LA KW 10
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Kulturerbe erleben<br />
Jubiläumsratschenumzug in St. Anton<br />
(lisi) Jährlich vor Ostern fliegen die Späne in der Feuerwehrhalle<br />
St. Jakob. Und nicht nur dort: Rund <strong>10</strong>00 Ratschen hat der<br />
St. Jakober „Ratschen-Bruder“ Edi Alber mit Kindern gefertigt.<br />
Am 31. März findet in St. Anton der <strong>10</strong>-Jahres-Jubiläumsratschenumzug<br />
statt; gesammelt wird für bedürftige Familien. Alle Besitzer<br />
eines solchen hölzernen Instruments sind aufgerufen, ihre<br />
Ratschen zu aktivieren und sich am Umzug zu beteiligen.<br />
Edi Alber hat den Brauch des<br />
Ratschens zur Osterzeit im Stanzertal<br />
und auch in anderen Teilen<br />
des Bezirks wiederbelebt. Es heißt<br />
ja, dass die Glocken zur Osterzeit<br />
nach Rom fliegen: „Das ist der tiefe<br />
Sinn dahinter, dass das Glockengeläut<br />
durch das Ratschen ersetzt wird.<br />
Es geht darum, diese Tradition den<br />
Kindern weiterzuvermitteln.“ Alber<br />
geht es aber auch darum, dieses kulturelle<br />
Gut Alt und Jung gemeinsam<br />
näher zu bringen. „Gestartet mit<br />
dem Ratschenbauen habe ich 2008<br />
mit den Erstkommunionkindern<br />
und Ministranten aus St. Jakob“,<br />
erinnert sich Ratschen-Bruder Edi<br />
zurück. Mittlerweile sind es rund<br />
<strong>10</strong>00 dieser hölzernen Instrumente,<br />
die gefertigt wurden. Diese Idee ist<br />
dann gewachsen, in weiterer Folge<br />
wurden die Umzüge ins Leben gerufen.<br />
Mittlerweile finden die Aktionen<br />
in verschiedenen Orten unter<br />
der Schirmherrschaft des Vereins<br />
SoViSta statt, involviert sind auch<br />
Schulen des Stanzertals, in Strengen<br />
ist Hans Sieß vom Verein SoViSta<br />
als Organisator sehr aktiv, um das<br />
2015 ins österreichische Verzeichnis<br />
des Immateriellen Kulturerbes<br />
der UNESCO aufgenommene Ratschen<br />
lebendig zu halten.<br />
EIN OSTEREI PRO SPENDE.<br />
Im Vorjahr wurden erstmals Klienten<br />
der Lebenshilfe Landeck integriert,<br />
dies soll so bleiben. Und Edi<br />
Alber hat weitere Ideen: „Es wäre<br />
angedacht, dass in der Werkstätte<br />
der Lebenshilfe die Rohlinge für<br />
die Ratschen gefertigt werden.“ Als<br />
besonderes „Zuckerl“ erhalten alle<br />
Spender beim Karfreitagsratschenumzug<br />
ein individuell und von den<br />
Kindern und Lebenshilfe-Klienten<br />
selbst gemaltes Osterei. Der gesamte<br />
Erlös kommt über den Verein<br />
SoViSta an eine bedürftige Stanzertaler<br />
Familie, die Bruderschaft St.<br />
Christoph verdoppelt die Spendensumme.<br />
Der nächste Ratschenbau-<br />
Termin (auch zum Erweitern bestehender<br />
Instrumente) ist am 13. März<br />
um 16 Uhr in der Feuerwehrhalle St.<br />
Jakob, Informationen über weitere<br />
Termine bekommen Interessierte<br />
direkt bei Edi Alber (0650 4199182).<br />
Geratscht wird am Karfreitag: Dort<br />
wird bereits ab 5 Uhr morgens im<br />
