06.03.2018 Aufrufe

LA KW 10

  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Es gibt apokalyptische Fälle!“<br />

Spannende Vorträge im Gemeindesaal Pians<br />

(upi) Beim Infoabend des Sozialvereins zum Thema „Erben<br />

& Co.“ gab es mit Stefan Weiskopf und Christoph Heumader<br />

zwei hochkarätige Referenten. Themen waren dabei u.a. das<br />

neue Erbrecht, die Patientenverfügung, die Vorsorgevollmacht,<br />

die neuen Regelungen im Pflegebereich und zum Pflegeregress.<br />

Der Gemeindesaal in Pians war jedenfalls sehr gut besucht, das<br />

Interesse der Bevölkerung groß.<br />

Obfrau Christine Handl und der<br />

Sozialverein Pians, deren vorbildliches<br />

soziales Engagement weithin<br />

bekannt sind, durften sich freuen,<br />

waren doch sehr viele Besucher der<br />

Einladung gefolgt. Als erster gab<br />

Christoph Heumader, Chef des<br />

Wohn- und Pflegeheims St. Josef<br />

in Grins, einen ausführlichen Vortrag<br />

über die aktuelle Situation der<br />

Sozialen Dienste und die Abschaffung<br />

des Pflegeregresses. Die stationären<br />

Angebote der Gemeinden<br />

See, Kappl, Ischgl, Galtür, Pians,<br />

Grins, Stanz und Tobadill umfassen<br />

64 Betten und 78 Mitarbeiter. Die<br />

Auslastung im Jahr 2017 betrug über<br />

<strong>10</strong>1 Prozent. Im letzten Jahr gab es<br />

rund 14 000 verrechnete Leistungsstunden.<br />

In Kappl läuft seit 2014<br />

das Pilotprojekt Gruppenbetreuung.<br />

„Die Idee dahinter ist, nahe an den<br />

Betroffenen zu sein“, so Heumader,<br />

wobei dieses Projekt zukünftig in allen<br />

Sprengelgemeinden angeboten<br />

werden soll. Bezüglich Pflegeheim<br />

St. Josef in Grins wird es eine Erweiterung<br />

um etwa 30 Betten geben,<br />

Baubeginn ist aber frühestens Mitte<br />

2019. Zudem werden Möglichkeiten<br />

für zusätzliche Angebote in Betracht<br />

gezogen, wie etwa Physiotherapie,<br />

„zum Beispiel mit Grinner Heilwasser“.<br />

Zudem sollen die Kapazitäten<br />

der Seniorenstuben in anderen Verbandsgemeinden<br />

erweitert werden,<br />

die Gemeinden Stanz und Pians<br />

würden bereits Interesse an diesem<br />

Konzept zeigen. „Viele offene Fragen“<br />

gibt es indessen zur Abschaffung<br />

vom Pflegeregress. Es gäbe da<br />

bei einzelnen Themenpunkten „viel<br />

Juristerei“ und es würden „sicherlich<br />

noch einige Prozesse geführt“<br />

werden. Heumader zitierte in Folge<br />

Josef Müllner (aus: Journal für<br />

Rechtspolitik): „Wenn das Vermögen<br />

die Sozialhilfe nichts (mehr) angeht,<br />

dann auch seine Verschiebung<br />

nicht, weshalb es nicht sittenwidrig<br />

sein kann, wenn der Hilfeempfänger<br />

sein Vermögen im Zuge des<br />

Vier Naturpark-Schulen<br />

(dgh) Österreich hat <strong>10</strong>0 Naturpark-Schulen<br />

– vier davon stehen im<br />

Zusammenhang mit dem Naturpark<br />

Kaunergrat: Die Neuen Mittelschulen<br />

Fließ und Wenns und die Volksschulen<br />

Fließ und Kaunertal. Das<br />

Konzept der Naturpark-Schulen<br />

lautet: Kinder lernen das Wesentliche<br />

in der Natur. Viele Pädagogen<br />

können aus Erfahrung berichten,<br />

dass selbst der klassische „Lernstoff“<br />

bei Ausgängen in die Natur Eingang<br />

in die Köpfe der Kinder finden<br />

kann. „Wir Erwachsene können<br />

viel von unseren Kindern lernen:<br />

Zum Beispiel die Begeisterung für<br />

die Natur und für den Wert unserer<br />

Naturjuwele, den man nicht in Euro<br />

beziffern kann. Ich freue mich sehr,<br />

dass wir uns in immer mehr Naturpark-Schulen<br />

mit unseren Kindern<br />

gemeinsam auf die Natur und ihre<br />

Vielfalt einlassen“, betont LH-Stv.<br />

Ingrid Felipe. In Naturpark-Schulen<br />

wird Naturbewusstsein besonders<br />

gefördert, Naturpark und Schule<br />

arbeiten eng zusammen und vermitteln<br />

