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Zur Frage der Oberflächenentwicklung von Pflanzengesellschaften der Alpen und Subtropen - Vareschi 1951

Vareschi, Volkmar. 1951. Zur Frage der Oberflächenentwicklung von Pflanzengesellschaften der Alpen und Subtropen. Planta 40(1): 1-35. [On the question of the surface development of plant communities of the Alps and the Subtropics] (Shared for non-commercial educational purposes only - All rights belong to authors, publishers and respective owners - http://www.jstor.org/stable/23360422?seq=1#page_scan_tab_contents)

Vareschi, Volkmar. 1951. Zur Frage der Oberflächenentwicklung von Pflanzengesellschaften der Alpen und Subtropen. Planta 40(1): 1-35. [On the question of the surface development of plant communities of the Alps and the Subtropics] (Shared for non-commercial educational purposes only - All rights belong to authors, publishers and respective owners - http://www.jstor.org/stable/23360422?seq=1#page_scan_tab_contents)

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4 Volkmar <strong>Vareschi</strong>:<br />

extensiver Nutzung (Holzausschlag <strong>und</strong> Weidebetrieb), <strong>und</strong> sel<br />

ist auf weite Strecken hin durch die Unzugänglichkeit des G<br />

sehr erschwert. Im V-Teil des Tales herrscht an den feuchtesten Stellen<br />

Erlenwald vor (Alnetum, incanae adenostylidosum), an den flacheren<br />

Hängen Fichtenwald (Piceetum myrtillosum). Ökologisch <strong>und</strong> geo<br />

graphisch zwischen diesen beiden Gesellschaften steht ein moosreicher<br />

Fichtenwald (Piceetum muscosum), <strong>der</strong> jedoch nicht so einheitlich ent<br />

wickelt ist wie die beiden an<strong>der</strong>n Waldtypen, so daß er für die Ober<br />

flächenuntersuchungen nicht verwendet wurde. Alle diese Pflanzen<br />

gesellschaften liegen zwischen 1000 <strong>und</strong> 1100 m. In höheren Stufen<br />

wird das Alnetum incanae adenostylidosum durch das Alnetum viridis,<br />

<strong>der</strong> Myrtillusfichtenwald durch den <strong>Alpen</strong>rosenfichtenwald verdrängt.<br />

<strong>Alpen</strong>rosenzwerggesträuch beherrscht auch noch den Unterwuchs des<br />

zwischen 1800 <strong>und</strong> 2000 m gelegenen Zirbenwaldgürtels (Cembretum<br />

rhododendrosum) <strong>und</strong> reicht ohne Baumschicht noch 100—300 m über<br />

den Waldgürtel hinaus. In dieser Höhenlage breiten sich die Weide<br />

flächen <strong>der</strong> Klein- <strong>und</strong> Großweidalm aus. Auf ihnen ist je nach dem<br />

Grad <strong>der</strong> Beweidung, Düngung <strong>und</strong> Bewässerung Festucetum ovinae,<br />

Agrostidetum alpinae, Nardetum o<strong>der</strong> Lägerflur entwickelt. Alle diese<br />

Gesellschaften hängen mit <strong>der</strong> Alpwirtschaft zusammen. Erst in einer<br />

Höhe <strong>von</strong> ungefähr 2500 m müssen sie wie<strong>der</strong> natürlicher Vegetation<br />

weichen: Hier breitet sich das Curvuletum (Caricetum curvulae) mit<br />

seinen Schneetälchen (Salicetum, herbaceae <strong>und</strong> Polytrichetum sex.angu<br />

laris) aus <strong>und</strong> auf vorwiegend minerogenen Böden die Polsterpflanzen<br />

flur, iri <strong>der</strong> Silene acaulis dominiert. Diese Polsterpflanzen ergeben auf<br />

kleinen Flächen oft noch fast geschlossene Vegetation (bis 2700 m).<br />

Darüber kommen ebenfalls noch Polsterpflanzen vor — beherrschend<br />

ist dann Androsace ylacialis —, aber die Pflanzendecke ist nirgends mehr<br />

geschlossen, 98% des Bodens <strong>und</strong> mehr bleiben unbewachsen.<br />

Von diesen <strong>Pflanzengesellschaften</strong> wurden in 3 Höhenstufen 6 Be<br />

stände für unsere Untersuchung ausgewählt:<br />

1. In 1000—1050 m: Eine Fettwiese, ein Heidelbeer-Fichtenwald<br />

<strong>und</strong> ein Drüsengriffel-Grauerlenwald.<br />

2. In 2600—2680 m : Ein Schneetälchen <strong>und</strong> eine Polsterpflanzenflur.<br />

3. In 2950 m: Die Eismannsschildvegetation.<br />

Die ausführliche Behandlung <strong>von</strong> Orographie, Kleinklima, Boden<br />

<strong>und</strong> Pflanzendecke des Habachtales muß einer späteren Mitteilung vor<br />

behalten bleiben. Schon aus dieser nur andeutenden Beschreibung<br />

aber dürfte hervorgehen, daß das Gebiet <strong>und</strong> seine Pflanzendecke keinen<br />

Son<strong>der</strong>fall darstellt, daß es vielmehr den weitverbreiteten Typus des<br />

zentralalpinen Hochtales unverfälscht, ja beispielhaft rein zur An<br />

schauung bringt.

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