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ocean7 3/2018

Dobro došli! Kvarner. Nautische und kulinarische Erfahrungen in der Bucht der 1000 Buchten. Kufner 54. Die kroatische Segelyacht von D&D Yachts bietet Platz wie ein Katamaran – und Segelspaß, wie es nur eine Mono kann. 250 SDX OB. Sea Rays neuer Bowrider: Offener Bug, muskulöser Außenborder, dazwischen clevere Raumlösungen. Die letzten Adria-Delfine. 220 gibt es noch, das Delfinschutzzentrum auf der Insel Molat bittet um Meldung bei Sichtung. Die Welt der Felsküste. Etwa 80

Dobro došli! Kvarner. Nautische und kulinarische Erfahrungen in der Bucht der 1000 Buchten. Kufner 54. Die kroatische Segelyacht von D&D Yachts bietet Platz wie ein Katamaran – und Segelspaß, wie es nur eine Mono kann.
250 SDX OB. Sea Rays neuer Bowrider: Offener Bug, muskulöser Außenborder, dazwischen clevere Raumlösungen.
Die letzten Adria-Delfine. 220 gibt es noch, das Delfinschutzzentrum auf der Insel Molat bittet um Meldung bei Sichtung.
Die Welt der Felsküste. Etwa 80

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Yachting, reisen und Meer<br />

3/<strong>2018</strong> Mai/Juni<br />

Dobro Došli!<br />

553 Inseln, 1.778 Kilometer Küste, 2.600 Sonnenstunden im Jahr:<br />

So sagt man Yachties „herzlich willkommen“ in Kroatien.<br />

Kvarner Bucht<br />

Segeln für<br />

Genießer<br />

Nautische Erfahrungen<br />

mit viel Geschmack<br />

Klares Nass<br />

Wassermacher<br />

an Bord<br />

Gut beraten, vom Kauf<br />

bis zur Selbstinstallation<br />

Kufner 54<br />

Der kroatische<br />

Outlaw<br />

Damir Kufner schwimmt<br />

gegen den Strom<br />

Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ


KROATIEN<br />

die größte Marinakette am Mittelmeer<br />

ACI Marina<br />

Preisgekrönte ACI Marina im Jahr 2017<br />

ACI Ankerplatz<br />

ACI Golfanlage<br />

Tesla Destination Charging Stromtankstellen<br />

Flughafen<br />

EINFACHE LIEGEPLATZBUCHUNG<br />

ACI MARINA ROVINJ<br />

ACI MOBILE APP & ACI ONLINE BUCHUNGSSYSTEM NEUERÖFFNUNG <strong>2018</strong><br />

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www.aci-marinas.com


Editorial<br />

Eine Frage der Ehre<br />

Bei so vielen Angeboten vor Beginn der Yacht-Saison hat man es als Eigner oder<br />

Charterkunde oft schwer, die Spreu vom Weizen zu trennen.<br />

Fotos Gernot Weiler<br />

Tahsin Özen<br />

Journalist, Segler und<br />

Liebhaber aller Reviere<br />

und Yachten, Skipper,<br />

Chefredakteur.<br />

redaktion@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Ein Installateur hat es mitunter<br />

schon schwer, daher wurden<br />

viele im Verband auf Kreuzfahrt<br />

geschickt. Die wollten es aber<br />

etwas sportlicher, also charterte<br />

man 35 Segelyachten samt 30<br />

Captains, da es an Skippern aus<br />

den eigenen Reihen mangelte. So<br />

entstand vor 18 Jahren der IZ-Cup<br />

des ÖAG – und das gefiel den Teilnehmern<br />

so gut, dass viele von ihnen<br />

das Segeln für sich entdeckten.<br />

Heuer werden 60 Yachten an den<br />

Start gehen und nicht mehr als fünf<br />

zusätzliche Skipper benötigt. Viele<br />

Teilnehmer chartern seit Jahren<br />

auch abseits des Cups ihre Yacht<br />

und segeln in aller Welt. Eine schöne<br />

Geschichte? Wurde mir erzählt<br />

von Klara und Albert Grassl,<br />

Geschäftsführer von Trend Travel<br />

& Yachting (seit 1987) und hoch<br />

gelobte Organisatoren des IZ-Cup<br />

in Punat.<br />

Auch Heidi und Tommy Palmetshofer<br />

haben eine Erfolgsstory,<br />

die vor über 20 Jahren ihren Anfang<br />

nahm. Damals startete das<br />

privat wie beruflich höchst erfolgreiche<br />

Paar aus Luftenberg bei Linz<br />

als lokaler Bootsausstatter auf den<br />

Salzburger Seen und an der Donau.<br />

Als Geschäftslokal musste noch der<br />

unverputzte Raum unter der Garage<br />

des im Rohbau befindlichen Eigenheims<br />

herhalten. Die Kunden<br />

kamen trotzdem gerne – und sind<br />

geblieben. Heute hat das Service-<br />

Netz von Palmetshofer Nautic<br />

selbst unter Weltumseglern zahlreiche<br />

Stammkunden, die nicht nur<br />

das technische Know-how, sondern<br />

auch die über alle Grenzen gehende<br />

Einsatzbereitschaft der Palmetshofers<br />

sehr zu schätzen wissen.<br />

Und weil bekanntlich aller guten<br />

Dinge drei sind, hier noch eine<br />

Geschichte vom Attersee, wo Jörg<br />

Keplinger als Elektroboot-Hersteller<br />

die Pehn Bootsbau GmbH leitet.<br />

Nach Jahren im Management in<br />

der Schweiz wollte der Profisegler<br />

aus dem Mühlviertel eigentlich nur<br />

ein Haus am See, stolperte bei der<br />

Suche aber über ein Inserat, in dem<br />

Pionier Walter Pehn altersbedingt<br />

einen Nachfolger für Haus und<br />

Werft suchte. So wurde er – unverhofft<br />

kommt oft – 2012 auch zum<br />

Werftbesitzer und Meister im E-<br />

Bootsbau. Trotz schwierigem Start<br />

und hoher Anfangskosten gelang<br />

ihm, nachdem er innerhalb eines<br />

Jahres alles modernisiert und mit<br />

der neuen Pehn eVario 530 sein<br />

erstes Erfolgsmodell auf den Markt<br />

gebracht hatte, der Turn around.<br />

Was die drei Geschichten gemeinsam<br />

haben? Sie stehen beispielhaft<br />

für alle österreichischen<br />

Unternehmer und Dienstleister im<br />

Boots-Business, die nicht nur mit<br />

ihrem Namen, sondern auch mit<br />

Leidenschaft und Herzblut für ihre<br />

Leistung einstehen. Handschlag-<br />

Qualität, wie man sie nicht in<br />

Hochglanz-Prospekten oder auf<br />

Billigseiten im Internet findet.<br />

„ Es ist verräterisch, wenn jemand nach Größe strebt.<br />

Die Menschen der besten Qualität streben nach Kleinheit.“<br />

Friedrich Wilhelm Nietzsche (1844–1900), deutscher Philosoph, Essayist, Lyriker und Schriftsteller.<br />

Seit mehr als 30 Jahren Experten im Yacht- und<br />

Charter-Business: Albert und Klara Grassl.<br />

Seit mehr als 20 Jahren im Dienste der Yacht-Eigner:<br />

Tommy und Heidi Palmetshofer.<br />

E-Bootsbauer mit viel Energie am Attersee:<br />

Jörg Keplinger, Boote Pehn.<br />

3/<strong>2018</strong> 3


Mit News der österreichischen<br />

Verbände YCA und MSVÖ<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 12Z039473 M<br />

<strong>ocean7</strong>, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt<br />

9 190001 016481<br />

WeiSSe Magie.<br />

Wenn sich die Kvarner<br />

Bucht in 1001 schöne<br />

Buchten verwandelt,<br />

ab Seite 16<br />

inhalt<br />

rubriken<br />

3 Editorial<br />

6 Schaufenster<br />

Die letzten Delfine der Adria.<br />

8 Kolumne In den Wind<br />

gesprochen: Eignet sich eine<br />

Blondine zum Heiraten?<br />

12 Kolumne Ocean Woman<br />

Metallica im Eisenwarenladen.<br />

50 Kolumne Wissen und Meer<br />

Frau konnte Mann nicht retten.<br />

64 Kolumne Do it yourself<br />

Kupferanstrich? Gute Alternative!<br />

74 Kolumne Sailing Poetry<br />

Der Leutnant von Otranto.<br />

Reisen & meer<br />

16 Kvarner nautisch<br />

Mit dem Katamaran ab<br />

Pula in die weite Welt<br />

der Kvarner Bucht.<br />

22 Kvarner kulinarisch<br />

Kulinarischer Sidestep zu<br />

den Top-Restaurants im Kvarner.<br />

features<br />

26 Yacht selbst gemacht<br />

Herbert Jurkowitsch betrieb<br />

Bootsbau im eigenen Garten.<br />

30 Steingeld und Betelnüsse<br />

Wolfgang Hausner über<br />

steinreiche und dennoch arme<br />

Menschen in Mikronesien.<br />

4016.–17. Juni <strong>2018</strong><br />

Pantaenius<br />

Safety Days<br />

Wie setze ich eine Rettungsinsel richtig ein und<br />

wie bewege ich mich mit einer Schwimmweste im<br />

Wasser? Welche Servicearbeiten kann ich an meinem<br />

Rigg selbst durchführen und worauf ist bei der<br />

Energieversorgung zu achten? Die Antworten auf<br />

diese und viele weitere Sicherheitsfragen gibt es<br />

live während der Pantaenius Safety Days am<br />

16. und 17. Juni in der Marina Punat.<br />

Fotos: Marina Punat, Hotel Navis, Boote Marian, Reinhard Kikinger<br />

YACHTING, REISEN UND MEER<br />

DOBRO DOŠLI!<br />

553 Inseln, 1.778 Kilometer Küste, 2.600 Sonnenstunden im Jahr:<br />

So sagt man Yachties „herzlich willkommen“ in Kroatien.<br />

KVARNER BUCHT<br />

Segeln für<br />

Genießer<br />

Nautische Erfahrungen<br />

mit viel Geschmack<br />

KLARES NASS<br />

Wassermacher<br />

an Bord<br />

Gut beraten, vom Kauf<br />

bis zur Selbstinstallation<br />

KUFNER 54<br />

Der kroatische<br />

Outlaw<br />

Damir Kufner schwimmt<br />

gegen den Strom<br />

3/<strong>2018</strong> Mai/Juni € 4,50<br />

3/<strong>2018</strong><br />

Impressum<br />

Medieninhaber: Satz- und Druck-Team GmbH, Feschnigstraße 232, 9020 Klagenfurt, +43 463/461 90 25, www.<strong>ocean7</strong>.at,<br />

redaktion@<strong>ocean7</strong>.at, office@<strong>ocean7</strong>.at, Firmenbuchnummer 105347 y, Landes gericht Klagenfurt, UID ATU 25773801 ·<br />

Anwendbare Vorschrift: Österreichische Gewerbeordnung, Mediengesetz (www.ris.bka.gv.at) · Geschäftsführer:<br />

Wolfgang Forobosko · Chef redaktion: Tahsin Özen, Witthauergasse 31, 1180 Wien, redaktion@<strong>ocean7</strong>.at · Art-Direktion:<br />

Catharina Pichler · Grafisches Konzept: Thomas Frik, www.viertelbogen.at · Mitarbeiter dieser Ausgabe: Dr. DI Christian<br />

Feldbauer, Mag. Wolfgang Gemünd, Martina Gomercic, MMag. Birgit Hackl, Wolfgang Hausner, Bernd Hofstätter, Herbert<br />

Jurkowitsch, Horst Kainz, Dr. Reinhard Kikinger, Ulrike Kirsch, Dr. Udo Reichmann, Gottfried Titzl Rieser, Dr. Bobby Schenk,<br />

Alexandra Schöler-Haring, Harri Skrach, Gernot Weiler, Dr. Alfred Zellinger · Produktion und Druck: Satz- und Druck-<br />

Team GmbH · Anzeigen: Bernd Hofstätter +43 664/552 09 32, b.hof staetter@<strong>ocean7</strong>.at · Einzelverkaufspreis: Österreich<br />

€ 4,50 · Abo-Preise: Bezugspreis Inland für sechs Ausgaben: € 25,– · Abo- Bestellung: abo@<strong>ocean7</strong>.at, www.<strong>ocean7</strong>.at ·<br />

Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, St. Leonharder Straße 10, 5081 Anif/Salzburg · Diese Zeitschrift und alle in<br />

ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des<br />

Urheberrechts gesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Die Ver wendung von Zitaten aus Berichten für Anzeigen ist möglich.<br />

Durch Annahme eines Manuskripts erwirbt der Herausgeber das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44<br />

Abs. 1 u. 2 Urheberschutzgesetz, sind durch den Herausgeber genehmigungspflichtig. Bei Nichtbelieferung ohne Heraus geber-<br />

Verschulden oder wegen Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegenüber dem Herausgeber.<br />

GmbH<br />

Verantwortlich für die Mitteilungen des YCA: Yacht Club Austria, Generalsekretariat 4020 Linz, Lederergasse 88, www.yca.at<br />

Verantwortlich für Mitteilungen des MSVÖ: Motorbootsport und Seefahrts Verband Österreich, Ketzergasse 30, 1230 Wien,<br />

www.msvoe.at<br />

Jury-Mitglied


Bunte Küche.<br />

Von der Konoba bis<br />

zum Gourmettempel,<br />

ab Seite 22<br />

Grüne Energie.<br />

Die Marian Laguna 760<br />

mit Elektroantrieb,<br />

ab Seite 56<br />

36 Wassermacher an Bord<br />

Die Crew der Pitufa gönnte<br />

sich einen Wassermacher<br />

und opferte dafür den<br />

Kleiderkasten.<br />

42 Die Welt der Felsküste<br />

Als Österreicher haben wir<br />

das Glück, eine der schönsten<br />

Felsküsten quasi vor der<br />

Haustür zu haben: die Küste<br />

Kroatiens.<br />

Yachten<br />

52 D&D Kufner 54<br />

Die Segelyacht Damir Kufners<br />

ist ein Outlaw in Kroatien.<br />

56 Marian Laguna 760<br />

Die elektrifizierte Schönheit im<br />

Blitztest auf dem Starnberger See.<br />

60 Sea Ray 250 SDX OB<br />

Offener Bug, starker Außenborder,<br />

dazwischen cleverer Raum.<br />

im verband<br />

66 MSVÖ<br />

News vom Motorbootsport und<br />

Seefahrts Verband Österreich.<br />

70 YCA<br />

News vom Yacht<br />

Club Austria.<br />

Rote Sterne<br />

und andere Besonderheiten<br />

der Felsküsten,<br />

ab Seite 42<br />

START YOUR<br />

SUMMER NOW<br />

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43.818 €<br />

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Maximaler Preisvorteil von bis zu 43.818 € (inklusive<br />

20 % MwSt.) am Beispiel der BAVARIA VIRTESS 420 FLY<br />

gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung des<br />

Herstellers bei Bestellung der im Angebot enthaltenen<br />

Sonderausstattungen. Die Aktion ist limitiert auf 20<br />

Yachten je Modell und nicht kombinierbar mit anderen<br />

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Informationen.<br />

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Die letzten Ad<br />

Schaufenster<br />

6 3/<strong>2018</strong>


ia-Delfine<br />

Text Tahsin Özen | Fotos Ulrike Kirsch, Martina Gomercic<br />

Dobro Dupin nennen die<br />

Kroaten ihre Adria-Delfine,<br />

was so viel wie „Guter Delfin“<br />

bedeutet. Bis in die 1960er-Jahre<br />

lebten in kroatischen Gewässern<br />

mehrere tausend Delfine verschiedener<br />

Arten. Wasserverschmutzung,<br />

Überfischung, Tod durch<br />

Fischernetze und gezielte Jagd forderten<br />

jedoch einen hohen Tribut.<br />

1999 gründete die Gesellschaft<br />

zur Rettung der Delphine<br />

(GRD) gemeinsam mit Tierärzten<br />

der Universität Zagreb das Projekt<br />

„Rettet die letzten Adria-Delfine“ –<br />

damals zählte man nur noch eine<br />

Restpopulation von gerade einmal<br />

220 Großen Tümmlern in der kroatischen<br />

Adria. Das Projekt steht<br />

unter der Schirmherrschaft des<br />

kroatischen Umweltministeriums,<br />

die Ziele sind neben Erfassung und<br />

Erforschung des Bestandes der letzten<br />

Adria-Delfine im Delfinschutzzentrum<br />

auf der Insel Molat die<br />

Einrichtung von Schutzgebieten,<br />

Rettungsaktionen für verletzte und<br />

gestrandete Delfine sowie die wichtige<br />

Aufklärungsarbeit bei Fischern,<br />

Bevölkerung und Touristen.<br />

Als Non-Profit-Organisation ist<br />

der GRD natürlich auf Spenden<br />

angewiesen, jeder Euro hilft! Infos:<br />

è www.delphinschutz.org<br />

Delfin gesichtet? Bitte melden!<br />

Die GRD bittet Kroatienurlauber<br />

als Bürgerforscher für das Projekt<br />

„Rettung der letzten Adria-<br />

Delfine“ mitzuwirken und Sichtungen<br />

von Delfinen, Walen,<br />

Mittelmeer-Mönchsrobben oder<br />

Meeresschildkröten zu melden.<br />

„Wichtig ist auch, uns Funde<br />

von gestrandeten, verletzten<br />

oder toten Meeressäugern umgehend<br />

mitzuteilen. Nur dann<br />

lassen sich sofortige Rettungsmaßnahmen<br />

einleiten bzw. die<br />

Todesursachen erforschen“,<br />

sagt GRD-Projektleiterin Ulrike<br />

Kirsch. Tel. +385 /95/902 26 13<br />

oder +385/95/902 26 10; außergewöhnliche<br />

Vorfälle (z. B. wenn<br />

Delfine beschossen oder harpuniert<br />

werden), sind gleich an die<br />

kroatische Notrufnummer 112<br />

zu melden (man spricht auch<br />

deutsch). Meldebogen und Tipps<br />

zum korrekten Verhalten bei Begegnungen<br />

mit Meeressäugern<br />

in freier Wildbahn können online<br />

abgerufen werden:<br />

è www.delfinsichtung.de<br />

3/<strong>2018</strong> 7


In den Wind gesprochen<br />

Eignet sich eine<br />

Blondine zum Heiraten?<br />

Ich freue mich grundsätzlich über jede Frage, die zu mir findet. Nur eine, leider fast die häufigste<br />

(nach der Frage um die Kosten einer Weltumsegelung), behagt mir gar nicht: Wenn Segler wissen<br />

wollen, ob diese oder jene Yacht zu diesem oder jenem Unternehmen taugt. Warum?<br />

Bobby Schenk<br />

ist Weltumsegler,<br />

Navigations-Experte<br />

und Buchautor.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Bobby Schenk präsentiert sein 14. und finales<br />

Blauwasser<br />

seminar<br />

mit sechs Weltumseglern, Olympiasieger<br />

und hochkarätigen Referenten<br />

Programm und Anmeldung: www.bobbyschenk.de/blauwasserseminar<br />

INTERBOOT FRIEDRICHSHAFEN | 22.–23. SEPTEMBER <strong>2018</strong><br />

Meist ist es unverkennbar,<br />

dass der Eleve sich längst<br />

für ein Schiff entschieden<br />

hat und seine Wahl mit dieser Frage<br />

nur noch abgesegnet wissen will.<br />

Der wichtigste Grund, warum<br />

mich Fragen nach der Qualität von<br />

bestimmten Yachten nicht erfreuen,<br />

ist das Paradoxon, das diesen<br />

zugrunde liegt. Da schreibt jemand<br />

wortwörtlich: „Hallo Herr Schenk,<br />

ist eine Contest 33 Baujahr 1972/73<br />

für eine Weltumsegelung geeignet<br />

oder eher nicht?“<br />

Eine derartige Frage möchte ich<br />

mit der Gegenfrage nach der Eignung<br />

einer Blondine zum Heiraten<br />

beantworten. Nicht, um mich über<br />

den Fragesteller lustig zu machen,<br />

sondern um ihm die Unlogik, die<br />

sich hinter dieser verbirgt, aufzu -<br />

zeigen. Wann ist denn eine Yacht,<br />

ein Schiff, für eine Weltumsege -<br />

lung geeignet? Hat es nicht immer<br />

schon Unternehmungen gegeben,<br />

die beweisen sollten – nein, bewiesen<br />

haben –, dass die „unmöglichsten“<br />

Gefährte zu einer Ozean-Überquerung<br />

taugten? Harald Sedlacek<br />

besegelte den Atlantik mit der nur<br />

5,60 Meter langen Fipofix. Der<br />

72-jährige Schwede Yrvind überquerte<br />

ihn mit einem 4,80 Meter<br />

langen Bötchen und Robert Manry<br />

genügte für ein ähnliches Unternehmen<br />

die gerade einmal vier Meter<br />

lange Tinkerbelle. Freilich meinte er<br />

anschließend von sich selbst, dass<br />

er zum Psychiater gehöre …<br />

Selbstverständlich ist die Meinung<br />

vertretbar, dass ein Faltboot<br />

keinen Atlantik überqueren kann.<br />

Das Gegenteil hat jedoch Hannes<br />

Lindemann bewiesen. Wenn solche<br />

„Schiffe“ den Nordatlantik überqueren<br />

können, taugen sie von der<br />

Seetüchtigkeit her grundsätzlich<br />

auch für eine Weltumsegelung. Die<br />

entscheidende Frage ist: „Könnte<br />

ich mit einem solchen Gefährt auf<br />

Weltumsegelung gehen?“ Meine<br />

Antwort lautet: „Gott bewahre!“<br />

Aber gibt es denn keine vernünftigen<br />

Kriterien für eine „Normalverbraucher-Yacht“,<br />

die tauglich<br />

für eine Weltumsegelung sein soll?<br />

Bei einer Einrumpfyacht verlange<br />

ich zumindest Kentersicherheit<br />

und die Sicherheit, dass sie nicht<br />

schon auf Tiefe geht, wenn sie einmal<br />

eine überbekommt. Und wenn<br />

im Laufe der Jahrzehnte viele Yachten<br />

dieses Typs vom Stapel gelaufen<br />

sind, keine gravierenden Konstruktionsmängel<br />

aufgezeigt und<br />

ihre Seetüchtigkeit auf dem Meer<br />

bewiesen haben – warum sollten<br />

sie dann für eine Weltumsegelung<br />

nicht geeignet sein? Was zum Beispiel<br />

auf der Nordsee („Mordsee“)<br />

besteht, ist grundsätzlich gut genug<br />

für die anderen Weltmeere.<br />

Ich wurde einmal von einem Anwalt<br />

um Rat gefragt, ob eine Klage<br />

Aussicht auf Erfolg haben würde.<br />

Sein Mandant hatte die Yacht eines<br />

bekannten Seglers gekauft, die, beschrieben<br />

in einem Buch, extreme<br />

Reisen um einen ganzen Kontinent<br />

gemacht hat. Nun musste der Käufer<br />

und potenzielle Kläger feststellen,<br />

dass die Yacht gar nicht so<br />

richtig am Wind segelt. Jeder Segler<br />

erkennt die Aussichtslosigkeit<br />

einer solchen Klage, auch die meisten<br />

Richter verfügen über einen<br />

gesunden Menschenverstand: Das<br />

Problem in diesem Fall ist nicht<br />

die Yacht, es ist der neue Eigner!<br />

Daher ist meine Frage nach der<br />

Ehetauglichkeit von Blondinen so<br />

einfach zu beantworten: Ist man<br />

selbst für die Blondine geeignet?<br />

Deshalb ist die passende Antwort<br />

auf die anfangs erwähnte Frage:<br />

Erst der Skipper macht das Schiff!<br />

In den Wind gesprochen? <br />

8 3/<strong>2018</strong>


Krka Wasserfälle<br />

ACI-Marinas. Kroatiens größter<br />

Marina-Anbieter ACI rüstet digital<br />

und mit neuen Liegeplätzen auf.<br />

Ab diesem Jahr wird Skippern neben<br />

dem schon bestehenden Online-<br />

Buchungssystem die Möglichkeit<br />

angeboten, über eine neue App einen<br />

Liegeplatz in allen 22 ACI-Marinas<br />

zu buchen. Auf der mobilen Plattform<br />

sind alle relevanten Informationen<br />

für über 6.000 Anlegeplätze abrufbar,<br />

die Reservierung gestaltet<br />

sich damit noch übersichtlicher und<br />

einfacher. Gebucht werden können<br />

natürlich auch jene 192 Liegeplätze,<br />

App & Adria<br />

die ab heuer in der Marina Rovinj<br />

wieder zur Verfügung stehen. Die<br />

Anlage steht kurz vor der Wiedereröffnung<br />

und soll vermehrt dem luxuriösen<br />

Segment dienen. Ganz neu<br />

sind auch die 18 Bojen-Ankerplätze<br />

in der Bucht von Vozarica, die die<br />

Kapazität der ACI-Marina Skradin<br />

vergrößern. Die an der Mündung des<br />

Flusses Krka gelegene Marina zählt<br />

zu den schönsten Anlagen an der<br />

mittleren Adria und ist ein beliebter<br />

Ausgangspunkt für Ausflüge zu den<br />

Krka Wasserfällen.<br />

è www.aci-marinas.com<br />

1978 in Giebelstadt …<br />

40 Jahre Bavaria Yachts.<br />

In Giebelstadt feiert man heuer<br />

Firmenjubiläum: Vor 40 Jahren<br />

begann der Unternehmer Winfried<br />

Herrmann in der fränkischen Kleinstadt<br />

als erster Bootsbauer Deutschlands<br />

mit der Serien produktion von<br />

Segelschiffen. Das Know-how holte<br />

sich der Gründer von Bavaria zuvor<br />

bei der Fließbandproduktion von<br />

Kunst stoff fenstern. Auch sonst ging<br />

man bei Bavaria neue Wege, führte<br />

beispielsweise Kundenbefragungen<br />

auf Bootsmessen durch und arbei -<br />

tete mit renommierten Designern<br />

zusammen, wie zuletzt mit Maurizio<br />

Cossutti, der die großen Segel -<br />

yachten der neuen C-Line ent -<br />

worfen hat.<br />

Die schönsten Ge schenke anlässlich<br />

solcher Jubiläen erhalten wie<br />

immer die Kunden – Bavaria verpackt<br />

aktuell attraktive Angebote.<br />

è www.bavariayachts.com<br />

Die C50, eines der jüngsten Bavaria-Kinder.<br />

LAND IST<br />

NICHT GENUG<br />

TEL. +49 (0)9333 90 440-0<br />

WWW.MASTER-YACHTING.AT


Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Kroatien auf dem Teller<br />

Feinschmeckertörn. Ein besonderes<br />

Angebot für Segler, denen das<br />

Niveau der Bordküche genauso<br />

wichtig ist wie die Qualität des Windes,<br />

hält Trend Travel Yachting<br />

bereit: Vom 19. bis 26. Mai findet ab<br />

Pula ein Feinschmecker-Genießer-<br />

Segeltörn mit Skipper und Kochprofi<br />

Hans Cammerlander statt. Gesegelt<br />

wird mit einer Dufour 560, Ziele sind<br />

lokale Produzenten, Landwirte und<br />

Fischer, bei denen die Delikatessen<br />

eingekauft werden, aus denen gemeinsam<br />

an Bord die Mahlzeiten zubereitet<br />

werden. Nur acht Mitsegler<br />

Gemeinsam segeln, kochen, genießen:<br />

Feinschmeckertörn in der Adria!<br />

werden auf dem Genusstörn mitgenommen,<br />

Restplätze sind noch frei.<br />

Mit rund 60 Yachten in den beiden<br />

Marinas Veruda in Pula und Kaštela<br />

in Split zählt Trend Travel Yachting<br />

hierzulande zu den best sortierten<br />

Kroatien-Spezialisten. Neu in der<br />

Flotte des Tiroler Familienunter -<br />

nehmens sind die Katamarane<br />

Saona 47, Bali 4.1, eine Jeanneau<br />

Sun Odyssey 519 sowie eine Jeanneau<br />

Sun Odyssey 440, die zur Yacht<br />

des Jahres <strong>2018</strong> in der Kategorie<br />

Family Cruiser gekürt wurde.<br />

Tipp: Noch sind Rest wochenund<br />

Lückentermine mit bis zu 30 %<br />

Rabatt buchbar!<br />

è www.trend-travel-yachting.com<br />

Eis-Krimi<br />

Thriller. Nichts für schwache<br />

Nerven: In seinem Bestseller<br />

nordwasser erzählt<br />

Ian McGuire die Geschichte<br />

des brutalen Harpunierers<br />

Henry Drax und seinem Gegenspieler,<br />

dem ehemaligen<br />

Militärarzt Patrick Sumner.<br />

Als beide mit ihren dunklen<br />

Geheimnissen an Bord des<br />

Walfangschiffs Volunteer anheuern<br />

und von England aus<br />

Kurs auf die ark tischen Gewässer<br />

der Baffinbucht nehmen,<br />

kommt es nach erschreckenden<br />

Misshandlungen zum<br />

mörderischen Showdown im<br />

ewigen Eis. Ein packend-düsterer<br />

Roman über die Abgründe<br />

der menschlichen Seele.<br />

Ian McGuire: Nordwasser,<br />

Mare verlag, 304 Seiten, € 22,70<br />

è www.mare.de<br />

ZU VERKAUFEN 165.000,- €<br />

BAVARIA S36 OPEN Erstwasserung <strong>2018</strong><br />

Inkl. Chartervertrag bei Yacht-Charter-Center<br />

Einnahmen pro Jahr ca. 30.000 €<br />

Preis: 165.000,- € zzgl. MwSt. im Charter ausweisbar.<br />

Technische Daten<br />

Gesamtlänge inkl. Badeplattform: . . . 11,66 m<br />

Liegeplatz: . . . . . . . . . . .Kroatien, Pula Veruda<br />

Kabinen-Badezimmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2-1<br />

Betten: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4+1<br />

Maschine: . . . . . . . . . . . . . . . 2 x 300 PS Benzin<br />

Dabei sein ist alles!<br />

Segelfestival. Nach<br />

dem schönen Vorbild der<br />

in Italien stattfindenden<br />

Regatta „Barcolana“ veranstaltet<br />

die Godspeed<br />

Sail Racing Academy am<br />

26. Mai ihr fünftes Godspeed<br />

Segelfestival.<br />

Bei dieser Fun-Sport-Regatta<br />

dürfen Boote aller<br />

Klassen, Crews in allen<br />

Konstellationen und Segler<br />

aller Leistungsstufen teilnehmen.<br />

Gestartet wird<br />

beim Seehotel Schwan am<br />

Rathausplatz in Gmunden,<br />

Bei der Godspeed Fun-Sport-Regatta gibt es nur Gewinner.<br />

wo am Ende auch die zünftige<br />

After-Sail-Party gefeiert<br />

wird – schließlich liegt<br />

die Betonung auf „Festival“<br />

und es werden auch heuer<br />

wieder mehr als 200 Segler<br />

aus dem In- und Ausland<br />

erwartet!<br />

Für ein großes Rahmenprogramm<br />

ist gesorgt, findet<br />

doch vom 25. bis 27.<br />

Mai die erste Godspeed<br />

Boatshow am Rathausplatz<br />

und entlang der<br />

Esplanade statt.<br />

è www.godspeed-boatshow.at


Kroatien im Bücherschapp<br />

Küstenhandbücher mit Mehrwert für jeden Skipper.<br />

Bordliteratur. Kroatien hat bekanntlich<br />

den größten Anteil an der<br />

dalmatinischen Küste, doch erst mit<br />

den Küsten Sloweniens und Montenegros<br />

erreicht sie die unendliche<br />

Vielfalt, wie man sie von zahlreichen<br />

Adria-Törns kennt. Damit man sich<br />

dennoch ein möglichst genaues Bild<br />

machen kann, hat Delius Klasing<br />

zwei für Skipper sehr wertvolle Bücher<br />

herausgebracht: das Küstenhandbuch<br />

Kroatien und Slowenien<br />

und das Küstenhandbuch Kroatien<br />

und Montenegro.<br />

Während das erste Buch den Abschnitt<br />

von Koper bis Split genauer<br />

unter die Lupe nimmt, führt das<br />

zweite von Split bis Ulcinj und umfasst<br />

auch den Skadar-See. Neben allgemeinen<br />

Informationen zu Revier,<br />

Wind, Wetter und Vorschriften werden<br />

im Hauptteil die schönsten und<br />

wichtigsten Häfen, Buchten und Ankerplätze<br />

beschrieben.<br />

Das Beste – jedenfalls die Na vigation<br />

betreffend – kommt zum<br />

Schluss: Rund 50 ausklappbare Seekarten<br />

und Detailpläne sind Garant<br />

dafür, dass man die bedeutendsten<br />

Plätze und Einrichtungen entlang<br />

der Küste auch findet.<br />

Von Bodo Müller und Jürgen Straßburger,<br />

Edition Maritim, je € 29,90.<br />

è www.delius-klasing.de<br />

verlost unter allen Teilnehmern drei Sets<br />

der Küstenhandbücher von Delius Klasing (1 x Küstenhandbuch<br />

Kroatien und Montenegro, 1 x Küstenhandbuch<br />

Kroatien und Slowenien)! Einfach eine E-Mail mit<br />

der Betreff-Zeile „Küstenhandbücher“ an gewinnen@<br />

<strong>ocean7</strong>.at senden und mit etwas Glück gewinnen!<br />

Einsendeschluss ist der 31. Mai <strong>2018</strong>, die Gewinner<br />

werden per E-Mail verständigt. Keine Bar ablöse. Der<br />

Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Die Marina auf der Oliveninsel.<br />

