim Sommerfeld)<br />

123


»Et kütt« -<br />

das Jahr mit den<br />

Schnapszahlen<br />

Interview mit Günter Roggendorf<br />

Am 04. März <strong>2010</strong> feiert Günter Roggen<br />

dorf seinen 77. Geburtstag. Er kann auf 55<br />

Jahre in Köln und 44 Jahre Mitgliedschaft<br />

im Kölner Männer-Gesang-Verein zurück<br />

blicken, hat 44 Mal im Zillche mitgespielt<br />

und in seiner Zeit beim KMGV11 Dirigen<br />

ten erlebt. Eine Menge runder Zahlen, die<br />

einen Rückblick schon fast zwingend erfor<br />

derlich machen.


Lieber Günter Roggendorf, am Abend des Kar<br />

nevals-Dienstag ist mit der 26. Vorstellung<br />

die diesjährige Spielzeit des Divertissement<br />

chens zu Ende gegangen. Für Dich war es das<br />

44. Stück, das Du aktiv begleitet hast. Wie<br />

fällt Dein Resümee aus?<br />

Günter Roggendorf: Also ich muss allen<br />

Beteiligten ein großes Kompliment ausspre<br />

chen. Das diesjährige Zillche gehörte zu<br />

den schönsten Aufführungen der vergange<br />

nen Jahre. Damit, dass der Bezug zum Büh<br />

nenjubiläum der Bläck Fööss das Publikum<br />

anziehen würde, konnte man ja rechnen.<br />

Aber die Umsetzung im Stück war einfach<br />

gelungen. Besonders überzeugt hat mich<br />

in diesem Jahr die musikalische Zusam<br />

menstellung. Es ist ja die große Kunst, aus<br />

klassischer Musik und Stücken der so ge<br />

nannten U-Musik - also unterhaltender<br />

Musik - eine passende Mischung zu finden.<br />

Wer mich kennt, weiß, dass für mich in die<br />

ser Beziehung immer unser früherer Arran<br />

geur Christoph Klöwer unerreichbar schien.<br />

Nun muss ich sagen, dass Thomas Guthoff<br />

mit seinen diesjährigen musikalischen Aus<br />

arbeitungen eine vergleichbare Qualität er<br />

reicht hat. Und ich habe ihm persönlich<br />

gesagt, dass er, wenn er in diese Richtung<br />

weiter arbeitet, mit seiner Kreativität Chri<br />

stoph Klöwer sogar noch überflügeln wird.<br />

Mein zweites großes Lob gilt den Textvorla<br />

gen des diesjährigen Divertissementchens.<br />

Man spürt, dass schon das Textbuch von<br />

Peter Fink - alias Jürgen Nimptsch - mit<br />

einer gewissen Grundkenntnis der »kölschen<br />

Sproch« geschrieben wurde. Es hat sich doch<br />

herausgestellt, dass es sehr schwer ist, wenn<br />

man den Wortwitz unserer Ffeimatsprache<br />

zu einem späteren Zeitpunkt der Bearbei<br />

tung eines Textbuches einarbeiten möchte.<br />

So passten die von Helmut Löffel wie jedes<br />

Jahr hervorragend ausgearbeiteten kölschen<br />

Liedtexte und die Sprechtexte einfach gut<br />

zusammen. Zusammenfassend gesagt, ein<br />

wirklich gutes Zillche.<br />

Du hast in einer Rolle in der »Senioren<br />

gruppe« weit in die Geschichte der Bläck<br />

Fööss zurück geschaut. Hat Dir die Rolle Spaß<br />

gemacht?<br />

Die meisten Mitspieler beim Divertisse<br />

mentchen wissen ja, dass ich über viele<br />

Jahre vor allem in Frauenrollen besetzt war.<br />

Das war immer vom spielerischen Aspekt<br />

her eine Herausforderung, aber die Rollen<br />

waren auch immer sehr aufwändig.<br />

Schminken, Kostüme wechseln, Perücken<br />

tragen - das muss man bei Frauenrollen<br />

immer mit bedenken. Insofern war die dies<br />

jährige Rolle in der »Seniorengruppe« etwas<br />

einfacher und hat mir viel Spaß gemacht,<br />

zumal wir in unserer kleinen Truppe auch<br />

schon in den Proben viel gelacht haben.<br />

Aber ich darf sagen, dass die einzelnen Sze<br />

nen für uns gar nicht so einfach auseinan<br />

der zu halten waren. Wir sind ja sehr häufig<br />

aufgetreten, hatten aber immer das gleiche<br />

Bühnenbild im Hintergrund. Da hat es<br />

schon eine ganze Weile gedauert, bis wir<br />

125


t<br />

261<br />

wussten in welcher Szene welche Texte zu<br />

sprechen waren. Aber der Applaus des Pu<br />

blikums hat uns gezeigt, dass wir meistens<br />

richtig lagen.<br />

Gleichzeitig ist diese Spielzeit auch mit ein<br />

bisschen Wehmut verbunden, denn Du hast<br />

erklärt, dass mit der letzten Aufführung<br />

Deine Zeit als aktiver Cäcilianer ein Ende<br />

findet. Was sind die Gründe?<br />

Als Erstes möchte ich ganz ausdrücklich<br />

sagen, dass diese Entscheidung rein gar<br />

nichts mit dem anstehenden Umzug nach<br />

Köln-Mülheim zu tun hat. Für mich hätte<br />

die Zeit als aktiver Cäcilianer auch dann in<br />

diesem Jahr geendet, wenn wir weiterhin im<br />

Opernhaus spielen würden. <strong>Der</strong> Grund für<br />

meine Entscheidung ist in meinem Ge<br />

burtstag zu suchen: Ich feiere meinen 77.<br />

Geburtstag und da gehört es leider zu den<br />

Erkenntnissen, die das Alter mit sich bringt,<br />

dass nicht mehr alle Aktivitäten so einfach<br />

zu bewältigen sind, wie wir alle es uns wün<br />

schen würden. Und dies ist mir in dieser<br />

Spielzeit einfach auch deutlich geworden.<br />

Vor allem die Probenzeit ist mir wirklich<br />

schwer gefallen und darüber, dass insgesamt<br />

26 Vorstellungen innerhalb von etwas mehr<br />

als einem Monat zwar unheimlich viel<br />

Freude bereiten, aber auch eine echte Kraft<br />

anstrengung sind, brauche ich wohl keinen<br />

Cäcilianer aufzuklären. Schon in den letz<br />

ten Jahren war ich mir über Frühjahr und<br />

Sommer nicht sicher, ob ich noch eine<br />

Spielzeit dran hängen sollte. Ja, und dann<br />

kommt in diesem Jahr zu meinem runden<br />

Geburtstag eben auch das runde Bühnen<br />

jubiläum. 44 Spielzeiten habe ich miterlebt,<br />

mitgefiebert und auf der Bühne mein Bestes<br />

gegeben - ein richtiger Moment, um allen<br />

Mitspielern, allen Musikern, allen Profis<br />

rund ums Zillche und allen Freunden aus<br />

der Oper ein ganz herzliches Dankeschön<br />

für die vielen Erlebnisse zu sagen. Und<br />

mich gleichzeitig auf einen schönen Platz im<br />

Zuschauerraum beim nächsten Divertisse<br />

mentchen zu freuen.<br />

Kannst Dafür die »<strong>Burgbote</strong>n«-Leser noch<br />

einmal einen Blick in die Anfänge Deiner<br />

»Zillche-Karriere« werfen?<br />

Aber gerne. »Et kütt« - so lauteten meine<br />

ersten Textzeilen in einer eigenen Rolle bei<br />

einem Divertissementchen. Nach einigen


Jahren im Chor durfte ich diesen Text in<br />

meiner ersten Rolle als Rheinschiffer spre<br />

chen, der so die Ankunft eines Flussdamp<br />

fers ankündigt. Wahrscheinlich wird es<br />

jedem Zillche-Spieler so gehen, dass er sich<br />

an seine erste Rolle besonders gut erinnern<br />

kann. So geht es mir natürlich auch, wobei<br />

sich das vielleicht am ehesten auf meine<br />

erste Hauptrolle im Zillche »Die Carmen<br />

von der Bottmühle« bezieht. Damals, im<br />

Jahr 1979, durfte ich die Rolle der Carmen<br />

in diesem Stück spielen und es gab lustige<br />

Kommentare in den regionalen Zeitungen.<br />

Zur gleichen Zeit wurde nämlich die Origi<br />

nal-Oper »Carmen« an den Opernhäusern<br />

von Düsseldorf und Bonn dargeboten und<br />

einige Kritiker empfahlen den dortigen Ak<br />

teuren, sich etwas von der Frische und dem<br />

Spaß am Spiel beim Kölner Divertissement<br />

chen abzuschauen. Und seit dieser Zeit war<br />

ich dann für die Folgejahre auf Hauptrollen<br />

im Frauen-Genre beim Zillche abonniert.<br />

Mit herrlichen Rollen in Stücken wie etwa<br />

»Weltenbummler«, »So nit, Ihr Kerls«, »Domols«,<br />

»Die lustigen Wiever vom Nümaat«<br />

oder »Die doppelte Agrippina«. In diesen<br />

Jahren ist von Frau Runkel, die damals die<br />

Stücke mitgeschrieben hat, so manche Rolle<br />

auf mich zugeschrieben worden. Männer<br />

rollen waren dabei eher die Ausnahme. Ich<br />

durfte einmal den Richard Wagner spielen<br />

und erinnere mich auch noch sehr gut an<br />

die Rachearie aus Don Carlos, die ich zu<br />

sammen mit Drago Saupers im Stück<br />

»Theater, Theater« singen durfte.<br />

Und diese Stücke sind auch alle schon im<br />

Fernsehen übertragen worden?<br />

Ja, seit 1978 werden alle Zillche vom WDR<br />

übertragen. Ich kann mich noch gut daran<br />

erinnern, wie es dazu kam: Ursprünglich<br />

waren die Verantwortlichen beim Zillche<br />

gegen eine Übertragung im Fernsehen, der<br />

Wunsch des WDR war schon seit einigen<br />

Jahren bekannt. Man befürchtete, dass<br />

durch die Übertragung weniger Zuschauer<br />

in die Oper kämen. Zu den regelmäßigen<br />

Gästen des Divertissementchens gehörte in<br />

jener Zeit auch Willy Millowitsch und er<br />

hörte von unseren Bedenken. Mit einem<br />

Hinweis auf den enormen Anstieg der Be<br />

sucherzahlen in seinem Theater seit den er<br />

sten Übertragungen im Fernsehen wischte<br />

er die Befürchtungen beiseite und sorgte so<br />

für einen Sinneswandel. Und beim Zillche<br />

war eine ganz ähnliche Entwicklung festzu<br />

stellen. Durch die Übertragungen im Fern<br />

sehen stieg die Neugierde - und damit auch<br />

die Zahl der Besucher - kontinuierlich an.<br />

Wie bist Du eigentlich zum Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein und zum Zillche gestoßen?<br />

Meine Geschichte mit dem Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein beginnt eigentlich in Bonn.<br />

Ich stamme ja gebürtig aus Bonn und meine<br />

Eltern und einer meiner Onkel waren im<br />

Bonner Opernhaus tätig. Aus dieser Zeit<br />

schon stammte meine Leidenschaft für<br />

Opern, über Jahre konnte ich als Pänz die<br />

Aufführungen aus der Beleuchter-Loge ver<br />

folgen. Die Begeisterung für den Gesang<br />

brachte mich zur Bonner Liedertafel und<br />

nach meinem Umzug nach Köln zum Män<br />

nerchor in Köln-Weidenpesch. Dieser Chor<br />

wurde damals von Horst Massau geleitet,<br />

unserem heutigen Ehrenpräsidenten. Er hat<br />

mir auch Mut gemacht einmal zu einer<br />

Probe des KMGV in die Wolkenburg zu<br />

kommen. Im Jahr 1966 war es soweit und<br />

ich muss sagen, der Klang von damals über<br />

150 Sängern war schon bei der Probe mehr<br />

als beeindruckend - und mehr Argumente<br />

brauchte es nicht, um mich von einer Mit<br />

gliedschaft zu überzeugen.<br />

Und seit über 40 Jahren ist Dir nun der<br />

Donnerstagabend als Probentermin »heilig«?<br />

So könnte man sagen. Heute sehe ich es<br />

vielleicht nicht mehr ganz so streng wie frü<br />

her, aber grundsätzlich versuche ich immer<br />

127


Mit Frauenrollen 6p<br />

Publikum begeistert<br />

281<br />

Zu den Besonderheiten des Zillche zählt,<br />

dass alle Rollen in den Stücken - auch di§<br />

Frauenrollen - von Männern gespielt wer<br />

den. Häufig so perfekt kostümiert und ge<br />

schminkt, dass sie kaum als Männer zu<br />

ekennen sind. Zu den Schauspielern, die in<br />

den ganzen Jahren des stetigen Aufstiegs<br />

zwischen 1975 und heute das Zillche stark<br />

geprägt haben, zählt ohne Zweifel Günter<br />

Roggeiidorf. In vielen Hauptrollen hat er<br />

brilliert und mit seinem Spaß am Theater<br />

spiel die Gäste verzaubert.<br />

Hier sind einige Fotos mit den wichtigsten<br />

Rollcfl zu sehen...<br />

I<br />

als Richard Wagner 2000<br />

»So mt, ihr Kerls« 1999<br />

»Carmen von de Bottmühl« 1979 »Dejecke Wiever vom Nümaat« 1991


noch jeden Donnerstag pünktlich zur Probe<br />

zu erscheinen. Denn neben dem Zillche<br />

haben mir auch die 44 Jahre der Mitglied<br />

schaft im KMGV viel Freude bereitet. Vor<br />

allem wenn ich an die Chor-Reisen denke,<br />

an denen ich teilnehmen konnte. Da<br />

kommt mir eine Geschichte unserer Reise<br />

nach Bulgarien in den Sinn. Damals stand<br />

der Chor unter der musikalischen Leitung<br />

von Prof. Rübben. Wir hatten eigentlich ge<br />

plant, ein Konzert in Sofia zu geben. Aber<br />

wegen eines Besuches von Fidel Castro kam<br />

es zu ungeplanten Terminverschiebungen<br />

und wir mussten in die Provinz ausweichen.<br />

In einem kleinen Dorf standen wir auf der<br />

Bühne und begannen unser Konzert vor<br />

einer Handvoll Zuschauern. In der Pause<br />

schwang sich Prof. Rübben im Frack auf ein<br />

Fahrrad und fuhr durch das Dorf, um wei<br />

tere Zuschauer für unser Konzert zu gewin<br />

nen. Die wenigen Zuschauer schlössen sich<br />

dem Beispiel an und gingen kurz entschlos<br />

sen nach Hause, um ihre Familien zum<br />

Konzert zu holen. Nach einer etwas länge<br />

ren Pause ging es vor vollem Haus mit dem<br />

Programm weiter. Solche Geschichten<br />

haben wir erlebt - und das ist sicher für<br />

jeden Sänger unvergesslich.<br />

Du hast im Verlauf Deiner Mitgliedschaft im<br />

KMGV auch verschiedene Ämter ausgeübt?<br />

Eine Zeit lang war ich im Cäcilia-Ausschuss<br />

und die Mitsänger im KMGV haben mich<br />

auch einmal in den Musikausschuss ge<br />

wählt. Aber ich muss sagen, dass ich in die<br />

sen Gremien nur selten das Gefühl hatte,<br />

etwas erreichen zu können. Ich möchte<br />

mich nicht beklagen, aber an die Verant<br />

wortlichen im KMGV sei die Bitte gerichtet,<br />

dass man zukünftig den engagierten Sän<br />

gern in diesen Gremien mehr Optionen zur<br />

Umsetzung kreativer Ideen eröffnet. Sonst<br />

erlebt man diese Ehrenämter eher als fru<br />

strierend und das ist ja nicht unbedingt zu<br />

kunftsweisend. Diese Bitte gilt im Übrigen<br />

»Theater, Theater« 1995<br />

auch für die Profis im Verein und rund um<br />

das Zillche. Viel Spaß hat mir später aller<br />

dings die Organisation der Senioren-Nach<br />

mittage gemacht. Damit konnten wir vielen<br />

älteren Sängern und Angehörigen ehemali<br />

ger Sänger wieder mehr Nähe zu unserem<br />

Verein verschaffen. Dann habe ich in den<br />

vergangenen Jahren eine umfangreiche Da<br />

tenbank angelegt, in der Vieles aus der Hi<br />

storie des KMGV niedergelegt ist. Und ich<br />

freue mich sehr, dass unsere Gruppe 66, die<br />

ich damals mit ins Leben gerufen habe,<br />

nach wie vor sehr aktiv ist. <strong>Der</strong> Gesang im<br />

KMGV und die Aktivitäten in der Gruppe<br />

werden auch in nächsten Jahren mein En<br />

gagement beim KMGV bestimmen. AH


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Das Kneipensterben erreicht nun auch die<br />

Kölner Oper! 30 Jahre Lang betrieb Drossel<br />

gassenwirt Ferdi Laux sein Weinetablissement<br />

während der Kölner Festspielzeit, in<br />

der die Cacilia Wolkenburg die Oper besetzt.<br />

Nun möchte er seine Straußenwirtschaft in<br />

einem der vielen Seitengänge der Herren<br />

chorgarderobe aufgeben. Zu diesem exklu<br />

siven Club gehörten alle Mitwirkenden des<br />

Zillchens.<br />

Begonnen hatte alles vor 1980. Aus der<br />

Erfahrung, dass die ausgeteilten Bons als<br />

Verpflegungsgutscheine für die Cäcilianer<br />

in der Kantine kaum verbraucht wurden,<br />

entwickelte Laux die Idee, sich als Vorsteher<br />

eines improvisierten Probierstübchens zu<br />

engagieren.<br />

<strong>Der</strong> damalige KMGV-Präsident Florst Mas<br />

sau sprach den Weinküfermeister aus Cochem-Kond<br />

an der Mosel an. »Do biss vom<br />

Fach, dann kannst du dat ja machen«. Laux,<br />

der Jahrzehntelang als Kellermeister bei der<br />

Handelskette Stüssgen tätig war, organi<br />

sierte Wein und Gläser. Die ersten beiden<br />

Frisiertische im Gang rechts und links wur<br />

den als »Schaufenster« für Flaschen mit<br />

Wein unterschiedlicher Lagen und Qualitä<br />

ten genutzt. Von einem Mitglied des Kölner<br />

Opernensembles bekam Laux den Schlüs<br />

sel zu dessen Kühlschrank in der Herren<br />

chorgarderobe.<br />

So konnten die Weißweinsorten schön ge<br />

kühlt verkostet werden. Das Kind musste<br />

auch einen Namen haben. So wurde diese<br />

Straußenwirtschaft nach der bekannten Rüdesheimer<br />

Winzermeile Drosselgasse be<br />

nannt. Eine Standarte wurde entworfen und<br />

mit künstlichen Weinreben garniert.<br />

Wenn etwas zu besprechen war, traf man<br />

sich in der Drosselgasse. Mancher Kummer<br />

wurde hier herunter gespült. <strong>Der</strong> Weinkü<br />

fermeister klärte die eher Kölsch trinkenden<br />

Sangesbrüder in puncto Önologie auf. Er<br />

informierte über den Unterschied zwischen<br />

Winzer, der die Trauben anbaut, und Wein<br />

küfer. Letzterer ist für die Kellerarbeit der<br />

Weinherstellung zuständig. Laux sorgte<br />

dafür, dass die Barden stets mit weingeölter<br />

Stimme zu ihrem nächsten Bühneneinsatz<br />

gehen konnten, ohne jedoch zu tief ins Glas<br />

geschaut zu haben. Mancher wurde da<br />

durch zu einem Weingenießer und ließ sich<br />

von Laux auch für den häuslichen Konsum<br />

des Rebensaftes gerne beraten.<br />

Laux nimmt die im Herbst beginnenden<br />

Renovierungsarbeiten des Opernhauses<br />

zum Anlass, sein Lokal mit dieser Zillchen-<br />

Saison zu schließen. Dem KMGV steht er<br />

allerdings weiter als Sänger zur Verfügung.<br />

Die Redaktion des <strong>Burgbote</strong>n dankt Ferdi<br />

Laux für seinen Schankwirteinsatz und<br />

wünscht ihm ein herzliches Prosit.<br />

MS<br />

131


KMGV Familie<br />

321<br />

Geburtstage März <strong>2010</strong><br />

04.03.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Prof. Dr. Gerhard Pulverer<br />

Förder- + Kuratoriumsmitglied<br />

07.03.<strong>2010</strong> 55 Jahre<br />

Karin Grobecker<br />

Fördermitglied<br />

10.03.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Erich Leonhard Fördermitglied<br />

10.03.<strong>2010</strong> 95 Jahre<br />

Arnold Unkelbach<br />

Fördermitglied<br />

11.03.<strong>2010</strong> 55 Jahre<br />

Walter Loebach Fördermitglied<br />

1431<strong>2010</strong> SÖ'jahre<br />

Dr. Bernhard Worms<br />

Förder- + Kuratoriumsmitglied<br />

16.03.<strong>2010</strong> TÖJahre<br />

Hans Pulm Aktiver Sänger<br />

22.03.<strong>2010</strong><br />

Rosemarie Brasse<br />

Fördermitglied<br />

85 Jahre<br />

23.03.<strong>2010</strong> 65 Jahre<br />

Heinz-Werner Bonjean<br />

Fördermitglied<br />

26.03.<strong>2010</strong><br />

Anton Wassong<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

29333oiÖ SÖJahre<br />

Helmut März Fördermitglied<br />

30.033010 65 Jahre<br />

Monika Esser Fördermitglied<br />

Geburtstage April <strong>2010</strong><br />

ir04.20lÖ ~ 70 Jahre<br />

Achim Knopp Fördermitglied<br />

2lÖ43oiÖ TÖJahre<br />

Brigitte Hoyer Fördermitglied<br />

24.04.<strong>2010</strong> 65 Jahre<br />

Anna Maria Braunsfeld<br />

Fördermitglied<br />

02.05.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Günther Schlimbach<br />

Fördermitglied<br />

ÖlÖsiiÖIÖ 75 Jahre<br />

Josef Wittling<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

TÖJahre 06.05.<strong>2010</strong> 85 Jahre<br />

Johann Michels Aktiver Sänger<br />

06.05.<strong>2010</strong><br />

Elfriede Vierthaler<br />

Witwenmitglied<br />

<strong>90</strong> Jahre<br />

07.05.<strong>2010</strong> TO Jahre<br />

Arthur Puzig Fördermitglied<br />

ÖÖÖ5.2Ö1Ö 75 Jahre<br />

Wolfgang Emmerich<br />

Fördermitglied<br />

12.05.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Marianne Jäger-Kreutz<br />

Witwen mitg Iied<br />

14.05.<strong>2010</strong> SÖJahre<br />

Franz-Karl Stuhlträger<br />

Fördermitglied<br />

21.02.<strong>2010</strong> 60 Jahre<br />

Karl-Heinz Heerhorst<br />

Fördermitglied<br />

2ÖÖ4.<strong>2010</strong> TÖJahre<br />

Erika Klein Fördermitglied<br />

2<strong>90</strong>3<strong>2010</strong> TO Jahre<br />

Wolfgang Müller<br />

Fördermitglied<br />

Geburtstage im Mai <strong>2010</strong><br />

ÖÖÖÖ2oio TÖJahre<br />

Hans Kreuzner Fördermitglied<br />

19.05.<strong>2010</strong><br />

Manfred Kölzer<br />

Aktiver Sänger<br />

TO Jahre


22.05.<strong>2010</strong><br />

Monika Seeger<br />

Flördermitglied<br />

65 Jahre 10.06.<strong>2010</strong><br />

Wolfgang Effertz<br />

Aktiver Sänger<br />

70 Jahre 26.06.<strong>2010</strong> 85 Jahre<br />

Dr. Helmut Hammers<br />

Fördermitgtied<br />

25.05.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Hans Rothe Aktiver Sänger<br />

27.06.<strong>2010</strong> 97 Jahre<br />

Kathaiina Huller<br />

Witwen mitglied<br />

27.06.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Josef Schumacher<br />

Aktiver Sänger<br />

29.05.<strong>2010</strong> 70 Jahre<br />

Christa Dickob Witwenmitglied<br />

Geburtstage im Juni <strong>2010</strong><br />

0T.Ö6.2Ö1Ö Ts Jlhre<br />

Willy Schmitz Fördermitglied<br />

05.067<strong>2010</strong> ~97jähre<br />

Hilde Müller Witwenmitglied<br />

11.06.<strong>2010</strong><br />

Hubert Werweg<br />

Fördermitglied<br />

12.06.<strong>2010</strong><br />

Dr. Ingo Dahlmann<br />

Fördermitglied<br />

12.06.<strong>2010</strong> 85 Jahre<br />

Gerhard Langenberg<br />

Aktiver Sänger<br />

_____ 29.06.2020<br />

75 Jahre Wilhelm Schmidt<br />

Aktiver Sänger<br />

___ Als aktive Sänger<br />

55 Jahre begrüßen wir:<br />

Bernd Schölling von Oy<br />

Am Rapohl 10<br />

50859 Köln<br />

Tel.: 02234 - 47747<br />

1. Bass<br />

20.06.<strong>2010</strong> 70 Jahre Michael Willius<br />

Franz-Josef Honrath<br />

Am Bergeracker 57 a<br />

08.06.<strong>2010</strong> 70 Jahre Aktiver Sänger<br />

Hans-Herbert Schefczik<br />

Aktiver Sänger<br />

53842 Troisdorf<br />

Tel.: 02241 - 77416<br />

1. Bass<br />

85 Jahre<br />

133<br />

Als Fördermitglied<br />

begrüßen wir:<br />

22.06.<strong>2010</strong><br />

Tillmann Sturm<br />

Fördermitglied<br />

Heinz Müller<br />

Nikolaus Bahles Str. 5<br />

53474 Bad Neuenahr<br />

70 Jahre Tel.: 02641 - 200056


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<strong>Der</strong> KMGV gratuliert:<br />

Anja Heinemann und Sven<br />

Weiß zu ihrer Hochzeit<br />

mit den besten Wünschen für<br />

den gemeinsamen Lebensweg<br />

Bei den Geburtstagskindern<br />

im Januar (5.1.<strong>2010</strong>) haben<br />

wir Hans-Josef Kremer umge<br />

tauft in »Franz-Josef«. Wir<br />

bitten um Entschuldigung!<br />

Notizen Divertissementchen -<br />

52.000 Euro zur Lebensrettung<br />

Die Bühnenspielgemeinschaft im Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV) hat eine Aufführung ihres<br />

aktuellen Divertissementchens in den Dienst der Freunde und Förderer des Herzzentrums des<br />

Universitätsklinikums Köln gestellt. Dieses Mal kommt der Erlös dem Projekt defiKöln zugute, zur<br />

Rettung von Patienten, die ohne sofortige Hilfe am<br />

»plötzlichen Herztod« sterben würden. <strong>Der</strong> Spenden<br />

erlös der exklusiven Vorstellung in Höhe von mehr /WWVWVWVVlC<br />

als 52.000 Euro dient der Mitfinanzierung.<br />

135<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich:<br />

März - Juni - Sept. - Dez.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de • info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Christine Kohlhas<br />

Bürozeit: 9:30 - 12:30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Commerzbank AG, Köln,<br />

Konto 1318120 • BLZ 370 400 44<br />

Kreissparkasse Köln,<br />

Konto 99 17 • BLZ 370 502 99<br />

Sparkasse KölnBonn,<br />

Konto 5 662 044 • BLZ 370 501 98<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Ehrenpräsident: Horst Massau<br />

Redaktion:<br />

Richard Beyer<br />

Axel Hollander<br />

Uwe Rosenhahn<br />

Dr. Michael Strücken<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Rene Keune (RK), Axel Hollander<br />

(AH), Uwe Rosenhahn (UR),<br />

Dr. Michael Strücken (MS)<br />

Verantwortlich für Inserate,<br />

Redaktion und Produktion:<br />

Richard Beyer<br />

Tel. 0170 16 28 506<br />

Fax 0221 637505<br />

r.beyer@punkt-verlag.de<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Bildnachweis:<br />

Uwe Rosenhahn, KMGV-Archiv<br />

Titelbild:<br />

Divertissementchen <strong>2010</strong><br />

Redaktionsschluss<br />

<strong>Burgbote</strong> 2.<strong>2010</strong>: 3. Mai <strong>2010</strong>


»Zillche, Du bes e Jeföhl«<br />

Dankeschön-Abend für das<br />

Divertissementchen <strong>2010</strong><br />

361<br />

Traditionell versammeln sich die vor, hinter,<br />

unter und auf der Bühne Mitwirkenden des<br />

Zillche am ersten Samstag nach der letzten<br />

Aufführung in der Wolkenburg, um ent<br />

spannt Rückblick zu halten und einfach<br />

nur zu feiern. Perfekt organisiert und<br />

unterhaltsam moderiert vom Zillche-Ausschuss<br />

unter Leitung seines neuen Vorsit<br />

zenden Klaus-Michael Koch geriet der<br />

Abend zu einem krönenden Abschluss der<br />

diesjährigen Spielzeit.<br />

Ganz entspannt erinnerten sich die Gäste<br />

schon beim Sektempfang an die vielen klei<br />

nen Geschichten und Pannen, die natürlich<br />

auch bei den 26 Aufführungen in <strong>2010</strong><br />

passierten. Im Mittelpunkt fast aller Ge<br />

spräche stand freilich die nächste Spielzeit.<br />

Traditionsgemäß wird am Vorstellabend<br />

(26.4.<strong>2010</strong>) in der Wolkenburg bekannt ge<br />

geben, welches Stück im nächsten Jahr auf<br />

die Bühne gebracht wird. Alle »aktiven<br />

Cäcilianer« ebenso wie die »noch inaktiven<br />

Mitspieler« sind aufgerufen, sich am nächs<br />

ten Divertissementchen zu beteiligen.<br />

<strong>Der</strong>m; »Zillche, Du bes e Jeföhl«, schwärmte<br />

Schwieren in Anlehnung an einen allbe<br />

kannten Song.<br />

Kein Dankeschön-Abend ohne Anerken<br />

nung, und deshalb wurde allen, die in ir<br />

gendeiner Weise zum Erfolg von »Met<br />

bläcke Fööss« beitrugen, ganz herzlich ge<br />

dankt. In dieses Gratias stimmten mehrere<br />

Sänger mit eigenen Beiträgen ein. So<br />

führten Henning Jäger und Uwe Liefgen<br />

klangvoll und bunt bebildert durch Köln,<br />

schwadronierte Richard Soleau begleitet<br />

von Thomas Guthoff lustvoll über eine<br />

Pariser Göre, rief Manfred Schreier in<br />

bewährter Reimform (55 Vierzeiler) das<br />

aktuelle Stück in Erinnerung und brillier<br />

ten erneut Erich Ewertz, Georg Spohr und<br />

Karl-Heinz Wilke als die »Drei vun d'r Eier<br />

quell« sowie unter tosendem Beifall Dieter


CACILIA<br />

WOLKENBURG<br />

17.1-IB. 2.<strong>2010</strong><br />

IM KOLNER OPERNHAUS<br />

OIVERTISBEMENTCHEN<br />

<strong>2010</strong><br />

LACK<br />

gespielt, getanzt unh<br />

gesungen VQiU "<br />

KOLNEU<br />

«.V<br />

-Xw.v-SA<br />

t u ! .in INI n \<br />

WVVVSI K Tvn* •.NJ V»V.<br />

Hagen als Star-Tenor (Nessun dorma, O<br />

sole mio). Die »Cacilia Aiistars« hatten sich<br />

zwischen Vorspeise (Biattsaiate in Brickteig-<br />

Körbchen mit Riesengarneie auf lauwar<br />

mem Baisamico-Linsensaiat) und Dessert<br />

(Variationen mit Tonkabohnen-Parfait, Biskuitschiösschen<br />

gefüllt mit Mousse von<br />

Valrohner Schokolade mit kubanischem Zi<br />

garrentabak und Orangesauce...) mit leich<br />

ter Muse begnügt, brachten nach dem<br />

Kaffee allerdings mit Liedern der Bläck<br />

Fööss Stimmung in die Wolkenburg.


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Ehrungen für Bühnenjubüäu<br />

10 Jahre Jakob Gräf (1. Tenor)<br />

Ralf Schmoll (Ballett)<br />

20 Jahre Heinz Frambach (1. Bass)<br />

Peter Schmitz (Ballett)<br />

25 Jahre Werner StoU (2. Tenor)<br />

30 Jahre Rolf Frommhold (2. Bass)<br />

Rainer Schellen (1. Bass)<br />

Georg Spohr (1. Bass)<br />

Adalbert Wadle (2. Bass)<br />

Passend zum Thema der zurückliegenden<br />

Spielzeit hatte die kölsche Kultband, deren<br />

Erkennungszeichen (schwarze Füße) übri<br />

gens gelungenen Einklang in die Tisch<br />

dekoration fand, zwei T-Shirts signiert, die<br />

am Abend versteigert wurden. Dabei hatte<br />

jeder Anwesende eine Bietmöglichkeit.<br />

<strong>Der</strong> Erlös von 1.055,63 Euro kommt dank einer<br />

Initiative von Thorsten Bittner dem Verein<br />

»Lespwa« zugute, der sich seit 13 Jahren in<br />

Haiti um die medizinische Betreuung von<br />

Straßenkindern kümmert.<br />

Über die weißen Hemdchen (Größe M)<br />

freuten sich Meinolf Rickert sowie Markus<br />

Becher, der den Zuschlag bekam, weil er<br />

sein (dreistelliges) Gebot im letzten Moment<br />

vor der Abgabe um 63 Cent aufstockte. UR<br />

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lebenswert. Sie bewegt und<br />

verbindet die Menschen.<br />

Deshalb ist ihre Förderung<br />

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des Beethovenfestes Bonn<br />

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Ilona Schmiel engagiert sich auf vieifäitige Weise für die Kultur. Um auch die Jugend für klassische Musik zu begeistern, hat sie beispielsweise das<br />

junge Beethovenfest oder Kinderkonzerte ins Leben gerufen. Auch wir von der Sparkasse KöinBonn sind überzeugt, dass ein breites kulturelles<br />

Angebot wichtig für die Menschen in Köln und Bonn ist. Denn Kunst und Kultur stiften Identität und bereichern unser Leben. Um sie lebendig<br />

zu halten, engagiert sich die Sparkasse KöinBonn als einer der gröiSten regionalen Förderer der Kunst- und Kuiturszene. Ob Beethovenfest oder<br />

Detlbrücker Jazzmeile, wir helfen Kunst und Kultur mit Leben zu füllen. Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.


Aus dem <strong>Burgbote</strong>-Archiv -<br />

Heute: Vor 44 Jahren<br />

Abschluß der ersten Chorschule 1966<br />

Pre»««8tlmmen über Prof. Hermannjosef Rübben<br />

ö«r*r> Aulna<br />

Du »»gaiatart mHgawitM hMtl<br />

Während diese Rubrik im Jahr 2009 aus<br />

Anlass der Gründung der Bundesrepublik<br />

Deutschland unter dem Titel »Vor 60 Jah<br />

ren« stand, widmet sich der <strong>Burgbote</strong><br />

künftig bei seinem Blick ins Archiv einem<br />

jeweils aktuellen Anlass.<br />

In dieser Ausgabe ist es das Porträt von<br />

Günter Roggendorf, der vor 44 Jahren dem<br />

KMGV beitrat. <strong>Der</strong> damals monatlich er<br />

scheinende <strong>Burgbote</strong> berichtete 1966 in<br />

seiner Augustausgabe:<br />

»...ging am Donnerstag, dem 30. Juni 1966,<br />

die erste Chorschule 1966 zu Ende. Vor<br />

einem fachkundigen Auditorium aus Vor<br />

stand, Musik- und Einführungsausschuss<br />

legten die Herren dieser Chorschule Proben<br />

des Erlernten ab. Es ist erstaunlich, in welch<br />

kurzer Zeit Professor Hermannjosef Rüb<br />

ben die jungen Sänger in die Musiklehre<br />

eingeführt hat. Sowohl z. B. die Noten<br />

kenntnisse, das Bestimmen der Tonarten<br />

und ganz besonders das gute Treffen der oft<br />

schwierigen Intervalle ließen ihren Eifer und<br />

ihr Interesse erkennen. Zum Abschluss tru<br />

gen sie, gut einstudiert, in schönem Stim<br />

menklang ein vorzügliches Quartett »Fips-<br />

eine ,fabelhafte' Hundegeschichte« - Ge<br />

dicht von Christian Morgenstern, Verto<br />

nung von Hermannjosef Rübben - vor. Mit<br />

Recht konnte nach kurzer Beratung der er<br />

weiterten Prüfungskommission Vizepräsi<br />

dent Heinz Odendahl die Herren<br />

beglückwünschen und ihnen ans Herz<br />

legen, sich der Tradition des Kölner Män<br />

ner-Gesang-Vereins bewusst zu sein. Nur<br />

im Verfolg des bisher gezeigten Pflichteifers<br />

und einer absoluten Treue, wie sie die alten<br />

Mitglieder allzeit bewiesen hätten, könnten<br />

die Leistung und der Ruf unseres weltbe<br />

rühmten Chores gesichert bleiben.« UR


I<br />

!■ fS"<br />

Halleluja -<br />

preiset 3ahwe<br />

<strong>Der</strong> rituelle Gesang der<br />

christlichen Frühkirche<br />

421<br />

Schon seit langem hatte der militärische Druck auf die Nordgrenzen des römischen<br />

Reiches zugenommen. Aus einzelnen Scharmützeln am berühmten Grenzwall »Limes«<br />

entwickelten sich die blutigen Kriegszüge der Epoche der Völkerwanderung.<br />

Langobarden, Hunnen, Vandalen und Germanen fielen ins römische Reich ein und be<br />

gründeten den Transformationsprozess, der im Zerfall des weströmischen Reiches und im<br />

Übergang ins abendländische Mittelalter mündete. Mit einer starken christlichen Kirche,<br />

die auch die weitere Entwicklung der Musik über Jahrhunderte entscheindend prägte.<br />

In den vergangenen Ausgaben des »Burg<br />

boten« stand der Rückblick auf die Ur<br />

sprünge musikalischer Traditionen aus der<br />

antiken Klassik im Vordergrund. Aber Spiel<br />

und Tanz mit philosophisch geschultem<br />

Theorieüberbau gingen in den Wirren der<br />

Völkerwanderung zusammen mit dem uni<br />

versellen Machtanspruch des römischen<br />

Reiches unter. Und gerieten in der Begeg<br />

nung zwischen der Kultur der nordischen<br />

M Ein Umbo (Schildbuckel) der Langobarden,<br />

Norditalien, 7. Jahrhundert


Aus Byzanz, Konstantinopel, dem heutigen<br />

Instanbul, und aus dem jüdischen Kultus<br />

(Gemälde rechts zeigt die jüdische Gemeinde<br />

am Jörn Kippurfest) kamen viele Anregungen,<br />

die Kirchenvater Augustin (links) aufnahm.<br />

Mit der Völkerwanderung (oben: Karte nach Ende<br />

des römischen Reiches und Kaiserkrone der<br />

Langobarden) begann das europäische Mittelalter.<br />

/<br />

Völker und den Resten der römischen<br />

Kultur zum großen Teil in Vergessenheit. So<br />

bedeutsam die griechische Schule für die<br />

Kulturschaffenden der Renaissance wurde,<br />

so wenig lässt sich ein Übergang aus der<br />

Antike in die stark kirchlich geprägte Epo<br />

che des ausgehenden Altertums feststeilen.<br />

Lediglich der christliche Glaube, der sich im<br />

weströmischen Reich unter Nutzung der la<br />

teinischen Sprache und im oströmischen<br />

Reich in griechischer Sprache als Träger des<br />

rituellen und kulturellen Erbes etablieren<br />

konnte, garantierte so etwas wie Kontinuität<br />

im schwierigen Prozess der Transformation.<br />

Vor allem die weitere Entwicklung der<br />

Musikgeschichte des Abendlandes ist nur<br />

mit diesen Vorzeichen des Untergangs des<br />

römischen Imperiums und der Neugestal<br />

tung der europäischen Landkarte im Pro<br />

zess der Völkerwanderung und unter der<br />

kulturellen Führung der christlichen Kirche<br />

verständlich.<br />

Musik als rituelle Rezitation<br />

So wurde die Musik in dieser Zeit zwischen<br />

dem 1. und 6. Jahrhundert fast ausschließ<br />

lich als Unterstützung des kirchlichen Ritus<br />

verstanden. Zumindest sind heute nur noch<br />

solche Quellen erhalten, die diese Schluss<br />

folgerung nahe legen. Von Instrumenten,<br />

mit denen bei gesellschaftlichen Anlässen<br />

aufgespielt wurde, finden sich ebenso we<br />

nige Aufzeichnungen wie über fröhlichen<br />

Gesang, der die Stimmung bei Festen und<br />

Feiern heben sollte. In den Aufzeichnungen<br />

der Kirchenväter - unter anderem bei<br />

Augustin, der die Theologie des gesamten<br />

Mittelalter wesentlich bestimmen sollte -<br />

finden sich hingegen durchaus Anmerkun<br />

gen über die Funktion der Musik im<br />

Gottesdienst. Einigkeit zwischen allen<br />

christlichen Gelehrten bestand in dieser<br />

Zeit darin, dass Instrumente weder in der<br />

Messe, noch im Offizium etwas zu suchen<br />

143


441<br />

hätten. Darin unterscheidet sich die christ<br />

liche Praxis deutlich vom jüdischen Gottes<br />

dienst, der die Begleitung mit Instrumenten<br />

schon seit Jahrhunderten kennt und auch<br />

in der Erinnerung an die Tempelmusik in<br />

das herannahende Mittelalter überführt.<br />

Für die Kirchenväter der auf Rom ausge<br />

richteten Kirche war lediglich die gesang<br />

liche Ausgestaltung der Rezitation von<br />

alt- oder neutestamentlichen Texten im<br />

Stundengebet akzeptabel. Bei der musikali<br />

schen Ausgestaltung greift die westliche<br />

Kirche in starkem Maße auf die Traditionen<br />

der byzantinischen Kirche, der syrischen<br />

und koptischen Gemeinden und den Synagogengesang<br />

der jüdischen Gemeinden<br />

zurück. Um das Jahr 400 nach Christus<br />

bringt so zum Beispiel der Mailänder Bi<br />

schof Ambrosius heilige Gesänge mit nach<br />

Mailand und begründet hier im klösterli<br />

chen Leben eine reiche Gesangskultur. Zu<br />

den ersten Rezitativen, die um eine Melodie<br />

für den Sologesang des Vortragenden berei<br />

chert werden, zählt der Ruf »Hallelujah«.<br />

Dieser Ruf, bis heute im Zentrum des<br />

christlichen Gottesdienstes stehend, wird<br />

ebenfalls im vierten nachchristlichen Jahr<br />

hundert aus der jüdischen Tempelmusik in<br />

die christliche Verkündigung integriert. Bei<br />

dem Begriff »Hallelujah« handelt es sich um<br />

eine Verbform im Imperativ, die aus der he<br />

bräisch-aramäischen Sprache entnommen<br />

ist. Das Grundverb heißt »halal« und be<br />

deutet »preisen, ehren«. Angehängt an das<br />

Verb findet sich mit der Silbe »jah« eine Ab<br />

kürzung des Wortes Jahwe - die hebräische<br />

Gottesbezeichnung. Zusammengesetzt be<br />

deutet der Ruf »Hallelujah« also »Preiset<br />

Jahwe, den Herrn«. Wie selbstverständlich<br />

noch im vierten Jahrhundert ein solches<br />

Glaubensbekenntnis aus der jüdischen Sy<br />

nagoge Eingang in christliche Klöster<br />

finden konnte, erstaunt nur aus dem histo<br />

rischen Rückblick. Die strikte Trennung<br />

zwischen jüdischer und christlicher Kultus<br />

gemeinde, die im Mittelalter Züge von offe<br />

ner Feindschaft annahm, wurde erst mit<br />

dem Erstarken des Papsttums zur gelebten<br />

kirchlichen Praxis.<br />

Das Wort steht Im Zentrum<br />

Schon früh wurde im theologischen Disput<br />

allerdings deutlich, dass der Gesang im Got<br />

tesdienst mit einer Wanderung auf einem<br />

schmalen Berggrat zu vergleichen war. Ei<br />

nerseits wurde mit der gesanglichen Her<br />

vorhebung bestimmter Textpassagen deren<br />

Bedeutung in besonderer Weise betont. Bis<br />

heute ist in katholischen Messe dieser Ge<br />

danke erkennbar: Besonders wichtige Ele<br />

mente der Gottesdienste werden in einer<br />

liturgischen Gesangsform vom Geistlichen<br />

zelebriert. Die Form dieses Gesangs, die<br />

häufig mit einer kurzen Melodiefloskel be<br />

ginnt und dann einen ganzen Vers auf einer<br />

Note verharrend rezitiert, lässt sich tatsäch-<br />

Bischof Ambrosius von Mailand brachte<br />

um 400 n. Christus Psalmodien und<br />

Hymnen der byzantinischen Kirche mit<br />

nach Italien.


In den Klöstern, die im frühen Mittelalter<br />

entstanden - hier die Klosterkirche Reij<br />

chenau auf der Insel Mainau - wurde der<br />

einstimmige Gesang der Mönche eingeübt.<br />

<strong>Der</strong> Vortrag im Stundengebet<br />

lich bis in die frühe Geschichte der byzan<br />

tinischen Kirche und dann auch in den<br />

Stundengebeten der ersten klösterlichen<br />

Lebensgemeinschaften zurück verfolgen.<br />

Dafür, dass die Gesänge nicht weiter ausge<br />

schmückt wurden, war im Bereich der rö<br />

misch-katholischen Kirche vor allem der<br />

Gedanke von Bedeutung, dass das verkün<br />

digte Wort an sich heilig sei. Dieses heilige<br />

Wort bedarf nicht der ergänzenden Aus<br />

schmückung. Im Gegenteil, man könnte bei<br />

einer zu starken musikalischen Ausgestal<br />

tung den Eindruck gewinnen, als hätte die<br />

Verkündigung des Wortes Gottes solcherlei<br />

Zierat notwendig. Dagegen wollte sich die<br />

entstehende Amtskirche unter allen Um<br />

ständen verwahren und darin liegt auch ein<br />

wichtiger Grund, dass über mehrere Jahr<br />

hunderte in den europäischen Kirchen und<br />

Klöstern keine Musikinstrumente zu finden<br />

waren, mit denen man den Gesang hätte<br />

untermalen können.<br />

Mit zwei Begriffen wird in der Musikwis<br />

senschaft diese Form des rituellen, einstim<br />

migen Gesangs in der frühen christlichen<br />

Kirche gekennzeichnet: responsorisch und<br />

antiphonisch. Unter dem Begrilf responso<br />

risch ist zu verstehen, dass sich der Gesang<br />

im frühkirchlichen Kontext als ein Wech<br />

selspiel zwischen dem Vortragenden und<br />

einer mit einer musikalischen Floskel ant<br />

wortenden Gemeinde darstellte. <strong>Der</strong> Vor<br />

tragende trug also eine Verszeile vor und die<br />

Gemeinde antwortete. Zum Beispiel mit<br />

dem schon beschriebenen Ruf »Hallelujah«.<br />

Dabei konnte im Übrigen die Antwort der<br />

Gemeinde durchaus mit melismatischen<br />

Wendungen musikalisch reicher verziert<br />

sein. Dies bedeutet, dass der Antwortruf<br />

nicht nur auf einer Note deklamierend vor<br />

getragen wurde, wie der Haupttext des vor<br />

getragenen Psalms, sondern dass auf einer<br />

Silbe des Antwortrufs durchaus mehrere<br />

145<br />

Stift Ossiach - Darstellung »Maria erscheint ►<br />

Papst Gregor«


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Srnurung<br />

Noten in unterschiedlichen Tonhöhe plat<br />

ziert werden konnten, so dass hier eine um<br />

fangreichere Melodik zu beobachten ist.<br />

Das Stichwort antiphonisch bezieht sich<br />

darauf, dass viele Psalmen und Hymnen als<br />

Gesangsstücke für zweigeteilte Chöre ange<br />

legt waren. <strong>Der</strong> antiphonische Vortrag be<br />

schreibt den Wechsel zwischen diesen zwei<br />

Chorhälften. Dabei stehen den Sängern ver<br />

schiedene Optionen zur antiphonischen<br />

Umsetzung eines gesungenen Psalms zur<br />

Verfügung: Es können durch die beiden<br />

Chorhälften einfach korrespondierende<br />

Teile im Wechselgesang wiederholt werden.<br />

Die eine Chorhälfte deklamiert einen ersten<br />

Teil eines Verses und dieser wird umgehend<br />

von der zweiten Chorhälfte wiederholt und<br />

so fort. Erweitert wurde im Verlauf des vier<br />

ten und fünften Jahrhunderts dieser Vortrag<br />

um die Idee, zu jedem weiteren Versteil die<br />

Melodie leicht zu verändern und zu modifi<br />

zieren. Diese Veränderung wurde wiederum<br />

zunächst von der ersten Chorhälfte vorge<br />

sungen, dann von der zweiten Chorhälfte<br />

ebenfalls mit der neuen Melodie beantwor-<br />

▲ Geiserich war König der Vandalen von 428<br />

bis 477, die zu dieser Zeit in Spanien ansäs<br />

sig waren. Werbebilderserien einer FLeischextraktpackung,<br />

<strong>Jahrgang</strong> 1<strong>90</strong>5.<br />

tet. Vor allem grammatikalische Besonder<br />

heiten des Psalmtextes wurden so chorisch<br />

herausgearbeitet. Ein drittes Vortragsmo<br />

dell steigerte das Klangvolumen der<br />

Mönchschöre: An die jeweiligen Versteile,<br />

die wie in den ersten beiden Vortragsmo<br />

dellen jeweils von einer Chorhälfte vorge<br />

sungen und von der anderen Hälfte<br />

beantwortet wird, wird ergänzt um einen<br />

gemeinsamen Refrain. Beide Chorhälften<br />

griffen den Refrain auf und ließen den<br />

vollen Klang des Chores im Offizium<br />

hören. Diese Entwicklungen bestimmten<br />

die weitere Ausarbeitung des römisch<br />

gregorianischen Ritus, der später im Karo<br />

lingerreich zu Blüte der Cregorianik führen<br />

sollte. Für Frauen war übrigens in vielen<br />

Gemeinden in diesen Jahren der Gesang in<br />

der Kirche noch streng untersagt. AH<br />

147


Sängerwerbung<br />

im Opernhaus<br />

481 Wenn man seit Jahren jeden Donnerstag<br />

abend das Tor der Wolkenburg durch<br />

schreitet, um pünktlich zum Einsingen den<br />

Probensaal zu erreichen, kann man sich<br />

kaum vorstellen, wie hoch die Hürde für<br />

neue Interessenten des Kölner Männer-Ge<br />

sang-Vereins sein muss. Aber als Sänger, der<br />

sich noch gut an den ersten Abend in der<br />

Wolkenburg erinnern kann, kann ich sagen:<br />

Man muss schon mit einem guten Selbstbewusstsein<br />

ausgestattet sein, um die Füße<br />

über die Schwelle zu setzen. Auch wenn<br />

man dann in wirklich sehr angenehmer<br />

Weise aufgenommen wird, heißt es eben<br />

doch für jeden neuen Sänger, zunächst dem<br />

natürlichen Wunsch eine Ausrede zu fin<br />

den, zu widerstehen und eine »Schnupper-<br />

Probe« zu besuchen.<br />

Wenn man schon einige Sänger vom Ge<br />

sicht her kennen würde, könnte der Weg<br />

vielleicht leichter fallen - haben wir uns ge<br />

dacht. Und wenn man von einem Sänger<br />

angesprochen würde, der deutlich macht.<br />

dass auch der »berühmte« KMGV Mitsän<br />

ger sucht, könnte dies helfen die Hinder<br />

nisse zu verkleinern - haben wir uns<br />

gedacht. Und wenn man mit Freundlichkeit<br />

und Humor davon erzählt, dass Singen im<br />

Männerchor kein angestaubtes Relikt der<br />

Vergangenheit, sondern ein faszinierendes<br />

Hobby ist, könnten wir vielleicht Interes<br />

senten gewinnen - haben wir uns gedacht.<br />

Wo wäre es besser auszuprobieren als bei<br />

den Vorführungen der Cäcilia Wolkenburg<br />

im Opernhaus - haben wir uns gedacht und<br />

in die Tat umgesetzt.<br />

Das Foyer als Bühne<br />

Ausgestattet mit brombeerfarbenen, be<br />

druckten Sweatshirts und einer Handvoll<br />

Flyern machen wir uns am Donnerstag, den<br />

28.01.<strong>2010</strong> um 19:00 Uhr an den Praxistest.<br />

Nach und nach bevölkert sich das Foyer des<br />

Opernhauses mit Gästen, die die abendliche<br />

Cäcilia-Vorstellung besuchen möchten.


