27.05.2018 Aufrufe

EF 2018

Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2018 - Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2018 - Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Messtechnik<br />

gigkeit vom Widerstand auch die<br />

Spannung ändern. Der Widerstand<br />

wiederum ist abhängig von der Temperatur.<br />

Tatsächlich steigt der ohmsche<br />

Widerstand einer Spule annähernd<br />

linear mit der Temperatur. Das<br />

L-Temp von SMART misst daher den<br />

Spannungsabfall an der Spule bei<br />

einem konstant eingeprägten Gleichstrom.<br />

Ändert sich der Widerstand<br />

aufgrund einer Temperaturänderung,<br />

wirkt sich dies auch auf die Spannung<br />

aus. Das Gerät liefert also ein<br />

analoges Ausgangssignal, das direkt<br />

proportional zur absoluten Spulentemperatur<br />

ist. Ergänzend wird der<br />

absolute Temperaturwert über eine<br />

Digitalanzeige angezeigt.<br />

Dank der kontinuierlichen Ausgabe<br />

eignet sich das L-Temp auch<br />

für die Dauererprobung von Magnetventilen,<br />

bei denen die Temperaturwerte<br />

laufend protokolliert werden<br />

müssen.<br />

Einfache Justierung<br />

Um von der jeweils gemessenen<br />

Spannung auf die absoluten Temperaturwerte<br />

schließen zu können,<br />

muss das Gerät zu Beginn der<br />

Messungen bei bekannter Spulentemperatur<br />

justiert werden. Am einfachsten<br />

geht das, indem der Prüfling<br />

– etwa ein Harnstoff-Dosierventil<br />

– mehrere Stunden einer<br />

bekannten Umgebungstemperatur<br />

ausgesetzt wird, so dass sämtliche<br />

Teile die gleiche Temperatur<br />

haben. Auf diese Temperatur wird<br />

dann auch das L-Temp eingestellt<br />

und von da an kann aus der anliegenden<br />

Spannung auf die Spulentemperatur<br />

geschlossen werden.<br />

Und das sehr genau: Der maximale<br />

Gesamtfehler der der L-Temp-Messergebnisse<br />

liegt bei ±2 °C bei einem<br />

Messbereich von mehr als 250 °K.<br />

Einfaches Prinzip –<br />

komplexe Umsetzung<br />

So einfach das Prinzip, so kompliziert<br />

war die Umsetzung bei der<br />

Entwicklung des L-Temp. So galt es<br />

auszuschließen, dass die Widerstände<br />

von Kabeln und Steckern<br />

das Messergebnis verfälschen. Zur<br />

Vermeidung von Messfehlern durch<br />

Übergangswiderstände wird die an<br />

der Spule abfallende Spannung im<br />

L-Temp mittels Vierleiter technik ermittelt,<br />

das heißt die Widerstandsmessung<br />

erfolgt mit getrennten Anschlüssen<br />

für Mess strom und Spannungseingang.<br />

Außerdem kommt ein hoch<br />

präziser Differenzverstärker zum<br />

Einsatz, ein nachfolgender Integrator<br />

filtert Rauschen und Störspitzen<br />

heraus. Das Ergebnis ist ein normiertes,<br />

zur absoluten Temperatur<br />

direkt proportionales Signal. Dabei<br />

entsprechen 10 mV einem Grad<br />

Celsius, der Messbereich beträgt<br />

Blockdiagramm des<br />

L-Temp.<br />

© SMART TESTSOLUTIONS<br />

0 bis 2,5 V, beziehungsweise 0 bis<br />

250 Grad.<br />

Eine weitere Herausforderung für<br />

die Entwickler bestand darin, dass<br />

bei der Messung im Betrieb jeweils<br />

nur dann gemessen werden darf,<br />

wenn das jeweilige Ventil gerade<br />

nicht angesteuert wird, beispielsweise<br />

kurz nach einer Einspritzung.<br />

Und auch dann muss gewartet<br />

werden, bis die Wirbelströme im<br />

Magnetventil abgeklungen sind, da<br />

diese die Messung ebenfalls verfälschen<br />

würden.<br />

Der zeitliche Ablauf der Messung<br />

wird digital mittels Quarz-Zeitbasis<br />

und einem programmierbaren Logikbaustein<br />

gesteuert. Ein Timer erzeugt<br />

im regelmäßigen Abstand von zwei<br />

Sekunden Triggerfreigabe-Anforderungen.<br />

Nach einer Einspritzung<br />

wird so lange gewartet, bis keine<br />

Spannung mehr am Ventil anliegt.<br />

Dann wird die Konstantstromquelle<br />

eingeschaltet und erneut gewartet,<br />

bis Quelle und Eingangsverstärker<br />

eingeschwungen und die Wirbelströme<br />

abgeklungen sind. Diese<br />

Wartezeit kann der Benutzer im<br />

Bereich von 2 bis 32 Millisekunden<br />

einstellen. Erst dann beginnt<br />

die eigentliche Messung.<br />

Tritt während der Wartezeit eine<br />

erneute Trigger-Bedingung auf,<br />

beginnt die Wartezeit von neuem.<br />

Die Messung wird nicht abgebrochen,<br />

sondern es wird gewartet,<br />

bis ein ausreichend großes Zeitfenster<br />

zur Verfügung steht. Das<br />

L-Temp kann also auch bei Mehrfachansteuerungen<br />

des jeweiligen<br />

Ventils – etwa bei Mehrfacheinspritzungen<br />

– zum Einsatz kommen. Als<br />

Trigger relevant ist dabei immer der<br />

letzte Impuls einer Einspritzfolge.<br />

Umschaltbarer Messbereich<br />

Mit seinen Fähigkeiten ist das<br />

L-Temp im Markt laut Hersteller einzigartig,<br />

Verbesserungspotenzial<br />

gab es aber trotzdem. Daher hat<br />

SMART Testsolutions das Gerät<br />

jetzt überarbeitet. Früher mussten<br />

sich die Kunden vor Lieferung zwischen<br />

zwei Bereichen für die Innenwiderstände<br />

der zu messenden Spulen<br />

entscheiden. Heute können sie<br />

selbst zwischen den beiden Messbereichen<br />

für den ohmschen Widerstand<br />

an der Spule 0,1 bis 1 Ohm<br />

und 0,3 bis 3 Ohm umschalten und<br />

somit die Temperaturen unterschiedlichster<br />

Magnetventile messen.<br />

Darüber hinaus sind Individualanpassungen<br />

auf einen bestimmten<br />

Spulentyp möglich. ◄<br />

1 PARTNER<br />

IHR SPEZIAL-DISTRIBUTOR<br />

FÜR STECKVERBINDER<br />

…DISTRIBUTION AS IT SHOULD BE.<br />

Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik <strong>2018</strong><br />

23

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!