den Schülern durch gemeinsam<br />

entwickelte Angebote ein tieferes<br />

Verständnis für ihre Umwelt. Durch<br />

Projekte, Wanderungen und dem<br />

buchstäblichen Begreifen mit allen<br />

Sinnen erfahren die Kinder, wie<br />

wichtig eine intakte Umwelt ist und<br />

welche Bedeutung auch den kleinsten<br />

Lebewesen in dieser zukommt.<br />

So kann der Nachwuchs von klein<br />

an eine besondere Verbundenheit<br />

zur Natur vor seiner Haustür entwickeln.<br />

Neben dem Wissenserwerb<br />

können auf diesem Wege sowohl<br />

Verantwortungsbewusstsein als auch<br />

soziale Kompetenzen gefördert werden.<br />

Nähere Informationen, auch<br />

über den Weg zur Präadikatisierung,<br />

gibt’s auf www.naturparke.at/schulen-kindergaerten.<br />

Einbruch in Landeck<br />

Am 23. Februar zwischen 0.30 und<br />

7 Uhr brachen bisher unbekannte<br />

Täter in einen Beherbergungsbetrieb<br />

in Landeck ein, durchsuchten das<br />

Büro und stahlen einen Handtresor<br />

samt Bargeld. Dadurch entstand<br />

ein Schaden in bisher unbekannter<br />

Höhe.<br />

Stimmungsvolle Ehrung: Obfrau Christine Handl, Karoline Postai und Kassier<br />

Robert Monz (v. l.)<br />

Christoph Heumader: „Es gib viel Juristerei!“<br />

Heimantritts ohne Gegenleistung<br />

überträgt. Zwar entzieht er dem Sozialhilfeempfänger<br />

auf diese Weise<br />

ebenso die Früchte des Vermögens,<br />

im Grunde ist das aber lediglich die<br />

Konsequenz des Systembruchs“.<br />

VIELE TIPPS. Rechtsanwalt<br />

Stefan Weiskopf ging anschließend<br />

auf zahlreiche Themen ein: Erbrecht,<br />

Erbunwürdigkeitsgründe,<br />

Übergabeverträge, Verlassenschaftsverfahren,<br />

Patientenverfügungen,<br />

Liegenschaftstransaktionen und<br />

Sachwalterschaften. Zum Erbrecht:<br />

Seit 1.1.2017 „gibt es ein komplett<br />

neues Erbrecht“, überhaupt werde<br />

im Zuge dessen „so viel diskutiert,<br />

so viel geschrieben – das ist irr!“ Zudem<br />

habe man es „nicht geschafft“,<br />

beim Erbrecht den Ehegatten aufzuwerten.<br />

Überdies „ist alles sehr komplex,<br />

kompliziert und verwirrend“,<br />

sagte Weiskopf, der anfügte: „Es gibt<br />

apokalyptische Fälle!“ Ans Herz gelegt<br />

wurde den Besuchern etwa die<br />

Patientenverfügung: „Die ist wirklich<br />

einfach und kostet auch nicht<br />

viel“, weiß Christine Handl, die anfügt:<br />

„Sie hilft aber sehr!“ Weiskopf<br />

wollte mit einem Vorurteil aufräumen:<br />

„Testamente sind etwas Kos­<br />

Stefan Weiskopf: „Testament ist kostengünstig!tengünstiges“,<br />

erklärte der Anwalt,<br />

die Kosten würden sich im Regelfall<br />

zwischen rund 300 bis 500 Euro belaufen.<br />

Außerdem: „Unterschätzt<br />

die Konfliktgeschichten (bei Verlassenschaften,<br />

Anm.) nicht! Je länger<br />

jemand tot ist, umso streitbarer<br />

werden die Leute!“ Eine (von sehr<br />

vielen) Frage(n) aus dem Saal war:<br />

„Muss ich immer up to date sein,<br />

wenn das Erbrecht geändert wird?“<br />

Antwort: „Das passiert wohl nicht,<br />

weil das Erbrecht unheimlich statisch<br />

ist!“ Am Ende des spannenden<br />

und aufschlussreichen Abends fand<br />

eine Ehrung statt. Karoline Postai<br />

(Nachfolgerin: Monika Perktold),<br />

die seit 2006 beim Sozialverein war,<br />

„und immer ein hervorragendes Bindeglied<br />

zwischen Pians und Grins<br />

war“, wurde ausgezeichnet, so Christine<br />

Handl.<br />

Verbrühung<br />

Am 22. Februar frühstückte eine<br />

deutsche Urlauberfamilie in einer Ferienwohnung<br />

in Serfaus. Dabei verbrühte<br />

sich der dreijährige Sohn an<br />

den Extremitäten mit Tee. Er wurde<br />

mit dem Rettungshubschrauber in<br />

das LKH Innsbruck geflogen.<br />

RUNDSCHAU Seite 56 7./8. März 2018

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!