Fototagebuch_Aegypten2008-hdh
Rund um das östliche Mittelmeer
Rund um das östliche Mittelmeer
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Natürlich mussten einen weiteren Stop auf dem Berg Nebo einlegen. Er ist der Ausläufer jenes<br />
Plateaus, das zum Toten Meer hin abfällt. Der Berg Nebo mit einer Höhe von 808 m bietet eine<br />
Aussicht bis weit in das Jordantal, auf das Tote Meer und bis nach Israel.<br />
Der Überlieferung nach ist der Berg Nebo jener Berg, von dem aus Moses das gelobte Land sehen<br />
durfte, dort aber auch sterben musste, ohne es selbst zu betreten.<br />
Blick vom Berg<br />
Nebo ins<br />
gelobte Land<br />
Auf der Spitze des Berges wurde um 393 eine Kirche erbaut und seitdem immer wieder<br />
umgestaltet. Im 7. Jahrhundert war sie ein viel besuchtes Ziel von Pilgern aus dem byzantinischen<br />
Reich. Von der ursprünglichen Kirche sind nur wenige Reste übrig – Steinblöcke und Teile des<br />
Mosaikbodens. In der heutigen Kirche werden Mosaiken ausgestellt, beispielsweise mit<br />
Jagdszenen, Löwen und Gazellen. Die Taufkapelle aus dem sechsten Jahrhundert n. Chr. enthält<br />
ein Mosaik aus der gleichen Zeit, ebenfalls mit Tierdarstellungen. Alle diese Mosaiken sind nach<br />
der Madaba-Schule gestaltet.<br />
Nun ging es hinab zum Toten Meer. Die Berglandschaft ist so karg, dass man für jedes Bäumchen<br />
dankbar ist, das mal auftaucht. Ich weiß ja nicht, wie es hier zu Moses´ Zeiten ausgesehen hat,<br />
aber für das gelobte Land ist es hier sehr karg und trostlos! Alle Brauntöne schaffen einen<br />
grandiosen Anblick, der gleichzeitig drohend in der Hitze flimmert. Nur das schwarze Band der<br />
Asphaltstraße windet sich vertrauenschaffend durch die Berglandschaft. Unmerklich geht es von<br />
800 m auf -400 m hinab. Wir würden den Nulldurchgang nicht bemerken, kein Schild macht uns<br />
darauf aufmerksam, nur das Navi ist unbestechlich. Am See sind viele Hotelanlagen entstanden,<br />
viele sind noch im Bau. Auf dem Parkplatz des Amman Beach Resorts bezogen wir unseren<br />
Stellplatz.<br />
Im See sahen wir Leute treiben, schwimmen ist fast unmöglich. Keine 16 km entfernt am<br />
gegenüberliegenden Ufer ist Israel im Dunst zu erkennen. Natürlich mussten wir in den See hinein.<br />
Tafeln mit Verhaltensregeln wiesen auf die Besonderheiten des hohen Salzgehaltes (31%) hin. Es<br />
war lustig darin zu baden. Den Körper ganz unter Wasser zu tauchen war nicht möglich, der<br />
Auftrieb ist zu gross. Jetzt weiß ich wie sich ein Korken fühlen muss! Ertrinken kann man in dem<br />
See auch nicht, das hat Kaiser Vespasian schon 68 n.Ch. bewiesen, indem er Nichtschwimmer,<br />
denen er auch noch die Hände binden ließ, in den See werfen ließ. Sie ertranken nicht.<br />
Da heute Freitag und damit islamischer Sonntag war, waren auch viele Jordanier hier. Während<br />
der männliche Teil in knapper Badehose badete, gingen die Frauen entweder in voller<br />
Fledermausmontur inklusive Schleier ins Wasser, oder – ganz modern – in einem<br />
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