Heimat großer Yachten<br />

Marina Olive Island. Letztes Jahr<br />

feierte die kleine, feine Marina Olive<br />

Island auf der gegenüber von Zadar<br />

liegenden Insel Ugljan ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum. Zum Saisonstart<br />

<strong>2018</strong> sind in der familiären Anlage<br />

noch Liegeplätze für Yachten im Bereich<br />

von 20 bis 26 Metern sowohl im<br />

Transit als auch für Dauerlieger verfügbar.<br />

Die geschützte Lage am Rande<br />

der Ortschaft Sutomišćica, ein hochwertiges<br />

gastronomisches Angebot,<br />

ein großer Swimmingpool, ein Shuttle-Service<br />

nach Zadar, ein Bootsservice<br />

mit 40-Tonnen-Travel-Lift und<br />

viele weitere Annehmlichkeiten<br />

gehören zum High-Quality-Image,<br />

mit dem anspruchsvollere Gäste verwöhnt<br />

werden sollen.<br />

è www.oliveisland-marina.eu<br />

Neue Yachten<br />

und Basen!<br />

Bavaria C45 und C57<br />

ab Biograd<br />

Kroatien, Türkei, Griechenland<br />

Italien, Spanien, Karibik<br />

Schweden, Kuba<br />

Charter-Weltweit<br />

www.pitter-yachting.com


Ocean Woman<br />

Metallica in der Ferramenta<br />

Kennen Sie das, wenn Sie gerade vor sich hinwerkerln am Schiff – und dann fehlt<br />

genau diese eine Beilagscheibe/Nirostaschraube/Rohrschelle/Schlauchverschraubung?<br />

Und wenn dann der Skipper-Ehehmann ölverschmiert bettelt, Schatzi, kannst du<br />

einmal kurz ums Eck fahren zur/zum Ferramenta/Nautic Shop/Eisenfachhandel?<br />

Es ist ja nicht so, dass wir nicht<br />

genug Material an Bord<br />

hätten, unsere Mini-„Onboard“-Werkstatt<br />

nicht schon<br />

längst als Schiffsbedarfshandlung<br />

durchgehen würde. Aber wie gesagt:<br />

Es fehlen immer genau die<br />

Dinge, die man gerade braucht,<br />

oder?<br />

Ich steige also ins Auto, einerseits<br />

froh, der Werft im österlichen Re -<br />

gen zu entkommen, andererseits<br />

mit diesem mulmigen Gefühl im<br />

Magen, dass es so leicht nicht sein<br />

wird, den nautischen Auftrag zur<br />

Zufriedenheit des Kapitäns auszuführen.<br />

Egal. Glücklicherweise<br />

ist da ja die nette Café-Bar gleich<br />

ums Eck der Ferramenta.<br />

Ich trinke mir mit einem Cappuccino<br />

Mut an. Blinzle über die<br />

Keramikschale Richtung Ferramenta<br />

und stelle mit Schrecken<br />

fest: Der Chef ist nicht da, sondern<br />

nur ein mir unbekannter Jüngling.<br />

Dieser hält gerade einem Herrn<br />

die Tür auf, der einen tragbaren<br />

Schweiß gleichrichter erworben hat<br />

(ja, ich gebe zu, das Ding hab ich<br />

im Online-Shop entdeckt). Ich lege<br />

die € 1,50 auf den Tresen und<br />

denke, so billig werde ich in der<br />

Ferramenta nicht wegkommen.<br />

Nach Betreten des Heiligen Grals<br />

der Werkzeugfans verirre mich<br />

gleich in einem Gang-Labyrinth.<br />

Rechts unten Schließtechnik, Türschlösser<br />

und Beschläge, rechts<br />

oben Armaturen und Schläuche,<br />

links von mir Rohre und dazupassende<br />

Fittings, im nächsten Regal<br />

Maschinen, Bohrer, Druckluftgeräte,<br />

Motor sägen, Kreissägen, Kappsägen.<br />

Ah, Arbeitsschutz und Berufskleidung.<br />

Ich überspringe zwei<br />

Reihen und sehe voller Glück Marmeladengläser<br />

in allen Größen mit<br />

Deckeln dazu, eine Flotte Lotte<br />

und Fleischbeile. Das ist wohl die<br />

Da-kann- die-Ehefrau-stöbern-<br />

Ecke. Kaffeezubehör! Ich schwelge<br />

zwischen Espressokannen in verschiedenen<br />

Farben und ein hübscher<br />

Milchschäumer sticht mir ins<br />

Auge. Vielleicht sollte ich mir doch<br />

endlich die kleine Pasta-Maschine<br />

leisten? Wieso bin ich eigentlich<br />

hier? Oh, verdammt. Ja, genau –<br />

eine Rundfeile.<br />

Der Jüngling hat mich entdeckt<br />

und kommt lächelnd auf mich zu.<br />

Leider ist mein Italienisch so<br />

schlecht wie sein Englisch. Ich<br />

versuche, eine Rundfeile pantomimisch<br />

darzustellen. Sonst bin ich<br />

ein Activity-Genie, aber diesmal<br />

scheitere ich kläglich. Vielleicht hat<br />

der Junge auch keine Fantasie? Er<br />

bringt mir ein Set Nagelfeilen aus<br />

der Damenabteilung. Ich schüttle<br />

den Kopf. „Questo per una barca!“<br />

Ich schäme mich, wenn ich daran<br />

denke, das mein Italienisch-Lehrer<br />

im Musikkonservatorium immer<br />

große Stücke auf mein Sprachtalent<br />

Ein Metallica-T-Shirt taugt nur bedingt als<br />

Eselsbrücke im italienischen Eisenwarenladen.<br />

Alexandra Schöler<br />

ist Weltumseglerin,<br />

Sängerin, Regisseurin,<br />

Buchautorin und seit<br />

2010 Ocean Woman.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Foto: Stefan Haring<br />

gehalten hatte. Natürlich ging es da<br />

eher um Arien von Donizetti. Und<br />

ich durfte singen. Apropos. Ich<br />

starre auf das Metallica-T-Shirt des<br />

Jünglings. „Metal!“<br />

„Sì, cool! James Hetfild! Un<br />

bravo cantatore!“ Noch bevor ich<br />

etwas erwidern kann, geht dem<br />

Jüngling ein Licht auf. Er verschwindet<br />

ums Eck, ich folge ihm<br />

brav. Er zieht unter dem Regal mit<br />

den Schleifmaschinen eine große<br />

Lade heraus. Darin Rundfeilen in<br />

zig verschiedenen Ausführungen<br />

und Größen. Ich zermartere mein<br />

Hirn und wünschte mir ein fotografisches<br />

Gedächtnis. Wie sah unsere<br />

Rundfeile aus, bevor sie in den<br />

Tiefen des Flusses Stella versank!<br />

200 mm, 300 mm, 350 mm?<br />

Ich nehme die 250-Millimeter-<br />

Ausführung und zahle insgesamt<br />

70 Euro. Der Milchschäumer und<br />

die Pasta-Maschine sind irgendwie<br />

doch mitgerutscht und Zitronen-<br />

Teelichter … Sollte die Feile die<br />

falsche sein, kann ich den Skipper<br />

zumindest einige Zeit ablenken mit<br />

Cappuccino, frischer Pasta und<br />

Kerzenlicht. Ciao, Bello! <br />

Foto: Shutterstock<br />

12 3/<strong>2018</strong>


Auszeichnung<br />

auf dem Radar<br />

Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Foto: Udo Reichmann<br />

Ober Yachtelektronik. Mit<br />

dem nagelneuen Raymarine<br />

Quantum 2 hat Ober Yachtelektronik<br />

jetzt ein Radarsystem mit<br />

Doppler-Zielerfassungs-Technologie<br />

im Programm.<br />

Das System erhöht die Sicherheit<br />

auf dem Wasser, indem bewegliche<br />

Ziele automatisch von<br />

starren Zielen auf dem Radarbildschirm<br />

sowohl auf kurzen<br />

als auch auf langen Bereichen<br />

Raymarines neues Doppler-<br />

Radar erleichtert das<br />

Navigieren ungemein.<br />

unterschieden werden. Preis:<br />

ab € 2.394,–.<br />

Und eine weitere gute Nachricht:<br />

Ober wurde von der Wirtschaftskammer<br />

und den Vorarlberger<br />

Nachrichten zu einem<br />

der besten Klein- und Mittelbetriebe<br />

Vorarlbergs gekürt. Das<br />

Lustenauer Unternehmen ist<br />

nicht nur der älteste Raymarine-<br />

Distributor der Welt, sondern<br />

auch der größte Raymarine-<br />

Händler im gesamten deutschsprachigen<br />

Raum.<br />

è www.yachtelektronik.futuredreams.at<br />

Alpe Adria Sailing Week<br />

Regatta. Vom 27. bis 31 Mai<br />

wird in der Marina Punat die<br />

Alpe Adria Sailing Week<br />

gesegelt – bereits 21 Yachten<br />

sind für diese traditionsreiche<br />

Regatta gestellt. Zahlreiche<br />

Skipper haben sich mit ihren<br />

Crews in den vergangenen<br />

Jahren der freundlichen Herausforderung<br />

gestellt und ihre<br />

Meriten in den verschiedenen<br />

Klassen verdient – darüber<br />

hi naus wurden viele neue<br />

Freundschaften geschlossen<br />

und Gemeinschaften gestärkt.<br />

„Auch zwei YCA-Jugendcrews<br />

werden an den Start gehen –<br />

eine dritte, die sich z. B. der<br />

Challange in der Einheitsklasse<br />

First 35 stellt, wäre noch herzlich<br />

willkommen“, so der Organisator<br />

Fritz Abl. Das Angebot<br />

gilt auch für Junggebliebene …<br />

è office@yca-crew-ktn.at<br />

Sohn Klemens und<br />

Vater Alexander Bayr<br />

haben das Ruder von<br />

b3onwater fest in<br />

Händen.<br />

Schiff macht Schule<br />

Segelkurse. Alexander<br />

und Klemens Bayr betreiben<br />

mit b3onWater Österreichs<br />

größte Seefahrtschule. Auf<br />

der Basis in Biograd stehen<br />

elf Yachten zur Verfügung,<br />

darunter zwei neue Schulschiffe<br />

Baujahr 2017 vom Typ<br />

Dufour 460 GL. Alle Lehrinhalte<br />

für die Segelscheine FB2<br />

und FB3 werden in Theorie<br />

und Praxis direkt auf dem<br />

Schiff vermittelt. Im Frühjahr<br />

sind noch Schulplätze frei,<br />

z. B. ein Ausbildungstörn vom<br />

16. bis 23. Juni um € 890,–<br />

oder ein Ausbildungstörn mit<br />

anschließender Prüfung vom<br />

23. bis 30. Juni um € 1.040,–.<br />

è www.b3-onwater.at<br />

30.06 – 01.07.<br />

SCHAUWOCHENENDE<br />

SÜDDEUTSCHLANDS GRÖSSTE AUSSTELLUNG<br />

FÜR NEUE UND GEBRAUCHTE MOTORBOOTE.<br />

STÄNDIG ÜBER 150 BOOTE VOR ORT!<br />

Wahlweg 6 | 97525 Schwebheim / Schweinfurt | +49 (0)9723 / 93710<br />

www.bootepfister.de


Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Foto: Shutterstock<br />

Die Eintrittskarten für die Kornaten sind<br />

jetzt auch per mySea-App erhältlich.<br />

Mit der App in den<br />

Nationalpark<br />

Online-Ticket. Wer die Eintritts<br />

tickets für kroatische Nationalparks<br />

im jeweiligen Park kauft, muss Aufpreise<br />

von bis zu 100 % in Kauf nehmen.<br />

mySea – Plattform für Liege -<br />

platz buchungen an der Adria – bietet<br />

ab Ende April die Möglichkeit, die<br />

Eintrittskarten für die Nationalparks<br />

Kornati und Mljet sowie die Naturparks<br />

Lastovo und Telašćica zum<br />

Vorzugspreis der Vorverkaufsstellen<br />

einfach über die mySea-App online zu<br />

kaufen. Damit können sich Crews<br />

auch ganz spontan für den Besuch eines<br />

National- oder Naturparks entscheiden<br />

und verlieren keine kostbare<br />

Zeit für den Erwerb des Tickets.<br />

è www.my-sea.com<br />

Not-Diesel<br />

Generator. Für sein rund um die<br />

Hochleistungsbatterien von BMW i<br />

arbeitendes Deep Blue System ent -<br />

wickelt Torqueedo derzeit mit dem<br />

niederländischen Spezialisten WhisperPower<br />

einen neuen, sehr kompakten<br />

Diesel-Generator als Range-Extender.<br />

Der Motor leistet 25 kW und<br />

soll dank Leistungselektronik Kraftstoffverbrauch,<br />

Geräusche, Vi bra -<br />

tionen und Abgase minimieren.<br />

Der Range-Extender verbraucht<br />

nur 295 Gramm Treibstoff pro kWh<br />

erzeugter Energie und ist dabei mit<br />

nur 54 db (A) in sieben Metern Entfernung<br />

sehr leise.<br />

è www.torqueedo.com<br />

Ein neuer Generator für<br />

die Deep Blue-Familie.<br />

Bayrisch in Pula<br />

Motoryacht-Charter. Der unter<br />

deutscher Leitung stehende Dienstleister<br />

Lerta Yachtcharter setzt<br />

ganz auf Bavaria und kann eine bestens<br />

gewartete Flotte von 29 bis 44<br />

Fuß anbieten. Brandneu im Programm<br />

ist die Bavaria Virtess 420<br />

Fly, die auf der Boot Tulln zu sehen<br />

war und von dort nach Pula zum<br />

firmeneigenen Stützpunkt in der<br />

Marina Veruda wechselte. Die Flybridge-Yacht<br />

mit hydraulischer Badeplattform<br />

ist ab € 5.800,–/Woche<br />

buchbar, weitere Boote sind schon<br />

ab € 2.300,– zu haben. Deutschsprachiger<br />

Ansprechpartner, Briefing<br />

und Routenvorschläge inklusive.<br />

è www.charter-croatia.de<br />

Im Charter ab Pula: die Bavaria Virtess 420 Fly.<br />

Palmetshofer<br />

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• Energiesysteme wie Generatoren, Lichtmaschinen Hochleistungsregler uvm.<br />

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Yacht<br />

Yachtverkauf<br />

Kaufcharter<br />

Nimmermüde Klassiker<br />

Regattaserie. Der Startschuss für<br />

die neue Saison der Panerai Classic<br />

Yachts Challenge fällt in Antibes<br />

am 30. Mai. Bei der 14. Auflage<br />

dieser wohl berühmtesten Regattaserie<br />

für klassische und historische<br />

Yachten stehen zehn Wettfahrten auf<br />

dem Programm. Neben Antibes wird<br />

beim Mediterranean Circuit vor<br />

Porto Santo Stefano, Imperia und<br />

An der<br />

Steuerschraube<br />

gedreht<br />

Neue Kurtaxe. Kroatien hat mit<br />

Jahresanfang das Modell der Aufenthaltsgebühren<br />

(früher Kurtaxe) für<br />

Bootseigner geändert. Und wie immer,<br />

wenn der Staat an den Gebühren<br />

schraubt, haben diese die Tendenz zu<br />

steigen – in diesem Fall teilweise sogar<br />

drastisch. So beträgt die neue Abgabe,<br />

die nach der Bootslänge und der Aufenthaltsdauer<br />

berechnet wird, für Boote von<br />

neun bis zwölf Meter, die ein Jahr lang in<br />

kroatischen Gewässern liegen, statt bisher<br />

1.100 Kuna (ca. 150 Euro) nun 5.800<br />

Kuna (ca. 775 Euro). Billiger wird es für<br />

Boote bis neun Meter mit einem Aufenthalt<br />

von acht Tagen – hier zahlt man 130<br />

statt 150 Kuna. Erwerben lassen sich die<br />

Aufenthaltsgebühren bei den Hafenbehörden<br />

für 8, 15, 30, 90 Tage oder das<br />

ganze Jahr, wobei sich die nicht verbrauchten<br />

Tage nicht auf einen späteren<br />

Aufenthalt übertragen lassen.<br />

Wächter<br />

nach Maß<br />

Edle Oldtimer<br />

im Wettstreit.<br />

Cannes gesegelt. Schauplätze des<br />

North American Circuit sind Mar ble -<br />

head, Newport, Nantucket und<br />

Bristol. Komplettiert wird der Veranstaltungskalender<br />

durch eine Regatta<br />

in Cowes auf der Isle of Wight. Ebenfalls<br />

schon in Planung ist die Trans -<br />

atlantikregatta im Jänner 2019 von<br />

Lanzarote nach St. Kitts.<br />

è www.paneraiclassicyachtschallenge.com<br />

Überwachungs-App. Ein On-Board-<br />

Gerät, verschiedene Sensoren und eine<br />

App: Mit seinem Boat Monitor vertreibt<br />

Sentinel Marine Solutions ein elektronisches<br />

Bootsüberwachungs-System, das<br />

alle relevanten Daten zum Smartphone sendet.<br />

Das System dient als GPS-Tracker samt<br />

Logbuch, www-tty-yachts.eu<br />

Ankerwächter und als Alarmanlage,<br />

die offi mit ce@trend-travel-yachting.com<br />

weiteren Sensoren ausgestattet<br />

werden kann und das Boot dann sehr umfassend<br />

überwacht. Preis: ab € 375,–.<br />

è www.sentinelmarine.net<br />

Schiffe des Jahres <strong>2018</strong>:<br />

Sun Odyssey 440 und Neel 51<br />

Yachtcharter Kroatien<br />

Neue Yachten auf unseren<br />

Basen in Pula und Split:<br />

Sun Odyssey 440, 519<br />

Katamarane Lucia 40, Saona 47, Bali 4.1<br />

Topaktuelle Angebote Kroatien <strong>2018</strong>:<br />

charter@trend-travel-yachting.com<br />

Kapverden<br />

Sonneninseln mit<br />

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www.trend-travel-yachting.com


Die bergige Küste südöstlich der<br />

Marina xxxxx Punat auf xxxx der Insel Krk<br />

ist reich an stillen Buchten und<br />

Stränden abseits des Massentourismus.<br />

Kvarner nauti<br />

16 3/<strong>2018</strong>


Foto: Marina Punat<br />

sch<br />

Man muss keine Weltreise tun, um sich wie im Paradies zu fühlen. Das istrische<br />

Städtchen Pula ist nur ein paar Autofahrstunden von Österreich und wenige<br />

Seemeilen vom kroatischen Traum revier Kvarner entfernt. Dank Vermittlung<br />

von Master Yachting Deutschland und auf Einladung von Kiriacoulis<br />

Mediterranean durften wir uns in der Gegend ein bisschen umschauen.<br />

Text Tahsin Özen | Fotos Harri Skrach


Kvarner Bucht/Kroatien<br />

Vor Anker in der unbewohnten<br />

Bucht Kavran im<br />

Nordzipfel der Luka Budava.<br />

Sobald sich die letzten<br />

Badegäste verabschieden,<br />

hat man die romantische<br />

Bucht für sich allein.<br />

Nicht jedes Hafenmanöver<br />

gelingt glücklich. Wer etwas<br />

anderes behauptet, ist<br />

entweder ein Genie oder<br />

einfach nur vergesslich. Nun ist das<br />

Ablegen bei neun Knoten Seitenwind<br />

(bei Heck zum Steg) nicht<br />

grundsätzlich gefährlich, wenn<br />

dann aber noch eine Bö just nach<br />

dem Loswerfen der Heckleinen<br />

daherrauscht, als hätte sie nur auf<br />

diesen Augenblick gewartet, dann<br />

ist man doch froh, wenn man heil<br />

aus dieser misslichen Lage herauskommt.<br />

Erst recht, wenn man mit<br />

der neuen Yacht noch keinen Meter<br />

gefahren, also mit ihr nicht vertraut<br />

ist.<br />

Das war jedenfalls unsere erste<br />

Tuchfühlung mit der neuen Fountaine<br />

Pajot Lucia 40 Maestro (= Eignerversion)<br />

von Kiriacoulis, als wir<br />

der Marina Veruda den Rücken<br />

kehrten. Nachdem wir nun aber abgespeichert<br />

hatten, dass die beiden<br />

Ruderblätter etwas kleiner sind als<br />

gewünscht und im Hafen nur wenig<br />

Wirkung zeigen, sodass die allermeiste<br />

Steuerarbeit über die Maschinen<br />

(110 PS) erbracht werden<br />

muss, genossen wir eine unbeschwerte<br />

Woche auf See. Wobei<br />

uns natürlich auch der gemüt liche<br />

Spaziergang in Pula mit Besuch des<br />

Kolosseums und Abendmahl in der<br />

Altstadt sehr gut gefallen hat.<br />

unbewohnt. oder Doch?<br />

Beste Stimmung vom Start weg<br />

also, die wir uns auch in der windigen<br />

Bucht von Medulin am Südzipfel<br />

Istriens nicht nehmen lassen.<br />

Bei Espresso und Kuchen beobachten<br />

wir vor Anker unzählige Surfer<br />

und Kiter und kommen zu dem<br />

Schluss, dass Aeolos in diesem Eck<br />

wohl Dauergast sein muss.<br />

Daher fällt der Abschied nicht<br />

allzu schwer – bei Halbwindkurs<br />

segeln wir unserem Etappenziel,<br />

der Luka Budava an der Ostküste<br />

entgegen. Hier lächelt uns der<br />

nördliche Einschnitt Kavran an,<br />

wir parken uns bei lieblichen 2,5<br />

Knoten Wind mit Anker und<br />

Landleine ein. Die unbewohnte<br />

Bucht wird tagsüber zwar von einigen<br />

Badegästen aufgesucht, die es<br />

sich auf den von Wind und Wetter<br />

passgenau geformten Liegefelsen<br />

gemütlich machen. Aber mit Einbruch<br />

der Dämmerung hat man<br />

die Bucht für sich ganz allein. Fast.<br />

Denn erst nach Sonnenuntergang<br />

und Abendessen an Bord stellen<br />

wir begeistert fest, dass wir das bacherlwarme<br />

Badewasser mit Plankton<br />

teilen, das mit dem fantastischen<br />

Sternenzelt über uns um die<br />

Wette zu funkeln scheint.<br />

Fremdgehen lohnt nicht<br />

So cool die Begegnung mit den<br />

außerirdisch anmutenden Kleinstlebewesen<br />

auch war, so kühl ver-<br />

18 3/<strong>2018</strong>


14° E<br />

Uvala Banja<br />

Krk<br />

Punat<br />

45° N<br />

Baška<br />

Ein Lateiner auf Fisch- oder Touristenfang<br />

in der Kvarner Bucht.<br />

Adria<br />

Kavran<br />

Pula<br />

Luka Budava<br />

Kvarner Bucht<br />

Cres<br />

Sveti Grgur<br />

Uvala<br />

Kristofor<br />

Rab<br />

Lošinj<br />

0 sm 50<br />

Mali Lošinj<br />

Balvanida<br />

Am Strand Medane in Punat. Ein<br />

Bummelzug bringt die Gäste vom<br />

Zentrum ans Wasser.<br />

Eine Möwe bewacht unsere Landleine<br />

in der Luka Sveti Juraj.<br />

Sveti Grgur: einst berüchtigte Gefängnisinsel,<br />

heute beliebter Ausflugsort mit Konoba.<br />

„Wir teilen bacherlwarme<br />

Badewasser mit Plankton,<br />

das mit dem fantastischen<br />

Sternenzelt über uns um die<br />

Wette zu funkeln scheint.“<br />

läuft auch die Nacht. Nach einem<br />

üppigen Früstück unter den ersten<br />

wärmenden Sonnenstrahlen wagen<br />

wir den Sprung auf die Nachbarinsel<br />

Cres. Fast 15 der 25 Meilen bis<br />

zum Etappenziel Uvala Banja im<br />

Norden der Insel tragen uns dank<br />

günstiger Winde die Segel auf<br />

Kreuzkurs. Die völlig windgeschützte<br />

Bucht verleitet uns zum<br />

Bleiben, Schnorcheln im klaren<br />

Wasser und Kochen auf italienisch:<br />

Linguine con Pesto, dazu ein Gläschen<br />

Barolo aus dem Piemont. Die<br />

kroatischen Götter quittieren unseren<br />

kulinarischen Seitensprung<br />

mit lästigem Schwell, der die ganze<br />

Nacht über anhalten soll, sodass<br />

wir diesem Fluch gleich bei Sonnenaufgang<br />

entfliehen.<br />

Kaum ist Cres im Norden über<br />

Steuerbord gerundet, schläft der<br />

Wind und heizt uns die Sonne ordentlich<br />

ein. So verlockend der<br />

Strand in der Uvala Beli auch aussieht<br />

– wir lassen Cres rechts liegen, setzen<br />

über auf die Insel Krk und machen<br />

erst in der Luka Sveti wieder Halt.<br />

Zwar wäre das Etappenziel Punat<br />

nur noch fünf Seemeilen entfernt,<br />

eigene Basen<br />

in Kroatien<br />

CHARTER I SALE<br />

MANAGEMENT<br />

YACHTING 2000<br />

4112 St. Gotthard/Linz<br />

Am Steinberg 8<br />

Tel. 0043 7234 / 845 45<br />

office@yachting2000.at


Kvarner Bucht/Kroatien<br />

Kvarner Begegnungen:<br />

kroatisches Marineschiff<br />

auf Patrouille, in Steinen<br />

gefasster Brunnen in der<br />

Luka Budava, Sonnenbad<br />

an Bord der Floreanne –<br />

einer Fountaine Pajot Lucia<br />

40 Maestro, vor Anker an<br />

der Plaža Zlatna Obala.<br />

doch bei der Hitze will noch ein<br />

ausgiebieger Badestopp genosssen<br />

sein, ehe wir in der Marina festmachen.<br />

Und die Bucht ist perfekt<br />

dafür: türkises Wasser, alte Kai -<br />

fragmente, rostige Poller, von<br />

Vogelge sang eingefärbte Natur,<br />

die nur von einem Jauchzer der<br />

Jugend aus dem Salon durchbrochen<br />

wird. Das Wasser in den Flaschen,<br />

die auf Anraten des Skippers<br />

gleich in die Tiefkühltruhe gelegt<br />

wurden, ist tatsächlich zu Eis gefroren.<br />

Die Sonne hat ganz offensichtlich<br />

auch die Solarpanele nicht<br />

kalt gelassen.<br />

Vom Strand ins Restaurant<br />

In der Marina Punat wird uns<br />

freundlicherweise gleich ein Platz<br />

längseits am Kopf des Steges zugewiesen<br />

und die Crew wunschgemäß<br />

per Bummelzug an den<br />

Strand Medane verfrachtet. Am<br />

Abend lassen wir uns im Marina-<br />

Restaurant verwöhnen: Steaks werden<br />

Open Air gegrillt, und mit<br />

Blick von der Terrasse auf die<br />

Bucht genießen wir auch die Live-<br />

Musik, die uns bis in die Nacht begleitet.<br />

Gibt’s etwas Schöneres?<br />

Ja, wenn man Naturliebhaber ist.<br />

Dann nimmt man nämlich gleich<br />

am nächsten Tag Kurs auf die Südspitze<br />

der Insel und zieht vor der<br />

Felswand der Plaža Zlatna Obala mit<br />

feinem Kiesstrand die Handbremse.<br />

Die Bucht ist bei weitem nicht der<br />

einzige, dank seines in sattem Gold<br />

leuchtenden Felsrückens, der sich<br />

im kristallklaren Wasser wiederspiegelt,<br />

wohl aber der prächtigste Liegeplatz<br />

in dieser Ecke des Kvarner.<br />

20 3/<strong>2018</strong>


Natur – Schau – Spiel<br />

Der Sprung auf Sveti Grgur fällt<br />

da schon schwerer, war das Eiland<br />

unter Tito doch Gefängnisinsel für<br />

Frauen. Als weiteres Naturjuwel erweist<br />

sich hingegen die dicht bewaldete<br />

Uvala Kristofor auf der Insel<br />

Rab, in der außer uns nur noch drei<br />

weitere Katamarane über Nacht<br />

bleiben.<br />

Für ein weiteres Highlight sorgt<br />

die Natur am nächsten Tag in Balvanida<br />

auf der Insel Lošinj: Über einen<br />

Trampelpfad erklimmen hier Jugendliche<br />

die Kante über der Grotte<br />

in der Felswand und stürzen sich<br />

vor Publikum (auf den umliegenden<br />

Yachten) ins tiefe Wasser. Das<br />

Schauspiel wird bis Sonnen utergang<br />

gespielt, weshalb sich der Wirt der<br />

Bucht auch etwas länger gedulden<br />

muss, bis sich alle Gäste einfinden.<br />

Um leere Tische muss er sich nicht<br />

sorgen, denn für viele ist dies die<br />

letzte Gelegenheit vor der Rückkehr<br />

in die Basis-Marina. So auch für<br />

uns. Der letzte Tag beginnt wie<br />

der erste: Mit überraschend mehr<br />

Wind als vorhergesagt, sodass wir<br />

die 33 Meilen zurück zur Marina<br />

Veruda überwiegend unter Segel<br />

bestreiten können.<br />

Das mit gemischten Gefühlen,<br />

da die herrliche Zeit in der Kvarner<br />

Bucht wohl nur als Schnupperwoche<br />

durchgeht. Doch wie<br />

verabschiedete sich Renata<br />

Marević in der Marina Punat von<br />

uns? „Auf Wiedersehen im nächsten<br />

Jahr!“ <br />

<br />

Buchtipp. Trotz Internet, Reise-Apps und<br />

Bewertungsportalen: Kompakter, übersichtlicher<br />

und wohl auch glaubwürdiger als<br />

Baedecker informiert nichts über ein Reiseziel.<br />

Beim heurigen Relaunch wurde auch<br />

die kroatische Adria berücksichtigt. Man erfährt<br />

das Wichtigste über Geschichte, Landschaft,<br />

Natur, Sehens würdigkeiten, Land<br />

und Leute. Und die Tipps machen Lust, sofort<br />

aufzubrechen. Baedeker Reiseführer<br />

Kroatische Adria. 322 Seiten, € 21,99.<br />

è www.baedeker.com<br />

EIN ZWEITES<br />

PAAR AUGEN<br />

Bilder nur zur Illustration<br />

Raymarine Axiom mit FLIR<br />

ClearCruise TM<br />

Kombinieren Sie Raymarine<br />

Axiom Multifunktionsdisplays mit<br />

der FLIR M132 oder M232<br />

Wärmebildkamera und erleben<br />

Sie die Vorteile der thermischen<br />

ClearCruise TM Objekterfassungstechnologie.<br />

ClearCruise TM<br />

erweitert Ihre Aufmerksamkeit mit<br />

optischen und akustischen<br />

Warnungen, wenn Boote oder<br />

andere Objekte in das Sichtfeld<br />

der Kamera kommen. Diese<br />

überlegene Video-Analyse<br />

Technologie arbeitet sowohl am<br />

Tag als auch in der Nacht und<br />

macht Ihre Zeit am Wasser noch<br />

sicherer und erholsamer.<br />

Besuchen Sie flir.com/marine und<br />

sehen Sie sich das Video an.<br />

Von Istrien in die Kvarner Bucht<br />

Das Revier. Die Kvarner-Bucht liegt zwischen der Ostküste<br />

der Halbinsel Istriens und dem kroatischem Festland<br />

und umfasst auch die größeren Inseln, Cres, Krk, Rab und<br />

Lošinj. In der Regel bläst hier der Maestral mit 3 bis 4<br />

Beaufort (aus Nordwest), bei Bora (aus Nordost) ist der<br />

Velebit-Kanal zu meiden.<br />

Die Marina Veruda. 18 Stege und mehr als 600 Liegeplätze.<br />

Volle Infrastruktur mit Pool, Restaurant und Bar.<br />

Etwas außerhalb der Stadt Pula gelegen.<br />

Die Yacht. Katamaran Fontaine Pajot Lucia 40 Maestro<br />

(Eignerversion, Bj. 2016). 3 Doppelbettkabinen, 3 Nasszellen,<br />

Lazy Jack, Kartenplotter, Solarzellen, Heizung, Inverter,<br />

Bimini, Cockpitdusche, Ofen, Herd, Kühlschrank, Tiefkühler,<br />

Radio, CD, Cockpittisch, Dinghi u.v.m.<br />

Charterpreis: ab € 2.958,– (Nebensaison) bis 5.533,–<br />

(Hauptsaison) pro Woche bei Kiriacoulis Mediterranean ab<br />

Pula/Marina Veruda.<br />

Reisevorbereitung. Planung und Vermittlung auf<br />

Wunsch auch inkl. Transfers bei Master Yachting Deutschland<br />

mit Full Service weltweit. Der Master Yachting-Katalog<br />

<strong>2018</strong> mit einer großen Auswahl an Revieren und Yachten<br />

kann kostenlos über die Homepage bestellt werden.<br />

è www.marina-veruda.hr<br />

è www.kiriacoulis.com<br />

è www.master-yachting.de<br />

Raymarine ist der Hersteller mit der<br />

größten und vielseitigsten Produktpalette<br />

in der Marine-Elektronik.<br />

Tausende von Skipper und die<br />

führenden Werften weltweit<br />

vertrauen auf Raymarine. Die überragende<br />

Qualität von Raymarine<br />

und die Einfachheit der Bedienung<br />

wird Sie jedes Mal begeistern,<br />

wenn Sie am Schiff sind!<br />

Raymarine....geben Sie sich nicht<br />

mit weniger zufrieden!<br />

Werner Ober GmbH & Co KG<br />

Reichsstrasse 38, 6890 Lustenau<br />

Tel 05577 82419 Fax 05577 86061<br />

werner.ober@yachtelektronik.at<br />

www.yachtelektronik.at


xxxxx xxxx<br />

Auf der Terrasse des Restaurants Navis<br />

im gleichnamigen Designhotel in Opatija.<br />

Foto: Hotel Navis<br />

Kvarner kulinarisch<br />

Segeln ist mit allen Sinnen genießen. Damit auch der Gaumen nicht zu kurz kommt, lohnt<br />

ein kulinarischer Sidestep zu den zahlreichen Top-Restaurants entlang der Kvarner Bucht.<br />

