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5-2018

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Mit Sercos auf dem Weg zu Industrie 4.0<br />

Kommunikation<br />

Sercos International, Anbieter des Sercos Automatisierungsbusses, zeigt während der Hannover Messe<br />

verschiedene Live-Demonstratoren, darunter auch den Industrie 4.0 Demonstrator<br />

Halle 9, Stand G28<br />

Sercos International e. V.<br />

www.sercos.de<br />

Prozess- und<br />

Gerätedaten können<br />

hier auf einheitliche<br />

und herstellerübergreifende<br />

Weise nicht nur lokal über<br />

den Echtzeitbus, sondern auch<br />

über OPC-UA für unterschiedliche<br />

Anwendungsszenarien zur Verfügung<br />

gestellt werden. Damit wird<br />

nicht nur der Datenaustausch zwischen<br />

Maschinenperipherie und<br />

übergeordneten IT Systemen vereinfacht.<br />

Auch die Anforderungen<br />

von Industrie 4.0 hinsichtlich einer<br />

semantischen Interoperabilität werden<br />

unterstützt.<br />

Da Sercos multiprotokollfähig<br />

ist, gibt es verschiedene Realisierungsoptionen.<br />

So kann die OPC-<br />

UA-Server-Funktionalität in eine<br />

Maschinensteuerung integriert werden.<br />

Die Steuerung fungiert dann<br />

als Gateway, in dem das Mapping<br />

auf Sercos Dienste und Daten vorgenommen<br />

wird. Mit Sercos III ist<br />

es auch möglich, einen OPC-UA-<br />

Server direkt in ein Sercos Feldgerät<br />

(Antrieb, E/A-Station oder Sensor)<br />

zu integrieren. In diesem Falle<br />

wird das OPC-Protokoll direkt zu<br />

dem jeweiligen Sercos-Slave-Gerät<br />

durchgeroutet. Die Gateway-Funktionalität<br />

der Steuerung wird somit<br />

auf die Funktion eines Ethernet-<br />

Switch reduziert. Die Kommunikationsfähigkeit<br />

zwischen einem OPC-<br />

Client und einem OPC-UA-Server<br />

bleibt aufgrund des Sercos Übertragungsverfahrens<br />

(kein Tunneln!)<br />

auch ohne laufende Sercos Kommunikation<br />

erhalten. Das alles wird<br />

live am Industrie-4.0-Demonstrator<br />

präsentiert.<br />

TSN- und Open-Source-<br />

Software-Demo<br />

Sercos International stellt zudem<br />

eine TSN- und Open-Source-Software-Demo<br />

aus. Der Sercos-TSN-<br />

Demonstrator, entwickelt vom Institut<br />

für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen<br />

und Fertigungseinrichtungen<br />

(ISW)<br />

der Universität<br />

Stuttgart<br />

mit Unterstützung<br />

von mehreren<br />

Industriepartnern,<br />

wie zum Beispiel Tenasys, zeigt<br />

die Übertragung des Sercos-III-<br />

Echtzeitprotokolls über IEEE 802.1<br />

TSN (Time-Sensitive Networks). Er<br />

zeigt die Möglichkeiten auf, eine<br />

echtzeit- und multiprotokollfähige<br />

Netzwerk infrastruktur auf Basis<br />

von TSN für die Automatisierungstechnik<br />

und darüber hinaus bereitzustellen.<br />

Zum Einsatz kommt dabei ein<br />

TSN-basierter Sercos III Soft Master<br />

mit einer Soft-CNC der Industriellen<br />

Steuerungstechnik GmbH (ISG), welcher<br />

über TSN-Switche der Firma<br />

Hirschmann Automation & Control<br />

GmbH mit Sercos-III-Servo antrieben<br />

der Firma Bosch Rexroth kommuniziert.<br />

Über dieselbe TSN-Netzwerkinfrastruktur<br />

werden parallel dazu<br />

Videostreams einer Webcam zu<br />

einem Remote-Display übertragen,<br />

ohne jedoch die Charakteristik und<br />

Funktionalität der Sercos-Echtzeit-<br />

Kommunikation zu beeinträchtigen.<br />

Proof of Concept<br />

Der Demonstrator stellt einen Proof<br />

of Concept dar, mit dem die native<br />

Echtzeitfähigkeit von Sercos innerhalb<br />

eines TSN-Netzwerks exemplarisch<br />

dargestellt wird. Die Sercos-<br />

SoftMaster-Demo punktet mit einer<br />

offenen Kommunikationsanbindung<br />

„nach oben“ und „nach unten“. Die<br />

Open Source Software, die in Kooperation<br />

mit Bosch Rexroth entwickelt<br />

wurde, basiert auf dem Sercos<br />

III SoftMaster Core. Dank des<br />

Sercos III SoftMaster kann auf einen<br />

spezifischen Sercos-III-Masterbaustein<br />

in Form eines FPGAs oder<br />

ASICs verzichtet werden. Stattdessen<br />

kommt ein Standard-Ethernet-<br />

Controller zum Einsatz und die Sercos-III-Hardware-Funktionen<br />

werden<br />

in einer host-basierten Treibersoftware<br />

emuliert. Mit diesem<br />

Implementierungsansatz wird für<br />

eine große Zahl an Applikationen<br />

ein ausreichendes Echtzeitverhalten<br />

sichergestellt.<br />

Maschinenbauer und Steuerungshersteller<br />

können mit dem Sercos<br />

SoftMaster, gegenüber der bisher<br />

eingesetzten Lösung mit dem hardware-basierten<br />

Sercos Master, nun<br />

einen Industrie-PC ohne spezielle<br />

Feldbus-Hardware und ohne PCI-<br />

Slots zur Steuerung der Maschine<br />

verwenden. Durch den Einsatz des<br />

Sercos SoftMaster in Verbindung mit<br />

dem leistungsfähigem Intel I210 wird<br />

die CPU-Last bei gleichzeitiger Einsparung<br />

von Kosten und Bauraum<br />

deutlich reduziert.<br />

Mit der Bereitstellung einer Sercos<br />

III SoftMaster-Implementierung<br />

als Open Source wird es für Hersteller<br />

sehr viel einfacher, einen<br />

Sercos III Master zu entwickeln und<br />

gleichzeitig an zukünftigen Verbesserungen<br />

und Erweiterungen der<br />

Software zu partizipieren. Steuerungssysteme<br />

können damit künftig<br />

einfacher, kompakter und günstiger<br />

gestaltet werden. ◄<br />

PC & Industrie 5/<strong>2018</strong> 85

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