Und zwei Erkenntnisse stellen sich bei Ri<br />

chard, Georg und mir schnell ein: Von allen<br />

Gästen wird man freundlich begrüßt, die<br />

Ansprache wird nicht als unerwünschte<br />

Werbung empfunden. Im Gegenteil: Es wird<br />

Lob dafür ausgesprochen, dass man sich so<br />

aktiv für den KMGV engagiert. Die zweite<br />

Erkenntnis ist mindestens ebenso wichtig:<br />

Es gibt durchaus eine nennenswerte Anzahl<br />

von Männern, die in unser »Beute-Schema«<br />

passen. Zwischen 25 und 45 Jahre alt müs<br />

sen sie sein und bereit, sich mit der Idee<br />

vom Singen auseinander zu setzen.<br />

Die Rolle der Frau<br />

Bei der Mehrzahl der Gespräche zeigt sich,<br />

dass der Anlass des Divertissementchens<br />

gut gewählt ist. Denn hier sind nicht nur die<br />

richtigen Männer zu finden - sie treten<br />

auch noch in Begleitung ihrer Frauen auf.<br />

Und wer wüsste nicht, dass es ohne die Un<br />

terstützung der Frauen kaum ein Sänger bis<br />

zur ersten Probenteilnahme in der Wolken<br />

burg schaffen würde. Nur wenn die Frauen<br />

im Sinne unserer Ansprache assistieren, die<br />

Idee unterstützen und die interessierten<br />

Männern daran erinnern, dass ein Don<br />

nerstagabend angebrochen ist, kann aus<br />

dem Wunsch nach einer aktiven Mitglied<br />

schaft im KMGV Wirklichkeit werden. Und<br />

immer dann, wenn eine Ehefrau oder Part<br />

nerin sich im Gespräch im Foyer des<br />

Opernhauses positiv äußerte, können wir<br />

hoffen, dass ein neuer Aspirant nach den<br />

Karnevalstagen in der Wolkenburg zu be<br />

grüßen sein wird.<br />

<strong>Der</strong> Weg auf die Bühne<br />

An einem zweiten Abend der aktiven An<br />

sprache von Zillche-Gästen zur Mitglieder<br />

werbung nutzte Richard Beyer die<br />

Gelegenheit, Interessenten in der Pause ein<br />

wenig »Bühnenluft« schnuppern zu lassen.<br />

▲ Axel Hollander, Georg Fickus und Richard Beyer<br />

informieren Gäste der Zillchen-Vorstellung über<br />

den KMGV. An einem weiteren Abend erhalten sie<br />

Verstärkung von Johannes Stolz.<br />

Sechs Interessenten führte er hinter die<br />

Bühne und durch den Orchestergraben. Ob<br />

dieser Gang hinter den Vorhang und unsere<br />

gesamte Aktion erfolgreich sein wird, muss<br />

sich in den nächsten Proben zeigen. Wenn<br />

aus den beiden Aktions-Abenden jeweils<br />

ein neuer Sänger gewonnen würde, dann<br />

wüssten wir, was nächstes Jahr zu tun ist:<br />

Jede Zillche-Vorstellung aktiv zur Werbung<br />

neuer Sänger nutzen.<br />

AH


Tipps zu Musik- und<br />

Kulturveranstaltungen<br />

zum Frühjahr und Frühsommer - ausgewählt<br />

von unserem Kultur-Experten Rüdiger-Rene Keune.<br />

501<br />

CD-Tipps<br />

Die Pianistin Anna Gourari ist eine der außer<br />

gewöhnlichsten Klavierspielerinnen ihrer Gene<br />

ration und genießt als Solistin und Kammermusikerin<br />

einen ausgezeichneten Ruf. Nun hat<br />

sich Anna Gourari an einen weiteren Klassiker<br />

herangewagt: »Frederic Chopin - The Mazurka<br />

Diary« (edel / Berlin Classic). Chopin ist ein<br />

Komponist, der wie kein anderer einen hohen<br />

Grad an menschlicher Aufrichtigkeit und den<br />

Ausdruck der intimsten Gefühle erfordert. Die hat<br />

Anna Gourari auf dem Album wie kein(e) andere(r)<br />

umgesetzt. Das bewies sie schon mitihrem<br />

letzten hervorragenden Album .Johannes Brahms<br />

- Die späten Klavierstücke / The Late Piano Pieces<br />

opp. 116-119" (edel/ Berlin Classic).<br />

Nicht nur äußerlich zählt der Geiger David Garrett<br />

mit seinem aktuellen Album »Classic Romance«<br />

(Warner Music) zu den Diamanten der<br />

Klassik-Szene. <strong>Der</strong> »Pop-Paganini mit dem La<br />

gerfeldzopf« wurde schon mehrfach von Stefan<br />

Raab in seine Sendung »tv total« eingeladen, der<br />

hier auch das junge - nicht an Klassik interes<br />

sierte - Publikum überzeugte. Mit »Classic Romance«<br />

hat er zwölf sehr romantische Klassiker<br />

ausgewählt: u.a. Mendelsohn Violin Concerto<br />

1-3 (Felix Mendelsohn Bartholdy), Zigeunerweisen<br />

1-3 (Pablo De Sarasatte), Humoresque<br />

(Antonin Dvorak) oder die Serenade (Franz<br />

Schubert). Während er beim Hummelflug (65,<br />

26 Sekunden) kaum zu überbieten ist, zeigt er<br />

bei dem Titel des Albums entsprechend sehr viel<br />

Gefühl bei seinen »Streicheleinheiten« - da<br />

hängt der Himmel sprichwörtlich voller Geigen.<br />

Weitere erwähnenswerte hochwertige Klassik-<br />

Alben sind: »Die Klaviersuiten« des Komponi<br />

sten Georg Friedrich Händel (edel / Berlin Clas<br />

sic) und Schirmer: Goldberg-Variationen (edel<br />

/ Berlin Classic) des Komponisten Johann Seba<br />

stian Bach als Doppel-CD von Ragna Schirmer.<br />

Ebenso gehören die Alben Klarinettensonaten<br />

und -Trio (edel/ Berlin Classic) von Sharon Kam,<br />

Martin Helmchen, Gustav Rivinius und Johannes<br />

Brahms (Komponist) und Piano & Porte (edel/<br />

Berlin Classic) von den Komponisten Beethoven,<br />

Brahms und Ravel von Mihaela Ursuleasa zu den<br />

musikalischen Diamanten der klassischen Musik.<br />

Weitere besonders hervorragende Klassik-Alben:<br />

Dlga Cheps »Chopin« (Sony), Kölner Klassik<br />

Kollektion: 5-er-CD-Box (WDR), Kuschel Klassik<br />

„The Best Of 2". (Sony Music).<br />

Und wer Vokal-Klassik mag, dem seien besonders<br />

folgende Alben empfohlen:<br />

Lucia Aliberti »...sings Bellini« (edel / Berlin<br />

Classic) I Europa Chor Akademie (Dirigent: Sylvain<br />

Cambreling / Tenor: Paul Grooves) »Grande<br />

Messe des Morts« (Sono Music), Europa Chor Aka<br />

demie (Dirigent: Joshard Daus / Bariton: Michael


VoLle / Sopran: Fionnuala Mc Carthy) Ein deut<br />

sches Requiem (Sono Music) I Franz Grundheber<br />

„Lieder einer Reise - Songs Of Travel" (Spektral)<br />

I Anja Harteros »Von ewiger Liebe« (edel / Ber<br />

lin Classic) I Matthias Horn »Schubert: Winter<br />

reise« (Spektral) I Christiane Karg / Burkhard<br />

Kehring Verwandlung - Lieder eines Jahres<br />

(Sony) I Arcadi Volodos Volodos in Vienna (Sony).<br />

Simcock, Walker, Swallow & Nussbaum »New<br />

Inspiration« I 10.06. Martin Sasse Trio feat.<br />

Dusko Gojkovic & Paul Heller. Fast alle Konzerte<br />

beginnen um 20 Uhr. - Tickets: 01805.58 78 42<br />

(12 Cent/Min.). Infos www.altes-pfandhaus.de.<br />

Altes Pfandhaus<br />

Kartäuserwall 20, 50678 Köln-Südstadt,<br />

Tel. 0221 - 278 36 85, Fax 0221 - 278 36 86<br />

Im »Kölner Wohnzimmer des Jazz« empfehle ich<br />

folgende Termine: I 06.03.<strong>2010</strong> Gerald Clayton<br />

Trio „CD Premiere: two-shade " 118.03. Hartmut<br />

Schulz & Streichquartett Ad Libitum »Tango Me<br />

diäval - üne soiree chez Monsieur Machaut« i<br />

21.03. Richard Bargel & Friends »Mississippi<br />

Beat - Part IV« I 26.03. Kevin Mahogany &Tony<br />

Lakatos Quintett »Gentlemen Swing« I 27.03.<br />

Lange Pfandhaus Jazz Nacht • Part II <strong>2010</strong>:<br />

20:00 Uhr: Michael Wollny & Heinz Sauer Duo<br />

und 21:30 Uhr: Sasse, Goldsby & Smock f 14.04.<br />

Pablo Ziegler Trio »Tango meets Jazz« I 17.04.<br />

Lange Pfandhaus Jazz Nacht • Part III <strong>2010</strong>:<br />

20:00 Uhr: Susan Weinert und 21:30 Uhr: Joa<br />

chim SchoeneckerS Bert Joris Quartett I 19.04.<br />

Roy Ayers & Band „Ubiquity | Fresh Vibes &<br />

Blaxploitation" (2 Konzerte: um 19 und um 21<br />

Uhr) I 22.04. Dominic Miller & Band »Fourth<br />

World« I 23.04. Vienna Teng »Dreaming Through<br />

The Noises« I<br />

25.04. Bach Verein Köln »Hugo<br />

Wolf-Ein Komponistenporträt« I 01.05. Zinno<br />

ber Schnee von gestern - Chansons I 02.05.<br />

Torun Eriksen Band »Prayers & Observations« I<br />

08.05. Be „Musica Populär do Brasil" I 03.06.<br />

Lanxess-Arena ehemals Köln-Arena<br />

Willy-Brandt-Platz 3, 50679 Köln-Deutz<br />

I 06.03. Atze Schröder »Revolution« I 14.03.<br />

Semino Rossi I 20.03. Eros Ramazotti I 26. /<br />

27.03. Best of Musical I 04.04. Schwanensee<br />

On Ice 110.04. Howard Carpendale 107.-23.05.<br />

UHF Eishockey WM <strong>2010</strong><br />

Infos: www.lanxess-arena.de<br />

Comedia Theater<br />

I<br />

COMEDIA<br />

Theater<br />

Vondelstr. 4-8, 50677 Köln, TeL 0221-399 60 10<br />

Comedy, Kabarett und Musik vom Feinsten im<br />

neuen gemütlichen Ambiente: I 09.-04.03.<br />

Köster & Hocker »Cäsh zo Äsch« I 05./06.03.<br />

Django Asyl »Fragil« I 11.03. Moritz Netenjakob<br />

»Multiple Sarkasmen«! 22.03. Black Fööss<br />

»unplugged I 24./25.03. Clyde & Bonnie<br />

I 26./27./28.03. Wilfried Schmickler »Es war<br />

nicht alles schlecht« I 30.03. BASTA! »Fünf«<br />

I 22./23.04 Richard Rogler »Stimmung« I<br />

24.04. Hennes Bender »Egal gibt's nicht« I<br />

28.04. Lilo Wanders »LiebesLeben« I 29.04.<br />

Rorian Schröder »Du willst es doch auch«<br />

Infos: www.comedia-koeln.de<br />

151


521


Haste Töne? Oder:<br />

Sag mir wo die Noten sind!<br />

Wie war es in der Wolkenburg doch vordem,<br />

für die Sänger so herrlich bequem!<br />

Denn, man war faul! Kaum regte man sich,<br />

ging nach der Probe nach Ffause<br />

und pflegte sieh.<br />

Da gab es ein Männlein, das fleißig bei Nacht,<br />

die gewünschten Noten in Ordnung gebracht:<br />

Gefaltet und beschriftet und in der Sänger Fach gelegt.<br />

Damit keine Verwechslungen der Noten geschehen,<br />

wurden sie mit dem Namen des Sängers versehen.<br />

So wurde nun manches bewegt.<br />

Und als man zur nächsten Probe sich wieder fand ein,<br />

lagen die Noten in den Fächern, geordnet, sauber und fein.<br />

So konnte die Probe gut gelingen.<br />

Und als die Sänger zu singen anfingen,<br />

der ITerr Steiner hinter dem Flügel thront,<br />

dabei oft recht bissig den zweiten Tenor nicht verschont.<br />

153<br />

Als dann die zweite Probe mit neuer Literatur passiert,<br />

ist der Note Fülle schon um die ffälfte reduziert.<br />

So mancher Sänger ruft: Oh, Jott!<br />

Schrecklischsch! Ming Note sind fottl<br />

Was ist denn da los? Was sind das für Schoten?<br />

Dass einhundert Männer brauchen einhundertfünfzig Noten<br />

Sagt mir wo die Noten sind?<br />

Wo sind sie geblieben?<br />

Dass sie so schnell sind entrinnt -<br />

wer hat dies getrieben?<br />

Mensch Leute, hört auf den Boten:<br />

Achtet besser auf Eure Noten I<br />

MS


KMGV Termine <strong>2010</strong><br />

Die KMGV-Proben sind jeweils donnerstags von 19.00 bis 21.30 h<br />

Die Chorschule findet immer vor der KMGV-Probe um 18.00 h statt<br />

541<br />

Besonderheiten » 1./2. Quartal <strong>2010</strong><br />

Samstag 13.03. 10.00 Generalprobe (lit.COLOGNE) Stoiberger Str.<br />

Sonntag 14.03. 11.00 Mitwirkung bei litCOLOGNE Schauspielhaus<br />

19.30 Mitwirkung bei lit.COLOGNE Schauspielhaus<br />

Dienstag 30.03. 19.00 Probe (anstelle Do. 01.04.) Wolkenburg<br />

Dienstag 13.04. 19.00 Probe Wolkenburg<br />

Dienstag 20.04. 19.00 Probe (anstelle Do. 22.04.) Wolkenburg<br />

Donnerstag 22.04. 19.00 Jahreshauptversammlung Wolkenburg<br />

Montag 26.04. 19.00 Vorstellabend Cäcilia Wolkenburg<br />

Dienstag 04.05. 19.00 Probe Wolkenburg<br />

Dienstag 11.05. 19.00 Probe (anstelle Do. 13.05.) Wolkenburg<br />

Dienstag 18.05. 19.00 Probe (anstelle Do. 20.05.) Wolkenburg<br />

Freitag - Sonntag 28.-30.05. Probenwochenende Wermelskirchen<br />

Dienstag 01.06. 19.00 Probe (anstelle Do. 03.06.) Wolkenburg<br />

Dienstag 08.06. 19.00 Probe Wolkenburg<br />

Dienstag 15.06. 19.00 I.Hauptprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag 17.06. 19.00 2. Hauptprobe Stoiberger Str.<br />

Freitag 18.06. 19.00 Generalprobe Hilchenbach<br />

Samstag 19.06. 20.00 Jahreskonzert Philharmonie<br />

Vorschau » 3. Quartal <strong>2010</strong><br />

Dienstag 28.09. 19.00 Probe (anstelle Do. 30.09.) Wolkenburg<br />

Terminänderungen vorbehalten - siehe auch: www.kmgv.de


Kölner IVIänner-Gesang-Verein<br />

Rhein, Wein<br />

und Loreley<br />

Samstag 19.6.<strong>2010</strong>, 20:00 Uhr<br />

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KOLNER<br />

MANNER-GESANG<br />

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gegründet 1842<br />

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Mitteilungsblatt des KMGt<br />

Ts^^ruüttis<br />

Jahreskonzert in der<br />

Kölner Philharmonie<br />

Interview mit<br />

Prof. Friedrich Radermacher<br />

Jahreshauptversammlung<br />

Feuer in der Wolkenburg


Wir sind überaii da,<br />

wo was iäuft.<br />

Kulturelles Engagement für die Region.<br />

Da simmer dabei.<br />

nergie


Blick von linker Rheinseite auf den Loreleyfelsen<br />

2 Inhalt<br />

Spannende Zeiten 5<br />

Jahreskonzert <strong>2010</strong> 6<br />

Jahreshauptversammlung des KMGV 12<br />

Personen und Persönliches<br />

Interview mit Prof. Friedrich Radermacher 18<br />

13<br />

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KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

Vorstellabend des Zillchens 2011 25<br />

KMGV-Familie 26<br />

Impressum 29<br />

KMGV »Goes Literature« 30<br />

<strong>Der</strong> neue Notenwart 33<br />

Neues vom Stadtarchiv 34<br />

Vom Sprint zur Fuge <strong>Der</strong> neue<br />

Chorleiterassistent Alexander Rüth 36<br />

Notenschlüssel Kirchliche Choräle<br />

verbinden das Abendland 38<br />

Einweihung in St. Andreas 42<br />

Feuer in der Wolkenburg 45<br />

Aus dem Archiv Heute: vor 25 Jahren 47<br />

0-Töne Steiner 48<br />

KMGV Termine <strong>2010</strong> 50


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Spannende Zelten<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

zum zweiten Mal innerhalb der letzten Jahre<br />

konnten die Sänger des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins erleben, dass ein musikali<br />

sches Werk, dessen Einstudierung wir uns<br />

vorgenommen hatten, sich »störrisch« ge<br />

bärden kann. Wie schon beim Werk »Antigone«<br />

war es in diesem Jahr bei der<br />

Komposition »Das Glück von Edenhall«<br />

von Robert Schumann ein langer Weg, bis<br />

sich die Kraft des Werkes nach zäher<br />

Probenarbeit ganz plötzlich erschloss. Wie<br />

sehr gerade diese Spannung unseren Chor<br />

motivieren kann, konnten die Gäste unse<br />

res Jahreskonzertes in der Philharmonie<br />

dann live miterleben. Die gemeinsame Ar<br />

beit von Sängern, Orchester und unserem<br />

musikalischen Leiter Bernhard Steiner<br />

zahlte sich in einer engagierten Darbietung<br />

aus. Mein Dank gilt allen Sänger, die wie<br />

derum bewiesen haben, dass die Konzerte<br />

des KMGV einen musikalischen Höhe<br />

punkt im Chorgeschehen unserer Region<br />

darstellen - verbunden mit meiner herzli<br />

chen Einladung an alle Gäste des Konzertes<br />

auch weiterhin unsere musikalische Arbeit<br />

mit ihrem Konzertbesuch zu begleiten.<br />

Nicht wenige Sänger der Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg haben si<br />

cher mit einer Träne der Wehmut die Oper<br />

am Abend der letzten Aufführung unseres<br />

diesjährigen Divertissementchens verlassen.<br />

Heute zeigt sich, dass die kulturpolitischen<br />

Entwicklungen in der Stadt Köln uns uner<br />

wartet noch mindestens eine weitere Spiel<br />

zeit in unserem »Wohnzimmer« Opernhaus<br />

bescheren. Ein Umzug in eine andere Spiel<br />

stätte - das »Palladium« oder eine andere<br />

Alternative - wird erst dann notwendig<br />

werden, wenn die neuen Planungen für die<br />

Sanierung von Oper und Schauspielhaus<br />

ausgearbeitet sind. Für alle Mitspieler und<br />

für die große Mehrzahl der Gäste des<br />

Divertissementchen 2011 sicher eine gute<br />

Nachricht.<br />

Ebenso spannende Nachrichten lassen sich<br />

aktuell aus unserer Chorschule vermelden.<br />

Mit einer Zahl von Aspiranten, wie sie<br />

schon seit vielen Jahren nicht mehr regi<br />

striert werden konnte, beobachten wir einen<br />

Trendwechsel: Für viele junge Menschen<br />

scheint die Idee, mit den eigenen musikali<br />

schen Talenten aktiv umzugehen, wieder<br />

einen größeren Reiz auszuüben. Wir freuen<br />

uns, dass verstärkt junge Sänger die Chan<br />

cen erkennen, die in der Breite des musi<br />

kalischen Repertoires im KMGV - vom Di<br />

vertissementchen bis zum Philharmonie<br />

konzert - liegen. Alle Verantwortlichen im<br />

KMGV arbeiten konzentriert daran, die<br />

Chancen dieses Trends für unseren Verein<br />

aufzugreifen und zu nutzen.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Ihr Gerd Schwieren


Nahezu ohne Fehl und Tadel lieferte der KMGV<br />

erneut ein anspruchsvolles und<br />

abwechslungsreiches Jahreskonzert <strong>2010</strong> ab.<br />

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Wohl selten zuvor in den letzten Jahren<br />

waren vor dem alljährlichen philharmoni<br />

schen Konzert des Kölner Männer-Gesang-<br />

Vereins solche Probenanstrengungen<br />

nötig wie <strong>2010</strong>.<br />

Das Übungswochenende reichte diesmal<br />

nicht aus, um alle Mängel bei der musikali<br />

schen und rhythmischen Umsetzung der<br />

Stücke zu tilgen. Sonderproben für einzelne<br />

Stimmen und den ganzen Chor wurden an<br />

gesetzt. Am Ende haben sich alle Mühen<br />

jedoch gelohnt. Die Sänger zogen unter<br />

heftiger physischer und psychischer Anlei<br />

tung von Dirigent Bernhard Steiner alle Re<br />

gister ihres Könnens und versetzten die zu<br />

etwa drei Viertel gefüllte Kölner Philharmo<br />

nie in Entzücken. Wieder einmal hatte die<br />

besondere Stimmung eines großen Auftritts<br />

gepaart mit der unverwechselbaren Wir<br />

kung der edlen Abendgarderobe jedem San<br />

gesbruder die Spannung gegeben, in der ein<br />

solcher Abend einfach gelingen muss.<br />

<strong>Der</strong> KMGV hatte für sein 25. Jahreskonzert<br />

zu einer romantischen Rheinfahrt geladen,<br />

mit der unter anderem an den 200. Ge<br />

burtstag des Komponisten Robert Schu<br />

mann erinnert wurde. So begann die<br />

Vorstellung auch klassisch mit einer Over<br />

türe (op. 52) des Komponisten. Mit dem<br />

»Lied vom Rheinwein« von Carl Zöllner<br />

ließ der Chor dann kurz das eigentliche<br />

Thema des Abends: »Rhein, Wein und Loreley«<br />

anklingen, um dann noch einmal<br />

ausgiebig zu Schumann zurückzukehren<br />

(Scherzo und Finale aus op. 52 sowie »Das<br />

Glück von Edenhall«).<br />

Die Ballade über das Schicksal des Talis<br />

mans, ein Becher aus Kristall, der den klei<br />

nen englischen Ort Edenhall jahrelang vor<br />

Pest, Cholera und Krieg schützte, dann aber<br />

von einem hochmütigen Lord zerbrochen<br />

wurde, was unverzüglich eine Katastrophe<br />

heraufbeschwor, verlangte den Sängern<br />

volle Konzentration und Leistungskraft ab.<br />

Und das nicht nur, weil es sich bei der Kom<br />

position um ein äußerst anspruchsvolles<br />

Stück handelt, sondern weil der Chor auch<br />

beständig gegen das lebhaft agierende<br />

Orchester, die bestens aufgelegte Südwest<br />

fälische Philharmonie, singen musste. Unter<br />

Aufbietung aller stimmlichen Kräfte gelang<br />

dies auch sehr gut. Das ist größtenteils auch<br />

der beharrlichen und zuweilen an die<br />

Grenze der Belastbarkeit gehenden Einstu<br />

dierung dieses Stücks (vor allem am


Probenwochenende) zu verdanken. Dank<br />

dieser Anstrengungen war der Chor nach<br />

einhelliger Zuschauermeinung in allen Si<br />

tuationen gut zu verstehen. Das in den Pro<br />

ben immer wieder angemahnte und allzu oft<br />

nicht umgesetzte sprachliche Engagement<br />

war stets zu spüren. Nicht ohne Grund<br />

sprach die Presse nach dem Konzert von<br />

»bestens trainierten Tenören und Bässen«.<br />

Nach der Pause ging es dann zur Freude der<br />

Zuhörer vorwiegend um Rhein und Wein<br />

und um Stücke der Schumannschen Zeit<br />

genossen Brahms, Lortzing, Siicher und<br />

Mendelssohn Barthoidy. Einzelne Lieder<br />

wurden mit gespannter Erwartung begrüßt,<br />

weil sie allgemein bekannt waren und man<br />

sich auf die Interpretation durch den Män<br />

nerchor freute. Gänzlich unbekannt hinge<br />

gen war das erst vor kurzem entdeckte Lied<br />

»Goidne Brücken« von Johannes Brahms.<br />

Als einer der ersten Chöre überhaupt führte<br />

der KMGV dieses A-Capella-Stück auf.<br />

Brahms hatte es als Teenager komponiert,<br />

und seither waren die Noten verschollen.<br />

Ebenfalls ohne instrumentale Begleitung<br />

gab der Kammerchor des KMGV die wohl<br />

bekannteste Vertonung des berühmten Loreley-Textes<br />

von Heinrich Heine durch<br />

Friedrich Siicher zum Besten. Gespannte<br />

Ruhe begleitete die äußerst feinfühlig dar<br />

gebotene Interpretation - tosender Beifall<br />

belohnte die Sänger und entschädigte für<br />

das häufige Proben-Mühsal. Und mit der<br />

Uraufführung eines Neu-Arrangements der<br />

»Loreley« von Franz Liszt erinnerte der<br />

Männerchor an das romantische Liedgut<br />

aus der Zeit seiner Gründung im Jahre 1842.<br />

Unter Leitung des bekannten Arrangeurs<br />

Andreas N. Tarkmann hatten Diplomanden<br />

der Musikhochschule Mannheim das Stück<br />

im Auftrag des KMGV neu gesetzt.<br />

Stürmische Ovationen zum Abschluss<br />

fuhren die Herren mit der Darbietung des<br />

Baccheus-Chores aus der wiederholt ge<br />

spielten Theatermusik zu »Antigone« und<br />

mit dem Trinklied aus der Verdi-Oper »Ernani«<br />

ein.<br />

Durch das Programm führte diesmal der<br />

musikalische Leiter des KMGV selbst.


Bernhard Steiner waren bei den Ausfüh<br />

rungen zwar die Anstrengungen seines<br />

Dirigats stets anzumerken, was ihm jedoch<br />

niemand verübelte. Denn schließlich hatte<br />

jeder gesehen, wie intensiv er mit Chor,<br />

101 Orchester und Solisten gearbeitet hatte.<br />

Intelligent und witzig, wie ihn die Vereins<br />

mitglieder kennen, leitete Steiner von einem<br />

Stück zum nächsten und wusste natürlich<br />

auch schlagfertig mit einem Handklingeln<br />

aus dem Auditorium umzugehen.<br />

Besonders zu erwähnen sind auch die für<br />

dieses Programm verpflichteten Solisten.<br />

Tenor Niclas Oettermann und Bass Frank<br />

Blees führten die Solo-Parts im schweren<br />

»Edenhall« professionell aus. Und die<br />

Altistin Evelyn Krähe wusste in der Alt-<br />

Rhapsodie von Brahms und in der neu<br />

arrangierten »Loreley« zu glänzen und zu<br />

punkten.<br />

Interview mit Bernhard Stelner<br />

Das KMGV-Konzert am 19. Juni <strong>2010</strong> war<br />

ein doppeltes Jubiläum: Das 25. Jahreskon<br />

zert in der Kölner Philharmonie und das<br />

zehnte philharmonische Konzert von Bern<br />

hard Steiner mit dem Kölner Männerchor.<br />

Dazu sprach der <strong>Burgbote</strong> mit dem musi<br />

kalischen Leiter des Vereins.<br />

Sie haben soeben Ihr zehntes philharmoni<br />

sches Konzert in Köln gegeben und sind dem<br />

nächst zehn Jahre Dirigent des KMGV. Anloss<br />

für einen kleinen Rückblick. Was geht Ihnen<br />

spontan durch den Kopf?<br />

Eher privates: Eine Dekade ist ja nicht nur<br />

eine relativ lange Amtszeit, sondern auch<br />

ein großer Lebensabschnitt - Lebenszeit,<br />

die zu keinem geringen Teil vom KMGV<br />

mitbestimmt wurde. Hätte ich vor zehn<br />

Jahren nicht geahnt.<br />

Etwas störend waren hohe Pfeifgeräusche<br />

aus der Akustikanlage der Philharmonie -<br />

zumindest wurde dies aus einem Teil des<br />

Publikums berichtet. Glücklicherweise<br />

waren sie auf der Bühne gar nicht zu ver<br />

nehmen, und ließen die Sänger und Musi<br />

ker unbeeinflusst.<br />

UR<br />

War dos Jubiläumskonzert ein besonderer<br />

Auftritt für Sie? Waren die Proben schwieriger,<br />

das Programm anspruchsvoller ab früher?<br />

Vieles war anders - in zehn Jahren hat sich<br />

natürlich auch der KMGV entwickelt. <strong>Der</strong><br />

Chor hat sich an meinen Probenstil ge-


wöhnt. Auch ich habe mich in vielerlei Hin<br />

sicht an den Chor angepasst - auch wenn<br />

nicht alle Sänger das bemerkt haben. Wir<br />

haben sehr viel Neues für das Repertoire<br />

erarbeitet, das der KMGV in seiner Ge<br />

schichte zum ersten Mal gesungen hat. Und<br />

ich habe natürlich auch Traditionen über<br />

nommen und auch für mich persönlich viel<br />

Neues durch den Chor kennen und schät<br />

zen gelernt. Im Grunde ist das Programm<br />

aber nicht schwieriger geworden. Ich würde<br />

sogar sagen: im Gegenteil. Ich weiß nicht, ob<br />

ein Konzert mit Ödipus Rex von Strawinsky<br />

heute noch von den Sängern so gerne ge<br />

sungen würde. Früher war das möglich. In<br />

meiner Amtszeit haben wir noch kein Stück<br />

gesungen, das nur annähernd diesen<br />

Schwierigkeitsgrad erreicht hat.<br />

Welches Ihrer Konzerte mit dem KMGV in der<br />

Kölner Philharmonie hat Ihnen am meisten<br />

Spaß bereitet, welches war am schwierigsten?<br />

Spaß gemacht haben eigentlich alle Kon<br />

zerte. Höhepunkte gab es viele! Das soeben<br />

absolvierte Konzert war aber in seiner<br />

Vorbereitungsphase für mich sicher das<br />

schwierigste.<br />

<strong>Der</strong> KMGV bietet in seinen Konzerten nicht nur<br />

so genannte »leichte Kost«, sondern fordert<br />

sich selbst und sein Publikum. Andere Chöre<br />

gehen einfachere Wege. Sind wir auf dem<br />

richtigen Kurs?<br />

<strong>Der</strong> KMGV hat sich in seiner gesamten Ge<br />

schichte immer als Chor verstanden, der<br />

programmatisch nicht einfach den be<br />

quemsten Weg geht sondern sein Publikum<br />

auch auf Entdeckungsreise mitnehmen<br />

möchte. Und das tun wir! Manchmal sogar<br />

mit dem Donauwalzer! Außerdem: Die<br />

Konzerte des KMGV verkaufen sich - ver<br />

glichen mit anderen Kölner Chören - nach<br />

weisbar gut bis sogar glänzend!<br />

Wie oft möchten Sie mit dem KMGV noch in<br />

der Kölner Philharmonie auftreten?<br />

Wieso nur in der Philharmonie?<br />

Herr Steiner, ich danke Ihnen für das Gespräch.<br />

UR<br />

III


V<br />

121<br />

Durchdachte Empfehlungen -<br />

Zukunftsperspektiven der Arbeit<br />

Jahreshauptversammlung des KMGV<br />

Jeder, der schon einmal die Jahreshauptver<br />

sammlung eines deutschen Vereins besucht<br />

hat, kennt die Standardformulierungen von<br />

Kassenprüfern in ihren Jahresberichten. Sie<br />

lauten etwa so: »Die Geschäfte des Vereins<br />

wurden ordnungsgemäß geführt, die Kas<br />

senprüfer schlagen der Mitgliederversamm<br />

lung die Entlastung des Vorstands vor.«<br />

Mit einer ähnlichen Formulierung endete<br />

auch der diesjährige Bericht der neu ge<br />

wählten Kassenprüfer des KMGV. Aber die<br />

von Meinolf Rickert vorgetragenen Formu<br />

lierungen, die diesem letzten Standardsatz<br />

vorausgingen, ließen die anwesenden Sän<br />

ger des KMGV aufhorchen und zeigten auf,<br />

wie wichtig die partnerschaftliche Beglei<br />

tung der Vorstandsarbeit durch das Gre<br />

mium der Kassenprüfer sein kann. Vor<br />

allem dann, wenn sich die Kassenprüfer die<br />

Mühe machen, ihren Prüfungsauftrag über<br />

die Frage der rein formellen Richtigkeit der<br />

Führung der Bücher hinaus auszudehnen<br />

und im Sinne unserer Satzung die Arbeit<br />

des Vorstands aus kritisch-partnerschaftli<br />

cher Außensicht zu begleiten. Bei allen fun<br />

dierten Empfehlungen, die Meinolf Rickert,<br />

Georg Fickus und Georg Rothkegel in ihren<br />

Prüfbericht eingearbeitet hatten, war immer<br />

der begleitende, positive Unterton der An<br />

erkennung für die unverkennbar große<br />

Arbeitsleistung aller ehrenamtlichen Vor<br />

standsmitglieder deutlich hör- und spürbar.


Eine große Zahl von Sängern konnte auch in<br />

diesem Jahr wieder ein kleines Geschenk als<br />

Dank für ihre regelmäßige Probenbeteiligung<br />

entgegen nehmen.<br />

L<br />

zukünftig sein, ob die durchdachten Emp<br />

fehlungen der Realität der Gremienarbeit<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins stand<br />

halten werden.<br />

113<br />

So wurde der Bericht der Kassenprüfer zu<br />

einem zentralen, inhaltlichen Bestandteil<br />

der diesjährigen Jahreshauptversammlung,<br />

der zwei wesentliche Aspekte aufzeigte:<br />

Zum einen gelingt die Arbeit für unseren<br />

Verein umso besser, je mehr kompetente<br />

Köpfe ihre Fähigkeiten nicht im Gerangel<br />

um Einfluss und Kompetenzen vergeuden,<br />

sondern im partnerschaftlich-pragma<br />

tischen Nachdenken über die besten Zu<br />

kunftsperspektiven einbringen. Zum<br />

anderen wurde deutlich, dass auch der Vor<br />

stand eine solche inhaltlich ausgereifte Be<br />

gleitung der Arbeit, die systematische<br />

Analyse vor wohlfeile Kritik stellt, aufnimmt<br />

und als Bereicherung erlebt. Zu prüfen wird<br />

Die Berichte überzeugen<br />

Ähnliche Stichworte wie für den Bericht der<br />

Kassenprüfer lassen sich auch für die Be<br />

richte der weiteren KMGV-Gremien an<br />

merken: Gut vorbereitet, aussagekräftig und<br />

zukunftsorientiert. Nur einige inhaltliche<br />

Schwerpunkte können hier geschildert<br />

werden: Den Auftakt bildete der Bericht des<br />

Präsidenten Gerd Schwieren zum 168.<br />

Berichtsjahr des Kölner Männer-Gesang-<br />

Vereins. Mit einer Auflistung der sängeri<br />

schen Aktivitäten des KMGV lenkte Gerd<br />

Schwieren den Blick der anwesenden Sän<br />

ger noch einmal zurück auf das Jahr 2009,<br />

dessen Verlauf von einem erfolgreichen<br />

Jahreskonzert in der Philharmonie, einer<br />

künstlerisch bedeutsamen Reise nach Ham-


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bürg und der musikalischen Gestaltung<br />

einer ganzen Reihe von Gottesdiensten ge<br />

prägt war. Ergänzend zu diesem sachlichen<br />

Bericht können die Ausführungen von<br />

Manfred Schreier als Vorsitzendem des<br />

Musikausschusses gewertet werden. Er<br />

zeigte auf, dass vor allem die Begriffe »Nut<br />

zung von Synergien« - hier verstanden als<br />

sängerische Repertoire-Synergien, die zum<br />

Beispiel in der Gestaltung der Programme<br />

der Gottesdienste und der Weihnachtskon<br />

zerte ihren Ausdruck finden - und »Entzer<br />

rung« - hier als Zielvorstellung für eine<br />

verbesserte Probenarbeit über das ganze<br />

Jahr vorgestellt, die in der Verlegung des<br />

Jahreskonzerts vom Herbst in den frühen<br />

Sommer mündete. Auch dieser Bericht<br />

zeigte nachdrücklich, dass neben dem Vor<br />

stand auch die Ausschüsse des KMGV mit<br />

engagierten Sängern besetzt sind. Die Be<br />

richte des Bau-Ausschusses und des Cäcilia-Ausschusses<br />

fielen an diesem Abend<br />

etwas kürzer aus.<br />

<strong>Der</strong> Bau-Ausschuss<br />

konnte dies als logische Folge der Ereignisse<br />

des Berichtszeitraums 2009 verbuchen:<br />

Nach den wesentlichen Weichenstellungen<br />

zur Umgestaltung der Wolkenburg in den<br />

Vorjahren konnte aus diesem Berichtsjahr<br />

lediglich die Realisierung der Beschlüsse<br />

vermeldet werden. Etwas anders verhielt es<br />

sich mit dem Bericht des Cäcilia-Ausschus<br />

ses. Erstmals vom neuen Baas Mike Koch<br />

vorgetragen, stand der Bericht im Zeichen<br />

der Unsicherheit über die Spielstätte für die<br />

kommende Zillchen-Session. Schon zu<br />

diesem Zeitpunkt zeichnete sich aber ab,<br />

dass entgegen allen ursprünglichen Überle<br />

gungen der Stadt Köln auch in der Spielzeit<br />

<strong>2010</strong>/2011 das Divertissementchen seine<br />

Heimat im Kölner Opernhaus finden sollte.<br />

Wie bedeutsam diese Fragen rings um die<br />

Aufführungen der Bühnenspielgemeinschaft<br />

»Cäcilia Wolkenburg« für den KMGV<br />

sind, wurde auch im Bericht des Schatz<br />

meisters Karl Zellerhof deutlich. Von vielen<br />

Sängern vermisst wurde an diesem Abend<br />

ein Bericht des Ausschusses für Mitglieder<br />

betreuung und Öffentlichkeitsarbeit. Ge<br />

rade für dieses wichtige, zukunftsorientierte<br />

Themengebiet sollten die organisatorischen<br />

Voraussetzungen geschaffen werden, die es<br />

auch im Falle der Abwesenheit des Ausschuss-Vorsitzenden<br />

ermöglichen, dass<br />

gegenüber der Jahreshauptversammlung<br />

Bericht erstattet wird.<br />

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Wie groß die Bedeutung des Erfolges der<br />

Aufführungen des Divertissementchens<br />

für die wirtschaftliche Leistungskraft des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins ist, zeigte<br />

der ausführliche Bericht des Schatzmei<br />

sters Karl Zellerhof. So wie der Erfolg der<br />

letzten Jahre zur Stabilität des KMGV bei<br />

getragen hat, so sehr müssen die anste<br />

henden Fragen zur Anpassung an eine<br />

Übergangsspielstätte während der Umbau<br />

phase des Opernhauses diskutiert werden.<br />

Zumal der Bericht des Schatzmeisters, der<br />

durch die Umstellung auf einen bilanzie<br />

renden Jahresabschluss an Transparenz ge<br />

wonnen hat, verdeutlichte, dass innerhalb<br />

der Budgetansätze nur relativ geringe Ein<br />

sparmöglichkeiten bestehen. Sollte die<br />

diesjährige Spielzeit des Divertissement<br />

chens noch einmal im Opernhaus möglich<br />

werden, sollte die gewonnene Zeitspanne<br />

genutzt werden, um noch intensiver über<br />

▲ KMGV-Präsident Gerd Schwieren<br />

%<br />

beim Rechenschaftsbericht des Vorstands<br />

ein tragfähiges Konzept für die Interimszeit<br />

der Folgejahre zu beraten.<br />

Weitere wichtige Informationen für die Sän<br />

ger des KMGV hielt der Bericht des Vor<br />

standsmitglieds Klaus Bornefeld bereit. Die<br />

Auswertung der statistischen Daten zeigt<br />

einerseits, dass die Probenbeteiligung für<br />

ein ausschließlich positives Resümee doch<br />

etwas zu gering ausgefallen ist. Die Zahlen<br />

zeigen aber auch, dass für das Jahr 2009 eine<br />

Stabilisierung der Sängerzahlen erreicht<br />

werden konnte. Für jeden ausscheidenden<br />

aktiven Sänger konnte ein neuer Sänger<br />

gewonnen werden. Diese Botschaft ist er<br />

mutigend und das Ziel für den nächsten<br />

Berichtszeitraum für alle KMGV-Sänger<br />

sollte lauten: Endlich kann wieder über<br />

einen Anstieg der Anzahl aktiver Sänger<br />

beim Kölner Männer-Gesang-Verein be<br />

richtet werden.<br />

AH<br />

117


i<br />

' ■%-<br />

5?"