Sie servieren mit viel Geschmack das Beste, das die mediterrane Küste und das kontinentale<br />

Festland zu bieten hat. Und das ist überraschend viel.<br />

Text Tahsin Özen<br />

Die steilen Berge des Velebit<br />

und das Land dahinter bringen<br />

dem Segler nicht nur die<br />

böse Bora, sondern auch gute Lebensmittel<br />

wie Waldfrüchte und<br />

Pilze, Obst und Gemüse, Schafsund<br />

Ziegenkäse sowie Prosciutto<br />

und Lammfleisch an die Ufer der<br />

Kvarner Bucht. Im Gegenzug wer-<br />

den aus den umliegenden Wassern<br />

Früchte wie Blaufisch und Kvarner-<br />

Scampi, Krebse und verschiedene<br />

Muscheln gezogen.<br />

Nimmt man noch das autochthone<br />

Gemüse wie den „Brgujski<br />

Kapuz“-Kohl oder die „Loparski<br />

Fažolić“-Bohne dazu, so ergibt<br />

sich eine kostbare Zutatenliste,<br />

wie man sie diesem kleinen Eck<br />

Kroatiens wohl nicht zugetraut<br />

hätte.<br />

Nicht weniger beachtlich ist die<br />

Zahl der Top-Wirte im Kvarner,<br />

die aus all den Delikatessen Vor-,<br />

Haupt- und Nachspeisen geschmackvoll<br />

auf den Teller zu<br />

bringen vermögen.<br />

22 3/<strong>2018</strong>


Lachsfilet auf Wildspargel-Risotto mit Kirschtomaten,<br />

wie er im Kvarner Palace in Crikvenica<br />

serviert wird. Rezept siehe unten rechts.<br />

Foto: Kvarner palace<br />

Foto Petr Blaha<br />

In der traditionelle Peka verschmelzen die<br />

Aromen von Lamm oder Fisch, Erdäpfeln<br />

und frischen Kräutern zum Hochgenuss<br />

Foto: VB Kvarner<br />

Kreativ gekocht mit regionalen Zutaten wird<br />

im Gourmet-Restaurant Laurus in Opatija.<br />

Foto: Frank Heuer Foto Petr Blaha<br />

Frischer Adriafisch in der Konoba Tu<br />

Tamo in der Altstadt von Mošcenice.<br />

Slow-Food-Pionier Nenad Kukurin serviert<br />

in Kastav regionale Menüs und tolle Weine.<br />

Wo was schmeckt<br />

Wie wäre es beispielsweise mit pikanten<br />

Kvarner Scampi, würzigem<br />

Pršut mit Ziegenkäse, getrüffelter<br />

Maronisuppe, Wildspargel-Risotto,<br />

Seeteufel aus dem Rohr, knusprig<br />

frittierte Sardellen, Schokosoufflé<br />

mit erstklassigem Olivenöl …?<br />

Ein Meister der regionalen Küche<br />

ist beispielsweise Slow-Food-<br />

Pionier Nenad Kukurin, der in den<br />

jahrhundertealten Mauern des stylishen<br />

und familiengeführten Boutique-Hotels<br />

in Kastav regionale<br />

Menüs und tolle Weine serviert.<br />

Täglich fangfrischer Adriafisch findet<br />

sich auf der Speisekarte der Konoba<br />

Tu Tamo in der Altstadt von<br />

Mošćenice genauso wie im Gourmet-Restaurant<br />

des Kvarner Palace<br />

in Crikvenica. Und im Restaurant<br />

Laurus in Opatija trifft die Tradition<br />

auf Moderne: Hier werden regionale<br />

Zutaten und Speisen mit<br />

viel Geschmack neu interpretiert.<br />

Natürlich gilt es auch, die gute<br />

alte Küche zu wahren: In der traditionellen<br />

Peka beispielsweise verschmelzen<br />

die Aromen von Lamm<br />

oder Fisch, Erdäpfeln und frischen<br />

Kräutern zum kulinarischen Hochgenuss.<br />

Die lange Wartezeit kann<br />

man sich ja mit einer Flasche<br />

Vrbnička žlahtina, dem berühmten<br />

Weißwein aus der Hochburg Vrbenik<br />

auf der Insel Krk, verkürzen.<br />

Besonders stilvoll gelingt das auf<br />

der Terrasse des Restaurants Navis<br />

im gleichnamigen Designhotel an<br />

der Opatija-Riviera mit Traumblick<br />

auf die vorgelagerten Inseln. <br />

è www.kvarner.hr<br />

Rezept-Tipp für 6 Personen<br />

Lachsfilet auf Wildspargel-Risotto mit Kirschtomaten,<br />

wie er im Kvarner Palace in Crikvenica auf den<br />

Teller kommt (siehe Abbildung links oben).<br />

Zutaten. Risotto: 1 Bund Wildspargel, 2 Jungzwiebel,<br />

240 g Aborio Risotto-Reis, 5 EL Olivenöl, 80 ml Weißwein,<br />

480 ml Gemüsefond. Lachsfilet: 150–180 g Lachsfilet pro<br />

Person. Dill, Salz und Kirschtomaten nach Belieben.<br />

Zubereitung Risotto. Spargel waschen, 2–3 cm vom Stiel<br />

abschneiden und gut putzen. Anschließend in 3–4 cm große<br />

Stücke schneiden. Jungzwiebel gemeinsam mit dem<br />

Spargel in etwas Olivenöl anschwitzen. Weißwein in einen<br />

Topf geben und langsam zum Kochen bringen. Arborio Risotto-Reis<br />

hinzufügen, mit dem Gemüsefond ablöschen<br />

und ca. 15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen,<br />

bis der Reis „al dente“ ist. Jungzwiebel und Spargel mit<br />

dem Risotto vermengen und 2 Minuten dünsten, bis es<br />

eine cremige Konsistenz ergibt. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft<br />

verfeinern und für 3 Minuten ziehen lassen.<br />

Zubereitung Lachs. Filets mit Dill und Salz auf beiden<br />

Seiten würzen. Kirschtomaten in Olivenöl kurz anbraten<br />

und mit einer Prise Zucker und Salz würzen. Nun die Filets<br />

je nach Größe und Dicke ca. 2–3 Minuten in etwas Olivenöl<br />

anbraten. Knoblauch und Petersilie hacken und mit Olivenöl<br />

vermengen. Den Risotto gemeinsam mit den Filets<br />

portionsweise anrichten. Kirschtomaten als Deko auf jedes<br />

Filet geben. Olivenöl mit Petersilie und Knoblauch über jedes<br />

Filet träufeln, heiß servieren.<br />

3/<strong>2018</strong> 23


Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Schöne Aussichten<br />

Leistungsschau. Heimspiel für<br />

ATAL NAUTIKA: Der slowenische<br />

Händler und Full Service-Anbieter<br />

für Motorboote und Yachten wird<br />

auf der Internautica International<br />

Boat Show in der Marina Portorož<br />

mit sechs besonderen Yachten für<br />

Aufsehen sorgen. Neben Greenline<br />

33, 39 und 48 werden auch eine<br />

Monte Carlo 5, eine Galeon 380 Fly<br />

und 550 Fly ausgestellt – auch das<br />

Dienstleistungsservice wird präsentiert.<br />

Die 23. Internautica geht vom<br />

17. bis 20 Mai über die Bühne, parallel<br />

dazu gibt es in der Bucht von<br />

Piran historische Yachten, Boote und<br />

Oldtimer zu bestaunen.<br />

è www.atal.si<br />

Atal Nautika zeigt<br />

auf der Internautica<br />

in Portoro‐ starke<br />

Präsenz.<br />

Foto: Shutterstock<br />

Spannend und entspannend<br />

Fortbildung in der Marina. Die<br />

auf Krk liegende Marina Punat, die<br />

älteste Marina Kroatiens, setzt in den<br />

Sommermonaten auf Entspannung<br />

und Fortbildung. Am zur Marina gehörenden<br />

Strand Medane können<br />

dreimal die Woche Geist und Körper<br />

Von der Yacht in der Marina Punat<br />

zum Yoga am Strand Medane.<br />

bei Trainings mit zertifizierten Yoga-<br />

Trainern beruhigt werden.<br />

Aufgeregter dürfte es bei den<br />

Segel kursen für Kinder zugehen, die<br />

auf Optimisten erste Erfahrungen<br />

auf See sammeln können. Darüber<br />

hinaus gibt es auch Grund- und Aufbausegelkurse<br />

auf dem H22, Elan 19<br />

und Elan 21.<br />

è www.marina-punat.hr<br />

Cranchi on Tour<br />

Test-Weekend. Cranchi tourt<br />

dieses Frühjahr mit einer Flotte von<br />

Neuheiten durch Europa und kommt<br />

damit sozusagen seinen Kunden<br />

auch geografisch näher. Eine Station<br />

der Cranchi Grand Tour wird der<br />

MYCN Sportboothafen in Linz sein,<br />

wo der Cranchi-Importeuer Top-<br />

Yacht bei dieser Gelegenheit sein<br />

großes AquaPalooza Fest steigen<br />

lässt – am 22. und 23. Juni werden<br />

nicht nur die feschen Motoryachten<br />

aus Italien, sondern auch Boote von<br />

Sea Ray, Boston Whaler, Invictus<br />

und Black Fin zu testen sein.<br />

è www.topyacht.eu<br />

In Linz zu testen:<br />

die Endurance 30.<br />

Die Yacht als<br />

Geldanlage<br />

Charterkauf. Die eigene Motor -<br />

yacht zu verchartern, damit das<br />

Schiff durch laufende Pflege und<br />

Wartung gut erhalten bleibt und sich<br />

vielleicht auch noch selbst finanziert<br />

– das ist die Idee hinter dem Charterkauf.<br />

Der deutsche Händler<br />

Yacht-Center hat sich auf die Betreuung<br />

solcher Yachten spezialisiert<br />

und bietet einen Full Service an. Das<br />

Unternehmen kümmert sich um das<br />

Chartergeschäft sowie die Pflege der<br />

Yacht und sorgt sogar dafür, dass das<br />

Schiff bei Eigennutzung voll ausgestattet<br />

und ablegebereit im Hafen<br />

liegt. Beratung (z. B. zu steuerlichen<br />

Vorteilen des Charterkaufes) gibt es<br />

natürlich auch.<br />

è www.yacht-center.de<br />

kai pohatschka<br />

Geschäftsführer von<br />

Yacht-Center.<br />

Foto: KK<br />

24 3/<strong>2018</strong>


Hanse handelt mit Kats<br />

Neuer Privilège-Vertrieb. Seit<br />

letztem Jahr gehört der französische<br />

Katamaran-Hersteller Privilège<br />

zur Firmengruppe der HanseYachts.<br />

Der Besitzerwechsel hat jetzt auch<br />

Auswirkungen im Handel: Ab sofort<br />

werden die Premium-Katamarane<br />

aus Les Sables-d’Olonne über das firmeneigene<br />

Vertriebsnetz HVG (Hanse<br />

Vertriebs GmbH) verkauft. Für<br />

Süddeutschland und Österreich zuständig<br />

ist die HVG-Niederlassung<br />

in Bernau am Chiemsee. Mit Privilège<br />

haben sich die Deutschen einen<br />

der renommiertesten Katamaran-<br />

Hersteller an Bord geholt, dessen<br />

Modellreihen wie die Segelkatamarane<br />

Serie 5, Serie 6 , Serie 7 sowie<br />

der Motorkatamaran Euphorie 5 ein<br />

Höchstmaß an Individualität bieten<br />

– jede Yacht wird nach Kundenwunsch<br />

gefertigt. Nächster Besichtigungstermin<br />

ist vom 27. April bis<br />

1. Mai in Palma de Mallorca, wo<br />

auf der 35. Palma International Boat<br />

Show die neue Serie 6 ausgestellt<br />

wird.<br />

è www.hanseyachtsvertrieb.de<br />

Die edlen Mehrrümpfer aus Frankreich<br />

werden am Chiemsee verkauft.<br />

Performance-Charter<br />

Gennaker- und Spinnaker -<br />

trainings bei Aichfeld Yachting.<br />

Aichfeld Yachting. Nicht nur ein<br />

Charterunternehmen, sondern auch<br />

ein professionelles Ausbildungsservice:<br />

In dieser Doppelfunktion hat<br />

Aichfeld Yachting in Kroatien auch<br />

zwei Salona Performance-Cruiser im<br />

Programm. Eine Salona 44 ist in der<br />

ACI-Marina Jezera und eine Salona<br />

380 in der Marina Baotić in Seget<br />

stationiert. Auf beiden Yachten werden<br />

heuer wieder die sehr gefragten<br />

Gennaker- und Spinnakertrainings<br />

angeboten. Ein 3-Tage-Training kostet<br />

€ 690,– und findet ab einer Teilnehmerzahl<br />

von vier Personen auf<br />

der Salona 380 statt. Mehr Teilnehmer<br />

haben auf der größeren Salona<br />

44 Platz. Termine gibt es auf Anfrage<br />

und nach indi vidueller Abstimmung.<br />

è www.aichfeld-yachting.at<br />

TECHNICAL DETAILS<br />

Length overall 8,85 m 29 ft<br />

Maximum speed up 100 km/h 55 kn<br />

Maximum engine output 500 HP 370 kW<br />

powered by<br />

KREISEL ELECTRIC<br />

Maximum capacity persons<br />

5 persons<br />

RUNABOUT CARBON<br />

JETZT PROBEFAHRT BUCHEN!<br />

WWW.SAY-YACHT.COM<br />

MADE IN GERMANY


Yacht selbst gemacht<br />

Pangäa<br />

Type<br />

Falco-36 (ft)<br />

Designer <br />

Van de Stadt Design<br />

Länge<br />

11,82 m<br />

Breite<br />

3,6 m<br />

Tiefgang<br />

1,6 m<br />

Werkstoff<br />

Aluminium-Magnesium-Legierung<br />

Segelfläche 79 m 2<br />

Ballast<br />

Blei, 3.700 kg<br />

Gesamtgewicht<br />

10 t<br />

Motor<br />

Perkins - Prima M60, 60 PS<br />

è www.jurkowitsch.com/pangaea<br />

26 3/<strong>2018</strong>


Die Realisierung<br />

eines Traumes<br />

1952 geboren, erlebte Herbert Jurkowitsch noch die karge Nachkriegszeit. Damals war sein Wille, ferne<br />

Länder per Segelboot zu bereisen, noch ein Wunschtraum. Mit 35 hatte er bereits die wichtigsten<br />

Schiffsführerbefähigungen in der Tasche und zahlreiche Törns mit Charteryachten auf dem Salzbuckel,<br />

als er sich seinem sehnlichsten Traum widmete: dem Bau der eigenen Segelyacht. Neun Jahre später war<br />

es soweit: Die Pangäa, eine Falco-36 nach den Entwürfen von Van de Stadt Design wurde auf Kiel gelegt.<br />

Über die Plansuche, über den Werdegang, über die Probleme und Hindernisse, über die menschlichen<br />

Höhen und Tiefen seines Herzensprojekts berichtet er ebenso sachlich wie herzlich in seinem Buch<br />

„Pangäa“ – als Inspiration für alle, die ebenfalls von einer selbstgebauten Yacht träumen. Eine Leseprobe.<br />

Text und Fotos Herbert Jurkowitsch<br />

Heute ist Krantermin! Für diese<br />

Aktion und dem anschließenden<br />

Landtransport ist<br />

von unserer Seite kaum mehr etwas<br />

hinzuzufügen. Unseren Teil haben<br />

wir geleistet und das Ergebnis ist<br />

nun auch für jedermann sichtbar<br />

geworden in Form eines Segelbootes<br />

– unserer Pangäa. Der Bootskörper<br />

überragt mit seinem Bug die<br />

Grundstücksgrenze. Man riecht<br />

sogar noch den neuen Anstrich.<br />

Das Boot selbst macht nun einen<br />

nackten Eindruck, denn es wurden<br />

alle vorspringenden und über das<br />

Deck ragenden Teile wie Reling,<br />

Bug- und Heckkorb sowie Badeleiter<br />

abmontiert. Zu groß wäre sonst<br />

die Gefahr der Beschädigung durch<br />

herabhängende Baumäste auf der<br />

langen Landreise bis zum Meer.<br />

Diese Vielzahl der Einzelteile wurde<br />

gekennzeichnet, beschriftet und<br />

mit dem zugehörigen Befestigungsmaterial<br />

in der Pflicht rutschfest<br />

und unverlierbar festgebunden.<br />

Pangäa ist reisefertig.<br />

Ein kleines Hindernis ist allerdings<br />

noch zu erledigen – der Akt<br />

des Kranens. Es sind nur wenige<br />

Meter auf dem Luftweg vom Baugerüst<br />

auf das Spezialfahrzeug zu<br />

überwinden.<br />

10.200 Arbeitsstunden<br />

Wir warten noch auf das Eintreffen<br />

von Freunden und Helfern. Jetzt<br />

liegt alles Geschick bei den Professionisten<br />

und nicht mehr in unserem<br />

Bereich. Nur das vorherrschende<br />

Gefühl ist ungewohnt und<br />

komisch. Liegen doch nun mehr<br />

als neun Jahre Bootsbau mit 10.200<br />

Arbeitsstunden vor. Ein Zeitraum<br />

ausgefüllt selbständigen Tuns. Das<br />

Kranen selbst und der Abtransport<br />

erfolgen dann für unser Empfinden<br />

einprägsam und spektakulär, aber<br />

unproblematisch in der Handlung.<br />

Pangäa ist nun schon unterwegs<br />

und ich gab ihr noch einen Klaps<br />

auf das Hinterteil, als sie wegfuhr.<br />

Sie hinterlässt jetzt viel Platz im<br />

Garten. Ungewohnt dieser plötz-<br />

Herbert Jurkowitsch<br />

ist Segler, Bootsbauer<br />

und Buchautor aus<br />

Weikendorf.<br />

cad-design@tele2.at<br />

Neun Jahre Bootsbau<br />

im Garten in Niederösterreich<br />

– und die<br />

ganze Familie hilft<br />

fleißig mit.<br />

3/<strong>2018</strong> 27


Yacht selbst gemacht<br />

lich so große Raum um mich und<br />

ich empfinde Traurigkeit, Einsamkeit<br />

und Leere. So habe ich mir<br />

das Finale aber nicht vorgestellt,<br />

obwohl ich zutiefst zufrieden bin.<br />

Vielleicht bin ich auch etwas überdreht,<br />

sensibel und überempfindlich<br />

anlässlich der vielen Ereignisse<br />

in den letzten Tagen. Ich bin unendlich<br />

müde, möchte die Augen<br />

schließen, möchte abschalten, kann<br />

aber nicht. Ich muss noch Werkzeug<br />

für Pangäas erste Fahrt einpacken.<br />

Ersatzteile warten noch immer<br />

auf das Verstauen in das Auto.<br />

Habe ich wirklich an alles gedacht,<br />

auch nichts vergessen? Schließlich<br />

lege ich mich dann doch nieder,<br />

um zu ruhen. Schlaf finde ich aber<br />

indes leider nicht, zu viele Gedanken<br />

kreisen im Kopf herum.<br />

Meine Gattin Elfi hat heute auch<br />

noch ihre letzten Arbeitsstunden<br />

vor unserem Urlaub abzuleisten<br />

und kommt am Abend auch nicht<br />

gerade ausgeruht nach Hause.<br />

Eine Kleinigkeit essen, mehr nicht.<br />

Wir haben kaum mehr als zwei<br />

Stunden Zeit bis zur geplanten<br />

Abfahrt, wollen wir doch frühmorgens<br />

in der kleinen Hafenstadt<br />

Koper in Slowenien sein, wo dann<br />

Pangäa letztlich in das ihr angestammte<br />

Element kommen soll.<br />

Wieder hinlegen und ich finde<br />

letztlich doch noch eine Stunde<br />

Schlaf. Elfi schläft leichter ein.<br />

Dann das Läuten des Weckers. Wir<br />

kommen nur langsam auf Touren<br />

und erwachen erst gänzlich, als wir<br />

im Auto sitzen, um Pangäa hinterherzufahren,<br />

die ganze Nacht<br />

durch. Andreas, unser Sohn, ist<br />

schon ein Stück voraus.<br />

Elfi schläft nun schon einige Zeit<br />

neben mir im Wagen. Das monotone<br />

Motorengeräusch wirkt beruhigend.<br />

Das Licht des Gegenverkehrs<br />

blendet mich und ich habe Mühe,<br />

meine Augen offenzuhalten und<br />

mich auf das Fahren zu konzentrieren.<br />

Schließlich gebe ich auf, kann<br />

nicht mehr fahren und bleibe stehen.<br />

Viel zu gefährlich, denn ich<br />

habe bereits Sehstörungen. Fahrerwechsel.<br />

Die schmerzenden Augen<br />

geschlossen halten tut gut. Eine<br />

Stunde, dann fahre ich wieder.<br />

Es ist längst hell, als wir die Marina<br />

in Koper um etwa acht Uhr<br />

morgens erreichen. Andreas ist<br />

schon eine Stunde vor uns angekommen<br />

und war sicherlich sehr<br />

schnell unterwegs.<br />

Kranen in Koper<br />

Wohlbehalten ruht Pangäa auf dem<br />

Riesenfahrzeug. Festgegurtet und<br />

in einer fremden Umgebung. Ich<br />

gehe eine Inspektionsrunde um das<br />

Gefährt. Alles ist unversehrt. Ein<br />

Lob dem Transporteur. Nach einer<br />

Stunde Wartezeit, die wir ohnehin<br />

bitter nötig haben, um uns einigermaßen<br />

zu akklimatisieren, kommt<br />

Leben in das Geschehen. Die<br />

Mannschaft des Travellifts ist<br />

angekommen und auch Pangäas<br />

Chauffeur ist nach seiner Pause<br />

wieder da. Wir lösen die Haltegurte,<br />

schlagen die Holzklötze los<br />

und versuchen, unsere steigende<br />

Nervosität zu überspielen.<br />

Der Arbeitsvorgang des<br />

Travellifts mag für Unbeteiligte<br />

trivial sein, für uns ist es allerdings<br />

ein Hochgefühl und nur<br />

schwer in Worte zu kleiden.<br />

Andreas läuft mit Kamera um<br />

den Kran herum, um möglichst<br />

viele Momente zu verewigen.<br />

Elfi sitzt auf einem Poller, betrachtet<br />

die Situation aus siche-<br />

Die Pangäa überragte<br />

nach 10.200 Arbeitsstunden<br />

mit ihrem<br />

Bug sogar die Grundstücksgrenze.<br />

„Sollte ich nicht jubeln, klatschen, heulen, wie irre<br />

herumlaufen und jeden vor Freude umarmen?“<br />

Pangäa<br />

Die Realisierung eines<br />

Traumes – oder: Wir<br />

bauten ein Segelschiff.<br />

Buch von Herbert Jurkowitsch<br />

(248 Seiten<br />

mit Fotos, Zeichnungen,<br />

Plänen, Daten, Ausrüstung<br />

…), erhältlich als<br />

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28 3/<strong>2018</strong>


er Entfernung. Was sie wohl<br />

denken mag? Ich selbst fühle in<br />

diesen entscheidenden Minuten<br />

nicht das, was ich in all den Jahren<br />

der Bauzeit vermeinte fühlen<br />

und empfinden zu müssen.<br />

Sollte ich nicht jubeln, klatschen,<br />

heulen, wie irre herumlaufen,<br />

jeden vor Freude umarmen und<br />

an meinem Glück teilhaben lassen?<br />

Nichts von dem trifft zu<br />

und alles Reale erscheint mir wie<br />

in traumwandlerischer, entrückter<br />

Vision.<br />

Pangäa im Wasser<br />

Als der Kiel die Wasserfläche<br />

berührt, durchdringt und langsam<br />

versinkt, als der Rumpf<br />

eintaucht und sich die Krangurte<br />

entspannen, ist der Bann<br />

gebrochen und ich erwache<br />

aus meiner Lethargie. Pangäa<br />

schwimmt, ist ein eigenständiges<br />

Wesen und nicht mehr ein<br />

lebloser Körper. Pangäa bewegt<br />

sich, schaukelt und wird nur<br />

noch von den losen Kranverbindungen<br />

in Position gehalten.<br />

Erstmals besteigen wir das<br />

schwimmende Schiff und prüfen<br />

das Schiffsinnere, die Wellendichtung,<br />

Ruderschaftdichtung,<br />

Bilge und Seeventile. Alles<br />

trocken, aber wir wollen abwarten.<br />

Mit dem Kranführer ist abgemacht,<br />

eine Stunde lose hängenzubleiben.<br />

Sicher ist sicher!<br />

Wir können unser Glück<br />

kaum fassen, denn das Boot<br />

schwimmt gerade und auf der<br />

Sollwasserlinie. Als selbst nach<br />

abgelaufener Wartestunde von<br />

überall die Frohbotschaft<br />

„Dichtheit“ gemeldet wird,<br />

ist unsere Freude perfekt. Wir<br />

verholen Pangäa nach vorne,<br />

um wieder Platz im Kranbereich<br />

zu machen und genießen<br />

die plötzliche Erleichterung in<br />

stiller Zufriedenheit.<br />

Von nun an folgen vier harte<br />

Arbeitstage unter südlicher<br />

Sonne, in denen wir die Seereling<br />

montieren, die Maste stellen,<br />

die Bäume anbringen, Segel<br />

anschlagen, Leinen einscheren.<br />

Den ganzen Tag über wird<br />

gearbeitet, gebohrt, gesägt,<br />

geschraubt, gehämmert und<br />

verstaut. Manchmal hilft auch<br />

ein herzhaftes Fluchen über<br />

Unzulänglichkeiten hinweg.<br />

Mit Schwinden des letzten Tageslichts<br />

wird auch das Werkzeug<br />

weggelegt und wir gehen<br />

übermüdet in die Stadt um zu<br />

essen. Und um Bier zu trinken!<br />

Aber immer haben wir das<br />

neue, für uns unglaubliche Bild<br />

vor Augen: Pangäa im Wasser,<br />

Pangäa längsseits an der Hafenmole,<br />

Pangäa vor mediterraner<br />

Silhouette und nicht<br />

mehr im Garten mit Blick auf<br />

Blumenbeet, Birke und Vogelhäuschen,<br />

Nachbars Garage<br />

und dahinter aufgereihten,<br />

standhaften Gartenzwergen. <br />

Pangäa vor mediterraner<br />

Silhouette und nicht<br />

mehr im österreichischen<br />

Garten mit Blick auf<br />

Blumenbeet, Birke und<br />

Nachbars Garage.<br />

Leinen los los und und ab ab aufs Wasser!<br />

AUT18089 / 0418<br />

AUT18089 / 0418<br />

Wien Wien · Tel. · Tel. +43 +43 1 710 1 710 92 92 22 22 · · pantaenius.at


Mikronesien/Yap<br />

Steingeld<br />

und Betelnüsse<br />

Steinreich und dennoch nicht vermögend zu sein ist ein neuzeitliches Schicksal für die<br />

