EF 2018
Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik 2018 - Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik
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Messtechnik<br />
gigkeit vom Widerstand auch die<br />
Spannung ändern. Der Widerstand<br />
wiederum ist abhängig von der Temperatur.<br />
Tatsächlich steigt der ohmsche<br />
Widerstand einer Spule annähernd<br />
linear mit der Temperatur. Das<br />
L-Temp von SMART misst daher den<br />
Spannungsabfall an der Spule bei<br />
einem konstant eingeprägten Gleichstrom.<br />
Ändert sich der Widerstand<br />
aufgrund einer Temperaturänderung,<br />
wirkt sich dies auch auf die Spannung<br />
aus. Das Gerät liefert also ein<br />
analoges Ausgangssignal, das direkt<br />
proportional zur absoluten Spulentemperatur<br />
ist. Ergänzend wird der<br />
absolute Temperaturwert über eine<br />
Digitalanzeige angezeigt.<br />
Dank der kontinuierlichen Ausgabe<br />
eignet sich das L-Temp auch<br />
für die Dauererprobung von Magnetventilen,<br />
bei denen die Temperaturwerte<br />
laufend protokolliert werden<br />
müssen.<br />
Einfache Justierung<br />
Um von der jeweils gemessenen<br />
Spannung auf die absoluten Temperaturwerte<br />
schließen zu können,<br />
muss das Gerät zu Beginn der<br />
Messungen bei bekannter Spulentemperatur<br />
justiert werden. Am einfachsten<br />
geht das, indem der Prüfling<br />
– etwa ein Harnstoff-Dosierventil<br />
– mehrere Stunden einer<br />
bekannten Umgebungstemperatur<br />
ausgesetzt wird, so dass sämtliche<br />
Teile die gleiche Temperatur<br />
haben. Auf diese Temperatur wird<br />
dann auch das L-Temp eingestellt<br />
und von da an kann aus der anliegenden<br />
Spannung auf die Spulentemperatur<br />
geschlossen werden.<br />
Und das sehr genau: Der maximale<br />
Gesamtfehler der der L-Temp-Messergebnisse<br />
liegt bei ±2 °C bei einem<br />
Messbereich von mehr als 250 °K.<br />
Einfaches Prinzip –<br />
komplexe Umsetzung<br />
So einfach das Prinzip, so kompliziert<br />
war die Umsetzung bei der<br />
Entwicklung des L-Temp. So galt es<br />
auszuschließen, dass die Widerstände<br />
von Kabeln und Steckern<br />
das Messergebnis verfälschen. Zur<br />
Vermeidung von Messfehlern durch<br />
Übergangswiderstände wird die an<br />
der Spule abfallende Spannung im<br />
L-Temp mittels Vierleiter technik ermittelt,<br />
das heißt die Widerstandsmessung<br />
erfolgt mit getrennten Anschlüssen<br />
für Mess strom und Spannungseingang.<br />
Außerdem kommt ein hoch<br />
präziser Differenzverstärker zum<br />
Einsatz, ein nachfolgender Integrator<br />
filtert Rauschen und Störspitzen<br />
heraus. Das Ergebnis ist ein normiertes,<br />
zur absoluten Temperatur<br />
direkt proportionales Signal. Dabei<br />
entsprechen 10 mV einem Grad<br />
Celsius, der Messbereich beträgt<br />
Blockdiagramm des<br />
L-Temp.<br />
© SMART TESTSOLUTIONS<br />
0 bis 2,5 V, beziehungsweise 0 bis<br />
250 Grad.<br />
Eine weitere Herausforderung für<br />
die Entwickler bestand darin, dass<br />
bei der Messung im Betrieb jeweils<br />
nur dann gemessen werden darf,<br />
wenn das jeweilige Ventil gerade<br />
nicht angesteuert wird, beispielsweise<br />
kurz nach einer Einspritzung.<br />
Und auch dann muss gewartet<br />
werden, bis die Wirbelströme im<br />
Magnetventil abgeklungen sind, da<br />
diese die Messung ebenfalls verfälschen<br />
würden.<br />
Der zeitliche Ablauf der Messung<br />
wird digital mittels Quarz-Zeitbasis<br />
und einem programmierbaren Logikbaustein<br />
gesteuert. Ein Timer erzeugt<br />
im regelmäßigen Abstand von zwei<br />
Sekunden Triggerfreigabe-Anforderungen.<br />
Nach einer Einspritzung<br />
wird so lange gewartet, bis keine<br />
Spannung mehr am Ventil anliegt.<br />
Dann wird die Konstantstromquelle<br />
eingeschaltet und erneut gewartet,<br />
bis Quelle und Eingangsverstärker<br />
eingeschwungen und die Wirbelströme<br />
abgeklungen sind. Diese<br />
Wartezeit kann der Benutzer im<br />
Bereich von 2 bis 32 Millisekunden<br />
einstellen. Erst dann beginnt<br />
die eigentliche Messung.<br />
Tritt während der Wartezeit eine<br />
erneute Trigger-Bedingung auf,<br />
beginnt die Wartezeit von neuem.<br />
Die Messung wird nicht abgebrochen,<br />
sondern es wird gewartet,<br />
bis ein ausreichend großes Zeitfenster<br />
zur Verfügung steht. Das<br />
L-Temp kann also auch bei Mehrfachansteuerungen<br />
des jeweiligen<br />
Ventils – etwa bei Mehrfacheinspritzungen<br />
– zum Einsatz kommen. Als<br />
Trigger relevant ist dabei immer der<br />
letzte Impuls einer Einspritzfolge.<br />
Umschaltbarer Messbereich<br />
Mit seinen Fähigkeiten ist das<br />
L-Temp im Markt laut Hersteller einzigartig,<br />
Verbesserungspotenzial<br />
gab es aber trotzdem. Daher hat<br />
SMART Testsolutions das Gerät<br />
jetzt überarbeitet. Früher mussten<br />
sich die Kunden vor Lieferung zwischen<br />
zwei Bereichen für die Innenwiderstände<br />
der zu messenden Spulen<br />
entscheiden. Heute können sie<br />
selbst zwischen den beiden Messbereichen<br />
für den ohmschen Widerstand<br />
an der Spule 0,1 bis 1 Ohm<br />
und 0,3 bis 3 Ohm umschalten und<br />
somit die Temperaturen unterschiedlichster<br />
Magnetventile messen.<br />
Darüber hinaus sind Individualanpassungen<br />
auf einen bestimmten<br />
Spulentyp möglich. ◄<br />
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Einkaufsführer Messtechnik & Sensorik <strong>2018</strong><br />
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