Herr Prof. Radermacher, Sie sind Ehrenmit<br />

glied des Kölner Männer-Gesang-Vereins.<br />

Wann hat man Sie mit dieser Ehrenmitglied<br />

schaft ausgezeichnet?<br />

Friedrich Radermacher: Das war im<br />

gleichen Jahr in dem Horst Massau zum<br />

Ehrenpräsidenten des KMGV ernannt<br />

wurde. Wir haben beide unsere Ehren<br />

urkunde im Rahmen einer Festveranstal<br />

tung in der Wolkenburg erhalten. Ich meine,<br />

das wäre im Jahr 1996 gewesen. Aber warten<br />

Sie, ich kann die Jahreszahl hier an der<br />

Urkunde, die einen Ehrenplatz neben mei<br />

nem Arbeitsplatz hat, ablesen. Ja, genau.<br />

Die Urkunde wurde im September 1996<br />

angefertigt. Ich habe mich damals sehr<br />

darüber gefreut, denn es war auch eine<br />

Auszeichnung für mein langjähriges Enga<br />

gement für den Männergesang im Allge<br />

meinen und für eine ganze Reihe von<br />

Kompositionen für den Kölner Männer-<br />

Gesang-Verein im Besonderen.<br />

Als renommierter Komponist und langjähriger<br />

Lehrbeauftragter an der Kölner Musikhoch<br />

schule muss man eine ganz besondere<br />

Affinität zu Noten haben. War Ihnen die<br />

Musikalität schon in die Wiege gelegt?<br />

In gewisser Weise kann man das so sagen.<br />

Mein Vater war Berufsmusiker und hat mit<br />

der Leitung verschiedener Chöre und als<br />

Organist die Familie ernährt. Ich darf kurz<br />

einmal illustrieren, was das um die 1920er<br />

Jahre herum konkret bedeutete: Um die<br />

notwendigen Geldmittel zu verdienen,<br />

musste mein Vater einige Chöre rings um<br />

meine Heimatstadt Eschweiler - hier sind<br />

wir kurz nach meiner Geburt von Düren<br />

her kommend hingezogen - leiten. Zu den<br />

Chorproben fuhr er mit seinem Fahrrad,<br />

manchmal über 20 Kilometer je Wegstrecke.<br />

Er hätte sich sehr gewünscht ein kleines<br />

Moped anzuschaffen aber dazu reichten die<br />

Finanzmittel einfach nicht aus. Obwohl<br />

meine Mutter, die als sehr talentierte Geige<br />

rin Privatunterricht für einige Kinder aus<br />

Eschweiler gab, so gut es ging mithalf den<br />

Lebensunterhalt zu verdienen. Bei so musi<br />

kalischen Eltern ist es natürlich wenig ver<br />

wunderlich, dass meine Stärken auch im<br />

musischen Gebiet lagen. Schon früh unter<br />

richtete mich meine Mutter an der Geige<br />

und es war eigentlich ihr Ziel, dass ich Gei<br />

ger werden sollte.<br />

Aber diese Planung Ihrer Mutter konnte nicht<br />

in die Realität umgesetzt werden?<br />

Nein, auch wenn ich Geige, Trompete und<br />

Klavier zu spielen gelernt habe, hat mich<br />

schon früh die Leitung von Orchestern<br />

mehr interessiert. Mit 13 Jahren habe ich in<br />

Eschweiler ein Jugendorchester gegründet,<br />

aus dessen Besetzung sich später sogar ei<br />

nige Mitspieler zu Berufsmusikern entwikkelt<br />

haben. Und wie selbstverständlich habe<br />

ich vor Beginn des II. Weltkrieges auch mei<br />

nen Vater bei seiner Arbeit unterstützt. Vor<br />

allem mit meinem Trompetenspiel konnte<br />

ich die Chöre, die von meinem Vater gelei<br />

tet wurden bei ihren Aufführungen unter-<br />

I, Ä«;«<br />

▲ Die Stadt Eschweiler - ab 1928 Lebensmittel<br />

punkt von Friedrich Radermacher - war schon<br />

früh von der Zeche Concordia bestimmt.<br />

119


stützen. Nach dem Ende des Krieges erwies<br />

sich diese Kenntnis als sehr hilfreich, denn<br />

mein Vater galt zunächst als vermisst und ist<br />

dann leider aus dem Krieg nicht mehr zu<br />

rückgekehrt. Beinahe wie selbstverständlich<br />

habe ich zunächst aushilfsweise das Dirigat<br />

der Chöre übernommen und später die Ar<br />

beit meines Vaters weitergeführt.<br />

Begleitet von einer musikalischen Ausbildung?<br />

Zum Glück ja. Ab dem Jahr 1946 wurde in<br />

Köln ja die Musikhochschule wieder aufge<br />

baut und ich konnte mich schon bald in die<br />

Studiengänge eintragen, die mich zur Kom<br />

positionslehre brachten und mir gleichzeitig<br />

die Möglichkeit eröffneten, als Kapellmei<br />

ster zu arbeiten. Vor allem die Ausbildung<br />

im Dirigat bei Prof. Günter Wand hat mich<br />

stark geprägt und meinen weiteren berufli<br />

chen Lebensweg mitbestimmt. Aber gestat<br />

ten Sie mir noch einmal einen kurzen Blick<br />

zurück: Im Jahr 1945 habe ich eine erste<br />

201 Kantate zum Weihnachtsfest komponiert. In<br />

diesem Jahr wurde der Gottesdienst am<br />

Heiligen Abend in der Krankenhauskapelle<br />

von Eschweiler gefeiert, weil alle Kirchen in<br />

meiner Heimatstadt so zerstört waren, dass<br />

die Messe nicht zelebriert werden konnte.<br />

Die Kantate, die ich anlässlich dieses Weih<br />

nachtsfestes komponiert habe, richtete sich<br />

vor allem an alle Rückkehrer, die aus den<br />

Wirren des BCrieges nach Eschweiler zu<br />

rückkehrten. In dieser Tradition habe ich<br />

viele Jahre Kantaten zum Weihnachtsfest<br />

geschrieben. Ich betone dies, damit sich die<br />

Leser des <strong>Burgbote</strong>n ein Bild davon machen<br />

können, wie sehr unsere Generation von<br />

den Kriegsereignissen geprägt wurde.<br />

Wie kam es denn zu den ersten Kooperationen<br />

mit dem Kölner Männer-Gesang-Verein?<br />

Ich hatte ja bereits davon berichtet, dass ich<br />

Erfahrungen in der Leitung von Chören<br />

gesammelt hatte. Auch die besonderen<br />

Anforderungen an die Gestaltung von<br />

Chorliteratur für 4-stimmigen Männerchor<br />

waren mir natürlich geläufig ...<br />

Gestatten Sie eine kurze Zwischenfrage.<br />

Welche Anforderungen meinen Sie hier genau?<br />

Also das Grundproblem des Gesangs in<br />

Männerchören, das bei Kompositionen be<br />

dacht werden muss, liegt in der relativ ge<br />

ringen Tonhöhenspreizung zwischen den<br />

einzelnen Stimmlagen. In einem gemisch<br />

ten Chor, wenn ich dies zur Erläuterung als<br />

Gegensatz zum Männerchor darstellen darf,<br />

werden von den tiefen Lagen im Bass bis zu<br />

den Sopranstimmen vier Oktaven umfasst.<br />

Bei Männerchören sind es hingegen nur<br />

drei Oktaven. Bei Chorwerken für ge<br />

mischte Chöre kann man also komposito<br />

risch leichter eine klangliche Klarheit und<br />

Trennung für den Hörer erzielen. Ein vier<br />

stimmiger Männerchorsatz birgt immer die<br />

Gefahr, dass das Hörerlebnis etwas ver<br />

schwommen wirkt, zumal die Obertöne der<br />

Bass-Stimmen häufig eine Entsprechung in<br />

der Stimmlage der Tenöre finden. Aber zu<br />

rück zur Ausgangsfrage: Ich hatte im Jahr<br />

1952 einen Lehrauftrag an der noch jungen<br />

Musikhochschule Köln erhalten und damit<br />

rückte die Musikszene in Köln natürlich<br />

auch stärker in mein Blickfeld. Und zu einer<br />

der tragenden Säulen der Kölner Musik<br />

szene gehörte damals wie heute ganz ohne<br />

Zweifel der Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein. Auch wenn ich betonen möchte,<br />

dass es mit dem Kölner Männerchor oder<br />

dem Kölner Liederkranz in den 1960er<br />

Jahren noch weitere Männerchöre mit einer<br />

Besetzung von mehr als einhundert Sän<br />

gern gab. In dieser vom Chorgesang gepräg<br />

ten Zeit hatte ich einen Hymnus für<br />

Kinderchor, gemischten Chor und Männer<br />

chor geschrieben. Im Jahr 1962 trat der<br />

damalige Dirigent des Kölner Männer-Ge<br />

sang-Vereins Oswald Gilles mit der Frage an<br />

mich heran, ob er diese Hymne mit dem<br />

KMGV aufführen dürfe. Gerne stimmte ich


seinem Ansinnen zu, so dass im Jahr 1962<br />

zum ersten Mal eines meiner Werke von<br />

den Sängern des KMGV konzertant darge<br />

boten wurde.<br />

Die intensivste Zeit der Zusammenarbeit<br />

begann aber mit der Übernahme der<br />

Position des Chefdirigenten beim KMGV<br />

durch Prof. Rübben?<br />

Hermann Josef Rübben war ja mein Kollege<br />

an der Musikhochschule Köln. Seine Lehr<br />

tätigkeit an der Hochschule hatte den<br />

Schwerpunkt Musikpädagogik und mit viel<br />

Engagement freute er sich im Jahr 1964<br />

über die neue Aufgabe beim Kölner Män<br />

ner-Gesang-Verein. Besonders hat ihn da<br />

mals sicher gefreut, dass er von den aktiven<br />

Sängern einstimmig zum Chorleiter gewählt<br />

wurde. Ausgestattet mit diesem positiven<br />

Votum hat sich H.J. Rübben in den Folge<br />

jahren künstlerisch um den Männergesang<br />

in Köln sehr verdient gemacht und in die<br />

sem Zusammenhang konnten wir einige<br />

Stücke für den Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein entwickeln. Ein Höhepunkt der Zu<br />

sammenarbeit war sicher die Einstudierung<br />

meines Werkes »Bauernkalender«. Ausge<br />

hend von einer Textvorlage des Wiener<br />

Dichters Josef Weinheber hatte ich schon<br />

im Jahr 1957 diesen Chorsatz komponiert.<br />

Im Jahr 1967 wurde er ins Repertoire des<br />

KMGV aufgenommen und im gleichen Jahr<br />

mit dem WDR-Sinfonieorchester einge<br />

spielt und mehrfach im Radio gesendet.<br />

War schon diese Ausstrahlung im WDR auf<br />

Ihren engen Kontakt zu Dirk Schortemeier<br />

zurückzuführen ?<br />

Nein, dieser Kontakt entstand ja erst in den<br />

1970er Jahren als Dirk Schortemeier für die<br />

Kulturredaktion des Westdeutschen Rund<br />

funks aktiv wurde. Die damalige Zusam<br />

menarbeit mit dem WDR-Sinfonieorchester<br />

belegt eigentlich nur, dass der Gesang von<br />

Männerchören zur damaligen Zeit noch<br />

stärker das kulturelle Leben prägte als dies 121


i- \<br />

Kompositionen für den KMGV<br />

über vier Jahrzehnte<br />

221<br />

--^•CSSSj..<br />

Über vier Jahrzehnte währte die Phase der<br />

aktiven Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein und dem<br />

Komponisten Prof. Friedrich Radermacher.<br />

<strong>Der</strong> 1924 in Düren geborene und heute in<br />

Hilden wohnhafte Komponist widmet sich<br />

bis heute der Pflege und Aufbereitung der<br />

für dem KMGV komponierten Stücke.<br />

Die folgenden Werke Prof. Friedrich<br />

Radermachers wurden vom Kölner<br />

Männer-Gesang Verein aufgeführt:<br />

1962 Hymne - gemeinsame Aufführung<br />

mit Kinder- und gemischtem Chor<br />

unter Dirigent Oswald Gilles<br />

1966<br />

1967<br />

1973<br />

1975<br />

1985<br />

1989<br />

19<strong>90</strong><br />

1998<br />

Die Seligpreisungen - dirigiert von<br />

HJ. Rübben<br />

<strong>Der</strong> Bauernkalender - dirigiert von<br />

H.J. Rübben<br />

Frieden sucht die Welt - dirigiert<br />

von H.J. Rübben<br />

Gebet - dirigiert von H.J. Rübben<br />

Gott unsre Zuflucht - dirigiert von<br />

Chr. BQöver<br />

Komm heiliger Geist - dirigiert von<br />

H.J. Roth<br />

<strong>Der</strong> Bauemkalender (Neufassung)<br />

- dirigiert von H.J. Roth<br />

Die Heinzelmännchen -<br />

dirigiert von H.J. Roth


heute der Fall ist. Aber ich darf noch eine<br />

Anmerkung zu Dirk Schortemeier machen:<br />

Ja, wir haben über viele Jahre in ganz unter<br />

schiedlichen Projekten zusammen gearbei<br />

tet und dies stellte ein weiteres »Scharnier«<br />

zur Arbeit des Kölner Männer-Gesang-<br />

Vereins dar, der ja ebenfalls seit vielen<br />

Jahren sehr gute Kontakte zu Herrn Schorte<br />

meier pflegt. Da ich aber nicht nur Werke<br />

für Chöre komponiert habe, sondern auch<br />

Kammermusik, Werke für Orchester und<br />

auch Jugendopern geschaffen habe, ergab<br />

sich hier ein breiteres Feld für eine Zusam<br />

menarbeit mit einem so kreativen Men<br />

schen wie Dirk Schortemeier.<br />

Schaut man noch einmal in die Historie des<br />

KMGV zurück, wird deutlich, dass auch die<br />

Zusammenarbeit zwischen Ihnen und dem<br />

Dirigenten Hans-Josef Roth das Geschehen<br />

im Chor stark geprägt hat<br />

In dieser Zeit konnte ich mit den Werken<br />

»Komm heiliger Geist«, »Die Heinzelmänn<br />

chen« und einer Neubearbeitung des »Bau<br />

ernkalender« tatsächlich das Repertoire des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins noch ein<br />

mal ergänzen. An der Zusammenarbeit mit<br />

dem KMGV über diese vielen Jahre hat<br />

mich immer besonders gefreut, dass zwi<br />

schen musikalischer Leitung und Vereins<br />

vorstand große Übereinstimmung über den<br />

musikalischen Anspruch des Vereins<br />

herrschte. Wahrend in vielen Männerchö<br />

ren das Repertoire sehr stark von populärer<br />

Lieder-Literatur geprägt war, konnten sich<br />

im Kölner Männer-Gesang-Verein auch an<br />

spruchvollere Werke ihren Platz sichern.<br />

Vielleicht hat gerade dieses musikalische<br />

Engagement dazu beigetragen, dass der<br />

KMGV bis heute als ein wichtiger Vertreter<br />

des kulturellen Lebens in Köln wahrge<br />

nommen wird. Nicht zuletzt als Anerken<br />

nung für diese Leistung der Sänger im<br />

KMGV widme ich mich heute der Aufar<br />

beitung meiner Werke mit Unterstützung<br />

moderner Computer-Technologie. Es ist<br />

mein Ziel, meine Handschriften der Kom<br />

positionen für den Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein so aufzubereiten, dass sie auch für<br />

spätere Generationen von Sängern noch als<br />

Grundlage für Probenarbeit und konzer<br />

tante Aufführungen dienen können.<br />

Sehen Sie denn in der Szene der heutigen<br />

Komponisten ein Potenzial für ähnliche<br />

Kooperationen und Neukompositionen für<br />

den KMGV wie zu Ihrer Zeit?<br />

Wenn ich ganz ehrlich sein darf: Die Vor<br />

aussetzungen sind eher ungünstig. Ganz<br />

ohne Zweifel gäbe es junge Komponisten,<br />

die über das fachliche Verständnis und die<br />

Kreativität verfügen, um sehr hochwertige<br />

neue Chorliteratur für Männerchöre zu<br />

komponieren. Aus meiner Lehrtätigkeit<br />

könnte ich hier einige Komponisten benen<br />

nen. Aber die Anforderungen des heutigen<br />

Klassik-Betriebs gehen in eine völlig andere<br />

Richtung. Das Stichwort »Avantgarde« soll<br />

an dieser Stelle ausreichend sein, um zu il<br />

lustrieren, dass diese Stilrichtung kaum als<br />

Chorliteratur für den KMGV nutzbar sein<br />

wird. Zum anderen muss man natürlich<br />

auch feststellen, dass eine sinkende Zahl<br />

von Männerchören die Attraktivität zur<br />

Schaffung neuer Werke nicht gerade stei<br />

gert. So wird man sich wahrscheinlich mit<br />

Arrangements bekannter Stücke - wie ja im<br />

»Divertissementchen« jedes Jahr in hervor<br />

ragender Weise umgesetzt - behelfen müs<br />

sen. Beim klassischen Repertoire wird man<br />

sich kaum der Mühe entziehen können,<br />

nach Stücken aus der Blütezeit der Män<br />

nerchöre zu forschen und diese zur Auf<br />

führung zu bringen.<br />

AH<br />

123


BALLETT-TANZER GESUCHT!<br />

Kennen Sie das Divertissementchen?<br />

hierbei bändelt es sich um eine ehrenamtliche, professionelle Produktion, die<br />

jährlich während der Karnevalssession im Kölner Opernhaus aufgeführt wird.<br />

Das Ballett der „Cäcilia Wolkenburg" sucht ausdrucksstarke, tänzerisch vorge<br />

bildete Männer zur Verstärkung der Compagnie. Alter und Körpergröße sind<br />

zweitrangig, Fitness und Erfahrung im Bereich Tanz sind unbedingte Voraussetzung.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Melden Sie sieh bei uns -<br />

wir nehmen gerne kurzfristig Kontakt mit Ihnen auf:<br />

Tel. 0221 - 23 12 32<br />

ballett@kmgv.de<br />

www.kmgv.de<br />

KMGV<br />

KÖLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842


»Die Kölsche Witwe«<br />

Vorstellabend des Zillchens 2011<br />

Zum Vorstellabend am 17. Mai begrüßte<br />

Zillchen-Baas Mike Koch die Mitarbeiter<br />

von Bühne und Maske der Kölner Oper,<br />

die Herren des Zillchen-Balletts und ca. 80<br />

mitwirkende Sänger herzlich. Natürlich<br />

durfte in der Begrüßung Kalle Kubik, Re<br />

gisseur und Librettist des Zillchens 2011,<br />

nicht fehlen.<br />

Vor der Vorstellung des Librettos zählte<br />

Mike Koch eine Reihe von erfreulichen Ent<br />

wicklungen auf:<br />

Das Zillchen spielt 2011<br />

und wahrscheinlich auch 2012<br />

in der Kölner Oper.<br />

Nur für das Jahr 2013 ist ein Ausweich<br />

quartier nötig. Denn Opernintendant Eric<br />

Laufenberg möchte die Exil-Zeit möglichst<br />

kurz halten und die Renovierung der Oper<br />

bei laufender Spielzeit durchführen. Eine<br />

begrüßenswerte Entscheidung. Die Probe<br />

bühnen im Opernhaus können von den<br />

Sängern und Tänzern benutzt werden. Für<br />

das nächste Zillchen beginnen die Proben<br />

am 10. Oktober <strong>2010</strong>. Für die Endproben<br />

ist nur eine Woche vorgesehen: vom 31. Ja<br />

nuar bis zum 5. Februar 2011. Am 6. Fe<br />

bruar folgt dann um 19:00 Uhr die<br />

Premiere. 26 Aufführungen sind geplant.<br />

Nur an 2 Sonntagen wird doppelt gespielt.<br />

Und die Folge der Aufführungen wird ein<br />

wenig entzerrt.<br />

Im zweiten Part stellte Kalle Kubik das<br />

Libretto vor: Die aktuelle lokale Schulden<br />

krise wird mit musikalischen und thema<br />

tischen Anleihen von Franz Lehärs »Lustige<br />

Witwe« und Friedrich Dürrenmatts »Be<br />

such der alten Dame« bewältigt. Ob das<br />

Zillchen wohl demnächst den Entschul<br />

dungspreis der Stadt Köln erhält? Nach<br />

dem Kölschen Edelmann (2008) und dem<br />

▲ »Et Zillche« 2011 doch weiter<br />

in der Kölner Oper<br />

Kölschen Klüngel (2009) bleiben wir im<br />

Bereich der lokalen Hautevolee, allerdings<br />

mit einem kleinen Schönheitsfehler: Marie,<br />

einem fussig-kraatigem Mädchen aus dem<br />

Vringsveedel, gelingt der gesellschaftliche<br />

und finanzielle Aufstieg durch Einheirat in<br />

eine Düsseldorfer Senfdynastie. Noch in der<br />

Hochzeitsnacht verwitwet, wird sie begehr<br />

tes Objekt der Oberen ihrer Vaterstadt Köln:<br />

Nicht nur Marie, sondern auch ihre<br />

Mostert-Moneten sollen zurückkehren.<br />

Damit sollen die klammen öffentlichen<br />

Kassen saniert werden. Wenn Geld und<br />

Liebe gleichermaßen im Spiel sind, dann<br />

sind Verwicklungen geradezu vorgezeich<br />

net... So, mehr wird an dieser Stelle nicht<br />

verraten...<br />

<strong>Der</strong> Vortrag des Librettos durch unsere<br />

»hauptamtlichen« Sängerspieler war ein<br />

Genuss und wird sicherlich noch weitere<br />

Sänger dazu motivieren, sich in den Dienst<br />

des Zillchens zu stellen. Wir freuen uns auf<br />

farbenfrohe Szenen, eine Kostümschlacht<br />

des ausgehenden 19. Jahrhunderts, auf<br />

pointierte Milieudarstellungen und auf<br />

schmissige Melodien, arrangiert von Tho<br />

mas Guthoff und wunderbar eingekölschte<br />

Texte von Helmut Löffel.<br />

MS<br />

125


KMGV Familie<br />

Geburtstage im Juli<br />

01.07.<strong>2010</strong> 70 Jahre<br />

Wilfried Lanfermann<br />

FördermitgLied<br />

28.07.<strong>2010</strong><br />

Marcus Römer<br />

Aktiver Sänger<br />

40 Jahre 16.08.<strong>2010</strong><br />

Regina Mombauer<br />

Fördermitglied<br />

75 Jahre<br />

08.07.<strong>2010</strong><br />

25 Jahre 29.07.<strong>2010</strong><br />

85 Jahre 22.08.<strong>2010</strong><br />

65 Jahre<br />

Alexander Rüth<br />

Marlies Grünewald<br />

Werner Stoll<br />

Chorassistent<br />

Fördermitglied<br />

Aktiver Sänger<br />

13.07.<strong>2010</strong><br />

75 Jahre<br />

23.08.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Helmut Berndt<br />

Fördermitglied<br />

Geburtstage im August<br />

Dr. Franz-Josef Miebach<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

14.07.<strong>2010</strong><br />

60 Jahre 03.08.<strong>2010</strong><br />

85 Jahre 24.08.<strong>2010</strong><br />

75 Jahre<br />

261<br />

Eleonore Buthe<br />

Witwenmitglied<br />

Anton Weiler<br />

Fördermitglied<br />

Otto Merckens<br />

Fördermitglied<br />

21.07.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Dr. Winfried Hamelbeck<br />

Fördermitglied<br />

08.08.<strong>2010</strong><br />

Joachim Kröning<br />

Fördermitglied<br />

75 Jahre 25.08.<strong>2010</strong> 50 Jahre<br />

Beate Steiger-Nawarotzky<br />

Fördermitglied<br />

21.07.<strong>2010</strong><br />

Franz Schänzler<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

92 Jahre 10.08.<strong>2010</strong><br />

Wilhelm Antpöhler<br />

Fördermitglied<br />

60 Jahre 29.08.<strong>2010</strong> 45 Jahre<br />

Jürgen Hombach<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

22.07.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Prof. Dr. Rolf Schmitz<br />

Fördermitglied<br />

12.08.<strong>2010</strong><br />

Helga Haßhoff<br />

Fördermitglied<br />

65 Jahre 31.08.<strong>2010</strong><br />

Karl Pieschkalla<br />

Aktiver Sänger<br />

80 Jahre<br />

23.07.<strong>2010</strong><br />

Dirk Engels<br />

50 Jahre 15.08.<strong>2010</strong><br />

Elisabeth Schwend<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

Witwenmitglied<br />

94 Jahre<br />

16.08.<strong>2010</strong><br />

Karl-Heinz Biertz<br />

Fördermitglied<br />

60 Jahre


Geburtstage im Sept.<br />

Ö?!Ö972oiÖ<br />

Chris Schmidt-Hofmann<br />

Fördermitglied<br />

Ö7Ö9^2ÖiÖ<br />

Ludger May<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

65 Jahre<br />

5Öjähre<br />

07.097<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Prof. Dr. Martin Polke<br />

Fördermitglied<br />

09.09.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Renate Hachenberg<br />

Fördermitglied<br />

12.09.<strong>2010</strong><br />

Dr. Helmut Raue<br />

Aktiver Sänger<br />

20.09.<strong>2010</strong><br />

Rolf Oster<br />

Fördermitglied<br />

22.09.<strong>2010</strong><br />

Reinhold Stumpe<br />

50 Jahre Adressenänderungen<br />

60 Jahre<br />

Marianne Rohm<br />

Frankenstr. 70<br />

50858 Köln<br />

Nicht ausübender Sänger Werner Vierkötter<br />

Wingertsheide 3<br />

28.09.<strong>2010</strong> 45 Jahre 51427 Bergisch Gladbach<br />

Sven Weiß<br />

Aktiver Sänger<br />

Als aktive Sänger<br />

begrüßen wir:<br />

Thomas Glocksin<br />

Am Hochkreuz 5 • 51149 Köln<br />

7Ö Jahre Tel. 02203-38418<br />

2. Bass<br />

Bert Badekow<br />

Bachstraße 14<br />

50858 Köln-Junkersdorf<br />

Tel. 0163 - 6<strong>90</strong>5029<br />

Berichtigung<br />

Neue Handy-Nr. Uwe Liefgen<br />

0151-18002653<br />

127<br />

<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />

Karl-Heinz Fluhrer<br />

12.09.<strong>2010</strong><br />

Margarete Sülzer<br />

Witwenmitglied<br />

97 Jahre<br />

Ralf Strotmann<br />

Martinsfeld 6 • 50676 Köln<br />

Tel. 0221-94992773<br />

2. Tenor<br />

: Sänger/nicht ausübender<br />

Sänger seit 1985<br />

Dr. Helmut Hammers<br />

Fördermitglied seit 1970<br />

15.09.<strong>2010</strong> 65 Jahre<br />

Manfred Maubach<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

2Öm2ÖiÖ 80 Jahre<br />

Johannes E. Beutler<br />

Kuratoriums- + Fördermitglied<br />

Wilhelm Koch<br />

Aktiver Sänger seit 1992<br />

Henny Sarlette<br />

Fördermitglied seit 1981


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TAG UND NACHT<br />

FÜR SIE BEREIT<br />

K M G V


Die <strong>Burgbote</strong>nausgaben der letzten beiden Jahre haben deutlich<br />

gemacht, dass das Redaktionsteam mehr Inhalte transportieren<br />

möchte. Dies setzt eine rechtzeitige Planung voraus.<br />

m<br />

Notizen<br />

In eigener Sache:<br />

Themenvorschläge<br />

und Artikel<br />

von Mitsängern<br />

Auch in Zukunft möchte das Redaktionsteam gerne Artikel von Mit<br />

sängern im <strong>Burgbote</strong>n veröffentlichen und Themenvorschläge ent<br />

gegen nehmen. Diese Artikel und Themenvorschläge können bitte<br />

im Sekretariat im <strong>Burgbote</strong>nfach abgegeben werden. Die Redakti<br />

onsleitung gibt dem Sänger eine Rückmeldung, ob und wann der<br />

Vorschlag oder Artikel im <strong>Burgbote</strong>n erscheint und wer aus dem<br />

Redaktionsteam für die Betreuung des Artikels in Abstimmung mit<br />

dem Sänger verantwortlich ist.<br />

Artikel und Themen können bis zum Redaktionsschluss eingereicht<br />

werden. Über das Datum informiert die jeweils vorhergehende<br />

Ausgabe des <strong>Burgbote</strong>n und ein Aushang am Schwarzen Brett im<br />

Cädlienzimmer.<br />

129<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich:<br />

März - Juni - Sept. - Dez.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de ■ info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Christine Kohlhas<br />

Bürozeit: 9:30 - 12:30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Commerzbank AG, Köln,<br />

Konto 1318120 ■ BLZ 370 400 44<br />

Kreissparkasse Köln,<br />

Konto 99 17 • BLZ 370 502 99<br />

Sparkasse KölnBonn,<br />

Konto 5 662 044 • BLZ 370 501 98<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Ehrenpräsident: Horst Massau<br />

Redaktion:<br />

Richard Beyer<br />

Axel Hollander<br />

Uwe Rosenhahn<br />

Dr. Michael Strücken<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Uwe Rosenhahn (ÜR)<br />

Dr. Michael Strücken (MS)<br />

Verantwortlich für Inserate,<br />

Redaktion und Produktion:<br />

Richard Beyer<br />

Tel. 0170 16 28 506<br />

Fax 0221 637505<br />

r.beyer@punkt-verlag.de<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Bildnachweis:<br />

Uwe Rosenhahn, KMGV-Archiv<br />

Titelbild:<br />

Composing: R. Schumann Portrait<br />

& Rheinbogen beim Loreleyfelsen<br />

Redaktionsschluss<br />

<strong>Burgbote</strong> 3.<strong>2010</strong>: 2.8.<strong>2010</strong>


Internationales Literaturfest<br />

lit-COLOGNE<br />

gestalten zwei Veranstaltungei<br />

der Ut.COLOGNE im Schauspielhaus<br />

301<br />

Vom 10. bis 20. März <strong>2010</strong> stand Köln<br />

wieder im Zeichen der Literatur:<br />

An elf Festivaltagen wartete das größte<br />

Literaturfest Europas mit insgesamt<br />

175 Veranstaltungen auf.<br />

Das Programm der lit.COLOGNE stellte<br />

international renommierte Autoren vor, lud<br />

zu großen Themenabenden ein, präsen<br />

tierte besondere Begegnungen von Autoren<br />

mit Journalisten, Schauspielern, Film- und<br />

Theaterschaffenden, Philosophen, Musi<br />

kern, Komikern, Sportlern und Künstlern.<br />

Zum 10. Jubiläum der lit.COLOGNE wid<br />

mete man erstmals in zwei Veranstaltungen<br />

dem gesungenen Wort. Eine durch unsere<br />

»Antigone« (Maria Schräder) vermittelte<br />

Ehre für den KMGV, diese beiden Veran<br />

staltungen mitzugestalten.<br />

Die Matinee »Auf Flügeln des Gesangs -<br />

das Libretto« widmete sich dem Lied. Men<br />

schen trafen sich im 19. Jahrhundert zu so<br />

genannten »Liedertafeln«, an denen in<br />

Dichtung und Lied dem Gefühl und der<br />

Heimatliebe Ausdruck verliehen wurde.<br />

Dies ist auch der gesellschaftliche, politische<br />

und künstlerische Rahmen für die Entste<br />

hungszeit des KMGV<br />

Neben Volksliedern erklangen in dieser<br />

Matinee Dichtungen von Körner, Goethe,<br />

Schiller, Heine, Eichendorff in Vertonungen<br />

von Weber, Beethoven, Schubert, Schu<br />

mann, die nicht nur von Liebe und Natur<br />

singen, sondern auch politisch Partei er<br />

greifen, von den Revolutionsliedern der<br />

1848er bis zu Kampfliedern von Eisler,<br />

Scherchen und Hindemith.


Die Schauspieler und Sänger Angela Wink<br />

ler und Stefan Kurt, begleitet am Flügel von<br />

Adam Benzwi, zitierten aus Texten der ge<br />

nannten Musiker und der sammelnden<br />

Dichter Armin von Brentano und Gottfried<br />

Herder und zeichneten die Entwicklung des<br />

Volksliedes und seiner Bedeutung im 19.<br />

Jahrhundert nach, die zur Entstehung des<br />

Kunstliedes führte.<br />

In diesem Ambiente hatte der Kammerchor<br />

des Kölner Männer-Gesang-Verein seine<br />

Paraderolle, wenn dieser Ausdruck jetzt zur<br />

Innigkeit der 19.-Jahrhundert-Gefühlswelt<br />

passt. In einer sehr kurzen und ebenso in<br />

tensiven Probezeit haben Herr Steiner und<br />

die Sänger diese Lieder einstudiert und mit<br />

großer Verständlichkeit vorgetragen. Die<br />

Gesangs-Darbietung mit einer sehr klaren<br />

Textverständlichkeit und Textsicherheit,<br />

einer chorischen Harmonie und einem<br />

wunderbaren musikalischen Ausdruck<br />

zeigt, wie hervorragend der Kammerchor<br />

sich den Geist dieser Liedtexte zu eigen ge<br />

macht hat. Man kann ja fast schon dabei zu<br />

schauen, oder besser gesagt: zuhören, wie<br />

der Kammerchor immer mehr zu einem<br />

dichten, harmonischen Klangkörper auf<br />

hoher professioneller Ebene zusammen<br />

wächst. Liebe Sänger, Ihr habt diese sehr<br />

stimmige, gleicherweise informierende und<br />

unterhaltende, kurzweilige Matinee zu<br />

einem Genuss gemacht. Herzlichen Dank!<br />

über die Oper als Kraftwerk der Gefühle.<br />

Weber, Beethoven, Verdi, Puccini, Strauss<br />

und deren Librettisten beschäftigen sich mit<br />

Fragen nach Macht und Ohnmacht des<br />

Schicksals, Wahnsinnsarien von Liebe und<br />

Liebestod. Und die Frage, wer wem dient,<br />

etwa der Text der melodischen Musik oder<br />

umgekehrt, durchzog diesen musikalisch<br />

literarischen Abend. Hier wird man wohl<br />

kaum zu einer alle befriedigenden Antwort<br />

kommen und die befruchtende Koopera<br />

tion der »Kunstachsen« von Dichter und<br />

Tondichter wie die von G. Verdi und<br />

A. Boito sowie von R. Strauss und H. v.<br />

Hofmannsthal sind keine Selbstverständ<br />

lichkeit.<br />

Bei so viel an Drama, Gefühl und purer<br />

Lebenslust musste der gesamte KMGV<br />

sein Stelldichein geben, um der Dichter<br />

Idee zum Klingen zu bringen. Szenen der<br />

politischen und persönlichen Befreiung<br />

aus Opern, die die Welt revolutionierten,<br />

durften hier auch nicht fehlen. Hier glänzte<br />

der Chor mit der Gefangenen-Arie aus<br />

Beethovens Fidelio und mit einem Auszug<br />

aus Antigone. Auch der Gesamt-Chor be<br />

währte sich bei seinem Auftritt an einem<br />

ungewohnten Ort und vor einem anderen<br />

Publikum.<br />

MS<br />

Ii<br />

131<br />

Diese romantische Innigkeit verlassend,<br />

ging es am Abend buchstäblich dramati<br />

scher ZU: Auf Flügeln des Gesanges - das Li<br />

bretto: Viva la libertä. Die von Bühne und<br />

Fernsehen bekannten Schauspieler Tobias<br />

Moretti, Maria Schräder und Manfred Zapatka<br />

sprachen, zitierten und setzten sich<br />

schauspielerisch mit der Geburt der Oper<br />

aus dem Geist des Librettos auseinander.<br />

Moderiert wurde der Abend von Jürgen Kesting.<br />

<strong>Der</strong> Abend zeichnete eine Collage


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Seit dem 1. April <strong>2010</strong> ist er der »Herr<br />

über Noten, Partituren und Stimmbücher«<br />

Hartmut Hauenschild (70/1. Bass)<br />

Nun lagern große Teile des musikalischen<br />

Gedächtnisses des Kölner Männer-Gesang-<br />

Vereins unter seinen Fittichen. Wochenlang<br />

hat er sich gemeinsam mit seinem Vorgän<br />

ger Wilfried Baudenbacher durch Noten<br />

schlüssel, halbe, ganze, punktierte und<br />

vierundsechzigstel Noten mit und ohne<br />

Hals oder Fähnchen gewühlt. Jetzt sorgt er<br />

allein für Ordnung in den Tonzeichen.<br />

Hartmut Hauenschild, der bereits vor vie<br />

len Jahren im Bielefelder Kinderchor seine<br />

ersten sängerischen Erfahrungen machte,<br />

hat sich vorgenommen, eine komplette<br />

Datenbank aller vorhandenen Notenblätter<br />

zu erstellen. Sie soll unter anderem die<br />

Suche nach bestimmten Unterlagen er<br />

leichtern und beschleunigen. Außerdem<br />

lassen sich künftig nicht mehr benötigte<br />

Noten leichter auffinden und auslagern,<br />

damit sie nicht unnötig Platz beanspruchen.<br />

Spätestens nach 20 Jahren ohne Nutzung<br />

im Chor, sollen die alten Dokumente auto<br />

matisch das aktuelle Lager in der Wolken<br />

burg verlassen und archiviert werden.<br />

Den Umgang mit Datenbanken ist der neue<br />

Notenwart gewohnt: In seinem gesamten<br />

Berufsleben war er für Organisation und<br />

Ordnung von Unterlagen in großen Unter<br />

nehmen zuständig. Und weil er dabei noch<br />

viele Jahre ohne elektronische Unterstüt<br />

zung auskommen musste, schrecken ihn<br />

die Papierberge in seiner neuen Wirkungs<br />

stätte nicht. Allerdings wird er bei seiner<br />

Arbeit mit den Noten wohl künftig nicht<br />

ohne Notebook auskommen. Denn heut<br />

zutage lassen sich Unterlagen, und das gilt<br />

auch für Notenzeichen, nun mal am besten<br />

elektronisch verwalten.<br />

Die effektivere Verwaltung der Notensätze<br />

wird dennoch kaum dazu führen, dass<br />

künftig jeder Sänger stets im Besitz der<br />

richtigen Noten ist. <strong>Der</strong> Notenwart kann<br />

schließlich nur dafür sorgen, dass die benö<br />

tigten Papiere rechtzeitig in die Fächer der<br />

aktiven Mitglieder gelangen. Was danach<br />

geschieht, obliegt jedem einzelnen Sanges<br />

bruder. Hartmut Hauenschild weiß natür<br />

lich, dass jeder Ärger mit den Noten immer<br />

auch auf ihn zurückfallen wird. Warum also<br />

tut er sich diesen Job an? Die Antwort ist<br />

ganz einfach: Er möchte mit seiner Arbeit<br />

als Notenwart dem KMGV etwas zurückge<br />

ben, was der Verein ihm in den Jahren sei<br />

ner Mitgliedschaft gegeben hat. »Und weil<br />

ich lieber etwas im Hintergrund wirke, liegt<br />

mir die Arbeit als Notenwart mehr als die<br />

Mitarbeit in Ausschüssen oder Vorstand«,<br />

lächelt Hauenschild.<br />

UR<br />

133


STADTARCHIV -<br />

Stadt Köln informiert Nachlassgeber<br />

341<br />

Am 22. April lud Oberbürgermeister Jürgen<br />

Roters die Nachlassgeber zu einer zweiten<br />

Informationsveranstaltung in das Histori<br />

sche Rathaus der Stadt Köln ein, an der<br />

etwa 120 Personen teilnahmen. Für den<br />

BCMGV nahmen die Sänger Dirk Pütz und<br />

Michael Strücken an dieser Veranstaltung<br />

teil. In seiner Begrüßung lobte Roters den<br />

unermüdlichen Einsatz aller Kräfte bei der<br />

Rettung der Archivalien. Gleichzeitig unter<br />

strich er die Bemühungen der Stadt Köln,<br />

das verloren gegangene Vertrauen der<br />

Nachlassgeber zurück zu gewinnen. Das<br />

Archiv wirbt gleichzeitig mit der Rettungs<br />

aktion jetzt schon für die Überstellung wei<br />

terer Nachlässe.<br />

Ein kurzer WDR-Filmbeitrag veranschau<br />

lichte die Rettungsarbeiten: Mitarbeiter des<br />

THW sichern in der eingestürzten Stadt<br />

archivruine Dokumente, die sie vorsichtig<br />

aus Schutt und aus eingefallenen Archiv<br />

schränken befreien. Die in Kisten und Con<br />

tainern gesicherten Archivalien werden in<br />

ein Erstversorgungszentrum überführt, dort<br />

gesichtet und an 19 deutsche Asylarchive<br />

überstellt, wo sie gereinigt, schockgefroren,<br />

dehydriert und wieder zusammengefügt<br />

werden. Im Erstversorgungszentrum wird<br />

der abgetragene Schutt buchstäblich noch<br />

einmal ausgeschüttet und bei der Suche<br />

nach Partikeln von Dokumenten durch<br />

kämmt.<br />

Kulturdezernent Prof. Georg Quander<br />

führte in seinem Beitrag die Struktur der<br />

Rettungsaktion vor Augen. Hierfür wurden<br />

Projektgruppen gebildet: Die Gruppe<br />

Bestandszusammenführung besucht die<br />

Asylarchive, sichtet, inventarisiert und klas<br />

sifiziert den Erhaltungsgrad der Archivalien.<br />

Diese Inventarisierung von derzeit 180.000<br />

Objekten - Tendenz täglich steigend - wird<br />

es erst im nächsten Jahr ermöglichen, den<br />

Nachlassgebern eine genaue Auskunft über<br />

den Zustand und den Verbleib ihres Nach<br />

lasses zu geben. Eerner ermöglicht die<br />

Inventarisierung der Bestände ein späteres<br />

Zusammenführen der Nachlässe. Die<br />

Gruppe Restaurierung und Konservierung<br />

reinigt die Archivalien: Seite für Seite müs<br />

sen die Dokumente entstaubt und konser<br />

viert bzw. restauriert werden. Dabei sind die<br />

Schädigungen durch den Einsturz nicht<br />

unsichtbar zu machen und werden Teil der<br />

Dokumentenhistorie. Ein Unternehmens<br />

berater hat errechnet, dass 200 Restaura<br />

toren 30 Jahre mit der Restaurierung<br />

beschäftigt wären. Die Kosten belaufen sich<br />

auf 300 - 400 Mio. Euro. Die Gruppe<br />

Öffentlichkeitsarbeit kommuniziert und do<br />

kumentiert die Arbeit der Rettungsaktion,<br />

zurzeit durch eine Wanderausstellung im<br />

Gropius-Bau in Berlin, die demnächst auch<br />

in Köln zu sehen ist. Diese Gruppe wirbt<br />

auch für Restaurierungspatenschaften von<br />

bestimmten Objekten.<br />

Eine weitere Gruppe koordiniert den<br />

Einsatz der ehrenamtlichen Helfer. Eine<br />

Gruppe ist für den Kontakt mit den Nach<br />

lassgebern zuständig. <strong>Der</strong>en Leiterin ist<br />

Erau Dr. Gisela Fleckenstein, die unsere<br />

Ansprechpartnerin ist. Die Kooperation<br />

wird sicherlich dadurch auch intensiviert,<br />

dass Frau Dr. Fleckenstein ein Fan unserer<br />

Philharmoniekonzerte und des Divertisse<br />

mentchens ist.


Schließlich die letzte Gruppe: Sie plant die<br />

kürzlich zurückliegende Eröffnung des pro<br />

visorischen Archivs am Heumarkt sowie<br />

den Neubau eines Archivgebäudes. Hierzu<br />

soll im Sommer ein Bauwettbewerb ausge<br />

lobt werden.<br />

mente in den nächsten Monaten zu bergen.<br />

Hierzu wird in den nächsten Wochen ein<br />

4 Mio. teures Bergungsbauwerk errichtet.<br />

Frau Dr. Schmidt-Czaia geht davon aus,<br />

dass 5 % aller Dokumente unwiederbring<br />

lich zerstört sind.<br />

Über den Zustand der Archivalien infor<br />

mierte die Leiterin des Stadtarchivs, Frau<br />

Dr. Schmidt-Czaia: 85 % der Archivalien<br />

sind geborgen, gesichert und »erstversorgt«,<br />

auf 19 Asylarchive zwischen Freiburg und<br />

Schleswig verteilt.<br />

Die geborgenen Archivalien weisen zu 35 %<br />

schwerste, zu 50 % mittelschwere und zu<br />

15 % leichte Schäden auf. Alle Anstrengun<br />

gen richten sich nun darauf, die noch in der<br />

Severinstraße verschütteten 15 % der Doku<br />

Wir gewannen den Eindruck, dass die Stadt<br />

und alle an der Rettungsaktion Beteiligten<br />

mit großem Fleiß und Sorgfalt ihr Bestes für<br />

die Rettung der Archivalien geben. Dieser<br />

Eindruck wurde durch den Applaus und die<br />

sachlich-konzentrierte Atmosphäre bei den<br />

Zuhörern bestätigt.<br />

Bei einer dritten Informationsveranstaltung<br />

im nächsten Jahr sollen die Restaurations<br />

stätten besucht werden.<br />

MS<br />

Bergungsbauwerk in der Entstehung T<br />

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135<br />

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VOM SPRINT ZUR FUGE<br />

Vorgestellt: <strong>Der</strong> neue Chorleiterassistent<br />

Alexander Rüth<br />

Zunächst für einige Monate vertretungs<br />

weise für die Chorproben zuständig, ist<br />

Alexander Rüth, der am S.Juli dieses Jahres<br />

25 Jahre alt wird, seit Januar <strong>2010</strong> offiziell<br />

Chorleiterassistent des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

(KMGV). Als Kind hatte er sich<br />

zunächst der Leichtathletik verschrieben<br />

und sattelte erst mit 14 Jahren vom Leis<br />

tungssport zur Profi-Musik um. Zu seinen<br />

gegenwärtigen Verpflichtungen gehören<br />

u. a. stellvertretende Tätigkeiten für Prof.<br />

Dr. Winfried Bönig an den Orgeln des<br />

Kölner Doms und die stellvertretende<br />

Chorleitung des Deutschen Jugendkam-<br />

361 merchores.<br />

Zur Musik fand Rüth zuerst autodidaktisch:<br />

Bei einer Nachbarin entdeckte er ein Klavier<br />

und probierte sich daran aus. Schnell ge<br />

wann er großes Interesse an dem Instru<br />

ment und der Musik und erlernte selb<br />

ständig das Spiel mit den Tasten. Als er 14<br />

Jahre war, suchte seine heimatliche Kir<br />

chengemeinde dringend neue Organisten,<br />

und er meldete sich. Dadurch erhielt er<br />

schließlich professionellen Unterricht bei<br />

einem renommierten Orgellehrer, der ihn<br />

stark förderte und ihm das nötige Hand<br />

werkszeug sowie genügend Selbstvertrauen<br />

vermittelte, dass seine Musikbegeisterung in<br />

ein Musikstudium mündete.<br />

Nach dem Abitur 2004 am musischen Dal<br />

berg-Gymnasium in Aschaffenburg und<br />

dem Zivildienst studierte Rüth Kirchen<br />

musik in Köln. Künstlerische Hauptfächer<br />

waren Chorleitung, Orchesterdirigieren,<br />

Orgelliteraturspiel, Orgelimprovisation, Ge<br />

sang, Klavier u.a. Im Sommer 2009 legte er<br />

das Diplom/A-Examen erfolgreich ab. <strong>Der</strong><br />

zeit absolviert er ebenfalls in Köln ein Auf<br />

baustudium in Chor- und Orchesterleitung<br />

sowie ein Studium in Musikpädagogik.<br />

<strong>Der</strong> junge Musiker zeigt vielseitiges Inter<br />

esse an seinem Fach: Ihn fasziniert die<br />

Mystik bei Palestrina, die religiöse Tiefe<br />

Bachs, Schuberts Melancholie, die Klang<br />

schönheit Mendelssohns, die Gravität bei<br />

Brahms, die Virtuosität bei Liszt, der un<br />

endliche Musikrausch bei Wagner, der Far<br />

benreichtum und die klangliche Eleganz bei<br />

Ravel und Debussy sowie die rhythmische<br />

Kraft bei Strawinsky, Bartok und Ligeti. Er<br />

ist ein Fan des Jazzpianisten Keith Jarrett<br />

und weiß aber auch wer Frank Sinatra, Udo<br />

Jürgens und Phil Collins sind.<br />

Besonders das Dirigieren hat es Rüth ange<br />

tan, der von sich selbst sagt, dass es ihm<br />

stets wichtig gewesen sei, gemeinsam mit<br />

anderen musizieren zu können. Außerdem


stelle das Dirigat für ihn ein Komplett-Paket<br />

mit ganz verschiedenen Aufgaben, Diszi<br />

plinen und Kompetenzen gleichzeitig dar.<br />

Diese Herausforderung reizt ihn, weil ein<br />

Dirigent so vielfältig gefordert ist: Als Pianist<br />

an den Tasten, als Pädagoge bei der Ver<br />

mittlung von musikalischen und sängeri<br />

schen Inhalten, nicht selten als mitreißender<br />

oder Atmosphäre schaffender Animateur<br />

und Entertainer und schließlich als kreativer<br />

Musiker mit den richtigen Ideen, damit am<br />

Ende aus vielen verschiedenen Tönen ein<br />

schönes musikalisches Ergebnis wird.<br />

Vor allem der Chor- bzw. Vokalmusik gilt<br />

Rüths Interesse. Kein anderes Instrument<br />

sei so beeindruckend wie die menschliche<br />

Stimme, weil sie so persönlich sei. Dazu<br />

gehöre auch der Männerchorgesang, mit<br />

dem er vor dem KGMV kaum Berührungs<br />

punkte hatte. Besonders gefällt ihm schon<br />

jetzt der Facettenreichtum des Männer<br />

chores, der mit seinen verschiedenen Abtei<br />

lungen Hauptchor, Kammerchor und<br />

Bühnenspieigemeinschaft ein in seiner Art<br />

einmaliges breites, vielseitiges und musika<br />

lisches Spektrum zu bieten habe.<br />

»Ich bin sehr froh über jede neue wertvoiie<br />

musikalische Erfahrung, die ich machen<br />

darf«, betont Rüth. »<strong>Der</strong> KMGV ist mein<br />

erster Gehversuch mit dem Genre Männer<br />

chor, und ist allein deshalb schon eine<br />

spannende Angelegenheit für mich. Ich<br />

freue mich auf die vielfältigen Aufgaben im<br />

KMGV, wo ich sicher auch einiges dazuiernen<br />

kann, ich wünsche mir eine span<br />

nende und intensive Zeit mit vielen interes<br />

santen Begegnungen und Ereignissen, und<br />

ich wünsche uns allen die gegenseitige<br />

Freude an unserer Arbeit«, unterstreicht<br />

Alexander Rüth.<br />

MS/UR<br />

137


ITALIA<br />

4<br />

f<br />

Papst Gregor I (links ein Idealportrait von Antonella da<br />

Messina, oben eine aktuelle Briefmarke) gilt landläufig<br />

als der »Erfinder« des gregorianischen Chorals. Von Rom<br />

aus trieb er die Mission im nördlichen Europa voran.<br />

Kirchliche Choräle verbinden das Abendland<br />

Papst Gregor und die gesungene Liturgie<br />

381<br />

Verfolgt man den European Song Contest, wird schnell deutlich, wie groß die Unterschiede<br />

im Empfinden für Melodik und Rhythmik zwischen eher orientalisch geprägten Ländern<br />

des Südostens Europas und den Ländern nördlich des Alpenhauptkamms sind.<br />

Wie kommt es, dass diese Unterschiede über Jahrhunderte Bestand haben konnten?<br />

Die gesungene Liturgie der katholischen Kirche im Zeitalter von Papst Gregor kann<br />

Antworten geben: Unter dem theologischen Diktum der Einheitlichkeit entstand eine<br />

Melodik, die das Abendland bis hoch in den skandinavischen Norden einte.<br />

Wenn man die Bedeutung der Gregorianik<br />

für die weitere musikalische Entwicklung<br />

des Abendlandes angemessen würdigen<br />

möchte, müssen drei Aspekte in besonderer<br />

Weise<br />

bedacht werden: Zum Einen die<br />

historische Situation, in der der gesungene,<br />

einstimmige Choral in lateinischer Spra<br />

che - so vielleicht eine erste Definition des<br />

Begriffs »Gregorianik« - Aufnahme in das<br />

kulturelle Bewusstsein des Abendlandes<br />

fand. Zum Zweiten die besondere Aufgabe,<br />

die der gesungene Choral in der Liturgie der<br />

römisch-katholischen Kirche einnimmt.<br />

Man darf nicht vergessen, dass die gregoria<br />

nischen Gesänge nicht als eine frühe Form<br />

des Gemeindeliedes zu verstehen sind. Im<br />

Gegenteil: <strong>Der</strong> Ursprung besteht darin, dass<br />

der Priester mit zum Gesang erhobener<br />

Stimme dem Wort Gottes seine besondere<br />

Würde verleiht. Diese Form des gesungenen<br />

Wortes Gottes rückt den dritten Aspekt in<br />

den Vordergrund: Ein solch wichtiger<br />

Bestandteil des Gottesdienstes konnte in<br />

seiner Form und Ausprägung unmöglich<br />

der Individualität einzelner Gemeinden<br />

oder Regionen überlassen bleiben. So ver<br />

wundert es kaum, dass auch zur Form der<br />

gesanglichen Darbietungen immer wieder


Das Kloster von St. Gallen mit seiner berühmten Bibliothek war eines der Zentren<br />

für die Ausbildung im Choralgesang.<br />

Streitigkeiten zwischen den einzelnen<br />

religiösen Gruppierungen innerhalb der<br />

Kirche aufflammten und auf Konzilen<br />

scharf disputiert wurden.<br />

Papst Gregor als Namenspatron<br />

Unter dem Begriff »Gregorianik« ist der<br />

einstimmig vorgetragene liturgische Gesang<br />

in die Kirchen- und Musikgeschichte<br />

eingegangen. Dabei ist sich die moderne<br />

Forschung heute einig, dass diese Zuschreibung<br />

der Gesänge auf den mächtigen<br />

Papst und Kirchenvater eher symbolische<br />

Bedeutung hat. Geboren im Jahr 540 und<br />

gestorben am 12. März 604 liegt seine<br />

Amtszeit zeitlich noch vor den Entwicklun<br />

gen der Choräle zum Lob Gottes. Ganz<br />

unzweifelhaft sind Papst Gregor I., der bis<br />

heute als Schutzheiliger unter anderem der<br />

Choral- und Chorsänger, der Sänger und<br />

Musiker angerufen wird, allerdings zwei<br />

wichtige Entwicklungen innerhalb der<br />

römisch-katholischen Kirche zu zurechnen:<br />

Er gab dem katholischen Messbuch in der<br />

Liturgie seine noch bis heute gültige Form.<br />

Und er entsandte Missionare nach Britan<br />

nien. Infolge dieser Entsendung trat der<br />

angelsächsische König Ethelbert von Kent<br />

zum katholischen Glauben über. Damit<br />

wurde der Grundstein für eine neues<br />

gesamtabendländisches Kirchenbewusstsein<br />

gelegt, mit dem römischen Papsttum an<br />

der Spitze.<br />

Weil die Liturgie im katholischen Messbuch<br />

für den gläubigen Katholiken von großer<br />

Bedeutung ist und der gesungene Choral<br />

als ein Bestandteil der Verkündigung des<br />

Wortes Gottes gilt, lag es im Mittelalter<br />

schließlich nahe, die kirchlichen Choral<br />

gesänge auch dem namhaften Papst zu zu<br />

schreiben - und so ein noch größeres Maß<br />

an Akzeptanz zu gewinnen. So wurde der<br />

Begriff »Gregorianik« zum Allgemeingut.<br />

139


<strong>Der</strong> Code des Gesangs<br />

Was für ein Dilemma: <strong>Der</strong> Mailänder<br />

Bischof Ambrosius hatte von seinen Reisen<br />

in die byzantinischen Kirchensprengel die<br />

Idee von gesungenen Chorälen mitgebracht<br />

(<strong>Burgbote</strong> 01/<strong>2010</strong>) und die Musik bereits<br />

in seiner Mailänder Gemeinde eingeführt.<br />

Nach vielen Diskussionen bestand nun<br />

Einigkeit, dass die Stimmführung des Vor<br />

tragenden in gesanglicher Qualität die Ein<br />

maligkeit der frohen Botschaft und auch das<br />

Mysterium des christlichen Glaubens ver<br />

stärkt deutlich machen könne. Aber die<br />

Tonfolgen, die Melodie der Choralgesänge<br />

war natürlich stark von den orientalischen<br />

Hörgewohnheiten der Ursprungsgemein<br />

den im Nahen und Mittleren Osten geprägt.<br />

Und was für die italienischen Ohren viel<br />

leicht noch halbwegs akzeptabel klingen<br />

mag, ist im Norden Frankreichs, in Schott<br />

land oder in Skandinavien nicht mehr als<br />

wohlklingend vermittelbar. Und nun muss<br />

eine Erkenntnis vor allem der Mönchs<br />

bewegungen als epochal bewertet werden:<br />

Die Erkenntnis von der identitätsstiftenden<br />

Kraft des Gesangs.<br />

Die Problematik der katholischen Kirche sei<br />

noch einmal kurz an einem Beispiel ver<br />

deutlicht: Wenn sich heute Angehörige der<br />

jüdischen Kultusgemeinde in New York<br />

zum Gebet versammeln, ist es für sie selbst<br />

verständlich, dass die Melodien der<br />

Gesänge orientalisch anmuten. Die Identi<br />

fikation der Juden wurzelt über lange<br />

Ahnenreihen und Stammbäume immer im<br />

Heiligen Land. Anders bei neu missionier<br />

ten Christen in Schweden oder Wales. Kein<br />

Stammbaum bringt die Bindung an die<br />

neue Glaubenslehre. Die Lebenswelt von<br />

Jerusalem und Nazareth, Spielorten der<br />

neutestamentarischen Überlieferung, ist<br />

unbekannt, die Botschaft der christlichen<br />

Mönche zumindest gewöhnungsbedürftig.<br />

Würde man jetzt auch noch orientalische<br />

Klangwelten mit vielen kleinen Tonschrit<br />

ten und als unmelodisch empfundenen<br />

Harmonien als Ausgangspunkt der gesang<br />

lichen Teile des Gottesdienstes überneh<br />

men, wäre die Einheit der christlichen<br />

Kirche gefährdet. Und hier noch einmal der<br />

Exkurs zum European Song Contest: Selbst<br />

in Pop-Balladen kann unser Ohr sehr<br />

schnell die Herkunftsregion vieler Songs<br />

bestimmen. Und was für heutige Ohren gilt,<br />

galt für die Vorstellungen angemessener<br />

geistlicher Musik auch in der Spätantike<br />

und im anbrechenden Mittelalter in ähnli<br />

cher Weise. Es ist vor allem ein Verdienst der<br />

christlichen Ordensgemeinschaften - Do<br />

minikaner, Benediktiner und Zisterzienser<br />

sind hier besonders zu nennen - dass die<br />

Kraft der Melodie und des gemeinsamen<br />

Gesangs erkannt wurde. Mit der Auswei<br />

tung des Choralgesangs innerhalb der<br />

Klöster und in den Gemeinden entwickelte<br />

der christliche Glaube auch ein ergänzen<br />

des Erkennungsmerkmal. Bis heute sind die<br />

Melodien und Stimmungen der gregoriani<br />

schen Choräle im europäischen Musikge<br />

dächtnis so präsent, dass neu produzierte<br />

Musik-Alben mit gregorianischen Chorälen<br />

Die Kirche San Miguel in der Nähe von Leon. ►<br />

Hier erlebte die selbstbewußte mozarabische<br />

Liturgie Spaniens ihre Glanzzeit.