Menschen von Yap, die Betelnuss aber hat bis heute bei der männlichen Bevölkerung<br />

nichts an Wert eingebüßt. Der Stellenwert der Frauen war und ist immer noch nicht<br />

sehr hoch. Für etwas Anerkennung tanzen, schreien und schwingen sie den Bambusstock<br />

genauso wie vor hundert Jahren auch. Und die Götter? Alle verrückt.<br />

Text Wolfgang Hausner<br />

Foto: Shutterstock<br />

30 3/<strong>2018</strong>


Auf Yap liegt das Geld<br />

sprichwörtlich auf der Straße:<br />

altes Steingeld mit Loch in der<br />

Mitte für den Bambusstock.<br />

Kaum war das Atoll von Ifalik<br />

hinter dem Horizont<br />

versunken, meldete der<br />

Zeitsender WWV auf Hawaii<br />

das tropische Tief W1 östlich<br />

von uns. Mikronesien und Taifune<br />

gehören zusammen wie Pech und<br />

Schwefel, verwunderlich war nur,<br />

dass wir bis jetzt verschont geblieben<br />

waren. Dieser Sturm war zwar<br />

noch 200 Seemeilen entfernt, drohte<br />

uns aber aufgrund seiner hohen<br />

Marschgeschwindigkeit in Kürze<br />

einzuholen.<br />

Umzukehren wäre sinnlos gewesen,<br />

lfalik bot keinen sicheren Ankerplatz.<br />

Hier jedoch, auf dem offenen<br />

Meer, konnten wir ausweichen<br />

und lebensnotwendigen Seeraum<br />

gewinnen. Unter Vollzeug segelten<br />

wir nach Süden. Jede Stunde auf<br />

diesem Kurs würde unseren Abstand<br />

zum Zentrum des Sturms<br />

vergrößern, der sich nördlich von<br />

uns vorbeischrauben sollte.<br />

In der Nacht begann es zu regnen<br />

und nach einer kurzen Flaute<br />

kam der Wind böig aus dem Süden<br />

zurück – wir waren in den Außenbereich<br />

des kreisenden Windsystems<br />

geraten. Unter gerefftem<br />

Groß- und Sturmvorsegeln kämpfte<br />

sich Taboo III weiter, und je<br />

schriller der Wind durch das Rigg<br />

pfiff, desto mehr befürchtete ich,<br />

dass ich die Situation vielleicht<br />

doch nicht so ganz im Griff hatte,<br />

wie ich dachte. In den frühen Morgenstunden<br />

erreichte das Barometer<br />

seinen Tiefpunkt. Der Wind<br />

heulte unverändert stark um uns<br />

herum, aber von jetzt an konnte es<br />

eigentlich nur noch besser werden.<br />

Tatsächlich war der Spuk mittags<br />

vorbei, lediglich der hohe Schwell<br />

erinnerte noch an die unangenehme<br />

Nacht.<br />

Kasten und Jeans<br />

Im Gegensatz zu den Atollen, die<br />

wir bisher besucht hatten, ist Yap<br />

vulkanischen Ursprungs. Erst beim<br />

Näherkommen erkannten wir, dass<br />

die beiden einzelnen Bergspitzen<br />

eine Insel bildeten, auf der eine<br />

Ansammlung großer Gebäude<br />

die Hauptstadt Colonia bildete.<br />

In dem winzigen Hafenbecken lag<br />

Taboo III praktisch mitten in der<br />

Stadt. Vor uns lagen moderne Bauten<br />

und Lagerschuppen, während<br />

achteraus ein armseliges Pfahldorf<br />

an der Wasserkante klebte. Fast<br />

jede dieser ineinander verschachtelten<br />

Behausungen hatte eine<br />

Fernsehantenne auf dem rostigen<br />

Wellblechdach verspannt.<br />

Auf der Straße liefen Männer in<br />

westlicher Kleidung herum und<br />

Mädchen in Jeans, was in vielen<br />

Teilen Mikronesiens einem Skandal<br />

gleichgekommen wäre. Andererseits<br />

sahen wir auf dem Hafengelände<br />

auch zwei junge Frauen,<br />

die nur ihren Lava-Lava trugen,<br />

wie wir es schon von Lamotrek<br />

und Ifalik gewohnt waren. Sie<br />

zerlegten eine ausgediente Palette<br />

und schleppten dann das Brennholz<br />

in Richtung des Pfahldorfes.<br />

Freunde in Ifalik hatten uns<br />

schon davon erzählt: Madrich, das<br />

Pfahldorf, ist der einzige Platz, der<br />

Besuchern, die von den Atollen<br />

kommen, als Bleibe zur Verfügung<br />

steht. Sie passen einfach nicht in<br />

das komplizierte Kastensystem und<br />

rangieren daher zuunterst. Sie dürfen<br />

zwar durch die Stadt trippeln,<br />

nicht aber an Land leben oder die<br />

umliegenden Dörfer betreten. Viele<br />

Atoll-Bewohner haben hier einen<br />

Job gefunden und leben permanent<br />

in diesem Blech slum zwischen<br />

Hoch- und Niedrigwasser.<br />

In Lamotrek hatten uns Leute gebeten,<br />

einen Brief bei Verwandten<br />

abzugeben. Auf schwankenden Stegen<br />

fragten wir uns zu der Familie<br />

durch und stießen dabei überraschenderweise<br />

auf einen Betelnuss<br />

kauenden Peter Ubemal. Auch er<br />

durfte trotz seines Regierungspostens<br />

aufgrund seiner Atoll-<br />

Herkunft nur hier absteigen. Sein<br />

geflochtenes Täschchen, in dem er<br />

wie jeder andere Mann die Betelnüsse,<br />

Kalk und Pfefferblätter mit<br />

Nordpazifik<br />

Kanif<br />

Magachgil<br />

0 sm 25<br />

Ruun’uW<br />

Yap<br />

Rumung<br />

Colonia<br />

Wolfgang Hausner<br />

ist Weltumsegler,<br />

Schriftsteller und<br />

<strong>ocean7</strong>-Autor. Derzeit<br />

weilt er mit seiner<br />

Taboo III, einem<br />

18-Meter-Katamaran,<br />

auf den Philippinen im<br />

Südchinesischen Meer.<br />

wolfgang-hausner.com<br />

138°10‘ E<br />

Maap<br />

Gagil-Tomil<br />

9°30’ N<br />

3/<strong>2018</strong> 31


Mikronesien/Yap<br />

sich herumtrug, hatte auch eine<br />

andere Form als die der Städter. Es<br />

war einfach und ohne Verzierung.<br />

So waren die Männer der Outer Islands<br />

auf einen Blick zu erkennen.<br />

mörser statt zähne<br />

Yap proper, wie die bergige Inselgruppe<br />

genannt wird, ist für Anthro<br />

pologen aufgrund der komplizierten<br />

menschlichen Beziehungen<br />

eine wahre Fundgrube, die aber<br />

auch zum Alptraum werden kann.<br />

Das komplizierte Gefüge von drei<br />

Kasten mit einundzwanzig (!) Unterteilungen<br />

beginnt zwar langsam<br />

zu bröckeln und auch die Macht<br />

der Chiefs geht zurück, dennoch<br />

herrscht hier eine strenge archaische<br />

Struktur, die es zu erforschen<br />

lohnt. Doch allzu gerne wird den<br />

Völkerkundlern der größte Blödsinn<br />

verkauft. So schnappte der<br />

Pastor einmal auf, wie ein junger<br />

Mann damit prahlte, dass man den<br />

Weißen erzählen kann, was man<br />

will, sie glauben einfach alles.<br />

Das Kastensystem beherrscht<br />

zwar das tägliche Leben, doch<br />

beim Betelnusskauen gibt es keine<br />

Schranken. Männer wie Frauen tun<br />

es von Kindheit an bis ins Grab,<br />

und wer im Alter keine Zähne<br />

mehr hat, ersetzt diese durch einen<br />

Mörser.<br />

Auch Ausländer frönen dieser<br />

Sucht. Einer davon war Alex, allgemein<br />

als „The Crazy Russian“ bekannt.<br />

Er kam schon vor Jahrzehnten<br />

nach Yap, heiratete ein lokales<br />

Mädchen, war Bergungstaucher<br />

und reparierte jetzt in seinem Ruhestand<br />

Außenborder. Ein netter<br />

Typ, mit dem man reden konnte.<br />

Wenn andere Männer zur Zigarette<br />

greifen, holt er aus seinem Täschchen<br />

eine grüne Nuss, halbiert sie,<br />

streut das weiße Kalkpulver drauf,<br />

wickelt sie in ein<br />

Pfefferblatt ein und<br />

schiebt sich den<br />

nicht gerade<br />

kleinen Happen<br />

in den<br />

Mund. Erst<br />

durch den Speichel<br />

entsteht dann diese markante<br />

knallrote Farbe, die im Laufe der<br />

Zeit einem passionierten Kauer<br />

die Zähne schwarz färbt.<br />

taube nuss, roter Fluss<br />

„Möchtest du’s auch versuchen?“,<br />

fragte er mich einmal. Ja, warum<br />

nicht – lieber seine Nuss nehmen als<br />

die eines Einheimischen, die einem<br />

Ausländer gerne eine Überdosis von<br />

ungelöschtem Kalk und damit ein<br />

verbranntes Maul verpassen.<br />

Ich kaute gründlich, denn ich<br />

wusste sofort, dass ich das ein<br />

zweites Mal nicht probieren würde.<br />

Die unreifen Früchte der<br />

Betelnusspalme werden<br />

kleingehackt und gekaut.<br />

Dazu werden sie<br />

in mit gelöschtem Kalk<br />

bestrichene Blätter<br />

gerollt, die nicht von<br />

der Betelpalme, sondern<br />

vom Betelpfeffer<br />

stammen. Wegen des<br />

bitteren Geschmacks<br />

werden häufig Gewürze<br />

wie Pfefferminze,<br />

Lakritze oder auch<br />

Kautabak beigefügt.<br />

32 3/<strong>2018</strong>


Fotos: Wolfgang Hausner (3), Shutterstock (3), Ben Mieremet (1)<br />

Links oben: zerschossenes Zero-<br />

Wrack auf der alten Flugpiste<br />

von Yap.<br />

Links Mitte: Die Mädchen in<br />

den Dörfern haben nicht viel<br />

zu lachen – darum tanzen und<br />

schreien sie umso stärker.<br />

Links unten: Colonia, die Hauptstadt<br />

von Yap.<br />

Rechts oben: die Ruhe nach<br />

dem Sturm – die Taboo III<br />

(Bild unten) hat in Mikronesien<br />

viele Höhen und so manches<br />

Tief erlebt.<br />

Ein widerlicher Geschmack wurde<br />

mir von meinen Nerven gemeldet,<br />

der aber bald durch das sich im<br />

Mund ausbreitende taube Gefühl<br />

verwischt wurde. Gleichzeitig<br />

schalteten meine Speicheldrüsen<br />

auf Vollgas. Jetzt wusste ich auch,<br />

warum so vielen Genießern oft ein<br />

rotes Rinnsal aus den Mundwinkeln<br />

läuft: Sie spüren es gar nicht.<br />

Obwohl meine Nuss sicherlich<br />

noch mehr hergegeben hätte,<br />

spuckte ich sie aus. Ich konnte dem<br />

Ritual beim besten Willen nichts<br />

Positives abgewinnen. Außerdem<br />

war ich überzeugt, dass sich die<br />

mündliche Betäubung bei längerem<br />

Genuss über den ganzen Körper<br />

und auch das Gehirn ausbreitet.<br />

Nur so ist die stundenlange<br />

Bewegungslosigkeit zu erklären,<br />

mit der viele Leute vor Geschäften<br />

oder wo es sich gerade ergibt, herumliegen.<br />

Japaner – hero oder Zero?<br />

Außerhalb der Stadt Colonia bot<br />

Yap ein ganz anderes Bild. Alte<br />

Tradition, wo man hinblickte, sei es<br />

die Bauweise der kunstvollen Männerhäuser<br />

oder die voluminösen<br />

Grasröcke würdiger Frauen. Überall<br />

lag das Steingeld herum, von<br />

knie- bis übermannshoch. Alle mit<br />

einem Loch in der Mitte, damit sie<br />

mit Hilfe eines durchgesteckten<br />

Bambusrohres getragen werden<br />

24h HelpLine: 00385 919 112 112<br />

www.sea-help.eu<br />

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in Europa


Mikronesien/Yap<br />

konnten. Das einstige Zahlungsmittel<br />

ist nur mehr eine allgegenwärtige<br />

Kuriosität. Trotzdem hat<br />

jede dieser Scheiben einen Besitzer.<br />

In Gilman, dem fruchtbarsten<br />

Teil des Archipels, säumen Hecken<br />

von Hibiskus-Sträuchern die engen<br />

Straßen, die sich durch Obstplantagen<br />

winden. Und überall stehen<br />

Betelnusspalmen, schließlich muss<br />

ja ein Heer von 10.000 Kauern täglich<br />

versorgt werden.<br />

In dieser Gegend befindet sich<br />

auch ein altes Flugfeld aus der japanischen<br />

Zeit. An und für sich nichts<br />

Aufregendes, aber auf der grasüberwucherten<br />

Piste stehen noch die<br />

Wracks von zwei Mitsubishi A6M<br />

„Zero”-Kampfflugzeugen herum. Je<br />

nach Betrachtungsweise ist eigentlich<br />

ganz Mikronesien ein Freiluftmuseum<br />

oder übersät mit Kriegsmüll.<br />

Egal wie – diese einmotorigen<br />

Flugzeuge haben eine magnetische<br />

Anziehungskraft auf japanische<br />

Touristen, die heroisch Kriegsandenken<br />

sammeln. Dagegen spricht<br />

nur die Abneigung der Yap-Leute<br />

gegen die Japaner, die während<br />

i hrer Besatzung mit harter Hand<br />

regierten und auch nicht davor zurückschreckten,<br />

wertvolles Steingeld<br />

zu zerschlagen, um die Einheimischen<br />

auf Zack zu bringen. Wir<br />

erfuhren, dass einem Japaner, der<br />

Teile der Maschinen kaufen wollte,<br />

beim ersten Besuch das Leihauto<br />

verbrannt, es im Jahr darauf bei<br />

Niedrigwasser ins Meer geschoben<br />

und er selbst beim letzten Mal verprügelt<br />

wurde. Jetzt erwarte man<br />

gerade seinen nächsten Besuch.<br />

Stille nach dem Geschrei<br />

Durch Freunde bekamen wir etwas<br />

Einblick in das Leben der umliegenden<br />

Dörfer. Besonders die Tänze<br />

öffneten uns die Augen. Wer<br />

hätte je gedacht, dass man dabei<br />

sitzen kann? Anscheinend ganz<br />

normal für die Männer von Yap.<br />

Nicht so aber für die Mädchen, die<br />

Stöcke schwingend herumhopsten<br />

und sich die Seele aus dem Leib<br />

schrien. Kein Wunder, das weibliche<br />

Geschlecht hat eine sehr untergeordnete<br />

Stellung in der ohnehin<br />

komplizierten Rangordnung, und<br />

vielleicht fungierte dieser aggressive<br />

Tanz als ein natürliches Überdruckventil<br />

für ihren Frust?<br />

Unser letzter Stopp in Yap und<br />

zugleich in Mikronesien waren die<br />

unbewohnten Ngulu-Inseln. Sie<br />

liegen nur 70 Seemeilen von Colonia<br />

entfernt, aber der Unterschied<br />

hätte nicht größer sein können. Ein<br />

dichter Palmenwald wiegte sich im<br />

Wind, Seevögel kreischten um uns<br />

herum und das klare Wasser lud<br />

zum Hineinspringen ein. Am<br />

Sandstrand waren die breiten Spuren<br />

von Seeschildkröten zu erkennen,<br />

die sich hochgerobbt hatten,<br />

um ihre Eier zu vergraben. <br />

„ Es sind Plätze wie diese, die in ihrer abgeschiedenen<br />

Schönheit, egal, ob sie im Pazifik oder Indischen Ozean<br />

liegen, immer in Erinnerung bleiben und den Wunsch<br />

erwecken, mehr dieser Eilande zu entdecken.“<br />

Fotos: Wolfgang Hausner (1), Shutterstock (1)<br />

Links: Wem die Hauptstadt<br />

Colonia zu laut ist, der<br />

flüchtet auf eines der vielen<br />

unbewohnten Eilande<br />

von Yap – z. B. auf die<br />

Ngulu-Inseln.<br />

Rechts: Moderne aus der<br />

Stadt trifft auf ländliche<br />

Tradition.<br />

34 3/<strong>2018</strong>


Luxus-Segeln mit Gewinn<br />

Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Crewed Charter. Während die<br />

meisten Flottenbetreiber in Kroatien<br />

noch immer auf Bareboat Charter<br />

mit Monohulls von 30 bis 50 Fuß<br />

und Katamaranen von 40 bis 45 Fuß<br />

setzen, haben sich einige wenige mit<br />

sehr großem Erfolg auf Crewed<br />

Charter konzentriert.<br />

„Crewed Charter beginnt heute<br />

bei Katamaranen ab 45 Fuß und ab<br />

50 Fuß bei Monohulls“, so Franz<br />

Schillinger, Geschäftsführer von<br />

Master Yachting Österreich.<br />

Er betont, dass das Yacht-Investment<br />

in diesem Segment für Menschen<br />

mit größerem Portemonnaie<br />

sehr attraktiv geworden ist. Besonders<br />

bei einem Budget für Yachten<br />

von 1,5 bis 4,5 Millionen Euro sei<br />

diese Form des Yacht-Investments<br />

ideal. „Anleger sparen durch die<br />

gewerbliche Nutzung die Mehrwertsteuer<br />

für Schiff und Betrieb,<br />

je nach Schiffstype und Modell ist<br />

auch die Rendite höchst interessant<br />

neben der Tatsache, eine Yacht zu<br />

besitzen und auch selbst nutzen zu<br />

können“, so Franz Schillinger.<br />

So wurde bereits 2012 mit Adriatic<br />

Sailing in Kaštela als Partner<br />

eine Lagoon 560 im Charter erfolgreich<br />

platziert. Der Katamaran kostete<br />

damals rund eine Million Euro,<br />

bis einschließlich 2017 konnten im<br />

Gegenzug rund 100.000 Euro jährlich<br />

an Nettoeinnahmen erwirtschaftet<br />

werden. „Bei einer Eigennutzung<br />

von vier Wochen pro Jahr,<br />

welche dem Investor, hätte er so ein<br />

Schiff selbst gechartert, um die<br />

80.000 Euro pro Jahr gekostet hätte,<br />

eine durchaus sinnvolle Investition“,<br />

sagt Franz Schillinger.<br />

Das Beispiel hat Schule gemacht:<br />

2015 hat sich ein Anleger für eine<br />

Lagoon 560 entschieden, 2017 folgte<br />

die erste Lagoon 620, Anfang<br />

<strong>2018</strong> kamen zwei weitere Lagoon<br />

620 dazu. Sie alle sind heuer bereits<br />

für 18 Wochen gebucht – samt<br />

Crew, bestehend aus Captain und<br />

Deckhand/Hostess, auf Wunsch ist<br />

auch ein Koch an Bord. Erfolg wird<br />

nachgeahmt, so bietet Ocean Sailing<br />

House ebenfalls in der Marina<br />

Kaštela eine „crewed“ Lagoon<br />

560 sowie die brandneue Beneteau<br />

Oceanis 51.1 an. Die kroatische<br />

Master Yachting in der D-Marin<br />

Sukošan ist auch auf den Zug aufgesprungen<br />

und hat seit 2017 zwei<br />

Lagoon 52 im Charter (10.000 bis<br />

18.000 Euro/Woche zzgl. Crew).<br />

Alle drei Anbieter verbindet der<br />

Service der Superlative. Die Gäste<br />

werden z. B. mit VIP-Transfer vom<br />

Flughafen abgeholt. In der Marina<br />

werden sie direkt zur Yacht geführt,<br />

um das Gepäck kümmert<br />

sich das Basispersonal. Bei Begrüßungsdrinks<br />

und Gourmet-Snacks<br />

werden die Formalitäten erledigt –<br />

und schon geht’s los!<br />

Information und Buchung unter<br />

è www.masteryachting.com<br />

Franz Schillinger<br />

übernahm 2011 gemeinsam<br />

mit seinem<br />

Geschäftspartner Peter<br />

Schmid Master Yachting<br />

Österreich.<br />

Luxus-Crewed-Charter:<br />

VIP-Transfer (ohne<br />

Umweg zum Check-in-<br />

Office) zur Luxusyacht,<br />

wo die Crew bereits mit<br />

Begrüßungsdrinks und<br />

Gourmet-Snacks wartet.<br />

Nach kurzer Erledigung<br />

der Formalitäten kann der<br />

Traumurlaub beginnen.<br />

DIE RICHTIGEN CHARTER-VERSICHERUNGEN<br />

Gute Agenturen empfehlen YACHT-POOL Charterversicherungen, weil Sie von der praxisnähe der Deckungskonzepte<br />

und der Schadenabwicklung überzeugt sind.<br />

Durch die praxisnahe Produktentwicklung und Schadenabwicklung ist YACHT-POOL seit Jahren Marktführer und damit<br />

die Nummer 1 auf dem Gebiet der Charterversicherungen in Europa.<br />

YACHT-POOL Deutschland | Schützenstraße 9 | D-85521 Ottobrunn | Telefon: + 49 89 / 74 67 34 80 | Email: skipper@yacht-pool.de<br />

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Wassermach<br />

je modularer,<br />

desto besser<br />

Früher waren Wassermacher nur für Langfahrtsegler interessant, denn wer nur<br />

im Urlaub ein paar Wochen pro Jahr unterwegs war, konnte zwischendurch in<br />

Häfen und Marinas allerorts bequem die Wassertanks auffüllen. Bedingt durch<br />

Klimawandel und trockene Sommer im Mittelmeerraum wird es aber zusehends<br />

schwieriger, Wasser zu tanken. Ein Wassermacher schafft da Abhilfe.<br />

Text und Fotos Birgit Hackl und Christian Feldbauer<br />

36 3/<strong>2018</strong>


Süßwasser ist oft auch zu<br />

Lande ein kostbares Gut.<br />

er –<br />

Ein verantwortungsbewusster<br />

Umgang mit den begrenzten<br />

Wasserkapazitäten<br />

an Bord gehört zum<br />

Bootsurlaub dazu. Doch eine allzu<br />

strikte Rationierung kann auch die<br />

gutmütigste Crew zur Meuterei<br />

treiben. Wenn man ausgedehnte<br />

Törns macht und durchgehend längere<br />

Zeit auf dem Boot verbringt,<br />

bringt ein Wassermacher Komfort<br />

und Unabhängigkeit, da die ständige<br />

Suche nach Auftankmöglichkeiten<br />

entfällt. Sind hingegen nur kurze<br />

Aufenthalte auf dem Boot der<br />

Normalfall, macht die Anschaffung<br />

eines Wassermachers natürlich wenig<br />

Sinn, denn vor jeder Stehzeit<br />

muss ein solches Equipment mit<br />

Chemikalien konserviert werden.<br />

Platz da?<br />

Schaut man sich die Hochglanzbroschüren<br />

der verschiedenen<br />

Wassermacherfabrikate durch,<br />

sieht man an eine Wand geschraubte<br />

Einheiten, alle Teile sind leicht<br />

erreichbar und mit kurzen Rohren<br />

elegant verbunden. Wassermacher-<br />

Produzenten scheinen davon auszugehen,<br />

dass alle ihre Kunden<br />

Superyachten besitzen, auf denen<br />

ihr Gerät eine kleine Kabine ganz<br />

für sich alleine haben wird. Oder<br />

Wassermacher: Tipps für Planung und Installation<br />

Wenn eine lange Membran nirgendwo hinpasst, kann man<br />

kurze (aber leider teurere) Membranen erwägen. Es zahlt<br />

sich aus, gleich ein paar Extrameter Druckschläuche und<br />

andere Schläuche zu bestellen, falls man die Komponenten<br />

aufteilen muss.<br />

Während des Einbaus sollte man nicht<br />

allzu weit vom nächsten Baumarkt<br />

ankern/anlegen, weil sicher noch<br />

ein paar unvorhergesehene Kleinigkeiten<br />

zu besorgen sind. Man sollte<br />

die Schlauchver bindungen so kurz<br />

wie möglich halten, denn lange<br />

Schläuche auf der Saugseite belasten<br />

die Pumpe un nötig.<br />

Um bei 12-Volt-Systemen Spannungsabfall<br />

zu vermeiden, sollte man kurze<br />

Kabel mit großem Durchmesser verwenden.<br />

3/<strong>2018</strong> 37


Wassermacher<br />

warum sonst schrauben sie relativ<br />

kleine Teile wie Pumpen, Membranen<br />

und sogar Instrumente<br />

auf große, sperrige Platten? Eigner<br />

kleinerer Yachten, die auch den<br />

Komfort und die Unabhängigkeit<br />

genießen möchten, die ein Wassermacher<br />

mit sich bringt, müssen<br />

beim Einbau schon sehr kreativ<br />

sein, um alle Komponenten im nur<br />

begrenzt vorhanden Raum an Bord<br />

unterzubringen.<br />

Als unser neuer Spectra-Wassermacher<br />

(Cape Horn Xtreme) geliefert<br />

wurde, erschreckte uns schon<br />

die Größe der Transportkiste sehr,<br />

denn diese passte gerade noch in<br />

unser Dinghi. Ursprünglich hatten<br />

wir geplant, die Hauptpumpe mit<br />

den beiden kurzen Membranen in<br />

ein Lebensmittelschapp im Salon<br />

einzubauen, aber dieses stellte sich<br />

als zwei Zentimeter zu kurz heraus.<br />

Als nächstes erwogen wir, einen<br />

unserer Aluminium-Wassertanks<br />

aufzuschneiden, doch eine Seite<br />

des zweigeteilten Tanks war einen<br />

Tick zu niedrig und die andere<br />

einen Hauch zu schmal.<br />

Wasser marsch!<br />

Wir hatten in weiser Voraussicht<br />

Druckschläuche mitbestellt für<br />

den Fall, dass wir die Pumpe und<br />

die Membranen separat würden<br />

montieren müssen, und wir waren<br />

schon dabei, die Teile abzuschrauben,<br />

als uns der Kleiderkasten in<br />

der Achterkabine einfiel. Was zählt<br />

schon das Wohlbefinden von Hemden<br />

und Kleidern im Vergleich<br />

zum Luxus selbstgemachten Trinkwassers?<br />

Wir opferten eine Hälfte<br />

des Hängeraums und montierten<br />

die Clark-Pumpe samt den kurzen<br />

Membranen im unteren Teil des<br />

Kastens. Christian mutierte kurzerhand<br />

zum Tischler, baute über dem<br />

Wassermacher ein Regal ein und<br />

wir gewannen auf diese Art sogar<br />

zusätzlichen Platz für Hemden und<br />

T-Shirts.<br />

Das Restwasser unseres vorherigen<br />

Wassermachers wurde durch<br />

den Küchenabfluss abgeleitet und<br />

„Was zählt schon das Wohlbefinden von<br />

Hemden und Kleidern im Vergleich zum<br />

Luxus selbstgemachten Trinkwassers?“<br />

immer wenn dieser verstopft war<br />

(zum Beispiel durch eine Luftblase<br />

beim Krängen in rauer See), wurde<br />

erst die Abwasch und einmal sogar<br />

in der Folge der Kühlschrank mit<br />

Salzwasser überflutet. Um solche<br />

Erlebnisse künftig zu vermeiden,<br />

beschlossen wir, einen neuen<br />

Durchlass durch den Rumpf am<br />

Heck zu bohren. Als nächsten<br />

Schritt beäugten wir alle Abschnitte<br />

der Bilge nach passenden Ecken<br />

für die beiden Förderpumpen und<br />

Filter, fanden aber beim besten<br />

Willen keinen Platz. Was tun?<br />

Was nicht passt, wird bekanntlich<br />

passend gemacht und mit Hilfe von<br />

Stichsäge und Winkelschleifer war<br />

das angeblich modulare System<br />

bald noch viel modularer. Nachdem<br />

wir schon dabei waren, tauschten<br />

wir vor dem Anschließen der<br />

neuen Schläuche noch einen Großteil<br />

der alten Wasserinstallationen<br />

auf Pitufa aus – im wahrsten Sinne<br />

des Wortes „in einem Aufwischen“.<br />

Dann optimierte Christian noch<br />

die Verkabelung.<br />

Links oben: Bei so vielen<br />

Einzelteilen sollte<br />

man die Bauanleitung<br />

nicht verlieren.<br />

Rechts oben: Improvisation<br />

(was nicht passt,<br />

wird passend gemacht)<br />

muss auch sein.<br />

Links unten: Installation<br />

auf engstem Raum.<br />

Rechts unten: Letztlich<br />

findet alles seinen<br />

Platz.<br />

38 3/<strong>2018</strong>


Unberührte Buchten fernab<br />

der nächsten Marina werden<br />

erst mit Wassermacher an<br />

Bord zum Paradies.<br />

Bordkatze Leeloo behält den Überblick.<br />

Wohin mit den Förderpumpen?<br />

Inklusive dieser Nebenprojekte<br />

und diverser Landausflüge<br />

zu Baumärkten und In -<br />

stallationsfachgeschäften, um<br />

schnell noch einen Adapter,<br />

einen Anschluss, Schlauch -<br />

verbinder und dann doch<br />

noch weitere Schlauchschellen<br />

zu besorgen, dauerte die<br />

Installation des Wassermachers<br />

über eine Woche. Jetzt<br />

sind wir aber sowohl mit der<br />

Quantität (55 l/h) und Qualität<br />

(280 ppm bei 30 °C) als<br />

auch mit dem Energieverbrauch<br />

(ca. 19 A, aber die<br />

kommen aus den Solarpanelen)<br />

sehr zufrieden. <br />

Mehr Informationen zu Pitufa und ihrer Crew:<br />

è www.de.pitufa.at<br />

Neo Emedyl<br />

Welcher Typ Wassermacher passt zu Ihnen?<br />

Typ 1: Keilriemenbetriebener Wassermacher<br />

Diese Wassermacher mit von der Hauptmaschine angetriebenen Pumpen sind große, leistungsstarke<br />

Geräte, die riesige Mengen Wasser in kurzer Zeit produzieren. Wer viel motort und oft plantschende<br />

Gäste an Bord hat, wird mit diesem Typ sein Glück finden.<br />

Typ 2: 220-Volt-Wassermacher<br />

220-Volt-Wassermacher haben auch eine hohe Produktionsrate, benötigen aber einen Diesel- oder<br />

Benzingenerator zur Energieversorgung. Wenn Sie ohnehin täglich den Generator für andere Geräte<br />

anwerfen, ist diese Lösung wahrscheinlich am praktischsten.<br />

Typ 3: 12-Volt-Wassermacher<br />

Im Vergleich mit Typ 1 und 2 haben diese Wassermacher eine geringere Produktionsrate, verbrauchen<br />

aber auch viel weniger Energie. Systeme, die auf passiven Druckverstärkern (wie z. B. Spectra, Schenker<br />

oder Aqua-Base) basieren oder auf Energierückgewinnungspumpen (z. B. Katadyn) setzen, sind effizienter<br />

als Systeme mit klassischen Hochdruckpumpen und haben auch eine höhere Produktionsmenge. Aus<br />

diesem Grund sind diese Systeme die bessere (wenn auch teurere) Wahl, wenn der Wassermacher von<br />

der Batteriebank gespeist werden soll. Ein 12-Volt-Wassermacher passt zu umweltbewussten Seglern,<br />

die alternative Energieformen vorziehen, sicher am besten. Auf Pitufa läuft der Wassermacher fast<br />

jeden Tag ein bis zwei Stunden um die Mittagszeit herum – also dann, wenn die Solarpanele die meiste<br />

Energie produzieren.<br />

Bei Reisekrankheit<br />

gegen Schwindel, Übelkeit und Erbrechen<br />

rezeptfrei<br />

in Ihrer Apotheke<br />

Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen<br />

informieren Gebrauchsinformation, Arzt oder Apotheker.<br />

MADE IN<br />

A U S T R I A<br />

www.montavit.com


Promotion<br />

Pantaenius<br />

Safety Days<br />

Von 16. bis 17. Juni lädt Pantaenius, weltweit die Nummer 1 für Yachtversicherungen, zu den Pantaenius<br />

Safety Days mit großem Veranstaltungsprogramm für Yachties in die Marina Punat auf der Insel Krk.<br />

