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Fazit <strong>und</strong> Empfehlung:<br />
Wir wer<strong>de</strong>n Zeugen von historischen Ereignissen. Diesen Satz<br />
liest man <strong>de</strong>rzeit öfter. Richtig daran ist: Nie zuvor in <strong>de</strong>r Geschichte<br />
<strong>de</strong>r Menschheit gab es ein <strong>de</strong>rart umfassen<strong>de</strong>s weltweites<br />
Schul<strong>de</strong>nproblem. Die Folgen, die daraus entstehen<br />
wer<strong>de</strong>n, sind jedoch kei<strong>ne</strong>swegs historisch einzigartig, sie<br />
folgen vielmehr ei<strong>ne</strong>r langen Tradition: Wä<strong>hrungsreform</strong>en,<br />
Staatsbankrotte <strong>und</strong> ei<strong>ne</strong> mehr o<strong>de</strong>r weniger schleichen<strong>de</strong><br />
Entwertung <strong>de</strong>s Gel<strong>de</strong>s mit <strong>de</strong>m Zweck, die Staatsschul<strong>de</strong>n<br />
zu verringern, sind historisch betrachtet nicht die Ausnahme,<br />
son<strong>de</strong>rn die Regel.<br />
Am En<strong>de</strong>, <strong>und</strong> das ist bezeich<strong>ne</strong>nd in <strong>de</strong>r Geschichte, haben<br />
alle künstlich geschaffe<strong>ne</strong>n Währungen ihren Wert immer <strong>und</strong><br />
zu allen Zeiten vollständig verloren. Es gibt kei<strong>ne</strong> einzige Ausnahme.<br />
Unnötig zu erwäh<strong>ne</strong>n, dass Gold <strong>und</strong> Silber ihren Wert<br />
über die Jahrtausen<strong>de</strong> bewahrt haben. Es ist <strong>de</strong>shalb davon<br />
auszugehen, dass die bei<strong>de</strong>n E<strong>de</strong>lmetalle umso stärker wie<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>n Fokus <strong>de</strong>r Menschen rücken wer<strong>de</strong>n, je offensichtlicher<br />
<strong>de</strong>r staatliche Geldbetrug in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n Jahren<br />
wer<strong>de</strong>n wird.<br />
Die Frage, ob auch gegenwärtige Ge<strong>ne</strong>ratio<strong>ne</strong>n Opfer solcher<br />
Bestrebungen wer<strong>de</strong>n, stellt sich <strong>de</strong>shalb überhaupt nicht.<br />
Ei<strong>ne</strong> schleichen<strong>de</strong> Abwertung unseres Gel<strong>de</strong>s fin<strong>de</strong>t bereits<br />
vor unseren Augen statt, <strong>und</strong> ob wir Wä<strong>hrungsreform</strong>en o<strong>de</strong>r<br />
Staatspleiten in Europa erleben wer<strong>de</strong>n, das ist nur ei<strong>ne</strong> Frage<br />
<strong>de</strong>s Zeithorizonts. Dass sie kommen wer<strong>de</strong>n, steht historisch<br />
betrachtet vollkommen außer Frage. Denn die Geschichte <strong>de</strong>s<br />
Gel<strong>de</strong>s ist die Geschichte vom Betrug an <strong>de</strong>r Bevölkerung. Zur<br />
Überraschung vieler Zeitgenossen wird das diesmal nicht an<strong>de</strong>rs<br />
sein...<br />
Auf die folgen<strong>de</strong>n Warnsignale sollten Sie <strong>de</strong>shalb ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
achten. Mit diesen <strong>und</strong> ähnlichen Maßnahmen haben<br />
die Regierungen in <strong>de</strong>r Vergangenheit versucht, ei<strong>ne</strong>n drohen<strong>de</strong>n<br />
Staatsbankrott hinauszuzögern <strong>und</strong> zu verschleiern:<br />
1. Geld wird „nach Bedarf“ in Umlauf gebracht. Die Banken<br />
erhalten dabei ei<strong>ne</strong>n Zinsaufschlag. Seit einigen Wochen<br />