-4 Diese Darstellung aus dem Antiphonar der<br />

Hartker von St. Gallen zeigt Papst Gregor<br />

beim Diktieren gregorianischer Gesänge.<br />

W4^/\<br />

y/''M<br />

fk: 'S<br />

unerwartete Erfolge in den Hit-Charts fei<br />

ern konnten. Die Musik der Gregorianik<br />

wurde so zum Codex des praktizierten<br />

Gottesdienstes - eine rituelle Qualität neben<br />

der reinen Kraft des Wortes, die zu späterer<br />

Zeit auch Ziel der Angriffe der Reforma<br />

toren werden sollte.<br />

Die Schola Cantorum<br />

Wie auch in der Auseinandersetzung um<br />

die allgemein gültigen Glaubenswahrheiten,<br />

in die in regelmäßigen Abständen Konzile<br />

für Klarheit und Glaubensgewissheit sorgen<br />

mussten, stand auch bei der Ausarbeitung<br />

der kirchlichen Choralmusik ein Ziel im<br />

Mittelpunkt: Die Einheit der römisch<br />

katholischen Kirche. Um diese Einheit auch<br />

auf gesanglichem Gebiet organisieren zu<br />

können, entstand ein Netz von Chor<br />

schulen in Europa, die sich - meist unter<br />

der Leitung von Ordensleuten - über die<br />

»richtigen« Formen des gottesdienstlichen<br />

Gesangs austauschten. Urzelle dieser Sing<br />

schulen war die »Schola Cantorum« in<br />

Rom, deren Gründung wohl tatsächlich<br />

auf die Amtszeit von Papst Gregor I. zurück<br />

zu datieren ist. Schon bald folgte eine<br />

Choralschule in Canterbuiy, die nach dem<br />

Vorbild der römischen Schola Cantorum<br />

aufgebaut wurde. Von den iroschottischen<br />

Mönchen - wie zum Beispiel Bonifatius -<br />

wurde Deutschland in die Ausbreitung des<br />

gregorianischen Gesangs einbezogen. Von<br />

Rom aus wurde später die Gesangsschule in<br />

Metz und von England aus die Gesangs<br />

schule in Tours gegründet. Beide Gründun<br />

gen erfolgten mit dem Ziel, die jeweilige<br />

Gesangsstilistik - man spricht von gallikanischem<br />

und römischem Gesang - durch<br />

zusetzen. Ähnliche Chorschulen lassen sich<br />

für Dänemark und Schweden, Ungarn,<br />

Böhmen und Spanien, mit ihren bis heute<br />

bekannten mozarabischen Gesängen,<br />

belegen. Zu den wichtigsten Zentren der<br />

Beschäftigung mit kirchlichen Chorälen<br />

in der allemannischen Welt zählt das<br />

Benediktinerkloster In St. Gallen. Hier<br />

finden sich in der weltbekannten Bibliothek<br />

auch bis heute in einer mit einer Elfenbein-<br />

Tafel verzierten Holzkassette 166 Hand<br />

schriften der wichtigsten mittelalterlichen<br />

Messgesänge des Kirchenjahres. Die Hand<br />

schriften zeigen die lateinischen Texte der<br />

liturgischen Elemente, ergänzt um Zeichen,<br />

die oberhalb der Textzeilen eingefügt sind.<br />

Diese so genannten Neumen dienten der<br />

»Verschriftlichung« des einheitlichen Ge<br />

sangscodex in der christlichen Welt. Lange<br />

bevor Notensysteme eine neue Qualität der<br />

Komposition eröffneten, zeigt sich hier der<br />

enge Zusammenhang von liturgischem<br />

Gebet, Gesang und dem Wunsch nach ein<br />

heitlicher Musikgestaltung im gesamten<br />

Abendland.<br />

AH<br />

141


Ergriffen schwieg die Gemeinde<br />

Mit einem festlichen Gottesdienst<br />

wurden am 20. Juni <strong>2010</strong> In der Dominikanerkirche St. Andreas<br />

zwölf neue Fenster eingeweiht.<br />

Auf Einladung des Fördervereins Romani<br />

sche Kirchen Köln gestaltete der Kammer<br />

chor des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

die feierliche Übergabe der Kunstwerke<br />

von Markus Lüpertz an die Kirchgemeinde<br />

und erntete hohe Anerkennung.<br />

Es war keine leichte Aufgabe, der sich die<br />

24 Sänger am Sonntagmorgen nur wenige<br />

Stunden nach dem Jahreskonzert in der<br />

Philharmonie stellten. Schließlich ist die<br />

Kirche St. Andreas für ihre hervorragende<br />

Akustik bekannt. Jeder Ton ist deutlich im<br />

ganzen Raum zu hören. Das half den Her<br />

ren zwar bei ihrer Darbietung, hätte aber<br />

ebenso jeden falschen Ton überall in der<br />

Kirche vernehmbar gemacht. Aber es gab<br />

nun einmal keine falschen Töne.<br />

Dafür hatte die Gruppe allerdings in der<br />

Woche zuvor an jedem für den großen Chor<br />

freien Abend zusätzlich geprobt.<br />

Das Ergebnis konnte sich also sehen und<br />

vor allem hören lassen. Ergriffen lauschten<br />

die zahlreich anwesenden Gäste der brillant<br />

interpretierten »Missa in a« von Antonio<br />

Lotti. Selbst die gregorianischen Zwischen<br />

gesänge bahnten sich fehlerfrei ihren<br />

akustischen Weg durch das Kirchenschiff.<br />

Mit dem Trinitatis-Gesang »Alta trinita<br />

beata« aus dem 15. Jahrhundert sowie<br />

weiteren kirchlichen Liedern (»O hone<br />

Jesu«, »Veni creator Spiritus«) machte der<br />

Kammerchor den Gottesdienst zu einem<br />

klanglichen Hochgenuss. Mit dem altrussi<br />

schen Kirchengesang »O Herr gib Frieden«<br />

endete die Zeremonie.<br />

UR<br />

143<br />

»1^ ••<br />

.. T .1^ %<br />

sM ,j|. m<br />

^<br />

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Ein kräftiger Wind rüttelt an den Fenster<br />

läden der »Wolkenburg«. Eiskalte Böen<br />

treiben die letzten Karnevalsabfälle durchs<br />

MauritiusvierteL Es ist kurz vor Mitter<br />

nacht am 24. Februar <strong>2010</strong>.<br />

Soeben haben die letzten Mitarbeiter der Ga<br />

stronomie im Vereinshaus des Kölner-Män<br />

ner-Gesang-Vereins (KMGV) das Gebäude<br />

verschlossen und sich auf den Heimweg ge<br />

macht. <strong>Der</strong> Mauritiussteinweg ist men<br />

schenleer. Nur die Wirtin vom »Leuchtturm«<br />

führt ihren Hund ein letztes Mal vor der<br />

Nachtruhe durch den kleinen Park. Er<br />

schrocken bleibt sie auf der Rückseite der<br />

Wolkenburg stehen: Dicke Rauchschwaden<br />

dringen aus den Fenstern, Glas splittert vor<br />

Hitze - im Alexiana-Saal brennt es.<br />

In Sekundenschnelle alarmiert die aufmerk<br />

same Gastronomin die Feuerwehr. Binnen<br />

kürzester Zeit treffen die Löschmannschaf<br />

ten ein und verhindern ein Übergreifen des<br />

Brandes auf weitere Gebäudeteile. <strong>Der</strong> 300<br />

Quadratmeter große Veranstaltungssaal je<br />

doch wird ein Raub der Flammen. Am näch<br />

sten Morgen ist klar, dass der Brand<br />

vorsätzlich gelegt wurde und keinen techni<br />

schen Defekt oder menschliches Versagen<br />

als Ursache hat. Durch ein aufgebrochenes<br />

Fenster wurde ein Zündsatz geworfen.<br />

Glücklicherweise beschädigten die Flammen<br />

lediglich den Saal. Kleinere Beeinträchti<br />

gungen gab es durch die Rauchentwicklung<br />

im Sekretariat des KMGV Weder das Vor<br />

standszimmer noch der über dem Alexiana-<br />

Saal liegende große Fest- und Probenraum<br />

wurden in Mitleidenschaft gezogen. Aller<br />

dings musste aus Platzgründen die nächste<br />

Chorprobe in die Kölner Oper verlegt<br />

werden.<br />

Mittlerweile steht der Saal in neuer Pracht<br />

wieder zur Verfügung. Lüftungskanäle,<br />

Stromleitungen und Fußboden wurden<br />

komplett erneuert. Alle Fenster mussten<br />

ausgetauscht werden. Wände und Decken<br />

wurden repariert und erhielten neue An<br />

striche. Bei einer ersten Probe konnten sich<br />

die Sänger auch von der komplett erneuer<br />

ten und deutlich verbesserten Beleuchtung<br />

überzeugen. Die Reparaturarbeiten ver<br />

schlangen über eine halbe Million Euro. UR<br />

145


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Aus dem Archiv -<br />

Heute: Vor 25 Jahren<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong><br />

MffteHungsbUn<br />

MlttethKHjsblan<br />

des Kölner U3nrw-Oesang-'<br />

<strong>Jahrgang</strong>fiS<br />

Anlässlich der Vorstellung des neuen<br />

Vizedirigenten Alexander Rüth zitieren wir<br />

an dieser Stelle aus »<strong>Burgbote</strong>n« von 1985,<br />

dem Geburtsjahr des Gesangslehrers. Offen<br />

bar hatte der KMGV bereits vor 25 Jahren<br />

Probleme mit der Probenbeteiligung ...<br />

<strong>Burgbote</strong> 5,1985, S. 143:<br />

»...Allerdings kann man mit der augen<br />

blicklichen Probebeteiligung nicht zufrie<br />

den sein. Das gilt insbesondere für den 1.<br />

Tenor. Mit meinen ständigen Ermahnungen<br />

an den Probeabenden erreiche ich leider die<br />

säumigen Sänger auch nicht. In den Hoff<br />

nung, dass diese Zeilen von den säumigen<br />

Sängern gelesen werden, wiederhole ich<br />

meine Bitte: Sofern Sie an der Probenteil<br />

nahme gehindert sind, greifen Sie doch kurz<br />

einmal zum Telefonhörer, oder tragen Sie<br />

die Urlaubsabwesenheit in die Liste ein. Wir<br />

wissen dann wenigstens, dass wir Sie nicht<br />

abzuschreiben brauchen.«<br />

<strong>Burgbote</strong> 2,1985,<br />

»...Vielleicht können auch Sie, verehrte Le<br />

serin, als Ehefrau eines abgearbeiteten und<br />

müden Sängers verständnisvoll in unserem<br />

Sinne manchmal ein wenig nachhelfen...«<br />

Allerdings zählte der KMGV 1985 deutlich<br />

mehr Mitglieder als heute. Und diese waren<br />

im Durchschnitt auch noch deutlich jünger<br />

(54 statt 64 Jahre). Aber vielleicht schwänz<br />

ten ja auch nicht nur 20, sondern 40 Sänger<br />

den Donnerstagabend...<br />

<strong>Burgbote</strong> 3, 1985, S. 85:<br />

<strong>Der</strong> aktuelle Mitgliederstand des KMGV<br />

liegt bei 743, davon sind 217 aktiv und 62<br />

z. Z. nicht ausübende Sänger. Das Durch<br />

schnittsalter der aktiven Sänger hat sich ge<br />

genüber dem Vorjahr leicht reduziert und<br />

liegt jetzt bei<br />

53,75 Jahren.«<br />

Wie sich die<br />

Bilder gleichen:'<br />

Während vor 25 Jahren eine erkrankte Soli<br />

stin den KMGV unmittelbar vor seinem<br />

Jahreskonzert zu kurzfristigen Änderungen<br />

der Besetzung zwang, sind es heute mangels<br />

Probenbeteiligung fehlende stimmliche Lei<br />

stungen des Chores ...<br />

B^urgbote 67198?, S.179:<br />

»...Doch der Mensch ist keine Maschine<br />

und die menschliche Stimme kein Tonband.<br />

Am Samstagnachmittag teilte Frau Kessler<br />

(Solistin fürs Jahreskonzert - d. Red.) tele<br />

fonisch mit, sie sei stimmkrank. ...Und nun<br />

folgten spannende Stunden... Wer war<br />

schon in der Lage, den Solopart der Rader<br />

macher-Uraufführung in so kurzer Zeit zu<br />

studieren? Notfalls hätte man an die Stelle<br />

ein Orchesterwerk stellen können, was aber<br />

im Hinblick auf die Schönheit der Kompo<br />

sition und die enorme Arbeit, die Christoph<br />

Klöver und der Chor in die Einstudierung<br />

gesteckt hatten, sehr, sehr schade gewesen<br />

wäre....«<br />

PS: Übrigens wurde seinerzeit eine hervor<br />

ragende Ersatz-Solistin gefunden...<br />

147


481<br />

0-Töne Steiner^M^<br />

^ ich habe immer so ein Terz-<br />

'<br />

Flackern im Ohr, da konnte mir^^ |<br />

bislang auch kein Arzt helfen |<br />

»ratlos« darf nicht klingen wie ^ B<br />

in der Steinzeit vor der Erfindung «Üb<br />

desselbigen: bitte mit »t«<br />

sensorisch, das kommt doch nicht «j<br />

von Sense<br />

II<br />

^ Gib einem Tenor einen hohen Ton, 1<br />

und er rückt ihn nicht wieder heraus |<br />

^ Jetzt haben manche so ein tolles r#<br />

Piano gesungen, dass ich es gar nicht<br />

gehört habe<br />

^ Das ist typisch Tenor: kaum ist ir<br />

gendwo ein hoher Ton, wird er auf<br />

jeden Fall mal lang gesungen<br />

Sauber anschneiden den Ton - I /<br />

das ist doch kein Schnitzel<br />

^ Piano ist nicht, wenn die Hälfte<br />

nicht singt, sondern wenn alle<br />

leise singen «<br />

^ setzen, nur setzen - nicht rücken<br />

oder schwätzen<br />

^ Wenn Sie schon den Kopf in den<br />

Noten statt die Noten im Kopf<br />

haben, sollten Sie wenigstens auch<br />

lesen, was dort steht<br />

^ Eine Koloratur entsteht durch Gesang<br />

und nicht durch Kopfbewegung<br />

^ Können Sie das Eis ein wenig anlächeln<br />

Anlächeln, nicht grinsen<br />

Sie haben mich endlich so weit,<br />

dass ich so dirigiere wie Sie singen


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Ansprechpartner für Fragen,<br />

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Spendenkonto 59 92 953<br />

bei der Sparkasse KölnBonn<br />

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149


KMGV Termine <strong>2010</strong><br />

• Die KMGV-Proben sind jeweils donnerstags von 19.00 bis 21.30 h in der Wolkenburg.<br />

• Die Chorschule findet jeweils donnerstags um 19.00 h statt in der Wolkenburg.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

Besonderheiten » 3. Quartal <strong>2010</strong><br />

Freitag 24.09. abends Gedenkgottesdienst Luther-Kirche<br />

Dienstag 28.09. 19.00 Probe (anstelle Do. 30.09.) Wolkenburg<br />

Vorschau » 4. Quartal <strong>2010</strong><br />

Sonntag 21.11. 19.00 1. Konzert mit Bläck Fööss Philharmonie<br />

501<br />

Montag 22.11. 19.00 2. Konzert mit Bläck Fööss Philharmonie<br />

Dienstag 30.11. 19.00 Probe (anstelle Do. 02.12.) Wolkenburg<br />

Dienstag 07.12. 19.00 Probe (anstelle Do. 09.12.) Wolkenburg<br />

Dienstag 14.12. 19.00 Probe (anstelle Do. 16.12.) Wolkenburg<br />

Donnerstag 16.12. 19.00 Adventskonzert Rathaus<br />

Dienstag 21.12. 20.00 Weihnachtskonzert Groß St. Martin<br />

Vorschau » 2011 r,<br />

^.<br />

Freitag - Sonntag 03. - 05.06. Probenwochenende Wermelskirchen<br />

Sonntag 26.06. 20.00 Jahreskonzert Philharmonie<br />

Terminänderungen vorbehalten - siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) / www.kmgv.de


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3 Inhalt<br />

Glanzpunktim November 5<br />

Sommerinterview mit 6<br />

KMGV-Präsident Gerd Schwieren<br />

Personen und Persönliches 16<br />

Werner Wingenfeld<br />

13<br />

Das Alexiana im neuen Kleid 21<br />

Aus dem Archiv Heute: vor 57 Jahren 25<br />

KMGV-Familie 26<br />

Impressum 29<br />

»Stimmbänder-Gymnastik« 30<br />

De Jruppe 66 op Saartour 32<br />

Gruppe 20 37<br />

Zentral-Dombau-Verein 38<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt... 40<br />

Philharmonie-Konzert 2011 43<br />

0-Töne Steiner 44<br />

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Glanzpunktim November<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

als erste Konsequenz aus den intensiven<br />

Debatten auf unserem Ausspracheabend<br />

nach dem Jahreskonzert haben inzwischen -<br />

frühzeitig, wie gewünscht - die Proben für<br />

das Philharmonie-Konzert 2011 begonnen.<br />

<strong>Der</strong> schnelle Start dürfte ohne Zweifei von<br />

Vorteil sein, denn obwohl einige Stücke des<br />

geplanten Programms bereits einmal zur<br />

Aufführung kamen, spürt doch zweifellos<br />

jeder Sänger, dass die Werke von Sibelius,<br />

Bruckner und Grieg große Anstrengungen<br />

beim Einstudieren erfordern, ich bin jedoch<br />

zuversichtlich, dass der KMGV mit hoher<br />

Probendisziplin und überdurchschnittlicher<br />

Probenbeteiligung auch diese Herausforde<br />

rung zu meistern versteht. Nähere Informa<br />

tionen zum kommenden Jahreskonzert<br />

finden Sie in dieser Ausgabe.<br />

<strong>Der</strong> diesjährige Gedenkgottesdienst für un<br />

sere verstorbenen Mitglieder, Freunde und<br />

Förderer findet am 24. September <strong>2010</strong> in<br />

der Pfarrkirche St. Kunibert um 18:00 Uhr<br />

statt.<br />

Ein regelrechter Glanzpunkt erwartet uns<br />

Ende November mit der Teilnahme an den<br />

beiden Gala-Konzerten anlässlich des 40-<br />

jährigen Bestehens der Kölner Kult-Band<br />

Bläck Fööss in der Philharmonie. Spontan<br />

hatten die Mundartsänger den Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

zu diesen Konzerten<br />

(21. und 22. November <strong>2010</strong>) hinzu gebe<br />

ten, nachdem sie sich im diesjährigen<br />

Divertissementchen so liebevoll-satirisch<br />

gewürdigt gesehen hatten. Die Proben zu<br />

diesen Auftritten dürften sich nicht nur an<br />

strengend, sondern auch angenehm gestal<br />

ten, denn mit Sicherheit gelangen wohl<br />

bekannte Stücke aus der jahrzehntelangen<br />

Karriere der Bläck Fööss zur Aufführung,<br />

deren Intonation sicher allen Mitwirkenden<br />

viel Spaß bereiten dürfte.<br />

Und last but not least: Auch die musikali<br />

schen Proben zum nächsten Divertisse<br />

mentchen haben schon wieder begonnen.<br />

<strong>Der</strong> alljährlichen Zusatz-Herausforderung<br />

stellen sich genau so viele Cäcilianer wie in<br />

der vorangegangenen Spielzeit. Und wäh<br />

rend im Chor und bei den Solisten die Zahl<br />

der Mitwirkenden gleich groß ist, gibt es er<br />

freulicherweise für das Ballett zusätzliche<br />

Interessenten.<br />

Gern richte ich an dieser Stelle den Blick<br />

weit ins nächste Jahr, in dem wir wieder ein<br />

mal auf Reisen gehen wollen. Zur Auswahl<br />

steht eine mehrtägige Tournee nach Rumä<br />

nien; uns liegen bereits Anfragen von<br />

Konzerthäusern in Siebenbürgen nach Auf<br />

tritten vor. Besonders freuen würde man<br />

sich in Kölns Partnerstadt Klausenburg<br />

(Cluj) auf den KMGV<br />

Auf dem Tisch liegen zwei weitere Tournee<br />

vorschläge, die den Chor auf Kreuzfahrt<br />

schiffen entweder ins Mittelmeer (Italien,<br />

Frankreich, Spanien, Portugal, Marokko)<br />

oder auf die Ostsee (Schweden, Finnland,<br />

Russland, Estland, Lett<br />

land und Polen) führen<br />

würden; auch hierbei sind<br />

Konzerte an verschiedenen<br />

Orten geplant.<br />

Ihr Joachim Sommerfeld<br />

15


»Die Strategie<br />

■<br />

auf das Jahr 2020 I<br />

ausrichten«<br />

Interview mit KMGV-Präsident Gerd Schwieren<br />

zu den Perspektiven des Kölner Männer-Gesang-Vereins<br />

Vom Zillchen zum Jahreskonzert. Vom Gedenkgottesdienst zu den Weihnachtskonzerten.<br />

Vom Probenwochenende zur Chorreise. Schnell ist ein Jahr vergangen, vielfältig sind die<br />

Aufgaben des Vorstands des Kölner Männer-Gesang-Vereins. Das Tagesgeschäft muss be<br />

wältigt werden - und trotzdem sollte genügend Raum bleiben, um sich mit Fragen der<br />

strategischen Ausrichtung eines ebenso traditionsreichen wie großen Vereins auseinan<br />

der zu setzen. Zumal, wenn es nicht unbedingt selbstverständlich ist, dass die Zukunft<br />

des Vereins als gesichert gelten kann.<br />

61<br />

Lieber Gerd Schwieren, Du hast im Vorfeld<br />

dieser Ausgabe des »<strong>Burgbote</strong>n« ein Gespräch<br />

über die zukünftige Ausrichtung des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins angeregt. Was hat<br />

Dich, als Präsident des KMGV, zu diesem<br />

Gedanken bewogen?<br />

Gerd Schwieren: Ein Blick auf den Kalender<br />

zeigt, dass wir uns in der Mitte des Jahres<br />

<strong>2010</strong> befinden. Dieses Jahr <strong>2010</strong> wiederum<br />

markiert die Halbzeit zwischen den beiden<br />

Eckjahren 2000 und 2020. Ich denke, dass<br />

dieses Datum - auch vor dem Hintergrund,<br />

dass im Jahr 2001 unser musikalischer<br />

Leiter Bernhard Steiner seine Arbeit mit den<br />

Sängern des KMGV aufgenommen hat -<br />

sehr geeignet ist, um sowohl einen kriti<br />

schen Rückblick auf die vergangenen zehn<br />

Jahre zu versuchen als auch einen Ausblick<br />

auf das Jahr 2020 zu werfen. Beides halte ich<br />

für eine Verpflichtung als Präsident des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins. Vor allem<br />

wenn man zu der Überzeugung kommt.<br />

dass es zwingend erforderlich ist, im Sinne<br />

der Zukunftssicherung unseres Vereins<br />

die strategischen Ziele bis zum Jahr 2020<br />

noch einmal deutlich zu formulieren. Gerne<br />

möchte ich die aktiven Sänger, die Funkti<br />

onsträger in unserem Verein aber auch die<br />

Fördermitglieder und die Verantwortlichen<br />

für die Kulturpolitik in unserer Heimatstadt<br />

in diese Betrachtungen einbinden. Dafür<br />

erschien mir ein Gespräch über die wichtigs<br />

ten Themen unseres Vereins, veröffentlicht<br />

in unserem »<strong>Burgbote</strong>n«, als die beste Form.<br />

Vor allem wenn man sich ausgehend von<br />

diesem Gespräch eine Fortführung des kri<br />

tischen Dialogs auf allen Ebenen unseres<br />

Vereins erhofft. Und diese Erwartung<br />

knüpfe ich an dieses Gespräch.<br />

Ein erster Blick zurück in die Jüngere Vergan<br />

genheit zeigt, dass ein immer wieder kritisch<br />

diskutiertes Thema in den Vordergrund ge<br />

rückt ist. Das Zusammenspiel von musikali<br />

scher Ausrichtung und der Besucherfrequenz


E<br />

unserer Jahreskonzerte. Wie sieht der<br />

Präsident des KMOV hier die zukünftigen<br />

Schwerpunkte?<br />

Ich habe mein Amt als Präsident des KMGV<br />

in dem Bewusstsein angetreten, dass die<br />

Formulierung »durch das Schöne stets das<br />

Gute« - Leitmotiv des KMGV seit den<br />

Gründungstagen - auch in der musikali<br />

schen Ausrichtung des Vereinslebens seinen<br />

Widerhall finden muss. Dazu gehörte für<br />

mich immer die Besinnung darauf, dass der<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein sich seit sei<br />

ner Gründung der Einstudierung und der<br />

Darbietung ernsthafter, anspruchsvoller<br />

Chorliteratur verpflichtet gefühlt hat. Als<br />

Ausgleich zu dieser Beschäftigung mit an<br />

spruchsvoller klassischer Musik entstand<br />

1874 die Bühnenspielgemeinschaft Cäcilia<br />

Wolkenburg. Eine Bewertung der musikali<br />

schen Ausrichtung des KMGV muss immer<br />

vor dem Hintergrund dieser doppelten Lei<br />

denschaft der Mehrzahl unserer Sänger be<br />

trachtet werden. Und ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass eine zu starke, einseitige<br />

Ausrichtung zu einem der beiden Pole die<br />

Grundlagen der Arbeit im KMGV in sehr<br />

ernster Weise bedrohen würde. Wenn man<br />

also - was seit Jahrzehnten wiederkehrende<br />

Übung ist - die Besucherzahlen bei unseren<br />

philharmonischen Jahreskonzerten mit den<br />

Besucherzahlen anderer namhafter Chöre<br />

vergleicht, sollte man in die Überlegungen<br />

einbeziehen, dass der KMGV mit der »leich<br />

ten Muse« im alljährlich dargebotenen Zill<br />

chen weit über 30.000 Zuschauer ins<br />

Kölner Opernhaus lockt.<br />

Ist der Verweis auf die Cäcilia Wolkenburg<br />

wirklich ausreichend, um die Fragen nach<br />

der musikalischen Ausrichtung des KMGV<br />

zu beantworten?<br />

Nein, so war dieser Hinweis auch nicht<br />

gemeint. Aber es muss erlaubt sein, Äpfel<br />

mit Äpfeln und Birnen mit Birnen zu ver-


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X


gleichen. Es ist ja unbestritten, dass ein<br />

Konzert mit Werken der leichteren Muse<br />

besser besucht wird. Aber ich darf meiner<br />

Befürchtung Ausdruck verleihen, dass wir<br />

in dem Moment, in dem wir uns zu stark<br />

auf die populäre Chorliteratur beschränken<br />

eine ganze Reihe von Sängern - vor allem<br />

von jüngeren, ambitionierten Sängern -<br />

verlieren würden. Und das, so verstehe ich<br />

meine Aufgabe, möchte ich in jedem Fall<br />

verhindern.<br />

Aber sollen wir denn akzeptieren, dass die<br />

Ränge der Philharmonie zum Teil nur sehr<br />

spärlich besetzt sind?<br />

Aber in gar keinem Fall. Man muss nur vor<br />

allzu schnellen Urteilen warnen und den<br />

Mut zu einer genauen Analyse aufbringen.<br />

Unsere statistischen Daten weisen aus, dass<br />

seit Beginn der Konzerte in der Kölner Phil<br />

harmonie - und wir haben ja in diesem Jahr<br />

unser 25-jähriges Jubiläum in der Philhar<br />

monie gefeiert - bei weitem nicht alle un<br />

sere Konzerte ausverkauft waren. Dies lag<br />

unter anderem daran, dass nach den langen<br />

Jahren im Kölner Gürzenich, der bei unse<br />

ren Konzerten fast immer bis auf den letzten<br />

Platz gefüllt war, in der Philharmonie plötz<br />

lich die doppelte Anzahl an Sitzplätzen vor<br />

handen war. Ein zweiter Blick auf die<br />

Statistik ist ebenfalls interessant: Zu jedem<br />

Jahreskonzert werden im Durchschnitt etwa<br />

<strong>90</strong> Prozent der Konzertkarten von Sängern<br />

des KMGV erworben und an Freunde und<br />

Familienangehörige weitergereicht. Dieser<br />

hohe Prozentsatz des Kartenerwerbs durch<br />

die eigenen Sänger ist für die Betrachtung<br />

einiger Themen von erheblicher Bedeutung.<br />

Zunächst: Je mehr aktive Sänger Karten für<br />

ihre Freunde und Angehörigen erwerben,<br />

umso leichter sind auch große Spielstätten<br />

wie die Philharmonie zu füllen. Schaut man<br />

sich die letzten Jahre an, ist ja ohne Zweifel<br />

eine Abnahme der Zahl der aktiven Sänger<br />

zu verzeichnen. Gleichzeitig gelingt es bei<br />

der kulturellen Vielfalt in unserer Heimat<br />

stadt Köln kaum, durch werbliche Maßnah<br />

men diesen zahlenmäßigen Verlust bei den<br />

Sängern und den damit verringerten Kar<br />

tenabsatz auszugleichen. So können wir<br />

nach meiner Einschätzung im Grunde mit<br />

dem Kartenverkauf sogar sehr zufrieden<br />

sein, die aktiven Sänger vollbringen hier<br />

eine großartige Leistung. Das darf aber<br />

nicht darüber hinwegtäuschen, dass es<br />

ohne Zweifel schwieriger wird, die große<br />

Zahl der Plätze in der Philharmonie voll<br />

ständig zu füllen.<br />

Können wir uns denn zukünftig dann noch<br />

Konzerte in der Philharmonie leisten?<br />

Ich will keinen Hehl daraus machen, dass<br />

diese Frage in den kommenden Jahren von<br />

den Verantwortlichen nur bei einer stabilen<br />

Zahl aktiver Sänger mit einem eindeutigen<br />

»Ja« beantwortet werden kann. Und die<br />

aktiven Sänger müssen ebenso wie die<br />

inaktiven Sänger und die Fördermitglieder<br />

auch weiterhin vehement für einen Besuch<br />

ihres Jahreskonzertes eintreten. Wenn die<br />

Sängerzahlen weiter absinken sollten, muss<br />

die Frage der wirtschaftlichen Vertretbarkeit<br />

sehr ernsthaft diskutiert werden. Niemand<br />

kann auf hohe Zuschauerzahlen hoffen,<br />

wenn alle Erfahrungen zeigen, dass die<br />

Erwartungen nicht erfüllbar und die wirt<br />

schaftlichen Risiken unvertretbar hoch sind.<br />

Um es aber noch einmal sehr deutlich zu<br />

formulieren: Wir sollten nicht, nur damit<br />

einmal im Jahr die Philharmonie gut gefüllt<br />

ist, von unserem musikalischen Anspruch<br />

abweichen, der uns ja alle dazu motiviert<br />

hat, in den Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

einzutreten. Sollte sich die Überlegung<br />

durchsetzen, dass neben dem Zillchen<br />

auch im KMGV überwiegend die leichtere<br />

Muse das Programm bestimmt, um höhere<br />

Zuschauerzahlen zu erreichen, würde der<br />

KMGV doch ganz spürbar seinen Charakter<br />

verändern. Dies ist nicht mein Ziel.


Gäbe es nicht auch Einsparmöglichkeiten,<br />

wenn man auf den Einsatz von großen<br />

Orchestern verzichten würde?<br />

Das mag theoretisch richtig sein, bedarf<br />

aber der Überprüfung im Einzelfall. Ein<br />

Rückblick in das vergangene Jahrzehnt<br />

zeigt, dass die Mehrzahl der Projekte, die wir<br />

einstudiert und im Rahmen eines Philhar<br />

monie-Konzertes zur Aufführung gebracht<br />

haben, nur unter Mitwirkung von Orches<br />

tern musikalisch zu realisieren war. Die<br />

besondere Situation bei unserem diesjähri<br />

gen Konzert, in dem unser ergänzendes En<br />

gagement bei der bundesweit beachteten<br />

Veranstaltungsreihe lit.cologne zu einem<br />

sehr hohen Anteil von Orchesterstücken im<br />

Vergleich zu den Chor-Darbietungen ge<br />

führt hat, darf hier natürlich nicht der Maß<br />

stab sein. Aber häufig entfaltet die Musik,<br />

die wir darbieten möchten, ihre volle Wir<br />

kung erst dann, wenn der Chorgesang um<br />

die musikalische Vielfalt eines Orchesters<br />

101 ergänzt wird. Ich darf in diesem Zusam<br />

menhang auch noch einmal an den Ver<br />

gleich unseres Dirigenten Bernhard Steiner<br />

zwischen dem heutigen Klangkörper unse<br />

res Vereins und der sängerischen Leis<br />

tungskraft des KMGV früherer Jahrzehnte<br />

erinnern. Beim Hören älterer Aufnahmen<br />

des KMGV, die hier in der Wolkenburg<br />

noch vorliegen, wird deutlich, dass die<br />

größere Anzahl von Sängern und die Mit<br />

wirkung von sehr prägnanten Einzelstim<br />

men zu einem Gesamtergebnis geführt hat,<br />

das vom heutigen Chor kaum mehr zu er<br />

zielen ist. Die sinkende Zahl aktiver Sänger,<br />

die sich bereits seit Ende der 1980er Jahre<br />

abzeichnete, zeigt im erfahrenen Ohr eines<br />

Dirigenten ihre Wirkung und wird, so ist zu<br />

vermuten, wahrscheinlich auch vom erfah<br />

renen Publikum wahrgenommen.<br />

Was ist das Resümee dieser Überlegungen?<br />

Mit dem Blick auf das Jahr 2020 lautet eine<br />

erste Zusammenfassung: Ein einfaches<br />

»Weiter so« kann es nicht geben. Wenn die<br />

Zahl der aktiven Sänger in den kommenden<br />

Jahren abnimmt und die Anzahl der erwar<br />

teten Besucher entsprechend ebenfalls eher<br />

zurückhaltend bewertet werden muss,<br />

werden wir in jedem Fall alternative Auf<br />

trittsorte wie zum Beispiel die Musikhoch<br />

schule oder den Großen Sendesaal des DLF<br />

für unser Jahreskonzert ins Auge fassen<br />

müssen. Auch die Zusammenarbeit mit<br />

einem großen Orchester ist letztlich natür<br />

lich nur solange sinnvoll, wie der Chor von<br />

seiner klanglichen Kompetenz und von sei<br />

ner Stimmgewalt her »auf Augenhöhe« mit<br />

einem Orchester musizieren kann. Sollten<br />

wir es schaffen, die Zahl der aktiven Sänger<br />

auf dem heutigen Level zu halten oder,<br />

besser noch, sogar zu steigern, bliebe uns<br />

die Möglichkeit auch weiterhin erhalten,<br />

unserem Publikum Konzerte in der tollen<br />

Akustik der Philharmonie zu bieten.<br />

Wie siehst Du in diesem Zusammenhang die<br />

Zukunft des Kammerchores?<br />

Auch hier einleitend ein Blick zurück in die<br />

Geschichte des KMGV Solange ich zurück<br />

blicken kann, hat es immer in den Reihen<br />

des Kölner Männer-Gesang-Vereins ein<br />

kleineres Ensemble gegeben, das bei beson<br />

deren Anlässen, zu denen ein Auftritt des<br />

vollständigen Chores nicht möglich war,<br />

den KMGV repräsentierte. In den letzten<br />

Jahren hat sich zunächst das traditionsrei<br />

che Ensemble, das über viele Jahre unter<br />

dem Namen »Doppel-Sextett« bekannt war,<br />

aufgelöst. Danach hat sich ein Ensemble<br />

gebildet - zuerst unter den Namen »Pro<br />

jektchor« und »kleiner Chor« - das nun den<br />

Namen »Kammerchor« trägt. Am Bedarf<br />

für ein solches musikalisch ambitioniertes<br />

Ensemble hat sich grundsätzlich nichts ver<br />

ändert. Zumal wenn der Wunsch geäußert<br />

wird, dass der KMGV in seiner Heimatstadt<br />

wieder durch mehr Auftritte die Aufmerk<br />

samkeit auf sich lenken möge, wir alle aber


ei Sondersituationen wie der lit.Cologne<br />

spüren, dass Grenzen der Leistungsfähig<br />

keit erkennbar sind. Aber auch hier muss<br />

man eine kritische Anmerkung auf die zu<br />

künftige Ausrichtung machen: Ein kleines<br />

Ensemble ist vor allem dann sinnvoll und<br />

notwendig, wenn ein zahlenmäßig großer<br />

Chor des KMGV im Hintergrund steht.<br />

Je kleiner die zahlenmäßige Differenz<br />

zwischen dem Chor des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins und seinem kleinen En<br />

semble, umso problematischer wird<br />

mittelfristig die klare Aufgabenbeschrei<br />

bung beider Strukturen.<br />

Es fällt häufiger der Verweis auf die Zahl der<br />

aktiven Sänger. Liegt hier das zentrale Thema<br />

für das kommende Jahrzehnt?<br />

Ja, daran kann überhaupt kein Zweifel be<br />

stehen. Das wichtigste Ziel für den KMGV<br />

im kommenden Jahrzehnt - und wir sollten<br />

auch das laufende Jahr <strong>2010</strong> schon mit in<br />

unsere Überlegungen einbeziehen - besteht<br />

darin, neue Sänger für unseren Chor zu ge<br />

winnen. Ein realistischer Ausblick auf die<br />

kommenden Jahre zeigt, dass sich die Zahl<br />

der aktiven Sänger in den kommenden Jah<br />

ren vermutlich um 30-50 Sänger verringern<br />

wird. Will man verhindern, dass die Zahl<br />

der aktiven Sänger weiter sinkt und sich<br />

damit in einigen Stimmgruppen ein er<br />

kennbares Quantitäts- und Qualitätspro<br />

blem ergibt, muss man gegen diese sich klar<br />

abzeichnende Entwicklung gegensteuern.<br />

Bei unserem letzten Ausspracheabend im<br />

Anschluss an unser Jahreskonzert wurde<br />

geäußert, dass wir etwa 10 neue Sänger per<br />

Anno in unseren Verein aufnehmen müssten,<br />

um die Zahl der aktiven Sänger stabil<br />

zu halten. Ich würde noch einen Schritt<br />

weitergehen und sagen, dass vor allem in<br />

den nächsten Jahren die Zahl von 10 Neu<br />

mitgliedern die Untergrenze der erforderli<br />

chen Anzahl darstellt.<br />

Ist es denn realistisch eine solche Anzahl von<br />

neuen Sängern für den KMGV zu begeistern?<br />

Diese Frage ist offen gestanden nur sehr<br />

schwer zu beantworten. <strong>Der</strong> Rückblick auf<br />

die letzten zehn Jahre kann dabei ganz hilf<br />

reich sein: In den Jahren 2000 - 2009 haben<br />

wir durchschnittlich im Jahr etwa 5-6 neue<br />

Sänger in den KMGV aufgenommen. Dabei<br />

gab es positive Jahre, in denen wir bis zu<br />

neun Sänger in unsere Reihen aufgenom<br />

men haben. Aber es gab auch ein »Ausrei<br />

ßer-Jahr« nach unten mit nur zwei neuen<br />

Mitgliedern. Die Durchschnittszahl zeigt,<br />

dass wir zwar gefühlt gar nicht so weit von<br />

der benötigten Anzahl neuer Sänger ent<br />

fernt sind, die Prozentrechnung weist aber<br />

auf, dass wir in den letzten Jahren unser<br />

»Klassenziel« um etwa 35 Prozent verfehlt<br />

haben - und das ist natürlich eine ganze<br />

Menge. Ganz konkret bedeutet dies: Wenn<br />

der KMGV im Jahr 2020 ein Jahreskonzert<br />

mit mindestens 100 Sängern auf der Bühne<br />

der Philharmonie bestreiten möchte und<br />

wenn das Zillchen weiterhin in gewohnter<br />

und erfolgreicher Form zur Aufführung ge<br />

bracht werden soll, dann muss der Verein -<br />

und hier spreche ich noch einmal ganz<br />

bewusst alle aktiven Sänger, alle nicht<br />

ausübenden Sänger und alle Eördermitglieder<br />

an - mit voller Konzentration daran<br />

arbeiten, dass neue Sänger den Weg zu uns<br />

finden.<br />

<strong>Der</strong> Rückblick auf die vergangene Dekade<br />

zeigt auch, dass einige Sänger, die neu in den<br />

KMGV eingetreten sind, schon nach wenigen<br />

Jahren nicht mehr mitsingen.<br />

Wie ist diese Problematik zu bewerten?<br />

Das ist eine zweite wichtige Thematik, die<br />

wir als Gesamtchor vor Augen haben müs<br />

sen. Denn der Eindruck, dass einige Sänger,<br />

die erst vor kurzer Zeit in den KMGV ein<br />

getreten sind, selten oder gar nicht mehr bei<br />

Proben und Konzerten gesehen werden,<br />

täuscht natürlich nicht. Nun muss man<br />

III


i<br />

Wir sind überaii da,<br />

wo was iäuft.<br />

Kulturelles Engagement für die Region.<br />

Da simmer dabei.<br />

nergie


sagen, dass es während der 1970er und<br />

1980er Jahre auch Sänger gab, die nur ein<br />

kurzes »Gastspiel« gegeben haben ohne<br />

eine langfristige Verankerung im Chor zu<br />

erleben. Beispielhaft sollen hier die Ein<br />

trittswellen genannt sein, die rings um die<br />

zur damaligen Zeit außergewöhnlichen<br />

Fernreisen festzustellen waren. Etliche mit<br />

reisende Sänger haben relativ schnell nach<br />

der Rückkehr in Deutschland den KMGV<br />

wieder verlassen. Grundsätzlich bleibt es<br />

aber dabei: Wenn man sich mit großem<br />

Engagement darum bemüht, neue Sänger<br />

zu gewinnen, dann ist es umso ärgerlicher,<br />

wenn ein Teil dieser neuen Mitstreiter nicht<br />

fest an unseren Chor gebunden werden<br />

kann. Bei vielen dieser Sänger, die heute nur<br />

noch selten anwesend sind, wissen wir, aus<br />

welchen Gründen sie uns zur Zeit nicht<br />

unterstützen können. Bei Einigen kennen<br />

wir die Gründe aber nicht und hier müsste<br />

sicher noch einmal intensiver nachgeforscht<br />

werden. Denn wir sollten zukünftig alles<br />

daran setzen, dass Sänger, die wir neu für<br />

unseren Chor gewinnen können, auch<br />

langfristig gebunden und ins Chorleben<br />

integriert werden. Diese beiden Aufgaben<br />

»Gewinnung neuer Mitglieder« und »Stär<br />

kung von Bindungskräften innerhalb des<br />

Vereins« gehören zu den wesentlichen<br />

Aufgaben zur Sicherung der Zukunft des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins.<br />

Welche Sänger sollten denn ab neue Sänger<br />

gewonnen werden, um die Aufgabe der Inte<br />

gration in den Chor zu erleichtern?<br />

Zum Einen gilt natürlich eine Eignungs<br />

beschreibung für neue Sänger, die schon<br />

seit den Gründungstagen des KMGV be<br />

deutsam ist: Die Freude am aktiven musi<br />

zieren, gepaart mit einem gewissen<br />

stimmlichen Talent und der Bereitschaft,<br />

sich anspruchsvoller Chorliteratur zu wid<br />

men. Ergänzt um die die Chance, das per<br />

sönliche, komödiantische Talent auf der<br />

Bühne des Kölner Opernhauses zur Entfal<br />

tung kommen zu lassen - sei es im Chor, im<br />

Ballett oder mit einer Rolle in einem En<br />

semble. Diese Voraussetzungen sollten<br />

neue Sänger im KMGV mitbringen. Um<br />

eine altersmäßige Beschreibung der Ziel<br />

gruppe »neuer Sänger« zu ermöglichen, ist<br />

ein erneuter Blick in die Vergangenheit hilf<br />

reich: Hätten gegen Mitte der 1980er Jahre<br />

mehr Männer, die damals ein Alter um das<br />

vierzigste Lebensjahr hatten, den Weg zum<br />

KMGV gefunden, wären die Probleme,<br />

die wir nun aufgrund der altersmäßigen<br />

Zusammensetzung des Chores erwarten<br />

müssen, deutlich geringer. So wäre eine ge<br />

sunde, organische Entwicklung des Chores<br />

gewesen. Nun lassen sich diese Tendenzen<br />

aus den 1980er Jahren heute nicht mehr<br />

korrigieren, aber sie geben einen Hinweis<br />

auf die Zielgruppe von neuen Sängern, die<br />

wir versuchen sollten zu gewinnen: Wenn<br />

wir uns um neue Sänger bemühen, die um<br />

die 35 Jahre alt sind, dann sind die Chancen<br />

langfristig wieder eine normale Altersstruk<br />

tur aufbauen zu können am größten. Und<br />

Männer in diesem Alter haben in der Regel<br />

bereits ihre »Lehr- und Wanderjahre« hin<br />

ter sich, haben ihren Lebensmittelpunkt in<br />

Köln oder benachbarten Gemeinden gefun<br />

den und können so über viele Jahre Spaß<br />

am gemeinsamen Gesang finden.<br />

Und wie sollen diese Sänger gefunden und<br />

für eine Mitgliedschaft im KMGV begeistert<br />

werden?<br />

An genau dieser Frage wird sich die zu<br />

künftige Ausrichtung des KMGV entschei<br />

den. Weil diese Frage von so zentraler<br />

Bedeutung ist, habe ich mich dazu ent<br />

schieden, dass sie nicht nur vom Vorstand<br />

oder von einigen, wenigen Amtsträgern in<br />

nerhalb des Vereins beantwortet werden<br />

soll. Ich bin der Überzeugung, dass die<br />

Frage »Wie gewinnen wir neue Mitglieder«<br />

in einer offenen Form von allen interessier-<br />

113


ten Mitgliedern des KMGV diskutiert und<br />

Handlungsideen zu dieser Thematik<br />

gesammelt werden sollten. Ich lade alle<br />

Sänger herzlich ein, sich an diesem »Strate<br />

giegespräch 2020«, das im Oktober diesen<br />

Jahres stattfinden wird, zu beteiligen. Bei<br />

diesem »Strategiegespräch 2020« soll noch<br />

einmal deutlich werden, dass die Zukunft<br />

des KMGV nur dann gesichert werden<br />

kann, wenn alle mithelfen, neue Mitglieder<br />

für unser Hobby zu begeistern. Es sollte<br />

nach meiner Überzeugung darauf geachtet<br />

werden, dass alle Ideen auf den Tisch ge<br />

bracht werden können. Denkverbote darf es<br />

in einer solchen Phase nicht geben. Auch<br />

mit dem Hinweis, dass man alles schon ein<br />

mal gemacht und versucht habe, darf dieses<br />

Gespräch nicht belastet werden. In einem<br />

moderierten Arbeitsprozess sollen die Ideen<br />

dann konkretisiert und daraufhin überprüft<br />

werden, ob sie die vorrangig anzuspre<br />

chende Zielgruppe der Männer ab 35 Jah<br />

ren erreichen und für den Gesang im<br />

Männerchor begeistern können. Es muss<br />

auch kritisch diskutiert werden, ob Sänger<br />

bereit wären, Aufgaben, die im Zusammen<br />

hang solcher Aktivitäten entstehen werden<br />

mit zu übernehmen. Von diesen Ergebnis<br />

sen werden wir im Vorstand dann ausgehen,<br />

um konkrete Maßnahmen zur Gewinnung<br />

neuer Mitglieder in Gang zu setzen.<br />

Soll nur das Thema »Gewinnung neuer<br />

Mitglieder« im Rahmen dieses »Strategie<br />

gesprächs 2020« diskutiert werden?<br />

Nein, zwei weitere Schwerpunktthemen<br />

werden die Agenda dieser Arbeitssitzung<br />

bestimmen. Die Themen lauten »Stärkung<br />

der Bindungskräfte innerhalb des Vereins«<br />

und »Verbesserung der Außendarstellung<br />

des KMGV«. Über die Bedeutung der<br />

Bindungskräfte innerhalb des Vereins, die<br />

verhindern können, dass Mitglieder sich<br />

von uns entfernen, konnte ich an anderer<br />

Stelle dieses Interviews bereits Stellung<br />

nehmen. Als ein weiteres wichtiges The<br />

menfeld sollen alle Aspekte der Öffentlich<br />

keitsarbeit unseres Vereins - von der<br />

PR-Arbeit bis zum Internetauftritt - im<br />

Rahmen dieses »Strategiegesprächs 2020«<br />

diskutiert werden. Dies vor allem auch vor<br />

dem Hintergrund, dass zur Organisation<br />

einer verbesserten Außendarstellung sicher<br />

die Mithilfe von interessierten Sängern er<br />

forderlich ist.<br />

Ich darf noch einmal ganz herzlich alle<br />

Sänger, die zur langfristigen Ausrichtung<br />

unseres Vereins in den Themenfeldern<br />

»Mitgliedergewinnung«, »Bindungskräfte<br />

im Verein« und »Öffentlichkeitsarbeit«<br />

Ideen einbringen möchten, einladen, dieses<br />

»Strategiegespräch« zu besuchen, um sich<br />

aktiv in den Diskussionsprozess einzu<br />

bringen.<br />

AH<br />

115


Vom glockenhellen<br />

Sopran zum tiefen Bass<br />

»Je stressiger der<br />

Job, desto befreien<br />

der der Gesang«.<br />

Sehr persönliche<br />

Erfahrungen eines<br />

neuen Sängers,<br />

aufgezeichnet von<br />

Werner Wingenfeld<br />

161<br />

Mein neues Hobby ist eigentlich ein uraltes.<br />

Vor vielen Jahren sang ich bereits im Schulchor<br />

des altehrwürdigen Apostelgymnasiums in<br />

Köln. 1964 hatte ich sogar Altbundeskanzler<br />

Konrad Adenauer standesgemäß mit »Du<br />

bist's, dem Ruhm und Ehre gebühret« von<br />

Joseph Haydn begrüßt.<br />

Doch nach dem Stimmbruch war ich von<br />

meiner Stimme so enttäuscht, dass ich mir<br />

schwor, nie mehr zu singen. Und ich habe<br />

es 40 Jahre eisern so gehalten, bis ich in<br />

meiner Rockband auf der Probe einmal den<br />

Sänger vertrat und mir meine Stimme beim<br />

Anhören nachher auf Band gar nicht so<br />

schlecht gefallen hatte. Und als ich dann ins<br />

Rheinland zurückkehrte, in die Nähe des<br />

Kölner Männer-Gesang-Vereins, gab es kein<br />

Halten mehr. Denn wo sonst, wenn nicht in<br />

dem Chor, in dem mein Patenonkel Rudolf<br />

und mein Vater Georg bereits vor Urzeiten<br />

mitgesungen hatten, sollte ich mitwirken?<br />

Den endgültigen Anstoß gab dann die Tat<br />

sache, dass Präsident des KMGV Gerd<br />

Schwieren war, den ich von früher gut<br />

kannte und der mich, als ich ihn ansprach,<br />

spontan zu einer ausgiebigen Führung<br />

durch die Wolkenburg einlud. Sofort fühlte<br />

ich mich wieder heimisch in dem alten Ge<br />

mäuer, in dem ich zur Hochzeit meines Vet<br />

ters im Cäcilienzimmer Beethovens »Für<br />

Elise« zum Besten gegeben hatte - vermut<br />

lich auf demselben Flügel, auf dem wir<br />

heute noch begleitet werden. Und noch<br />

etwas schoss mir durch den Kopf: Da gab es<br />

doch die Weihnachtsfeier, für die mein Vater<br />

mich gebeten hatte, die Variationen über<br />

»Morgen kommt der Weihnachtsmann«<br />

vorzuspielen. Ich hatte nur unter dem Vor<br />

behalt eingewilligt, dass ich mich sicher<br />

genug fühlte. Und Papa sagte: »O.K. Das<br />

kannst du selbst entscheiden, wenn es so<br />

weit ist«, hoffte aber natürlich insgeheim,<br />

ich würde mich schon rumkriegen lassen.