Die Sicherheit und Zufriedenheit<br />

aller Yachties liegt uns<br />

besonders am Herzen – mit<br />

diesem Pantaenius-Event freuen<br />

wir uns, allen In teressenten ein<br />

spannendes und abwechslungsreiches<br />

Fest zum Thema samt großem<br />

Rahmenprogramm präsentieren<br />

zu dürfen“, sagt Geschäftsführer<br />

Christian Schifter.<br />

So werden während der Pantaenius<br />

Safety Days beispielsweise<br />

alle Produkte rund um die<br />

Sicherheit auf See vorgestellt und<br />

können vor Ort im Zuge verschiedener<br />

Liveacts zu Wasser und zu<br />

Land getestet werden. Profisegler<br />

und Vertreter nam hafter Firmen<br />

stehen für Fachgespräche zur<br />

Verfügung, kroatische Spezialisten<br />

helfen vor Ort gerne auch in der<br />

Landessprache aus.<br />

Neben Beratung und Information<br />

wird Pantaenius beispielsweise<br />

die „Top 8-Schadensfälle“ aufzeigen<br />

– begleitet von einem Vortrag über<br />

Feuerschutz mit Feuerschutzübung<br />

im Freien.<br />

Nützliche Infos zu Rettungsinseln<br />

präsentiert Lukas Rittler vom<br />

Segelwelt.at-Sicherheitsteam. In<br />

einem halbstündigen Vortrag erfahren<br />

Sie, welche Rettungsinsel<br />

für welches Fahrtgebiet geeignet<br />

ist, worin die Unterschiede in den<br />

verschiedenen Ausführungen bestehen<br />

und was bei der Benützung<br />

zu beachten ist. Auch wie man sich<br />

mit einer Rettungsweste im Wasser<br />

richtig bewegt wird anschaulich<br />

vorgeführt. Bei Übungen im Becken<br />

der Marina Punat sehen Sie<br />

Rettungswesten und Rettungsinsel<br />

in Aktion und können selbst aktiv<br />

teilnehmen (begrenzte Plätze für<br />

die Praxisübungen, Anmeldung<br />

über Pantaenius erforderlich).<br />

Das Rigg einer Yacht muss im<br />

Laufe seiner Lebensdauer hohen<br />

Belastungen standhalten. Wie der<br />

Motor eines Autos, so bedarf auch<br />

das Rigg in regelmäßigen Abständen<br />

eingehender Kontrollen und<br />

Ser vicearbeiten. Olympia-Segler<br />

und Volvo-Ocean-Race-Skipper<br />

Andreas Hanakamp zeigt die am<br />

meisten beanspruchten Bestandteile<br />

und die üblichen Beschädigungen<br />

auf, die an stehendem und<br />

laufendem Gut auftreten. Pro Tag<br />

werden auch vier individuelle Rigg -<br />

checks angeboten (Anmeldung<br />

über Pantaenius erforderlich).<br />

Der Yacht Club Austria wird<br />

mit einer Yacht vor Ort sein, die<br />

verschiedene Rettungsmittel wie<br />

Mobos, Catch & Lift, das Pob-Net<br />

von Hermann Cisar und eine 40-Kilogramm-Puppe<br />

namens „Mandy“<br />

an Bord haben wird. Alle zwei Stunden<br />

wird eine Runde vor dem Hafen<br />

dreht, um die Rettungsmittel im<br />

Einsatz zu zeigen (begrenzte Plätze<br />

an Bord, Anmeldung über Pantaenius<br />

erforderlich).<br />

Leo Hugl von YTSS Yacht<br />

Technik wird als Experte zum<br />

Thema Energie und Elektronik vor<br />

Ort sein und unter anderem aufzeigen,<br />

was es für die unabhängige<br />

Energieversorgung des Schiffes<br />

über einen bestimmten Zeitraum<br />

bedarf. Dabei wird nicht nur das<br />

Thema Solarpanele und Ladegeräte<br />

be handelt, sondern z. B. auch auf<br />

die gefährliche Gewohnheit eingegangen,<br />

das Schiff in der Marina<br />

bei längerer Abwesenheit am Landstrom<br />

angeschlossen zu lassen.<br />

Im Rahmen seiner E-Checks<br />

werden die Komponenten an Bord<br />

zuerst per Sichtkontrolle gecheckt<br />

– mit Hinweisen auf Verbesserungspotential.<br />

Passt weiters das<br />

Ladegerät zu den Batterien und der<br />

Batteriebank (Anschluss, Befestigung,<br />

Kabeldimension – speziell<br />

bei abgesetzten Batterien)? Nach<br />

ca. 15 bis 30 Minuten wird der<br />

E-Check mit Tipps und Anregungen,<br />

die sowohl Sicherheits- als<br />

auch Komfortaspekte berücksichtigen,<br />

abgeschlossen (begrenztes Angebot,<br />

Anmeldung über Pantaenius<br />

erforderlich).<br />

Leo Hugl wird darüber hinaus<br />

im Rahmen eines Fachvortrags erklären<br />

(und anhand eines Demo-<br />

Motorblocks veranschaulichen),<br />

warum es so wichtig ist, dass der<br />

Schiffsmotor cool bleibt. Denn<br />

schlechte oder gar keine Kühlung<br />

sind ein Hoch sicherheitsrisiko an<br />

Bord. Von verminderter Motorleistung<br />

und erhöhtem Verschleiß des<br />

Motors über Überhitzen der Auspuffanlage<br />

bis hin zum Brand oder<br />

Wassereintritt reicht die Schadenspalette<br />

– der Ausfall einer Maschine<br />

durch unzureichende Kühlung<br />

40 3/<strong>2018</strong>


ist in der Regel nur eine Frage der<br />

Zeit. Erfahren Sie in diesem speziellen<br />

Vortrag, warum Wärmetauscher,<br />

Auspuffkrümmer und Impellerpumpe<br />

so wichtig für das<br />

Klima Ihres Schiffsmotors ist.<br />

Spannend wird auch der Fachvortrag<br />

von Leo Hugl zum Thema<br />

Elektrizität. Wie schütze ich meine<br />

Batterien vor Überladung, wie<br />

setze ich Ladegeräte und Landanschluss<br />

richtig ein? Wie oft ist eine<br />

Ladung der Batteriebank erforderlich<br />

und welche alternativen<br />

Stromquellen sind sinnvoll? Erfahren<br />

Sie in Wort und Bild alles über<br />

Batterietypen, Ladekennlinie, Erhaltungsladung<br />

(speziell in der kalten<br />

Jahreszeit) und wie Sie überlastete<br />

Leitungen und Kabelbrände<br />

vermeiden können. Natürlich wird<br />

auch das Thema Bugstrahlruder<br />

oder Ankerwinde mit eigener<br />

Batterieversorgung angesprochen.<br />

Der Weg zur eigenen Yacht?<br />

Boots- und Yachtfinanzierungen<br />

müssen vom Fachmann begleitet<br />

werden. Um Überraschungen zu<br />

vermeiden, ist das Gespräch mit einem<br />

Finanzpartner, der sich im<br />

Metier auskennt, unbedingt zu<br />

suchen. abcfinance ist ein erfahrener<br />

Ansprechpartner für Yacht -<br />

finanzierungen im In- und Ausland.<br />

Durch das große Netzwerk,<br />

auf das der Experte Robert Schweiger<br />

zurückgreifen kann, sind verschiedene<br />

individuelle Lösungen<br />

möglich – von der flexiblen Rückzahlungsmöglichkeit<br />

bis zur Finanzierung<br />

von Booten unter ausländischer<br />

Beflaggung. Sie wollen mehr<br />

über Yachtkauf, Chartermodelle,<br />

Eignerfinanzierungen wissen? Robert<br />

Schweiger informiert und berechnet<br />

Angebote für Sie am Infostand<br />

vor Ort!<br />

Anmeldung & nähere Informationen:<br />

Pantaenius, +43(0)1/710 92 22<br />

è info@pantaenius.at<br />

è www.pantaenius.at<br />

Für vor Anker liegende Yachten<br />

wird ein Shuttle-Service einge -<br />

richtet, darüber hinaus werden für<br />

die Dauer der Pantaenius Safety<br />

Days ermäßigte Liegeplätze für<br />

Besucher in der Marina Punat<br />

zur Verfügung stehen.<br />

16.–17. Juni <strong>2018</strong>: Pantaenius Safety Days in der Marina Punat<br />

Samstag, 16. Juni, 10 bis 18 Uhr<br />

Actionstage (Vorträge max. 0,5 h) Waterstage<br />

10.00 Uhr Eröffnung YCA – Dummy-Bergung mit<br />

gechartertem Schiff (nach Anmeldung)<br />

Riggcheck nach Anmeldung (Segelwelt)<br />

E-Check nach Anmeldung (Leo Hugl)<br />

10.30 Uhr Segelwelt: Riggcheck<br />

11.30 Uhr Leo Hugl: Elektronik an Bord<br />

12.30 Uhr Pantaenius: Top 8-Schadensfälle<br />

13.00 Uhr Pantaenius: Feuerschutz<br />

mit Feuerschutzübung im Freien<br />

14.00 Uhr Segelwelt: Rettungsweste & -insel<br />

14.30 Uhr Segelwelt: Lifewest probieren,<br />

Einstieg in die Rettungsinsel<br />

15.00 Uhr Leo Hugl: Motor-Notreparaturen<br />

Sonntag, 17. Juni, 10 bis 16 Uhr<br />

10.00 Uhr YCA – Dummy-Bergung mit<br />

gechartertem Schiff (nach Anmeldung)<br />

Riggcheck nach Anmeldung (Segelwelt)<br />

E-Check nach Anmeldung (Leo Hugl)<br />

10.30 Uhr Segelwelt: Riggcheck<br />

11.30 Uhr Leo Hugl: Elektronik an Bord<br />

12.30 Uhr Pantaenius: Top 8-Schadensfälle<br />

13.00 Uhr Pantaenius: Feuerschutz<br />

mit Feuerschutzübung im Freien<br />

14.00 Uhr Segelwelt: Rettungsweste & -insel<br />

14.30 Uhr Segelwelt: Lifewest probieren,<br />

Einstieg in die Rettungsinsel<br />

15.00 Uhr Leo Hugl: Motor-Notreparaturen<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten.<br />

3/<strong>2018</strong> 41


Die Welt der<br />

Felsküste<br />

Auf unserem blauen Planeten beträgt die Länge aller Meeresküsten<br />

ein Vielfaches des Erdumfanges. Etwa 80 % der Küstenlinien sind<br />

Sandstrände, nur 15 % sind anstehender Fels. Im Mittelmeer<br />

finden wir Felsküsten vor allem in Dalmatien, Spanien, Frank -<br />

reich, in der Türkei und Teilen Italiens, am Peleponnes, und<br />

an den meisten Inseln. Als Österreicher haben wir das Glück,<br />

eine der schönsten Felsküsten quasi vor der Haustür zu haben:<br />

die wunderbar gegliederte und inselreiche Küste Kroatiens.<br />

Text und Fotos Reinhard Kikinger<br />

42 3/<strong>2018</strong>


Meersalz.<br />

In hochgelegenen<br />

Wannen verdunstet<br />

das Spritzwasser und<br />

Meersalz kristallisiert<br />

zu weißen Salzlagern<br />

(Rovinj, Kroatien).<br />

Weißer Fels und blaues<br />

Meer. Die Westküsten vieler<br />

Mittelmeerinseln fallen nahezu<br />

senkrecht in die Tiefe ab. Nur an<br />

kleinen Vorsprüngen, in Ritzen<br />

und Spalten kann Vegetation<br />

Fuß fassen (Zakynthos,<br />

Griechenland).<br />

Während der kurzen<br />

Zeit eines Menschenlebens<br />

erscheint uns<br />

Fels als der Inbegriff<br />

von Stabilität und Dauerhaftigkeit.<br />

Über lange Zeiträume betrachtet<br />

ändert sich jedoch das Bild. Die<br />

erosive Kraft der Brandung, Regen,<br />

Sturm, Kälte und Hitze, im Kalkstein<br />

bohrende Algen, Schwämme,<br />

Muscheln und die unablässige Bioabrasion<br />

durch gefräßige Weidegänger<br />

wie Schnecken und Seeigel besiegeln<br />

das Schicksal der Felsküste:<br />

über geologische Zeiträume wird sie<br />

zu Sand zerrieben. Die kroatische<br />

Küste ist dafür noch zu jung und<br />

besticht durch steile Kliffs, Buchten,<br />

Meereshöhlen und langgestreckte<br />

Inseln. Diese sind Rücken des Dinarischen<br />

Gebirges, nun vom Festland<br />

getrennt durch die nacheiszeitliche<br />

Ingression der Adria.<br />

Ein Blick aus der Distanz<br />

Wenn wir mit dem Boot an der<br />

dalmatinischen Küste unterwegs<br />

sind, dann lohnt sich neben allen<br />

nautischen Aufgaben auch der<br />

Blick auf die Küste unter geomorphologischen<br />

und ökologischen<br />

Aspekten. Steilheit, Exposition,<br />

Kaps und Buchten, Grotten, Strände<br />

und Vegetation sind alles Parameter,<br />

die unterschiedliche Lebensbedingungen<br />

für Pflanzen und<br />

Tiere schaffen.<br />

An Felsküsten ist der marine Lebensraum<br />

mit dem terrestrischen<br />

stark verzahnt. Es ist nicht so, dass<br />

die Mittelwasserlinie eine scharfe<br />

Grenze für marine Organismen<br />

definiert. Marine Algen, Meeresschnecken<br />

und Krebse können<br />

auch weit oberhalb dieser Linie<br />

vorkommen. An den Felsküsten<br />

Kroatiens, die ja aus Kalk bestehen,<br />

Neu und alt. Die frische, über<br />

der Hochwasserlinie gelegene<br />

Bruchfläche des Kalksteins<br />

ist glatt und massiv. Das kleine<br />

Stück aus dem Sublitoral<br />

ist von Bohrorganismen korrodiert<br />

(Pelješac, Kroatien).<br />

Biokorrosion. An dieser<br />

Bruchfläche ist der Bohrschwamm<br />

Cliona als feines,<br />

gelbes Netzwerk zu sehen. Die<br />

dattelförmige Bohrmuschel<br />

der Gattung Lithophaga<br />

schafft fingerdicke Bohrgänge<br />

im Kalkfelsen (Pelješac,<br />

Kroatien).<br />

Krebs und Schnecke. Die kleine<br />

Strandschnecke Littorina<br />

steigt weit über die Hochwasserlinie<br />

und raspelt Algen<br />

ab. Der größere, festsitzende<br />

Krebs Chthamalus zählt zu<br />

den sogenannten Seepocken<br />

und filtriert mit ausstreckbaren<br />

Rankenfüßchen Plankton<br />

aus anbrandenden Wellen<br />

(Pelješac, Kroatien).<br />

3/<strong>2018</strong> 43


Felsküsten<br />

Phytal. Die Pflanzen der Felsküste brauchen<br />

kräftige Anheftungsorgane, um sich in den lichtdurchfluteten<br />

und wellenexponierten Bereichen<br />

des Sublitorals halten zu können (Mljet, Kroatien).<br />

Die Schalen der regulären<br />

Seeigel beein -<br />

drucken durch perfekte<br />

fünfstrahlige Radiärsymmetrie.<br />

Die Höcker<br />

sind die Gelenksbasis<br />

der Stacheln (Rovinj,<br />

Kroatien).<br />

ist die Küstenfarbe oberhalb des<br />

Meeresspiegels ein gutes Indiz für<br />

die Zonierung in verschiedene Lebensräume.<br />

Die landzugewandte<br />

weiße Zone ist von einem dunklen<br />

Band entlang der Wasserlinie meist<br />

gut zu unterscheiden.<br />

Die weiSSe Zone<br />

Die marine Küstenzone wird in der<br />

Biologie als Litoral bezeichnet. In<br />

der weißen Zone des felsigen Supralitorals<br />

trägt die Brandung jede<br />

Erde ab, nur wenige charakteristische<br />

Salzpflanzen können sich dort<br />

in Spalten und Löchern halten. Anhand<br />

der Ausdehnung der weißen<br />

Zone ist gut abzuschätzen, wie<br />

stark eine Felsküste der Wucht der<br />

Brandung ausgesetzt ist. Je breiter<br />

die weiße Zone ist, umso stärker ist<br />

dieser Küstenabschnitt bei Seegang<br />

exponiert. Bei schwerer See füllen<br />

Spritz- und Sprühwasser kleine<br />

Tümpel hoch oberhalb der Mittelwasserline.<br />

Bei Regen süßen diese<br />

Tümpel aus, bei Hitze trocknen sie<br />

aus. In diesen extremen Biotopen<br />

leben nur wenige Spezialisten wie<br />

Mückenlarven und kleine Käfer.<br />

Lebensfreundlicher sind Spalten<br />

und Klüfte, die vor direkter Sonneneinstrahlung<br />

geschützt sind,<br />

dadurch eine gewisse Restfeuchte<br />

halten und damit der kleinen<br />

Strandschnecke Littorina erlauben,<br />

hoch in die weiße Zone vorzudringen.<br />

Bei näherer Untersuchung<br />

solcher Spalten wird man mit Verwunderung<br />

feststellen, wie weit<br />

diese nur wenige Millimeter großen<br />

Meeresschnecken die Küste<br />

hochsteigen.<br />

Ein schwarzes Band<br />

Der Küstenstreifen zwischen<br />

Niedrig- und Hochwasserlinie ist<br />

das Eulitoral. Je nach Küstenneigung<br />

und Gezeitenhub ist dieser<br />

Streifen mehr oder weniger breit.<br />

Oberhalb dieses regelmäßig überfluteten<br />

und trockenfallenden Gezeitenbereichs<br />

liegt die schwarze<br />

oder Wellenschlag-Zone. Sie wird<br />

durch Wellen ausreichend benetzt,<br />

sodass sie vielen marinen Organismen<br />

gute Lebensbedingungen<br />

bietet. Ihre dunkle Färbung erhält<br />

sie durch ätzende und bohrende<br />

Cyanobakterien, die dem Kalkstein<br />

ein spitzes und scharfkantiges Profil<br />

verpassen. In der Schwarzen Zone<br />

und im Eulitoral findet sich eine<br />

reichhaltige marine Fauna wie<br />

Käferschnecken, Napfschnecken,<br />

Kleines Meeresbiologie-Glossar<br />

Benthisch: Den Meeresboden bewohnend.<br />

Bioabrasion: Gesteinsabbau durch an der Oberfläche<br />

grasende Organismen.<br />

Biokorrosion: Innere Gesteinszerstörung durch bohrende<br />

Organismen.<br />

Cyanobakterien: Bakterien mit Fähigkeit zur Photosynthese.<br />

Früher Blaualgen genannt.<br />

Eulitoral: Küstenstreifen zwischen Niedrig- und Hochwasserlinie.<br />

Fluttümpel: Wannen der Felsküste, bei Flut überspült<br />

und bei Ebbe vom Meer getrennt.<br />

Ingression: Langsames Vordringen des Meeres auf das<br />

Festland.<br />

Litoral: Küstenzone, vom obersten Einfluss der Wogen bis<br />

zum Fuß des Küstenabhanges.<br />

Phytal: Von Pflanzenbeständen überzogene Bodengebiete.<br />

Sublitoral: Küstenstreifen unter dem Eulitoral.<br />

Substrat: Sammelname für Unterlagen, die Organismen<br />

Flächen zur Besiedlung bieten.<br />

Supralitoral: Küstenstreifen über dem Eulitoral, Einfluss<br />

des Meeres überwiegt Landeinfluss.<br />

Vagilfauna: Frei bewegliche Tiere.<br />

44 3/<strong>2018</strong>


Bei all den Strandexkursionen begleitet den Wanderer<br />

in den Sommermonaten das ohrenbetäubende Zirpen der<br />

Zikaden. Sie sind gut zu hören, aber schwer zu entdecken,<br />

da farblich perfekt getarnt (Mljet, Kroatien).<br />

Die Gärten des Poseidon und vieles mehr<br />

können Schnorchler und Taucher an den Felsund<br />

Sandküsten des Mittelmeeres entdecken<br />

(Zakynthos, Griechenland).<br />

Die rote Pferdeaktinie Actinia equina bevorzugt<br />

an der Felsküste Positionen in der Nähe der<br />

Mittelwasserlinie (Rovinj, Kroatien).<br />

Bestachelter Räuber. Mit bis zu 70 Zentimeter Durchmesser ist der<br />

Eisseestern Marthasterias glacialis einer der größten Seesterne des<br />

Mittelmeeres. Er lebt auf Felsböden und ist ein gefürchteter Räuber in<br />

Miesmuschel- und Austernkulturen. Durch Zug öffnet er die Schalenklappen<br />

der Muscheln und verdaut den Weichkörper (Rovinj, Kroatien).<br />

Die ungepanzerten Einsiedlerkrebse brauchen leere<br />

Schneckenschalen, um darin bei Gefahr geschützt zu sein.<br />

Da die Schneckenschale nicht mitwächst, müssen die Krebse<br />

von Zeit zu Zeit in größere Schalen umziehen. Ein großes<br />

Angebot leerer Schneckenschalen unterschiedlicher Größe<br />

ist für diese Krebse wichtig (Rovinj, Kroatien).<br />

Purpurstern. Der Seestern Echinaster<br />

sepositus ist leuchtend rot. Auf keinen Fall<br />

sammeln! Getrocknet verwandelt er sich in eine<br />

stinkende, verblassende Leiche (Rovinj, Kroatien).<br />

Auch im Mittelmeer gibt es Steinkorallen. Die<br />

3/<strong>2018</strong> 45<br />

Rasenkoralle Cladocora cespitosa bildet sogar<br />

ausgedehnte Korallenbänke (Mljet, Kroatien).


Felsküsten<br />

Seepocken, Miesmuscheln, Pferdeaktinien,<br />

Strandasseln und vieles<br />

mehr. Bei Seegang werden Wellenschlagtümpel<br />

mit frischem Meerwasser<br />

versorgt. Wannen und<br />

Vertiefungen in der Gezeitenzone<br />

werden von jeder Flut periodisch<br />

aufgefüllt. Diese Fluttümpel sind bei<br />

Ebbe eine Art natürliche Aquarien<br />

und bieten uns aus aller Nähe einen<br />

herrlichen Einblick in die Lebensvielfalt<br />

des Felslitorals. Schnecken,<br />

durchsichtige Garnelen, Krabben,<br />

Seeigel, kleine Fische und weitere<br />

Meerestiere sind in diesen biologischen<br />

Schatztruhen der Felsküste<br />

mit etwas Geduld zu entdecken.<br />

Das Sublitoral und<br />

Poseidons Reich<br />

Unterhalb der Gezeitenzone beginnt<br />

mit dem ständig vom Meer<br />

bedeckten Sublitoral Poseidons<br />

Reich. Wenn wir uns hier umsehen<br />

wollen, brauchen wir Schnorcheloder<br />

Tauchausrüstung. Sei es das<br />

Schnorcheln an der Wasseroberfläche,<br />

das Freitauchen mit dem<br />

Luftvorrat der Lunge oder das Tauchen<br />

mit Gerät: An Felsküsten wird<br />

man in jedem Fall reich belohnt.<br />

Der Fels bietet stabiles Substrat<br />

für eine Vielzahl von Aufwuchs -<br />

organismen. Das beginnt mit Algen<br />

und setzt sich fort mit einer<br />

Fülle von sessilen Tieren wie z. B.<br />

Steinkorallen, Röhrenwürmern,<br />

Muscheln, Moostierchen und<br />

Seescheiden. Dazu kommt die<br />

reichhaltige Vagilfauna, das sind<br />

jene Tiere, die sich am Fels frei bewegen,<br />

etwa diverse Ringelwürmer,<br />

Schnecken, Krabben, Einsiedlerkrebse,<br />

Seeigel, Seesterne und<br />

benthische Fische, die den Kontakt<br />

zum felsigen Untergrund halten.<br />

Die Welt der Fische ist an Felsküsten<br />

wegen der vielen Versteck-,<br />

Schlaf- und Jagdmöglichkeiten<br />

besonders artenreich und erstreckt<br />

sich von kleinen Grundeln und<br />

Schleimfischen bis zu mächtigen<br />

Zackenbarschen. Farben, Formen<br />

und Vielfalt sind im Felslitoral –<br />

falls nicht überfischt, übersammelt<br />

und verschmutzt – eindrucksvoll<br />

und erfreuen das Auge des Betrachters.<br />

Lohnendes Ziel<br />

für Neugierige<br />

Felsküsten bieten eine besonders<br />

gute Gelegenheit für das Erkennen<br />

der Gesetzmäßigkeiten, die solche<br />

Lebensräume definieren.<br />

Die Verteilung der Organismen,<br />

die wir an solchen Küsten finden,<br />

ist nämlich nicht zufällig, sondern<br />

von vielen Parametern abhängig.<br />

Für Pflanzen des felsigen Sublitorals<br />

sind vor allem das verfügbare<br />

Licht, die Stabilität des Untergrundes<br />

und das Angebot an Nährstoffen<br />

entscheidend. Für festsitzende<br />

Tiere gilt Ähnliches, dazu kommen<br />

Art und Stärke der vorherrschenden<br />

Wasserbewegung, die für filt-<br />

Der Gestreifte Schleimfisch, Blennius gattorugine, wird bis 17 Zentimeter groß und besitzt ein Paar auffälliger,<br />

gefranster Augententakel. Er findet sich regelmäßig auf Felsgründen, aber auch in Seegraswiesen (Rovinj, Kroatien).<br />

Der Pfauenschleimfisch, Blennius pavo, hat auf jeder Kopfseite einen auffallenden, hellblau umrandeten<br />

Augenfleck. Sein Revier sind Spalten und Löcher im seichten Felsgrund (Mljet, Kroatien).<br />

„ Unser Wissen bildet nur eine<br />

Insel im Ozean der Un kennt ­<br />

nis. Wann immer es uns gelingt,<br />

die Insel zu vergrößern,<br />

verlängern wir auch die Küstenlinie,<br />

an der wir unserem<br />

Unwissen begegnen.“<br />

Victor Weisskopf (1908–2002),<br />

österreich-amerikanischer Physiker.<br />

Die rosaroten Lamellen sind harte Kalkrotalgen (Corallinacea),<br />

der weiche orange gefärbte Überzug ist ein Schwamm (Porifera).<br />

Beide besiedeln Felsküsten (Mljet, Kroatien).<br />

46 3/<strong>2018</strong>


ierende Organismen entscheidend<br />

sind. All das wird zusätzlich beeinflusst<br />

durch Raumkonkurrenz<br />

zwischen Arten, die ähnliche Lebensansprüche<br />

haben.<br />

Besonders eindrücklich wird uns<br />

die Zonierung der Verteilung der<br />

Arten bei Meereshöhlen vor Augen<br />

geführt. Dort sind die Gradienten<br />

von Lichtangebot und Wasserbewegung<br />

vom Eingang zum<br />

Hintergrund der Höhle extrem<br />

ausgeprägt, die Besiedlung der<br />

Höhlen wände ist dementsprechend<br />

unterschiedlich.<br />

Solche Zusammenhänge zu<br />

erkennen bringt nicht nur mehr<br />

Verständnis für die Natur, sondern<br />

kann einen Urlaub auch mit zusätzlicher<br />

Qualität bereichern. Die<br />

reich strukturierte Küste Kroatiens<br />

mit ihren vielen Buchten, Kaps und<br />

Inseln bietet uns dafür die allerbesten<br />

Voraussetzungen. <br />

Literatur<br />

Hofrichter, R., Hrsg. (2002). Das Mittelmeer. Fauna, Flora, Ökologie.<br />

3 Bde. Spektrum Akademischer Verlag.<br />

Klein, S. (2017). Das ALL und das NICHTS. Von der Schönheit des<br />

Universums. S. Fischer. 238 S. ISBN 978-3-10-397261-0<br />

Ott, J. (1996). Meereskunde. Einführung in die Geographie und Biologie<br />

der Ozeane. UTB für Wissenschaft. 424 S. ISBN 3-8252-1450-8<br />

Riedl, R. (1989). Die Gärten des Poseidon. Wie lebt und stirbt das<br />

Mittelmeer. Ueberreuter. 242 S. ISBN 3-8000-3330-5<br />

Riedl, R. (2011). Fauna und Flora des Mittelmeeres. Seifert Verlag.<br />

836 S. ISBN 978-3-902406-60-6<br />

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Rote Seescheiden. Diese Tiere bevorzugen lichtarme Standorte und kommen daher auch an tieferen Stellen des Felslitorals vor.<br />

Im Flachwasser findet man Halocynthia papillosa an schattigen Orten wie an Überhängen und Höhlenwänden (Mljet, Kroatien).<br />

Felsküsten sind reich an Höhlen und geheimnisvollen Grotten. Nur bei ruhiger See kann man in sie hineinschnorcheln und diesen<br />

besonderen Lebensraum untersuchen (Meganisi, Griechenland).<br />

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Felsküsten und ihre Buchten können unglaublich<br />

spektakulär sein. Eine der berühmtesten Buchten des<br />

Mittelmeeres ist die sogenannte „Piratenbucht“ an der<br />

Westküste der ionischen Insel Zakynthos. Die senkrechten<br />

Felswände umschließen einen Strand, auf dem<br />

ein Wrack malerisch vor sich hinrostet.<br />

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vom 25.-27. Mai <strong>2018</strong> und teste unsere<br />

Produkte live auf dem Wasser


Gas an Bord<br />

Der SeaHelp-<br />

GasCheck<br />

Auch Gasinstallationen haben ein Mindesthaltbarkeitsdatum. Faustregel an Bord:<br />

Alle Komponenten alle zwei Jahre prüfen und alle sechs Jahre tauschen lassen.<br />

