Zur Frage der Oberflächenentwicklung von Pflanzengesellschaften der Alpen und Subtropen - Vareschi 1951
Vareschi, Volkmar. 1951. Zur Frage der Oberflächenentwicklung von Pflanzengesellschaften der Alpen und Subtropen. Planta 40(1): 1-35. [On the question of the surface development of plant communities of the Alps and the Subtropics] (Shared for non-commercial educational purposes only - All rights belong to authors, publishers and respective owners - http://www.jstor.org/stable/23360422?seq=1#page_scan_tab_contents)
Vareschi, Volkmar. 1951. Zur Frage der Oberflächenentwicklung von Pflanzengesellschaften der Alpen und Subtropen. Planta 40(1): 1-35. [On the question of the surface development of plant communities of the Alps and the Subtropics] (Shared for non-commercial educational purposes only - All rights belong to authors, publishers and respective owners - http://www.jstor.org/stable/23360422?seq=1#page_scan_tab_contents)
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<strong>Pflanzengesellschaften</strong> <strong>der</strong> <strong>Alpen</strong> <strong>und</strong> <strong>Subtropen</strong>. 7<br />
Gräser aber 72,6% <strong>der</strong> Gesamtfläche. Dem optischen Eindruck nach<br />
würde man eher das umgekehrte Zahlenverhältnis vermuten!<br />
Die gesamte assimilierende Oberfläche beträgt das ll,5fache <strong>von</strong><br />
<strong>der</strong> des bewachsenen Bodens. Diese Zahl ist für den Leistungsvergleich<br />
verschiedener <strong>Pflanzengesellschaften</strong> gerade deshalb wichtig, weil sie<br />
<strong>von</strong> allen systematischen <strong>und</strong> morphologischen Eigenheiten absieht<br />
<strong>und</strong> nur die Beziehung Boden-Blattfläche betrifft ; damit nämlich spiegelt<br />
sie grob, aber im ganzen doch bezeichnend, die Möglichkeiten <strong>der</strong><br />
Vegetation in bezug auf Wuchs-, Assimilations-, Atmungs- <strong>und</strong> Tran<br />
spirationsleistung wie<strong>der</strong>.<br />
Ausgehend <strong>von</strong> <strong>der</strong> Annahme einer annähernd konstanten mittleren<br />
Nettoassimilationsmenge ( ± 56 g s. S. 2) ergibt sich für die Fettwiese<br />
während <strong>der</strong> kurzen Zeitspanne ihrer optimalen Entwicklung eine<br />
wöchentliche Produktionsleistung <strong>von</strong> 647 g.<br />
Eine Erörterung dieser hier noch zusammenhanglosen Zahlen ist<br />
erst möglich, wenn durch die übrigen Messungen die Vergleichsbasis<br />
geschaffen ist.<br />
2. Der Heidelbeerfichtenwald am Taleingang.<br />
Der Eichtenbestand ist sehr gleichmäßig entwickelt. Er wird regel<br />
mäßig genutzt <strong>und</strong> hat einen plenterwaklartigen Aufbau. Der Boden<br />
ist durch leichtverwitternden, biotitreichen Phyllit tiefgründig <strong>und</strong><br />
humusreich. Sein pH ist sauer : 4,30—5,55. In <strong>der</strong> Baumschicht kommen<br />
durchschnittlich 920 Stämme auf den Hektar, so daß je<strong>der</strong> Baum einen<br />
Standraum <strong>von</strong> etwa 10,9 m2 hat. Das Alter ist ungleich, im Mittel<br />
65 Jahre, die ältesten Stämme sind 145jährig. Wenn man <strong>von</strong> <strong>der</strong> ge<br />
legentlich herdenweise auftretenden Verjüngung absieht, fehlt eine<br />
Gebüschschicht. Dafür ist die Zwergstrauchschicht durch einen sehr<br />
gleichmäßig entwickelten Heidelbeerbestand auf weite Strecken hin<br />
geschlossen. Die Artenzahl ist sehr gering. Daß neben den in den Probe<br />
flächen genannten Arten auch Listera cordata gef<strong>und</strong>en wurde, kenn<br />
zeichnet die Vegetation als ursprünglich, da diese dort in künstlichen<br />
Aufforstungen auf fichtenfeindlichen Böden nicht auftritt. Unter <strong>der</strong><br />
Zwergstrauchschicht findet sich noch eine geschlossene Bodenschicht<br />
<strong>von</strong> Moosen.<br />
Die Bearbeitung <strong>der</strong> Vegetation erfolgte ähnlich wie bei <strong>der</strong> Fett<br />
wiese. Die vielen Moose bildeten kein gr<strong>und</strong>sätzliches Hin<strong>der</strong>nis für<br />
die Oberflächenmessungen ; sie waren lediglich mühsamer <strong>und</strong> unter dem<br />
Mikroskop zu bearbeiten, sonst wurden sie gleich wie die Phanerogamen<br />
behandelt. Für die Bestimmung <strong>der</strong> Oberfläche <strong>der</strong> Fichtennadeln<br />
wurden 6 m2 mit für den Bestand typischer Kronendeckung ausgesucht<br />
<strong>und</strong> alle Nadeln über dieser Bodenfläche geerntet <strong>und</strong> gewogen. Dann<br />
wurden 150 Nadeln vermessen <strong>und</strong> gewogen <strong>und</strong> ihre Fläche auf das