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126 MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES 1202* MINIATURFAUTEUIL, sog. „meuble de maîtrise“, Louis XVI, wohl von J.B. SENE (Jean-Baptiste Sené, Meister 1769), Paris um 1775/80. Buche kanneliert und ausserordentlich fein beschnitzt mit Rosetten, Mäanderband, Perlstab und Zierfries sowie vergoldet. Recht-eckiger Sitz auf gerader Zarge mit kannelierten Säulenbeinen. Flache Rückenlehne „en chapeau de gendarme“ mit ausladenden Armlehnen auf frei stehenden Säulenstützen. Gelber Seidenbezug mit Blumen und Blättern. 40x30x24x45 cm. Provenienz: Belgischer Privatbesitz. Ausserordentlich feiner, seltener Miniaturfauteuil von hoher Qualität. Jean-Baptiste Claude war das berühmteste Mitglied der Sitzmöbelhersteller- Familie. Er erhielt seine Meisterwürde bereits im Alter von 22 Jahren, da man sein aussergewöhnliches Talent früh erkannte, und arbeitete in der Rue de Cléry „à l’enseigne du Gros Chapelet“. Zu Beginn seiner beruflichen Laufbahn fertigte er Louis-XVI-Sitzmöbel für Privatkunden; ab 1785 war er Lieferant des „Garde- Meuble de la Couronne“, seine Produktion erlangte allerhöchstes Niveau. Er belieferte den König und die Königin, die Schlösser Saint-Cloud, Versailles, Compiègne und Fontainebleau, diverse Mitglieder der königlichen Familie wie z.B. Madame Elisabeth in Montreuil und Madame Louise in Saint-Denis, den Comte de Provence, den Prince de Condé und den Duc de Penthièvre. Einige Aufträge waren so umfangreich, dass er sie nur mit Hilfe seines Kollegen Jean-Baptiste Boulard bewältigen konnte. Selbst die Revolution beendete seine erstaunliche Karriere nicht - veränderte allerdings radikal die Produktion. Statt für den Königshof war Sené nun für die Regierungsmitglieder der neuen Republik tätig, statt Luxusmöbel schuf er jetzt eher gewöhnlichere, gängige Einrichtungen. Die Originalität und höchste Qualität seiner Arbeit machen J.B.C. Sené zum „grand maître“ der französischen Sitzmöbelkunst der Louis-XVI-Epoche. Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 809-820 (biogr. Angaben). D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 577-580 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 436 und 453 (biogr. Angaben). B.G.B. Pallot, Le mobilier du Musée du Louvre, Dijon 1993; II, S. 199- 200 (biogr. Angaben). CHF 6 000.- / 10 000.- (€ 3 640.- / 6 060.-) Siehe Abb. 1203* 1 PAAR OVALE SPIEGEL, spätes Louis XVI, Frankreich, 19. Jh. Holz beschnitzt mit Vase, Lorbeer, Rosetten und Blättern sowie goldgefasst. Ovaler, profilierter Rahmen mit Vasenabschluss. Altes Spiegelglas. Kleine Bestossungen. H 65 cm, B 36 cm. Provenienz: Belgischer Privatbesitz. CHF 2 000.- / 3 000.- (€ 1 210.- / 1 820.-) 1202 1204 RUNDES GUERIDON, Louis XVI, in der Art von G. BENEMANN (Guillaume Beneman, Meister 1785), Paris 1780/90. Mahagoni kanneliert. In feine Messinggalerie gefasste, abklappbare, grau/weiss gesprenkelte Marmorplatte auf feinem Schaft mit geschweiftem Dreifuss auf Rollen. D 58 cm, H 78 cm. Provenienz: Genfer Privatbesitz. Im umfangreichen, von einer stilistischen Vielfalt ohnegleichen gekennzeichneten Werk des aus Deutschland stammenden G. Bennemann finden sich zahlreiche Möbel, die sich allesamt durch die ausserordentlich hohe Qualität auszeichnen. Als Schüler und Nachfolger von J.H. Riesener gelang es Bennemann während der letzten Jahre des 18. Jahrhunderts, der führende Lieferant von königlichem Mobiliar zu werden. Seine Markenzeichen waren die Verwendung von Mahagoni, die Übernahme der von England akzentuierten „sobriété“ beim Bronzeschmuck und eine markant klassizistische Formgebung. P. Kjellberg hat diese Markenzeichen wie folgt beschrieben: „L’acajou, très loin devant l’ébène, constitue le bois de prédilection de Bennemann. Il l’utilise en large panneaux que limitent les baguettes de bronze très finement ciselées. Bien proportionnés, ses meubles sont toujours fortement architecturés.“ in: Le mobilier français du XVIIIe siècle, Paris 1989; S. 53-62. Lit.: D. Ledoux-Lebard, Le mobilier français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 68/69 (biogr. Angaben). J. Nicolay, L’art et la manière des maîtres ébénistes français au XVIIIe siècle, Paris 1976; I, S. 19 (biogr. Angaben). CHF 8 000.- / 14 000.- (€ 4 850.- / 8 480.-) Siehe Abb. 1205* PORTALPENDULE „AUX BUSTES DE FEMMES“, Louis XVI, das Zifferblatt sign. MANIERE A PARIS (Charles-Guillaume Manière, Meister 1778), Paris um 1795. Matt- und glanzvergoldete, teils brünierte Bronze und weisser Marmor. Portalförmiges Gehäuse mit Adleraufsatz und 2 Putten auf Bastionssockel mit gequetschten Kugelfüssen. Emailzifferblatt mit arabischen Stunden- und Minutenzahlen. Ankerwerk mit 1/2-Stundenschlag auf Glocke. Feine Bronzebeschläge und -applikationen. Zu revidieren. Glocke fehlt. 41x12x62 cm. Provenienz: Privatsammlung, Deutschland. C.G. Manière führte 1781 zusammen mit seinem Vater ein Atelier in der Rue des Prouvaires, 1789 in der Rue des Merciers, 1806 in der Rue Christine, 1810-1812 in der Rue Bertin-Poirée. Lit.: Tardy, Dictionnaire des horlogers français, Paris 1972; S. 428 (biogr. Angaben). CHF 2 000.- / 3 000.- (€ 1 210.- / 1 820.-)
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