Wer leicht verderbliche<br />

Lebensmittel wie Fisch<br />

oder Milchprodukte dem<br />

Kühlschrank entnimmt, wirft zumindest<br />

unbewusst einen Blick auf<br />

das Mindesthaltbarkeitsdatum, um<br />

nur kein Bauchweh zu riskieren.<br />

Im Zweifelsfall landen die längst<br />

noch nicht verdorbenen Speisen<br />

oft unnötigerweise im Müll, obwohl<br />

sie noch genießbar wären.<br />

Doch Hand aufs Herz: Wann<br />

wurden eigentlich letztmalig die<br />

einzelnen Bestandteile der Gasinstallation<br />

an Bord auf ihre alterungsbedingte<br />

Funktionsfähigkeit<br />

überprüft?<br />

Wenn Eigner diese Frage nicht<br />

sofort und eindeutig mit einem zumindest<br />

ungefähren Datum beantworten<br />

können, sind sie eigentlich<br />

schon deshalb aus Sicherheitsgründen<br />

ein Kandidat für den SeaHelp-<br />

GasCheck, denn auch Schläuche,<br />

Regler & Co. verfügen ebenso wie<br />

Lebensmittel über ein Haltbarkeitsdatum.<br />

Wird das überschritten<br />

und es kommt an Bord zu einem<br />

Gasaustritt, sind die Folgen für<br />

Schiff und Crew meistens wesentlich<br />

gravierender als der Genuss<br />

eines nicht mehr ganz so frischen<br />

Joghurts.<br />

Nichts hält ewig<br />

Aus gutem Grund empfehlen sicherheitsbewusste<br />

Hersteller von<br />

solchen Komponenten, die mit<br />

Flüssiggas in Berührung kommen,<br />

das Thema Alterung im Auge zu<br />

behalten. Nicht etwa zur Gewinnmaximierung<br />

wie der kritische<br />

Leser sofort denken könnte, sondern<br />

ganz einfach, weil trotz modernster<br />

Qualitätsfertigung eben<br />

nichts ewig hält.<br />

Ein Schlauch beispielsweise, der<br />

die Gasflasche mit dem Grill oder<br />

dem Herd verbindet, kann unterschiedlichsten<br />

Einflüssen wie<br />

Sonne, Fettspritzern, Salzluft oder<br />

Reini gungschemikalien ausgesetzt<br />

sein, die im Laufe der Zeit die<br />

Dichtigkeit des Materials beeinflussen.<br />

Schlim ms tenfalls können geringe<br />

Mengen Gas ausströmen,<br />

sich im Laufe der Zeit in der Bilge<br />

ansammeln und zu einer Explosion<br />

führen. Vorsichtshalber empfehlen<br />

die Hersteller und auch die in<br />

Deutschland entwickelte Vorschrift<br />

für Flüssiggasinstallationen auf<br />

Schiffen (G 608) einen Austausch<br />

nach sechs Jahren. Ähnliches gilt<br />

auch für die Druckregler an den<br />

Gasflaschen, deren Innenleben<br />

nach sechs Jahren durchaus schon<br />

einmal – je nach nach Grad der<br />

mechanischen Abnutzung – geschwächt<br />

sein kann und getauscht<br />

gehört.<br />

Die meisten Eigner können zwar<br />

vorab selbst schon einmal über -<br />

prüfen, ob die einzelnen Komponenten<br />

ausgetauscht gehören, doch<br />

letztlich sollte man einen Fachmann<br />

damit beauftragen, der die<br />

gesamte Installation an Bord prüft<br />

und abnimmt bzw. Schadstellen<br />

gleich behebt.<br />

Das SeaHelp-Team, das sich der<br />

aktiven und passiven Sicherheit an<br />

Bord verschrieben hat, ließ eigens<br />

für den GasCheck Mitarbeiter an<br />

der Flüssiggas-Akademie in Travemünde<br />

ausbilden, um entsprechende<br />

Überprüfungen fachkundig<br />

und gemäß den Erfordernissen des<br />

Merkblatts G608 durchführen und<br />

zertifizieren zu können.<br />

Sicher ans Werk<br />

Gerhard Robl, bei SeaHelp zu -<br />

ständig für die Überprüfungen,<br />

hat in der Vergangenheit bereits<br />

bei unzähligen GasChecks dafür<br />

gesorgt, dass die Eigner wieder<br />

ruhig schlafen können. Auch er<br />

weiß aus Erfahrung: „Eigner können<br />

selbst einiges für die Sicherheit<br />

der Gasinstallationen tun, doch<br />

letztlich muss ein Fachmann mit<br />

Erfahrung ans Werk, der die<br />

Schwachstellen (er-)kennt und mit<br />

seinem Profi-Equipment auch eine<br />

zuverlässige Druckprüfung vornehmen<br />

kann.“<br />

Interessenten haben die Möglichkeit,<br />

bei SeaHelp über die<br />

Homepage den GasCheck zu buchen,<br />

Mitglieder sogar zu Vorzugskonditionen.<br />

Und weil Sicherheit<br />

natürlich groß geschrieben wird,<br />

können die Mitarbeiter, wenn sie<br />

einmal vor Ort sind, den Dieseloder<br />

Benzintank auf Ablagerungen<br />

(Dieselpest) oder überhöhten Was-<br />

Gerhard Robl<br />

ist SeaHelp-Experte<br />

für an Bord installierte<br />

Flüssiggas-Anlagen.<br />

Mit seinem Team führt<br />

er u. a. auch (versicherungs-)rechtlich<br />

absichernde<br />

Überprüfungen<br />

der Gasinstallationen<br />

nach dem Sicherheits-<br />

Merkblatt G 608 durch.<br />

Preis: € 60,– (€ 45,–<br />

für SeaHelp-Mitglieder)<br />

netto inkl. Prüfung,<br />

Plakette und Urkunde,<br />

exkl. Anfahrt. Infos und<br />

Anmeldung unter<br />

è gascheck@<br />

sea-help.eu<br />

è www.sea-help.eu<br />

48 3/<strong>2018</strong>


Promotion<br />

Um eine Druckprüfung der<br />

Gasinstallationen an Bord<br />

professionell durchführen<br />

zu können, ist modernstes<br />

Equipment unbedingt<br />

erforderlich.<br />

Gasschläuche können durch äußere Einflüsse Schaden nehmen, aber<br />

auch von innen heraus kann das Gas im Laufe der Jahre das Material<br />

angreifen. Deshalb sollten sie alle sechs Jahre gewechselt werden.<br />

Auf dem Schlauch ist das Produktionsdatum aufgedruckt.<br />

Die feinmechanischen<br />

Bauteile eines Gasdruckreglers<br />

unterliegen einem<br />

gewissen Verschleiß.<br />

Fallen sie aus, wird der<br />

hohe Gasdruck aus der<br />

Flasche ohne eine Reduktion<br />

auf das verwendete<br />

Gerät, z. B. einen Herd<br />

oder Gasgrill, übertragen<br />

und kann eine Stichflamme<br />

verursachen. Das<br />

Produktionsdatum ist hier<br />

aufgedruckt.<br />

Das Produktionsdatum auf diesem Regler ist eingestanzt. Er wurde im Jahr<br />

2000 hergestellt, im Jahr 2006 hätte er ausgetauscht werden müssen.<br />

Ein Foto aus dem „SeaHelp-Gruselkabinett“:<br />

Korrodierte und völlig veraltete<br />

Gasinstallationen sind im wahrsten<br />

Sinne des Wortes lebensgefährlich.<br />

In der Vergrößerung<br />

unschwer zu erkennen:<br />

Dieser Regler wurde im<br />

September 2009 hergestellt<br />

und hätte 2015 ausgetauscht<br />

werden müssen.<br />

Das gilt in diesem Fall<br />

übrigens für die komplette<br />

Gasinstallation.<br />

Fotos: Seahelp<br />

seranteil prüfen. Auch hierzu erfährt<br />

man mehr auf der SeaHelp-<br />

Homepage. Generell gilt jedoch:<br />

Nicht nur an Bord, auch auf der<br />

heimischen Terrasse beim Gasgrill<br />

oder Heizpilz sollte man immer<br />

einmal wieder einen Blick auf die<br />

einzelnen Komponenten werfen,<br />

die even tu ell über altert oder beschädigt<br />

sein könnten. Hier muss<br />

SeaHelp allerdings nicht ausrücken,<br />

der Weg in den Baumarkt<br />

löst für so einfache Geräte, die im<br />

Freien stehen, wohl die meisten<br />

Probleme.<br />

An Bord müssen Flüssiggas-<br />

Installationen alle zwei Jahre überprüft<br />

werden – nicht zuletzt, damit<br />

man mit gutem Gewissen in die<br />

Wassersportsaison starten kann. <br />

Keine Angst vor Flüssiggas<br />

Trotz aller Warnungen gilt: Angst vor dem Energieträger<br />

Flüssiggas ist selbst auf Booten fehl am Platz, sofern die<br />

Grundsätze einer ordnungsgemäßen Wartung beachtet<br />

werden.<br />

Wie sicher die umweltfreundliche „Energy-to-go“ heut -<br />

zutage ist, zeigen Umfragen bei den Versicherungen: S<br />

chäden durch ausgasende Batterien sind nach Angaben der<br />

Assekuranzen deutlich häufiger als Schäden, die durch<br />

austretendes Flüssiggas verursacht werden.<br />

Dennoch sollten Bootseigner bei der Gasinstallation aufmerksam<br />

sein, um auch künftig ruhig schlafen zu können.<br />

3/<strong>2018</strong> 49


Wissen und Meer<br />

Skipper-Gattin konnte<br />

ihrem Mann nicht helfen<br />

Ein Wahnsinn, was ich da lese, Horror-Meldung in den nautischen Nachrichten! Überschriften<br />

dieser Art berühren mein Innerstes – und ich will so etwas nicht mehr lesen!<br />

Foto: Shutterstock<br />

Was ist da passiert? Ein Paar<br />

will über den Atlantik, sie<br />

kaufen sich eine wunderschöne<br />

Segelyacht, sie statten es für<br />

die Langfahrt aus. Autopilot, Satellitentelefon,<br />

neue Segel, Rettungsringe<br />

– alles da. Sie sind mit ihrer Bavaria<br />

44 schon fast am Ziel – nur<br />

noch 400 Meilen zu segeln.<br />

Er, Skipper und Ehegatte, hat alles<br />

im Griff. Ist der Segler, kennt sich<br />

überall aus, macht alles alleine und<br />

hat auch alle erdenklichen Scheine<br />

und Befähigungsnachweise. Der<br />

erfahrene Seemann. Sie, Ehegattin<br />

und Crew, konnte sich immer auf<br />

ihn verlassen, sie selbst konnte nicht<br />

segeln. Sie war nie alleine an Bord,<br />

sie hatten auch nie ein Person-über-<br />

Bord-Manöver geübt – es gab immer<br />

Wichtigeres zu tun.<br />

Bei starkem Wind und schwerem<br />

Seegang löst sich dann 400 Meilen<br />

vor dem Ziel am Vordeck der Gennaker<br />

und gerät ins Wasser. Der<br />

Skipper hantelt sich nach vorne aufs<br />

Vorschiff – ohne Rettungsweste,<br />

ohne Lifebelt. Die Ehegattin will<br />

Selbst der beste Skipper ist vor Schaden nicht<br />

gefeit und daher nur so gut wie seine Crew –<br />

oder sein Partner an Bord.<br />

ihm den Lifebelt durchs Vorluk reichen,<br />

bringt aber die Luke nicht auf.<br />

Sie klemmt. Er kämpft mit dem<br />

Gennaker alleine im Wind – und<br />

rutscht aus. Die Ehegattin berichtet,<br />

er habe sich noch eine Zeitlang am<br />

Segel halten können, dann aber verließen<br />

ihn die Kräfte und er verschwand<br />

in der endlosen Weite des<br />

Atlantiks …<br />

Und jetzt kommt es knüppeldick:<br />

Die Ehefrau kann die Yacht nicht<br />

wenden, weil sie nicht weiß, wie<br />

man den Autopiloten ausschaltet!<br />

Sie bringt die Segel nicht runter, das<br />

hat sie noch nie gemacht! Sie wundert<br />

sich, dass der Skipper den Rettungsring<br />

nicht ergreift, der doch<br />

auf der Seilrolle hängt! Nach zehn<br />

Minuten verliert sie ihn aus den Augen.<br />

Erst als es dunkel wird, gelingt<br />

es ihr, den Autopilot auszuschalten.<br />

Sie treibt drei Tage lang auf dem<br />

Atlantik, dann wird sie von zwei<br />

Tankern aufgenommen.<br />

Meine Gedanken sind bei der<br />

Ehefrau – welch Leid steckt in ihrer<br />

Situation! Wie oft hört sie ihre innere<br />

Stimme: „Hätte ich doch …, wäre<br />

ich doch …“<br />

Wir können ihr dieses Leid nicht<br />

abnehmen, aber wir können uns da<br />

einiges zu Herzen nehmen:<br />

Wenn Partner miteinander segeln<br />

(gibt es etwas Schöneres?), dann<br />

müssen beide ausgebildet sein. Auch<br />

wenn er der Skipper ist – sie muss<br />

die Yacht im Notfall bedienen können.<br />

Es muss ja nicht so dramatisch<br />

wie oben beschrieben zugehen, es genügt<br />

oft schon eine Kreislaufschwäche,<br />

eine Herzattacke, ein Trauma<br />

(der Großbaum ist ein Hund), ein<br />

Knochenbruch (offene Luke, ein<br />

Sturz ins Cockpit etc.) – und schon<br />

steht sie alleine da mit den Fragen:<br />

Wo bin ich? Wie funke ich um Hilfe?<br />

Wie berge ich die Segel? Wie starte<br />

ich den Motor? Wie komme ich in<br />

den nächsten Hafen …?<br />

Meistens ist es ER, der sich auskennt<br />

– nach einer jüngst durchgeführten<br />

Studie des größten Yacht-<br />

Clubs Österreichs sind 92 % der<br />

ausgebildeten Skipper männlich<br />

und nur 8 % weiblich – somit ist er<br />

die (Lebens-)Versicherung seiner<br />

Partnerin. So weit, so gut. Aber:<br />

Wie ist er versichert? Wer ist seine<br />

Versicherung? Wer rettet ihn,<br />

wenn’s knüppeldick kommt (siehe<br />

oben)?<br />

Mein Appell an dieser Stelle an<br />

alle: Übt die Person-Über-Bord-<br />

Manöver, nehmt die Angebote an,<br />

die verschiedene Organisationen<br />

wie Christian Kargl, segelwelt.at,<br />

Yacht Club Austria u. v. a. offerieren.<br />

Und noch ein Appell: Meldet<br />

euch ehestmöglich bei einer Qualitäts-Ausbildung<br />

an. Das ist eure<br />

Versicherung!<br />

<br />

Gottfried<br />

Titzl Rieser<br />

ist Ausbildungs referent<br />

des Yacht Club Austria,<br />

dem größten Yachtclub<br />

Österreichs. Er ist passionierter<br />

Fahrtensegler<br />

und hat insgesamt so<br />

um die 20.000 See -<br />

meilen in seinen Log -<br />

büchern dokumentiert.<br />

Sein Motto: „Die See ist<br />

der beste Lehrmeister!“<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

50 3/<strong>2018</strong>


Kroatiens<br />

Größter<br />

Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Foto: Shutterstock<br />

Pitter Yachtcharter. Mit rund<br />

400 Yachten (darunter über 80 Katamarane)<br />

betreibt Pitter die größte<br />

Charterflotte in der kroatischen Adria.<br />

Verteilt sind die Yachten auf 13<br />

Basen von Veruda/Pula im Norden<br />

bis Split im Süden.<br />

Mit dem neuen Ausgangshafen<br />

Pirovac, der für eine stau- und stressfreie<br />

Anreise als Mittwoch–Mittwoch-Charterbasis<br />

geführt wird,<br />

baut der Kroatien-Spezialist das<br />

Segment seiner individuellen Charterangebote<br />

noch weiter aus. Neu<br />

neben zahlreichen großen und exklusiven<br />

Yachten Baujahr <strong>2018</strong> wie<br />

die Bavaria C45 und C57 gibt es <strong>2018</strong><br />

auch ein vergrößertes Angebot im<br />

Luxus-Chartersegment mit Skipper<br />

und Crew. Besonders beliebt bei den<br />

speziellen Charteran geboten sind im<br />

Frühjahr Kurzcharter und Skippertraining.<br />

è www.pitter-yachting.com<br />

Pirovac – jetzt auch<br />

ein Teil der Pitter-<br />

Landkarte.<br />

Rettung per<br />

Bluetooth<br />

POB-App. Das frisch gegründete<br />

Wiener Startup<br />

crewbands will den Bootssport<br />

sicherer machen. Mit<br />

seiner Android-App hat das<br />

Team jetzt den ersten Teil seines<br />

Konzepts zur Alarmierung bei über<br />

Bord gegangenen Personen (POB)<br />

vorgestellt. Die App verbindet sich<br />

über Bluetooth mit Wearables wie z. B.<br />

Fitnesstrackern oder Smartwatches<br />

und überwacht die Sicherheit der<br />

Crewmitglieder rund um die Uhr. Im<br />

Sommer sollen dann eigens entwickelte,<br />

solarbetriebe Armbänder auf den<br />

Markt kommen, die mit einem smarten<br />

Wassersensor ausgestattet sind und<br />

die Verbindungs sicherheit mit der App<br />

sowie die Reichweite erhöhen.<br />

è www.crewbands.com<br />

Das Smartphone<br />

als Lebensretter.<br />

Fliegen statt liegen<br />

Hydrofoil-Motoryacht. Sieht aus<br />

wie ein Gadget aus einem James-<br />

Bond-Film, soll aber bald reali siert<br />

werden: Der arabische Hersteller<br />

Enata Marine hat auf der Dubai<br />

Boat Show seine Luxusyacht „The<br />

Foiler“ vorgestellt.<br />

Der 9,45 Meter lange Achtsitzer ist<br />

mit Tragflügeln ausgestattet, die das<br />

Boot ab einer Geschwindigkeit von<br />

18 Knoten 1,5 Meter über die Wellen<br />

heben. Topspeed ist mit 40 Knoten<br />

angegeben, die Power dazu<br />

kommt aus zwei BMW-Dieselmo -<br />

toren, die zwei Generatoren an -<br />

treiben. Rein elektrisch betrieben<br />

ermöglicht der Hybridantrieb etwa<br />

zehn Minuten Fahrt unter zehn<br />

Knoten. Ein bevorzugtes Einsatzgebiet<br />

hat der Hersteller auch schon<br />

identifiziert: Die Foiler soll als besonderes<br />

Spielzeug in Superyacht-<br />

Garagen gute Figur machen.<br />

è www.foiler.com<br />

Luxus auf Stelzen.<br />

Fotos: Guillaume Plisson<br />

„Der beste Weg, um zu sich<br />

selbst zu finden, ist, um die<br />

Welt zu segeln.”<br />

Bernard Moitessier (1925–1994),<br />

französischer Einhandsegler und Publizist<br />

3/<strong>2018</strong> 51


Die D&D Kufner 54 mit dem<br />

vinophilen Namen Syrah und<br />

der Baunummer 2 vor Primošten.


Ein Outlaw<br />

in Kroatien<br />

Die dalamatinische Küste mit einem kroatischen Schiff zu erkunden war die Vorgabe.<br />

Gelungen ist uns das dank Vermittlung von Master Yachting Deutschland und auf<br />

Einladung Kiriacoulis Mediterranean in Biograd. Sie präsentierten uns die Kufner 54<br />

von D&D Yachts, die uns während unseres Testtörns vor allem eines unter Beweis stellte:<br />

dass wahre Größe sowohl von innen als auch von außen kommen darf.<br />

Text Tahsin Özen | Fotos Harri Skrach


xxxxx xxxx<br />

Länge läuft. Vor allem, wenn man auch<br />

über 138 Quadratmeter Segelfläche verfügt<br />

und darunter noch genug Platz für drei<br />

XXL-Sonnenliegen hat. Ist der Cockpittisch<br />

ausgefahren, so fühlt man sich wie auf der<br />

Strandterrasse einer Konoba.<br />

Eigentlich wollte Damir<br />

Kufner nur eine günstige<br />

Yacht bauen, die dennoch<br />

den seglerischen als auch<br />

den gehobenen Ansprüchen passio -<br />

nierter Charterkunden in Kroatien<br />

genügt. Gelungen ist ihm eine bemekenswert<br />

gegen den Strom<br />

schwimmende Mono, die jedem Katamaran<br />

bis 50 Fuß oder Edel-Monos<br />

ähnlicher Größe in vielerlei<br />

Hinsicht das Wasser reichen kann.<br />

Das lässt sich schon erahnen, als<br />

wir in der Marina Kornati in Biograd<br />

vor der Syrah stehen. „Segeln<br />

ist Genießen, und um das zu unterstreichen,<br />

haben wir uns bei der<br />

Namensgebeung an erlesenen<br />

Weinsorten orientiert“, erklärt<br />

Damir Kufner. Die Syrah überzeugt<br />

aber auf den ersten Blick durch<br />

ihre Größe: In Länge und Breite<br />

setzt sie alle in Nachbarschaft liegende<br />

Charteryachten von Kiriacoulis<br />

in den Schatten. An Deck<br />

Doppelsteuerstand mit den wichtigsten<br />

Instrumenten auf beiden<br />

Seiten, Teak-Beplankung unter<br />

einem gewaltigen Bimini, drei<br />

XXL-Liegematten mittschiffs und<br />

immer noch genügend Platz für ein<br />

wohldimensioniertes Dinghi auf<br />

dem Vorschiff.<br />

Sehr beeindruckend auch das Innenleben<br />

der Kufner 54: Auf Backbord<br />

eine U-förmige Pantry mit<br />

zwei Kühlschränken und dem<br />

Schiffsnamen entsprechend mit<br />

einem Weinkühler (das Bier kann<br />

man auch im Cockpit-Tisch auf<br />

Trinktemperatur bringen). Gleich<br />

dahinter ein Esstisch mit zwei Bänken,<br />

wie er auch zu Hause in der<br />

Küche stehen könnte. Gegenüber<br />

auf Steuerbord das „Wohnzimmer“<br />

mit Flat-TV. Dass man sich trotz<br />

allem nicht zu Hause, sondern auf<br />

einem sportlichen Segelschiff befindet,<br />

unterstreicht die große Navi-Ecke<br />

mit eigenem Tisch und viel<br />

Platz, der – so wie es sich gehört –<br />

neben dem Niedergang auf Steuerbord<br />

zu finden ist.<br />

Gleich dahinter die Heckkabine,<br />

die natürlich dem Skipper gebührt,<br />

eine gleichwertige gibt’s aber auch<br />

auf Backbord hinter der Pantry.<br />

Mit zwei weiteren Kojen mittschiffs<br />

und einer Bugkabine schickt die<br />

für bis zu zwölf Personen zugelassene<br />

Kufner 54 wohl so manchen<br />

Katamaran bis 50 Fuß in die Wüs-<br />

D&D Kufner 54<br />

Designer<br />

D&D Yachts, Durdenovac/Dicmo<br />

Länge<br />

16,50 m<br />

Breite<br />

4,98 m<br />

Tiefgang<br />

2,5 m<br />

Segelfläche 138 m 2<br />

Vorsegel<br />

Rollgenua<br />

Großsegel<br />

Rollgroß<br />

Personen max. 12<br />

Kabinen 5<br />

Nasszellen 4<br />

Motor<br />

Yanmar, 110 PS<br />

Dieseltank<br />

300 l<br />

Wassertank<br />

800 l<br />

Ausstattung: Teakdeck, Doppelradsteuerung, Bugstrahlruder,<br />

Klimaanlage, TV-Set, Außenlautsprecher, Inverter, Mikrowellenherd,<br />

Radio-CD-Spieler, Kühlschrank, Weinkühler,<br />

Cockpit-Kühlschrank, Heckdusche, Vollpersenning u.v.m.<br />

Charterpreis: ab € 3.774,– (Nebensaison) bis 7.038,–<br />

(Hauptsaison) pro Woche bei Kiriacoulis Mediterranean<br />

ab Biograd oder Trogir. Insgesamt stehen bei Kiriacoulis<br />

drei Kufner 54 zur Wahl: Syrah, Sauvignon Blanc<br />

und Cuvee.<br />

Planung und Vermittlung auf Wunsch auch inkl. Transfers<br />

bei Master Yachting Deutschland mit Full Service weltweit.<br />

Der Master Yachting-Katalog <strong>2018</strong> mit einer großen Auswahl<br />

an Revieren und Yachten kann kostenlos über die<br />

Homepage bestellt werden.<br />

è www.dd-yachts.com<br />

è www.kiriacoulis.com<br />

è www.master-yachting.de<br />

54 3/<strong>2018</strong>


Foto: D&D Kufner<br />

„Wohnzimmer“ mit Flat-TV.<br />

Kaum Krängung selbst bei voller Wäsche.<br />

Weinkühler in der Pantry,<br />

Bierkühler im Cockpit-Tisch.<br />

Bugkabine, zwei weitere befinden<br />

sich mittschiffs und zwei im Heck.<br />

Pantry mit zwei Kühlschränken,<br />

großer Spüle und Backofen.<br />

te, vier Nasszellen sind ebenfalls<br />

nicht Standard auf jedem Kat.<br />

Segeln wie auf Kufen<br />

Mit besonderer Akribie aber sind<br />

Damir Kufner und das Team von<br />

D&D Yachts an das Design des<br />

Lateralplans und des Riggs herangegangen.<br />

Welch erstaunliche<br />

Segelleistungen die in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht fürs kosteneffiziente<br />

Charter-Business konzipierte<br />

Kufner 54 aufs Wasser bringt, ist<br />

wirklich beeindruckend. Und das<br />

durften wir während unseres Testtörns<br />

nach Biograd und retour im<br />

wahrsten Wortsinn „erfahren“.<br />

Das große Ruder (ja, die 2,5 Meter<br />

Tiefgang samt Kiel sind definitiv<br />

ein Handicap im Vergleich zum<br />

Kat) wird perfekt angeströmt, rea -<br />

giert prompt und präzise und muss<br />

unter Motor (Yanmar, 110 PS) achteraus<br />

schon etwas fester in die<br />

Hand genommen werden. Was sich<br />

als etwas mühsam gestaltet, wenn<br />

zeitgleich auch das Bugstrahlruder<br />

zu betä tigen ist. Auf See setzen wir<br />

bei 13,5 Knoten Wind volle Wäsche<br />

und sind begeistert, als die Syrah<br />

selbst bei Halbwindkurs so gar nicht<br />

krängen will. Die Damen an Deck<br />

genießen die Sonne auf den Liegen,<br />

als würden wir in einer Bucht bei<br />

sanfter Brise vor Anker liegen.<br />

Selbst als wir härtest an den Wind<br />

gehen, spielt die Syrah verzückt mit,<br />

läuft voraus wie auf Kufen und zaubert<br />

uns eine 8,7 auf den Geschwindigkeitsmesser.<br />

Die Damen? Zucken<br />

mit keiner Wimper.<br />

Frohe Botschaft also für alle leidenschaftlichen<br />

Charter-Skipper:<br />

Wer bisher Abstriche machen<br />

musste, um auch der Familie einen<br />

angenehmen Urlaubstörn bieten zu<br />

können, wird mit der kroatischen<br />

Kufner 54 zu günstigen Konditionen<br />

sein Glück finden – als Segler<br />

ebenso wie als Gastgeber. <br />

„Der Erfolg bringt uns<br />

schnell weiter, die neue<br />

Kufner 54 wird wieder<br />

für Aufsehen sorgen.“<br />

Damir Kufner, CEO D&D Yachts<br />

Fotos: D&D Kufner<br />

Die neueste Generation der Kufner 54, Test folgt.<br />

3/<strong>2018</strong> 55


Marian Laguna 760<br />

Klassisch<br />

herumstromern<br />

Zehn Jahre und kein bisschen müde. Ganz im Gegenteil! Beim -<br />

Test auf dem Starnberger See zeigte sich aktuelle Version der Laguna 760<br />

mit dem 100-kW-Elektromotor auf dem letzten Stand der Technik.<br />

Text Bernd Hofstätter | Fotos Werft, Bernd Hofstätter<br />

Die Laguna 760, das Flaggschiff<br />

des am Wolfgangsee<br />

beheimateten Elektroboot-<br />

Spezialisten Boote Marian, steht<br />

schon im zehnten Produktionsjahr,<br />

darf also als Klassiker bezeichnet<br />

werden. Das Boot zeichnet sich<br />

durch zeitloses Design ohne stilistische<br />

Bocksprünge aus. Der Rumpf<br />

unseres Testbootes glänzte in edlem<br />

Blau, besaß Teakholz im Bugbereich<br />

und weißes Leder auf der Badeplattform<br />

– klassische Zutaten eben!<br />

Unter der Badeplattform geht es<br />

allerdings sehr modern zu, denn<br />

hier steckt das 100 kW-Herz des<br />

Elektromotors von Piktronik. Modernste<br />

Lithium-Mangan-Batterien<br />

von Sony liefern genug Power, um<br />

schnell ins Gleiten oder als Wasserskiboot<br />

zum Einsatz zu kommen.<br />

Nach Einführung der Norm DIN<br />

EN ISO 16315 für Elektroboote<br />

war die Laguna das erste Boot mit<br />

E-Antrieb, dessen komplette elektronische<br />

Anlage nach den modernsten<br />

Richtlinien zertifiziert ist.<br />

Das schönste Boot ist noch viel<br />

schöner, wenn es in Fahrt ist. Im<br />

Fall der Laguna geschieht dies<br />

nahezu lautlos. Der Rumpf ist so<br />

auf den E-Antrieb ausgelegt, dass<br />

er sanft durch die Wellen schneidet,<br />

in raschen Kurvenfahrten sta-<br />

Viel edles Holz und<br />

Chrom im Heckbereich.<br />

56 3/<strong>2018</strong><br />

E-Motor und E-Komponenten erfüllen<br />

die neuesten Standards.