Und es kam, wie es kommen musste. Ich<br />

sagte ihm zwei Tage vorher dass ich noch<br />

nicht so gut wäre, um es vor Publikum zu<br />

spielen. Er blieb dabei, dass es meine Ent<br />

scheidung sei, bat mich aber trotzdem<br />

mitzukommen. Ich willigte ein und prompt<br />

ertönte, als wir am Tisch saßen, die Ankün<br />

digung, dass »der kleine Werner Wingenfeld<br />

nun Mozart spielt«. Mein Vater hatte meine<br />

Absage natürlich nicht weitergegeben und<br />

hoffte drauf, dass ich mich überrumpeln ließ.<br />

Aber Klein-Werner blieb regungslos mit vor<br />

der Brust verschränkten Armen sitzen. Vater<br />

sagte nichts, er wusste, es hätte keinen<br />

Zweck gehabt. Später dachte ich: »Irgend<br />

wann musst du es wiedergutmachen«.<br />

Frohgemut erschien ich also nach der Füh<br />

rung durch die Wolkenburg zur Chorschule<br />

und durfte auch gleich zu den Proben kom<br />

men. Da mir das Singen vom Blatt leicht fiel<br />

und ich trotz über die Jahre leicht eingeros<br />

teter Stimme einigermaßen gut die Töne<br />

traf, fand ich gleich großen Spaß daran. Gut<br />

gefiel mir auch, dass ich mit »Antigone«<br />

und »Grüner Rhein« anspruchsvolle Stücke<br />

zu bewältigen hatte.<br />

Blieb da nur noch ein Problem: Probte der<br />

KMGV doch immer noch donnerstags,<br />

wenn ich beruflich häufig verhindert war.<br />

Und wenn die Probe z. B. wegen Feiertagen<br />

dienstags stattfindet, kann ich aufgrund<br />

einer anderen wöchentlichen Verpflichtung<br />

auch nicht mitsingen. Ich versprach,<br />

mangelnde Präsenz durch Üben zu Flause<br />

wettzumachen, und das wurde vorläufig<br />

akzeptiert.<br />

Zum Glück fiel mir die Chorschule vor<br />

allem im theoretischen Teil aufgrund mei<br />

ner musikalischen Vorbildung leicht. Selbst<br />

die Aufforderung Herrn Starnbergers, mal<br />

eine Passage rückwärts zu singen, bewältigte<br />

ich einigermaßen passabel, merkte dabei<br />

aber doch, dass ich wie auch bei der Ana<br />

lyse einiger besonders schräger Akkorde an<br />

meine Grenzen stieß.<br />

Nach einem halben Jahr stand dann wie<br />

üblich das Ende der Zeit an, in der man<br />

kostenlos beim KMGV mitsingen durfte,<br />

ohne irgendeine Verpflichtung als Mitglied<br />

zu haben. Es kam der Tag der Aufnahme<br />

prüfung. Spät am Abend nach der Probe<br />

musste ich vorsingen. Ich wählte als eigenes<br />

Stück »Grüner Rhein«, da ich die von mir<br />

eigentlich vorgezogene »Antigone« kaum<br />

mitgeprobt hatte. Allgemeines Erstaunen.<br />

Herr Steiner hatte die Noten längst archi<br />

viert, denn das Jahreskonzert war ja schon<br />

vorbei. Ich gab ihm großzügig meine Noten<br />

- und hatte prompt ein Problem mit dem<br />

Auswendigsingen. Gut, die Töne stimmten,<br />

aber das ist bekanntlich bei Gesang ja nicht<br />

alles. So folgten noch ein paar Tonübungen.<br />

Diese gelangen ganz gut, mit viel Emphase<br />

und falscher Atemtechnik. Aber Herr<br />

Steiner merkte auch, dass ich es zwischen<br />

durch intuitiv richtig machte, was das<br />

Atmen und die Tonbildung anging. Entwe<br />

der halfen die Erinnerung an den Schulchor<br />

oder auch musikalische »Erblasten«, und<br />

bestimmt sorgten Patenonkel und Papa mit<br />

himmlischen Einflüsterungen dafür, dass<br />

ich die Familie nicht blamierte. Herr Steiner<br />

kam jedenfalls zu dem Urteil, dass er's mit<br />

mir versuchen wolle.<br />

Ich sollte mich erst mal zum ersten Bass set<br />

zen mit leichter Tendenz zu größerer Tiefe.<br />

Und ich durfte oder besser sollte gleich hin<br />

ter der ersten Reihe Platz nehmen, wo, wie<br />

ich ja schon festgestellt hatte, immer der<br />

Kammerchor saß. Unter fürsorglicher Bela<br />

gerung der besten Stimmen im Chor ging<br />

es weiter mit »Antigone«. Die Konzertreise<br />

im Herbst konnte ich allein schon aus<br />

Termingründen nicht mitmachen, was ich<br />

sehr bedauerte, denn ich hätte mir die Auf<br />

führung in der Laeiszhalle gerne live als<br />

Zuschauer angehört.<br />

So blieben die Proben, und schon die waren<br />

ein Gewinn. Was ich nie für möglich gehal<br />

ten hätte: Je stressiger der Job war, je müder<br />

117


3]<br />

w m t- \.<br />

h<br />

und gehetzter ich aus Bonn ankam, umso<br />

181 befreiender war und ist das gemeinsame<br />

Singen. Und umso beschwingter fahre ich<br />

anschließend wieder nach Hause.<br />

Nun ein Wort zu meinen Mitsängern:<br />

<strong>Der</strong>art mit offenen Armen bin ich bislang in<br />

keiner anderen Gemeinschaft empfangen<br />

worden! Und es war ganz gleich, ob es sich<br />

nun um junge Mitsänger oder die alten<br />

Kämpen wie Günther Roggendorf, Peter<br />

WalLraff oder Willi Schmidt handelte, die ich<br />

natürlich alle noch in bester Erinnerung<br />

hatte, sei es, weil ich sie im Opernhaus<br />

erlebt oder beim Feiern im Friesenwall 35<br />

kennen gelernt hatte, dem Lager des elterli<br />

chen Käsegeschäftes, das die ganzen Siebzi<br />

ger Jahre über rot-weiß dekoriert war, um<br />

für spontane Feiern des KMGV vorbereitet<br />

zu sein, und in dem Albert Krautz mehr als<br />

einmal sein »Granada« geschmettert hatte.<br />

Das neue Jahr kam und damit die Vorberei<br />

tung auf das Jahreskonzert <strong>2010</strong>. Dass ich<br />

dieses Konzert überhaupt mitsingen durfte,<br />

verdanke ich dem Probenwochenende in<br />

Wermelskirchen. Auch danach hatte ich<br />

zwar noch nicht die notwendigen 75 Pro<br />

zent Probenbeteiligung erreicht, aber ich<br />

war so fit, dass ich zusammen mit einigen<br />

anderen Sängern Herrn Steiner überzeugen<br />

konnte, dass wir auch mit weniger Proben<br />

eine Stütze sein könnten.<br />

Überhaupt habe ich in den letzten Mona<br />

ten eine interessante Feststellung gemacht:<br />

Offensichtlich gibt es ganz unterschiedliche<br />

Arten von Proben. Da sind zum einen die<br />

»Kennenlern-Proben« am Beginn der Ein<br />

studierung neuer Stücke, die in der großen<br />

Runde nur langsam zu einer Annäherung<br />

an den Notentext führen, so dass wohl<br />

mancher erfahrene Sänger auch schon mal<br />

etwas unterfordert ist. Und dann gibt es die<br />

»Vertiefungs-Proben« wenn es ernst wird.<br />

Wer da fehlt, der bekommt Entscheidendes<br />

nicht mit, sei es in der Feinabstimmung<br />

oder der Aufnahme letzter Anweisungen<br />

des Dirigenten, die auch jeder erfahrene


Sänger benötigt. Da ich einmal als Solist mit<br />

dem Schulorchester leidvoll eine derartige<br />

Erfahrung machen musste, als ein eigent<br />

lich sehr guter, aber etwas probenfauler<br />

Oboist mitten in meinem Solo einen halben<br />

Takt zu früh einsetzte und wir beide uns<br />

daraufhin einen schrägen Schlagabtausch<br />

lieferten, weiß ich, wie wichtig gerade der<br />

Endspurt ist.<br />

Schließen möchte ich mit einem ganz<br />

besonderen Erlebnis. Es war der Freitag<br />

abend des Probenwochenendes in Wer<br />

melskirchen. Wir schmetterten zu Manfred<br />

Schreiers Akkordeon hemmungslos Karne<br />

valslieder. Allein das war schon ein Riesen<br />

erlebnis für mich, denn dabei handelte es<br />

sich um die Musik, die ich in den Sechzi<br />

gern als letztes gesungen hatte. Aber plötz<br />

lich erklang ein ganz besonderes Stück - das<br />

Lied vom Glockenläuter, auch das Beier-<br />

Leed genannt. Ich hatte es als kleiner Stropp<br />

1962 im Divertissementchen »Brigitte-Kir<br />

mes« erlebt, und es hatte mich ob seiner<br />

Schlichtheit und wunderschönen Melodie<br />

auf Anhieb fasziniert, so dass ich es Jahre<br />

später noch nachsummte. Dann, irgend<br />

wann in den Achtzigern oder Neunzigern,<br />

hörte ich es zum zweiten Mal, wieder im<br />

Zillche - und wieder dieselbe Faszination.<br />

Und nun zum dritten Mal. Diesmal hatte<br />

ich sogar den Text vor mir. Ich sang mir<br />

meine ganzen Jahrzehnte des frustrierten<br />

Nichtsingens aus dem Leib. Anschließend<br />

hörte ich, dass es das »Lied von Christian<br />

Brühl« sei. Er habe es im KMGV sein gan<br />

zes Leben lang mit Vorliebe gesungen, im<br />

Zillche und auch sonst.<br />

Nun ist es ein bisschen auch mein Lied.<br />

Auch ich werde es bis zu meinem Lebens<br />

ende singen, wo und wann auch immer.<br />

Dafür breche ich vielleicht noch einmal<br />

einen Schwur, denn ich hatte mir auch ge<br />

schworen, nie im Zillche mitzumachen, weil<br />

ich von meinem Onkel und meinem Vater<br />

noch gut in Erinnerung habe, wie viel Zeit<br />

das kostet. Aber andererseits ist es ja auch<br />

faszinierend, auf den Brettern zu stehen, die<br />

die Welt bedeuten, selbst wenn diese Welt<br />

nur »sessional« ist. Also sollte man nie »nie«<br />

sagen!<br />

■<br />

119<br />

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I<br />

Das ALexlana Im neuen Kleid<br />

Erfolgreiche Neugestaltung des Restaurants<br />

121<br />

Ja, da staunten die Sänger des KMGV nicht<br />

schlecht: <strong>Der</strong> Täter lud wieder zum »Krimi-<br />

Dinner«. Und das im renovierten und umge<br />

stalteten Alexiana-Saal, einem der am meisten<br />

nachgefragten Räume in der Wolkenburg.<br />

Die Gäste kamen in Scharen und fühlten sich<br />

sichtlich wohl.<br />

Noch vor wenigen Monaten schien das un<br />

möglich, als ein Brandsatz den Festsaal in<br />

eine Rußhölle verwandelt und die Innen<br />

einrichtung komplett zerstört hatte.<br />

Da stand das große Aufräumen an. Unter<br />

unermüdlichem Einsatz der Wolkenburg-<br />

Gastronomie und des KMGV erfolgten der<br />

Wiederaufbau und die Neugestaltung des<br />

Alexiana in der rekordverdächtigen Zeit von<br />

nur sechs Wochen. Unter der Regie des<br />

Kölner Innenarchitekten Hans Vieth wurde<br />

in Windeseile ein Konzept entwickelt, das<br />

auf Altbewährtes dort wo sinnvoll zurück<br />

greift und sich nicht scheut, die Gelegenheit<br />

für Neues zu nutzen.<br />

Heute erwartet sowohl den Gast der Wol<br />

kenburg als auch den Sänger des KMGV<br />

eine mit modernster Technik ausgestattete<br />

Restauration, die das alte Konzept der<br />

Raumgestaltung in dezenten Tönen noch<br />

erkennen lässt. Schlankere Säulen bieten<br />

mehr Luft und gestalterischen Spielraum<br />

für die Nutzung der Fläche. Das Parkett er<br />

strahlt im neuen Glanz und verleiht dem<br />

Restaurant zusätzlich ein edles Ambiente.<br />

Und dann natürlich die Lichtverhältnisse:


... im Kölner Männer-Gesang-Verein und in der<br />

Spieigemeinschaft „Cäcilia Wolkenburg". Wir freuen<br />

uns auf neue Mitglieder für Gesang und Bübnenspiel.<br />

%<br />

Rufen Sie uns an<br />

0221 / 231232 oder faxen Sie an 0221 / 237558.<br />

KMGV<br />

KOLNER<br />

MÄNNER-GESANG<br />

VEREIN<br />

gegründet 1842


Das Alexiana im neuen Kleid - die Theke<br />

123<br />

Geschickt hinter Blenden verborgen tastet<br />

sich die indirekte Beleuchtung entlang der<br />

Wände, wobei der neue Wandschmuck aus<br />

gezeichnet zur Geltung kommt. Zusätzlich<br />

verbreitet sich durch die Vielzahl und An<br />

ordnung der Leuchtkörper eine komforta<br />

ble Wärme. Lichtreihen in der abgehängten<br />

Decke versorgen den Raum bei Bedarf mit<br />

zusätzlichen Lux. <strong>Der</strong> speisende Gast wird's<br />

danken. Zudem erleichtem die ergänzenden<br />

Leuchtquellen dem Sänger des KMGV<br />

offensichtlich die Umsetzung der stellen<br />

weise doch schwierigen Partituren.<br />

Alles in allem ist das neu gestaltete Alexiana<br />

als sehr gelungen zu bezeichnen. Es ist eine<br />

Bereicherung für das Erscheinungsbild der<br />

Wolkenburg, die durch diesen attraktiven<br />

Raum ihr Ansehen in der Stadt weiter<br />

verbessern kann. Die Resonanz bei den<br />

Gästen ist ohne Einschränkung euphorisch.<br />

Und für den KMGV kann gesagt werden:<br />

Die Qualität des Alexiana als Ersatzproben<br />

raum für den großen Festsaal konnten<br />

durch die deutlich verbesserte Beleuchtung<br />

klar erhöht werden.<br />

SM


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Kultur macht unser Leben<br />

lebenswert. Sie bewegt und<br />

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Deshalb ist ihre Förderung<br />

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m<br />

Heute:<br />

Vor 57 Jahren<br />

Anlässlich des Gastbeitrags von<br />

Werner Wingenfeld, der vor<br />

etwa einem Jahr in den Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein aufge<br />

nommen wurde, blicken wir<br />

heute ins Jahr 1953 zurück,<br />

dem Geburtsjahr des neuen<br />

Sängers. Damals war der Wie<br />

deraufbau der Wolkenburg ge<br />

rade in vollem Gange, der<br />

Verein suchte mit einer span<br />

nenden Idee Förderer und Un<br />

terstützer.<br />

NACHRICHTENBLATT DES KÖLNER MAN!«K-GESAN0-VEREINS<br />

Ceiordiick lo<br />

•r; Jo». HiAit.<br />

IM; WolktHlbu<br />

KOUl 1<<br />

- Kvr.Wn; po«l-<br />

DonB*r«(a9 19 Ohr Prob« ia der SQT9erQeaeU«ebaU<br />

Was ist<br />

D.1S Symijol<br />

Mfnsdien «Bllt<br />

Hcfeer Wt-iihrU<br />

Was ist der kle<br />

oder das<br />

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Narren?" Wohe<br />

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aSaiflKen »<br />

tCndfii ,Iali*, fand am 3t Januar in den fatUch gesdunOckIcn BSraenfäien<br />

der Indmtrie- und Haodeiskanuner statt. Auf eine fetieimnisvolte<br />

WeiM liod aeibat Völker und Rassen miteinander verbunden, A dunb<br />

Erdttile «nd Ueere voneinander getrerait sind. Diese Vert»indonJielt erhielt<br />

auf dem „Männerball" duteh die bunte FarbenpraAt der fCositime au» all«<br />

Herren lindern, durch kuIVvic.-te GeselUgkeit und kä&i&che l.ebenslf«ude<br />


KMGV Familie<br />

Geburtstage im Sept.<br />

20.09.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Johannes E. Beutler<br />

Kuratoriums- + Fördermitglled<br />

13.10.<strong>2010</strong> 70 Jahre<br />

Jürgen von der Ahe<br />

Fördermitglied<br />

02.09.<strong>2010</strong> 65 Jahre 20.09.<strong>2010</strong> 50 Jahre 13.10.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Chris Schmidt-Hofmann Rolf Oster Walter Schmitt<br />

Fördermitglied Fördermitglied Nicht ausübender Sänger<br />

07.09.<strong>2010</strong> 50 Jahre 22.09.<strong>2010</strong> 60 Jahre 15.10.<strong>2010</strong> 70 Jahre<br />

Ludger May Reinhold Stumpe Josef Molden<br />

Nicht ausübender Sänger Nicht ausübender Sänger Fördermitglied<br />

07.09.<strong>2010</strong> 80 Jahre 28.09.<strong>2010</strong> 45 Jahre 18.10.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Prof. Dr. Martin Polka Sven Weiß Klaus Kriegel<br />

Fördermitglied Aktiver Sänger Aktiver Sänger<br />

261<br />

09.09.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Renate Hachenberg<br />

Fördermitglied<br />

12.09.<strong>2010</strong><br />

Dr. Helmut Raue<br />

Aktiver Sänger<br />

12.09.<strong>2010</strong><br />

Margarete Sülzer<br />

Witwenmitglied<br />

Geburtstage im Oktober<br />

02.10.<strong>2010</strong> 80 Jahre<br />

Dr. Leopold Schieble<br />

70 Jahre Kuratoriumsmitglied<br />

97 Jahre<br />

08.10.<strong>2010</strong> 70 Jahre<br />

Angelika Simons<br />

Witwenmitglied<br />

11.10.<strong>2010</strong><br />

Paul Schmidt<br />

Fördermitglied<br />

12.10.<strong>2010</strong><br />

Dr. Günter Törl<br />

Aktiver Sänger<br />

80 Jahre<br />

60 Jahre<br />

19.10.<strong>2010</strong><br />

Franz-Peter Claßen<br />

Fördermitglied<br />

45 Jahre<br />

20.10.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Erwin Gehring<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

21.10.<strong>2010</strong><br />

Hilde Lang<br />

Witwe nmitg Ii ed<br />

23.10.<strong>2010</strong><br />

Markus Becher<br />

Aktiver Sänger<br />

75 Jahre<br />

40 Jahre<br />

15.09.<strong>2010</strong> 65 Jahre<br />

Manfred Maubach<br />

Nicht ausübender Sänger


23.10.<strong>2010</strong> 75 Jahre 22.11.<strong>2010</strong> 7<br />

Josef Stein<br />

Heinz-Jürgen Berger<br />

FördermitgLied<br />

Aktiver Sänger<br />

18.12.<strong>2010</strong> 85 Jahre<br />

Wilhelm Clemens<br />

FördermitgLied<br />

24.10.<strong>2010</strong> 60 Jahre<br />

Hans Weissenbach<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

28ÄÖJÖW "lÖJahre<br />

Christoph Weingarz<br />

Aktiver Sänger<br />

30.10.<strong>2010</strong><br />

Fritz Piepenbring<br />

FördermitgLied<br />

Geburtstage im Nov.<br />

ÖT.Tl.20iÖ 80 jähre<br />

Dr. Ekkehart Laupichler<br />

FördermitgLied<br />

03.11.<strong>2010</strong> 85 Jahre<br />

Hildegard Mengen<br />

WitwenmitgLied<br />

80 Jahre Geburtstage im Dez.<br />

02.12.<strong>2010</strong><br />

Josef Scheid<br />

FördermitgLied<br />

04.12.<strong>2010</strong><br />

Martha Laub<br />

WitwenmitgLied<br />

60 Jahre<br />

92 Jahre<br />

05.12.<strong>2010</strong> 45 Jahre<br />

Christoph Grewelding<br />

Aktiver Sänger<br />

19.12.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Dr. Helmut Bott<br />

FördermitgLied<br />

20.12.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Gerhard Biesenbach<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

23.12.<strong>2010</strong> 35 Jahre<br />

Jens Hermes<br />

FördermitgLied<br />

28.12.<strong>2010</strong> 75 Jahre<br />

Karl Groß<br />

Aktiver Sänger 127<br />

29.12.<strong>2010</strong> 65 Jahre<br />

Jakob Kindervater<br />

Aktiver Sänger<br />

Adressenänderung:<br />

05.11.<strong>2010</strong><br />

Dr. Franz Zilken<br />

FördermitgLied<br />

11.11.<strong>2010</strong><br />

Heinz Müller<br />

FördermitgLied<br />

96 Jahre 05.12.<strong>2010</strong><br />

75 Jahre<br />

16.11.<strong>2010</strong> 70 Jahre<br />

Maria-Theresia Müller<br />

WitwenmitgLied<br />

TsZrjoiO TUlahre<br />

Hubert-Willy Schmitz<br />

FördermitgLied<br />

Peter Rheindorf<br />

Aktiver Sänger<br />

15.12.<strong>2010</strong><br />

Ute Baumgärtner<br />

FördermitgLied<br />

70 Jahre Achim Knopp<br />

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<strong>Der</strong> KMGV gratuliert<br />

zur Hochzeit:<br />

Brigitte und Meinolf Rickert<br />

wünschen wir für den gemein<br />

samen Lebensweg viel Glück<br />

<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />

Günther Hardt<br />

Fördermitglied seit 2002<br />

In eigener Sache: Themenvorschläge—<br />

und Artikel von Mitsängern<br />

Die <strong>Burgbote</strong>nausgaben der letzten beiden Jahre haben<br />

deutlich gemacht, dass das Redaktionsteam mehr Inhalte<br />

transportieren möchte. Dies setzt eine rechtzeitige Planung<br />

voraus.<br />

Auch in Zukunft möchte das Redaktionsteam gerne Artikel<br />

von Mitsängern im Burghoten veröffentlichen und Themen<br />

vorschläge entgegennehmen. Diese Artikel und Themenvor<br />

schläge können bitte im Sekretariat im Burghotenfach<br />

abgegeben werden. Die Redaktionsleitung gibt dem Sänger<br />

eine Rückmeldung, oh und wann der Vorschlag oder Artikel<br />

im Burghoten erscheint und wer aus dem Redaktionsteam<br />

für die Betreuung des Artikels in Abstimmung mit dem Sän<br />

ger verantwortlich ist.<br />

Artikel und Themen können bis zum Redaktionsschluss ein<br />

gereicht werden. Über das Datum informiert die jeweils vor<br />

hergehende Ausgabe des Burghoten und ein Aushang am<br />

Schwarzen Brett im Cädlienzimmer.<br />

|29<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich;<br />

März - Juni - Sept. - Dez.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenhurg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de•info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Christine Kohlhas<br />

Bürozeit: 9:30- 12:30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

Commerzbank AG, Köln,<br />

Konto 1318120 • BLZ 370 400 44<br />

Kreissparkasse Köln,<br />

Konto 99 17 • BLZ 370 502 99<br />

Sparkasse KölnBonn,<br />

Konto 5 662 044 • BLZ 370 501 98<br />

Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Ehrenpräsident: Horst Massau<br />

Redaktion:<br />

Richard Beyer<br />

Axel Hollander<br />

Uwe Rosenhahn<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Uwe Rosenhahn (UR)<br />

Werner Wingenfeld (WW)<br />

Dr. Stefan Markwort (SM)<br />

Horst Weinen (HW)<br />

Verantwortlich für Inserate,<br />

Redaktion und Produktion:<br />

Richard Beyer<br />

Tel. 0170 16 28 506<br />

Fax 0221 637505<br />

r.heyer@punl


»Stimmbänder-Gymnastik«<br />

»Singen ist leicht und macht Freude. Wenn das nicht stimmt, dann stimmt was nicht.«<br />

Meint zumindest die Sprach-Therapeutin Daniela Geier-Bruns und bot dem KMGV ein<br />

ebenso exklusives wie professionelles Einsingen.<br />

Auf die allwöchentliche Stimmbänder-<br />

Gymnastik freuen sich nicht nur die Sänger<br />

selbst, sondern mit Sicherheit auch die je<br />

weiligen Chorleiter. Jeder hat inzwischen<br />

seinen eigenen Stil für die unbestritten<br />

wichtigen Rachen-, Kehlkopf- und Zwerchfell-Dehn-Übungen<br />

gefunden und bereitet<br />

sich intensiv darauf vor. Schließlich soll be<br />

reits der Probenbeginn Spaß machen und<br />

abwechslungsreich sein. Und immerhin ist<br />

der erste Kontakt mit dem Chor in gewis<br />

sem Sinne prägend für den Erfolg der ge<br />

samten donnerstäglichen Probe. Daran<br />

301 kann man sogar scheitern. Doch am 8. Juli<br />

<strong>2010</strong> war alles etwas anders als sonst.<br />

Bereits beim Betreten des großen Proben<br />

saales bemerkte jeder Sänger die Verän<br />

derung: Die Stuhlreihen waren nicht mittig<br />

zum Flügel, sondern südwärts zur Wand<br />

ausgerichtet. Und statt eines Instruments<br />

stand dort eine Leinwand. Und die Auf<br />

gabe des Chorleiters übernahm diesmal<br />

die Diplom-Sprachheilpädagogin Daniela<br />

Geier-Bruns.<br />

Ijlun^Nagn^achenraui^<br />

liAnsaUrohy<br />

Gesamtkorper-<br />

muskulatur<br />

Kefitkö<br />

^challerzeugui^<br />

■«aSB»!<br />

Luftstromerzeugung<br />

Zusam<br />

menspiel<br />

Bereiche<br />

Die Expertin lehrte uns: »<strong>Der</strong> Körper ist ein<br />

Gesamtsystem, das nur im Zusammenspiel<br />

reibungslos arbeitet.« Ergo: »Wenn der Kör<br />

per gut vorbereitet ist, funktionieren Spre<br />

chen und auch Singen besser.« Soweit die<br />

anfängliche Theorie. Als nächstes folgte eine<br />

so genannte gesamtkörperliche Lockerung.<br />

Hier zur gelegentlichen Wiederholung in<br />

heimischer Umgebung die einzelnen<br />

Übungen frei kommentiert.<br />

Im Stehen die Kniekehlen lösen - Aha!<br />

Kopf zur Seite neigen, dadurch den Hals<br />

dehnen - Das klappt schon besser.<br />

Schultern kreisen - Geht auch.<br />

Gähnen - Das beherrschen alle perfekt.<br />

Einatmen durch einen zum U geformten<br />

Mund, beim Ausatmen locker kauen<br />

auf Mmmmh - Macht Appetit auf die<br />

Erikadelle danach.


Schematische Darstellung der<br />

menschlichen Sprechorgane<br />

in neutraler Position während<br />

des Atmens ►<br />

HartcrGaumen-<br />

Zähne.<br />

Lippen<br />

Zähne<br />

Kinnbein<br />

Eustachische Röhre<br />

weicherOaunftc<br />

Uvula<br />

Tonsille<br />

Rachen<br />

Zunge<br />

Zungenbein<br />

^ ';h<br />

/■>! /' '<br />

Kehldeckel<br />

Stirn miippen<br />

Schildknorpel<br />

Slellknorpel<br />

Ricgknorpel<br />

Tracheairinge<br />

Nun galt es, mit noch immer leerem Magen<br />

die Atmung für Mahler, Bruckner und<br />

Sibelius vorzubereiten und zu schulen.<br />

Dazu mussten wir unter fachkundiger An<br />

leitung unsere Hände auf die Bauchdecke<br />

legen, aus dem Bauch fließend, sozusagen<br />

strömend ausatmen und zum Wieder-<br />

Einatmen Unterkiefer und Bauchdecke<br />

fallenlassen. Wer dem Ersticken nahe war,<br />

sollte »unhörbar nachatmen«. Nach mehr<br />

facher Wiederholung dieser Disziplin waren<br />

wir gehalten, in den Bauch einzuatmen<br />

und rhythmisch impulshaft auszuatmen.<br />

Wer wollte, auf »F-F-F«.<br />

Jetzt ging es daran, unsere Stimme für den<br />

Gesang zu präparieren. Frau Geier-Bruns<br />

schlug dazu ein Lippenflattern an, das<br />

einem Motorradgeräusch glich. »Glissando<br />

abwärts. Glissando aufwärts, über den<br />

Registerwechsel hinweg«, forderte die<br />

Laut-Trainerin. <strong>Der</strong> Chor versuchte, die<br />

nürburgringähnlichen Geräusche nachzu<br />

machen. Nicht allen gelang dies. Manch<br />

einer erreichte statt des Pegels eines Großen<br />

Preises nur das Sirren einer elektrischen<br />

Nähmaschine.<br />

Letzter Schritt vor dem eigentlichen Singen<br />

war die Vorbereitung der Artikulation. Wir<br />

sollten »nach vorne gerundet« sprechen:<br />

»Psch psch psch...«, dann mit den Fingern<br />

die Wangen zwischen die Zähne schieben<br />

(autsch, nicht zubeißen!) und schließlich<br />

ganze Sätze formulieren: »lua lua lua ... loi<br />

loi loi... leo leo leo... mum mum mum ... moi<br />

moi moi... mua mua mua ...«<br />

<strong>Der</strong>maßen gelockert stachen wir unverzüg<br />

lich nach »Helgoland« in See. So hoch<br />

waren wir noch nie zuvor »auf der Nordsee<br />

am fernesten Rand«. Daniela Geier-Bruns<br />

sei's gedankt.<br />

UR<br />

131


I<br />

321<br />

Wie jedes Johr zur Frühjohrszick,<br />

do wor et widder ens su wick:<br />

de 66 jingk op Fahrt<br />

un hät ihr Jruppetur jemaht.<br />

Dä Reiner dät dat widder plane<br />

un et wor allereeschte Sahne.<br />

Denn dismol Jingk et an de Saar<br />

un dat wor wirklich wunderbar.<br />

Am Samsdach fröh öm halver Nüng,<br />

met enem beßje Sunnesching<br />

do fing dat Jruppetürche an,<br />

em Reisebus Jot veezich Mann.<br />

Doch nit nur Männer, dat es klor,<br />

et wor SU, wie et immer wor,<br />

mir han uns Fraue mitjenumme,<br />

die han dat jo och schön jefunge.<br />

Et woren och noch Jäss dobei,<br />

de Stimmungjot, janz einwandfrei<br />

SU mähte mir uns op der Wach.<br />

Et jingk zuehts noh Kaisersesch.<br />

Do hammer äwer nur jesesse<br />

un jet jedrunke un jejesse.<br />

De Wiggerfahrt jingk dann janz flöck<br />

fass wie em Floch verjing de Zick.<br />

Un Schwuppdiwupp do stundte mir<br />

en Saarburg plötzlich vür dä Dür<br />

vun dem Flotel. Vür luuter Jlöck<br />

han mir do ehts ens enjecheck.<br />

Doch allt noh kootem sin mer dann<br />

met SU ner Aat vun Bimmelbahn,<br />

dem »Saartalbähnche« durch de Stadt<br />

wo mer jo vill zo luure hat.<br />

Erop, erav, durch Berch un Dal<br />

durch enge Jässjer, krum un schmal,<br />

an mänchem ahle Huus vorbei<br />

bis zo ner Jlockejeeßerei.<br />

Beim Jlockejeeßer Mabilon<br />

do hatte mer de Muul op ston,<br />

SU jroß wor die Bejeisterung.<br />

Denn mit Elan un voller Schwung


hät uns ne Meister präsenteet,<br />

wie mer de Jlocke jeeßen dät.<br />

En Arbeit wie vür hundert Johr,<br />

jenausu wie et domols wor<br />

weed hück noch immer akkerat<br />

zuehts US Lehm en Form jemaht.<br />

Dä Lehm weed öntlich ömjerührt,<br />

janz vürsichtich schön breit jeschmiert<br />

un dann als Jlockeform jebrannt.<br />

Dat es en Arbeid: nur vun Hand<br />

weed do jebrasselt, wochelang,<br />

für ene jode Jlockeklang.<br />

Mer weiß jo och ehts janz zum Schluss,<br />

SU drei vier Däg dann noh dem Juss<br />

wie jot de Jlock jewoden es,<br />

ov Klasse, oder ehter Driß.<br />

De Führung wor ech interessant<br />

un mänches wor mir nit bekannt.<br />

Jetz weiß ich äwer wie dat jeit<br />

un wie su'n Bronzejlock entsteh.<br />

Vun do US jingke mir dann all<br />

zo Fooss zo enem Wasserfall.<br />

Dä plätschert medden durch de Stadt.<br />

Donoh jingk et zum Päädemaat<br />

un tirek in en Restorang,<br />

do wood uns och de Zick nit lang.<br />

Zwor moote mer do widder sitze<br />

doch wor dat Esse wirklich spitze.<br />

Un noh dem Esse sin mer flöck<br />

dann all en et Hotel zoröck.<br />

Em Fesssaal, nett parat jemaat,<br />

wor Jruppenovend anjesaat.<br />

Jemöhtlich han mer do jesesse,<br />

et wood dann och nix mich jejesse.<br />

Natürlich jov et Wing un Bier,<br />

dä Wing wor süffich, jläuvt et mir.<br />

Mer han jelaach un vill jeschwat,<br />

un och e klein Projramm jehat.<br />

Un dovun will ich üch berichte.<br />

Wie immer jov et klein Jedechte,<br />

II<br />

133<br />

II


341<br />

doch dismol och noch, hürt jot zo,<br />

ne Opernsketch vun Loriot.<br />

Die beide Bartels, er un sie,<br />

die däten spüle, frog nit wie.<br />

Dann Schubert, Roggendorf, die zwei<br />

die woren och allt mit dobei.<br />

Un wisst ihr wat, dat wor echt jot<br />

mir laachten uns dobei halv dud.<br />

Dann hamer Musik noch jemaat,<br />

ich hat de Quetsch jo metjebraat<br />

natörlich och, wie jedes Johr,<br />

ming kleine Heftcher, dat es klor.<br />

Su kunnte mer zesamme singe,<br />

et dät och wirklich herrlich klinge.<br />

Dat maache mer jo alle jähn.<br />

dröm wor da Ovend wunderschön.<br />

Am nöchste Morje, en der Fröh,<br />

do kom ich nit jot en de Hüh.<br />

Dat wor ejal, ich moot jo rus,<br />

denn noh dem Fröhstück kom dä Bus,<br />

dröm flöck jepack, bezahlt, un dann<br />

e Stöckche an der Saar entlang.<br />

En Mettlach stund e Scheff parat,<br />

mer han e Böötchetur jemaat.<br />

De Saar erop, un widder rav,<br />

un en der Saarschleif jingkjet av:<br />

dreihundert Jrad em Kreis eröm,<br />

wann de nit oppass, fällst de öm.<br />

Mer weed dobei janz schwindelich.<br />

Do wor jet los, ich sach et üch.<br />

Et jing, als wör dat nit jenoch,<br />

donoh zu Villeroy un Boch.


Do kunnt mer staune, denn die han<br />

jo dausend Zoote Porzelan.<br />

Et jov do wirklich jroße Masse<br />

an Döppe, Teller, un och Tasse<br />

kootöm, die Uuswahl wor enorm<br />

an Essjeschirr en jeder Form.<br />

Un will mer sich dat all beluure,<br />

dann dät dat allt e bessje duure.<br />

Vun all dem Staune hatte mir<br />

dann och su Jäje halver vier<br />

Jet Kaffeedoosch, un doröm sin<br />

mir all en dat Cafe eren.<br />

Dat Kaffehuus wor elejant.<br />

Jung, SU Jet han ich nit jekannt.<br />

De Wang met Fliese reich verziert<br />

un alles prächtig dekoriert.<br />

Doch och dä Koche wor nit schläch.<br />

Mer maaten uns dann op der Wach<br />

öm an der Saar Jet zo flaniere<br />

un noch e Ründche zo spaziere.<br />

Janz en der Nöh vom Cafe wor<br />

ne riesenjroße Outlet-Stor.<br />

Do kunnt mer och ne janze Haufe<br />

vun Potzeling janz billich kaufe.<br />

Mer han paar Schnäpcher do jemaat,<br />

un e paar Deile metjebraat.<br />

Doch hatte mer nit su vill Zick,<br />

mer mooten jo zum Bus zuröck,<br />

denn pünklich jäje 17 Uhr<br />

do jingk et dann jo allt jetur.<br />

De Röckfahrt wor dann och OK.<br />

Öm aach Uhr wore mer dann he<br />

zoröck en Kölle en dä Stadt,<br />

zufredde, jlöcklich, un och satt.<br />

Et war zwor nit besonders spät,<br />

de mihtste woren trotzdäm möd.<br />

Ich han dem Reiner noch jesaat,<br />

hä hät dat alles jot jemaat,<br />

jot vürbereit un jot jeplant.<br />

Doch es uns dat jo allt bekannt<br />

dat unser Reiner su jet kann.<br />

Dröm danken ihm och alle Mann<br />

un freue sich, dat es jo klor<br />

allt jetz schon op et nöchste Johr.<br />

Manfred Schreier 135<br />

m


FÖRDERVEREIN<br />

•MANISCHE<br />

,J'RCHFMköln<br />

Kölns romanische Kirchen brauchen<br />

viele neue Freunde<br />

<strong>Der</strong> FÖRDERVEREIN ROMANISCHE KIRCHEN<br />

KÖLN lädt Sie zu einem Besuchin die zwölf<br />

romanischen Kirchen Kölns ein.<br />

Werden Sie Mitglied im FÖRDERVEREIN<br />

RÖMANISCHEN KIRCHE KÖELN<br />

www.romanische-kirchen-koeln.de<br />

COLONIA<br />

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E. Dunkel u. Söhne GmbH<br />

Venioer Straße 1061<br />

50829 Köln<br />

Telefon 0221-5 00 23 84<br />

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Grabstätte des 1. KMGV-Dirigenten<br />

Franz Weber<br />

auf dem Friedhof Melaten<br />

Betreuung durch die Firma Dunkel<br />

Bei der Vermittlung von<br />

Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.<br />

. . . ein Beweis<br />

des Vertrauens I<br />

Dahbrmi^<br />

Wilhelm Dahlmeyer<br />

Bestatlungsuniernehinen<br />

gegründet 1867<br />

50931 Köln<br />

Dürener Str. 211<br />

Tel.: 9 40 81 00


•f<br />

Löblich Ist ein tolles Streben...<br />

wenn es kurz ist und mit Sinn!<br />

Kein geringerer als J.W.v. Goethe hatte<br />

diesen Vers an das 1823 soeben gegründete<br />

Festordnende Komitee gesandt.<br />

Das und noch vieles mehr erfuhr die<br />

Gruppe 20 aus dem Mund der Mundart<br />

autorin Marita Dohmen im Kölner Karne<br />

valsmuseum. Sie hatte Jakob Gräf über<br />

die »Akademie för uns kölsche Sproch« ge<br />

winnen können, für die Gruppe 20 das<br />

Museum trotz Betriebsferien zu einer<br />

Sonderführung zu öffnen.<br />

Das Kölner Kamevalsmuseum ist das größte<br />

seiner Art im deutschsprachigen Raum, hat<br />

einen Fundus von 16000 Kostümen und<br />

zeigt die Geschichte des Karnevals von den<br />

Ursprüngen in der Antike bis heute. Über<br />

raschendes erfuhren die Sänger von Frau<br />

Dohmen, dass z.B. die Karnevalsmütze von<br />

einem preußischen Offizier »erfunden«<br />

wurde, oder, dass die Jungfrau des Dreige<br />

stirns das Sinnbild der niemals eroberten<br />

Stadt Köln verkörpert (ihre Krone besteht<br />

aus Zinnen). Überraschend war auch, dass<br />

ein Requisit des Zillchens von 1998 »Dat hät<br />

jefunk« einen Ehrenplatz erhalten hat; die<br />

Nachbildung des Prinzenwagens von 1823.<br />

Ein weiteres Requisit aus dem Zillchen ist<br />

im Karnevalsmuseum zu finden. <strong>Der</strong> Schel<br />

lenbaum (Bumbass) von Jakob Gräf aus dem<br />

Zillchen »Vun nix kütt nix«. Er wird im Ver<br />

waltungstrakt des Festkomitees präsentiert.<br />

Den Ausklang der zweistündigen, sehr<br />

kurzweiligen Führung genoss die Gruppe<br />

20 im Restaurant »Marienbild«. Längst<br />

nicht alle Bereiche der Ausstellung konnten<br />

besichtigt und erläutert werden. Es hieß<br />

»Wir werden wiederkommen!« Jakob Gräf<br />

137


'^?t'.'/.


