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Die Welt perfekt genießen
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»Havanna – Habana – Stadt der Zigarren XII«<br />
Die legendäre<br />
»Henry Clay Manufaktur«<br />
– damals und heute<br />
HEUTE GEHT ES UM DIE ENTDECKUNG EINER DER LEGENDÄRSTEN MANUFAKTUREN<br />
HAVANNAS ÜBERHAUPT: DIE BERÜHMTE „HENRY CLAY MANUFAKTUR“ AUF DER<br />
CALZADA DE LUYANO. HIER SIEHT HAVANNA GANZ ANDERS AUS, ALS MAN ES VON DEN<br />
TOURISTENFOTOS KENNT. DENN DER STADTTEIL HAVANNAS NAMENS SAN MIGUEL DE<br />
PADRON IST EINER, DEN NORMALERWEISE WIRKLICH KEIN TOURIST BETRITT.<br />
Text: Claudia Puszkar<br />
Überaus spannend gestaltete sich die<br />
Suche nach der Fabrik. Eine Adresse zu<br />
haben, war nämlich nur ein Anfang.<br />
Denn es handelte sich um eine „alte“<br />
Adresse. Korrekt war auf jeden Fall der<br />
Straßenname. Die No.100 war nicht<br />
weiter von Bedeutung, denn die Häuser<br />
in Havanna haben mindestens ein Mal,<br />
wenn nicht sogar öfter, neue Nummern<br />
erhalten. 100 als gerade Zahl gab nur<br />
an, auf welcher Straßenseite sich das<br />
Haus befindet. In der Regel haben die<br />
Häuser auf der linken Seite die ungeraden,<br />
auf der rechten die geraden<br />
Zahlen. Wenn man also stadtauswärts<br />
fuhr, musste sich das Gebäude auf der<br />
rechten Seite befinden.<br />
Als Anhaltspunkt diente eine Zeichnung<br />
des Hauses. Häufig hat sich jedoch<br />
gezeigt, dass man solche Zeichnungen<br />
nicht als originalgetreue Abbildung<br />
ansehen kann. Denn im Gegensatz zu<br />
einem Foto sind diese historischen<br />
Zeichnungen in der Regel der Wirklichkeit<br />
zwar ähnlich, in Details jedoch<br />
stark abweichend.<br />
Noch ein weiterer Hinweis war bekannt.<br />
Die Fabrik wurde von den Torce-<br />
Doch gerade das kann ungemein<br />
spannend sein. Kuba, das<br />
muss gesagt werden, ist ein sehr sicheres<br />
Land. Sich dort allein zu bewegen, ist,<br />
im Gegensatz zu anderen lateinamerikanischen<br />
Ländern, überhaupt nicht<br />
problematisch oder gefährlich, zumal<br />
am Tag. Rein optisch hat dieses Havanna<br />
in San Miguel Padron nichts mehr<br />
mit den schmucken Vorzeigestraßen in<br />
der Altstadt oder den schönen Villen in<br />
Miramar zu tun. Stattdessen ist es laut,<br />
dreckig und der Geruch zuweilen eine<br />
Herausforderung nicht nur für feine<br />
Nasen. Bei dem starken Verkehr auf der<br />
Calzada de Luyano reden wir auch ganz<br />
sicher nicht über Feinstaubbelastung.<br />
Spricht man ein bisschen spanisch,<br />
lohnt es sich aber immer, mit den<br />
Leuten ins Gespräch zu kommen. Diese<br />
Habanesen, die normalerweise keinen<br />
Kontakt zu Touristen haben, sind<br />
freundlich auf eine ganz unaufdringliche<br />
Art, sehr aufgeschlossen und genießen<br />
jedes auch noch so kurze Gespräch.<br />
Die Kubaner sind, das kann ich nur<br />
bestätigen, wirklich ein sehr kommunikatives<br />
Volk.<br />
dores “La Loma” genannt. Loma bedeutet<br />
(span.) Kuppe oder Hügel. Ich wollte<br />
nun wissen, ob das etwas zu bedeuten<br />
hat. Ich setzte mich also ins Auto und<br />
ließ den Fahrer starten.<br />
Ein Wort an dieser Stelle zum Thema:<br />
Auto fahren in Kuba. Es ist für Touristen<br />
durchaus möglich, ein Auto zu mieten<br />
und selbst zu fahren. Doch stört nicht<br />
nur der teilweise chaotische Verkehr.<br />
Vielmehr hält mich die Tatsache vom<br />
Fahren ab, dass man bei einem Unfall,<br />
bei dem es zu Personenschaden kommt,<br />
so lange im Land bleiben muss, bis das<br />
Verfahren geklärt ist. Es gibt Menschen,<br />
die ihren Urlaub deshalb unfreiwillig<br />
auf beinahe ein Jahr ausgedehnt haben.<br />
Doch wer kann oder möchte sich so<br />
lange freinehmen?!<br />
Aber zurück zur Fabriksuche. Wie sich<br />
herausstellte, befand sich das Gebäude<br />
tatsächlich am höchsten Punkt der<br />
Straße; danach schlängelt sich diese<br />
landeinwärts wieder sanft hinab. Das<br />
Gebäude befindet sich auf der Calzada<br />
de Luyano zwischen der Calle Reyes<br />
und der Calle San Jose. Heute hat es die<br />
No.204.<br />
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