il im Wasser liegt und sehr gut auf<br />

schnelle Lenk manöver anspricht.<br />

Die Spitzen geschwindigkeit mit der<br />

100 kW-Version beträgt knapp 27<br />

Knoten bzw. 50 km/h.<br />

Der Steuerstand lässt keine Wünsche<br />

offen, auch hier zeitloses Design:<br />

Die chromumrandeten Instrumente,<br />

das mit Leder gepolsterte<br />

Armaturenbrett und das Mahagoni-Steuerrad<br />

strahlen viel Eleganz<br />

aus. Die Sitze sind fixiert und bieten<br />

gute Stabilität, man kann die<br />

Höhe und Sitzposition verstellen.<br />

Bis zur 50 kW-Motorisierung werden<br />

die Stühle für mehr Beweglichkeit<br />

lose eingebaut. Das gesamte<br />

Cockpit ist mit weißem Leder austapeziert<br />

und macht einen sehr gediegenen<br />

Eindruck, genauso wie<br />

der Teakboden und der Mahagoni-<br />

Tisch vor der Rücksitzbank. Unter<br />

dieser sind drei Laden angebracht,<br />

die praktischen Stauraum bieten.<br />

Mittig befindet sich eine Kühlschranklade<br />

mit genug Platz für<br />

Getränke für den Tag. Im Bugbereich<br />

findet sich ausreichend<br />

Stauraum für Plane, Fender,<br />

Schwimmwesten und mehr.<br />

Der Heckbereich mit der ausladenden<br />

Liegefläche, den beiden<br />

Stufen und der Chrombadeleiter ist<br />

ein besonderer Eyecatcher. Seitlich<br />

von Chromrelings eingefasst, liegt<br />

man etwas vertieft auf der weiß gepolsterten<br />

Sonnenbank. Besonders<br />

schön haben die Designer das völlig<br />

versenkbare Sonnenverdeck gelöst,<br />

das mit wenigen Handgriffen<br />

zum Schattenspender umgebaut<br />

werden kann.<br />

zeitlos Gute Werte<br />

Boote Marian hat mit der Laguna<br />

760 ein zeitlos schönes und technisch<br />

aktuelles Boot im Portfolio,<br />

das mit respektablen Fahreigenschaften<br />

glänzt, die viel Fahrspaß<br />

garantieren. Die Käufer bekommen<br />

ein individuell angefertigtes<br />

Boot mit hohem Prestigefaktor,<br />

den man sich allerdings<br />

in dieser Preisklasse<br />

auch erwarten darf. <br />

Laguna 760<br />

Länge<br />

7,60 m<br />

Breite<br />

2,30 m<br />

Gewicht<br />

ab 1.200 kg<br />

Tiefgang<br />

0,50 m<br />

Personen max. 8<br />

Motorleistung<br />

10/20/50/80/100/125 kW<br />

Batterien<br />

AGM oder Lithium-Ionen<br />

CE-Zertifizierung<br />

C (Küstennahe Gewässer)<br />

Preis inkl. 20 % USt. ab € 81.850,–<br />

3 Fragen<br />

an Ewald<br />

Kopriva<br />

Was ist die Stärke<br />

von Piktronik?<br />

Piktronik ist ein österreichisch-slowenisches<br />

Unternehmen, das<br />

komplette Antriebssysteme<br />

inkl. Ladeund<br />

Managementsysteme<br />

anbietet, die auf<br />

Wunsch auch individuell<br />

auf bestimmte<br />

Fahrzeuge und Boote<br />

abgestimmt werden<br />

können. Piktronik hat<br />

im Bootsbereich 20<br />

Jahre Erfahrung und<br />

liefert Antriebssysteme<br />

von 1 bis 150 kW<br />

Motorleistung.<br />

Was war die Vor gabe bei<br />

der Elek trifizierung eines<br />

Klassikers wie<br />

der Laguna 760?<br />

Durch die neue Verbauungsnorm<br />

ISO<br />

EN16315 ist ein Standard<br />

erschienen, der<br />

genau vorschreibt, welche<br />

Komponenten im<br />

E-Boot wo und wie<br />

verbaut werden sollen.<br />

Wir haben das in der<br />

Laguna 760 mit Bravur<br />

geschafft, auf den<br />

ersten Blick erkennt<br />

man keinen Unterschied.<br />

Die Laguna 760 ist das<br />

erste Elektroboot, das die<br />

ISO EN16315 erfüllt …<br />

Ja, die Verbauung der<br />

kompletten Antriebseinheit<br />

vom E-Motor<br />

bis zu den E-Komponenten<br />

wurden anhand<br />

der neuen gesetzlichen<br />

Bestimmungen überprüft<br />

und bestätigt.<br />

Mit ISO EN16315<br />

sollen sichere Elektroboote<br />

auf den Markt<br />

kommen. Die Laguna<br />

760 ist die erste so<br />

zertifizierte.<br />

Marian Laguna 760: auch<br />

im zehnten Produktionsjahr<br />

ein absoluter Eyecatcher.<br />

Weißes Leder im gesamten<br />

Cockpit, weiß sind auch die<br />

Liegeflächen achtern.<br />

Der 100 kW-E-Antrieb von<br />

Piktronik beschleunigt auf<br />

bis zu 27 Knoten.<br />

3/<strong>2018</strong> 57


Panorama<br />

Tipps, Trends & Neuheiten<br />

Leichter<br />

segeln<br />

Einhandjolle. Mit der Melges 14<br />

feierte auf der Boot Tulln ein besonders<br />

leichter Einhandsegler<br />

Österreich-Premiere: Segelfertig<br />

bringt das in Wisconsin/USA<br />

gebaute Boot gerade einmal 54 Kilogramm<br />

auf die Waage. Zusammen<br />

mit der großen Segelfläche<br />

von 9,1 Quadratmeter sorgt das<br />

Leichtgewicht damit für sehr sportliche<br />

Erlebnisse am Wind. Wer es<br />

gemütlicher mag, kann die Melges<br />

auch mit einem 7,8 Quadratmeter<br />

großen Mid-Range-Segel oder<br />

einem 5,2 Quadratmeter großen<br />

Kids-Segel ausrüsten.<br />

Transportiert werden kann<br />

das Boot auf dem Autodach oder<br />

mit Anhänger. Testfahrten sind<br />

beim Österreich-Händler Yachtservice<br />

Gebetsroither am<br />

Attersee möglich, dort lässt sich<br />

die Einhandjolle auch ab € 12.500,–<br />

erwerben.<br />

è www.yacht.co.at<br />

Melges 14: dank<br />

Leichtbau einfach<br />

zu transportieren und<br />

zu segeln.<br />

Ländliches Venedig<br />

Marina Certosa. Wer<br />

mit seinem Schiff in Venedig<br />

übernachten, sich den<br />

Lärm und die Touristen<br />

aber ersparen möchte,<br />

sollte die Insel Certosa ansteuern.<br />

Das östlich vom<br />

Stadtzentrum befindliche<br />

Eiland beherbergt die<br />

Marina Certosa in<br />

Ruhelage. Nur zehn Vaporetto-Minuten<br />

vom Stadtzentrum<br />

entfernt ist es hier<br />

überraschend still und<br />

grün. Zum Yachthafen gehören<br />

ein Hotel, eine Werft<br />

und ein 23-Tonnen-Kran.<br />

Mit seinen 320 Anlegestellen<br />

(bis 60 Meter Länge)<br />

und bei einem Tiefgang<br />

von bis zu sechs Metern ist<br />

Certosa zudem die einzige<br />

Marina in Venedig, die<br />

auch Megayachten bequem<br />

Platz bieten kann.<br />

è www.ventodivenezia.it<br />

Neu im Charter bei Kamper: Hanse 455.<br />

Steirische Vielfalt<br />

Vorne das grüne<br />

Certosa, hinten das<br />

bunte Venedig.<br />

Kroatien-charter. Neue<br />

Boote beim Kroatien-Spezialisten<br />

Boote Kamper: Mit<br />

der Hanse 548 und der Hanse<br />

455 bei den Segelyachten<br />

sowie einer Dufour 48 bei<br />

den Katamaranen hat man<br />

attraktive Premieren im<br />

Angebot. Das steirische<br />

Charter-Unternehmen verfügt<br />

damit auf seinen vier<br />

Basen in Sukošan, Biograd,<br />

Šibenik und Trogir über 144<br />

Yachten, wobei viel Wert auf<br />

Markenvielfalt (Dufour,<br />

Bavaria, Oceanis, Hanse,<br />

Jeanneau, Elan, Lagoon,<br />

Fountaine Pajot, Bali und einige<br />

mehr) gelegt wird. Mit<br />

10-Tages-Charter und Kurzzeitcharter<br />

ist man zudem<br />

flexibel genug, auch ausgefallene<br />

Kundenwünsche zu erfüllen.<br />

Als neuer Service<br />

können in der Marina in<br />

Trogir Appartements gebucht<br />

werden, um die Anoder<br />

Abreise zu verschieben<br />

– damit können die großen<br />

Staus an den Wochenenden<br />

vermieden werden.<br />

è www.bootekamper.at<br />

58 3/<strong>2018</strong>


Buchtipp<br />

Marina Report Kroatien. „Wo man<br />

hingeht. Wo besser nicht.“ lautet der<br />

strenge Untertitel des in drei Bänden<br />

erscheinenden Reports über Kroatiens<br />

Marinas. Kompromisslos aus der Sicht<br />

des Skippers analysieren die Bände das<br />

Preis/Leistung-Verhältnis der Marinas<br />

und gehen Rückmeldungen von Skippern<br />

nach, die hier dauerhaft unterwegs<br />

sind. So hilft der Marina Report<br />

Geld zu sparen und nach Alternativen<br />

im Revier Ausschau zu halten.<br />

Im März ist der Band über die<br />

süd liche Küste erschienen. Ebenfalls<br />

erhältlich sind der Marina Report<br />

Kroatien Mitte (seit April) und der<br />

Marina Report Kroatien Nord (ab Mai).<br />

Marina Report Kroatien Süd. Verlag<br />

millemari, 72 Seiten, € 19,95<br />

è www.millemari.de<br />

Kroatiens Marinas<br />

unter der Lupe.<br />

Die Qual der Wahl<br />

Mit Sunreef bringt Yachting<br />

2000 Luxus an Bord.<br />

GroSSe Auswahl. Frischer Wind<br />

bei Yachting 2000: Geschäftsführer<br />

Josef Limberger meldet viele neue<br />

Yachten, die ab sofort buchbar sind.<br />

Neben drei Lagoon 450-Katamaranen<br />

ist nun auch eine Sun Odyssey<br />

519 in der Flotte, drei neue Bavaria<br />

400 Coupe bereichern die Motorboot-Auswahl.<br />

Zu buchen sind alle<br />

Boote in den Marinas Sukošan und<br />

Šibenik.<br />

Als weitere Besonderheit bietet<br />

Yachting 2000 auch Luxusyachten im<br />

Crewed Charter an. Das Portfolio<br />

umfasst zwei Power-Katamarane –<br />

eine Sunreef Power 70 und eine<br />

Lagoon Power 630 –, aber auch<br />

Monohulls wie beispielsweise eine<br />

Jeanneau 64 oder eine Jeanneau 57<br />

stehen für Törns mit besonderem<br />

Service zur Verfügung.<br />

è www.yachting2000.at<br />

Vernetzt navigieren<br />

Neue Kartenplotter.<br />

Garmin hat dieses Frühjahr<br />

seine GPSMAP-Serie um einen<br />

12-Zoll-Kartenplotter mit<br />

Touch-Display und ein gleich<br />

großes Kartenplotter-/Echolot-<br />

Kombigerät erweitert. Die neue<br />

Navigationslösung kommt mit<br />

integriertem WLAN, was die<br />

Verbindung zur ebenfalls<br />

neuen ActiveCaptain-App ermöglicht.<br />

Der Clou: Beide Plotter<br />

– der GPSMAP 1222 und<br />

der 1222xsv Touch – sind vollständig<br />

netzwerkfähig, sodass<br />

sich Skipper ihr eigenes Ma -<br />

rine system aus Radar gerät,<br />

Auto pilot, Echolotmodulen,<br />

Instrumenten und<br />

Sensoren aufbauen<br />

können. Erhältlich<br />

z. B. bei Promarine ab<br />

€ 1.099,–.<br />

è www.promarine.at<br />

è www.garmin.com<br />

Über und unter Wasser<br />

wissen, was los ist.<br />

„ Und segelte ich auch mein Boot in<br />

den Grund, oh, so war es doch<br />

selig zu fahren!“<br />

Henrik Ibsen (1828–1906), norwegischer Dramatiker<br />

SPEZIELLE FRÜHBUCHER ANGEBOTE – AUCH FÜR UNSERE SALONA 380!<br />

DAS TÖRN- UND AUSBILDUNGSPROGRAMM <strong>2018</strong> IST ONLINE!<br />

Yachtcharter-Weltweit<br />

Yachtverkauf<br />

Chartermanagement<br />

Ausbildung<br />

www.aichfeld-yachting.at


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60 3/<strong>2018</strong>


Power im<br />

Rucksack<br />

Offener Bug, muskulöser Außenborder, dazwischen clevere Raumlösungen:<br />

Sea Rays neuer Bowrider wird auch auf Binnengewässern viel Spaß machen!<br />

Text Bernd Hofstätter | Fotos Sea Ray, Bernd Hofstätter<br />

3/<strong>2018</strong> 61


Sea Ray SDX 250 OB<br />

In den USA sind Außenborder<br />

an der Tagesordnung – ob ein,<br />

drei oder vier bleibt dem Einsatzzweck<br />

und der Geldbörse<br />

des Eigners überlassen. Spektakulär<br />

sehen solche Powerpacks am<br />

Heck der Boote jedenfalls aus.<br />

Auch in Europa verstärkt sich der<br />

Trend zum Außenborder immer<br />

mehr. Da hat es gut gepasst, dass<br />

Sea Rays neue SDX 250<br />

OB mit der Baunummer 001 in<br />

Florida auf Captiva Island noch vor<br />

der Europa-Premiere auf der Boot<br />

Düsseldorf Probe fahren konnte.<br />

Die typische Seitenlinie, das weiße<br />

Leder, der SeaDek-Bodenbelag,<br />

das schwarze Verdeck auf dem<br />

Sonnenschutz: Die SDX 250 OB ist<br />

sofort als Sea Ray zu erkennen.<br />

Der Bowrider mit Platz für bis zu<br />

14 Personen macht schon auf den<br />

ersten Blick einen sehr sportlichen<br />

Eindruck. Trotzdem haben die<br />

Designer aus Knoxville/Tennessee<br />

viel Platz mit interessanten Platzaufteilungen<br />

auf dem nicht einmal<br />

sieben Meter langen Boot untergebracht.<br />

Dieser Eindruck entsteht bereits,<br />

wenn das Boot über die Badeplattform<br />

steuerbordseitig betreten<br />

wird. Die große Liegefläche trägt<br />

dazu maßgeblich bei. Im Cockpit<br />

finden rund um den kleinen Tisch<br />

gut neun Personen Platz, da die<br />

Rückenlehnen des Fahrer- und<br />

„Beifahrersitzes“ umgeklappt werden<br />

können. Sehr pfiffig ist die<br />

Sitzbank im Heck, deren Lehne<br />

ebenfalls verstellbar ist und die<br />

als Ganzes nach vorne verschoben<br />

werden kann und damit viel Platz<br />

auf der Badeplattform freigibt.<br />

Apropos Heck: Dies ist bei den<br />

beiden angebotenen Varianten Innen-<br />

und Außenbordmotor der<br />

einzige Unterschied der sonst baugleichen<br />

Modelle. Zum einen der<br />

mächtige Mercury-Außenborder,<br />

zum anderen die besonders großzügige<br />

Badeplattform.<br />

Kleine Kabine, offener Bug<br />

Der Steuerstand ist übersichtlich<br />

aufgeräumt, ein großes Simrad-<br />

Display zeigt alle relevanten Daten<br />

an. Die Sitze sind wie man es von<br />

Sea Ray gewohnt ist bequem und<br />

qualitativ hochwertig gepolstert,<br />

nur der Seitenhalt ist aufgrund der<br />

Klapplehne etwas gering. Gleich<br />

„Leichtfüßig tänzelt die<br />

SDX 250 OB über die<br />

Wellen, die Servolenkung<br />

unterstützt die raschen<br />

Richtungswechsel.“<br />

neben dem Steuerstand ist der Abgang<br />

zur Kabine, die eher als großzügiger<br />

Stauraum denn als Liegekoje<br />

für Erwachsene zu sehen ist.<br />

Bei 1,47 Meter Länge freuen sich<br />

aber die Kids, an heißen Tagen der<br />

Sonne entfliehen zu können. Die<br />

portable Toilette gehört zur Serienausstattung,<br />

eine Luke für bessere<br />

Luftzirkulation ist auf der Ausstattungsliste<br />

zu finden.<br />

Über den Durchgang gelangt<br />

man backbordseitig zum Bug der<br />

SDX 250 OB. Hier finden um den<br />

absenkbaren Tisch sechs Personen<br />

bequem Platz. Wird der Tisch abgesenkt<br />

und mit Polstern versehen,<br />

entsteht eine großflächige Sonnenliege.<br />

Positiv aufgefallen ist im<br />

Frontbereich, dass eine zusätzliche<br />

Badeleiter den Zugang zum kühlen<br />

Nass erleichtert.<br />

Die Sea Ray SDX 250 OB<br />

in ihrem Element – zügig<br />

gefahrene Kurven machen<br />

richtig Spaß.<br />

62 3/<strong>2018</strong>


Der Vergleich macht<br />

sicher. Die Sea Ray SDX<br />

250 OB (roter Rumpf)<br />

und davor die getestete<br />

Sea Ray SDX 250 OB.<br />

Da geht die Post ab<br />

Richtig im Element ist die SDX 250<br />

OB nach der Hafenausfahrt, wenn<br />

der Hebel sportlich umgelegt wird.<br />

Die Gleitfahrt ist nach gut sechs<br />

Sekunden bei knapp 17 Knoten erreicht,<br />

die Höchstgeschwindigkeit<br />

bei 36,5 Knoten. Leichtfüßig tänzelt<br />

das Boot über die Wellen, die<br />

Servolenkung unterstützt die raschen<br />

Richtungswechsel, die richtig<br />

Spaß machen und das Boot in tolle<br />

Schräglagen bringen. Dabei liegt<br />

die SDX 250 OB aber immer stabil<br />

im Wasser und gibt einem die ganze<br />

Zeit über ein sicheres Gefühl an<br />

Bord. Der Mercury-Motor hängt<br />

gut am Gas und verleiht dem Boot<br />

einen dem sportlichen Äußeren<br />

entsprechenden athletischen<br />

Touch.<br />

Gute Verhältnisse<br />

Alles in allen ist die Sea Ray SDX<br />

250 OB das ideale Boot für Einund<br />

Umsteiger, die viel Platz auf<br />

einem nicht zu großen Boot mit<br />

einem attraktiven Preis/Leistungs-<br />

Verhältnis suchen. Die Top-Fahrleistungen<br />

mit dem Außenborder<br />

begeistern nicht nur die Küstenbewohner<br />

Floridas, sondern werden<br />

auch bald viele Fans auf den Seen<br />

und auf der Donau haben. <br />

Sea Ray SDX 250 OB<br />

Länge<br />

Breite<br />

Gewicht<br />

Tiefgang<br />

Treibstoff<br />

Wassertank<br />

Motor<br />

7,67 m<br />

2,59 m<br />

2.404 kg<br />

1,02 m<br />

238 l<br />

38 l (Option)<br />

300 PS Mercury XL Verado Pro weiß<br />

Preis inkl. MwSt. frei Linz ab 82.000,–<br />

Händler: TopYacht, 4020 Linz, Tel. 0732/ 770581-0<br />

è www.topyacht.eu<br />

3/<strong>2018</strong> 63


Do it yourself<br />

Kupferanstrich,<br />

die gute Alternative<br />

Coppercoat statt wenig wirksamen Antifoulings!<br />

Nach etlichen Jahren teurem<br />

Kranen, Schleifen, Antifouling<br />

auftragen (weich, später<br />

hart), nur um während der Saison<br />

festzustellen, dass trotz allem Bewuchs<br />

und Seepocken speziell an<br />

der Wasserlinie entstehen und beim<br />

Entfernen dieser unerwünschten<br />

Mikroorganismen mit Schwamm<br />

oder Scraper auch das für den<br />

Yachtsport vorgeschriebene, gering<br />

wirksame Antifouling abreibt, kam<br />

nun Coppercoat, basierend auf<br />

Epoxy basis mit viel Kupferpulver<br />

auf das Unterwasserschiff.<br />

Vor einigen Jahren hatte ich die<br />

alten Farbschichten bis auf das Gelcoat<br />

abgetragen und den Rumpf<br />

mit zwei Lagen Epoxyprimer behandelt,<br />

was nicht nötig gewesen<br />

wäre, hätte ich gleich Coppercoat<br />

aufgetragen …<br />

Mittlerweile liefern viele Werften<br />

auf Wunsch neue Yachten bereits<br />

mit Coppercoat als Schutz-und<br />

Sperrschicht aus. Coppercoat<br />

verbindet perfekt mit Gelcoat, aber<br />

auch mit Epoxyprimer vorbehandelten<br />

Rümpfen, da der Kupferanstrich<br />

selbst ja auch auf Epoxy<br />

basiert. Also muss man das Anti -<br />

fouling abschleifen oder sandstrahlen,<br />

bis die Epoxyschicht oder das<br />

Der wesentliche Vorteil<br />

des Kupferanstrichs<br />

besteht darin, dass die<br />

Yacht über viele Jahre<br />

im Wasser bleiben<br />

kann und nicht zwecks<br />

Reinigung und Erneuerung<br />

des Antifoulings<br />

gekrant werden muss.<br />

64 3/<strong>2018</strong>


Gelcoat sichtbar wird, danach spülen<br />

und trocknen.<br />

Eine gute Vorbereitung ist absolut<br />

wichtig, die Oberfläche muss<br />

staubfrei und bar jeder Reste früheren<br />

Antifoulings sein. Metallische<br />

Teile wie Wellenlagerbock,<br />

Ruderlager und Rumpfdurchlässe<br />

– auch solche aus Kunststoff –<br />

sollten vor dem Auftrag allerdings<br />

mit drei Schichten Epoxyprimer<br />

vorbehandelt werden. Das gleiche<br />

gilt für metallene Rümpfe, um galvanische<br />

Korrosion zu vermeiden.<br />

Welle und Propeller sollen nicht<br />

mit Coppercoat behandelt werden.<br />

Diese habe ich konventionell vorbehandelt,<br />

fein geschliffen und mit<br />

vier Schichten Hartantifouling gestrichen.<br />

nicht nervös werden<br />

Der Kupferanstrich selbst soll dann<br />

„nass in nass“ erfolgen, was je nach<br />

Temperatur und Luftfeuchtigkeit<br />

unterschiedliche Trockenzeiten erfordert.<br />

Auch die Vorbereitung des<br />

Anstrichs sollte immer nur in einem<br />

Set erfolgen, da die Topfzeit<br />

ebenso den Umgebungsbedingungen<br />

entspricht.<br />

Für mein Schiff (zwölf Meter)<br />

habe ich zwölf Sets (á ca. € 100,–)<br />

veranschlagt und jeweils ein Set aus<br />

Resin, Härter und Kupferpulver so<br />

vorbereitet, dass zwei Männer jeweils<br />

eine Rumpfseite mit Mohaire-<br />

Rollern behandeln konnten. Das<br />

Auftragen dauerte 30 bis 45 Minuten<br />

pro Schicht, nach einer Stunde<br />

konnte bei sonnigen 20 °C mit<br />

leichter Seebrise bereits die nächste<br />

aufgetragen werden.<br />

Drückt man mit der Fingerspitze<br />

an die Ober fläche und hat einen<br />

Abdruck ohne Rückstand am Finger,<br />

ist die nächste Schicht fällig. Zu<br />

frühes Überstreichen würde die<br />

zuvor aufgetragene Schicht wieder<br />

ablösen. Man darf außerdem nicht<br />

nervös werden, wenn die ersten<br />

Schichten nicht decken und hässlich<br />

aussehen. Es wird erst ab der<br />

dritten Schicht einigermaßen deckend<br />

und viele dünne Schichten<br />

sind für das Gesamtergebnis am<br />

besten. Auf diese Weise konnte ich<br />

fünf Schichten sowie eine sechste<br />

an der Wasserlinie und am Ruderblatt<br />

innerhalb von etwa sieben<br />

Stunden mit insgesamt drei Personen<br />

in Dienst auftragen.<br />

Nach weiteren zwei bis drei Stunden<br />

sollte dann auch das Begrenzungs-Klebeband<br />

abgezogen werden,<br />

damit dieses nicht zu fest mit<br />

dem aushärtenden Epoxid auf dem<br />

Rumpf verbindet.<br />

Der Tag, an dem die Behandlung<br />

erfolgt, ist natürlich sorgfältig gemäß<br />

den Witterungsbedingungen<br />

zu wählen, da fünf bis sechs Tage<br />

Trockenzeit einzukalkulieren sind.<br />

Nach etwa zwei Tagen ist das Coppercoat<br />

aber bereits zu 90 % aus -<br />

gehärtet, Regenschauer oder feuchte<br />

Luft können ihm nichts mehr<br />

anhaben.<br />

Nach vollem Aushärten muss die<br />

Oberfläche des neuen Coppercoats<br />

mit 400er-Papier angeschliffen<br />

werden, um eine rasche Oxydation<br />

des im Resin gebundenen Kupfers<br />

durch Kontakt mit Seewasser zu<br />

ermöglichen. Die oberflächliche<br />

Oxydation setzt sich dann gleichmäßig<br />

innerhalb der äußeren<br />

Schicht fort und die Oberfläche<br />

wird bläulich grün (wie z. B. die<br />

Edelpatina der Kuppel der Karlskirche).<br />

Das dabei entstehende<br />

Kupfersulfat wirkt nicht schlechter<br />

als die herkömmlichen Anti -<br />

foulings.<br />

Wer kann, der Krant<br />

Die Stützflächen und die Kielunterseite<br />

müssen nun natürlich auch<br />

behandelt werden. Dazu ist es ratsam,<br />

einen guten Kontakt zur<br />

Werft, die den Kran betreibt, zu<br />

haben, um nicht umsetzen zu müssen,<br />

was die Arbeiten an der Kielunterseite<br />

ja auch nicht wirklich ermöglichen<br />

würde.<br />

Meine Apollonia II wurde daher<br />

an einem Freitag als letztes Schiff<br />

gekrant und über das Wochenende<br />

auf dem Tieflader stehengelassen<br />

und zusätzlich an den Gurten des<br />

Horst Kainz<br />

ist stolzer Besitzer<br />

einer Sunbeam 40,<br />

der Apollonia II​,<br />

und Do-it-yourself-<br />

Experte an Bord.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

Travellifts gesichert. Freitagmittags<br />

wurden die Stützflächen und die<br />

Kielunterseite geschliffen und mit<br />

dem verbleibenden zwölften Set<br />

Coppercoat sechsmal gestrichen,<br />

womit wir gegen 16 Uhr fertig waren.<br />

Die etwa 70 Stunden Trockenzeit<br />

bis zum Anschleifen dieser<br />

Flächen und dem Launch am Montagvormittag<br />

reichten dann auch<br />

für ein komplettes Aushärten der<br />

im Verhältnis kleineren Flächen.<br />

Ich hatte die 48 Kilogramm<br />

schwere Coppercoat-Lieferung bereits<br />

im Winter bei Herrn Fleiss in<br />

Bamberg bestellt (www.coppercoat.<br />

de), der mich vor und während der<br />

Arbeiten mit Anleitungen und Ratschlägen<br />

bestens versorgt und sich<br />

auch um den Versand per Spedition<br />

nach Griechenland gekümmert<br />

hat. So sollte das Material nicht<br />

unter 0 °C gelagert werden, was im<br />

vergangen Winter nicht ganz so<br />

einfach war.<br />

Das Ergebnis?<br />

nicht zu toppen!<br />

Der wesentliche Vorteil besteht darin,<br />

dass die Yacht über viele Jahre<br />

im Wasser bleiben kann und nicht<br />

zwecks Reinigung und Erneuerung<br />

des Antifoulings gekrant werden<br />

muss. Die Oberfläche des Coppercoats<br />

kann auch unter Wasser gereinigt,<br />

gebürstet und auch wieder<br />

angeschliffen werden, wobei die<br />

Kosten für den Taucher nur einen<br />

Bruchteil der Gebühren für das<br />

Kranen betragen.<br />

Selbst kann man bei jeder Gelegenheit<br />

den Rumpf – speziell an<br />

der Wasserlinie – reinigen, ohne<br />

Substanz zu verlieren. Und nach<br />

vielen Jahren im Wasser genügt ein<br />

Lifting mit anschließender Hochdruckreinigung<br />

und erneutem Anschleifen<br />

der Oberfläche, wonach<br />

die Yacht sofort wieder zu Wasser<br />

gelassen werden kann.<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:<br />

Wenn schon Coppercoat statt<br />

Antifouling, dann auch Kunststoff-<br />

Seeventile statt korrosiver Metalle!<br />

3/<strong>2018</strong> 65


M<br />

V<br />

S<br />

Ö<br />

Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

News Mai/Juni <strong>2018</strong><br />

Fotos: Shutterstock<br />

Kraftwerk Gabčíkovo (SK)<br />

Schleusung von Sportbooten – Empfehlungen.<br />

Von Helmut Knotzinger<br />

Das im Jahr 1992 fertiggestellte<br />

Donaukraftwerk<br />

Gabčíkovo (Kanal-km 8,2<br />

Schleusenkanal) ist verglichen mit<br />

den österreichischen Donaukraftwerken<br />

in mehrfacher Hinsicht<br />

eine Dimension größer. Es hat zwei<br />

Schleusenkammern im Ausmaß<br />

von 275 x 34 Metern, 20 Meter<br />

Fallhöhe und einen etwa 40 Kilometer<br />

bis ins Stadtgebiet von Bratislava<br />

reichenden Stauraum. In<br />

beiden Schleusenkammern befinden<br />

sich an beiden Seiten je zehn<br />

Schwimmpoller zur vorgeschriebenen<br />

sicheren Verheftung der Großschiffe<br />

und der Sportboote.<br />

Talschleusung<br />

Bei starkem Wind aus Nord bis<br />

West kommt es bei der Talfahrt in<br />

dem sich in Kraftwerksnähe verengenden<br />

Schleusenkanal zu einer<br />

gefährlichen Wellenbildung, die<br />

sich bis in die Schleusenkammer<br />

hineinziehen kann und ein Festmachen<br />

an einem Schwimmpoller<br />

– womöglich mit dem Heck gegen<br />

die Richtung der Wellen – zu<br />

einem riskanten Manöver werden<br />

lässt. Daher verschieben erfahrene<br />

Skipper die Weiterfahrt von Bratislava<br />

mit Talschleusung Gabčíkovo<br />

gerne um ein bis zwei Tage, bis sich<br />

die Winde wieder gelegt haben.<br />

Bergschleusung<br />

Bei der Bergfahrt kommt es bei<br />

einer „Normalschleusung“ zu keinen<br />

großen Wasserbewegungen in<br />

der Kammer. Es gibt aber auch eine<br />

Art „Schnellschleusung“, bei der am<br />

unteren Stemmtor durch die talseitige<br />

Befüllung der Kammer starke<br />

Turbulenzen auftreten. Aus gegebenem<br />

Anlass empfehlen wir daher,<br />

dass Sportboote zur Sicherheit<br />

keinesfalls am ersten Schwimm -<br />

Bei starkem Wind aus<br />

Nord bis West kommt<br />

es bei der Talfahrt in<br />

dem sich in Kraftwerksnähe<br />

verengenden<br />

Schleusenkanal zu<br />

einer gefährlichen<br />

Wellenbildung.<br />

poller nach dem Stemmtor, sondern<br />

soweit innen wie möglich verheften<br />

sollten.<br />

Die Befüllung der Kammer bei<br />

der Bergschleusung ist talseitig.<br />

Die Angabe „Wassereinlauf bergseitig“<br />

im Schleusenplan KW<br />

Gabčíkovo des MSVÖ-Donauhandbuches<br />

geht auf eine Auskunft<br />

der Slowakei im Jahre 2011 zurück.<br />

Sie ist falsch und bereits zur Korrektur<br />

vorgemerkt.<br />

66 3/2017


Wissenswertes<br />

Krems. Die Motorboot-Tankstelle<br />

Krems/Förthof (Strom-Km 2003,9<br />

linkes Ufer) des Motor-Yacht-Club<br />

Wachau ist wieder in Betrieb.<br />

Öffnungszeiten: 1. April bis 31.Oktober<br />

(bei Regenwetter geschlossen!),<br />

Montag bis Freitag 17 bis 18 Uhr,<br />

Samstag, Sonntag und Feiertage 10<br />

bis 12 und 16 bis 18 Uhr. Treibstoff:<br />

Diesel und Eurosuper 95. Die Abgabe<br />

von Treibstoff ist nur gegen Barzahlung<br />

möglich.<br />

Kontakt: Tel. 02732/83617<br />

è www.mycw.at<br />

Polizei. Wir wurden informiert,<br />

dass heuer sowohl die Strompolizei<br />

als auch die Wasserstraßenaufsicht<br />

vermehrt auf die Einhaltung des<br />

Lärmpegels von 75 Dezibel und auf<br />

die Ausrüstung von Wasserskibooten,<br />

speziell auf die Möglichkeit, die<br />

Wasserskileine unter Last zu trennen<br />

(entweder „quick release“ zur Trennung<br />

oder zumindest Mitführen eines<br />

Messers, um die Leine kappen<br />

zu können) achten.<br />

Neben Wachauer Weinen kann man<br />

in Krems jetzt auch wieder Treibstoff bunkern.<br />

YachtCharter-Guide. Die EBA<br />

hat für Charter-Skipper einen Yachtcharter-Guide<br />

herausgegeben (in englischer<br />

Sprache), den interessierte Skipper von<br />

der Website der EBA unter dem Punkt<br />

„regulatory matters“ --> „yacht charter“<br />

herunterladen können.<br />

è www.eba.eu.com<br />

Foto: Shutterstock<br />

Nachrichten für<br />

die Schifffahrt<br />

der OSB<br />

Krems: Für den Fluss Donau, Strom-km 1999.0 bis<br />

2003.1 gelten bis 30. November <strong>2018</strong>, Montag bis<br />

Freitag 6 bis 20 Uhr folgende Beschränkungen:<br />

Beson dere Vorsicht und Sog und Wellenschlag vermeiden<br />

im ganzen Bereich. Die Schifffahrt ist grundsätzlich<br />

nicht behindert. Arbeitsbereich und -geräte sind<br />

gemäß Wasserstraßen-Verkehrsordnung bezeichnet<br />

(Schifffahrtszeichen bzw. Tag- und Nachtbezeichnung).<br />

Ergänzende Informationen können über<br />

UKW-Kanal 10, Bagger F 802 abgerufen werden.<br />

Bauarbeiten Steyregg: Für den Fluss Donau,<br />

Strom-km 2127.4 bis 2127.9 gelten bis 21. Dezember<br />

<strong>2018</strong> folgende Beschränkungen: Sog und Wellenschlag<br />

vermeiden und besondere Vorsicht im ganzen Bereich.<br />

Für die Eisenbahnbrücke Steyregg, Donau-km<br />

2127.6 gelten folgende Beschränkungen: Verfügbare<br />

Breite 55 m im ganzen Bereich, Sperre im ganzen<br />

linken Bereich, Sperre im ganzen rechten Bereich.<br />

Für Bauarbeiten werden im links- und im rechts -<br />

ufrigen Durchfahrtsjoch Baugeräte positioniert.<br />

Die Durchfahrt durch diese Joche wird durch Schiff -<br />

fahrts zeichen gesperrt. Die Durchfahrtsbreite in den<br />

anderen Jochen ist verringert. Die festen Radarreflektoren<br />

werden durch schwimmende Schifffahrts -<br />

zeichen ersetzt.<br />

Kiesverladung: Für den Fluss Donau, Strom-km<br />

1914.0 bis 1920.4 gelten bis 30. November <strong>2018</strong>,<br />

Montag 7.30 bis 17.30 Uhr, Dienstag und Mittwoch<br />

7 bis 17.30 Uhr, Donnerstag und Freitag 7 bis<br />

16.30 Uhr folgende Beschränkungen: Sog und<br />

Wellenschlag vermeiden und besondere Vorsicht im<br />

ganzen Bereich.<br />

Buchtipp. Auch heuer gibt es wieder<br />

ein Handbuch Törns Kroa -<br />

tien <strong>2018</strong> des Magazins More, das<br />

interessante Informationen über<br />

diplomatische Vertretungen, Vorschriften,<br />

Charter, Marinas, Ankerplätze,<br />

Motorservices und Restaurants<br />

enthält. Die Marinas und<br />

Sporthäfen sind mit Hafenplänen<br />

versehen (inklusive Slowenien<br />

und Monte negro). Zu beziehen ist<br />

das Buch über den Verlag Morski<br />

vodici GmbH, Savska 141,<br />

10000 Zagreb, Kroatien, Tel.<br />

+385/1/ 6190742 è info@more.hr<br />

Weitere Infos: Kroatische Zen -<br />

trale für Tourismus, 1090 Wien,<br />

Liechtensteinstraße 22 a/1/1/7;<br />

Tel. 01/5853884 è office@kroatien.at<br />

Kiesverladung im Bereich Strom-km 1920,162 bis<br />

1920,400, linkes Ufer. Verklappt wird im Bereich<br />

Strom-km 1914,000 bis 1920,000, gesamte Strombreite.<br />

Arbeitsgeräte und -bereich sind entsprechend der<br />

Wasserstraßen-Verkehrsordnung mit Schifffahrtszeichen<br />

(Tag- und Nachtbezeichnung) gekennzeichnet.<br />

Tankhafen Linz: Bis 8. Juni <strong>2018</strong> gelten für den<br />

Hafen Tankhafen Linz km 2128.1 im Bereich des<br />

rechten Ufers folgende Beschränkungen: Durchgehend<br />

Sog und Wellenschlag vermeiden und besondere<br />

Vorsicht im ganzen Bereich. Im Verbindungsbecken<br />

des Tankhafens Linz (Verladestelle der Firma Borealis)<br />

werden Sanierungsarbeiten durchgeführt. Verheftung<br />

von zwei Deckschubleichtern als schwimmendes<br />

Trägergerät. Die Schubleichter sind entsprechend<br />

der WVO mit Tag- und Nachtbezeichnung gekennzeichnet.<br />

3/2017 67


M<br />

V<br />

S<br />

Ö<br />

Motorbootsport und SeefahrtsVerband Österreich<br />

News Mai/Juni <strong>2018</strong><br />

MSVÖ Fahrtenskipper 2017<br />

Der MSVÖ Fahrtenskipper wird in drei Kategorien vergeben, die jeweils weiteste Strecke<br />

mit einem Wanderpokal geehrt. Wir gratulieren allen Empfängern der Auszeichnungen.<br />

Fotos MSVÖ<br />

Fahrtenskipper Binnen<br />

Friedrich Schwarzinger – Fahrtenskipperpokal<br />

Binnen (Crew Renate Schwarzinger), 4.303 km und<br />

162 sm, Heeg–Amsterdam–Bremerhaven–Helgoland–<br />

Hamburg–Köln–Nürnberg–Passau–Marbach –<br />

Regensburg–Heeg.<br />

Gerhard Durst (Crew Romana Durst),<br />

Günter ForstneR. Beide: 625 km,<br />

Muckendorf–Szentendre–Muckendorf.<br />

Ing. Lothar Müller, MSc (Crew Müller Barbara),<br />

670 km und 70,2 sm, Porto Levante–Chioggia–<br />

Venedig–Caorle–Aquilea–Piran–Venedig–Porto<br />

Levante.<br />

Fahrtenskipper See/Motor<br />

Martin Soffried (Crew Tanja und Chiara<br />

Henglmüller). 625 km, Muckendorf–<br />

Szentendre–Muckendorf.<br />

Fahrtenskipper See/Segel<br />

Michael Zabransky (Crew Michaela Zabransky).<br />

625 km, Muckendorf–Szentendre–Muckendorf.<br />

Wolfgang Wallner (Crew Erika Wallner),<br />

750 sm, Grado–Lošinj–Žut–Skradin–Murter–Hvar–<br />

Vis–Lastovo–Korčula–Grado.<br />

Weitere Ehrungen<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Heinrich Trost – Fahrtenskipperpokal See/<br />

Segel (Crew Reinhard Kerndle, Christof Repovc,<br />

Gerd Schmid (Mitglieder des YCA), Uwe Schulz,<br />

Frauke Virkus, Frank Virkus). 1.080 sm, Puerto de<br />

Mogan–Madeira–Ceuta–Benalmadena (Malaga).<br />

SFV Strongbow<br />

Karin Holzer, Elisabeth Locker, Josef Berthold, Peter Gronemann,<br />

Walter Gruber, Clemens Neuner, Bernd Ruhland und Michael<br />

Schramm wurde das Silberne Ehrenzeichen verliehen. Die<br />

Ehrungen fanden im Rahmen der Club-GV statt.<br />

1. Yacht Club Styria<br />

Paul Hierländer wurde aufgrund seiner Verdienste der Goldene<br />

Propeller mit Brillant verliehen. Die Ehrung fand im Rahmen<br />

68 einer Club-Feier statt. 3/<strong>2018</strong><br />

Friedl Eggerstorfer (Crew Edith Eggerstorfer),<br />

986 sm und 1.826 km, Ancona–Venedig–Triest–<br />

Umag–Mali Lošinj–Murter–Skradin–Biograd–Cres–<br />

Opatia–Punat–Osor–Cres.<br />

Mag. Robert Oelinger – Fahrtenskipperpokal<br />

See/Motor (Crew Oliver Oelinger, Dr. Christian<br />

Winkler, Baron Piere De Liser), 2.099 sm, Aprilia<br />

Marittima–Brindisi–Valletta (MA)–Argostolion–<br />

Tivat–Cavtat –Dubrovnik–Poreč–Aprilia Marittima.


