2018/20 - unternehmen Mai
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[titelthema] Ausgabe 62 | <strong>Mai</strong> <strong><strong>20</strong>18</strong> <strong>unternehmen</strong> [!]<br />
Heute ist nach seinen Worten<br />
bei der Alko Fahrzeugtechnik<br />
Normalität eingekehrt. „Die<br />
ersten Monate nach dem Verkauf<br />
waren brutal“, sagt Harald<br />
Hiller.<br />
tung, dass die neuen Eigentümer nicht nachhaltig<br />
wirtschaften oder investieren würden. Die gefühlte<br />
Sicherheit war verschwunden. Mancher sorgte sich,<br />
dass ihn die neuen Aufgaben überfordern würden.<br />
Wie ist die Situation heute?<br />
Die Sorgen und Befürchtungen haben sich innerhalb<br />
der ersten zwölf Monate gelegt und es kehrte eine gewisse<br />
„Normalität“ ein. Wir investieren<br />
heute nicht weniger, nur anders<br />
– etwa in den Zukauf anderer<br />
Unternehmen. Das verstehen nicht<br />
alle Mitarbeiter, denn manche hätten<br />
gerne mehr neue Maschinen<br />
und Anlagen. Doch solange die bisherige<br />
Ausstattung gut ist, ist es<br />
sinnvoller, un seren Verbindlichkeiten<br />
nach zukommen und in Wachstum<br />
zu investieren. Wenn wir in<br />
inter na tionalen Märkten mitmischen wollen – und das<br />
müssen wir bei unserer Unternehmensgröße – benötigen<br />
wir Kapital. Bei manch einem schwelen dabei sicherlich<br />
noch Sorgen im Hintergrund. Aber ich kann<br />
versichern: Wir setzen alles daran, unseren Konzern<br />
gut aufzustellen, um sowohl den heutigen Mitarbeitern<br />
wie auch den zukünftigen Kollegen sichere Arbeitsplätze<br />
bieten zu können.<br />
Die Unternehmensführung ist stark auf Zahlen und<br />
Ergebnisse fokussiert.<br />
Jedes Unternehmen muss positive Resultate erwirtschaften,<br />
egal ob es ein familiengeführtes Unternehmen<br />
ist oder ob es einem Investor gehört. Dafür brauchen<br />
sie natürlich aber auch die richtigen Mitarbeiter.<br />
Ohne diese „Performer“ ist ein Unternehmen schlichtweg<br />
nicht überlebensfähig.<br />
Wir fühlen<br />
uns nach<br />
wie vor der<br />
Region<br />
verpflichtet<br />
Wirtschaftlichkeit ist die eine Seite, wo bleibt die<br />
andere Seite des Unternehmens?<br />
Natürlich leben wir unsere bewährten Werte weiter.<br />
Beispielsweise dürfen wir uns zu den zehn besten Ausbildungsbetrieben<br />
in Deutschland in der Kategorie Metallindustrie<br />
zählen. Ohne die Menschen, die sich in<br />
der Region, am Standort und im Unternehmen wohlfühlen,<br />
wäre bei der Alko Fahrzeugtechnik das, was wir<br />
gemeinsam erreicht haben, nicht<br />
möglich. Viele unserer Mitarbeiter<br />
sind seit 15, <strong>20</strong>, 30 und mehr Jahren<br />
für uns tätig. „Last but not<br />
least“ haben wir unser Wertesystem<br />
auch in der Unternehmensphilosophie<br />
verankert.<br />
Wie steht es mit dem Unternehmen<br />
selbst?<br />
Die Alko Fahrzeugtechnik fühlt<br />
sich nach wie vor der Region verpflichtet und handelt<br />
entsprechend. Das zeigt sich z. B. in Schul- und Hochschulpartnerschaften.<br />
Eines ist klar: Egal wer „oben“<br />
das Sagen hat, das Unternehmen hier vor Ort ist das<br />
Leit<strong>unternehmen</strong> und wird es bleiben. Das sehen auch<br />
unsere amerikanischen Vorgesetzten und Kollegen so.<br />
Wie lautete nach Übernahme die Ansage an Sie?<br />
Ich möchte „die Ansage“ charmant wiederholen. Mir<br />
wurde mitgeteilt, dass das alles schön und gut gewesen<br />
sei, was ich in den vergangenen 18 Jahren gemacht habe.<br />
Aber das gehöre der Vergangenheit an. Es gäbe einen<br />
klaren Plan für die nächsten 180 Tage und man<br />
würde mich an dessen erfolgreicher Umsetzung messen<br />
und danach über meine Zukunft entscheiden.<br />
Wie hat sich das angefühlt?<br />
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