Deshalb braucht der Dom viele Freunde!<br />

139<br />

Dafür hatte sich auch schon das langjährige<br />

Mitglied und Vorstandsmitglied des KMGV,<br />

Karl-Heinz Lang eingesetzt, der von 1986<br />

bis 2004 auch Präsident des Zentral-Dombau-Vereins<br />

war. Dank unserer Freunde<br />

und Förderer und der Auftritte in der<br />

Öffentlichkeit mit neuem Logo, Slogan<br />

und Internetauftritt, Domsparen, Testimonial-Spots,<br />

Berichten sowie Kooperationen<br />

haben mittlerweile über 13 000 Mitglieder<br />

zu uns gefunden.<br />

Wir sind stolz auf den gleichaltrigen Bruder<br />

KMGV, der im selben Jahr (1842) wie der<br />

Zentral-Dombau-Verein gegründet wurde<br />

und seitdem die nun schon 168-jährige<br />

Tradition fortführt und mit dem uns eine<br />

lange Freundschaft verbindet. Viele Mitglie<br />

der des KMGV sind auch Mitglieder im<br />

ZDV, aber noch lange nicht alle! Diejeni<br />

gen, die den Dom auch gerne besingen,<br />

laden wir herzlich ein, auch für den Erhalt<br />

A ZDV-Präsident Michael H. G. Hoffmann<br />

des Domes zu sorgen, Mitglied im Zentral-<br />

Dombau-Verein zu werden und auch<br />

Freunde und Bekannte dafür zu begeistern.<br />

^ZDV<br />

y T^"\/ 50667 Köln<br />

Komödienstraße 6-8<br />

LZ V Tel. 0221 - 13 53 00<br />

Zentral-Dombau-Verein 0221 - 139 04 65<br />

zu Köln von 1842 zdv@zdv.de • www.zdv.de


...über die regionalen und temporären<br />

Besonderheiten der Schwerkraft<br />

Die Physik irrt! Seit Isaac Newton, der<br />

große englische Gelehrte, zu Beginn des 18.<br />

Jahrhunderts die Lehrsätze der Gravitation<br />

formulierte, gehen Generationen von For<br />

schern davon aus, dass die Schwerkraft zeit<br />

losen Gesetzen folgen würde, die überall auf<br />

der Welt uneingeschränkte Gültigkeit besä<br />

ßen. Praktische Versuchsreihen beim Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein, die ich im<br />

wöchentlichen Rhythmus von meinem Be<br />

obachtungsposten aus dem Dachgebälk der<br />

Wolkenburg verfolgen darf, beweisen: Si<br />

cher geglaubte Erkenntnisse geraten ins<br />

Wanken, Grundlagen der Physik müssen<br />

neu überdacht werden. Zusammengefasst<br />

401 lauten die radikal neuen Erkenntnisse: Die<br />

Schwerkraft gehorcht zu unterschiedlichen<br />

Zeiten und an verschiedenen Orten jeweils<br />

unterschiedlichen Gesetzen.<br />

Aber lesen Sie selbst:<br />

Versuchsanordnung 1:<br />

Donnerstag Abend, 19:00 Uhr, Wolkenburg<br />

Sänger strömen in den großen Saal, be<br />

grüßen ihre langjährigen Sangesfreunde,<br />

suchen und finden ihren Stammplatz und<br />

setzen sich letztlich auf einen der zahlreich<br />

vorhandenen Stühle. Nur wenige Minuten<br />

später erklimmt der amtierende Chorleiter<br />

das Dirigentenpult und bittet die Sänger,<br />

sich zum gemeinsamen Einsingen zu erhe<br />

ben. Exakt in diesem Moment wird die<br />

Schwerkraft erstmals spür- und sichtbar.<br />

Nur mit Mühe gelingt es einzelnen Sängern<br />

die Kräfte der Erdrotation zu überwinden<br />

und die Übungen im Stehen zu absolvieren.<br />

Aber trotz Beschwerden in Knochen und<br />

Gelenken, die in den letzten Jahren bei dem<br />

einen und anderen Sänger exponentiell zum<br />

Kampfgewicht zugenommen haben, hält<br />

der größte Teil der versammelten Sänger<br />

schaft den Versuchungen der weichen Sitz<br />

polster stand und widmet sich tapfer den<br />

Ritualen der Stimmbandpflege. Nur ganz<br />

vereinzelt ereilt die feindliche Schwerkraft<br />

gegen Ende der Übungen Sänger aus den<br />

hinteren Chorreihen und presst sie auf die<br />

bereitstehenden Notstühle nieder.<br />

Versuchsanordnung 2:<br />

Donnerstag Abend, 19:00 Uhr, Wolkenburg<br />

Im Vergleich zur ersten Versuchsanordnung<br />

verlaufen die Präliminarien der Begrüßung<br />

und Platzsuche der Probenbesucher gleich.<br />

Dann aber ein entscheidend neuer Eaktor<br />

in der Versuchsanordnung: An Stelle des<br />

amtierenden Chorleiters schwingt sich sein<br />

Assistent auf das Podest und lädt freundlich<br />

zum Einsingen. Und siehe da, die Wirkung<br />

der Schwerkraft ist plötzlich um ein Vielfa<br />

ches stärker. Sänger, die in der vergangenen<br />

Woche noch beinahe mühelos die Steh<br />

probe des Einsingens bestanden haben,<br />

können plötzlich noch nicht einmal zu Be<br />

ginn der Übungen aufstehen. Zu schwer<br />

drückt sie die heute unerklärlich große Last<br />

der Gravitation in die Sessel. Und schon<br />

kurz nach Beginn des Einsingens lässt sich<br />

beobachten, wie ganze Bereiche des großen<br />

Saals der Wolkenburg von der dämonischen<br />

Kraft plötzlich heimgesucht werden. Nur<br />

eine kleine Schar von Sängern, die mit<br />

übernatürlichen Kräften ausgestattet zu sein<br />

scheinen, kann dem Polsterdruck entgehen<br />

und beenden unter Mühen das Einsingen<br />

in stehender Formation. Bedarf es eines


weiteren Beweises, dass die Schwerkraft von<br />

Woche zu Woche unterschiedlich sein<br />

kann? Sie meinen ja?<br />

Dann lesen Sie weiter:<br />

Versudisanordnung 3:<br />

Opernhaus Köln, Mitte Januar, Bühne, 20:45<br />

<strong>Der</strong> Bühneninspizient ruft alle Sänger der<br />

Bühnenspielgemeinschaft Cacilia Wolken<br />

burg zum zweiten Auftritt des großen<br />

Chores. <strong>Der</strong> Regisseur hat sich etwas ganz<br />

Besonderes für diese Szene ausgedacht:<br />

Die Sänger sollen das Publikum nicht nur<br />

durch ihre Stimmgewalt beeindrucken, es<br />

ist auch eine kleine tänzerische Darbietung<br />

vorgesehen. Ängstlich verfolge ich, der ich<br />

als Gast der Aufführung meinen Stamm<br />

platz auf den Dachsparren der Wolkenburg<br />

kurzfristig verlassen habe, gebannt die Szene.<br />

Wie soll das funktionieren?<br />

Wer in der Wolkenburg keine drei Minuten<br />

stehen kann, soll nun plötzlich Tanzschritte<br />

absolvieren? Ein Unding, eine Unmöglich<br />

keit. Und dann geschieht das Wunder.<br />

Leichtfüßig trotzen die Protagonisten auf<br />

den Brettern des Opernhauses der Erd<br />

anziehung. Sie tanzen was das Zeug hält<br />

und begeistern ihr Publikum. Damit ist der<br />

Beweis endgültig vollbracht: Die Kraft der<br />

Gravitation ist abhängig von Zeit und<br />

Raum. Anders ließe sich der Tanz der<br />

Sitzenden kaum erklären.<br />

kross gebratener Entenbrust und ähnliche<br />

Gegenstände des täglichen Lebens gilt. Ich<br />

werde mich aber bemühen, entsprechende<br />

Versuchsreihen an den probenfreien Tagen<br />

mit dem Personal des Genusspiatzes Woikenburg<br />

zum Vergnügen von Hochzeits<br />

paaren und ähnlich spaßbereiten Gästen<br />

durchzuführen.<br />

Erst nach Abschiuss dieser Testreihen kann<br />

unzweifelhaft bestätigt werden, dass nicht<br />

die besondere mentale Sensibilität, die die<br />

Aura des befähigten Sängers umgibt, dafür<br />

verantwortlich ist, dass sich die böse Gravi<br />

tation zu bestimmten Zeiten gänzlich von<br />

ausgewählten Orten zurückzieht. So lange<br />

wird sich die Wissenschaft noch gedulden<br />

müssen. Über die Ergebnisse der aus<br />

stehenden Teste werde ich natürlich an<br />

gleicher Stelle berichten.<br />

Bis dahin mit den besten Grüßen aus dem<br />

Dachgebäik<br />

Euer <strong>Burgbote</strong><br />

141<br />

Wissenschaftliches Resümee:<br />

Aktuell kann noch nicht abgeschätzt wer<br />

den, ob diese neue Definition der Schwer<br />

kraft auch für Tassen mit Milchkaffee,<br />

Gläser mit Eiscreme, gut gefüllte Teller mit


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»Lieb' Vaterland, magst unruhig sein«<br />

Anmerkungen zum Philharmonie-Konzert 2011 des KMGV<br />

Bereits Anfang dieses Jahres erörterten<br />

unser Dirigent Bernhard Steiner und der<br />

Musikausschuss Titel und Programm<br />

des Philharmonie-Konzerts im nächsten<br />

Jahr und machten dem Vorstand einen<br />

entsprechenden Vorschlag.<br />

Diese frühe Festlegung war zum einen<br />

notwendig, um mit einem konkreten<br />

Programm im Jahresüberblick 2011 der<br />

Philharmonie vertreten zu sein, zum ande<br />

ren - und das ist sicher das wichtigere Motiv<br />

- sollte bereits unmittelbar nach dem dies<br />

jährigen Konzert das Notenmaterial zur<br />

Verfügung stehen, um die Probenarbeit<br />

zügig aufnehmen zu können.<br />

Ziel ist es ja, einen geänderten Veranstal<br />

tungsrythmus einzuführen, d. h. zukünftig<br />

nicht mehr in den Monaten Oktober - Ja<br />

nuar den größten Teil des jährlichen<br />

Probenprogramms dicht gedrängt unter<br />

bringen zu müssen. Die Proben für 2011<br />

haben daher auch bereits erfolgreich<br />

begonnen, so dass Spielraum für andere<br />

Aufgaben des Chors gewonnen wird - von<br />

der Zäsur durch das Divertissementchen<br />

einmal ganz abgesehen.<br />

Titelwahl und historischer<br />

Hintergrund<br />

Seit jeher ist es erklärtes Bestreben unseres<br />

Chors, das Publikum auch mit weniger<br />

populärer - wenn nicht gar »schwieriger« -<br />

Literatur anzusprechen . Manchmal ein ris<br />

kantes Unterfangen und nicht nach jeder<br />

manns (auch nicht der Sänger) Geschmack,<br />

im Hinblick auf einen künstlerischen An<br />

spruch aber geradezu zwingend. Im übrigen<br />

halten es zahlreiche andere Chöre ebenso,<br />

wie bereits eine flüchtige Ubersicht der Auf<br />

führungspraxis zeigt. Bei den entsprechen<br />

den Überlegungen im Musikausschuss kam<br />

»Vaterländisches« aus dem 19. Jahrhundert<br />

ins Blickfeld. Nun ist der Begriff »Vaterland«<br />

ja heutzutage gänzlich unmodern, kann<br />

sogar zu Missverständnissen führen. Bis auf<br />

wenige Ausnahmen eines ausgeprägten<br />

Nationalismus (man denke aktuell an Fla<br />

men und Wallonen in Belgien), hat der<br />

europäische Gedanke nicht nur die Grenzen<br />

verschwinden lassen, sondern auch das<br />

Denken und Handeln (Reisen!) der Men<br />

schen im Sinne von Toleranz und Internationalität<br />

beeinflusst. Das war im 19. Jhdt.,<br />

in dem unsere drei, an Nord- und Ostsee<br />

angesiedelten Chorwerke von Grieg, Bruck<br />

ner und Sibelius entstanden, gänzlich an<br />

ders. Auf verschiedene Weise gehen die drei<br />

Werke auf einen Eroberungsgedanken zu<br />

rück: bei Grieg ist es die Rückeroberung des<br />

norwegischen Königreichs durch einen<br />

jungen, erstmals christlichen König, bei<br />

Bruckner die Gott verdankte Abwehr einer<br />

Eroberung Helgolands durch die Römer,<br />

und bei Sibelius ebenfalls die Abwehr,<br />

nämlich des russischen Einflusses auf<br />

Finnland. Inter-Nationale Feindschaft war<br />

Normalität.<br />

Auch das bekannte Zitat »Lieb Vaterland<br />

magst ruhig sein«, das - in allerdings abge<br />

wandelter Fassung - den Titel unseres Kon<br />

zerts liefert, geht auf eine Konfrontation<br />

zurück. Das 1840 entstandene patriotische<br />

Gedicht von Max Schneckenburger »Die<br />

Wacht am Rhein« richtete sich gegen die<br />

französische Bedrohung des linken Rhein<br />

ufers. In der Vertonung von Karl Wilhelm<br />

(1854), der bald darauf dem KMGV beitrat,<br />

spielte dieses patriotische Werk eine ge<br />

wichtige nationale Rolle. Uberhaupt hatte<br />

143


441


der Männer-Gesang im 19. Jhdt. eine große<br />

gesellschaftliche und politische Bedeutung,<br />

die im Bewusstsein unseres Publikums<br />

teilweise heute noch nachwirkt. In den<br />

Annalen (und angeblich auch im Noten<br />

archiv!) des KMGV gibt es so manches, das<br />

man heute als völlig unzeitgemäß empfin<br />

den würde. Vaterländische Gedanken und<br />

Begeisterung haben im 19. Jhdt. vieles<br />

dauerhaft bewirkt (gerade wir in Köln sehen<br />

von 1840 -1880 die Vollendung des Doms),<br />

sie haben den Menschen aber auch über<br />

100 Jahre BCrieg und Elend gebracht. Aus<br />

heutiger Sicht, nach 65 Jahren Frieden in<br />

Zentraleuropa, kann die Forderung daher<br />

nur sein »Lieb Vaterland magst unruhig<br />

sein«, also weltoffen, tolerant, kritisch. In<br />

diesem Geist können wir die musikalischen<br />

Botschaften dieser Zeit der Romantik /<br />

Spätromantik vertreten. Und wir wollen in<br />

unserem Konzert auch den Bogen in das<br />

20. Jhdt. schlagen, die Folgen eines blinden<br />

Patriotismus aufzeigen, um mit Franz<br />

Schuberts »Hymnus an den heiligen Geist«<br />

versöhnlich abzuschließen.<br />

Zu den einzelnen Werken<br />

Edward Grieg (1843 - 1<strong>90</strong>7) op 31<br />

»Landerkennung«<br />

Grieg vertonte ein Gedicht des norwegi<br />

schen Dichters und Politikers Björnstjerne<br />

Björnson von 1872 (Bjömson war der erste<br />

skandinavische Literatur-Nobelpreisträger).<br />

Um die Figur des Olaf Tryggvason (963-<br />

1000), der aus königlichem Geschlecht<br />

stammte, ranken sich verschiedene Legen<br />

den. Er musste aus seiner Heimat fliehen,<br />

war lange Jahre als Wikinger auf Raubzügen<br />

unterwegs, bevor er sich zum Christentum<br />

bekehren ließ. Nach seiner Rückkehr, die in<br />

Björnsons Gedicht geschildert wird, wurde<br />

er der erste christliche König Norwegens.<br />

Die glückliche Überfahrt verdankt sich<br />

göttlichem Beistand, und so endet das<br />

Gedicht mit dem Lob Gottes. Tryggvason ist<br />

sehr bald wahrscheinlich in einer See<br />

schlacht in der Ostsee umgekommen.<br />

Anton Bruckner (1824 -1896) »Helgoland«<br />

<strong>Der</strong> von Bruckner so bezeichnete »Sympho<br />

nische Chor« gilt als sein letztes vollendetes<br />

Werk und wurde 1893 als Auftragskompo<br />

sition für die 50-Jahr-Feier des Wiener<br />

Männergesang-Vereins geschrieben. Den<br />

Text verfasste der österreichische Dichter<br />

und Schriftsteller August Silberstein, mit<br />

dem Bruckner lange Jahre zusammenarbei<br />

tete (u.a. beim Werk »Germanenzug« fast 30<br />

Jahre zuvor). Auch hier wird die göttliche<br />

Fügung (»Vater, Allvater«) zur Errettung aus<br />

höchster Not erfleht; römische Invasoren<br />

bedrängen das Sachsenvolk auf Helgoland,<br />

aber dank der »Schrecken des Meeres«<br />

versinkt die römische Flotte und Helgoland<br />

ist gerettet. Als weiteren Anlass für diese<br />

Komposition Bruckners wird die Rückgabe<br />

Helgolands durch England an das Deutsche<br />

Reich drei Jahre zuvor vermutet.<br />

Jean Sibelius (1865 - 1957) op 36<br />

»Finlandia - Hymne«<br />

Die ursprüngliche Fassung dieser »Sinfoni<br />

schen Dichtung« entstand Ende des 19.<br />

Jhdt. im Zusammenhang mit der finnischen<br />

Gegenreaktion zur zunehmenden Russifizierung<br />

des Landes. Aus der Programmatik<br />

des Stückes entwickelte sich bald eine<br />

patriotische Bedeutung, die es zur »heimli<br />

chen Nationalhymne« Finnlands werden<br />

ließ. Die Textversion entstand 1941<br />

(V A. Koskenniemi) nach dem Angriff der<br />

Sowjetunion 1939 und drückte die Hoff<br />

nung auf Freiheit aus. Die deutsche Nach<br />

dichtung stammt von Hellmuth von Hase.<br />

Uber das weitere Programm des Philharmonie-<br />

Konzerts 2011 informieren wir im nächsten<br />

<strong>Burgbote</strong>n.<br />

HW<br />

145


KMGV Termine <strong>2010</strong><br />

Die KMGV-Proben sind jeweils donnerstags von 19.00 bis 21.30 h in der Wolkenburg.<br />

Die Chorschule beginnt um 18.00 h.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

461<br />

Besonderheiten » 3./4. Quartal <strong>2010</strong><br />

Freitag 24.09. 18.00 Gedenkgottesdienst St. Kunibert<br />

Dienstag 28.09. 19.00 Probe (anstelle Do. 30.09.) Wolkenburg<br />

Donnerstag 28.10. 19.00 Probe Schule Gr. Griechenmarkt<br />

Sonntag 21.11. 19.00 1. Konzert mit Black Fööss Philharmonie<br />

Montag 22.11. 19.00 2. Konzert mit Black Fööss Philharmonie<br />

Dienstag 30.11. 19.00 Probe (anstelle Do. 02.12.) Wolkenburg<br />

Dienstag 07.12. 19.00 Probe (anstelle Do. 09.12.) Wolkenburg<br />

Dienstag 14.12. 19.00 Generalprobe Wolkenburg<br />

Donnerstag 16.12. 19:00 1. Adventskonzert Rathaus<br />

Dienstag 21.12. 20:00 2. Adventskonzert Groß St. Martin<br />

Donnerstag 23.12. KEINE Probe<br />

^ 1<br />

Vorschau » 1. Quartal 2011<br />

Donnerstag 06.01. 19.00 l.KMGV-Probe 2011 Wolkenburg<br />

Donnerstag 03.03. KEINE Probe (Weiberfastnacht)<br />

Weitere Termine » 2011<br />

Jahreshauptversammlung 28.04.<br />

Probenwochenende 03.-05.06.<br />

Jahreskonzert 26.06.<br />

Terminänderungen vorbehalten - siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) / www.kmgv.de


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VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

miiTeuungsDiaii aes m*hj<br />

^nrgdiig »latj<br />

-M<br />

B Konzertreise des KMGV; Wohin<br />

führt uns der Weg?<br />

Strategie 2020 - erste Ergebnisse<br />

Mit den Bläck Fööss auf der Bühne


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Vertrauen<br />

"VVenn bald das Neue Jahr beginnt.<br />

Dann werden viele Wünsche wach.<br />

Vielleicht der Mensch sich darauf besinnt.<br />

Was er lange Zeit vergaß - lange Zeit lag 's brach.<br />

Ein Wunsch jedoch für alle gilt -<br />

Vielleicht ist 's doch gar nicht so schwer -<br />

Dass die Menschen bleiben mild<br />

Das wünschen sie sich gar so sehr<br />

Ein Neues Jahr - ein neuer Weg.<br />

Auch wenn er scheint so endlos lang.<br />

Hoffnung gibt der schmälste Steg.<br />

Sie wird uns sicher führen dann<br />

HorstMeyer, <strong>2010</strong><br />

H<br />

4 Inhalt<br />

13<br />

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KMGV<br />

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VEREIN<br />

gegründet 1842<br />

Ein Blick auf das Jahr 2011 5<br />

Konzertreise des KMGV 6<br />

Mit dem Schiff auf die Ostsee?<br />

Strategie 2020 13<br />

Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen<br />

Gedenkgottesdienst in St. Kunibert 27<br />

KMGV-Chronik Alte Adressen erzählen 30<br />

KMGV-Familie 32<br />

Impressum 35<br />

Galakonzert der Black Fööss 36<br />

Jahreskonzert 2011 42<br />

Reise der »Grulos« ins Ruhrgebiet 46<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> spöttelt 48<br />

Aktuelles vom Zillchen 50<br />

0-Töne Bernhard Steiner 53<br />

Termine KMGV <strong>2010</strong> / 2011 54


Wir sind überall da,<br />

wo was läuft.<br />

Kulturelles Engagement für die Region.<br />

Da simmer dabei.<br />

nergie


Ein Blick auf das Jahr 2011<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

und wieder geht ein in jeder Hinsicht für<br />

unseren Verein ereignisreiches Jahr seinem<br />

Ende entgegen. Unvergessen sind dabei die<br />

Auftritte, die auf die eine oder andere Weise<br />

mit der Mundart und der Kultur unserer<br />

Heimatstadt verbunden waren. Das betrifft<br />

sowohl die komplett ausverkauften Vorstel<br />

lungen des diesjährigen Divertissementchens<br />

»Met bläcke Fööss« im Opernhaus sowie die<br />

beiden Gala-Konzerte zum 40. Bühnenjubi<br />

läum der »Bläck Fööss« in der Philharmonie,<br />

zu deren Teilnahme uns die berühmte Köl<br />

ner Band eingeladen hat. Das waren tolle<br />

Darbietungen, bei denen wir eine ausge<br />

zeichnete Visitenkarte unseres Chores abge<br />

ben und gleichzeitig etwas für die so wichtige<br />

Nachwuchsarbeit tun konnten. Ich freue<br />

mich besonders, dass daraufhin mehrere<br />

Herren den Weg zu uns in die Wolkenburg<br />

gefunden haben.<br />

Doch lassen Sie mich an dieser Stelle den<br />

Blick auch auf die vor uns liegenden Aufga<br />

ben richten. Zunächst steht traditionell das<br />

Zillche an, das uns wegen der sehr späten<br />

Kamevalszeit fast bis Mitte März beschäftigen<br />

wird. In der Zwischenzeit beginnt in bewähr<br />

ter Form der Teil des Chores, der sich noch<br />

nicht am Divertissementchen beteiligen<br />

kann, mit der Einstudierung der Stücke für<br />

das Jahreskonzert 2011. Wie erste Proben ge<br />

zeigt haben, ist der Weg in die Philharmonie<br />

am 26. Juni steinig und hart und wird uns<br />

alles sängerische Können sowie hohe Diszi<br />

plin abverlangen. Zumal wir mit dem bevor<br />

stehenden Weggang unseres Vize-Dirigenten<br />

Alexander Rüth auch noch einen Wechsel<br />

in der musikalischen Leitung verkraften<br />

müssen. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass<br />

der KMGV auch diese Hürde mit Bravour<br />

nehmen wird.<br />

Nicht zu vergessen ist der in diesem Jahr in<br />

Gang gekommene Umgestaltungs- und Erneuerungsprozess<br />

unseres Vereins. Dankens<br />

werterweise haben sich fast 30 Herren mit<br />

großem Engagement und Zeitaufwand in<br />

mehreren Arbeitskreisen der Aufgabe gewid<br />

met, sich Gedanken über den Fortbestand<br />

des KMGV zu machen und Ideen zur künfti<br />

gen Arbeit zu entwickeln. Dies gilt es im<br />

kommenden Jahr unbedingt fortzusetzen und<br />

dabei Stück für Stück alle Mitglieder auf die<br />

sem Weg mitzunehmen. Alle Einfälle und<br />

Überlegungen gehören auf den Tisch, nichts<br />

ist tabu.<br />

Das gilt im Übrigen auch für die geplante<br />

Konzertreise. Nach einer ersten Sondierung<br />

favorisiert eine knappe Mehrheit der Sänger<br />

zwar die Ostsee-Kreuzfahrt. Ich plädiere je<br />

doch dafür, alles noch einmal auf den Prüf<br />

stand zu stellen, um nicht nur die schönste,<br />

sondern auch die sängerisch anspruchsvollste<br />

Reise anzutreten. Konkretisierte Vorschläge<br />

folgen Anfang des kommenden Jahres.<br />

Ich danke allen Sängern und Förderern für<br />

ihre Unterstützung in diesem Jahr. Für die<br />

Weihnachtstage wünsche ich Ihnen und<br />

Ihren Familien Stunden der Muße und Be<br />

sinnung. Das Neue Jahr möge Sie begleiten<br />

mit Gesundheit und Freude an den Aktivitä<br />

ten im KMGV.<br />

Ihr Gerd Schwieren<br />

15


»Einmol em Johr weed<br />

en Schiffstour jemaat...«<br />

Konzertreise des KMGV im Jahr 2012 - Ein Diskussionsbeitrag<br />

Da kam wieder Reisefieber auf: Mit drei Ideen für mögliche Konzertreisen im Jahr 2011<br />

oder 2012 weckte der Vorstand des Kölner Männer-Gesang-Vereins die Sehnsucht der<br />

Sänger nach Auftritten in fernen Weltgegenden. Anknüpfend an die große Reisetradition<br />

des Vereins standen zwei Konzertreisen auf einem Kreuzfahrtschiff - entweder zu Ziel<br />

häfen rings um das Mittelmeer oder in die Gefilde der Ostsee - und eine Reise nach<br />

Rumänien zur Wahl. Das knappe Votum für eine Ostsee-Kreuzfahrt wird die weiteren<br />

Überlegungen im Vorstand begleiten. Allerdings sind noch nicht alle Fragen geklärt - vor<br />

allem muss die Zurückhaltung der jüngeren Sänger bei einer Reise von 10-tägiger Dauer<br />

bedacht werden - und so wartet weitere Arbeit auf den Vorstand.<br />

61<br />

»Eine Seefahrt die ist lustig, eine Seefahrt,<br />

die ist schön...« - so zumindest behauptet<br />

es ein bekanntes Volkslied.<br />

Nun plant der KMGV nach dem Wochen<br />

end-Trip in den deutschen Norden (Ham<br />

burg) im letzten Jahr mal wieder eine<br />

mehrtägige Konzertreise ins Ausland, die, so<br />

wie es im Moment aussieht, eine Schiffs<br />

reise wird. Die Kreuzfahrt durch die Ostsee<br />

soll zwar erst in knapp zwei Jahren stattfin<br />

den, wirft aber bereits jetzt ihre Sonnenund<br />

Schattenseiten voraus.<br />

Zunächst: Schön, dass wir mal wieder auf<br />

Reisen gehen. Schließlich gehören Reisen<br />

und vor allem Auftritte während dieser Rei<br />

sen zur erklärten Aufgabe des Kölner Män<br />

ner-Gesang-Vereins. Denn schon in der<br />

Satzung des KMGV in Paragraf 1 heißt es:<br />

»Zweck des Vereins ist, durch Ausübung<br />

des Männerchorgesangs die Kunst zu för<br />

dern und insbesondere deutsches Kulturgut<br />

zu pflegen... <strong>Der</strong> Verein erstrebt die vorge<br />

nannten Ziele insbesondere durch sorgfäl<br />

tige Studien und künstlerisch vollendete<br />

Aufführungen von Männerchorwerken ...<br />

im In- und Ausland... und durch die Pflege<br />

von Beziehungen zu in- und ausländischen<br />

Vereinen und Einrichtungen mit gleicher<br />

oder ähnlicher Zielsetzung - z. B. durch<br />

Veranstaltung gemeinsamer Konzerte«.<br />

Wer die Wahl hat, hat die Qual<br />

So ist es also nicht verwunderlich, wenn in<br />

den Reihen der Sänger immer wieder ein<br />

mal der Wunsch nach regelmäßigen Reisen<br />

und Auftritten geäußert wird. Dieser<br />

Wunsch ist in unserer Satzung begründet<br />

und entspringt nicht etwa touristischen<br />

Überlegungen. Ebenso begründet und sehr<br />

zu begrüßen sind die Aktivitäten des Vor<br />

stands zur Vorbereitung solcher Höhe<br />

punkte des Vereinslebens. Aktuell ist der<br />

Vorstand seiner diesbezüglichen Arbeit<br />

sogar besonders aktiv nachgekommen und


hat statt einem gleich drei Reisevorschläge<br />

unterbreitet. So viele Alternativen wurden<br />

noch nie angeboten. Deshalb galt: Wer die<br />

Wahl hat, hat die Qual. Und eine Qual war<br />

die Entscheidung offenbar tatsächlich, denn<br />

viele Vereinsmitglieder nahmen erst nach<br />

mehrmaliger Aufforderung an der Abstim<br />

mung teil. Besonders erstaunlich: Es betei<br />

ligten sich gar nicht alle Herren am Urnen<br />

gang. Nur 89 der immerhin 151 (oder sind<br />

es in Wahrheit 162?) aktiven Sänger gaben<br />

ihre Stimme ab, also natürlich nicht ihre<br />

Stimme, sondern ihr Votum. Ist da etwa eine<br />

gewisse Reisemüdigkeit ausgebrochen?<br />

Reisen weniger attraktiv?<br />

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, die Rei<br />

setätigkeit des Vereins, oder vielleicht sollte<br />

man besser von Reisefreudigkeit sprechen,<br />

hat in den letzten 20 Jahren spürbar nach<br />

gelassen. Ausweislich diverser Archiv-Un<br />

terlagen ging der Chor zwischen 1980 und<br />

19<strong>90</strong> fast einmal pro Jahr auf Auslandsreise.<br />

Hinzu kamen, ebenfalls fast jährlich, inner<br />

deutsche Auftrittsreisen. Dieses Reisefieber<br />

sank in den <strong>90</strong>ern dann schon etwas. Neben<br />

der Rom-Wallfahrt anlässlich des 150-jähri<br />

gen Bestehens des KMGV ging es 1995<br />

nach Australien und 1996 nach Jordanien.<br />

Die nächste Dekade sah die Sänger noch<br />

seltener in Fliegern und internationalen<br />

Hotels: Im Jahr 2000 bereiste der Verein<br />

China und trat 2006 in Polen auf.<br />

Vielfältige Ursachen<br />

Nun sind die Ursachen für diese Entwick<br />

lung sicher vielfältig. So waren die meisten<br />

Sänger jung und frisch, als der Chor in den<br />

1980ern noch im Jahresrhythmus um den<br />

Globus eilte. Frisch sind wir sicher noch<br />

immer, aber eben leider nicht mehr so jung<br />

wie vor 30 Jahren. So manch einer scheut<br />

heute vielleicht doch den Aufwand, der mit<br />

einer mehrtägigen und möglicherweise<br />

17


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transkontinentalen Exkursion nun einmal<br />

verbunden ist. Außerdem zählt ein zugkräf<br />

tiges Argument früherer Tage heute kaum<br />

mehr: Die Teilnahme an KMGV-Reisen<br />

versetzte die Sänger in die Lage, sehr preis<br />

günstig unbekannte Weltgegenden zu er<br />

kunden. In den Zeiten von Billig-Airlines<br />

jedoch kann jeder Individual-Urlauber sol<br />

che Touren heute in aller Regel auch selbst<br />

und zu geringeren Kosten realisieren.<br />

Nicht zu vergessen: Das Repertoire des<br />

Chores hat sich stark verändert, ohne an<br />

dieser Stelle auf die Ursachen sowie Vor<br />

bzw. Nachteile dafür einzugehen. Aber wäh<br />

rend früher sehr viele Stücke a cappella ge<br />

sungen wurde, treten die Männer heute fast<br />

nur noch mit Orchester auf. Das macht<br />

Konzerte in weit von Köln entfernten Orten<br />

natürlich äußerst aufwendig und auch<br />

teuer.<br />

Wieviel Urlaub kann man einsetzen?<br />

Und last but not least gilt es bei allen Reise<br />

planungen, die Gruppe der jüngeren Sän<br />

ger in den Blick zu nehmen. Wir können die<br />

Augen nicht davor verschließen, dass sich<br />

in den letzten zehn, zwanzig Jahren infolge<br />

von Globalisierung und anderer wirtschaft<br />

licher Zwänge die Arbeitswelt und die An<br />

forderungen an den Einzelnen stark ver<br />

ändert haben. Da fällt es oft schwer oder ist<br />

gar unmöglich, sich eine Woche oder länger<br />

vom Job abzumelden, und das nicht, um mit<br />

der Familie Urlaub zu machen, sondern um<br />

seinem Hobby nachzugehen.<br />

Aber, und die Frage sollte an<br />

dieser Stelle erlaubt sein,<br />

müssen Konzertreisen des<br />

KMGV denn tatsächlich sie<br />

ben, acht Tage oder noch<br />

länger dauern? Erfüllen wir<br />

nicht auch mit weniger Zeit<br />

aufwand unseren Satzungs<br />

auftrag?<br />

Aber die mangelnde Beteili<br />

gung an der aktuellen Pla<br />

nung wirft auch ein Schlag<br />

licht auf das generelle Inter<br />

esse an einer solchen Reise.<br />

Liegt das nun an der Reiseart<br />

(Kreuzfahrt), am Ziel (Rumä<br />

nien), an der Dauer (mindes<br />

tens eine Woche) oder an der<br />

19<br />

< Rumänien bietet eine Vielzahl<br />

interessanter Kulturdenkmäler.<br />

Hier: Das Peles-Museum<br />

in Sinaia


tsta<br />

iiriLS<br />

▲ Danzig, historische Altstadt. Eines der<br />

Ziele bei der geplanten Ostsee-Reise.<br />

unsicheren Auftrittsplanung?<br />

Diesen Fragen wird sich der Verein in den<br />

kommenden Wochen erneut stellen müssen,<br />

denn für die Ostsee-Kreuzfahrt sind schon<br />

bald erste Verpflichtungen einzugehen.<br />

101 Rumänien-Reise mit Besuch der Kölner<br />

Partnerstadt Klausenburg<br />

Aber zurück zur aktuellen Reiseplanung.<br />

Interessanterweise sprach sich die Mehrheit<br />

der Sänger nicht für die Reise aus, die nach<br />

den bislang vorliegenden Informationen die<br />

meisten Auftritte beinhalten würde. Das<br />

wäre nämlich die Rumänien-Tour gewesen.<br />

Und der Chor wäre in dem südosteuropäi<br />

schen Land mit großer Wahrscheinlichkeit<br />

auf ein begeistertes Publikum gestoßen. Das<br />

nicht nur wegen der sprachlichen Nähe in<br />

den einst von Deutschen besiedelten Ge<br />

bieten, sondern auch aufgrund der Städte<br />

partnerschaft Köln - Klausenburg (Cluj).<br />

Wie die Vergangenheit zeigt, wurde der<br />

KMGV bei seinen Auftritten in den diver<br />

sen Partnerstädten Kölns (z. B. Turku, Tokio<br />

und Wolgograd) stets »besonders begeistert<br />

aufgenommen« und hat deshalb diese Orte<br />

in seinen Reiseplanungen »bevorzugt« be<br />

rücksichtigt. Nachzulesen in der Festschrift<br />

»ISO Jahre Kölner Männer-Gesang-Verein«.<br />

Warum also besinnen wir uns eigentlich<br />

nicht auf dieses bewährte Vorgehen? Denn<br />

schließlich sind wir ja nicht die Rolling Stones,<br />

die wie ein Ufo in einer fremden Stadt<br />

einschweben, ein Stadion füllen und begei<br />

stern und dann wieder davonfliegen kön<br />

nen. Wir haben es deutlich schwerer als die<br />

in etwa gleichaltrigen Musiker der 120 Jahre<br />

nach dem KMGV gegründeten englischen<br />

Combo. Denn wir haben es uns (siehe<br />

wieder Satzungsparagraf 1) zur Aufgabe ge<br />

macht, deutsches Kulturgut zu pflegen und<br />

dazu brauchen wir neben einer Reise und<br />

einem Auftrittsort an allererster Stelle<br />

Publikum. Ohne Zuhörer pflegen wir unser<br />

Liedgut ja bereits jeden Donnerstag in der<br />

Wolkenburg. Und bei allem Enthusiasmus<br />

über eine Konzertreise hat uns die Fahrt<br />

nach Hamburg verdeutlicht, dass bei gerin<br />

gem Zuspruch der örtlichen Kultur-Interes<br />

sierten auch die finanziellen Risiken einer<br />

solchen Reise sehr wohl bedacht sein<br />

wollen.<br />

Planungen sollten sich nicht vorrangig<br />

an den Zielen ausrichten<br />

Das heißt; Reisen und Auftritte müssen, wie<br />

es ja gerade auch geschieht, langfristig ge<br />

plant und vorbereitet werden. Das wirft Fra<br />

gen auf wie: Wann ist in welcher Stadt eine<br />

Konzerthalle frei? Wo findet ein Festival<br />

oder ein Chortreffen statt, an dem wir teil<br />

nehmen könnten und vor allem (wieder<br />

Satzung): Wo gibt es Vereine bzw. Einrich<br />

tungen, die uns dazu einladen und uns bei<br />

der Realisierung der Konzerte tatkräftig un<br />

terstützen? Damit sind wir wieder bei den<br />

eben erwähnten Partnerstädten. Möglich<br />

keiten gibt es viele, denn immerhin unter<br />

hält Köln solche Beziehungen mit 23<br />

Städten auf der ganzen Welt, darunter so<br />

spannende Metropolen wie Barcelona,<br />

Istanbul, Tel Aviv und Tunis. Weitere Part<br />

ner finden sich in Bethlehem, Corinto<br />

(Nicaragua), Cork (Irland), Liverpool, Lüt-


tich, Rotterdam und Thessaloniki. Und mit<br />

Sicherheit gestaltet sich die Organisation<br />

von Auftritten in solchen Orten deutlich<br />

einfacher als in anderen Städten, denn im<br />

merhin gibt es ja in den Rathäusern beider<br />

Partner ein institutionalisiertes Interesse an<br />

unserem Hobby.<br />

Aber: Die Rumänien-Reise fand bei der ers<br />

ten Sondierung im Verein kein mehrheitli<br />

ches Interesse. Da dazu vielleicht noch nicht<br />

das letzte Wort gesagt wurde, sei dem Un<br />

behagen, das manchen Sänger bei dem Ge<br />

danken an den Aufenthalt in der Walachei,<br />

den Karpaten und Siebenbürgen beschlichen<br />

haben mag, begegnet, dass Rumänien<br />

seit 2004 Mitglied der Nato ist und 2007<br />

auch in die Europäische Union aufgenom<br />

men wurde. Und übrigens: Wolgograd be<br />

suchte der KMGV im Jahre 1989, also in<br />

einer heftigen Umbruchphase der Sowjet<br />

union, als an »geordnete« Verhältnisse nach<br />

unseren Maßstäben nicht zu denken war.<br />

Ebenfalls beim Mitglieder-Voting »durch<br />

gefallen« ist die zwölftägige Mittelmeerreise.<br />

Sie hätte uns von Genua aus nach Italien,<br />

Spanien, Portugal, Marokko und Frank<br />

reich geführt. Eine wunderschöne Idee für<br />

einen Jahresurlaub mit der ganzen Familie<br />

für kreuzfahrtbegeisterte Sänger. Aber of<br />

fensichtlich am wenigsten für unsere kultu<br />

rellen Zwecke geeignet.<br />

Die Ostsee-Reise - einige Eckdaten<br />

Nun soll es also auf die Ostsee gehen. Die<br />

Fckdaten sind schnell genannt: Busfahrt<br />

zum Überseehafen in Kiel. Erste Station<br />

Stockholm, zweite Station Tallin, dann zwei<br />

Tage St. Petersburg mit einem geplanten<br />

Auftritt, weiter nach Helsinki und Riga, am<br />

achten Tag Danzig mit einer weiteren Kon<br />

zertmöglichkeit, und nach zehn Tagen<br />

Rückkehr nach Kiel/Köln. Die Auftritte<br />

richten sich nach dem strengen Fahrplan<br />

des Kreuzfahrtschiffs, der nur an zwei Tagen<br />

so lange Aufenthalte vorsieht, dass Proben<br />

und Konzerte möglich sind. Ein drittes<br />

Konzert könnten wir im bordeignen Thea<br />

ter vor den anderen Mitreisenden geben.<br />

Wir müssen uns aber selbst die Frage stel<br />

len: Sind das die Konzert-Erlebnisse, die wir<br />

wollen und denen wir uns (wieder laut Sat<br />

zung) verpflichtet fühlen? Wer wartet in<br />

Danzig auf den Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein? Welcher Saal ist in St. Petersburg<br />

überhaupt noch frei und wie hoch ist die<br />

Wahrscheinlichkeit, diesen Saal mit Publi<br />

kum zu füllen? Und welcher mitreisende<br />

Kreuzfahrer möchte nach einer anstrengen<br />

den Tagesexkursion und einem sättigenden<br />

Fünf-Gänge-Menü im Bord-Theater noch<br />

deutschen Volksliedern lauschen? Wo gibt<br />

es Partner, die uns unterstützen, sei es bei<br />

der Finanzierung, der Organisation oder der<br />

Vermarktung? Gibt es diese Helfer und<br />

Sympathisanten im Ostseeraum über<br />

haupt? Fragen, über deren Beantwortung<br />

die Sänger Bescheid wissen sollten, bevor es<br />

um die konkrete Buchung von Kabinen auf<br />

dem Kreuzfahrtschiff gehen kann. Oder<br />

müssen wir überhaupt so weit in die Ferne<br />

schweifen? Warum nicht mit unserem Pa<br />

radestück der jüngsten Zeit, der Antigone,<br />

ins kulturbegeisterte Leipzig reisen?<br />

Alle Sänger sollen mitreisen<br />

Wie es aussieht, ist das letzte Wort über das<br />

Reiseziel noch nicht gesprochen. Bei allem<br />

was diesbezüglich in der kommenden Zeit<br />

geschieht, ist allerdings die Mitwirkung<br />

jedes Sängers gefragt. Denn schließlich soll<br />

ja ein Ergebnis erzielt werden, das von mög<br />

lichst vielen Mitgliedern getragen wird. An<br />

dernfalls ist es fraglich, ob die Seefahrt,<br />

wenn sie denn stattfindet, tatsächlich so lu<br />

stig wird, wie eingangs besungen. Oder ob<br />

doch die Weisheit des als Reisemuffel be<br />

kannten deutschen Schriftstellers Eugen<br />

Roth gilt: »Die besten Reisen, das steht fest,<br />

sind die oft, die man unterlässt.«<br />

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»Strategie 2020«<br />

Ein Anfang ist gemacht<br />

In seinem großen Sommerinterview hatte<br />

KMGV-Präsident Gerd Schwieren die aktuelle<br />

Situation des Chores und die Aufgaben der<br />

Zukunft beschrieben. Aus seiner Einladung<br />

zu einem Meinungsaustausch hat sich ein<br />

Arbeitsprozess entwickelt, an dem sich mehr<br />

als 20 Sänger aktiv beteiligen. Mit einem<br />

klaren Ziel: Gemeinsam für eine erfolgreiche<br />

Zukunft des KMGV zu arbeiten.<br />

Über das gemeinsame Ziel bestand schnell<br />

Einigkeit: Auch im Jahr 2020 soll der Köl<br />

ner Männer-Gesang-Verein in einer Form<br />

bestehen, die seiner Tradition angemessen<br />

ist. »Es ist das erklärte Ziel, dass eine Sing<br />

stärke von 120 Männern bei Konzerten des<br />

BCMGV auch zukünftig den zu erreichenden<br />

Soll-Wert darstellt«, gibt Präsident Gerd<br />

Schwieren die Ausrichtung vor. Daran, dass<br />

dies ein ambitioniertes Ziel darstellt, kann<br />

kein Zweifel bestehen. »Ein Blick auf die<br />

Statistik verdeutlicht das Problem«, erläu<br />

tert Gerd Schwieren. »Wir müssen uns er<br />

heblich anstrengen, um durch die Gewin<br />

nung neuer Sänger langfristig das beschrie<br />

bene Ziel von 120 engagierten und<br />

qualifizierten Sängern sicherstellen zu kön<br />

nen.« Auf Einladung von Gerd Schwieren<br />

kamen am 6. Oktober <strong>2010</strong> mehr als 20<br />

Sänger zusammen, um über Formen des ge<br />

meinsamen Engagements zu diskutieren.<br />

Innerhalb von vier Wochen entwickelten<br />

vier Arbeitsgruppen in mehreren Sitzungen<br />

zu den Themen »Public Relations«, »Inter<br />

net«, »Mitgliedergewinnung« und »Mitglie<br />

derbindung« konkrete Maßnahmenpakete.<br />

In einer Klausur-Sitzung am Samstag, 6.<br />

November <strong>2010</strong>, wurden die Ergebnisse<br />

dem Vorstand des KMGV präsentiert. Noch<br />

ist nicht über alle Vorschläge endgültig ent<br />

schieden. Aber die interessierten Leser kön<br />

nen auf den folgenden Seiten die fundierten<br />

Ergebnisse dieser Klausursitzung nachlesen.<br />

Denn die Bewältigung der Aufgaben wird<br />

das Engagement aller Sänger erfordern.<br />

AH<br />

113


Kontinuität und Engagement<br />

Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe »Public Relations«<br />

Warum eine solche Arbeitsgruppe? Nun,<br />

unter Public Relation ist jedwede Art von<br />

Kommunikation gegenüber der Öffentlich<br />

keit zu verstehen. Ein bekanntes Bonmot<br />

aus der Marketingbranche besagt: »Tue<br />

Gutes, und rede darüber«. Hier können jede<br />

Menge Verbesserungsmöglichkeiten für den<br />

KMGV aufgezeigt werden, und zwar in<br />

enger Zusammenarbeit mit anderen Funk<br />

tionen des Vereins, denn wir wissen dass wir<br />

»gut« sind. Keineswegs soll es darum gehen,<br />

bisherige Verfahrensweisen zu beanstanden,<br />

darauf legte die Arbeitsgruppe in ihrem Be<br />

richt großen Wert. Es wird vielmehr eine In<br />

tensivierung und Systematisierung der<br />

Öffentlichkeitsarbeit angestrebt, deren Not-<br />

141 wendigkeit sich aus den Entwicklungen der<br />

letzten Zeit und den Aufgaben der Zukunft<br />

ergibt. Über viele Jahrzehnte galt der KMGV<br />

als Traditionsverein und war damit ein<br />

integraler und nicht unbedeutender Teil der<br />

Kölner Gesellschaft - und wurde in der<br />

Öffentlichkeit auch so wahrgenommen. Ein<br />

besonderes Bemühen um diese öffentliche<br />

Wahrnehmung musste deshalb kaum über<br />

punktuelle Informationen hinausgehen. Mit<br />

Plakaten und Flyern wurde auf Konzerte<br />

oder das Zillchen hingewiesen, entspre<br />

chende Berichte über unsere Konzerte sind<br />

in der Regel der lokalen Presse zu entneh<br />

men. In diesem Sinne wurde auch mit viel<br />

Engagement verfahren, ohne allerdings auf<br />

ein strategisches Kommunikations- oder<br />

Marketingkonzept zurückgreifen zu können.<br />

Neue Aufgaben der Kommunikation<br />

Diese Zeiten einer sich selbst tragenden<br />

Wahrnehmung des KMGV als Teil der viel<br />

beschworenen Kölner Tradition sind aber<br />

offensichtlich vorbei. Sowohl im Innenver<br />

hältnis (Mitgliederbereich) als auch im Ver<br />

hältnis zur Öffentlichkeit (Publikum) muss<br />

zusätzliches Interesse geweckt werden. Dafür<br />

gibt es im Rahmen einer intensivierten PR-<br />

Arbeit eine Reihe von Möglichkeiten:<br />

• für die interne Kommunikation sind der<br />

»<strong>Burgbote</strong>« und vor allem der Mitgliederbe<br />

reich der KMGV-lnternetseite wichtig.<br />

• in der externen Kommunikation bleiben<br />

die Konzerte und das »Zillchen« bedeut<br />

same Anlässe für verschiedene Medien als<br />

Plattform für PR-Aktivitäten. Die Arbeits<br />

gruppe machte deutlich, wie wichtig es ist,<br />

gerade unser »Zillchen« als Werbeträger, als<br />

Kommunikationsplattform zu begreifen,<br />

mit dem wir nicht nur alljährlich für eine<br />

gute Auslastung des Opernhauses sorgen,<br />

sondern mit dem wir als KMGV unsere Be<br />

geisterung und Freude darüber zeigen kön<br />

nen, ein »schönes Stück Köln mit zu<br />

gestalten«! Wenn es uns gelingt, diese Be<br />

geisterung auf die rund 35.000 Zuschauer<br />

zu übertragen, dann sind diese Besucher<br />

»Botschafter« für die Anliegen des KMGV<br />

in der Öffentlichkeit.<br />

• Mit dieser Botschaft, ergänzt natürlich um<br />

Informationen rings um die musikalischen<br />

Aktivitäten des »großen Chores«, lassen sich<br />

neben den Tageszeitungen, die heute bereits<br />

informiert werden, auch weitere Medien in<br />

die aktive PR-Arbeit einbeziehen. Köln als<br />

Medienstandort bietet hier eine Vielzahl<br />

von Möglichkeiten. Angefangen bei Radio<br />

stationen in Köln und Umland, über lokale<br />

Fernsehstationen bis zu Stadtmagazinen


und Periodika mit kulturellem Schwer<br />

punkt. Neben diesen redaktionellen<br />

Medienformen gewinnt das Internet im<br />

Meinungsbildungsprozess der jüngeren<br />

Generation einen höheren Stellenwert. <strong>Der</strong><br />

Vorteil des Mediums Internet: Es lassen sich<br />

eigene Informationen in den für unsere<br />

Zwecke als attraktiv klassifizierten Foren<br />

einstellen.<br />

Für alle Medienformen gilt aber: Es muss<br />

ein Paradigmenwechsel in Richtung konti<br />

nuierlicher PR-Arbeit stattfinden. Denn nur<br />

wenn man - über den konkreten Anlass von<br />

Konzerten oder »Zillchen«-Aufführungen<br />

hinaus - den Kontakt zu Medienvertretern<br />

aufbaut, pflegt und mit Leben erfüllt, kann<br />

man auf eine breite Berichterstattung hof<br />

fen. »Es ist der Aufbau und die Pflege von<br />

persönlichen Kontakten zu Vertretern der<br />

Medien, die wir als ein dauerhaftes Engage<br />

ment unserer Arbeitsgruppe dem Vorstand<br />

anbieten möchten«, betont Meinolf Rickert,<br />

Sprecher der Arbeitsgruppe, die Bedeutung<br />

der persönlichen Beziehung zu Journalisten.<br />

• Besonders wirksam wären die Maßnah<br />

men der PR-Arbeit, wenn der KMGV über<br />

ein modernes Vereinsdesign verfügen<br />

würde, gleichsam wie eine öffentlichkeits<br />

wirksame »Marke mit hohem Wiedererkennungswert«.<br />

Zur Entwicklung einer solchen<br />

»Marke« wäre aber , so betont die Arbeits<br />

gruppe, professionelle Unterstützung not<br />

wendig.<br />

Die Ad-hoc-Maßnahmen<br />

Die zentralen kurzfristigen Aktionsempfeh<br />

lungen der Arbeitsgruppe für eine PR-Strategie<br />

lauten:<br />

• Kommunikations- und Werbeplattform<br />

Zillchen nutzen (laufende PR-Aktion; sepa<br />

rate Publikumsansprache kurz vor »Öff<br />

nung des Vorhangs«).<br />

• Einstellung werbewirksamer Kurztrailer<br />

in einschlägigen Internetforen.<br />

• Kontaktaufnahme zu lokalen Hörfunkund<br />

Fernseh-Sendern.<br />

• Aufnahme von Kooperationsgesprächen<br />

mit Stadtmagazinen.<br />

Die Arbeitsgruppe setzt sich dafür ein, diese<br />

Vorhaben sofort in Angriff zu nehmen,<br />

denn sie kosten eigentlich nichts und kön<br />

nen mitunter sehr viel bringen: »Lasst uns<br />

doch einfach mal damit anfangen«.<br />

HW<br />

HS<br />

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe:<br />

Meinolf Rickert, Sprecher<br />

Friedhelm Finken,<br />

Sven Weiss,<br />

Peter Breuer,<br />

Rainer Schellen<br />

Die Arbeitsgruppe freut sich über<br />

weitere Unterstützung aus dem Kreis<br />

der KMGV-Sänger.