Rahmen der Kreuzwegandacht vom<br />
Mooserkreuz bis zur Stiegeneckkapelle<br />
im Verwall an vier Stationen<br />
geratscht, im Anschluss treffen sich<br />
die Ratschenkinder im Widum zu<br />
einem Fastenfrühstück. An diesem<br />
Tag treffen sich Kinder auch zum<br />
Mittagsratschen sowie traditionell<br />
zur Sterbestunde Jesu um 15 Uhr.<br />
Informationen in St. Anton gibt’s<br />
unter 0660 8005647. Der große<br />
Ratschenumzug, zu dem erneut<br />
jeder herzlich eingeladen ist, startet<br />
am Karsamstag, dem 31. März,<br />
beim Kösslerhof (Dengert) für die<br />
St. Antoner Gruppe und bei der<br />
St. Jakober Feuerwehrhalle für die<br />
St. Jakober Gruppe. Beide Gruppen<br />
treffen dann beim Parkplatz<br />
der Nassereinbahn zusammen und<br />
führen den Umzug bis zur Bäckerei<br />
Ruetz fort. Den Ehrenschutz hat die<br />
08.–11.<br />
MARZ‘18<br />
MESSE<br />
INNSBRUCK<br />
An die <strong>10</strong>00 Ratschen hat Edi Alber mittlerweile mit Kindern und Lebenshilfe-<br />
Klienten gebaut.<br />
RS-Fotos: Zangerl<br />
Diese Urkunde erhält ein jedes „ratschende<br />
Kind“ einer jeden Ortsgruppe.<br />
St. Antoner Gemeinderätin Karin<br />
Kössler übernommen. „Unser großer<br />
Wunsch ist, dass alle Ratschen-<br />
Besitzer uns beim Jubiläumsumzug<br />
unterstützen“, erklärt Edi Alber, der<br />
schon weitere Visionen hat: „Es gibt<br />
weitere Anfragen von Vereinen, die<br />
sich eine Vereinsratsche wünschen,<br />
Neuer Präsident<br />
Ratschen-Bruder Edi Alber: „Der tiefe<br />
Sinn dahinter ist, dass das Glockengeläut<br />
durch das Ratschen ersetzt wird.“<br />
auch würde ich in Zukunft gerne<br />
einmal eine Karrenratsche bauen“,<br />
schmunzelt Edi Alber. Heuer erhält<br />
jedes Kind einer Ortsgruppe, das<br />
beim Ratschen mitwirkt, übrigens<br />
eine Urkunde. Die Haftung bei den<br />
Umzügen liegt bei den Eltern oder<br />
Erziehungsberechtigen.<br />
(dgh) Der Skipool Tirol hat einen<br />
neuen Präsidenten: Roderich<br />
Urschler aus Innsbruck. Der Pool<br />
trägt mit den Beiträgen seiner Mitglieder<br />
aus Handel, Gewerbe, Tourismus,<br />
Industrie und Finanzwelt<br />
fast ein Viertel des gesamten TSV-<br />
Budgets und den größten Teil für<br />
die Aus- und Weiterbildung der<br />
Schüler- und Jugendkader. Damit<br />
wird den Tiroler Talenten eine solide<br />
Grundausbildung garantiert und<br />
der Nachwuchs an den Leistungssport<br />
herangeführt. Vorgänger Urschlers<br />
war der St. Antoner Josef<br />
Chodakowsky. Er hat das Amt<br />
im Herbst nach rund einem Jahr<br />
zurückgelegt – aus Enttäuschung<br />
über das Ergebnis der Oylmpia-<br />
Bewerbungs-Befragung. „Weshalb<br />
soll ich mich für den Skisport so<br />
einsetzen“, sagte Chodakwsky,<br />
wenn Innsbruck und ein Großteil<br />
der Inntalfurche gegen Olympische<br />
Winterspiele stimmen. Daher<br />
konzentriert sich SCA-Präsident<br />
Chodakowsky wieder voll auf St.<br />
Anton und den Arlberg.<br />
RUNDSCHAU Seite 16 7./8. März 2018