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seminarmarkt<br />

Kreativitätstrainings<br />

sind kein Kin<strong>de</strong>rspiel<br />

TREND. Unternehmen sind gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Krise auf kreative Mitarbeiter angewiesen,<br />

<strong>de</strong>nn Krisen wur<strong>de</strong>n nun einmal zu allen Zeit durch Innovationen überwun<strong>de</strong>n. Wer jetzt<br />

Kreativitätstechniken schulen und Problemlösungs-Workshops mo<strong>de</strong>rieren lässt, legt<br />

allerdings großen Wert auf „ernsthaftes Arbeiten“ und auf Verbesserungsvorschläge,<br />

die strategische Ziele umsetzen helfen.<br />

Wo wir auch hinsehen, fast je<strong>de</strong>s Unternehmen<br />

kämpft mit kleineren o<strong>de</strong>r größeren<br />

Problemen. Um sie zu lösen, brauchen<br />

die Betroffenen Kreativität. Gera<strong>de</strong><br />

Kreativität gilt als Basis für Innovationen<br />

und neues wirtschaftliches Wachstum.<br />

In <strong>de</strong>r aktuellen Wirtschaftskrise sind<br />

Kreativitäts- o<strong>de</strong>r Problemlösungsseminare<br />

<strong>de</strong>shalb gefragt – aber nur ohne<br />

„Spaßfaktor“ und nur unter so einem<br />

ernsten Seminartitel wie „strategische<br />

I<strong>de</strong>enfindung“. „Dafür reichen einfache<br />

Hotelzimmer und harte Arbeit“, sagt<br />

Jens-Uwe Meyer, Trainer und Berater<br />

aus Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r sich gerne „I<strong>de</strong>entrainer“<br />

und „I<strong>de</strong>enpapst“ nennt. Er hat<br />

fünf Bücher zum Thema geschrieben und<br />

ist gera<strong>de</strong> sehr erfolgreich mit seinem<br />

Abendseminar „Die fünf erfolgreichsten<br />

Kreativitätstechniken für Ihren Erfolg“<br />

zwischen München, Berlin und Hamburg<br />

unterwegs.<br />

Jetzt Strategien lernen, mit<br />

<strong>de</strong>nen Profis Neues ent<strong>de</strong>cken<br />

Immer häufiger sitzen auch Controller in<br />

<strong>de</strong>n firmeninternen Seminaren mit am<br />

Tisch, wenn unter Anleitung eines externen<br />

Mo<strong>de</strong>rators Produkt- und Geschäftsi<strong>de</strong>en<br />

entwickelt wer<strong>de</strong>n. Das Topmanagement<br />

verlangt, dass sich I<strong>de</strong>en schon<br />

kurz- und mittelfristig rechnen. „Setz dir<br />

ein Hütchen auf, sei kreativ, das ist gera<strong>de</strong><br />

nicht gefragt“, berichtet Meyer. „Wir<br />

je<strong>de</strong>nfalls haben im Moment keine Anfragen<br />

nach verspielten Seminaren.“ In<br />

Zeiten, in <strong>de</strong>nen Leiharbeiter massenhaft<br />

entlassen wür<strong>de</strong>n und flächen<strong>de</strong>ckend<br />

Kurzarbeit eingeführt wer<strong>de</strong>, wolle keiner<br />

54 wirtschaft + weiterbildung 04_2009<br />

beim Basteln von Papierschlangen gesehen<br />

wer<strong>de</strong>n, auch wenn so neue Kreativitätstechniken<br />

eingeübt wür<strong>de</strong>n.<br />

Meyers Seminare laufen nach <strong>de</strong>ssen<br />

Angaben je<strong>de</strong>nfalls gut. „Nach <strong>de</strong>m ersten<br />

Schock En<strong>de</strong> 2008 sprang lediglich<br />

ein Großkun<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>n Worten ab: ‚Ich<br />

mel<strong>de</strong> mich nach <strong>de</strong>r Krise wie<strong>de</strong>r’ “,<br />

schil<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r Ba<strong>de</strong>n-Ba<strong>de</strong>ner Trainer<br />

seine geschäftliche Lage. „Seit März 2009<br />

haben wir übrigens wie<strong>de</strong>r vermehrt Anfragen<br />

von Unternehmen, die in <strong>de</strong>r Krise<br />

nicht nur an die Kosten <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn<br />