Heute schon gegoogelt?<br />

Anmerkungen zum Internetauftritt des KMGV<br />

161<br />

Ist das Interesse einer breiteren Öffentlich<br />

keit durch gute PR-Arbeit erst einmal ge<br />

weckt, steht schnell das Internet auf der<br />

Agenda eines geschlossenen, erfolgverspre<br />

chenden Kommunikationskonzepts. Denn<br />

wer will in Frage stellen, dass sich das Motto<br />

»das googele ich mal eben« auch auf den<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein bezieht. Es<br />

ist schon heute davon auszugehen, dass<br />

neue Interessenten ebenso wie potenzielle<br />

Konzertbesucher, wenn sie auf den KMGV<br />

aufmerksam geworden sind, mehrheitlich<br />

ergänzende Informationen im Internet ab<br />

rufen. Und zukünftig wird die Nutzung die<br />

ser Informationsquelle noch mehr zur<br />

Selbstverständlichkeit werden.<br />

<strong>Der</strong> erste Eindruck entscheidet<br />

Im Konkurrenzkampf um die Aufmerksam<br />

keit der Mediennutzer muss man als Tradi<br />

tionsverein sicher nicht jeden Unsinn<br />

mitmachen. Aber ein paar »Gesetzmäßig<br />

keiten«, die heute bei Internetpräsentatio<br />

nen ins Auge fallen, sollten uns schon bewusst<br />

sein. Unter dem Schlagwort »Web<br />

2.0« hat sich das Internet spürbar verändert.<br />

Die Zeit, in denen das Internet als eine Art<br />

»großes Schaufenster« verstanden wurde, in<br />

das jeder seine »Visitenkarte« einstellen<br />

kann, ist Geschichte. Heute steht der Nut<br />

zer im Vordergrund. Sein Engagement in<br />

den sogenannten »social networks« wie Facebook,<br />

StudiVZ oder Xing macht die Kraft<br />

des neuen World Wide Web aus. Die<br />

schnelle Kommunikation über Chats, Blogs<br />

und Twitter bestimmt die Kommunikation.<br />

Diesen kommunikativen Herausforderun<br />

gen, die eine Einbeziehung der Fragestel<br />

lungen der Nutzer unserer Internetpräsenz<br />

in den Vordergrund einer überarbeiteten


KMGV-Internetseite stellen würde, müssen<br />

wir uns stellen. Übereinstimmend ist die Ar<br />

beitsgruppe »Internet« zu der Auffassung<br />

gekommen, dass diese Anforderungen an<br />

einen modernen Internetauftritt von der<br />

aktuellen KMGV-Website nicht erfüllt wird.<br />

Die Arbeitsgruppe bietet dem Vorstand<br />

des KMGV an, zeitnah ein Konzept für<br />

einen überarbeiteten Internet-Auftritt zu<br />

entwickeln und mehrere Design-Agenturen<br />

in einem Wettbewerb um Vorschläge zu<br />

einer entsprechenden Umsetzung zu bitten.<br />

Schnelles Handeln gefordert<br />

Abgesehen von den Ideen zur Neugestal<br />

tung des KMGV-Internetauftritts, deren<br />

Realisierung in jedem Fall ein Zeitfenster<br />

von etwa einem halben Jahr in Anspruch<br />

nehmen wird, stehen einige Sofort-Maßnahmen<br />

auf der To-do-Liste der Arbeits<br />

gruppe Internet. »Es kann doch kaum der<br />

Realität entsprechen, dass die Chronik un<br />

seres Vereins im Jahr 2000 endet«, griff<br />

Manfred Schreier bei der Präsentation der<br />

Arbeitsergebnisse ein Beispiel heraus. Wenn<br />

man den aktuellen Internet-Auftritt des<br />

KMGV durchforstet, fallen eine ganze Reihe<br />

solcher Defizite in der Aktualität der Prä<br />

sentation auf. Keine Pressemitteilungen<br />

mehr seit 2008, keine Detailinformationen<br />

zu Konzerten, keine Vorstellung der maß<br />

geblichen Personen auf der Internet-Seite.<br />

»Diese inhaltlichen Lücken ließen sich so<br />

fort schließen, ohne die Neukonzeption<br />

und Neugestaltung des Internet-Auftritts<br />

abwarten zu müssen«, lädt die Arbeits<br />

gruppe interessierte Sänger ein, daran mit<br />

zu wirken, dass dieser teilweise unakzepta<br />

ble Zustand ein schnelles Ende findet.<br />

Geschlossenes IT-Konzept<br />

Neben der Präsentation von Inhalten aus<br />

KMGV und Cäcilia Wolkenburg - zukünf<br />

tig so aufbereitet, dass die vielen »Googler«<br />

ein attraktives Angebot finden - spielt der<br />

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe:<br />

Klaus Tilly, Sprecher<br />

Manfred Schreier,<br />

Detlef Blöcker<br />

Die Arbeitsgruppe bittet alle Sänger,<br />

die sich in der Lage sehen, mit redaktio<br />

neller Arbeit die inhaltlichen Lücken im<br />

KMGV-Internetauftritt zu schließen,<br />

sich bei einem Mitglied der Arbeits<br />

gruppe zu melden.<br />

Internet-Auftritt für die interne Kommuni<br />

kation eine bedeutsame Rolle. Schon heute<br />

nutzen viele Sänger den Mitgliederbereich<br />

als wichtige, schnell zu aktualisierende In<br />

formationsbörse. »Das könnte zukünftig<br />

ausgedehnt werden«, beschreibt Klaus Tilly<br />

den Konzeptansatz der Arbeitsgruppe.<br />

»Wenn wir eine einheitliche Datenbasis im<br />

Verein herstellen würden, in der die aktuel<br />

len Daten aller Mitglieder zentral abgelegt<br />

sind, könnte man sehr gezielt Nachrichten<br />

aus dem Verein aktiv verbreiten. Von der in<br />

dividuellen Information über eine Verle<br />

gung einer Probe direkt auf das Handy bis<br />

zum Newsletter, der per E-Mail versendet<br />

wird und wichtige Inhalte der Ansprache<br />

des Präsidenten aufgreifen kann.« Mit einer<br />

solchen abgestimmten IT-Technologie lie<br />

ßen sich im Ergebnis auch viele Admini<br />

strationsprozesse rings um den Chor und<br />

die Cäcilia vereinfachen und vereinheitli<br />

chen - das Know-how in unserem Verein<br />

würde es auch ermöglichen, Sänger ohne<br />

IT-Sachverstand einzubinden. »Und es wäre<br />

auch ein leichtes, eine Sammlung von<br />

E-Mail-Adressen anzulegen von Fans des<br />

Zillchens, Konzertbesuchern, potenziellen<br />

Sängern und ehemaligen Mitsängern, um<br />

über einen Newsletter den Kontakt zum<br />

KMGV nicht abreißen zu lassen«, ergänzt<br />

Detlef Blöcker.<br />

AH<br />

117


Wir alle sind gefordert<br />

Konkrete Ideen zur Mitgliedergewinnung<br />

181<br />

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der<br />

aktiven Sänger merklich zurückgegangen.<br />

Insofern war das Motto, unter das Axel<br />

Hollander den Vortrag der Arbeitsgruppe<br />

»Mitgliederwerbung« bei der Vorstellung<br />

am 6.11.<strong>2010</strong> gestellt hat - »Die Uhr zu<br />

rückdrehen« ... oder: wie aus »fünf nach<br />

zwölf« wieder »fünf vor zwölf« werden soll -<br />

treffend gewählt.<br />

Das Ziel: 120 Sänger bei konzertanten<br />

Aufführungen<br />

Wer Mitglieder werben will, der braucht ein<br />

Ziel: Nach Vorstellung der Arbeitsgruppe<br />

Mitgliederwerbung sollte es unser Ziel sein,<br />

bei konzertanten Aufführungen 120 Sänger<br />

auf die Bühne zu bringen. Betrachtet man<br />

die aktuelle Liste der aktiven Sänger (ca. 160)<br />

bedeutet dies, dass wir etwa 180 Aktive be<br />

nötigen, um dieses Ziel zu erreichen.<br />

Zwanzig Neue ... sieht man auf die Neuzu<br />

gänge der letzten Jahre (jährlich etwa 4 bis 6<br />

neue Sänger), dann macht bereits diese<br />

Zahl die damit verbundenen Herausforde<br />

rungen deutlich. Und, um es deutlich zu<br />

sagen, ein einmaliger Kraftakt wird unsere<br />

Lage nicht entscheidend ändern, denn es<br />

müssen ja nicht nur die Neuen hinzukom<br />

men, um das Ziel von etwa 180 Aktiven zu<br />

erreichen, sondern zugleich müssen auch<br />

die Jährlich aus dem Kreis der aktiven Sän<br />

ger Ausscheidenden ersetzt werden. Wirft<br />

man einen Blick auf die Altersstruktur<br />

unseres Chores (siehe Abb.), zeigt sich, dass<br />

die uns in den nächsten 10 bis 15 Jahren<br />

erwartenden Aufgaben hinsichtlich der<br />

Mitgliederwerbung eher größer als kleiner<br />

werden. Wenn wir auch gerade in der letz-<br />

Sänger nach Altersgruppen<br />

I Anzahl<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 <strong>90</strong>


ten Zeit durch eine Reihe jüngerer Sänger<br />

verstärkt worden sind, so hat das auf die<br />

Altersverteilung innerhalb des Chores nur<br />

geringe Auswirkungen: Die Altersgruppen<br />

der 65- bis 70-Jährigen und der 71- bis<br />

75-Jährigen sind weiterhin die mit Abstand<br />

größten Gruppen innerhalb der aktiven<br />

Sänger. Wir werden also in den nächsten<br />

10 bis 15 Jahren jährlich etwa 20 Neumit<br />

glieder benötigen, um das Ziel von 120<br />

aktiven Sängern auf der Bühne zu erreichen<br />

und dauerhaft zu sichern. Eine gewaltige<br />

Aufgabe!<br />

Die drei Zielgruppen<br />

Entgegen dem Trend der letzten Jahre ist<br />

die Arbeitsgruppe »Mitgliedergewinnung«<br />

durchaus der Überzeugung, dass das Ziel<br />

von 120 Sängern erreichbar ist. Aber wo<br />

finden wir die Sänger, die wir suchen? Hier<br />

drei Antworten:<br />

1. Wir finden sie bei den Sängern mit Chor<br />

erfahrung, denjenigen, die in Gesangsschu<br />

len an sich arbeiten oder schlicht und<br />

einfach bei Sängern, die - weil gerade nach<br />

Köln gezogen - in unserer Stadt noch ohne<br />

musikalische Heimat sind.<br />

2. Wir finden sie bei den »Kölschen Komö<br />

dianten« (bereits aktiven Sängern und<br />

Noch-nicht-Sängern), deren Lust an Spiel<br />

und Gesang von der Cäcilia Wolkenburg<br />

angesprochen wird.<br />

3. Wir finden sie darüber hinaus an den un<br />

terschiedlichsten Orten in der Stadt, weil<br />

wir glauben, dass das »Geheimnis des Sin<br />

gens« auch Männer ansprechen wird, die<br />

zwar beruflich stark engagiert, aber gerade<br />

deshalb bereit sind, sich diesem »Geheim<br />

nis« zu nähern, das weit weg führt vom<br />

Stress des Berufsalltags.<br />

Das sind ganz unterschiedliche Zielgrup<br />

pen, und jede bedarf einer besonderen An<br />

sprache. Was also tun?<br />

Die drei Kampagnen<br />

Vorweg soll bemerkt werden: So konkret die<br />

Ausgestaltung der Ideen der Arbeitsgruppe<br />

auch anmuten, sie wollen alle noch inten<br />

siv diskutiert und von den zuständigen Gre<br />

mien bewertet werden. Aber je konkreter<br />

Ideen sind, umso einfacher fällt auch die<br />

Bewertung.<br />

Kampagne 1: Sing mit, natürlich beim KMGV!<br />

... wendet sich an die Sänger, die bereits<br />

über Chorerfahrung verfügen. Wie kom<br />

men wir in Kontakt zu diesen Sängern?<br />

Über Trendscouts! Denn nur von den vie<br />

len Chancen zu reden, die die lebendige<br />

Musikszene in Köln für uns bieten würde,<br />

reicht eben nicht. Man muss aktiv die Ko<br />

operation suchen.<br />

Was verbirgt sich hinter dem Begriff<br />

»Trendscouts«? Die Trendscouts - eine<br />

Gruppe von 5 Sängern - haben die Aufgabe,<br />

sich einen Überblick über bestehende Ju<br />

gend- und Kirchenchöre in Köln zu ver<br />

schaffen, Gesangsschulen zu kontaktieren<br />

und diese für Kooperationen mit dem<br />

KMGV zu gewinnen. Oder sie halten nach<br />

»sangesfreudigen Strukturen« (studentische<br />

Verbindungen, Initiativen wie »loss mer<br />

singe« und, und, und...) Ausschau, um dort<br />

Männer über uns zu informieren und für<br />

uns zu interessieren. Ein wichtiges Feld sind<br />

auch die 50.000 Neubürger, die jährlich<br />

nach Köln ziehen. Wäre es nicht wün<br />

schenswert, dass wir uns bei Neubürgerfe<br />

sten mit einem Ständchen vorstellen oder<br />

mit Anzeigenwerbung in Neubürgerbro<br />

schüren auf uns aufmerksam machen? Oder<br />

können gezielt eingesetzte Stichwörter bei<br />

Google helfen? Nun, die Trendscouts wer<br />

den Wege finden, um chorerfahrenen Sän<br />

gern den Weg in den KMGV zu ebnen.<br />

119


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Kampagne 2: Zeig Dein kölsches<br />

Bühnentalent!<br />

... wendet sich an die Besucher unseres Zill<br />

chens. Über das Zillchen haben wir schon<br />

in der Vergangenheit viele neue Sänger ge<br />

wonnen. Hier müssen und werden wir wei<br />

ter aktiv bleiben. Für das nächste Zillchen<br />

sind wir bereits dabei, aus dem Kreis der<br />

Sänger, die der Bühnenspielgemeinschaft<br />

Cäcilia Wolkenburg nicht angehören, eine<br />

Truppe von 18-20 Männern zusammenzu<br />

trommeln, die in Gruppen zu Dritt bei jeder<br />

Vorstellung der »Kölschen Witwe« (junge)<br />

Männer ansprechen, um sie für den KMGV<br />

zu begeistern. Können wir mehr tun, um<br />

diese »Werbe-Truppe« in der Oper aktiv zu<br />

unterstützen?<br />

Nun, was liegt näher, als einen werbewirk<br />

samen Text ins Programmheft zu bringen,<br />

dessen Inhalt wir in diesem Jahr ohnehin in<br />

Eigenregie gestalten. Und was noch? Beim<br />

Publikum ist die Szene, in der so schön<br />

darum geworben wurde, uns 2011 ins Pal<br />

ladium nach Mülheim zu folgen, so gut an<br />

gekommen, dass zu befürchten ist, dass wir<br />

beim nächsten Zillchen kurzfristig einen<br />

Shuttle-Service von Mülheim zur Oper or<br />

ganisieren müssen, um dort diejenigen ab<br />

zuholen, die gar nicht mitbekommen<br />

haben, dass wir unser Divertisse- mentchen<br />

noch mal in der Oper spielen. Können wir<br />

dieses hohe Maß der Aufmerksamkeit der<br />

Zillchen-Besucher nicht auch aktiv auf<br />

unser drängendstes Problem, die Gewin<br />

nung neuer Mitglieder, lenken? Ein ähnli<br />

cher Auftritt z.B. vor der Pause sollte den<br />

Anwerbern im Foyer die Interessenten nur<br />

so in die Arme treiben. Ja und wenn wir<br />

dann noch einen schönen Stand hätten<br />

(den man ja auch bei anderen Gelegenhei<br />

ten gut gebrauchen kann), dann, ja dann ...<br />

Kampagne 3: Singen statt Burn-out!<br />

... wendet sich schließlich an diejenigen, die<br />

sich von der Erfahrung begeistern lassen.<br />

dass der Gesang den Körper in ein Gleich<br />

gewicht versetzen kann. Wenn man den Ton<br />

findet, die Harmonien ineinander greifen<br />

und ein Stück gemeinsamer Musik im Chor<br />

gelingt, taucht man ganz und gar ein in die<br />

Welt der Töne. Schaut man sich die neuen<br />

Mitsänger an, die in den vergangenen Jah<br />

ren den Weg zum KMGV gefunden haben,<br />

fällt die Häufung von Selbstständigen, Frei<br />

beruflern und leitenden Angestellten auf.<br />

Für viele dieser Sänger besitzt die Probe am<br />

Donnerstag einen sehr hohen Stellenwert,<br />

führt sie doch konsequent heraus aus dem<br />

beruflichen Alltag. Von dieser Kraft des Sin<br />

gens haben sicher auch schon viele gehört,<br />

die den Weg zum KMGV noch nicht gefun<br />

den haben. Sie spüren etwas davon, wenn<br />

sie bei Konzerten in Refrains einfallen oder<br />

mehr oder weniger zufällig mal einen Chor<br />

live erleben. In der Regel tauchen diese<br />

beruflich stark engagierten Männer aber<br />

weder im Divertissementchen auf, noch<br />

haben sie jemals eines unserer Konzerte er<br />

lebt. Vor langer Zeit, ja, da haben diese<br />

Herren vielleicht einmal im Schulchor<br />

gesungen; oder nicht einmal das. Aber sie<br />

spüren, dass DAS etwas für sie sein könnte:<br />

Zu Singen!<br />

Diese Männer warten darauf, von uns ab<br />

geholt zu werden. Wir müssen also hin zu<br />

unseren potenziellen Neumitgliedern. Und<br />

wie? Indem wir diesen Männern ein Live-<br />

Männerchor-Sound-Erlebnis an Orten bie<br />

ten, wo sie es nicht erwarten und wo wir<br />

uns bisher auch nicht getummelt haben:<br />

Beim Jahrestreffen der Wirtschaftsjunioren<br />

im Foyer der IHK, in der Vorweihnachtszeit<br />

in der Kantine der Stadtsparkasse Köln, im<br />

Foyer des Herzzentrums vor eingeladenen<br />

Ärzten aus Köln, beim Schulfest einer der<br />

großen Kölner Innenstadtschulen (da tum<br />

meln sich Väter im besten Alter) - um nur<br />

einige Beispiele zu nennen. Die Gelegen<br />

heiten, bei der wir diese Zielgruppe treffen.<br />

121


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sind vielfältig und jedem Leser fällt sicher<br />

die eine oder andere Veranstaltung ein, bei<br />

der wir genau diese Männer erreichen<br />

können.<br />

Und wer soll da singen? <strong>Der</strong> große Chor?<br />

Nein! <strong>Der</strong> Kammerchor? Nein! Ja wer<br />

denn dann? <strong>Der</strong> »KMGV-Guerilla-Chor«,<br />

die »KMGV-Task-Force« oder auch die<br />

»Schnelle Eingreiftruppe des KMGV«. Wie<br />

auch immer man das Kind nennen wird,<br />

sein Wesen ist: Kommen - singen - ver<br />

schwinden. Zurück bleibt nur der neue<br />

Info-Stand, der schon bei den Zillchen-<br />

Aufführungen seine Dienst getan hat, ge<br />

meinsam mit einer Handvoll Sängern, um<br />

die vielen Fragen derer zu beantworten, die<br />

neugierig auf das »Geheimnis des Singens«<br />

geworden sind ...<br />

<strong>Der</strong> »KMGV-Guerilla-Chor«, was soll das<br />

denn sein? <strong>Der</strong> »KMGV-Guerilla-Chor«<br />

besteht aus 40-60 Sängern (gerne auch<br />

mehr), deren Zusammensetzung wechseln<br />

darf und soll und die bei ihren kurzen Ein<br />

sätzen ein a-cappella-Repertoire singen, das<br />

über etwa 20 Minuten einen Querschnitt<br />

unseres Programms abbildet. Begleitet wer<br />

den können solche Aktionen z.B. durch<br />

einen von uns vorbereiteten Artikel über die<br />

gesundheitsfördernde Kraft des Singens in<br />

den Hauszeitschriften unserer Gastgeber.<br />

Wo alle zusammenfinden:<br />

<strong>Der</strong> Tag der offenen Wolkenburg<br />

Eine erfolgreiche Trendscoutgruppe kann<br />

sicher den einen oder anderen erfahrenen<br />

Sänger für uns begeistern. Auch das Enga<br />

gement der Zillchen-Werbe-Truppe sollte -<br />

wie im Voijahr - nicht ohne Erfolg bleiben.<br />

Und dass wir unser Publikum begeistern<br />

können - als KMGV in der Philharmonie,<br />

als Gäcilia in der Oper, als Kammerchor<br />

oder in Zukunft vielleicht auch in der<br />

»Guerilla-Formation« - wer wüsste das<br />

besser als wir selbst? Aber wo auch immer<br />

wir Männer erreichen, die sich für's Mit<br />

machen erwärmen könnten, ein einmaliger<br />

Kontakt wird nicht reichen, um Interessen<br />

ten an einem beliebigen Donnerstagabend<br />

über die Schwelle der Wolkenburg zu tra<br />

gen. Was aber tun gegen diese »Schwellen<br />

angst«? Laden wir all diejenigen, die - bei<br />

welcher Gelegenheit auch immer - Interesse<br />

am KMGV signalisieren, mit Frau und BCnd<br />

zu einem »Tag der offenen Wolkenburg«<br />

ein. Ein großes Fest im schönsten »Vereins<br />

heim« Kölns wird helfen, Schwellenängste<br />

zu nehmen. Und natürlich erwarten der<br />

ganze Chor, die musikalische Leitung und<br />

ein speziell ausgearbeitetes »Kennenlern-<br />

Programm« an diesem Tag die neuen Inter<br />

essenten, um aus einem »Mal sehen...« ein<br />

»Da mach ich mit!« zu machen.<br />

Was braucht es noch?<br />

Geld - wie immer, wenn ein Projekt in die<br />

Wirklichkeit umgesetzt werden soll. Auch<br />

hierüber hat sich die Arbeitsgruppe erste<br />

Gedanken gemacht und in der Veranstal<br />

tung am 6.11. vorgestellt. Ohne konkrete<br />

Zahlen benennen zu können, ist festzuhal<br />

ten, dass die Umsetzung aller drei Kampa<br />

gnen finanziell machbar sein sollte. Fehlt<br />

noch was? Ja, das Allerwichtigste: Ohne<br />

unser aller Engagement - als Trendscout in<br />

den Gassen Kölns, als Werber beim Zillchen<br />

in der Oper, als motivierter und konzen<br />

trierter Sänger bei den Repertoire-Proben<br />

für die »Guerilla-Einsätze« und bei den<br />

Kurz-Auftritten selbst - wird es nichts wer<br />

den mit der Werbung neuer Mitglieder.<br />

Wir haben es selbst in der Hand (und in den<br />

Stimmen), aber wir müssen es angehen!<br />

GF<br />

123


Nur wer sich wohlfühlt, bleibt<br />

Die Aufgabe der Mitgliederbindung<br />

Es ist das A und O aller zukunftsorientierten<br />

Ideen und Konzepte für den Kölner<br />

Männer-Gesang-Verein: Die Bindung der<br />

Sänger an den Verein. »Was nützt die beste<br />

Werbung neuer Interessenten - ob durch<br />

PR-Arbeit, einen neuen Internet-Auftritt<br />

oder durch Werbeaktionen - wenn sich die<br />

Sänger nicht wohl fühlen, unregelmäßig die<br />

Proben besuchen und über längere Sicht<br />

dem KMGV gänzlich wieder den Rücken<br />

kehren«, fragt Georg Spohr, Sprecher der<br />

Arbeitsgruppe »Mitgliederbindung«. Und er<br />

möchte bei seiner Analyse gar nicht zwi<br />

schen »alten« und »neuen« Sängern unter<br />

scheiden, denn für jeden Sänger des KMGV<br />

gilt, dass er mit seinem individuellen Enga-<br />

24 I gement von großer Bedeutung für den<br />

Chor, seine Stimmgruppe und das Zusam<br />

menleben im Verein ist.<br />

Vielfalt von Fragestellungen<br />

Wenn man sich mit dem Themenkreis der<br />

Mitgliederbindung näher beschäftigt, eröff<br />

net sich ein weiter Raum von Einzelthemen,<br />

die alle der weiteren, intensiven Diskussion<br />

bedürfen. »Wir hatten bei unserer ersten<br />

Arbeitsgruppensitzung schon ein wenig das<br />

Gefühl in ein Fass ohne Boden zu blicken.<br />

Denn die Fragen von »Regelmäßigkeit des<br />

Probenbesuchs«, »Atmosphäre bei den Pro<br />

ben«, »Ablauf der Proben« und »Integration<br />

von neuen Mitgliedern« sind so eng mitein<br />

ander verwoben, dass es schwer fällt, die<br />

Fäden zu ordnen und konkrete Einzelvor<br />

schläge für Veränderungen zu entwickeln«,<br />

gibt die Arbeitsgruppe »Mitgliederbindung«<br />

zu bedenken. Und ergänzt, dass auch die<br />

Themen »gesellschaftliches Leben in den<br />

Gruppen«, »Motivation durch die musikali<br />

sche Leitung«, »Kontaktpflege zu erkrank<br />

ten Mitsängern« in den bunten Reigen von<br />

Stichworten aufzunehmen sind, die Aus<br />

wirkungen auf die Bindung der Sänger an<br />

den Kölner Männer-Gesang-Verein haben.<br />

Pflichtprinzip und Lustprinzip<br />

An jedem Donnerstag Abend stellt sich die<br />

entscheidende Frage wieder neu: Gehe ich<br />

heute zur Probe oder nicht? Eine Vielzahl<br />

von Gründen spricht dafür, sich auf den<br />

Weg zu machen. Eine Reihe von Argumen<br />

ten lässt sich auch dagegen ins Feld führen.<br />

»Nur in geringem Maße wird die Entschei<br />

dung von der häufig von den Verantwortli<br />

chen ins Feld geführten >Verpflichtung<<br />

beeinflusst, die man mit seinem Eintritt in<br />

den KMGV eingegangen ist«, zieht Georg<br />

Spohr die Bilanz aus vielen Gesprächen mit<br />

Mitsängern, die er in den vergangenen Wo<br />

chen aktiv gesucht hat. »In diesen Gesprä<br />

chen hat sich vielmehr gezeigt, dass auf der<br />

einen Seite die Freude am Singen steht.<br />

Diese Freude am Hobby zieht die Sänger<br />

donnerstags in die Wolkenburg. Auf der an<br />

deren Seite werden häufig gesundheitliche<br />

oder berufliche Gründe benannt, die einen<br />

regelmäßigeren Probenbesuch verhindern.«<br />

Zu den wichtigen Erkenntnissen, die die<br />

Arbeitsgruppe herausgearbeitet hat, zählt<br />

aber auch, dass alle Faktoren, die die »Lust<br />

am Singen« aus Sicht der Sänger verringern,<br />

dazu führen, dass man leichter an einem<br />

Donnerstag die Entscheidung für den be<br />

quemen Platz auf dem heimischen Sofa<br />

trifft. »Das beginnt damit, dass vielen Sän<br />

gern der Sinn des Einsingens vor Proben<br />

beginn nicht recht deutlich ist, führt über<br />

die teils resignative Stimmung, die von Sei-


ten der musikalischen Leitung in letzter<br />

Zeit eingetragen wird und endet im Unver<br />

ständnis über Probenarbeit mit permanen<br />

ter Korrektur der Intonation zu einem<br />

frühen Zeitpunkt der Einstudierung. Was<br />

musikalisch vielleicht erforderlich ist, hat<br />

mit der Freude am Ausüben des Hobbies<br />

Singen eben nicht immer zwingend zu tun«,<br />

stellt die Arbeitsgruppe übereinstimmend<br />

fest. Es lässt sich kaum genau bemessen,<br />

wie stark diese Faktoren der zeitweilig ge<br />

ringen, positiven Motivation, des hohen<br />

Probendrucks im Vorfeld konzertanter Auf<br />

führungen und des häufigen »Umziehens«<br />

in ungeliebte, alternative Probenräume zum<br />

unregelmäßigen Probenbesuch beitragen.<br />

Ebenso wenig lässt sich feststellen, wieviele<br />

Sänger sich durch den ständigen Geräusch<br />

pegel durch Gespräche ihrer Mitsänger<br />

während der Probe so gestört fühlen, dass<br />

ihnen die Probenarbeit keinen Spaß mehr<br />

macht. Eindeutig ist aber, dass alle diese<br />

Faktoren einmal wirklich umfänglich geäu<br />

ßert und bearbeitet werden müssen. »Wir<br />

werden hierzu einen Fragebogen ausarbei<br />

ten, der dazu dienen soll, diese >weichen<br />

Faktoren< in Gänze aufzulisten. Im Ge<br />

spräch sollten wir dann feste Vereinbarun<br />

gen treffen, die zukünftig die Atmospäre der<br />

Probenarbeit spürbar verbessern hilft«.<br />

Die Mitglieder der Arbeitsgruppe:<br />

Georg Spohr, Sprecher<br />

Theo Rüben,<br />

4:<br />

Reiner Przygoda<br />

kündigt Georg Spohr eine erste Initiative<br />

der Arbeitsgruppe an.<br />

Neue Mitglieder schnell integrieren<br />

Von besonderer Bedeutung wird die Auf<br />

gabe sein, neue Mitglieder schnell in den<br />

Chor zu integrieren. »Vor allem wenn die<br />

werblichen Aktivitäten erfolgreich sind.<br />

Dann dürfen wir zum Beispiel nicht auf ge<br />

wohnte Sitzplätze bestehen, sondern müs<br />

sen offen dafür sein, neuen Sängern Platz<br />

neben erfahrenen Sängern anzubieten. Wir<br />

müssen als >Paten< für diese neuen Sänger<br />

fungieren und die Stimmführer müssen, in<br />

enger Abstimmung mit der Chorschule,<br />

dafür sorgen, dass die Integration neuer<br />

Sänger gelingt«, bringen die Mitglieder der<br />

Arbeitsgruppe die anstehenden Aufgaben<br />

auf den Punkt. Nur so kann verhindert wer<br />

den, dass ein großer Teil der Sänger, die neu<br />

zum KMGV kommen, schon nach kurzer<br />

Zeit den Verein wieder verlässt.<br />

AH<br />

125


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Kölns romanische Kirchen brauchen<br />

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Franz Weber<br />

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Denkmalpatenschaften sind wir behilflich.<br />

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gegründet 1867<br />

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Tel.: 9 40 81 00


Unser Gedenkgottesdienst In St. Kunibert<br />

127<br />

Ein Rückblick und ein paar Ideen<br />

Gesanglich überzeugend, von der Besucher<br />

frequenz her gesehen mit Steigerungs<br />

potenzial - auf dieses Resümee lässt sich<br />

der diesjährige Gedenkgottesdienst in<br />

St. Kunibert verdichten.<br />

Unser Gedenkgottesdienst. Bei der Suche<br />

nach einem Anfang für diesen Artikel hatte<br />

ich noch geglaubt, ich könne mir den Ein<br />

stieg in das Thema durch einen Blick in die<br />

Chronik des Vereins etwas erleichtern und<br />

einleitend ein paar Sätze zur langen<br />

Geschichte der Gedenkgottesdienste des<br />

KMGV schreiben. Die Gedenkgottes<br />

dienste, die gehören doch sicher zum eher<br />

nen Traditionsgut des Vereins - so dachte<br />

ich mir. Wer mochte der erste verstorbene<br />

Sänger aus den Reihen des KMGV gewesen<br />

sein, dessen Tod eine ununterbrochene<br />

Kette jährlicher Gedenkmessen eingeleitet<br />

hatte? Was wusste die Chronik alles über<br />

ihn zu berichten? Alter, Familie, Beruf? So<br />

hatte ich mir das gedacht - aber die beiden<br />

Chroniken, die in meinem Bücherschrank<br />

stehen, schweigen sich zu diesem Thema<br />

beharrlich aus. Wie also beginnen? Wenn<br />

die Chroniken schweigen, probieren wir es<br />

einmal mit den Fakten des Jahres <strong>2010</strong>.<br />

<strong>Der</strong> Gottesdienst in St. Kunibert<br />

Am Freitag, den 24.9.<strong>2010</strong>, fanden wir<br />

uns - nach einigem Hin und Her hinsicht<br />

lich des Ortes, an dem wir in diesem Jahr<br />

unserer Verstorbenen gedenken wollten -


281<br />

um 18 Uhr in St. Kunibert zusammen. <strong>Der</strong><br />

Einladung gefolgt waren knapp 80 Sänger<br />

und eine Reihe von Angehörigen aktiver<br />

Sänger, dazu gesellten sich einige Gottes<br />

dienstbesucher aus der Gemeinde. Gehal<br />

ten wurde die Messe von Stadtdechant<br />

Prälat Paul Knopp, an der Orgel wurden wir<br />

vom Organisten der Gemeinde St. Kunibert,<br />

Gerhard Blum, begleitet. Zum Einzug sang<br />

der große Chor mit hoher Konzentration<br />

das »Requiem aeternam« von Julius Josef<br />

Maier. Angesichts der nicht ganz einfachen<br />

akustischen Verhältnisse in der jüngsten der<br />

zwölf romanischen Kirchen Kölns schien<br />

der Einstieg nicht nur dem Verfasser sub<br />

jektiv gut gelungen, auch die hierzu von<br />

ihm befragte Mimik des Dirigenten legte je<br />

denfalls keinen gänzlich anderen Schluss<br />

nahe. Wie sich in der nächsten Donners<br />

tagsprobe zeigte, sollte es das einzige Stück<br />

sein, von dem Herr Steiner meinte, dass der<br />

große Chor es noch nie zuvor in einer bes<br />

seren Version präsentiert habe. An den<br />

guten Start schloss sich für den großen<br />

Chor dann allerdings eine etwas längere<br />

Pause an, denn die drei nächsten Stücke -<br />

Lottis »Kyrie«, »Tristis est anima mea« von<br />

Giovanni Martini und »Beati mortui« von<br />

Felix Mendelssohn-Bartholdy - lagen in der<br />

Hand des Kammerchores, der seine Aufga<br />

ben wie immer hervorragend erfüllte.<br />

Zur Gabenbereitung war der große Chor,<br />

der sich zwischenzeitlich in den hinteren<br />

Bänken des Kirchenschiffs verstreut hatte,<br />

wieder beieinander, um in einer schönen<br />

Fassung Heinrich Schützens »Wohl denen,<br />

die da wandeln« vorzutragen, an das sich<br />

das im Wechsel mit dem Kammerchor a<br />

capella gesungene »Sanctus« von Friedrich<br />

Silcher anschloss. Zwischen Bortnianskys<br />

»O Herr, gib Frieden« und Bruckners<br />

»Christus factus est«, vom großen Chor in<br />

einer »Frack-Version« vorgetragen, glänzte<br />

der Kammerchor mit »O bone Jesu«. Die<br />

gute Leistung des Chores während dieser<br />

Gedenkmesse wurde zum Auszug mit Schu<br />

berts »Hymnus an den heiligen Geist« abge<br />

rundet, in dem wiederum einzelne Partien<br />

vom Kammerchor übernommen wurden<br />

<strong>Der</strong> Gemeindegesang wurde vermisst<br />

Gegenüber der letztjährigen Gedenkmesse<br />

in St. Pankratius war das Programm des<br />

Chores mit einem zusätzlichen Stück bei<br />

etwa gleicher Aufteilung zwischen großem<br />

Chor und Kammerchor nur unwesentlich<br />

erweitert. Allerdings fehlte diesmal - aus<br />

Sicht des Verfassers - leider vollständig der<br />

Gemeindegesang, was der Messe einen in<br />

musikalischer Hinsicht zu konzerthaften<br />

Charakter verlieh. Ich wage den Versuch<br />

einer persönlichen Stellungnahme zum<br />

Thema: In einer Nach-Proben-Runde habe<br />

ich einmal die Position vertreten, man<br />

könne über alles reden - nur nicht über den<br />

Gedenkgottesdienst. Insoweit schien mir die<br />

Vereinstradition dann doch sakrosankt.


Aber Tradition braucht Entwicklung - wie<br />

es sich im Übrigen auch mit Blick auf den<br />

ganzen KMGV zeigt. Gewiss sollen wir auch<br />

in Zukunft unserer Verstorbenen gedenken.<br />

Und wenn innerhalb des Chores die Zahl<br />

der kirchlich gebundenen Sänger - wen<br />

könnte es wundern - wohl eher abnimmt,<br />

bleibt eine Messe dafür ein angemessener<br />

Rahmen. Aber muss es ein reiner Gedenk<br />

gottesdienst sein?<br />

Familiengottesdienst als Alternative<br />

Gerd Schwieren hatte in der letzten Probe<br />

vor dem Gottesdienst auch die Familien<br />

und Freunde der Sänger eingeladen, nach<br />

St. Kunibert zu kommen. Die Einladung<br />

scheint weitgehend ungehört verhallt zu<br />

sein. Einem solchen Aufruf zu folgen, fiele<br />

Familien und Freunden sicher leichter,<br />

wenn wir beispielsweise zu einem vom Chor<br />

mitgestalteten sonntäglichen Familiengot<br />

tesdienst einladen würden. Mit Kindern<br />

und Enkelkindern könnte das ein fröhliches<br />

KMGV-Familienfest werden, bei dem wir<br />

auch derer gedenken können, die nicht<br />

mehr selbst unter uns sind.<br />

...und das war unser<br />

musikalisches Programm:<br />

Julius Josef Maier: Requiem aeternam<br />

Antonio Lotti: Kyrie aus der Missa in a<br />

Giovanni Battista Martini: Tristis es anima mea<br />

Felix Mendelssohn-Bartholdy: Beati Mortui<br />

Heinrich Schütz: Wohl denen, die da wandeln<br />

Friedrich Silcher: Sanctus<br />

Dimitri Bortniansky: 0 Herr, gib Frieden<br />

Giovanni Pierluigi da Palestrina: 0 bone Jesu<br />

Anton Bruckner: Christus factus est<br />

Franz Schubert: Hymnus an den heiligen Geist<br />

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Seit dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs,<br />

in dem auch das Archiv des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins aufbewahrt wurde, und das<br />

noch nicht vollständig geborgen werden<br />

konnte, wird einem der besondere Wert von<br />

historischen Quellen bewusst, die noch<br />

greifbar sind.<br />

So zum Beispiel die Kölner Adressbücher<br />

des Greven-Verlags, denen von 1863 an zu<br />

jedem <strong>Jahrgang</strong> eine kurzgefasste »Chronik<br />

der Geschichte der Stadt« vorgeschaltet<br />

wurde. Die Leser erfuhren so, was sich in<br />

der Stadt an Begebenheiten aus Politik, Kul<br />

tur, Architektur und Wirtschaft zugetragen<br />

hatte. Auch vom KMGV wird einiges be<br />

richtet. Hier als Beispiel der Bericht über die<br />

301 Ausschmückung der neugotischen Mauri<br />

tiuskirche von 1864.<br />

Bericht über die Mauritius-Kirche<br />

»Die Bauthätigkeit an der Kirche St. Mauri<br />

tius beschränkte sich auf die Vollendung<br />

des Innern und die Errichtung eines Stock<br />

werkes auf dem Westthurme. Wenngleich<br />

zur Vollendung aus städtischen Mitteln eine<br />

Beihülfe von 2000 Thlm. gewährt wurde, so<br />

fehlen leider noch ganz erhebliche Sum<br />

men, um dieses herrliche Bauwerk in allen<br />

Theilen ausgeführt betrachten zu können.<br />

Die Privatwohlthätigkeit ist freilich nicht er<br />

kaltet, indem mehrere Fenster mit Glasma<br />

lereien ausgeschmückt und auch viele<br />

ansehnliche Geschenke in haaren Summen<br />

hergegeben wurden. Am 23. Oktober ver<br />

anstaltete der Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein in der prachtvoll erleuchteten Kirche<br />

ein Conzert, welches dem Baufonds eine<br />

nicht unerhebliche Summe einbrachte.«<br />

Bericht zum Jubiläum<br />

In der Chronik von 1867 ist vom 25-jähri<br />

gen Jubiläum des Central-Dombau-Vereins<br />

und auch des KMGV zu lesen; »Ein anderes<br />

Jubiläum wurde am 27. April gefeiert, näm<br />

lich der 25jährige Stiftungstag des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins. <strong>Der</strong> Verein wurde<br />

am 27. April gestiftet und hat sich mit we<br />

nigen Kräften beginnend eine solche Aner<br />

kennung erworben, wie nur wenige andere<br />

Vereine. Immer wo es galt die Kunst oder<br />

wohlthätige Zwecke zu fördern, den Got<br />

tesdienst zu verherrlichen und freund<br />

schaftliche Beziehungen nach Innen und<br />

Außen zu mehren und zu stärken, fand man<br />

den Männer-Gesang-Verein zur Mitwir<br />

kung bereit und das materielle Ergebniß der<br />

öffentlichen Conzerte desselben beläuft sich<br />

auf die Summe von 53,003 Thaler, welche<br />

zu vaterländischen, vaterstädtischen und<br />

wohlthätigen Zwecken an die betreffenden<br />

Hülfs-Comites eingezahlt wurde. <strong>Der</strong> Ver<br />

ein, dem durch Allerhöchste Cabinets-<br />

Ordre vom 13. Juni 1857 Corporationrechte<br />

verliehen worden waren, konnte mit Befrie<br />

digung auf seine 25jährige Thätigkeit zu<br />

rückblicken und er hatte Veranlassung, das<br />

jüngste Stiftungsfest mit allem Glänze zu<br />

feiern. Ein Conzert und ein Festmahl auf<br />

dem Gürzenich bildeten die Mittelpunkte<br />

des Festes, zu welchem von der Königlichen<br />

Familie nicht minder als von andern Seiten<br />

werthvolle Geschenke und anerkennende<br />

Zuschriften anlangten. Ein Vorstandsmit<br />

glied hatte in einer Festschrift die Leistun<br />

gen, die Leiden und Freuden des Vereins in<br />

übersichtlicher Weise zusammengestellt.«


'PU59 ausj^tölll<br />

J^öLNEF^ Männer-Öesanü-Veäein.<br />

Erwähnung der Wolkenburg<br />

In der Chronik von 1872 wird vom Erwerb<br />

der Wolkenburg berichtet:<br />

»Am 1. Februar bewilligte der Stadtratb den<br />

Altkatboliken die Benutzung der Ratbaus<br />

kapelle mit der Bemerkung, daß die Stadt für<br />

die nötbige Einrichtung keine Kosten über<br />

nehme. Die Ratbauskapelle, welche seit dem<br />

Jahre 1862 dem Kölner Männer-Gesang-<br />

Verein zur Abhaltung seiner Uebungen, Ver<br />

sammlungen u. s. w. vermiethet war, wurde<br />

diesem in Folge der vorerwähnten ander<br />

weiten Benutzung gekündigt und der Verein<br />

mußte demnach auf Beschaffung eines an<br />

deren Lokals Bedacht nehmen. Am 15. Juni<br />

veröffentlichte derselbe einen Prospect nebst<br />

Einladung zur Zeichnung von 5% Antheilscheinen,<br />

behufs Beschaffung der erforder<br />

lichen Fonds zur Erwerbung der sog.<br />

Wolkenburg, Wollküche Nr.l, als bleibendes<br />

Vereinslokal. <strong>Der</strong> Verein hatte das historisch<br />

merkwürdige Gebäude zum Preise von<br />

20000 Thlr. angekauft und sollten die Ko<br />

sten für die stilgerechte, von dem Baumei<br />

ster Nagelschmidt geleitete Herstellung<br />

12000 Thlr. betragen. Zur Aufbringung der<br />

Kaufsumme, der Bau- und Einrichtungs<br />

kosten sollten 400 Antheilscheine zum Nominalwerthe<br />

von 100 Thl. emittirt werden.<br />

Es ist zu constatiren, daß der Verein, welcher<br />

während seiner dreißigjährigen erfolgrei<br />

chen, der Kunst und der öffentlichen Wohl<br />

fahrt gewidmeten Thätigkeit den erheb<br />

lichen Betrag von ca. 70000 Thlr. wohlthätigen<br />

vaterstädtischen Zwecken zugewendet<br />

hat, in seinem Bestreben, sich ein zweckent<br />

sprechendes eigenes Asyl zu beschaffen, all<br />

seitig auf das Bereitwilligste unterstützt<br />

wurde.« Die Chronik von 1874 vermeldet:<br />

»Die stylgerecht restaurirte resp. ausgebaute<br />

Wolkenburg wurde am 12. Februar von dem<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein in feierlicher<br />

Weise in Besitz genommen.«<br />

Die Wollküche Nr.l ist der Nord-Süd-Fahrt<br />

zum Opfer gefallen, über die alte Wolken<br />

burg sind die Zeit und der Straßenverkehr<br />

hinweggegangen.<br />

Jakob Graf<br />

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131


KMGV Familie<br />

20.12.<strong>2010</strong> 75 Jahre 25.01.2011 70 Jahre<br />

Gerhard Biesenbach<br />

Manfred Berresheim<br />

Geburtstage im Dez. Nicht ausübender Sänger Fördermitglied<br />

02.12.<strong>2010</strong> 60 Jahre 23.12.<strong>2010</strong> 35 Jahre 27.01.2011 45 Jahre<br />

Josef Scheid Jens Hermes Dr. Michael Strücken<br />

Fördermitglied Fördermitglied Aktiver Sänger<br />

04.12.<strong>2010</strong> 92 Jahre 28.12.<strong>2010</strong> 75 Jahre 30.01.2011 75 Jahre<br />

Martha Laub Karl Groß Friedl Bröder<br />

Witwenmitglied Aktiver Sänger Nicht ausübender Sänger<br />

05.12.<strong>2010</strong> 45 Jahre 29.12.<strong>2010</strong> 65 Jahre 31.01.2011 92 Jahre<br />

Christoph Grewelding Jakob Kindervater Walter Hüser<br />

Aktiver Sänger Aktiver Sänger Fördermitglied<br />

321<br />

05.12.<strong>2010</strong> 70 Jahre Geburtstage im Januar Geburtstage im Februar<br />

Peter Rheindorf<br />

Aktiver Sänger 11.01.2011<br />

Wolfgang Becker<br />

Fördermitglied<br />

60 Jahre 03.02.2011<br />

Brigitte Grebe<br />

Fördermitglied<br />

70 Jahre<br />

13.01.2011<br />

Helga Plemper<br />

Witwenmitglied<br />

75 Jahre 05.02.2011<br />

Michael Dähnert<br />

Aktiver Sänger<br />

70 Jahre<br />

17.01.2011<br />

Rolf Schneider<br />

15.12.<strong>2010</strong> 70 Jahre Nicht ausübender Sänger<br />

Ute Baumgärtner<br />

Fördermitglied 20.01.2011<br />

Elke Siegmund<br />

18.12.<strong>2010</strong> 85 Jahre Fördermitglied<br />

Wilhelm Clemens<br />

55 Jahre<br />

55 Jahre<br />

Fördermitglied 23.01.2011 75 Jahre<br />

Bernhard Münstermann<br />

19.12.<strong>2010</strong> 75 Jahre Fördermitglied<br />

Dr. Helmut Bott<br />

Fördermitglied 24.01.2011<br />

Anni Hilger<br />

Witwenmitglied<br />

<strong>90</strong> Jahre<br />

07.02.2011<br />

Charles Heymann<br />

Fördermitglied<br />

65 Jahre


17.02.2011<br />

Anni Oberrecht<br />

Fördermitglied<br />

20.01.2011 94 Jahre<br />

Irmgard Wichterich<br />

Fördermitglied<br />

21.02.2011 60 Jahre<br />

Eckhard Halstenberg-Essert<br />

Aktiver Sänger<br />

75 Jahre Geburtstage im März<br />

01.03.2011 75 Jahre<br />

Otmar Metzler<br />

Aktiver Sänger<br />

02.03.2011 70 Jahre<br />

Dieter Kock<br />

Fördermitglied<br />

04.03.2011 50 Jahre<br />

Thomas Plum<br />

Fördermitglied<br />

06.03.2011 80 Jahre<br />

Margret Moser<br />

Fördermitglied<br />

20.03.2011 60 Jahre<br />

Hans-Josef Köllen<br />

Fördermitglied<br />

20.03.2011 65 Jahre<br />

Margarete Zils<br />

Fördermitglied<br />

27.03.2011 45 Jahre<br />

Ludwig Kuhlen<br />

Fördermitglied<br />

28.03.2011<br />

Andreas Schaeben<br />

Fördermitglied<br />

50 Jahre<br />

Adressenänderungen:<br />

22.02.2011<br />

Anna Michels<br />

Fördermitglied<br />

96 Jahre<br />

08.03.2011 75 Jahre<br />

Ortwin Frey<br />

Aktiver Sänger<br />

08.03.2011 85 Jahre<br />

Friedl Bröder<br />

Ernst-Wolf-Str. 21 • 50769 Köln<br />

Rolf Frommhold<br />

Stadtwaldgürtel 59 • 50935 Köln<br />

133<br />

23.02.2011<br />

Josef Busch<br />

Fördermitglied<br />

75 Jahre<br />

Hermann Hackstein<br />

Aktiver Sänger<br />

08.03.2011 75 Jahre<br />

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24.02.2011<br />

Hilde Stroh<br />

Witwenmitglied<br />

98 Jahre<br />

Manfred Krewinkel<br />

Nicht ausübender Sänger<br />

10.03.2011 96 Jahre<br />

Dr. Wolfgang Pauls<br />

Fritz-Reuter-Str. 19<br />

42657 Solingen<br />

26.02.2011 65 Jahre<br />

Dr. Friedemann Spicker<br />

Aktiver Sänger<br />

^8702.2011<br />

Joachim Sommerfeld<br />

Aktiver Sänger<br />

Arnold Unkelbach<br />

Fördermitglied<br />

11.03.2011 75 Jahre<br />

Josef Demmer<br />

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14.03.2011 70 Jahre<br />

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Als neue Sänger begrüßen wir:<br />

