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wandern-und-geniessen-2018

In Wandern&Genießen lesen Sie alles rund um den Allgäuer Wandersommer. Die Themen der diesjährigen Ausgabe sind unter anderem: Die Klamm ruft – Die Trendsportart Canyoning Die Bodenhaftung verlieren – Schlafen in luftigen Höhen Auf himmlischen Pfaden – Der Jakobsweg Tirol-Allgäu Zwischen traditionell und modern – Allgäuer Köche tischen auf Stadt(ver)führungen – klein, aber fein – Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg Auf flinken Pfoten – Wandern mit Hund

In Wandern&Genießen lesen Sie alles rund um den Allgäuer Wandersommer. Die Themen der diesjährigen Ausgabe sind unter anderem: Die Klamm ruft – Die Trendsportart Canyoning
Die Bodenhaftung verlieren – Schlafen in luftigen Höhen
Auf himmlischen Pfaden – Der Jakobsweg Tirol-Allgäu
Zwischen traditionell und modern – Allgäuer Köche tischen auf
Stadt(ver)führungen – klein, aber fein – Mindelheim, Leutkirch, Lindenberg
Auf flinken Pfoten – Wandern mit Hund

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Fotos: Fotografie Klein & Schneider, Thomas Niehörster, Südsee-Sammlung Obergünzburg<br />

Die modern gestaltete <strong>und</strong> in den Farben Rot,<br />

Schwarz <strong>und</strong> Silberweiß gehaltene Südsee-Sammlung<br />

hebt sich nicht nur optisch sehr vom daneben<br />

stehenden Heimatmuseum Obergünzburg ab<br />

Wie riesig so eine<br />

Riesenmuschel wirklich<br />

ist – davon können sich<br />

die Besucher im Museum<br />

selbst überzeugen<br />

Boote sind die Busse der<br />

Südsee: Deswegen darf<br />

ein Modell eines<br />

Wasserfahrzeuges,<br />

mit dem die<br />

Insulaner von Eiland<br />

zu Eiland fuhren, in der<br />

Ausstellung nicht fehlen<br />

Auch wenn es so aussieht –<br />

hier handelt es sich nicht um<br />

einen Affen. Es ist ein sogenanntes<br />

»Kokorra-Motiv«, das ein Geistwesen<br />

darstellt <strong>und</strong> das Logo<br />

der Südsee-Sammlung ist<br />

außerdem – neben Bremen – in ethnografischen<br />

Museen in München, Leipzig <strong>und</strong><br />

Stuttgart.<br />

Ein kurzer Ausflug<br />

auf’s Land<br />

Anfang 1913 kam Karl Nauer wohl aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Gründen <strong>und</strong> anlässlich<br />

des Todes seiner Mutter zurück nach<br />

Obergünzburg. Schon bald nach seiner<br />

Ankun überließ er seine Sammlung mit<br />

r<strong>und</strong> 1600 Exponaten der Gemeinde – im<br />

Gegenzug für die Ehrenbürgerwürde, die<br />

ihm verliehen wurde. Der Kapitän, dem<br />

man eine gewisse Eitelkeit <strong>und</strong> eine große<br />

Liebe zu Orden nachsagte, stellte für die<br />

Schenkung jedoch einige Bedingungen,<br />

die unter anderem die Präsentation der<br />

ausgestopen Vögel in Vitrinen betraf.<br />

Im Jahr 1920 kehrte Karl Nauer ins Allgäu<br />

zurück <strong>und</strong> versuchte sich vier Jahre lang<br />

in Probstried als Landwirt mit einem eigenen<br />

Hof. Allerdings wenig erfolgreich,<br />

denn er selbst schrieb einmal, dass diese<br />

Zeit katastrophal war. Dann bot sich die<br />

Chance, wieder für den Norddeutschen<br />

Llyod zu arbeiten, die er ergriff.<br />

So kam er nach dem Ende des 1. Weltkrieges<br />

auf der Südamerika-Linie in engen<br />

Kontakt mit Argentinien, heiratete dort<br />

<strong>und</strong> wurde Vater einer Tochter. Nauer, der<br />

sich weigerte, auf seinem Schiff die Hakenkreuzfahne<br />

zu hissen, wurde von seinem<br />

Arbeitgeber entlassen <strong>und</strong> floh nach<br />

Argentinien, wo er erfolgreicher Plantagenbesitzer<br />

wurde. Das erlaubte ihm, nach<br />

dem 2. Weltkrieg Obergünzburg zu besuchen.<br />

Jedoch blieb Argentinien seine<br />

Wahlheimat, wo Kapitän »Carlos« Nauer<br />

im Jahr 1962 in der Stadt Eldorado starb<br />

<strong>und</strong> dort auch begraben liegt.<br />

Hort für exotische<br />

Exponate<br />

Fast 50 Jahre nach seinem Tod eröffnete<br />

2009 im historischen Zentrum Obergünzburgs,<br />

direkt neben dem Historischen Museum,<br />

das Haus für die Südseesammlung<br />

Karl Nauers. Die Baukosten betrugen 1,1<br />

Millionen Euro. Das Haus verfügt über einen<br />

Keller <strong>und</strong> zwei Etagen, die ineinander<br />

überlaufen <strong>und</strong> durch einen Fahrstuhl<br />

auch für Gehbehinderte oder Rollstuhlfahrer<br />

zugänglich sind.<br />

Auf dem R<strong>und</strong>gang durch das Südseemuseum<br />

wird der Besucher von einer geheimnisvollen,<br />

ein wenig furchteinflößenden<br />

Tatanua-Tanzmaske empfangen. Das<br />

nächste Ausstellungsstück, ein Paddel,<br />

trägt ein schwarz-rot-weißes Symbol, das<br />

auch als Logo des Museums dient. Es ist<br />

das »Kokorra«-Motiv, das sich nur auf ä<br />

<strong>wandern</strong> & genießen 95

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