jetzt neue I<strong>de</strong>en und Geschäftsmo<strong>de</strong>lle<br />

entwickeln wollen.“<br />

Der Trend gehe hin zu einer ernsthaften<br />

I<strong>de</strong>enentwicklung. Dafür sei Geld vorhan<strong>de</strong>n<br />

und wür<strong>de</strong> auch bereitwillig zur Verfügung<br />

gestellt. „Im Jahr 2008 ging je<strong>de</strong>s<br />

Gespräch mit Personalentwicklern in die<br />

Richtung: Kreativitätsseminare sollten<br />

auch Incentives sein. Am besten raus in<br />

die frische Luft und rauf auf <strong>de</strong>n Berggipfel“,<br />

so Meyer. „Jetzt ist <strong>de</strong>finitiv weniger<br />

Geld da für Showeinlagen, aber es ist Geld<br />

vorhan<strong>de</strong>n für ernsthafte Kreativitätsprozesse.<br />

Wo stehen wir? Was müssen wir an<br />

unseren Produkten än<strong>de</strong>rn? Müssen wir<br />

gar das Geschäftsmo<strong>de</strong>ll än<strong>de</strong>rn?“<br />

Neu ist, laut Meyer, dass die Unternehmen<br />

gezielt Mitarbeiter schicken,<br />

die lernen wollen, wie professionelle<br />

„Suchstrategien“ aussehen. „Ich beherrsche<br />

die selbstständige Recherche nach<br />

zukunfttauglichen I<strong>de</strong>en“, laute das neue<br />

Lernziel. Fragen, auf die man Antworten<br />

haben wolle, lauteten: „Was wird<br />

die wichtigste kreative Fähigkeit <strong>de</strong>r Zukunft?“,<br />

„Wie komme ich systematisch<br />

an die Lösungen“, „Wie nehme ich Inspi-<br />

rationen von außen auf und nutze sie?“<br />

Meyer verspricht in seinen Seminaren<br />

keine Wun<strong>de</strong>r: Der Kun<strong>de</strong> wisse ohnehin,<br />

dass in diesem Jahr auch aus einer guten<br />

I<strong>de</strong>e kein Millionenbestseller mehr wer<strong>de</strong>.<br />

„Man muss an die Jahre 2010 und 2011<br />

<strong>de</strong>nken und herausfin<strong>de</strong>n, welche Produkte<br />

sich zum Geldverdienen eignen“,<br />

betont Meyer.<br />

Kurzarbeit für Kreativitätstrainings<br />

nutzen<br />

Dass es gera<strong>de</strong> jetzt darum gehe, mit<br />

neuen I<strong>de</strong>en das Beste aus <strong>de</strong>r Konjunkturkrise<br />

zu machen, betont auch Christiane<br />

Kersting, Expertin für das innerbetriebliche<br />

I<strong>de</strong>enmanagement am Deutschen<br />

Institut für Betriebswirtschaft (dib)<br />

in Frankfurt am Main. Jetzt sei es notwendiger<br />

<strong>de</strong>nn je, in Workshops und Seminaren<br />

kritisch zu hinterfragen: Können<br />

wir unsere Arbeit einfacher, besser und<br />

kostengünstiger machen? „Anstelle von<br />

Kurzarbeit wäre es klüger, die Leute in<br />

I<strong>de</strong>enmanagement-Seminare zu schicken<br />

und an <strong>de</strong>r Kreativität <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

zu arbeiten“, so Kersting. Auf große Resonanz<br />

ist unser Appell an die Wirtschaft<br />

bisher allerdings nicht gestoßen.“<br />

Kersting beklagt, dass <strong>de</strong>r Fokus auf Innovationen<br />

noch lange nicht so stringent<br />

ausgerichtet ist, wie es für die Wirtschaft<br />

notwendig wäre. Der „dib-Report 2007“<br />

zeigt, dass die Zahl jener Mitarbeiter, die<br />

aktiv I<strong>de</strong>en und Verbesserungsvorschläge<br />

einbringen, sich gegenüber 2006 um 23,4<br />

Prozent erhöht hat. Die durchschnittlichen<br />

Kosteneinsparungen lagen bei <strong>de</strong>n<br />

290 befragten Unternehmen immerhin

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