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Leseprobe stahl und eisen 06/2018

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AKTUELLES<br />

Namen <strong>und</strong> Nachrichten<br />

<strong>und</strong> auch niedriger als erwartet, so<br />

Stephan. Das lag an den steigenden<br />

Pr<strong>eisen</strong> für Stahl in den USA, von<br />

denen auch europäische Lieferanten<br />

gente<br />

würden durch das vorgeschlagene<br />

Quotenmodell entstehen.<br />

Fazit der Forscherin<br />

„Für die EU käme es darauf an, eine<br />

vorteilhafte Quote auszuhandeln,<br />

um von den Importzöllen befreit<br />

zu sein.“ Wenn auf diese Weise im<br />

ersten Schritt eine kurzfristige Eskalation<br />

vermieden werden könne,<br />

schaffe das auch Spielraum, um den<br />

zweiten Schritt einer Strategie gegenüber<br />

der Trump-Regierung anzugehen:<br />

Die USA dazu zu bringen, ihre<br />

F<strong>und</strong>amentalopposition gegenüber<br />

der Welthandelsorganisation WTO<br />

aufzugeben. Um die USA an den<br />

Verhandlungstisch zu holen, könne<br />

die EU in diesem zweiten Schritt<br />

einen konsequenten Zoll abbau im<br />

transatlantischen Warenverkehr<br />

vorschlagen, schreibt Stephan. „Das<br />

hätte zwei Vorteile: zum einen entzöge<br />

man mit solch einem Vorschlag<br />

dem US-Präsidenten den Boden für<br />

weitere handelspolitische (Straf)<br />

Maßnahmen. Zum anderen müssten<br />

dann auch die USA Zugeständnisse<br />

machen <strong>und</strong> der Mythos von<br />

der einseitigen Benachteiligung der<br />

USA durch die Zölle der EU würde<br />

entzaubert.“<br />

Weitere Zugeständnisse, die über<br />

eine akzeptable Quote für Stahl <strong>und</strong><br />

Aluminium hinausgehen, sollte die<br />

EU im ersten Schritt aber nicht ma-<br />

<br />

US-Regierung mehr fordern – etwa<br />

eine weitgehende Marktöffnung für<br />

Finanzdienstleistungen oder des öffentlichen<br />

Sektors oder eine Lockerung<br />

des Datenschutzes für digitale<br />

Dienstleistungen, ändere das die Situation<br />

f<strong>und</strong>amental <strong>und</strong> eine Deeskalation<br />

sei nicht mehr möglich. „Dann<br />

müsste die EU sehr viel offensiver<br />

agieren <strong>und</strong> etwa handelspolitische<br />

Gegenmaßnahmen ergreifen <strong>und</strong> vor<br />

der WTO klagen. Dies könnte dann<br />

aber der Auftakt zu einem Handelskrieg<br />

sein, der die gegenwärtige globale<br />

Handelsarchitektur in Trümmer<br />

legen könnte <strong>und</strong> bei dem es am Ende<br />

nur Verlierer gäbe“, erklärt Außenhandelsexpertin<br />

Stephan.<br />

Hans-Böckler-Stiftung<br />

Einigung bei der EEG-Eigenstromversorgung erzielt<br />

B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister Peter<br />

Altmaier hat Anfang Mai die<br />

EU-Wettbewerbskommissarin<br />

Margrethe Vestager im B<strong>und</strong>eswirtschaftsministerium<br />

getroffen.<br />

Der Austausch umfasste<br />

auch Fragen der Energiepolitik.<br />

Hierbei wurde vor allem auch<br />

die Frage der EEG-Eigenversorgung<br />

für KWK-Neuanlagen (Anlagen<br />

ab August 2014) erörtert.<br />

verhalt<br />

war im Dezember letzten<br />

Jahres noch nicht entscheidungsreif<br />

gewesen, sodass nun eine zügige<br />

Klärung notwendig war, um<br />

für die betroffenen Unternehmen<br />

Rechtssicherheit zu erhalten. Konkret<br />

wurde – vorbehaltlich einer<br />

abschließenden Prüfung <strong>und</strong> Entscheidung<br />

durch die EU-Kommission<br />

– folgende Gr<strong>und</strong>satzeinigung<br />

erzielt:<br />

▷ KWK-Neuanlagen mit einer Größe<br />

unter 1 MW sowie über 10 MW<br />

zahlen auch künftig nur 40 % der<br />

EEG-Umlage.<br />

▷ Auch alle KWK-Neuanlagen in der<br />

stromintensiven Industrie zahlen<br />

40 % der EEG-Umlage.<br />

▷ Für die übrigen KWK-Neuanlagen<br />

bleibt es bei 40 % EEG-Umlage,<br />

sofern die Anlagen weniger als<br />

3 500 Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en<br />

im Jahr laufen. Bei Anlagen mit<br />

höherer Auslastung steigt die<br />

durchschnittliche Umlage kontinuierlich<br />

an. Betrachtet man<br />

den gesamten Eigenverbrauch,<br />

gelten bei mehr als 7 000 Vollbenutzungsst<strong>und</strong>en<br />

dann 100 %.<br />

▷ Für KWK-Neuanlagen, die zwischen<br />

dem 1. August 2014 <strong>und</strong><br />

Ende 2017 errichtet wurden, gilt<br />

eine abgestufte Übergangsregelung<br />

bis 2019 bzw. 2020. Altanlagen<br />

sollen wegen des Bestandsschutzes<br />

von der Umlage befreit<br />

bleiben.<br />

▷ Zudem gilt eine Rückwirkung der<br />

Einigung zum 1. Januar <strong>2018</strong>.<br />

B<strong>und</strong>esminister Altmaier: „Ich<br />

habe mich sehr gefreut, dass ich<br />

als B<strong>und</strong>eswirtschaftsminister<br />

meine gute Zusammenarbeit mit<br />

der EU-Wettbewerbskommissarin<br />

Vestager fortsetzen kann. Wir<br />

haben eine gute Verständigung<br />

beim Thema Eigenversorgung<br />

bei KWK-Neuanlagen erzielt. Das<br />

ist ein wichtiges Ergebnis für die<br />

deutschen Unternehmen.“<br />

BMWi<br />

Saarländische Stahlindustrie beteiligt sich an Hightechunternehmen<br />

Die SHS Ventures, eine Venture-Capital-Gesellschaft,<br />

hat<br />

für die saarländische Stahlindustrie<br />

eine Beteiligung an<br />

der Rhebo GmbH, einem Leipziger<br />

Hightechunternehmen,<br />

neben anderen namhaften<br />

Investoren, erworben.<br />

Rhebo sichert alle Steuerungsnetze<br />

von Industrieanlagen<br />

gegen Betriebsstörungen <strong>und</strong><br />

Cyberangriffe. Durch die Meldung<br />

von unauthorisierten<br />

Eingriffen oder sogar Sabotage<br />

<br />

Sicherheit <strong>und</strong> optimiert durch<br />

die lückenlose Überwachung<br />

in Echtzeit die Anlagenverfügbarkeit.<br />

Rhebo ist als einziger<br />

deutscher Hersteller von Anomalieerkennung<br />

für industrielle<br />

Steuernetze beim weltweit führenden<br />

IT-Marktforscher Gartner<br />

gelistet.<br />

8<br />

<strong>stahl</strong> <strong>und</strong> <strong>eisen</strong> 138 (<strong>2018</strong>) Nr. 6

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