26 Macht normalerweise auf der rechten Außenbahn Tempo - heute muss Giulio Donati aber zuschauen.
Mr. Emozione 27 GIULIO DONATI seiner Emotionalität und Leidenschaft ist er ein wichtiger Spieler für uns. Es kommt nur eben auf die Balance und Art und Weise an“, so Schröder. Behält Donati diese bei, kann er an den verbleibenden vier Spieltagen nach dem Freiburg-Spiel dann auch wieder zum wichtigen Faktor werden für den FSV im Abstiegskampf. Im Endspurt einer Saison, in der die 05er endlich kontinuierlich Konstanz auf den Platz bringen und ihr Potenzial regelmäßig abrufen wollen, um die nötigen Punkte einzufahren, die die Saison 20<strong>18</strong>/2019 zur dann zehnten Bundesliga- Saison in Serie seit dem Wiederaufstieg 2009 machen sollen. „Wir können zufrieden mit den Leistungen nach der Länderspielpause sein, hatten einen guten Rhythmus im Gegenpressing. Wir haben gegen Mönchengladbach und Köln wieder schneller und schärfer agiert im Offensivspiel.“ Das sei alles eine Konsequenz aus der Trainingsarbeit und der Ansprache des Trainers, betont Donati. „Sandro hat nach der Niederlage in Frankfurt nicht viele Worte benötigt, aber dennoch die richtigen gefunden, auch an den Stolz jedes Einzelnen appelliert. Wir haben intensiv gearbeitet, vor allem körperlich. Die Pause war wie ein kleines Trainingslager, von dem wir mental und physisch profitiert haben, noch enger zusammengewachsen sind. Wir hätten mehr als zwei Punkte verdient aus den vergangenen beiden Spielen, holen das aber nun eben heute Abend gegen Freiburg nach“, so der 28-Jährige optimistisch. „Wir haben jetzt eine lange Woche hinter uns, hatten viel Zeit uns vorzubereiten, spielen vor unseren Fans unter Flutlicht, da gibt es in diesem wegweisenden Spiel keine Ausreden“, zeigt er sich davon überzeugt, dass die Teamkollegen den 30. Spieltag auch ohne ihn erfolgreich beschließen werden. Und an den dann verbleibenden Spieltagen, wie schon in der vergangenen Saison, die Herausforderung Klassenerhalt bewältigen werden. Dass das Team mit der herrschenden Drucksituation umgehen kann, steht für den ehemaligen U21-Nationalspieler Italiens außer Frage. „Ich denke, man muss unterscheiden zwischen Druck und Verantwortung. Wir als Profis müssen uns zuallererst der Verantwortung bewusst sein, die wir haben und auch gerne übernehmen. Primär gegenüber unseren Fans, die alles für den Verein geben. Hinzu kommen alle Mitarbeiter, aber auch das Trainerteam und wir selbst. Wir haben das Privileg, „Wir haben jetzt eine lange Woche hinter uns, hatten viel Zeit uns vorzubereiten, spielen vor unseren Fans unter Flutlicht, da gibt es in diesem wegweisenden Spiel keine Ausreden.” Profis sein zu dürfen, müssen das auf und neben dem Platz vorleben. Druck ist kontraproduktiv, wenn man sich davon beeinflussen lässt oder zu viel darüber nachdenkt. Er ist immer da, ob du nun um die internationalen Plätze kämpfst oder gegen den Abstieg. Wir haben gemeinsam schon gezeigt, dass wir damit umgehen können und müssen ihn ins Positive umdrehen.“ Dass die Mainzer dabei auf einem guten Weg sind, haben sie in den zurückliegenden Wochen gezeigt, wollen gegen Freiburg nachlegen und sich mit einem Heimsieg eine noch bessere Ausgangsposition verschaffen. Schließlich, so Donati, wolle kein Spieler in seiner Vita einen Abstieg stehen haben. Der Klassenerhalt in der Bundesliga stehe derzeit über allem. „Sie auch in dieser Saison wieder zu verteidigen, wäre für Mainz 05 ein Riesen-Erfolgserlebnis.“ Und zudem die Grundlage dafür, dass der Italiener sich spätestens in der kommenden Saison einen Traum erfüllen könnte, der einhergeht mit dem Bestreben, sich ständig weiterzuentwickeln. „Grundsätzlich kannst du dich auch mit 36 noch verbessern und weiterentwickeln. Der Prozess, an dir zu arbeiten, endet quasi nie. Persönlich möchte ich offensiv noch effektiver werden, Tore vorbereiten und natürlich auch selbst treffen“, so Donati, dem dieses Erlebnis in 112 Einsätzen im Oberhaus für Bayer 04 Leverkusen und die 05er noch nicht vergönnt war. Auf immerhin fünf Assists in 69 Einsätzen im Trikot des FSV hat er es bislang gebracht. Aber: „Ich möchte auch unbedingt ein Bundesliga-Tor für Mainz 05 erzielen!“ Ein Szenario, das heute Abend zwar ausgeschlossen ist. Sollten die Kollegen die Angelegenheit gegen Freiburg in der OPEL ARENA jedoch erfolgreich richten, dürfte der Jubel Donatis, trotz ungewohnt zivilen Outfits, zweifellos keine Grenzen kennen. 28 Seit 28 Monaten ist Giulio Donati ein Nullfünfer. Er absolvierte in dieser Zeit 76 Pflichtspiele für den FSV. Vorher spielte der Toskaner für Bayer Leverkusen (2013- 2016), Inter Mailand (2008-2013 mit Ausleihen zu Grosseto, Padua und Lecce) sowie seinen Jugendverein AS Lucchese