wird genau dies in <strong>de</strong>r Europäischen Union praktiziert: Im<br />
Dezember 2011 konnten die Geschäftsbanken Kapital<br />
zu niedrigsten Zinsen in beliebiger Höhe bei <strong>de</strong>r EZB ab-<br />
rufen. Dieses Geld kön<strong>ne</strong>n sie nun hochverzinslich anlegen,<br />
etwa in<strong>de</strong>m sie Staatsanleihen <strong>de</strong>r europäischen<br />
Krisenlän<strong>de</strong>r kaufen. Da weitere Schul<strong>de</strong>nschnitte wie in<br />
Griechenland von <strong>de</strong>r Politik bereits ausdrücklich ausgeschlossen<br />
wur<strong>de</strong>n, gehen die Banken dabei kei<strong>ne</strong>rlei Risiken<br />
ein. Im Zweifelsfall haftet <strong>de</strong>r Steuerzahler...<br />
2. Abwertung <strong>de</strong>r nationalen Währungen um bis zu 50 Prozent.<br />
Beispiele aus <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit sind Russland<br />
(1998), Argentinien (2001), Nordkorea (2009) <strong>und</strong><br />
Ve<strong>ne</strong>zuela (2010)<br />
3. Umwandlung von Staatskrediten in langfristige Anleihen<br />
(Russland 1998)<br />
4. Einführung von staatlichen Schuldpapieren, mit <strong>de</strong><strong>ne</strong>n<br />
Staatsdie<strong>ne</strong>r entlohnt wer<strong>de</strong>n (Argentinien 2001)<br />
5. Gesetzliche Beschränkungen von Bargeldzahlungen. In<br />
<strong>de</strong>r Euro-Zo<strong>ne</strong> wird das bereits eingeführt. Vorreiter sind<br />
Krisenlän<strong>de</strong>r wie Italien, Spanien o<strong>de</strong>r Griechenland<br />
6. Umwandlung von Geldkonten in festverzinsliche Sparbücher<br />
7. Umtausch von Dollar-Konten in nationale Währungen<br />
8. Verweigerung <strong>de</strong>s Zugriffs auf Geldkonten<br />
9. Höhere Steuern <strong>und</strong> Sozialabgaben<br />
10. Verstaatlichung von Rentenansprüchen (Island, Ungarn)<br />
11. Kürzung von staatlichen Sozialleistungen <strong>und</strong> Renten<br />
(Griechenland, Spanien, Ungarn, Lettland)<br />
12. Erhöhung von Einkommen- <strong>und</strong> Mehrwertsteuer (Griechenland)<br />
13. Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst (Griechenland)<br />
14. Schließung von Schulen, Theatern <strong>und</strong> Kliniken<br />
15. Son<strong>de</strong>rsteuer auf Immobilienbesitz (Griechenland)<br />
16. Verbrauchssteuern auf Privatwagen <strong>und</strong> E<strong>ne</strong>rgie (Griechenland)<br />
Andreas Hoose ist seit vielen Jahren überzeugter Anhänger<br />
<strong>de</strong>r antizyklischen Anlagestrategie. Der gelernte Journalist <strong>und</strong><br />
studierte Ökonom ist Chefredakteur <strong>de</strong>s Antizyklischen Börsenbriefs,<br />
ei<strong>ne</strong>m Service <strong>de</strong>r BörseGo AG, <strong>und</strong> Geschäftsführer <strong>de</strong>s<br />
Antizyklischen Aktienclubs. Der Antizyklische Börsenbrief ist die<br />
einzige Publikation im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum, die sich <strong>de</strong>m<br />
Thema Investieren aus antizyklischer Sicht widmet. Weitere<br />
Informatio<strong>ne</strong>n fin<strong>de</strong>n Sie im Inter<strong>ne</strong>t unter <strong>www</strong>.antizyklischerboersenbrief.<strong>de</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>www</strong>.antizyklischer-aktienclub.<strong>de</strong><br />
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