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In Wandern&Genießen lesen Sie alles rund um den Allgäuer Wandersommer. Die Themen der diesjährigen Ausgabe sind unter anderem: Die Klamm ruft – Die Trendsportart Canyoning Die Bodenhaftung verlieren – Schlafen in luftigen Höhen Auf himmlischen Pfaden – Der Jakobsweg Tirol-Allgäu Zwischen traditionell und modern – Allgäuer Köche tischen auf Stadt(ver)führungen – klein, aber fein – Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg Auf flinken Pfoten – Wandern mit Hund

In Wandern&Genießen lesen Sie alles rund um den Allgäuer Wandersommer. Die Themen der diesjährigen Ausgabe sind unter anderem: Die Klamm ruft – Die Trendsportart Canyoning
Die Bodenhaftung verlieren – Schlafen in luftigen Höhen
Auf himmlischen Pfaden – Der Jakobsweg Tirol-Allgäu
Zwischen traditionell und modern – Allgäuer Köche tischen auf
Stadt(ver)führungen – klein, aber fein – Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg
Auf flinken Pfoten – Wandern mit Hund

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Titelthema<br />

Oberstaufen – Altstaufner Einkehr<br />

Ein weitgereister Allgäuer serviert<br />

Heimatküche, die ein Hauch Exotik umweht<br />

Der gebürtige Allgäuer Michael Schmid<br />

arbeitet dort, wo er aufgewachsen ist. Aber<br />

man sollte nicht auf die Idee kommen zu<br />

denken, der 48-Jährige hätte sein gesamtes<br />

Leben da verbracht. Nach seiner Ausbildung<br />

im Hotel Allgäu Sonne in Oberstaufen<br />

zog es ihn hinaus in die weite Welt.<br />

Ganze 15 Jahre war er unterwegs, davon<br />

allein zwölf Jahre im Ausland. Seine Kochreise<br />

führte ihn nach Sylt <strong>und</strong> in die<br />

Schweiz, aber auch an exotische Orte wie<br />

die Bermudas <strong>und</strong> Abu Dhabi. Doch vor<br />

15 Jahren beendete er sein Weltenbummler-Dasein.<br />

»Ich bin zurückgekommen, um<br />

das Restaurant meines Vaters zu übernehmen«,<br />

erklärt er seine Entscheidung. Dieses<br />

ist seit 1985 im Familienbesitz <strong>und</strong> das<br />

Haus, in dem es sich befindet, ist gute 400<br />

Jahre alt. Ehemals war es ein Wohnhaus<br />

für Bauersleute <strong>und</strong> als sein Vater das Gebäude<br />

übernahm, investierten sie anderthalb<br />

Jahre Zeit, um es zu sanieren. Als Michael<br />

Schmid den Betrieb dann von seinem<br />

Vater übernahm, war innen alles paletti.<br />

Nur mit der Karte war der engagierte<br />

junge Mann nicht zufrieden. Er hatte<br />

große Visionen – wollte alles umschmeißen,<br />

was etabliert war <strong>und</strong> was ganz Neues<br />

machen. »Aber dann hab ich gesehen, dass<br />

das Potenzial des Restaurants in den heimischen<br />

Produkten <strong>und</strong> der heimischen<br />

Küche liegt«, so der Familienvater heute.<br />

Und genau das ist sein Steckenpferd: die<br />

Regionalität.<br />

Abwechslung auf<br />

dem Teller ist wichtig<br />

Alle Lebensmittel, die regional bezogen<br />

werden können, werden regional bezogen,<br />

so der Gastgeber. Fische aus dem Bodensee,<br />

Wild aus heimischen Wäldern, Lämmer<br />

<strong>und</strong> Rinder von Allgäuer Bauern –<br />

darauf legt er Wert. Jedoch weht bei manchen<br />

Gerichten auch ein Hauch Exotik<br />

mit, die der Reiselust des Koches geschuldet<br />

ist. So findet sich auf der Tageskarte,<br />

die alle zwei bis drei Tage geändert wird,<br />

34<br />

Die Allgäuer Forelle<br />

im Backpapier mit<br />

Spinat, Kirschtomaten<br />

<strong>und</strong> Allgäuer Fetakäse<br />

ist nur eine der leckeren<br />

Kreationen von<br />

Michael Schmid<br />

auch mal ein unfischgericht. Oder er<br />

serviert das Allgäuer Lamm mit Hummus,<br />

einer orientalischen Spezialität aus pürierten<br />

Kichererbsen. Auch Knödeln verleiht<br />

er eine internationale Note, wenn er sie<br />

mit Oliven zubereitet. Das verw<strong>und</strong>ert auf<br />

den ersten Blick, wo er doch so auf Regionalität<br />

setzt, doch dies tut der Heimatküche<br />

keinen Abbruch.<br />

Der 48-Jährige möchte seinen Gästen einfach<br />

immer mal wieder kleine kulinarische<br />

Überraschungen bieten. »Ich will ein bisschen<br />

bunt sein <strong>und</strong> nicht immer die gleichen<br />

Gerichte auf der Karte haben«, sagt<br />

der Koch. Er strebt danach den Genusssuchenden,<br />

die sein Restaurant betreten,<br />

ab <strong>und</strong> zu etwas Neues zu präsentieren –<br />

gerade jenen, die regelmäßig kommen.<br />

Zwischen klassisch<br />

<strong>und</strong> ausgefallen<br />

Dennoch bleibt das Profil der Altstaufner<br />

Einkehr vorrangig regional-bayrischschwäbisch,<br />

wenn auch neuzeitlich interpretiert,<br />

vor allem in Sachen Produkt <strong>und</strong><br />

Darreichung. Und dass das ankommt,<br />

zeigt sich, wenn man den Chef fragt, welche<br />

Gerichte am häufigsten die Küche verlassen.<br />

»Zwiebelrostbraten ist unser Verkaufsschlager<br />

Nummer eins. Danach folgen<br />

der Jägerteller – ein Hirschgulasch,<br />

Rumpsteak <strong>und</strong> die Forelle aus Allgäuer<br />

Herkun.« Bei letzterem zeigt sich wieder<br />

die Experimentierfreude des Gastgebers.<br />

Der heimische Fisch wird im Backpapier<br />

mit Blattspinat, Kirschtomaten <strong>und</strong> Allgäuer<br />

Fetakäse zubereitet.<br />

Die Inspiration für solche Gerichte bekommt<br />

er von überall, aber erst einmal ist<br />

das Produkt selber die Inspiration. Hat er<br />

etwas Neues oder Spannendes entdeckt,<br />

dann überlegt er, was man daraus machen<br />

könnte <strong>und</strong> meistens fällt ihm etwas ein.<br />

So wird aus Lavendel, das die meisten mit<br />

Dusäckchen oder Seifen verbinden,<br />

keine wohlriechende Tischdekoration,<br />

sondern eine Crème brûlée, die mit Joghurteis<br />

<strong>und</strong> Erdbeeren serviert wird.<br />

Der Mix aus urigen <strong>und</strong> modernen Gerichten<br />

kommt bei den Gästen an, denn<br />

in der Altstaufner Einkehr isst man nicht<br />

einfach. Dank Michael Schmid erlebt man<br />

kulinarische Höhepunkte.<br />

ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen<br />

Fotos: Altstaufner Einkehr

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