Christoph Wild (37) 1. Bass<br />

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Tel. 0221 - 97 78 08<br />

0160-96279245<br />

Geworben durch Peter Schöler<br />

Björn Wilhelm (32) 1. Bass<br />

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50676 Köln<br />

Tel. 0178-3525158<br />

Geworben durch<br />

Richard Beyer<br />

<strong>Der</strong> KMGV trauert um:<br />

Charlotte Beyer<br />

Mutter unserer Sänger<br />

Georg und Richard Beyer<br />

Fördermitglied seit 1995<br />

Heiner Mühr<br />

Fördermitglied seit 1963<br />

Hans Etzbach<br />

Fördermitglied seit 1995<br />

Als Fördermitglied<br />

begrüßen wir:<br />

Willi Mattar<br />

Piccolo mini Str. 336 • 51067 Köln<br />

Tel. 0221 - 63 23 23<br />

Geworben durch<br />

Annemie Schaeven-Mattar<br />

<strong>Der</strong> KMGV gratuliert<br />

Petra und Marcus Römer<br />

zur Geburt der Tochter Paula<br />

Neue Handy-Nr.<br />

Bert Badekow<br />

0172 - 1899989<br />

Christiane Vanelti<br />

Aktiver/nicht ausübender<br />

Sänger seit 1962<br />

135<br />

Impressum<br />

<strong>Der</strong> <strong>Burgbote</strong> ist die<br />

Vereinszeitschrift des Kölner<br />

Männer-Gesang-Vereins.<br />

Sie erscheint viermal jährlich:<br />

März - Juni - Sept. - Dez.<br />

<strong>Der</strong> Bezugspreis ist im<br />

Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber:<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

Mauritiussteinweg 59<br />

(Wolkenburg) 50676 Köln<br />

Telefon 0221 23 12 32<br />

Telefax 0221 23 75 58<br />

www.kmgv.de ■ info@kmgv.de<br />

Sekretariat: Christine Kohlhas<br />

Bürozeit: 9:30 - 12:30 Uhr<br />

Bankverbindungen:<br />

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Konto 1318120 • BLZ 370 400 44<br />

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Sparkasse KölnBonn,<br />

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Präsident: Gerd K. Schwieren<br />

Dirigent: Bernhard Steiner<br />

Ehrenpräsident: Horst Massau<br />

Redaktionsleitung:<br />

Axel Hollander<br />

Uwe Rosenhahn<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

eingereichte Texte zu redigieren.<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Axel Hollander (AH)<br />

Uwe Rosenhahn (UR)<br />

Paul-Georg Fickus (GF)<br />

Ralf Strotmann (RS)<br />

Horst Weinen (HW)<br />

Anzeigen und Produktion:<br />

Punkt Verlag GmbH<br />

Tel. 0170 16 28 506<br />

Fax 0221 637505<br />

r.beyer@punkt-verlag.de<br />

Bildnachweis:<br />

Uwe Rosenhahn, tui-Bildarchiv,<br />

Günter Springsfeld, KMGV-Archiv<br />

Redaktionsschluss<br />

<strong>Burgbote</strong> 1.2011: 14.3.2011


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Viel Harmnmo<br />

in der PhilharnfoniM.<br />

A<br />

Summen, Klatschen, mit den Fingern schnippen - und natürlich singen. Bei ihrem letzten<br />

361 Höhepunkt des musikalischen Jahres <strong>2010</strong>, ausgenommen das noch ausstehende Weih<br />

nachtskonzert, hatten die Sänger des KMGV im Jubläums-Galakonzert der Black Fööss die<br />

Chance, die Vielfalt ihrer Begabungen unter Beweis zu stellen. Auf Einladung der kölschen<br />

Kultband - gedacht auch als ein kleines Dankeschön für das gelungene Zillchen »Met bläcke<br />

Fööss« - durften die KMGV 'ler an zwei Abenden das pure Gefühl kölscher Lebensart teilen.<br />

Ein echtes Highlight für viele Sänger, das gerne wiederholt werden darf.<br />

Mit der Mutter aller Kölsch-Bands gemein<br />

sam auf der Bühne zu stehen, war für die<br />

Mitspieler des diesjährigen Zillchen zwar<br />

schon fast eine gewohnte Übung - die<br />

Bläck Fööss hatten es sich nicht nehmen<br />

lassen, dem ihnen gewidmeten Stück bei<br />

der letzten Aufführung im Opernhaus ihre<br />

Aufwartung zu machen - aber der Rahmen<br />

von zwei Gala-Konzerten in der Kölner<br />

Philharmonie war doch dazu angetan, bei<br />

vielen Sängern als ein »unvergessliches Er<br />

lebnis« in Erinnerung zu bleiben.<br />

Akribie und Probenarbeit<br />

Das Vorspiel zu den Auftritten des KMGV<br />

war ungewöhnlich. Schon bei den Proben<br />

wurde größtenteils ohne Noten und Texte<br />

gearbeitet, war doch immer klar, dass der<br />

Chor seinen Auftritt ohne Notenmappen<br />

absolvieren würde. Auch die Frage, welche<br />

der bekannten Bläck Fööss-Stücke denn<br />

nun vom KMGV gesanglich begleitet wer<br />

den sollten, erfuhr im Wochenrhythmus je<br />

weils neue Antworten. Eher im üblichen<br />

Rahmen zeigte sich der Probenaufwand der<br />

betrieben werden musste, um das kleine<br />

vierstimmige Ständchen »Ming eetste Fründin«,<br />

von Fööss-Pianist Andreas Wegener<br />

eigens für den KMGV neu arrangiert, in der<br />

gewünschten musikalischen Form darbie<br />

ten zu können. Nicht gering war hingegen<br />

die Zeit, die aufgewendet wurde, um das


Potpourri von Jussenfioven-Liedern - eigentlicli<br />

Bestandteil der KMGV-Repertoires<br />

- auf musikalischen Hochglanz zu bringen.<br />

Zu den besonderen Highlights der Proben<br />

arbeit zählte schließlich der Besuch von An<br />

dreas Wegener und der fast kompletten<br />

Black-Fööss-Belegschaft zu einer gemeinsa<br />

men Probe in der Wblkenburg.<br />

Musikalischer Erfolg<br />

Knapp 120 Sänger zogen im Verlauf des<br />

Konzertprogramms in die Philharmonie ein<br />

und bildeten einen imposanten Rahmen<br />

rund um die Fööss. Die »staatsen Kääls«<br />

mit ihren roten Krawatten rundeten das zu<br />

rückhaltende Bühnenbild perfekt ab. <strong>Der</strong><br />

musikalische Einstieg mit den Liedern von<br />

Gerhard Jussenhoven gelang gut und mit<br />

der KMGV-Version des Fööss-Kiassikers<br />

vom Meiers Kätche sprang der Funke zum<br />

Publikum endgültig über - die Lachsalven<br />

bei den Einwürfen »wie die Mädcher su<br />

sin« zeigten dies eindeutig.Vom Publikum<br />

begeistert aufgenommen wurde als Solist<br />

Eine Stimme* aus dem Publikum<br />

...Schade, dass nicht noch mehr gemein<br />

sames von den Fööss und dem KMGV dar<br />

geboten wurde. Man verspürte allseits Lust<br />

auf mehr.<br />

Alles in allem ein unterhaltsamer Abend,<br />

bei dem sich diese beiden musikalischen<br />

»Urgesteine« aus Köln in einer blenden<br />

den Verfassung präsentierten und der<br />

Funke immer wieder auf das Publikum<br />

übersprang. Bleibt zu hoffen, dass man<br />

nicht weitere 40 Jahre bis zum nächsten<br />

gemeinsamen Konzert warten muss.<br />

* Jürgen Wöhr<br />

Dieter Hagen mit der Arie »Nessun dorma«<br />

von Giacomo Puccini. Im Finale sangen die<br />

Fööss und der KMGV und mit ihnen viele<br />

im Publikum einige Fööss-Evergreens wie<br />

»<strong>Der</strong> Stammbaum«, »Dat Wasser vun<br />

Köiie« oder »Du bess Köiie«.<br />

Das stimmungsvolle Finale legten die<br />

Föös vertrauensvoll in unsere Hände:<br />

Mit dem Klassiker »Joode Naach«<br />

entließen die Sänger des KMGV ein<br />

zufriedenes Publikum.<br />

AH<br />

137


MPM<br />

De Black Fööss, diese kölsche Band<br />

die he in Kölle jeder kennt<br />

den dis lehr Jubiläum fiere,<br />

zig veezich Jahr kann mer die hüre.<br />

Mer han e Zillche drus jemaht<br />

un dat dann op de Bühn jebraht.<br />

»Met bläcke Fööss« su hieß dat Stück<br />

em Opernhuus, un etworjeck.<br />

Mer han jespillt un villjesunge.<br />

De Bläck Fööss han dat jot jefunge.<br />

Et wer ech klasse, keine Frage.<br />

Doch muss ich üch jetz noch Jet sage:<br />

Am letzte Ovend, dat wor doll,<br />

- et Opernhuus jerammelt volldo<br />

sin de Bläck Fööss dojewäse.<br />

Zoeesch han se nur do jesesse<br />

öm zozesinn un zozehüre<br />

un sich dobei zo amüsiere.<br />

Se kunnten sich jo op dä Bühn<br />

ens selvs als Pappkamerade sin.<br />

Doch heelten se dat nit lang us<br />

un sin dann plötzlich, janz zum Schluss<br />

noh bowen op de Bühn jehöp.<br />

Dat Publikum is usjeflipp.<br />

Se han dann och noch jetjesunge.<br />

Un dat hat och janz jot jeklunge.<br />

Als Höhepunk, sujanzzom Schluss,<br />

wor dat ne herrlische Jenuss.<br />

Zum Dank han die uns, dat wor nett,<br />

dä janze Chor, un zwor komplett<br />

am Wocheend jetz enjelade,<br />

doch nit zum Suffe oder Schwade,<br />

nä, nä, se wollte musiziere<br />

un met uns Jubiläum fiere,<br />

un zwor en dä Philharmonie.<br />

Dat hät jeklunge, frag nit wie.<br />

Die zwei Konzerte wore doll.<br />

Dä Saal, dä wor jerappelt voll.<br />

Die Fans, die ahle un die junge<br />

die han all kräftich mitjesunge.<br />

Zueesch jov et e Potporrie<br />

met kölsche Melodie, die<br />

dä Jussenhoven komponiert<br />

un die mir do dann opjeführt.<br />

Et Meiers Kättche, dat han mir<br />

als Männerchor, nur mit Klavier,<br />

vom Andy Wegener arrangiert<br />

un och bejleit ur-opjeführt.<br />

Em Stil vom Schubert, jo dem Franz,<br />

un die Bejleitung, die wor janz<br />

dem Schubert-Ständche nohempfunge<br />

Dat hät och wirklich su jeklunge.<br />

Dä Andy hät dat opjeschriwe<br />

un et is och nit üwerdriwe<br />

zo sage: dat wor wirklich schön<br />

Als Sänger singk mer su jet jähn.<br />

Beim MGV Concordia<br />

do woren dismol alle da:<br />

de Bläck-Föss un dä jroße Chor,<br />

dat klang äch jot, datjingk en't Ohr.<br />

Dä Dieter Hagen, dä kann singe,<br />

un wenn hä singt, dann dät dat klinge.<br />

Sing »Nessun dorma« wor famos,<br />

im Publikum, do wor jet los.<br />

139


Ihre freundliche Druckerei<br />

cl<br />

DRUCK GmbH<br />

50672 Köln ! Gladbacher Straße 45 I Telefon 0221/569591-0 I Fax 0221/569591-20<br />

E-mail: cede-druck-koeln@t-online.de I Internet: www.cede-druck.de


Standing Ovations, BeifaLL satt,<br />

SU han die Lückihr Freud jehatt.<br />

Un wenn mer dem ens zojehoot<br />

kann mer nur sage: derisjot.<br />

Et kome dann noch e paar Leeder,<br />

die jeder kennt, un die och jeder<br />

ääch kölsche Fetz metsinge muss.<br />

Un dann, dann wor op einmol Schluss<br />

De Zick jing vill zo flück vorbei,<br />

doch wor dat janze einwandfrei.<br />

Dröm Leeve Fööss, maat wigger su,<br />

dann maat ihr janz vill Minsche früh.<br />

Met üch zo singe wor dä Flit,<br />

mir maache dann och widder mit<br />

wann ihr uns noch ens frage sollt',<br />

un widder met uns singe wollt.<br />

Dröm Erry, Peter, Bömmel, Gus,<br />

och Flartmut, Kafi un zum Schluss<br />

och noch dä Andy, jo bei üch,<br />

dä Bläck Fööss, do bedank ich mich.<br />

Ich don üch häzlich Danke sage<br />

un wünsch üch frohe Weinhnachtstage.<br />

Dreimohl Cäcilia Wau-Wau.<br />

Ne Sänger vum KMGV.<br />

gedichtet von<br />

Manfred Schreier<br />

Kölner Männer-Gesang-Verein<br />

SerHrsteiner, lieber Herr Rüth,<br />

Rösrath, den 23.11.201°<br />

nahe zu bewältigen hatten^naml cn<br />

,,„,chließlichjbrem W" ^ _<br />

Lts das, Chor per Sie<br />

Mit diesen Zeilen<br />

bedankte sich<br />

Andreas Wegener<br />

im Namen der Bläck<br />

Fööss bei den Herren<br />

des Kölner Männer-<br />

Gesang-Vereins. ►<br />

'"^'"■EswareaGenVl qlnl ein Genuß!<br />

. , a,« ps es möglichst bald<br />

wenn ich mir für die Z^k-J^^^rna^beit geben wird: ich werde auch<br />

ii^iüsss=<br />

Herzlichst


fe-<br />

■H^ .'."?iVii» /V sW iJ" ' -F^ «* 4iS^<br />

Das Erleben der Natur, die bewusste Wahrnehmung der Heimat, die Suche nach den Spu<br />

ren der eigenen Herkunft - manchmal auch im Mythischen. Mit diesen Begriffen lässt sich<br />

die Grundtendenz vieler »Romantiker« beschreiben. In einem Europa ohne die Fesseln<br />

des Mittelalters und mit neuen »Gesellschaftsverträgen«. Nicht zuletzt die französische<br />

Revolution hatte den Intellektuellen die Augen für die Bedeutung des eigenen Vaterlan<br />

des geöffnet. Bis in den hohen Norden, bis nach Norwegen hatte die romantische Idee<br />

vom Vaterland an Bedeutung gewonnen. Ablesbar unter anderem an der Komposition<br />

»Landerkennung« von Edvard Grieg.<br />

In der letzten Ausgabe des <strong>Burgbote</strong>n ist -<br />

soweit ich das mit meinen zugegeben sehr<br />

überschaubaren zwei Jahren Chormitglied<br />

schaft überschauen kann - erstmals nicht<br />

im Rückblick über ein Jahreskonzert ge<br />

schrieben, sondern ein Ausblick auf das<br />

bevorstehende Konzert genommen worden.<br />

Wie ich finde ein schönes Unterfangen,<br />

allerdings auch nicht ganz unumstritten,<br />

denn soweit einzelne Stücke zur Sprache<br />

kommen, die für die Aufführung zur Aus<br />

wahl stehen, muss sich im Probenalltag ja<br />

erst noch zeigen, ob wir sie schlussendlich<br />

tatsächlich auf die Bühne bringen werden.<br />

Im letzten <strong>Burgbote</strong>n hatte Horst Weinen<br />

einen kurzen Überblick über einige Werke<br />

gegeben, die für das Konzert in Frage kom<br />

men und mehr Informationen über das wei<br />

tere Programm für diese <strong>Burgbote</strong>nausgabe<br />

versprochen. Dem möchte die um einige<br />

Mitglieder erweiterte Redaktion auch gerne<br />

nachkommen. Jedoch, bis zum Redaktionsschluss<br />

haben wir zwar jeden Donnerstag<br />

fleißig geprobt, allerdings überwiegend für<br />

unseren Gastauftritt bei den beiden Phil<br />

harmoniekonzerten der Bläck Fööss Ende


dürfen! Bei uns in Köln wäre das im aufeiehenden<br />

Mittelalter vielleicht sogar als<br />

»fringsen« durchgegangen, hätten wir nur<br />

schon das Wort gekannt). Und trotz so of<br />

fensichtlich schlechter Erfahrungen in einer<br />

ihm feindlich gesonnenen Welt doch noch<br />

zum Christentum bekehrt und dafür mit<br />

der Krone Norwegens belohnt. Schöner<br />

kann man sich die Gründungsgeschichte<br />

eines Landes kaum denken. So kurz - so<br />

richtig? Nun, es wäre nicht das erste Mal,<br />

dass man besser nicht so genau hinschaut,<br />

will man sich die wohlige Stimmung nicht<br />

verderben. Wagen wir trotzdem einen etwas<br />

näheren Blick auf unseren Olav in E-Dur.<br />

November, so dass sich die Frage stellt, wor<br />

über denn nun an dieser Stelle berichtet<br />

werden könnte, wenn neue Stücke noch<br />

nicht in Angriff genommen worden sind.<br />

Zum Glück geben aber auch die Stücke, die<br />

in der letzten Ausgabe bereits kurz vorge<br />

stellt worden sind, noch manches Berichtenswerte<br />

her.<br />

<strong>Der</strong> junge Olav Tryggvason<br />

Beginnen wir mit Olav Tryggvason aus<br />

Griegs »Landerkennung«. »Er musste aus<br />

seiner Heimat fliehen, war lange auf Raub<br />

zügen unterwegs, bevor er sich zum Chris<br />

tentum bekehren ließ«. So kurz, so richtig -<br />

und es hört sich so an, als gäbe es fast<br />

Grund, mit dem armen Kerl Mitleid zu<br />

haben: Von den großen Jungs zu Hause<br />

fortgejagt und nirgendwo eine milde Hand,<br />

die ihm etwas zu essen reicht (Da wird man<br />

ja hier und da ein Huhn mitgehen lassen<br />

Mord und Brand<br />

Dem englischen König Ethelred wäre es<br />

sicher recht gewesen, hätte es sich bei Olav<br />

nur um einen vom heimischen Hof vertrie<br />

benen jungen Norweger gehandelt. Doch<br />

dem war - zum Leidwesen Englands, das<br />

gegen Ende des 10. Jahrhunderts bereits zu<br />

den reichsten Nationen Europas gehörte<br />

und im Gegensatz zu anderen Mächten auf<br />

dem Kontinent über eine gut funktionie<br />

rende Verwaltung verfügte - ganz und gar<br />

nicht so. Olav Tryggvason war vielmehr<br />

einer der berüchtigtsten Wikinger, die dem<br />

englischen König je zu schaffen machten.<br />

Olav hatte es nicht nur gewagt, sich mit den<br />

Kriegern aus seiner Armada von über <strong>90</strong><br />

Schiffen dem englischen König in offener<br />

Feldschlacht zu stellen, sondern er hatte es<br />

bei dieser Gelegenheit auch geschafft, das<br />

englische Heer zu besiegen. Für die Eng<br />

länder hatte das zur Folge, dass sie ihn nur<br />

gegen Zahlung eines Tributes von zehntau<br />

send Pfund wieder loswurden. Angesichts<br />

dieses Erfolges kann es kaum verwundern,<br />

dass es keine zwei Jahre dauerte, bis Olavund<br />

seine Mannen sich wieder in England<br />

blicken ließen - und Kasse machen wollten.<br />

Ein Angriff auf London scheiterte zwar,<br />

doch der Mann war eine ständige Bedro<br />

hung. Also wurde am englischen Hof nach<br />

143


II<br />

441 ▲ In Trondheim findet sich diese Statue,<br />

die Olav Tryggvason zeigt.<br />

einer dauerhaften Lösung des Problems ge<br />

sucht - und schließlich wurde man auch<br />

fündig. Das Angebot zum endgültigen<br />

Rückzug aus England lautete: 16.000<br />

Pfund, verbunden mit einigen Bedingun<br />

gen: Olav solle sich taufen lassen, künftig<br />

von Raubzügen gegen England ablassen<br />

und den englischen König als seinen Ver<br />

bündeten akzeptieren. Olav schlug ein.<br />

Die Macht in Norwegen erringen<br />

Man kann sich fragen, warum ein auf sei<br />

nen Raubzügen so erfolgreicher Nordmann<br />

wie OlavTryggvason in diese Bedingungen<br />

einwilligte. Schlachtete hier nicht einer<br />

selbst die Kuh, die er bisher so famos ge<br />

molken hatte? Olav muss das wohl anders<br />

gesehen haben; die Taufe und das Bündnis<br />

mit einem anerkannten christlichen König<br />

(König Ethelred hatte bei der Taufe übrigens<br />

Pate gestanden) müssen Olav deutlich mehr<br />

Vorteile gebracht haben als gelegentliche<br />

und natürlich auch für ihn nicht ungefähr<br />

liche Überfälle auf England. Olav eröffnete<br />

sich durch diesen Kompromiss die Mög<br />

lichkeit, erster (christlicher) König Norwe<br />

gens zu werden - und welche Reichtümer<br />

ein christlicher König auf Erden sammeln<br />

konnte, hatte er in England wohl selbst am<br />

Hofe besichtigt. Mit derselben Energie, die<br />

er in den Jahren zuvor in seine Raubzüge<br />

gegen England gesteckt hatte, wandte er<br />

sich nun seiner Heimat zu. Weil ich es nicht<br />

schöner schreiben kann, zitiere ich im Fol<br />

genden aus Tom Hollands Buch »Millenium<br />

- Die Geburt Europas aus dem<br />

Mittelalter«: »OlavTryggvason selbst... ließ<br />

sich ... nicht von seiner Treue zu Christus<br />

abbringen ... Er dachte nicht daran, seine<br />

kriegerische Lebensführung einzuschrän<br />

ken, bot ihm doch der Christengott alles,<br />

was sein Herz begehrte: Er befriedigte in<br />

atemberaubendem Ausmaß seine Raubgier,<br />

seinen Hunger nach Macht und Gold, seine<br />

Lust auf Kampf, Verwüstung, Blutvergießen<br />

... <strong>Der</strong>selbe räuberische Enthusiasmus, der<br />

ihn seinerzeit bei der Plünderung Englands<br />

angetrieben hatte, erfüllte ihn jetzt, wenn er<br />

Götzenbilder zerschmetterte, heidnische<br />

Anführer bedrohte und gewaltsam Bekeh<br />

rung erzwang ... Er hatte genug gesehen ...<br />

von der Würde, dem Glanz und dem<br />

Reichtum der christlichen Könige, um<br />

sicher sein zu können, dass das Heidentum<br />

nichts Vergleichbares zu bieten hatte.<br />

Christus herrschte als Oberster ... und ge<br />

nauso würde er, Olav Ttyggvason, ... als<br />

Oberster über seine Landsleute herrschen.«<br />

Zum Verhängnis wurde dem ersten christ<br />

lichen König von Norwegen schließlich sein<br />

Erfolg. Die Ausdehnung seiner Herrschaft<br />

nach Süden in Richtung Dänemark brachte<br />

ihn im Jahr 1000 in Konflikt mit dem däni<br />

schen König Sven, genannt Gabelbart. Sven<br />

brachte Olav in einer Seeschlacht in däni-


sehen Gewässern eine vollständige Nieder<br />

lage bei. Olav soll sich der Überlieferung<br />

nach der Gefangennahme durch die Dänen<br />

durch einen Sprung in die offene See ent<br />

zogen haben.<br />

<strong>Der</strong> Blick der Romantik<br />

Bis hierhin war von demselben Mann die<br />

Rede, der in der »Landerkennung« beim<br />

Anblick Norwegens »zaubrisch umfangen«<br />

ausruft: »Herzen schlagen, hier des Höch<br />

sten Lob zu sagen ... nur von Gott erfüllt<br />

alleine.« Warum aber hat Edvard Grieg sich<br />

ausgerechnet diesen Kerl ausgesucht, um<br />

ihm eine - unvollendet gebliebene - Oper<br />

zu widmen, aus der auch unser Chorstück<br />

stammt? Auf der Suche nach einer Antwort<br />

hilft ein Blick in die Geschichte Norwegens.<br />

Fast vier Jahrhunderte nach dem Tod des<br />

ersten christlichen norwegischen Königs<br />

verlor Norwegen seine Unabhängigkeit,<br />

wurde mit Dänemark uniert und sank dann<br />

relativ rasch auf den Status einer Provinz<br />

des dänischen Königreiches herab. Erst im<br />

Gefolge der napoleonischen Kriege endete<br />

die dänische Fremdherrschaft. Allerdings<br />

erreichte Norwegen auch 1814 noch nicht<br />

die volle Unabhängigkeit, denn es folgte<br />

eine Union mit dem Königreich Schweden.<br />

Es dauerte bis 1873, ehe Norwegen faktisch<br />

auch von Schweden unabhängig war. Und<br />

was hat das mit Edvard Grieg zu tun?<br />

Mit der Romantik setzte auch in Norwegen<br />

im 19. Jahrhundert das Interesse an der<br />

Nation und der eigenen musikalischen Tra<br />

dition ein. Es entstanden erste Sammlun<br />

gen norwegischer Volkslieder. Hierauf<br />

aufbauend war es Edvard Grieg (1843 bis<br />

1<strong>90</strong>7), der die Idee einer »norwegischen<br />

Oper« verfolgte. Auf welche Gestalten oder<br />

Figuren aber für ein solches Werk zurück<br />

greifen, wenn die eigene Geschichte nahezu<br />

fünfhundert Jahre von fremden Königs<br />

häusern bestimmt worden war? Es ist<br />

dieser historische Hintergrund, vor dem<br />

Griegs Rückgriff auf den ersten christlichen<br />

König des alten Norwegen verständlich<br />

wird. Und wer mag es der Vaterlandsliebe<br />

des Norwegers verdenken, dass er sich (und<br />

damit auch uns) den schlachterprobten Wi<br />

kingerkönig Olav Tryggvason schöner ge<br />

sungen hat, als er seinen Zeitgenossen<br />

erschienen sein wird? 1872 begannen<br />

Edvard Grieg und der Librettist Bjornstjerne<br />

Bjornson die Arbeit an »Olav Trygg<br />

vason«, fertiggestellt wurden jedoch nur<br />

einige Szenen, dann kam die Arbeit zum<br />

Erliegen. Für das Thema unseres diesjähri<br />

gen Jahreskonzertes bleibt der Blick auf<br />

die eigene Geschichte und Tradition inter<br />

essant: In einer typisch romantischen<br />

Mischung aus Freude an der Entdeckung<br />

eines »nationalen« Themas, der mythischen<br />

Überhöhung sagenhafter Gestalten und<br />

der Brechung dieser Figuren in einem Zerr<br />

spiegel ironisierender, spielerischer Dich<br />

tung gewinnt mit der Komposition Griegs<br />

das Thema »Vaterland« in Norwegen an<br />

Bedeutung.<br />

GF<br />

145<br />

Edvar Grieg zählt zu den wichtigsten<br />

Komponisten Norwegens.


Tour de Ruhr...<br />

Die »Grulos« unterwegs<br />

wunderschönen Blick auf das Ruhrtal, den<br />

Harkortsee und das Städtchen Wetter.<br />

In unseren Breiten kennt man sich besser<br />

461 an der Rur (ohne »h«) aus, so dass sich die<br />

diesjährige Radtour der (nicht organisierten)<br />

»Grulos« an die Ruhr (mit »h«) anbot, nicht<br />

nur wegen der Kulturstadt »Ruhr <strong>2010</strong>«,<br />

sondern auch wegen des vielbesuchten<br />

Ruhrtal-Radwegs, von dessen insgesamt<br />

230 km wir ein kleines Stück befahren<br />

haben. Vor allem aber um einen kleinen<br />

Einblick in die industrielle Vergangenheit<br />

von Kohle und Stahl im Ruhrgebiet zu<br />

bekommen.<br />

Samstag, 11. September, fuhren wir ruhrabwärts<br />

durch eine schöne, grüne und ebene<br />

Landschaft zur ersten Besichtigungsstation,<br />

der »Zeche Nachtigall«. Schon während<br />

dieser Etappe konnten wir uns davon über<br />

zeugen, dass der früher grau-braune<br />

Himmel an der Ruhr inzwischen tatsächlich<br />

blau ist.<br />

Auf »Nachtigall« wurde bereits Mitte des<br />

18. Jahrhunderts im horizontalen Stollen<br />

bau Kohle abgebaut. Einen solchen Stollen<br />

haben wir unter sachkundiger Führung<br />

eines ehemaligen Steigers besichtigt und<br />

waren froh, dass es dort eine Helmpflicht<br />

gab: die lichte Höhe betrug z.T. weniger als<br />

1,50 m, was uns bei häufigen Berührungen<br />

mit dem »Hangenden« bewusst wurde. Man<br />

bekam einen guten Eindruck von den<br />

Arbeitsbedingungen unter Tage. Während<br />

der Führung lernten wir auch einige berg<br />

bauliche Fachbegriffe kennen, zum Beispiel<br />

Freitag, 10. September <strong>2010</strong>: Anreise zum<br />

»Burghotel Volmarstein«, sehr hoch über<br />

dem Ruhrtal gegenüber von Wetter gelegen.<br />

Die Burg Volmarstein wurde im 11. Jahr<br />

hundert von Kölner Bischöfen erbaut; das<br />

heutige Hotelgebäude befindet sich seit<br />

1642 im Familienbesitz. (Betten und Küche<br />

entsprechen aber dem Standard des 21.<br />

Jahrhunderts.) Die Steilheit der Anfahrt be<br />

trägt gefühlte 45 %, auf dem Rad nicht zu<br />

bewältigen. Von der Terrasse gibt es einen


* '"<br />

-f..<br />

Flöz, Gezähe, Kaue, Pütt und ähnliches.<br />

Auf »Nachtigall« wurde von 1832 bis 1892<br />

die Kohle aus einem senkrechten Schacht<br />

gefördert; danach wurde auf dem Gelände<br />

bis 1963 eine Ziegelei betrieben. Nach die<br />

ser »Grubenfahrt« Weiterfahrt zum Kemnader<br />

See, einem Stausee, besonders von<br />

Surfern und Seglern besucht. Nach kleiner<br />

Einkehr Rückfahrt nach Volmarstein.<br />

Sonntag, 12. September, Fahrt nach Hattin<br />

gen zum Industriemuseum »Henrichs<br />

hütte«. Sie wurde 1854 gegründet, es<br />

wurden Erz und Kohle gefördert. Eisen und<br />

Stahl produziert und weiter verarbeitet, das<br />

heißt gegossen, geschmiedet und gewalzt.<br />

Wir besichtigten den 1987 stillgelegten<br />

Hochofen 3 einschließlich der zugehörigen<br />

Wind-Erhitzer. Besonders beeindruckend<br />

waren die riesigen Dimensionen des Hoch<br />

ofens, der Erz- und Kohlebunker und der<br />

Transportanlagen.<br />

Zum Abschluss erfolgte ein Besuch am<br />

Baldeneysee mit Besichtigung der »Villa<br />

Hügel«. Von 1873 bis 1945 diente sie der<br />

Familie Krupp als Wohnsitz, vor allem aber<br />

der Repräsentation. Im Hauptgebäude be<br />

findet sich heute die »Kulturstiftung Ruhr«;<br />

sehr eindrucksvoll die Größe und Ausstat<br />

tung des Hauses, nahezu im Stil eines Kö<br />

nigs-Schlosses. Im benachbarten Nebenge<br />

bäude befindet sich eine sehr informative<br />

Ausstellung von Bildern und Schriftstücken<br />

zur Geschichte der Familie und des Unter<br />

nehmens Krupp.<br />

Übrigens: wir haben täglich gut gegessen,<br />

ausreichend getrunken und viel Spaß ge<br />

habt.<br />

Rainer Schellen<br />

147<br />

m


pp = planissimo<br />

oder: laut kann jeder<br />

Da habe ich mich ja letzthin mit den Geset<br />

zen der Schwerkraft beschäftigt. Wenn auch<br />

die angekündigte Testreihe noch nicht ab<br />

geschlossen ist, ließen sich schon einige<br />

überraschende Ergebnisse erkennen. Aus<br />

gegebenem Anlass will ich mich heute aber<br />

einem anderen Fachgebiet der Physik zu<br />

wenden: <strong>Der</strong> Akustik. Zunächst lasse ich<br />

mein Ohr in die Vergangenheit schweifen;<br />

Die berühmte Stecknadel<br />

Wenn ein überaus stattlicher Chor befrack<br />

ter Herren in der Philharmonie z.B. die<br />

Strauß'sehen Tageszeiten so einfühlsam<br />

singt, dass man bei den p- und pp-Stellen<br />

481 das Fallen einer Stecknadel hören könnte,<br />

dann bin ich, dann ist der Musikfreund<br />

berührt und begeistert. Wie bei jedem ande<br />

ren Gast des Konzertes löst dieser gekonnte<br />

Gesang eine tiefe Rührung aus, auch wenn<br />

ich, eingeladen von meinen Spötterkollegen,<br />

nur in der Dachkonstruktion der Philhar<br />

monie Platz nehmen darf und die Skate<br />

board-Fahrer mir schon so manchen Abend<br />

verleidet haben. Gerade viele solcher eher<br />

leisen Momente wirklichen Sänger-Könnens<br />

kommen mir in den Sinn, wenn - wie ich in<br />

der letzten Zeit öfter vernehmen kann - be<br />

mängelt wird, dass der Gesang zu laut sei<br />

(Originalton Ihres Herrn Dirigenten: »...bitte,<br />

nicht brüllen...«). Mir entgeht eben nichts da<br />

oben in meinem Gebälk. Was ist los?<br />

Erklärungsversuch<br />

Die subjektiv empfundene Lautstärke hat<br />

natürlich in erster Linie auch mit der Aku<br />

stik der Räumlichkeit zu tun, und unsere<br />

Burg hat nun einmal sehr verschiedene<br />

Räume zu bieten - ich muss es ja wissen. Da<br />

der Chor in letzter Zeit bei den Proben öfter<br />

»ausgelagert« war und z.B. das »Alexiana«<br />

akustisch nicht wirklich mit dem großen<br />

Saal zu vergleichen ist, hatte ich bei einer<br />

ganzen Reihe eifriger Probengänger von<br />

meinem Beobachtungsposten aus den Ein<br />

druck von schwer erduldeten Dezibeln und<br />

dickem Kopf. Ebenso wie übrigens kürzlich<br />

im Belgischen Haus, einem ansonsten auch<br />

für mich recht angenehmen Ausweich<br />

quartier. Am besten liegt dem großen Chor<br />

eben doch der Saal und man sollte daher<br />

wirklich nur in Ausnahmefällen auf ihn<br />

als Probenraum verzichten. Wenn auch<br />

manchmal schon kurz vor Probenende der<br />

Duft von Frikadellche, Öllich und Kies<br />

durch die Gänge kriecht, so heißt das doch<br />

nur: hier ist zu Hause! Manch einer wird<br />

die Herren um diesen tollen Probenraum<br />

beneiden - und ich bin regelmäßig neidisch<br />

auf das leckere Abendessen, das für mich lei<br />

der unerreichbar am Büffet angerichtet ist.<br />

Noch ein Erklärungsversuch<br />

Aber auch jetzt im angestammten Proben<br />

saal - was höre ich von den Sängern? Er<br />

mahnt nicht der Dirigent immer wieder zu<br />

leiseren Tönen? Ich mache mir darüber so<br />

meine Gedanken, und dann kommt mir in<br />

den Sinn, dass übertriebene Stimmstärke


auch eine Art Kompensation sein könnte.<br />

Frei nach dem Motto: Je lauter gesungen,<br />

desto weniger wird man merken, dass Arti<br />

kulation und Intonation alles andere als<br />

sicher sind. Und mit den Texten ist es ja oft<br />

auch nicht zum Besten bestellt, da sind die<br />

Sänger nicht zu beneiden. Da kommen<br />

Passagen vor, die selbst mir als Jahr<br />

hunderte altem Dachsparrenhocker völlig<br />

unbekannt sind. Wenn dann besonders<br />

»griffige« Texte zu singen sind, bricht sich<br />

natürlich die musikalische Begeisterung<br />

über-akustisch Bahn: Jetzt wackelt die Wol<br />

kenburg! Allerdings, wie ich glücklicher<br />

weise immer wieder feststelle, beim Auftritt<br />

im Frack ist die nötige Sensibilität und<br />

Spannung gewährleistet. Dann siegt die<br />

Konzentration über eine unangemessene<br />

Lautstärke.<br />

<strong>Der</strong> dritte Erklärungsversuch<br />

stecken«. Da wird schnell aus der eingangs<br />

zitierten Stecknadel, die man fallen hören<br />

können sollte, ein ungewollter Klangsalat<br />

guten Willens.<br />

Jetzt erschreckt nicht. Bitte keine Miss<br />

verständnisse: Natürlich gibt es gesangliche<br />

Herausforderungen, wie Ihr sie ja gerade<br />

bei den Konzerten mit den Bläck Fööss<br />

erlebt habt, die seitens der Sänger Tempe<br />

rament und auch mal kräftiges, kölsches<br />

Zupacken verlangen - eben keine »Cappuccino-Haltung«.<br />

Bei den Proben dürfte aber meist ein »ge<br />

pflegtes mezzoforte« die für alle Beteiligten<br />

angenehmere Lautstärke sein, und sie trägt<br />

wohl am besten dazu bei, den Nachbarn zu<br />

hören und sich einzufügen. Mir jedenfalls<br />

würde es auf meinem Beobachtungsposten<br />

mit weniger Druck und mehr Einfühlungs<br />

vermögen besser gefallen und außerdem:<br />

laut kann jeder (s.o.).<br />

149<br />

Höre ich da etwa auch die eine und andere<br />

Einzelstimme? Glockenklar - manchmal -<br />

tritt sie hervor, bricht sich Bahn und ist in<br />

aller Deutlichkeit zu vernehmen. <strong>Der</strong> Stolz,<br />

Stimme und Liedgut zu beherrschen, mag<br />

ja oft berechtigt sein, und es mag auch gut<br />

gemeint sein, weniger kompetente Sänger<br />

mitzuziehen. Aber, gut gemeint ist immer<br />

noch das Gegenteil von gut! Ein Chor ist<br />

ein Chor (oder wie ich den musikalischen<br />

Leiter gelegentlich spötteln höre:»...machen<br />

wir's doch wie ein richtiger Chor...!«), das<br />

gemeinsame Agieren ist entscheidend und<br />

Spannung ist allemal wichtiger als übermä<br />

ßige Stimmkraft. Denn was ist das Resultat?<br />

Mitgezogen von der kräftigen Stimme des<br />

kundigen Nachbarn wird zunächst die eine<br />

Stimmgruppe lauter. Unweigerlich folgt<br />

die direkt benachbarte Stimmgruppe, um<br />

die anderen Stimmen folgerichtig »anzu<br />

Also: Leute, singt leise! - Die Welt<br />

ist laut genug.


501 Dies dachten sich schon Mitglieder des<br />

KMGV in der ersten Zillchenvorstellung im<br />

Jahre 1874. Seitdem ist es Tradition, dass<br />

auch Männer über die Bühne tanzen.<br />

Und auch in diesem Jahr ist es nicht anders.<br />

War das Ensemble in dem letzten Jahren<br />

etwas kleiner geworden, zeigen sich in der<br />

kommenden Saison 14 Tänzer auf der<br />

Bühne des Kölner Opernhauses. Unter<br />

Ihnen sind fünf neue Gesichter zu sehen.<br />

Einer bin ich davon, Ralf Strotmann. Seit<br />

Juni <strong>2010</strong> aktiver Sänger im KMGV und<br />

nun auch Tänzer im Ballett des Zillchen.<br />

Durch das Zillchen zum KMGV<br />

Dank einer Arbeitskollegin, die im vergan<br />

genen Jahr eine Vorstellung des Divertisse<br />

mentchen besuchte, bin ich in den Chor<br />

gekommen. Damals erhielt sie in einer Vor<br />

stellung einen Flyer, den sie mir dann mit<br />

den Worten: »Geh da mal hin, die suchen<br />

Männer! Und im nächsten Jahr will ich dich<br />

da auf der Bühne sehen!« in die Hand<br />

drückte. Da meine Kollegin einen guten<br />

Einfluss auf mich hat, füllte ich brav den<br />

Flyer aus, verschickte ihn und machte mich<br />

kurz danach auf zur ersten Chorprobe. Ich<br />

war sofort begeistert. Ein Chor, der eine<br />

große Spannbreite an kreativer Arbeit bietet.<br />

Gesang und Schauspiel. Angeleitet durch<br />

Profis. Dieses Konzept gefiel mir und erin<br />

nerte mich an meine frühere Zeit, als ich<br />

Musicaltheater an der Freilichtbühne in<br />

Coesfeld gespielt habe. Als ich Manfred<br />

Schreier und Gerd Schwieren von meinem<br />

damaligen Hobby im Münsterland berich<br />

tete, sagten sie sofort, ich müsse im Ballett<br />

mitmachen.<br />

Neue Choreographin<br />

Gesagt, getan und dann war es soweit. Das<br />

Ballett traf sich zu einem gemütlichen<br />

Beisammensein mit Regisseur, Baas und der<br />

neuen Choreographin Michaela Niederha<br />

gen. Die Tanzpädagogin aus Solingen mit<br />

eigenem Ballettstudio und einem Lehrauf


trag an der Hochschule für Musik und Tanz<br />

in Köln machte einen sehr positiven Ein<br />

druck. Ebenso die anderen Männer, die mir<br />

ja alle fremd waren, da der größte Teil der<br />

Mannschaft nicht im Chor singt. Kurz dar<br />

auf folgte die erste Probe. Oh mein Gott.<br />

Bekomme ich das alles hin? Erst mal an die<br />

Stange zum Aufwärmen. Tendu, Passe,<br />

Rond de jambe par terre ... was war das<br />

noch mal? Alle Begriffe, die ich zwar schon<br />

mal gehört habe, aber dennoch irgendwie<br />

wollten die Füße nicht mehr so wie ich<br />

wollte ... Arme nach rechts, Füße nach links<br />

... Hilfell! - Warum will das nicht? »Alles<br />

halb so wild. Bei mir klappt das auch nicht<br />

immer sofort.« So die Aussage eines erfah<br />

renen Tänzers und trotzdem standen mir<br />

die Schweißperlen auf der Stirn.<br />

Gut aufgehoben<br />

Ich fühle mich bei den Tänzern ganz gut<br />

aufgehoben. Montags und mittwochs bin<br />

ich nun immer zu den Proben im Ballettsaal<br />

des Opernhauses. Frau Niederhagen hat<br />

klare Vorstellungen von ihrer Arbeit und<br />

weiß wo es hingehen soll und somit stehen<br />

die ersten Tänze schon. Ihre positive Aus<br />

strahlung und Tanzfreude springt auf die<br />

Tänzer über. Es wird gelacht, aber gleich<br />

falls auch ernst gearbeitet. Es ist schon<br />

erstaunlich, was man aus einem bunt zu<br />

sammengewürfelten Haufen Männer her<br />

ausholen kann, zumal viele der neuen<br />

Tänzer keinerlei Erfahrungen im Ballett<br />

haben. Somit freue ich mich immer noch,<br />

dabei zu sein. Es macht Spaß, seinen eige<br />

nen Körper neu zu entdecken. Bewegungen<br />

die einem fremd sind neu zu lernen. Man<br />

ches klappt besser, manches bedarf noch<br />

der Übung, aber ich bin guter Dinge und<br />

gespannt auf die weitere Probenzeit und<br />

auf die bevorstehenden Saison des Divertis<br />

sementchen »Die Kölsche Witwe«.<br />

In diesem Sinne: Cacilia Wau-Wau!<br />

RS<br />

Die Geschenkidee:<br />

Zlllchen-Karten<br />

zum Weihnachtsfest<br />

Auch die Probenarbeit bei den Sängern<br />

macht große Fortschritte. Das ganze En<br />

semble freut sich, dass schon bald die Spiel<br />

zeit 2011 beginnt. »Das neue Stück ist,<br />

basierend auf einer Mischung der beiden<br />

Vorlagen >Die lustige Witwe< und ><strong>Der</strong><br />

Besuch der alten Dame


11^<br />

p. ,<br />

I 6. Februar - 8. März 201<br />

im Kölner Opernhaus<br />

Kartenverkauf an allen Vorverkaufsstellen<br />

sowie Im Kölner Opernhaus » 0221 2212 8400<br />

oder bei KölnTicket » 0221 2801<br />

gespielt, getanzt<br />

und gesungen vom .<br />

4 4 KÖLNER<br />

1 A MÄNNER-GESANG<br />

AJA^ VEREIN<br />

miaSB&y www.kmgv.de


I-Töne Steiner|<br />

»3a - das - ist - Köln, ja - J<br />

das - ist - Köln« - Stellen Sie<br />

sich vor, die Stadt würde so<br />

&<br />

aussehen, wie das hier klingt. W a<br />

Ich glaube, hierbei handelt es vS .<br />

sich einfach nur um auskompo- 1<br />

nierte Schlamperei - das liegt W '<br />

uns doch.<br />

W<br />

Setzen Sie sich, damit die Töne nicht 1<br />

so tief fallen können.<br />

I<br />

Leiser ist auf jeden Fall besser, k<br />

vor allem dann, wenn die Töne nicht<br />

stimmen. J 1<br />

Bitte setzen Sie sich doch etwas<br />

weniger cappucdnesk hin, Herr...<br />

Sorry, aber diesen Ton habe ich auf<br />

meinem Klavier nicht drauf.<br />

! ^<br />

i<br />

153<br />

Wir singen zwar für die Toten,<br />

sind aber selbst noch lebendig<br />

»Wohl denen die da wandeln« -<br />

nicht trampeln.<br />

Sie schauen alle in die Noten,<br />

benutzen sie aber nicht.<br />

Eine Note, die innen hohl ist,<br />

ist bekanntlich sehr, sehr lang.<br />

Die Tenöre, und alle, die es werden<br />

wollen, singen jetzt.<br />

Merken Sie sich: Den Text im Kopf habenj<br />

nicht den Kopf im Text!<br />

(Beim Einsingen): Ihre Nebenhöhlen<br />

vibrieren, ich spüre es bis hierher.


KMGV Termine 2011<br />

• Die KMGV-Proben sind jeweils donnerstags von 19.00 bis 21.30 Uhr in der Wolkenburg.<br />

• Die Chorschule findet während der KMGV-Probe statt.<br />

Interessierte sind herzlich eingeladen. Bitte melden Sie sich im Sekretariat.<br />

Besonderhelten » 1. Quartal 2011<br />

Donnerstag 06.01. 19.00 1. Probe in 2011 Wblkenburg<br />

Sonntag 06.02. 19.00 Premiere Divertissementchen Opernhaus<br />

Weiberfastnacht 03.03.<br />

KEINE Probe<br />

Samstag 12.03. 18.30 Dankeschönabend Wolkenburg<br />

541<br />

Vorschau » 2. Quartal 2011<br />

Dienstag 19.04. 19.00 Probe (anstelle Do. 21.04.) Wolkenburg<br />

Dienstag 26.04. 19.00 Probe (wegen Do. 28.04.) Wolkenburg<br />

Donnerstag 28.04. 19.00 Jahreshauptversammlung Wolkenburg<br />

Dienstag 10.05. 19.00 Probe (anstelle Do. 12.05.) Wolkenburg<br />

Dienstag 31.05. 19.00 Probe (anstelle Do. 02.06.) Wolkenburg<br />

Fr. - So. 03.-05.06. Probenwochenende Wermelskirchen<br />

Di. oder Mi. 21./22.06. abends 1. Hauptprobe Köln oder Bochum<br />

Fronleichnam 23.06. KEINE Probe<br />

Freitag 24.06. abends 2. Hauptprobe Köln oder Bochum<br />

Samstag 25.06. nachm. Generalprobe Köln<br />

Sonntag 26.06. 20.00 Jahreskonzert ;<br />

--in-..i.—.<br />

Philharmonie<br />

Terminänderungen vorbehalten - siehe auch: Aushang (Cäcilienzimmer) / www.kmgv.de


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