ImmoCompact 02/2018
Das Fachmagazin für die Immobilienwirtschaft
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Immobilienmakler<br />
Immobilienmakler: Fünf Tipps<br />
für die Auftragsakquise<br />
Kundenakquise darf auch in Zeiten knapper Immobilienmärkte nicht vernachlässigt werden. Hierfür ist es wichtig, genau<br />
zu wissen, worauf Verkäufer bei der Wahl des Maklers Wert legen. realbest, die Verkaufsplattform für Wohnimmobilien,<br />
hat diese in einer Umfrage untersucht und daraus fünf Tipps für die erfolgreiche Auftragsakquise abgeleitet.<br />
Im Dezember 2017 hat realbest private Immobilienbesitzer<br />
gefragt, was ihnen bei einem Verkauf wichtig ist. 73% der<br />
1.077 bundesweit Befragten gaben an, gerne mit einem<br />
Makler zusammenarbeiten zu wollen, um ihre Immobilie zu<br />
veräußern. Doch worauf legen Verkäufer bei der Wahl des<br />
Maklers Wert? Basierend auf den Antworten der Immobilienbesitzer<br />
und unserer Erfahrung lassen sich folgende fünf<br />
Tipps für Immobilienmakler zur Auftragsakquise ableiten.<br />
1) Kostenlose Werteinschätzung direkt am Objekt anbieten<br />
Gerade Privatkunden haben Sorge, dass ihnen durch die<br />
Zusammenarbeit mit einem Makler erhebliche Mehrkosten<br />
entstehen. Für fast 60% ist das der Grund, einen Makler nicht in<br />
Betracht zu ziehen. Makler sollten Eigentümern zeigen, dass sie<br />
mit ihrer Zeit und Erfahrung in Vorleistung treten und kostenfrei<br />
eine individuelle Werteinschätzung vornehmen, noch bevor<br />
der Auftrag eingeht. Häufig wird das Gefühl ausgelöst, etwas<br />
zurückgeben zu wollen, nachdem das Gegenüber in Vorleistung<br />
getreten ist. Vielleicht in Form eines Vermarktungsauftrags. Bei<br />
dem Termin selbst haben Makler die Gelegenheit, genau zu<br />
erklären, wie sich der geschätzte Preis zusammensetzt und<br />
Von Mathias Baumeister, Geschäftsführer von realbest<br />
wie er unter Umständen gesteigert<br />
werden kann. Außerdem können sie<br />
den Kunden eine Strategie darlegen, wie<br />
sie die solventesten Käufer für das<br />
Objekt finden und den besten Preis<br />
erzielen werden.<br />
2) Erklären, warum nur der Makler den<br />
besten Preis erzielt<br />
Apropos Preis. Die realbest-Studie hat<br />
ergeben, dass 99% der privaten Immobilienverkäufer<br />
Wert auf einen möglichst<br />
hohen Preis legen. Bei einem persönlichen<br />
Termin sollte der Makler daher ein<br />
ansprechendes Portfolio vorzeigen können,<br />
im Idealfall mit von ihm verkauften<br />
Objekten, die der Immobilie des potenziellen<br />
Kunden ähnlich sind.<br />
Wenn er auf ein Netzwerk solventer Kunden<br />
zurückgreifen kann, sollte er das im<br />
Gespräch unbedingt erwähnen. Vielleicht<br />
hat er sogar schon einige passende Käufer<br />
im Sinn, die bereit wären, die Immobilie<br />
zum besten Preis zu erwerben. Auf jeden<br />
Fall ist der Makler derjenige, der den<br />
Kunden davor bewahren wird, die Immobilie<br />
zu günstig zu verkaufen.<br />
3) Kooperation mit anderen Maklern<br />
Vielleicht fragen Makler sich nun, wie<br />
man dieses Käufer-Netzwerk aufbaut<br />
oder erweitert. Selbstverständlich gibt<br />
© psdesign1 – Fotolia.com<br />
es klassische Wege: Netzwerkveranstaltungen<br />
für Geschäftsleute, Messen,<br />
Freundes- und Bekanntenkreis, heutzutage<br />
unter Umständen auch Inserate im<br />
Internet. Man sollte jedoch nicht unterschätzen,<br />