Der 33. Jugendtörn der Crew-Tauern ging mit 55 Teilnehmern auf zehn Yachten ab Sukošan<br />

über die Bühne. Für viele war er zugleich auch Ausbildungs-, Übungs- und Prüfungstörn.<br />

Tauern-Törn<br />

Dass der Jugendtörn der Crew-Tauern in der Karwoche stattfindet, ist bereits Tradition.<br />

Dieses Jahr sponsorte der MSVÖ eine ganze Yacht für die Segler von morgen.<br />

Fotos Crew Tauern<br />

Zehn Yachten, davon sieben<br />

Jugendschiffe, insgesamt 55<br />

Teilnehmer: Der 33. Jugendtörn<br />

der Crew-Tauern war auch<br />

heuer wieder ein voller Erfolg. Von<br />

24. bis 31. März <strong>2018</strong> wurde in<br />

Mitteldalmatien gesegelt, gelernt,<br />

geprüft und gelacht.<br />

Auf der Route Sukošan – Ka -<br />

prije – WSK-Bucht – Trogir (Nachtfahrt)<br />

– Komiza (Vis) – Rogoznica –<br />

Vrulje (Kornaten) – Sukošan wurde<br />

insgesamt rund 200 Seemeilen zurückgelegt,<br />

davon fast 150 Seemeilen<br />

unter Segel. Auch das Wetter<br />

spielte gut mit – zum Einstieg mit<br />

moderaten Windbedingungen und<br />

Sonnenschein, zum Finale war<br />

Wellenreiten bei bis zu 35 Knoten<br />

Scirocco angesagt.<br />

„Während in vielen Institutionen<br />

über mangelnden Nachwuchs geklagt<br />

wird, zeigt das Team in den<br />

Hohen Tauern eindrucksvoll,<br />

wie’s geht. Die viele Arbeit, die<br />

Organisation, das private Engagement<br />

– einfach toll, was die<br />

Crew-Tauern da leistet“, so<br />

Herbert Rapp.<br />

Natürlich muss der Verein aufs<br />

Geld schauen, damit möglichst viele<br />

Kinder und Jugendliche teilnehmen<br />

können. Der MSVÖ übernahm<br />

die Kosten für eine Yacht.<br />

Da für die Jugend:<br />

Stephanie Breitenstein und<br />

Barbara Scheicher mit<br />

Tochter Anna (12), die<br />

bereits das dritte Mal mit<br />

an Bord ist.<br />

„ Wir danken dem MSVÖ für die<br />

Unterstützung unserer Jugend.”<br />

Barbara Scheicher und Stephanie Breitenstein,<br />

Leiterinnen des Jugendtörns<br />

Foto: Gernot Weiler<br />

„ Toll, was die Crew-<br />

Tauern da leistet.”<br />

Herbert Rapp, Präsident des MSVÖ<br />

Anfangs moderater Wind, am<br />

Ende blies der Scirocco (35 kn).<br />

3/<strong>2018</strong> 69


Yacht Club Austria<br />

News Mai/Juni <strong>2018</strong><br />

Wassersport total<br />

Es war ein Fest: Rückblick auf die Austrian Boat Show – Boot Tulln <strong>2018</strong>.<br />

Text und Fotos Rotina Mihai<br />

Vom 1. bis 4. März fand die<br />

47. Austrian Boatshow –<br />

Boot Tulln statt: der Treffpunkt<br />

für über 42.000 Yachties und<br />

Wassersportfans und das Highlight<br />

in Österreich.<br />

So galt es an vier Messetagen<br />

u. a. die Jeanneau Sun Odyssey 440<br />

– eben erst ausgezeichnet als „Yacht<br />

des Jahres“ – oder die Elan GT5<br />

mit einem völlig neuem Konzept,<br />

weitere Österreich-Premieren bei<br />

Segelyachten bis zu 16 Metern und<br />

Luxus-Motoryachten bis zu<br />

15 Metern Länge zu bestaunen.<br />

Außerdem gab es erstmalig –<br />

nach dem Vorbild der Boot Düsseldorf<br />

– eine „Bavaria World“ in<br />

Tulln.<br />

Nur Fliegen ist schöner<br />

Foiling, ein Trendthema – als Weltpremiere<br />

wurde eine „fliegende“<br />

Lago 26 ebenso wie die Hubkielversion<br />

einer Lago 26 als weitere<br />

Weltpremiere auf der Boot Tulln<br />

präsentiert.<br />

Was in Düsseldorf ein wenig unterging,<br />

wird in Österreich, respektive<br />

in Tulln, großzügig bedacht:<br />

das weite Spektrum an trailerbaren<br />

Daysailern von Sunbeam, Seascape,<br />

Maxus, Delphia, Viko, Phobos, die<br />

sich den Besuchern von ihrer besten<br />

Seite zeigten. So präsentierte die österreichische<br />

Traditionswerft Schöchl<br />

seine 100. Sunbeam 22.1 und Seascape<br />

stellte seinen Prototyp #1 aus.<br />

„It’s Soft-Schäkel-Time“ (dieses<br />

Mal mit Gewinnspiel) und die<br />

Live-Präsentation des POB.net-<br />

Bergenetzes waren zwei Publikumsmagneten<br />

am Messestand des<br />

Yacht Club Austria, die die Messebesucher<br />

neugierig machten.<br />

Überhaupt ging es am Stand des<br />

YCA diesmal schwerpunktmäßig<br />

um Sicherheit – die Schlagworte<br />

„Sicherheit als Führungsaufgabe“,<br />

„Sicherheit ist machbar“ und<br />

„Sicherheit ist inklusive“ regten zu<br />

Diskussionen und Gesprächen an.<br />

Wir konnten viel Prominenz<br />

am YCA-Messestand begrüßen:<br />

Ex-Fußballer und Fußballtrainer<br />

Frankie Schinkels, ÖSV-Prüfungsreferent<br />

Erwin Angermayr,<br />

Chris tian Kargl, MSVÖ-Präsident<br />

Herbert Rapp – um nur einige zu<br />

nennen – statteten uns einen Besuch<br />

ab und ließen sich von Reinhold<br />

„Reini“ Buch acher (Weltmeister<br />

im Schnellkarikieren) im Buch<br />

„Abdrift“ von Jürgen Preusser live<br />

vor Ort zeichnen.<br />

Fazit<br />

Das Fazit des Yacht Club Austria –<br />

dem größten Yachtclub Österreichs<br />

zur Boot Tulln <strong>2018</strong> lautet eindeutig:<br />

Wir konnten wieder sehr viele<br />

interessante Gespräche und Kontakte<br />

in Tulln knüpfen. Der Ansturm<br />

und der ausgesprochen<br />

positive Zuspruch der Besucher<br />

zeigen, dass die Boot Tulln eine<br />

sehr wichtige Messe für den Yacht<br />

Club Austria ist.<br />

2019 sind wir auf jeden Fall<br />

wieder dabei. Save the Date:<br />

Boot Tulln 2019 – 7. bis 10. März.<br />

Links: Bei Michael<br />

Guggenberger (2. v. l.)<br />

war mit seiner „Soft-<br />

Schäkel-Time“ immer<br />

etwas los. Hier mit Mike<br />

Hecker und einigen Kids.<br />

Rechts oben: Hermann<br />

Cisar präsentiert seine<br />

Erfindung, ein Bergenetz<br />

für den MOB-Notfall<br />

Rechts unten: Prominenz<br />

am YCA-Stand:<br />

Alex Stummvoll, Schatz -<br />

meister der Crew Wien,<br />

mit Frankie Schinkels,<br />

Jürgen Preusser und<br />

Reini Buchacher<br />

(v. l. n. r.).<br />

70 3/<strong>2018</strong>


Yacht Club Austria<br />

Generalsekretariat<br />

Neue Adresse: Estermannstraße 6, 4020 Linz<br />

+43(0)732 781086, office@yca.at<br />

www.yca.at<br />

Crew Wien, NÖ, Burgenland<br />

Crew-Commander<br />

Christian Schifter<br />

+43(0)1 7109222<br />

cschifter@pantaenius.com<br />

Generalsekretär<br />

Harald Mahringer<br />

+43(0)699 11317599<br />

harald.mahringer@yca.at<br />

Crew Salzburg<br />

Crew-Commander<br />

Hubert Kraft<br />

+43(0)664 9645011<br />

hubert.kraft@yca.at<br />

Next Generation – Segelspaß mit der<br />

YCA-Jugend zwischen 16 und 26 Jahren.<br />

Ready for some<br />

sailing?<br />

Next Generation – Jugend am Werk im YCA.<br />

Text und Fotos Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

Crew Oberösterreich<br />

Crew-Commander<br />

Thomas Hickersberger<br />

+43(0)676 3067224<br />

thomas.hickersberger@yca.at<br />

Crew Tirol und Vorarlberg<br />

Crew-Commander<br />

Johannes Lindig<br />

+43(0)660 5208136<br />

j.lindig@tsn.at<br />

Philipp<br />

Eckerstorfer,<br />

engagiertes Mitglied<br />

in unserer „YCA-Next<br />

Generation“<br />

Der Yacht Club Austria setzt<br />

laufend Initiativen, um junge<br />

Menschen an das Hochsee-<br />

Segeln heranzuführen. Auch für<br />

<strong>2018</strong> haben sich die Verantwortlichen<br />

wieder einiges einfallen lassen:<br />

Du bist zwischen 16 und 26 Jahre alt<br />

und möchtest gerne Segelerfahrung<br />

sammeln? Dann bist du beim YCA<br />

Jugend-Team „Next Generation“<br />

herzlich willkommen.<br />

unsere Angebote<br />

Hochsee- SegelN. Lernen, wie<br />

es auf hoher See läuft. Gefahren<br />

wird in den Sommerferien auf der<br />

Alegria von Holler Richard, einer<br />

Oyster 53. Die Teilnahme ist kostenlos<br />

(exklusive Crewkassa), für<br />

die Hin- und Rückreise wird eine<br />

Fahrgemeinschaft organisiert.<br />

Jugend Sail Days auf dem Attersee.<br />

Mit diesem Angebot sprechen<br />

wir alle an, die bisher mit Segeln<br />

wenig am Hut hatten und sich<br />

das mit Gleichgesinnten gerne anschauen<br />

möchten. Bitte reserviere<br />

dir den 22. Juli und den 26. August<br />

dafür vor – Spaß garantiert!<br />

Teilnahme an den YCA-<br />

Regatten? wir fördern Dich!<br />

Du kannst schon segeln und<br />

möchtest den Kick einer Regatta<br />

kennenlernen? Dann melde dich!<br />

Wir haben übrigens auch zwei<br />

Laser auf dem Attersee, die für<br />

die kostenlose Benützung bereit -<br />

stehen.<br />

Deine Ausbildung zum Skipper<br />

zum Selbstkostenpreis (Theoriekurs<br />

um € 96,–). Start dieser<br />

Ausbildung ist im Herbst <strong>2018</strong>.<br />

Und vieles mehr! Ruf uns an,<br />

informiere dich bei Philipp<br />

Eckerstorfer: Tel. 0699 10562522<br />

è philipp.eckerstorfer@gmail.com<br />

Crew Kärnten<br />

Crew-Commander Fritz Abl<br />

+43(0)664 2436871<br />

office@yca-crew-ktn.at<br />

www.yca-crew-ktn.at<br />

Crew Steiermark<br />

Crew-Commander<br />

Mike Hecker<br />

+43/(0)676 86643046<br />

mike.hecker@yca.at<br />

Crew Jugend<br />

Jugendbeauftragter<br />

Matthias Eckerstorfer<br />

+43(0)650 5583470<br />

matthias.eckerstorfer@gmail.com<br />

Ausbildung<br />

YCA-Ausbildungsleiter<br />

Gottfried „Titzl“ Rieser<br />

+43(0)664 3706027<br />

gottfried.rieser@yca.at<br />

3/<strong>2018</strong> 71


Yacht Club Austria<br />

News Mai/Juni <strong>2018</strong><br />

Vertrauen ist gut –<br />

Kontrolle ist besser!<br />

Diesem Motto haben sich unsere Rechnungsprüfer im Yacht Club Austria verschrieben. Sie machen<br />

einen immens wichtigen Job im Verein – und verdienen ein herzliches „Dankeschön“! Wir holen<br />

diesmal Johannes Frank und Rudi Hanke vor den Vorhang – sie sind die obersten Prüfer im YCA.<br />

Text Gottfried Rieser | Fotos Hanke, Frank<br />

Foto: Shutterstock<br />

Johannes Frank und<br />

Rudi Hanke<br />

Rechnungsprüfer des<br />

Yacht Club Austria.<br />

Bitte stellt euch den Lesern vor.<br />

Johannes: Ich bin gebürtiger Steirer<br />

und arbeite als Rechtsanwalt in<br />

Wien – das ist hart genug, meinen<br />

Ausgleich finde ich als naturverbundener<br />

Mensch auf dem Wasser<br />

und in den Bergen.<br />

Rudi: Ich bin 62 Jahre alt und habe<br />

zwei Kinder und einen Enkel.<br />

Beruflich habe ich einiges hinter<br />

mir: Höhere Schule, Bundesheer,<br />

Finanzfachdienst, UN-Einsätze in<br />

Zypern und am Golan, BWL-Studium,<br />

Buchhalterprüfung, Konzessionsprüfung<br />

– ich bin in selbständiger<br />

und unselbständiger Tätigkeit<br />

bis heute aktiv. 1988 war ich bei<br />

der UNO, da wurde uns der<br />

Friedensnobelpreis verliehen –<br />

das war schon was!<br />

Wie seid Ihr zum Segeln gekommen?<br />

Johannes: Ich bin schon seit<br />

meiner Kindheit auf dem Wasser<br />

unterwegs. Anfangs im Kanadier,<br />

später im selbstgebauten Segelboot<br />

und dann mit Charteryachten im<br />

Süden.<br />

Das Schlüsselerlebnis hatte ich in<br />

einem Sommer in Schweden Ende<br />

der 1990er Jahre: Ich baute mir für<br />

den Kanadier aus dünnen Fichtenstämmen<br />

ein Gaffel- und Rahrigg,<br />

eine einfache Plastikplane diente<br />

als Segel und das Paddel wurde<br />

zum Schwert. Es gelang sogar,<br />

damit am Wind zu segeln.<br />

Rudi: Ich bin relativ spät zum Segeln<br />

gekommen. Ein Freund nahm<br />

mich als Badegast auf einen Überstellungstörn<br />

von Punat nach Marmaris<br />

mit. Obwohl ich seekrank<br />

wurde und wir einen Sturm abwettern<br />

mussten, hat mich damals<br />

der Segelvirus erwischt. Um nicht<br />

nochmals so unbedarft auf ein<br />

Schiff zu gehen, begann ich meine<br />

Segelausbildung beim YCA.<br />

Warum engagiert Ihr euch<br />

im Yacht Club Austria?<br />

Johannes: Ich persönlich empfinde<br />

Gemeinschaft als große Bereicherung.<br />

Der Gebirgssegler Cup<br />

hat mich zum Yacht Club Austria<br />

gebracht, wo ich Freundschaften<br />

geknüpft habe, wo ich aber auch<br />

gefordert wurde und damit bin ich<br />

persönlich gewachsen.<br />

Ich möchte mit meiner Tätigkeit<br />

für den YCA einen Beitrag leisten,<br />

damit die Gemeinschaft des YCA<br />

weiterhin besteht und den Mitgliedern<br />

Freude, Begeisterung, schöne<br />

Erlebnisse und damit letztlich<br />

auch persönliche Bereicherungen<br />

ermöglicht wird.<br />

Rudi: Die Crewabende waren immer<br />

sehr interessant, aber leider<br />

auch etwas unpersönlich. Daher<br />

gründeten mehrere Segelfreunde<br />

den Linzer YCA-Segelstammtisch,<br />

dessen Leiter ich lange Jahre war.<br />

Aus diesem Stammtisch sind<br />

Crew-Commander, Schatzmeister<br />

und Rechnungsprüfer hervorgegangen.<br />

Rudi Hanke hat einen heftigen Sturm<br />

abgewettert, war seekrank, hat dann<br />

eine Ausbildung gemacht und ist jetzt<br />

Mitglied und Rechnungsprüfer beim YCA.<br />

Wo liegen eure Schwerpunkte im<br />

Engagement für den YCA?<br />

Johannes: Als Rechnungsprüfer<br />

bin ich für eine rechtskonforme<br />

72 3/<strong>2018</strong>


und ordnungsgemäße Rechnungslegung<br />

des YCA verantwortlich. Bei<br />

dieser Aufgabe habe ich besonders<br />

die Interessenverwahrung der fast<br />

2.500 Mitglieder im Sinn, die ja<br />

nicht selbst den YCA prüfen können.<br />

Rudi: Im Moment prüfen wir den<br />

Jahresabschluss 2017, wir achten<br />

sehr penibel drauf, dass die Geldmittel<br />

korrekt und zweckmäßig eingesetzt<br />

werden und natürlich, dass der<br />

Bestand des YCA nicht gefährdet ist.<br />

Übrigens: Er ist nicht gefährdet.<br />

Was habt ihr in nautischer Hinsicht<br />

in nächster Zeit vor?<br />

Johannes: Das nächste Ereignis<br />

wird der Gebirgssegler Cup Ende<br />

April sein und im Sommer werde<br />

ich einen Segeltörn mit Freunden in<br />

Kroatien machen, darauf freue ich<br />

mich schon jetzt.<br />

Rudi: Ich werde auch heuer wieder<br />

auf einen Chartertörn gehen. Insgesamt<br />

aber freue ich mich auf meine<br />

Pensionierung, um mehr Zeit für<br />

meine Hobbys zu haben.<br />

Wenn ihr an den YCA denkt, was<br />

macht euch am meisten Freude?<br />

Johannes: Wie bereits erwähnt,<br />

steht für mich die Gemeinschaft an<br />

oberster Stelle. Ein weiterer Aspekt<br />

des YCA, der ihn von allen anderen<br />

Segelvereinen unterscheidet, ist<br />

seine österreichweite Ausrichtung.<br />

Besonders hervorzuheben ist die<br />

Qualität der Ausbildung. So hat<br />

beim YCA die praktische Ausbildung<br />

einen besonders hohen Stellenwert.<br />

Wir können stolz darauf<br />

sein, Skipper auszubilden, die am<br />

Ende ihrer Ausbildung fundierte<br />

praktische Kenntnisse aufweisen<br />

und zumindest eine verpflichtende<br />

Woche Ausbildung auf dem Schiff<br />

absolviert haben. Nicht zuletzt<br />

sei die Regattatätigkeit erwähnt.<br />

Hier ist besonders die Alpe Adria<br />

Sailing Week und der Gebirgssegler<br />

Cup zu erwähnen, die bereits<br />

seit langem bestehen und ein<br />

besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl<br />

mit sich bringen.<br />

Rudi: Dem schließe ich mich an:<br />

Am meisten Freude macht mir,<br />

wenn ich sehe, wie toll sich die Ausbildungsarbeit<br />

im YCA entwickelt<br />

hat. Und dass wir eigene Schiffe<br />

anschaffen konnten. Und natürlich<br />

auch, dass der YCA finanziell auf<br />

sehr gesunden Beinen steht.<br />

Ruth Lee – oder einfach „Mandy“<br />

Ich bin 40 kg schwer und kann schwimmen, nur bewegen kann ich mich nicht.<br />

Aber man kann mich retten – im Rahmen eines YCA-Safety-Trainings.<br />

Text Gottfried „Titzl“ Rieser | Foto Ruth Lee Ldt, DKM Maruno<br />

GGestatten, darf ich mich vorstellen:<br />

Mein Name ist Ruth<br />

Lee, manche nennen mich auch<br />

„Mandy“.<br />

Woher mein Spitzname kommt?<br />

Der Ruf „man overbord!“ ist mein<br />

Taufpate. Ich bin dazu geboren, die<br />

Skipper im YCA auf lebensbedrohliche<br />

Situationen vorzubereiten –<br />

„man overbord“ – ich wünsche<br />

allen, dass sie diesen Ruf niemals<br />

hören müssen.<br />

Wie sehe ich aus? Nun, ich bin<br />

40 kg schwer, ich kann schwimmen,<br />

aber bewegen kann ich mich nicht.<br />

Ich kann mir gut vorstellen, dass<br />

man mich für bewusstlos hält.<br />

Irgendwie fühle ich mich, als hätte<br />

mich beispielsweise der Baum bei<br />

einer Patenthalse mit voller Breitseite<br />

erwischt und dabei bin ich<br />

über Bord gegangen. Und jetzt<br />

warte ich auf meine Rettung –<br />

darauf, dass mich die Trainees<br />

und Teilnehmer eines YCA-Safety-<br />

Trainings aus dem Wasser fischen.<br />

Nähere Informationen dazu im<br />

nautischen Zentrum des YCA,<br />

Estermannstraße 6, 4020 Linz,<br />

Tel. 0732/781086 oder<br />

è office@yca.at oder<br />

Wann werde ich gerettet?<br />

Nun, wir haben da mehrere Termine:<br />

12. Mai <strong>2018</strong> Safety Days am Attersee – Sicherheits-Segelmanöver<br />

12. Mai <strong>2018</strong> „Vollpension Rettungsinsel“ – Übernachten in der Rettungsinsel<br />

13. Mai <strong>2018</strong> Safety Days am Attersee – „Retten, bergen, versorgen“<br />

15. Juni <strong>2018</strong> Pantaenius Safety Days in Punat/Krk<br />

16. Juni <strong>2018</strong> Pantaenius Safety Days in Punat/Krk<br />

30. Juni <strong>2018</strong> Safety Days am Attersee – Sicherheits Segelmanöver<br />

30. Juni <strong>2018</strong> „Vollpension Rettungsinsel“ – Übernachten in der Rettungsinsel<br />

1. Juli <strong>2018</strong> Safety Days am Attersee – „Retten, bergen, versorgen“<br />

Und auf Wunsch individuelle Trainings für eingespielte Crews!<br />

3/<strong>2018</strong> 73


Sailing Poetry<br />

Foto: Wikipedia<br />

Der<br />

Leutnant<br />

von Otranto<br />

SM U-12 beim Einlaufen in den Hafen<br />

von Pola 1914, auf dem Turm salutierend<br />

Linienschiffsleutnant Egon Lerch.<br />

Wir setzen die „Italienische Reise“ fort, queren den Golf von Tarent, treffen in der Straße von Otranto<br />

auf einen österreichischen U-Boot-Leutnant, der uns von seiner Heldentat erzählt und von seinem<br />

marinebekannten Verhältnis mit einer Habsburger-Prinzessin.<br />

Alfred Zellinger<br />

ist Schriftsteller und<br />

erlernte das Segeln in<br />

der O-Jolle des Vaters<br />

auf dem Traunsee. Dort<br />

segelt er heute einen<br />

30er-Schärenkreuzer,<br />

auf dem Meer eine 46er<br />

Grand Soleil.<br />

kolumne@<strong>ocean7</strong>.at<br />

rühmt durch meinen Angriff auf<br />

ein französisches Dreadnought<br />

in der Straße von Otranto. Wir<br />

patrouillieren von der Bocce di<br />

Cattaro aus, die französische<br />

Flotte steht bei Korfu, wir wollen<br />

verhindern, dass sie in die Adria<br />

eindringt.<br />

Nach Tagen sehen wir die<br />

Rauchsäulen, 26 Schiffe, die ganze<br />

französische Flotte kreuzt vor uns,<br />

ich suche mir das größte Schiff<br />

aus, das Flaggschiff, bringe mich<br />

in Schussposition, sehe den<br />

Rammsporn eines Zerstörers auf<br />

uns zukommen, muss tauchen,<br />

gehe wieder nach oben, das Flaggschiff<br />

ist in Schussweite, ich lanciere<br />

zwei Torpedos, tauche wieder,<br />

warte die zwei Detonationen ab,<br />

tauche unter der französischen<br />

Flotte durch, auf der anderen Seite<br />

wieder auf, sehe, dass das Flaggschiff<br />

brennt, die anderen Schiffe<br />

fahren panisch im Kreis, der herrschende<br />

Sturm verhindert, dass<br />

ich weitere Torpedos abschieße,<br />

wir werden angegriffen, ich tauche,<br />

lege mich auf Grund, warte,<br />

bis die Verfolger aufgeben, laufe<br />

dann unter Wasser ab.<br />

Das war’s. Man sagt, ich hätte<br />

es auf den Maria Theresien-Orden<br />

abgesehen; mag sein. Hatte dann<br />

einen großen Empfang in Triest;<br />

als wir einliefen, waren auf den<br />

Kriegsschiffen die Mannschaften<br />

In mondheller Nacht queren wir<br />

den Golf von Tarent; rauschende<br />

Fahrt mit 8 Bft raumschots, allein<br />

mit der zur Hälfte gerefften<br />

Genua. Tagesanbruch, Homers<br />

„rosenfingrige Dämmerung“, Ithaka<br />

steuerbords. Ob Odysseus endlich<br />

zu Penelope heimgefunden<br />

und die Sache mit den Freiern geklärt<br />

hat? Oder hängt er noch bei<br />

dieser Kalypso herum auf Ogygia?<br />

Wir machen fest in Otranto. In<br />

einer gottverlassenen Hafenbar<br />

ein gutaussehender Marineur im<br />

marineblauen Blazer, der uns bei<br />

einer Flasche kalabrischen Weins<br />

seine Geschichte erzählt: die des<br />

Linienschiffsleutnants Egon Lerch,<br />

Segler zwischen Brioni und Abazia,<br />

wo 1891 der erste österreichische<br />

Yachtclub als „k.u.k.-Yachtgeschwader“<br />

gegründet wurde,<br />

1914 dann Kommandant eines der<br />

ersten österreichischen U-Boote,<br />

SM U-12, gebaut in Fiume, heute<br />

Rijeka.<br />

Ich bin der Sohn eines österreichischen<br />

Konteradmirals, erzählt<br />

er, aufgewachsen in Graz, ausgebildet<br />

an der Marineakademie in<br />

Fiume, dazu erzogen, ein Held zu<br />

werden im Dienste der Monarchie,<br />

an der Küste bekannt als Segler<br />

und Flaneur; das Marinekasino in<br />

Pola war mein liebster Aufenthalt.<br />

Bei Kriegsausbruch erhalte ich das<br />

Kommando über U-12; werde beangetreten<br />

zum Relingssalut; und<br />

als ich das Café Specchi betrat,<br />

erhoben sich alle Marineure und<br />

salutierten. Ja, mein Verhältnis mit<br />

der Fürstin Elisabeth Windisch-<br />

Graetz, Enkelin des Kaisers, war<br />

marinebekannt, wir haben uns in<br />

Triest getroffen, in ihrem Schloss<br />

Miramare, im Duchi d’Aosta, in<br />

ihrer Villa auf Brioni. Ich war<br />

dann abkommandiert zu einer<br />

Kreuzung im Golf von Venedig,<br />

verabschiedete mich von Elisabeth<br />

am Molo San Sabba und lief aus<br />

mit der Absicht, vor Venedig<br />

Schiffe zu versenken und meinen<br />

Erfolg von Otranto zu übertreffen.<br />

In drei Tagen wollte ich zurück<br />

sein. Doch dann schrieben die<br />

Blätter: U-12 vor Venedig mit der<br />

gesamten Bemannung versenkt.<br />

Tja, wir waren auf eine Mine gelaufen.<br />

Das Boot wurde von den<br />

Italienern gehoben, der Turm<br />

später ausgestellt im Heeresgeschichtlichen<br />

Museum zu Wien.<br />

Im nächsten Sailing Poetry, meine<br />

Damen und Herren, setzen wir<br />

unsere „Italienische Reise“ fort und<br />

werden vor Brindisi des Kaiser Augustus’<br />

Segelgeschwader begegnen,<br />

von Griechenland kommend mit<br />

dem sterbenden Dichter Vergil an<br />

Bord, der in den letzten Stunden<br />

seines Lebens überlegt, das Manuskript<br />

der Aeneis, Roms Gründungsmythos,<br />

zu vernichten. <br />

74 3/<strong>2018</strong>


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Die Olive Island Marina ist eine kleine familienbetriebene Marina in einer gut geschützten Bucht der Ortschaft Sutomišćica auf<br />

der Insel Ugljan. Die Marina auf Klubbasis stellt den Kundenservice in den Mittelpunkt und bietet auch viele zusätzliche<br />

Leistungen an. Die Gäste können Ihre Urlaubszeit am Pool genießen, sich ausgiebig auf der Sonnenterrasse oder dem Strand<br />

sonnen, ein kühles Getränk an der Bar mit Blick aufs offene Meer genießen oder mit den Kindern den Spielplatz unsicher<br />

machen. Das gastronomische Angebot des Olive Garden Restaurants umfasst eine perfekte Kombination der authentischen<br />

Spezialitäten Dalmatiens und der modernen Küche. Große Aufmerksamkeit wird hier auf die Qualität gesetzt, so wird das<br />

Essen auf traditionelle Weise und mit immer frischen Zutaten zubereitet.<br />

Olive Island Marina / 23273 Sutomišćica, Ugljan / Zadar, Dalmatien, Kroatien<br />

Telefon: +385 (0)23 335 808 Fax: +385 (0)23 335 810 Rezeption: +385 (0)99 439 9144<br />

e-mail: oliveisland@marina-signum.com / web: www.oliveisland-marina.eu

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