wie wertvoll Kooperationen<br />
mit anderen Maklern sein können.<br />
Manche hören von einem Objekt in einer<br />
Region, die sie nicht betreuen. Andere<br />
kennen einen Käufer, der eine Immobilie<br />
sucht, die sie nicht im Portfolio<br />
haben. Bei entsprechendem Vertrauen<br />
können Makler einander sowohl Käufer<br />
als auch Objekte zuführen, Aufgaben<br />
und Provisionen teilen und zusammen<br />
Umsätze steigern.<br />
4) Aufzeigen, welche Aufgaben Makler<br />
dem Verkäufer abnehmen<br />
Den Umfrageergebnissen zufolge ist für<br />
96% der Privatverkäufer Rechtssicherheit<br />
wichtig. Doch meistens sind sie selbst<br />
alles andere als Profis auf dem Gebiet<br />
der Immobilientransaktionen. Gleich im ersten Gespräch sollte<br />
klar gezeigt werden, wie viele unliebsame und komplizierte<br />
Aufgaben der Makler dem Kunden abnehmen kann. Der Kunde<br />
muss sofort das Gefühl haben, in professionellen Händen und<br />
gut betreut zu sein.<br />
Zum einen führen Makler die Markteinschätzung vor Ort<br />
durch, die nur durch ihre Erfahrung und Expertise möglich<br />
ist. Doch Immobilienmakler können den Kunden nicht nur<br />
davor bewahren, zu günstig zu verkaufen. Sie achten ebenfalls<br />
auf den richtigen Grundriss und richten die Immobilie her,<br />
bevor potenzielle Käufer kommen. Sie stellen alle Unterlagen<br />
zusammen und wissen, welches Amt wofür zuständig ist.<br />
Außerdem prüfen sie die Solvenz der Interessenten und finden<br />
schließlich den passenden Notar, organisieren alle Termine<br />
und bereiten den Kaufvertrag vor. Damit ist ein Makler viel<br />
mehr als derjenige, der die Türen auf- und zuschließt. Und das<br />
sollten Makler dem Kunden beim persönlichen Gespräch<br />
deutlich machen.<br />
5) Transparenz gewährleisten<br />
Es mag selbstverständlich klingen, doch Umfragen zeigen,<br />
dass einigen Maklern leider nach wie vor der Ruf anhaftet,<br />
intransparent zu arbeiten. Gleich beim ersten Gespräch sollten<br />
sie daher aufzeigen, dass das nicht der Fall ist. Natürlich<br />
werden sie den Verkäufer über alle beschrittenen Vermarktungswege,<br />
anberaumten Besichtigungstermine und das Feedback<br />
der potenziellen Käufer umgehend in Kenntnis setzen.<br />
Zwar sind Kunden heutzutage informierter denn je. Es ist ein<br />
Leichtes, selbst zu googeln, wo die eigene Immobilie inseriert<br />
wird oder wie viele Menschen das Inserat bereits angesehen<br />
haben. Doch gleichzeitig genießen sie gerne einen transparenten<br />
Service, der ihnen alle diese Informationen gesammelt und<br />
möglichst schnell in einer benutzerfreundlichen Übersicht zur<br />
Verfügung stellt. Erfolgreiche Makler sind daher auch diejenigen,<br />
die sich durch Transparenz von der Konkurrenz absetzen.<br />
Und wenn das mit dem Vermarktungsauftrag geklappt hat?<br />
Im Idealfall sollte ein Makler stets der beste Freund und Helfer<br />
des Kunden sein. Dazu gehört insbesondere, auf seine Fragen,<br />
Wünsche und Bedürfnisse einzugehen. Makler sollten sich auf<br />
seinen Kommunikationsweg, -stil und -rhythmus einstellen,<br />
nicht umgekehrt. Herausragende Makler erklären dem Kunden<br />
stets, warum sie gerade diesen oder jenen Schritt für wichtig<br />
halten. Der Kunde wird es ihnen danken. Und was kann<br />
Besseres passieren, als dass der zufriedene Kunde den Makler<br />
weiterempfiehlt?<br />
W<br />
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